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Verstellbarer, insbesondere in einem Fahrzeug,
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vorzugsweise Kraftwagen anzuordnender Sitz.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen verstellbaren, insbesondere in
einem Fahrzeug vorzugsweise Kraftwagen anzuordnenden Sitz, dessen Sitzteil zu seiner
Längsverschiebung über eine aus Laufschienen und Stützschienen gebildeten Führungsschienenanordnung
am Fahrzeugboden abgestützt ist und wenigstens eine Laufschiene mit einem Stellglied
verbunden ist, welches mit einem in Bezug auf die Stützschiene ortsfest drehbar
gelagerten Triebrad in Verbindung steht.
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Bei einem derartigen aus der US-Patentschrift 2 953 190 bekannten
Sitz ist die mit dem Sitzunterteil verbundene Laufschiene einer Führungsschienenanordnung
mit einer Zahnstange fest verbunden. Mit dieser Zahnstange kämmt ein im Untergestell
des Sitzes drehbar gelagertes, über ein Schneckengetriebe elektromotorisch betriebenes
Ritzel.
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Ein derartiger Zahnstangentrieb stellt an die Maßgenauigkeit der Zahnformen
einerseits und an die Einhaltung des Achsabstandes zwischen der Wälzlinie der Zahnstange
und dem
Wälzkreis des Ritzels andererseits hohe Anforderungen.
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Aus diesem Grunde ist neben einer genauen Fertigung auch eine exakte
und somit zeitraubende Montage erforderlich. Außerdem ergibt sich durch diese Anordnung
eine ungünstig große Bauhöhe, die den Einsatz einer derartigen Sitzverschiebeeinrichtung
bei vielen Fahrzeugtypen, insbesondere bei niedrigen Fahrzeugen wie beispielsweise
Sportwagen, ausschließt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen verstellbaren Sitz
der eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß eine geringe Bauhöhe erfordernde
Stellmittel einsetzbar sind, deren Fertigungs- und Einbautoleranzen in einem größeren
Bereich liegen können, ohne daß diese sich nachteilig bei der Obertragung der Stellkräfte
auf den Sitzteil auswirken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Stellglied
aus einer in das Triebrad eingreifenden, parallel zur Längsachse der Laufschiene
verlaufenden Kette gebildet ist. Dabei ist die Kette vorzugsweise als Rollengliederkette
ausgebildet, deren Enden mit der Laufschiene der Führungsschienenanordnung verbunden
sind und mit der ein als Kettenritzel ausgebildetes Triebrad im Eingriff ist. Dies
läßt nicht nur eine geringe Bauhöhe des Stellantriebes zur Längsverschiebung des
Sitzteiles zu, sondern auch die Montage und die Fertigung können auf einfache, kostengünstige
Weise vorgenommen werden.
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Zur Bildung einer an den entsprechenden Stellbereich der Führungsschienenanordnung
montagemäßig anpassbaren, das Stellglied für die Laufschiene aufweisenden und daran
festlegbaren Baugruppe weisen nach einem Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung die
Endglieder der Rollengliederkette jeweils
wenigstens einen mit einem
einseitig austretenden Zapfen versehenen Kettenbolzen auf, der jeweils mit einem
an die Laufschiene anschließbaren Anschlußwinkel verbunden ist.
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Um die Kette an der Eintrittstelle des Kettenritzels unabhängig von
Toleranzen und Spiel zwischen Laufschiene und Stützschiene der Führungsschienenanordnung
ständig in optimaler Eingriffslage zu halten, ist nach einem weiteren Merkmal der
Erfindung im Bereich der Eingriffsstelle von Kette und Triebrad ein die Kette in
Eingriff slage haltendes Stützglied vorgesehen, welches fest mit einem das Triebrad
lagernden Tragschild verbunden ist.
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Zur Einhaltung des die Eingriffslage zwischen Kette und Kettenritzel
sichernden Abstandes zwischen dem Stützglied und dem Zentrum des Kettenritzels ist
das Stützglied vorzugsweise als mit dem Tragschild verschraubtes Winkelstück ausgebildet
und das Tragschild ist seinerseits fest mit der Stützschiene der Führungsschienenanordnung
verbunden. Dadurch kann sich eine auch nach längerer Zeit unter Umständen auftretende
Kettenlängung nicht ungünstig auf den Stelltrieb auswirken, da durch das Stützglied
die Eingriffslage von Kette und Kettenritzel gewährleistet ist.
