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Kippvorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere
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von Müllgefäßen Die Erfindung bezieht sich auf eine Kippvorrichtung
zum Entleeren von Behältern, insbesondere von Müllgefäßen in einen Müllsammelwagen
oder eine Müllverdichtungsanlage, bestehend aus zwei in seitlichem Abstand voneinander
angeordneten, hydraulisch oder pneumatisch betätigten Sch@enkarmen, die seitlich
am Behälter während der Kippbe-Wegung angreifende Anschlaghebel tragen und in Je
einer den Behälter an seitlichen Halteeleruenten erfassenden Gabelklaue enden, wobei
aur Jeder Gabelklaue ein Verriegelungs hebel schwenkbar gelagert ist, der den Klaueneingang
in der Kippstellung verschließt.
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Eine derartige Kippvorrichtung ist aus dem D3GM 7 502 978 bekannt.
Dort ist der Verriegelurgshebel auf dem unteren Backen der Gabelklaue schwenkbar
gelagert. Es ist ein Anschlag für die Begrenzung der Schwenkbarkeit des VerrieCelungshebels
vorgesehen. Der Verriegelungshebel selbst ist alF Pendel ausgebildet, d.h. er versch@enkt
infolge Scht;erkrafteinwirkung,
wobei seine Masse besondrrs klein
ausgebildet ist. Damit wird eine zwanglose Verriegelung geschaffen, die nur dann
funktionstüchtig ist. wenn das Gelenk dieses Verriegelungshebels festgerostet ist
oder der Verriegelungshebel sonstwie an seiner Bewegung gehindert ist. Im übrigen
ist der Verriegelungshebel so angeordnet, daß er bei ordnungsgemäßer Funktion aus
nur in der oberen Kippstellung der Schwenkarme seine Verriegelungsfunktion erfüllt,
nicht Jedoch während der gesauten Kippbewegung.
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Die DT-OS 2 544 207 zeigt ebenfalls einen Verriegelungshebel, der
auf einem Fortsatz der Gabelklaue gelagert ist.
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Der Verriegelungshebel ist hier als doppelarmiger Schwenkhebel ausgebildet
und trägt an seines unteren Ende ein seine Masse vergrößerndes Gegengewicht, um
eine bessere Funktionsfähigkeit auch dann zu ermöglichen, wenn das Schwenklager
verschmutzt ist. Der Verriegelungshebel ist aber auch hier grundsätzlich als Pendel
ausgebildet, welches zwanglos und nur infolge Einwirkung der Schwerkraft seiner
eigenen Masse in Wirktätigkeit tritt.
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Die aus der DT-PS 9 419 982 bekannte Klaue für eine Hub-und Kippvorrichtung
zum Entleeren von Behältern arbeitet mit drei störanfälligen Einzelteilen, nämlich
einen schwenkbar an der Gabelklaue gelagerten Verriegelungshebel, einer Drehfeder
und einem Schwerkraftpendel mit ebenfalls kleiner Masse. In nachteiliger Weise ist
hier die Anzahl der einzelnen Sicherungselemente erhöht, wobei jedoch nur mehr Gelenkstellen
geschaffen werden, die entsprechend störanfällig sind. Insbesondere ein Abbrechen
der Drehfeder führt zu einem Aushall der Verriegelungswirkung. Bei ordnungsgemäßer
Funktion wird hier bereits eine kraftschlüssige Verriegelung erreicht, wenn die
Halteelemente des
Behälters in die Gabelklaue eingeschoben werden.
Diese Kraft wird Jedoch nur durch die Drehfeder bestimmt.
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Eine ronnschlüssige Verriegelung findet erst während des Kippvorganges
statt und erfaßt auch nicht die gesamte Kippbewegung des Behälters.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kippvorrichtung der
eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß die beschriebenen Nachteile nicht
mehr auftreten. Dabei soll eine Zwangsbetätigung des Verriegelungshebels erreicht
werden und sichergestellt sein, daß auch RUttel- oder schlagartige Bewegungen, die
zum vollständigen Entleeren des Behälters in der obersten Kippstellung durchgerührt
werden, nicht dazu fUhren können, daß Pendel mit kleinen Massen - wenn auch nur
vorübergehend -ausschwenken, qo daß die Verriegelungsstellung verlassen wird. Es
ist weiterhin wesentlich, daß die Funktion des Verriegelungshebels weitgehend unabhängig
von der Größe seiner eigenen Masse wird.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Anschlaghebel
gelenkig an dem Schwenkarm angeordnet ist und daß der Verriegelungshebel mit dem
Anschlaghebel über ein Zugorgan verbunden ist. Mit dieser Ausbildung wird eine wesentlich
größere Betriebssicherheit erreicht als mit den linriohtungen i Stand der Technik.
