DE2716457C2 - Verfahren zum Einblasen von Entschwefelungsgemischen in Eisenschmelzen - Google Patents
Verfahren zum Einblasen von Entschwefelungsgemischen in EisenschmelzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C7/00—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
- C21C7/0037—Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00 by injecting powdered material
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/02—Dephosphorising or desulfurising
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einblasen eines feinkörnigen Entschwefelungsmittels in Eisenschmelzen.
Die Entschwefelung von Roheisen und Stahl gewinnt zunehmend an Bedeutung, da der Schwefelgehalt der
Einsatzstoffe Erz, Koks und Schweröl zunimmt und der Hochofen als wichtigster Ort der Schwefelentfernung
aus wirtschaftlichen Gründen in vielen Werken mit einem reduzierten Kalkzusatz betrieben wird. Diese
Fahrweise hat den Vorteil eines geringeren Koksverbrauches und einer erhöhten Produktivität. Sie hat aber
einen erhöhten Schwefelgehalt im erzeugten Eisen zur Folge.
Die heute in zunehmendem Maße benötigten höherwertigen Eisenwerkstoffe können daher nur durch Entschwefelung
zwischen Hochofen und Stahlwerk oder durch Entschwefelung nach der Stahlherstellung erzeugt
werden.
Die Entschwefelungsmittel werden gemäß dem heute üblichen Stand der Technik entweder durch Einrühren
oder durch Einblasen in die Eisenschmelze eingebracht. Eine besonders rasche Entwicklung nahmen die Einblasverfahren,
bei denen die überwiegend aus Erdalkali-Verbindungen bestehenden Entschwefelungsgemische
mittels Luft oder Inertgas pneumatisch in die Eisenschmelze gefördert werden.
Dabei besteht der verständliche Wunsch, die Menge an Entschwefelungsmittel, die zur Entfernung eines bestimmter
Schwefelgehaltes nötig ist, möglichst niedrig zu halten, bzw. den Wirkungsgrad des Entschwefelungsmittels
in der Eisenschmelze zu erhöhen. Eine Begrenzung an Entschwefelungsmittel mindert die Kosten, die
für dieses Mittel aufzubringen sind. Gleichzeitig wird durch dem verminderten verbrauch aber auch erreicht,
daß der Anfall an Reaktionsprodukt, das ist die Entschwefelungsschlacke,
verringert wird. Durch geringeren Anfall an Entschwefelungsschlacke wird der Einschluß
von Eisen vermindert und damit die Ausbeute an entschwefeltem Eisen erhöht. Der Anfall geringerer
Mengen Entschwefelungsschlacke ist ferner deshalb vorteilhaft, weil diese nach dem Entschwefelungsvorgang
möglichst vollständig aus der Pfanne, in der die Eiscnschmclze entschwefeit wurde, entfernt werden
muß.
Einen Hinweis in dieser Richtung enthält die DE-AS 25 00 497, die ein zum Entschwefeln von Kiscnschmclzen
geeignetes Mittel, bestehend aus Calciumcarbid im Gemisch mit mehr als 40 bis 70Gcw.-% Diamidkalk
vorschlägt, wobei man das Mittel intermittierend, in gleichen oder wechselnden Mengen, bei gegebenenfalls
an- und abschwellendem Trägergasstrom in die Eisenschmelze einträgt Durch diese Maßnahme soll insbesondere
die Behandlungsdauer der Ei.senschmel/.e
verkürzt werden. Zur Erreichung eines guten Wirkungsgrades bei dem Entschwefelungsvorgang ist es außerdem
wichtig, daß die Pfanne genügend hoch gefüllt ist, damit das Entschwefelungsmittel, das möglichst tief in
die Eisenschmelze eingeblasen wird, einen möglichst langen Weg in der Eisenschmelze zurücklegen kann.
Diese Bedeutung der Eintauchtiefe auf die Wirksamkeit der Entschwefelung ist bekannt
Roheisen wird häufig in sog. Torpedopfannen entschwefelt, langgestreckten, feuerfest ausgemauerten
Behältern, etwa in Form eines waagerechten Rohrabschnittes, meist mit konisch ausgebildeten Enden. Sie
haben auf der Oberseite nur eine verhältnismäßig kleine Öffnung, durch die sie befüllt und entleert werden.
Durch diese öffnung wird auch die Einblaslanze in die Eisenschmelze eingetaucht Diese oben nahezu vollständig
geschlossene Form macht es schwierig, die Schlacke aus Torpedopfannen zu entfernen, da es praktisch nicht
möglich ist mechanische Hilfsmittel zu verwenden. Aus den geschilderten Gründen ist es anzustreben, mit mög-
liehst wenig Entschwefelungsmittel auszukommen, wodurch entsprechend weniger Schlacke erzeugt wird und
entfernt werden muß.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, ein wirkungsvolles Verfahren zu finden, das
es gestattet, an sich bekannte Entschwefelungsmittel so einzublasen, daß ein möglichst hoher Ausnutzungsgrad
dieser Entschwefelungsmittel erreicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Entschwefelungsmittel über den gesamten Entschwefelungsvorgang
hinweg mit in der Zeiteinheit abnehmender Menge in die Eisenschmelze eingeblasen wird.
