DE2718238A1

DE2718238A1 - Reparaturmethode fuer ausbesserungen von schadstellen an beschichteten werkstuecken

Info

Publication number: DE2718238A1
Application number: DE19772718238
Authority: DE
Inventors: Manfred Ing Grad Scholz; Karl-Heinz Stendenbach; Lothar Dipl Ing Strie
Original assignee: Hoechst AG
Current assignee: Scholz Manfred Ing(grad) 5354 Weilerswist De
Priority date: 1977-04-23
Filing date: 1977-04-23
Publication date: 1978-11-02
Also published as: FR2387730A1; JPS53135013A; US4176437A; DE2718238C2; FR2387730B1

Description

HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT

HOE 77/H O14+H

Reparaturmethode für Ausbesserungen von Schadstellen an beschichteten Werkstücken

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Reparaturmethode für Ausbesserungen von Schadstellen an beschichteten Werkstücken, insbesondere an emaillierten Behältern mit Aussenmantel.

In der Technik erfordert die Handhabung korrosiver Substanzen den Einsatz teurer Werkstoffe. Um die bekannten, guten Werkstoffeigenschaften des Stahls auch bei der Handhabung aggressiver Substanzen nutzen zu können, wird die Stahloberfläche durch eine Beschichtung aus Email, Kunststoff oder korrosionsbeständigen Metallen vor Korrosion geschützt.

Nachteilig bei diesem Korrosionsschutz ist die Empfindlichkeit der Beschichtung, insbesondere aus Email, gegen die Einwirkung von Scherkräften. Schon durch kleine Schlagoder Druckstöße entstehen Risse in der Beschichtung oder die Beschichtung platzt als Fläche ab. An dieser Schadstelle setzt die Korrosion der ungeschützten Stahloberfläche ein.

Unvermeidbare Beschichtungsfehler, die erst während des späteren Gebrauchs erkannt werden, entstehen bereits beim Aufbringen der Beschichtung auf das Werkstück. So entstehen z.B. in der Emailschicht beim Brennen Poren, die auf mikroskopisch kleine Fehler am Grundwerkstoff zurückzuführen

sind. Diese Poren in der Beschichtung lassen sich weder durch eine Röntgen- noch durch eine Ultraschallkontrolle restlos erfassen. Daher wurden in der Technik mehrere Reparaturmethoden für Ausbesserungen von Schadstellen an beschichteten Werkstücken entwickelt:

Bei einer ersten Reparaturmethode wird die gesäuberte Schadstelle mit einer härtenden Kunststoffemulsion oder einem härtenden Kittstoff geflickt. Die Einfachheit dieser Reparaturmethode ist ein großer Vorteil. Nachteilig ist, daß die nachträgliche Kunststoffausbesserung die Stahloberfläche nur unvollkommen schützt, eine geringere Festigkeit aufweist und geringere chemische Beständigkeit in den meisten Fällen hat.

Eine bessere Reparaturmethode wird durch das Setzen einer Plombe aus widerstandsfähigem Material auf die Schadstelle erreicht. Dazu wird z.B. ein Gewinde in den Grundwerkstoff geschnitten. In dieses Gewinde wird ein Schraubbolzen gedreht. Bei kleinen Schadstellen wird auf diesen Schraubbolzen eine Hutmutter geschraubt. Eine Kunststoffscheibe dichtet die Hutmutter gegen die unbeschädigte Beschichtung des Werkstückes ab. Für großflächigere Schadstellen wird eine^Dichtglocke mittels einer Hutmutternauf die unbeschädigte Beschichtung des Werkstückes gepreßt. Gedichtet wird die Dichtglocke gegen die Beschichtung des Werkstückes mittels Kunststoffscheibe, die Hutmutter gegen Dichtglocke mittels Schneidkante an der Hutmutter. Der Hohlraum der Dichtglocke wird vorteilhaft mit Kittsubstanz ausgefüllt. Der Vorteil dieser Methode ist, daß die Reparatur ohne Ausbau des Werkstückes erfolgen kann.