Es kommt nicht mehr darauf an, die Masse des Vorriegelungshebels besonders groß
auszubilden, um mit Schwerkrafteinwirkung ein verläßlich arbeitendes Pendel zu haben.
Die Erfindung löst sieh diesbezüglich von der Masse des Verriegelungshebels und
geht von der Erkenntnis aus, daß bei einer derartigen Vorrichtung bereits Teile
mit relativ großen Massen andersartig ihren Bes tiungs zweck erfüllen, so daß mit
besonderem Vorteil diese bekannten Messen zur
Betätigung des Verriegelungshebels
herangezogen werden können0 So weisen die Anschlaghebel eist eine relativ große
Masse auf. Auch der Behälter selbst itt dem in ihn befindlichen Müll bildet eine
große Masse. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird zwar auch die Schwerkrafteinwirkung
genutzt, jedoch in Verbindung itt einer wesentlich größeren Masse, so daß gleiche
an eine zwangsweise Betätigung des Verriegelungshebels stattfindet, und zwar auch
dann, wenn die entsprechenden Lager verschmutzt oder schwergängig sein sollten.
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Das Zugorgan ist itt besondere. Vorteil auch als Druokorgan ausgebildet
und besteht vorzugsweise aus einer den Anschlaghebel@@it dem Verriegelungshebel
verbindenden Gelenklasche. Die Anordnung dieser Gelenklasche mit den beiden endseitigen
Lagern auf dem Verriegelungshebel und dem Anschlaghebel vergrößert den baulichen
Aufwand nicht in unzumutbarer Weise. Es ist aber sichergestellt, daß der Verriegelungshebel
durch die Kraftübertragung an der Gelenklasche aus der Öffnungsstellung in die Schließstellung
und auch wieder zurückgeführt wird. Statt der Gelenklasche könnte auch eine Kette
oder ein anderes reines Zugorgan angeordnet werden. In einem solchen Fall wäre es
auch zweckmäßig, den Verriegelungshebel zusätzlich mit einer Drehfeder auszurüsten,
die ihn in Offenstellung beaufschlagt. Durch die Ausbildung als Zug/Druckorgan ist
die Verwendung einer solchen Feder oder die besondere massenmäßige Ausbildung des
Verriegelungshebels nicht erforderlich.
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Die Masseverteilung und die Geometrie des Anschlaghebels, des Zug/Druckorgans
und des Verriegelungshebels sind so gewählt, daß sich der Verriegelungshebel während
der gesamten
Kippbewegung des Behälters in der Schließstellung
befindet. Dies ist deshalb der Fall, weil die Kippbewegung erst dann einsetzen kann,
wenn der Behälter den Anrangspunkt seiner Kippbewegung erreicht hat und sich diesbezüglich
an den Schwenkarmen und dem Anschlaghebel abstützt. Eine reine Hubbewegung, die
oft der Kippbewegung vorgeschaltet ist, führt noch nicht zum UberrUhren des Verriegelungshebels
in die Schließstellung. Dies ist durchaus zumutbar, weil während einer solchen reinen
Hubbewegung die Gefahr des sich Lösens des Behälters aus den Gabelklauen weitgehend
nicht besteht.
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Zur Begrenzung der Schwenkbarkeit des Anschlaghebels bzw. des Verriegelungshebels
entgegengesetzt zur Kipprichtung ist ein Anschlag an dem Schwenkarm und ein korrespondierender
Gegenanschlag an dem Anschlaghebel, der Gelenklasche oder dem Verriegelungshebel
vorgesehen.
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Auf diesem Anschlag und Gegenanschlag stützt sich der Behalter während
der gesamten Kippbewegung ab. Die Anordnung dieses Anschlages kann so getroffen
sein, daß der Verriegelungshebel sich zwar in Schließstellung befindet> Jedoch
nur über sein Lager die Gabelklaue berührt.