Es ist bekannt, daß es verhältnismäßig einfach ist, den Schwefelgehalt von anfänglich hohen Werten auf mittlere
Werte abzusenken. Es wird aber zunehmend schwieriger, den niedriger werdenden Schwefelgehalt
auf jeweils noch kleinere Werte abzusenken.
Nach den bisher bekannten Verfahren mit gleichbleibender Einblasrate war es also nötig, bei niederen
Schwefelgehalten einer Eisenschmelze unverhältnismäßig sehr viel mehr Entschwefelungsmittel aufzuwenden,
um eine Absenkung des Schwefelgehaltes um einen bestimmten Betrag zu erhalten als bei höheren Schwefelgehalten
der Schmelze. Dies führte zu einem hohen Verbrauch bzw. schlechten Ausnutzungsgrad an Entschwefelungsmitteln
bzw. hohem Anfall an schwer entfernbarer Schlacke.
Es überraschte daher, daß bei Reduzierung der pro Zeiteinheit eingeblasenen Menge an Entschwefelungsmittel
während der Einblasdauer ein insgesamt wesent-
lieh geringerer Verbrauch an Entschwefelungsmittel erzielt
wurde als bei der bisher praktizierten gleichbleibenden Einblasrate.
Die Abnahme der Fördergasmenge kann proportional mit der Abnahme des einzubringenden Entschwefelungsmittels
erfolgen, so daß die Beladung des Fördergases z. B. immer gleich bleibt. Es kann aber auch mit
gleicher Fördergasmenge und entsprechend verringerter Beladung gearbeitet werden.
3
Mit verminderter Beladung des Fördergases wird ins- Entschwefelungsmittel behandelt Bei 25 Pfannen wurde
besondere bei der Entschwefelung in Torpedopfannen vom Anfang bis zum Ende der Behandlung mit gleichgearbeitet,
um eine gute Umwälzung der Eisenschmelze bleibender Durchsatzmenge geblasen. Bei 25 Verzu
erreichen. Mit gleichbleibender Beladung des För- gleichsbehandlungen dagegen wurde der Durchsatz
dergases, also abnehmender Fördergasmenge bei 5 während der Behandlung stufenweise verringert, und
gleichzeitig abnehmender Entschwefelungsmittelmenge zwar etwa in der Art, daß am Anfang der Behandlung
wird vorzugsweise in offenen Pfannen gearbeitet, um ein 4 bis 5mal so hoher Durchsatz eingestellt wurde wie
ein Auswerfen von Schmelze zu vermeiden. gegen Ende, oder anders ausgedrückt: der Anfangs-
Die Abnahme des pro Zeiteinheit eingeblasenen Ent- durchsatz war etwa 2—3 mai so hoch wie der übliche
schwefeliingsmittels kann kontinuierlich oder stufen- 10 mittlere Wert, und gegen Ende wurde auf etwa die Hälfweise
erfolgen. te bis ein Drittel des mittleren Wertes reduziert
In der Zeichnung, in der auf der Ordinate die Einblas- Bei der Auswertung der Ergebnisse wurde festge-
menge in kg/min, auf der Abszisse die Einblasdauer in stellt, daß der Entschwefelgehalt der nach dem erfin-Minuten
angegeben ist, sind z.B. die zur Erreichung dungsgemäßen Verfahren behandelten Roheiseneines
Endschwefelungsgehaltes von 0,015% S benötig- 15 schmelzen um durchschnittlich 0,009% niedriger lag als
ten Mengen an Entschwefelungsmittel bei verschiede- bei den nach dem üblichen Verfahren mit gleichbleibennen
Einblasmengen pro Zeiteinheit dargestellt Kurve 1 dem Durchsatz entschwefelten Chargen,
gibt den Aufwand an Entschwefelungsmittel bei gleich- Diese Absenkung des Schwefelgehaltes entspricht ei-
bleibender Einblasmenge pro Zeiteinhe:t wieder. Z. B. ner Ersparnis von etwa 20% an Entschwefelungsmittel,
erfordert eine etwa 180 t flüssiges Roheisen fassende 20 wenn auf den gleichen Endschwefelgehalt hingearbeitet
Torpedopfanne bei in der Zeiteinheit gleichbleibender wird. Dies bedeutet nicht nur eine entsprechende Ein-Einblasnenge
zur Entschwefelung von einem Anfangs- sparung an Kosten für dieses Mittel, sondern gleichzeischwefelgehalt
von 0,060% S auf einen Endschwefelge- tig eine Reduzierung des Schlackenanfalls um denselben
halt von 0,015% 880 kg ( = 4,9 kg/t Roheisen) Ent- Betrag.
schwefelungsmittel. Bei absatzweiser Verringerung der 25
Einblasmenge pro Zeiteinheit gemäß Kurve 3 betrug Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
der Verbrauch lediglich 710 kg ( = 3,9 kg/t Roheisen)
Entschwefelungsmittel.