Nachteilig bei dieser Reparaturmethode ist, daß Undichtigkeiten an den Reparaturstellen nicht kontrollierbar sind. Bei Undichtigkeit an der Reparaturstelle korrodiert der darunterliegende Grundwerkstoff und die gesamte Plombe fällt heraus.

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Eine weitere Reparaturmethode, die besonders bei großflächigen Schadstellen angewendet wird, liegt in der Reemaillierung des Werkstückes. Da ein Reemaillieren der Schadstellen allein technisch nicht möglich ist, muß der gesamte Apparat neu emailliert werden. Bei der Reemaillierung kann eine Porenfreiheit nicht immer erreicht werden. Die Reemaillierung kann auch nur bei dem Hersteller emaillierter Werkstücke durchgeführt werden. Falls kein geeigneter Ersatz lagerhaltig ist, kommt es zum Betriebsstillstand während der Reparaturdauer. Bei Emailbehältern mit Außenmantel muß bei einer Reemaillierung dieser Außenmantel gänzlich entfernt werden und kann erst nach Beendigung der Brennvorgänge wieder angeschweißt werden.

Bei Behältern mit Außenmantel sind die bekannten Reparaturmethoden mit Plomben der unterschiedlichsten Art besonders nachteilig. Bei Undichtigkeit an der Reparaturstelle vermischen sich unkontrolliert die Medien des Behälters und des Mantelrauminhalts. Es war daher die Aufgabe gestellt eine Reparaturmethode - insbesondere für Behälter mit Außenmantel - zu finden, die erstens schnell und bequem durchführbar ist, bei der zweitens die chemische Beständigkeit auch an der Reparaturstelle voll erhalten bleibt und wobei drittens die Reparatur auf Dichtigkeit an der Reparaturstelle jederzeit von außen kontrollierbar,ist.

überraschend wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Schadstelle von einer mit einer Beschichtung, insbesondere von einer Emailbeschichtung, geschützten Platte überlappend abgedeckt wird, wobei die Platte mittels Schrauben, die durch Bohrungen im Werkstück geführt sind, auf der nicht beschichteten Seite des Werkstückes fest verankert wird, und eine Dichtung zwischen der Beschichtung des Werkstückes und der Beschichtung der Platte angeordnet ist.

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Zur Durchführung der Reparatur erhält die Platte an der Rückseite ein oder mehrere, vorzugsweise 3 oder 4, nicht durchgängige Gewindelöcher zur Verankerung der Schrauben. Um eine gute Dichtigkeit zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn der Rand der Platte als erhöhte Dichtfläche gearbeitet ist.

Eine bevorzugte Durchführung der Methode liegt vor, wenn die Schrauben mittels Distanzhaltern und Muttern an der unbeschichteten Seite des Werkstückes fixiert werden und als Distanzhalter Federn, insbesondere Tellerfederpakete, verwendet werden.

Vorteilhaft wird die Dichtung aus einem chemisch beständigen Werkstoff, vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyfluoräthylen, gearbeitet.

Hierbei kann der Kunststoff eine innenliegende Metallarmierung haben.

Schließlich soll die Schadstelle erfindungsgemäß eine das Werkstück durchdringende Kontrollbohrung zur überprüfung der Dichtigkeit der Reparaturstelle erhalten.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor, wenn der Außenmantel mittels eines eingeschweißten Kompensators flüssigkeitsdicht mit dem Werkstück an der Schadstelle so verbunden wird, daß die Kontrollbohrung von außen kontrollierbar bleibt.

Im folgenden wird die erfindungsgemäße Reparaturmethode anhand der beigefügten Zeichnung am Beispiel eines emaillierten Behälters mit Außenmantel erläutert:

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Vor Eintritt des Schadenfalles werden verschieden große Platten 7 mit einer entsprechenden Dichtfläche 11 vorbereitet und mit einer Beschichtung 8 aus Email überzogen. Je nach Plattengröße erhält jede Platte 7 auf der Dichtflächenseite eine oder mehrere, vorzugsweise vier, nicht durchgängige Gewindelöcher 1o eingeschnitten.