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Diese Ausführungsform holt das Schwenklager des Verriegelungshebels
und das laschenseitige Lager weitgehend frei von KrK£ten, die von dem Behälter und
dem Behälterinhalt herrühren. Andererseits kann aber auch ganz bewußt eine zweifache
Abstützung des Verriegelungahebeis an der Oabelklaue erfolgen, wobei es sich dann
versteht, daß die Gelenklasche relativ kräftig ausgebildet sein muß, während der
Anschlaghebel geringer dimensioniert werden kann.
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Zur Begrenzung der Schwenkbarkeit des Anschlaghebels bzw. des Verriegelungshebels
in der Kipprichtung kann
ein weiterer Anschlag an dem Schwenkarm
und ein weiterer korrespondierender Gegenanschlag an dem Anschlaghebel, der Gelenklasche
oder dem Verriegelungshebel vorgesehen sein. Dieser weitere Anschlag und sein Gegenanschlag
sind sinnvoll, um die Offnungsstellung des Verriegelungshebels zu fixieren bzw.
zu begrenzen, damit immer eindeutige Verhältnisse beim Einhängen der Halteelemente
des Behälters in die Gabelklaue vorliegen.
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Die Anschläge sind so angeordnet, daß beim Verschwenken des Verriegelungshebels
Totpunktslagenberschreitungen vermieden werden. Damit ist in einfacher Weise sichergestellt,
daß die Betriebssicherheit gewährleistet ist.
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Der Verriegelungshebel selbst kann auf dem unteren oder dem oberen
Backen der Gabelklaue schwenkbar gelagert sein.
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Dem Fachmann bieten sich hier verschiedene konstruktive Möglichkeiten.
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Die Erfindung wird anhand zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer ersten
Austiihrungsform der Kippvorrichtung in der Hubstellung, Fig. 2 die Vorrichtung
gemäß Fig. 1 in einer Zwischenstellung während der Kippbewegung und Fig. 3 eine
zweite Ausführungsform der Kippvorrichtung.
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In den Zeichnungen sind nur die für das Verständnis der Erfindung
notwendigen Teile dargestellt. Die Kippvorrichtung besitzt zwei Schwenkarme 1, die
in der Regel miteinander verbunden sind und den Behälter 2, insbesondere das Großraummüllgefäß,
aufnehmen. Es ist nur ein Schwenkarm 1 dargestellt. Der Schwenkarm 1 trägt an seinem
dem Behälter 2 r 2 zugekehrten Ende eine Gabelklaue 3, die einen oberen Backen 4
und einen unteren Backen 5 aurweist, zwischen denen der Klaueneingang 6 vorgesehen
ist. An dem Behälter 2 sind an beiden Stirnseiten Je ein Halteelement 7 angeordnet,
mit denen der Behälter 2 in die beiden Klaueneingänge 6 eingefUhrt wird. An dem
unteren Backen 5 ist ein Verriegelungshebel 8 schwenkbar gelagert, Die Lagerung
und Beweglichkeit des Verriegelungshebels 8 ist derart, daß er in der Offenstellung
den Klaueneingang 6 freigibt, Jedoch in der Schließstellung (Fig. 2) diesen verschließt.
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An Jedem Schwenkarm 1 ist ein Anschlaghebel 9 über das Lager 10 schwenkbar
gelagert. Der Anschlaghebel 9 weist an seinem nach unten reichenden Ende eine Rolle
11 auf, die sich Xach innen erstreckt und während der Kippbewe-Sung den Behälter
2 hinterfaßt.
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Zwischen dem Anschlaghebel 9 und dem Verriegelungshebel 8 ist eine
Gelenklasche 12 eingeschaltet, die als Zug-und Druckorgan ausgebildet ist. Durch
das Verschwenken des Anschlaghebels 9 wird, wie ersichtlich, der Verriegelungshebel
8 zwischen der Offenstellung und der Schließstellung hin und her bewegt.