Bei kontinuierlicher Absenkung der in der Zeiteinheit eingeblasenen Entschwefelungsmittelmenge (vgl. Kurve
2) wird nochmals eine weitere Erniedrigung des Entschwefelungsmittelverbrauches erreicht Da dieses Verfahren
jedoch eine relativ aufwendige apparative Steuerung erfordert, ist es zweckmäßiger, die Verringerung
der Einblasmenge pro Zeiteinheit in einzelnen Stufen vorzunehmen (vgl. Kurve 3). Die Annäherung an die
Kurve 2 ist um so vollständiger, in je mehr Stufen die in der Zeiteinheit eingeblasene Entschwefelungsmittelmenge
aufgeteilt wird. Die Zeitintervalle, während der eine Verminderung der Einblasmenge pro Zeiteinheit
erfolgt, können 1 bis 10 Minuten betragen; vorzugsweise werden hierfür 2 bis 7 Minuten gewählt.
Die Erfindung soll an dem nachfolgenden Beispiel erläutert werden.
45
182 t Roheiten in einer Torpedopfanne wurden mit einem Entschwefelungsgemisch aus 60% feingemahlenem
Carbid und 40% Diamidkalk behandeltDas Ent- so Schwefelungsgemisch wurde mit durchschnittlich 11 Nl
Lufl/kg Gemisch eingeblasen. Der Anfangsschwefelgehalt
betrug 0,060%, die Roheisentemperatur 131O0C.
Es wurde zunächst in den ersten 3 Minuten mit einem Durchsatz von 70 kg/min geblasen. In den nächsten 5
Minuten wurde die Durchsatzmenge auf 50 kg/min reduziert. Anschließend wurden 5 Minuten lang 30 kg/min
eingeblasen und abschließend während 5 Minuten 20 kg/min. Über eine Zeitdauer von 18 Minuten wurden
also insgesamt 710 kg Entschwefelungsmittel eingeblasen. Die gleiche Menge hätte in der gleichen Zeit mit
einem mittleren Durchsatz von 39,4 kg/min gefördert werden können.
Der Endschwefelgehalt nach der Behandlung betrug 0,015%.
In einer Versuchsreihe wurden 50 Behandlungen mit einer stets nach der gleichen Art aus Pfanneninhalt und
Anfangsschwefclgehall errechneten Gesamtmenge an
Claims (4)
1. Verfahren zum Einblasen eines feinkörnigen Entschwefelungsmittels in Eisenschmelzen, dadurch
gekennzeichnet, daß dieses Mittel über den gesamten Entschwefelungsvorgang hinweg
mit abnehmender Menge pro Zeiteinheit eingeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abnahme des pro Zeiteinheit eingeblasenen Entschwefelungsmittels stufenweise erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verminderung der Einblasmenge
pro Zeiteinheit alle 2 bis 7 Minuten erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verminderung der Einblasmenge
pro Zeiteinheit bei unveränderter Fördergasmenge vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
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DE19772716457 DE2716457C2 (de) | 1977-04-14 | 1977-04-14 | Verfahren zum Einblasen von Entschwefelungsgemischen in Eisenschmelzen |
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DE19772716457 DE2716457C2 (de) | 1977-04-14 | 1977-04-14 | Verfahren zum Einblasen von Entschwefelungsgemischen in Eisenschmelzen |
Publications (2)
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DE2716457A1 DE2716457A1 (de) | 1978-11-16 |
DE2716457C2 true DE2716457C2 (de) | 1985-11-21 |
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ID=6006248
Family Applications (1)
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DE19772716457 Expired DE2716457C2 (de) | 1977-04-14 | 1977-04-14 | Verfahren zum Einblasen von Entschwefelungsgemischen in Eisenschmelzen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2716457C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19833036A1 (de) * | 1998-07-22 | 2000-01-27 | Krupp Polysius Ag | Verfahren zum Entschwefeln einer Roheisenschmelze |
DE19833037A1 (de) * | 1998-07-22 | 2000-01-27 | Krupp Polysius Ag | Verfahren zum Entschwefeln einer Roheisenschmelze |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
LU80692A1 (de) * | 1978-12-21 | 1980-07-21 | Arbed | Verfahren und vorrichtung zum entschwefeln von eisenschmelzen |
DE3942405A1 (de) * | 1989-12-21 | 1991-06-27 | Krupp Polysius Ag | Verfahren und foerderanlage zum einblasen von pulverfoermigem behandlungsmittel in roheisen- und stahlschmelzen |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2500497C2 (de) * | 1975-01-08 | 1977-03-31 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Mittel zum entschwefeln von eisenschmelzen und verfahren zu seiner anwendung |
-
1977
- 1977-04-14 DE DE19772716457 patent/DE2716457C2/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19833036A1 (de) * | 1998-07-22 | 2000-01-27 | Krupp Polysius Ag | Verfahren zum Entschwefeln einer Roheisenschmelze |
DE19833037A1 (de) * | 1998-07-22 | 2000-01-27 | Krupp Polysius Ag | Verfahren zum Entschwefeln einer Roheisenschmelze |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2716457A1 (de) | 1978-11-16 |
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