Vor der Reparatur wird die Schadstelle 3 gereinigt, ausgekittet und die Kontrollbohrung 13 gesetzt. Am Behälter 1 werden die Stellen für die Bohrungen 12 markiert, entsprechend den Gewindelöchern 10 der die Schadstelle 3 überlappenden Platte 7. Die Bohrungen 12 werden dann durch den Behälter 1 und gleichzeitig durch den Außenmantel 14 gebohrt. Zentrisch um die Bohrungen 12 wird eine Ronde für den Kompensator 15 aus dem Außenmantel 14 ausgeschnitten. Die Schrauben 5 werden fest in die Gewindelöcher 1o der Platte 7 eingeschraubt; anschließend werden die Schrauben der so vorbereiteten Platte 7 mit an der Dichtfläche 11 vorgelegter Dichtung 9 durch die Bohrungen 12 geschoben. Die auf die Schraubenlänge abgestimmten Distanzhalter 4 werden über die Schrauben 5 geschoben und die Schrauben mit den Muttern 6 fixiert. Die Muttern 6 werden abwechselnd gleichmäßig so weit angezogen, bis die Dichtung 9 flüssigkeitsdicht zwischen der Beschichtung 8 der Platte und der Beschichtung 2 des Behälters 1 anliegt. Ein Ende des Kompensators 15 wird mit dem Rand der Rondenöffnung, die in den Außenmantel 14 geschnitten wurde, verschweißt, das andere Ende des Kompensators 15 wird auf das Werkstück 1, rund um die Schadstelle 3, aufgeschweißt.

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Leerseite

Claims

HOECHST AKTIENGESELI-SCHAFT- HOE 77/H oi4+H Patentansprüche

1. Reparaturmethode für Ausbesserungen von Schadstellen (3) an beschichteten V/erkstücken (1), insbesondere an emaillierten Behältern mit Außenmantel (14), dadurch gekennzeichnet, daß die Schadstelle (3) von einer mit einer Beschichtung (8),insbesondere von einer Emailbeschichtung (8), geschützten Platte (7) überlappend abgedeckt wird, wobei die Platte (7) mittels Schrauben (5), die durch Bohrungen (12) im Werkstück (1) geführt sind, auf der nicht beschichteten Seite des Werkstückes (1) fest verankert wird und eine Dichtung (9) zwischen der Beschichtung (2) des Werkstückes (1) und der Beschichtung (8) der Platte (7) angeordnet ist.

2. Reparaturmethode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (7) an der Rückseite ein oder mehrere, vorzugsweise 3 oder 4, nicht durchgängige Gewindelöcher (1o) zur Verankerung der Schrauben (5) hat.

3. Reparaturmethode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Platte (7) als erhöhte Dichtfläche (1}) gearbeitet ist.

4. Reparaturmethode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben (5) mittels Distanzhaltern (4) und Muttern (6) an der unbeschichteten Seite des Werkstückes (1) fixiert werden.

5. Reparaturmethode nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Distanzhalter (4) Federn, insbesondere Tellerfederpakete, verwendet werden.

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6. Reparaturmethode nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet. daß die Dichtung (9) aus einem chemisch beständigen Werkstoff, vorzugsweise aus einem elastischen Kunststoff, insbesondere aus Polyfluoräthylen, gearbeitet ist.

7. Reparaturmethode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dae der Kunststoff eine innenliegende Metallarmierung hat.

8. Reparaturmethode nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schadstelle (3) eine das Werkstück (1) durchdringende Kontrollbohrung (13) erhält.

9. Reparaturmethode nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenmantel (14) mittels eines eingeschweißten !Compensators (15) flüssigkeitsdicht mit dem Werkstück (1) an der Schadstelle (3) so verbunden wird, daß die Kontrollbohrung (13) von außen kontrollierbar bleibt.

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