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Zur Begrenzung der Schwenkbarkeit des Anschlagnebeis 9 btu. des Yerriegelungshebels
8 entgegengesetzt zur Kipprichtung
ist an dem Schwenkarm 1 ein
Anschlag 13 und an dem Anschlaghebel 9 ein korrespondierender Gegenanschlag 14 vorgesehen.
Zur Begrenzung der Schwenkbarkeit des Anschlaghebels 9 bzw. des Verriegelungshebels
8 in der Kipprichtung ist ein weiterer Anschlag 15 und ein korrespondierender Gegenanschlag
16 an dem Anschlaghebel 9 angeordnet. Die Anschläge 13 bis 16 können auch in anderer
Weise realisiert werden, beispielsweise durch einen langlochartigen Schlitz in dem
Schwenkarm 1 und einen dort hineingreifenden Bolzen an der Gelenklasche 12 od.dgl.
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Die Funktion der Kippvorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 ist folgende:
In der abgesenkten Stellung der Schwenkarme 1 wird der Behälter 2 in den Klaueneingang
6 der Gabelklauen 3 eingefUhrt, so daß er sich mit seinen beiden Halteelementen
7 in der Gabelklaue 3 aufsetzt. Während dieses Einhängens sind die Anschläge 15
und 16 in Kontakt, d.h.
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die Offenstellung des Verriegelungshebels 8 ist fixiert und schafft
immer reproduzierbare Einhängeverhältnisse, wobei der Klaueneingang 6 offen ist.
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Wird der Schwenkarm 1 nun einer Hub- und/oder Kippbewegung unterworfen,
was zum Anheben und Kippen des Behälters 2 erforderlich ist, so verbleibt zunächst
der Klaueneingang 6 offen, und zwar so lange, bis die Wandung des Behälters 2 an
den Rollen 11 zur Anlage kommt. Der Behälter 2 befindet sich in hängender, noch
nicht gekippter, Stellung. Eine weitere Kippbewegung der Schwenkarme 1 verursaoht
nun eine weitere Hubbewegung des Behälters 2, und zwar derart, daß sich die Anschläge
15 und 16 voneinander lösen, während schließlich der Gegenanschlag 14
auf
dem Anschlag 13 zur Anlage kommt, so daß der Anschlaghebel 9 sich fest an dem Schwenkarm
1 abstützt. Während dieser Bewegung ist der Verriegelungshebel 8 von der Offenstellung
in die Schließstellung (Fig. 2) überführt worden. Es beginnt nun, d.h. bei geschlossenem
Verriegelungshebel 8, die Kippbewegung des Behälters 2. Der Verriegelungshebel 8
verbleibt während der gesamten Kippbewegung in Schließstellung. Erst nach Beendigung
der Kippbewegung beginnt sich der Verriegelungshebel 8 in die Offenstellung zu bewegen.
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Die Beweglichkeit des Verriegelungshebels 8 ist durch die Anschläge
13 bis 16 in beiden Richtungen begrenzt, und zwar so, daß Überschreitungen einer
Totpunktslage vermieden werden. Damit ist eine einwandfreie Betriebssicherheit gewährleistet.
Der Behälter 2 selbst und der in ihm enthaltene Müll sowie das Gewicht der Anschlaghebel
9 sowie der Gelenklasche 12 und des Verriegelungshebels 8 werden der Schwerkraftwirkung
ausgesetzt, wobei eine beachtliche Masse zur Verfugung steht.
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Die Aus führungs form gemäß Fig. 3 kennzeichnet sich dadurch, daß
der Verriegelungshebel 8 hier am oberen Backen 4 der Gabelklaue 3 schwenkbar gelagert
ist. Der Anschlag 13 ist am vorderen Ende des unteren Backens 5 angeordnet, während
sich der Gegenanschlag 14 an dem Verriegelungshebel 8 befindet. Der weitere Anschlag
15 ist an dem Backen 4 vorgesehen, während sich der weitere Gegenanschlag 16 ebenfalls
an dem Verriegelungshebel 8 befindet. Es ist ersichtlich, daß bei dieser Aus führungs
form die Oelenklasche 12 kräftiger dimensioniert sein muß, während der Anschlaghebel
9 entsprechend schwächer ausgebildet sein kann. Während der Kippbewegung stützt
sich
die Masse des Behälters 2 und des Mülls über die Gelenklasche
12 an den Rollen 11 ab.