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Damit beim Einlaufen der Kette unter das Stützglied Verhakungen an
dessen Einlaufkante sicher vermieden werden, verläuft der Stützschenkel des Stützgliedes
von seinen Ein- und Ablaufkanten ausgehend, zu seinem Mittelbereich hin leicht geneigt
und weist an den Ein- und Ablaufkanten Abschrägungen auf.
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Obschon zur Sitzverstellung auch eine manuell betätigbare Stelleinrichtung
geeignet ist, so ist es doch vorteilhaft, wenn das als Kettenritzel ausgebildete
Triebrad Bestandteil eines am Tragschild gehalterten motorisch betriebenen Stellantriebes
ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
welches nachfolgend näher erläutert wird. Es zeigen: Fig. 1 eine vom mittleren Breitenbereich
aus gesehene Seitenansicht der Sitzverstelleinrichtung im Schnitt nach der Linie
I-I von Fig. 3, Fig.2 die Sitzverstelleinrichtung in einer Draufsicht, Fig.3 die
Sitzverstelleinrichtung in einem Querschnitt nach der Linie III-III von Fig. 2 im
gegenüber den Fig. 1 und 2 vergrößerten, der praktischen Ausführung etwa entsprechenden
Maßstab, Fig.4 die Stellmittel in einer Ansicht in etwa natürlicher Größe gemäß
einem Schnitt nach der Linie IV-IV von Fig.3 der Sitzverstelleinrichtung.
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Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Unterseite eines
in Fig. 1 in strichpunktierten Linien dargestellten Sitzteiles 10 auf seinen beiden
Längsseiten mit einer Führungsschienenanordnung 11 verbunden, die außerdem auch
mit dem Fahrzeugboden 12 beispielsweise über Konsolen 13 fest verbunden ist. Jede
Führungsschienenanordnung besteht aus einer U-förmig profilierten Stützschiene 14,
mit welcher eine hutförmig profilierte Anschlagschiene 15 fest verbunden ist, aus
zwei zwischen Anschlagschiene 15 und Stützschiene 14 gelagerten
Kugelreihen
16 und aus einer C-förmig profilierten Laufschiene 17, welche mit ihren einwärts
gebogenen Schenkeln die Anschlagschiene 15 hintergreifend auf den Kugelreihen 16
abgestützt ist. Während die gegenüber der Stützschiene 14 und der Anschlagschiene
15 längsverschiebbare Laufschiene 17 an der Unterseite des Sitzteiles festgelegt
ist, behalten die mit den Konsolen 13 verbundenen Stützschienen 14 und Anschlagschienen
15 ihre ortsfeste Lage bei. Zur Verschiebung der Laufschiene 17 gegenüber dem Fahrzeugboden
12 dient ein Getriebemotor 18, der mit seinem daraus austretenden Triebrad 19 ein
mit der Stützschiene 14 fest verbundenes Tragschild 20 in Richtung auf die Laufschiene
17 hin durchgreift und seinerseits am Tragschild 20 festgelegt ist. Das als Kettenritzel
ausgebildete Triebrad 19 greift in eine parallel zur Längsachse der Laufschiene
17 seitlich davon angeordnete und fest mit dieser verbundene Kette 21. Wie aus den
Figuren ersichtlich, ist die aus der Kette 21 und dem Triebrad 19 bestehende Sitzverstelleinrichtung
nur auf einer Längsseite des Sitzteiles 10 vorhanden, da die in eine Laufschiene
17 eingeleitete Stellbewegung über das Sitzteil 10 auf die nicht angetriebene Laufschiene
auf der gegenüberliegenden Längsseite des Sitzes übertragen wird.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kette 21 als Rollengliederkette
22 ausgebildet, deren Endglieder 23 jeweils zwei Kettenbolzen 24 aufweisen, die
auf einer Seite mit einem Zapfen 25 aus der Rollengliederkette 22 austreten.
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Diese Zapfen 25 der Kettenbolzen 24 sind mit dem kurzen Schenkel eines
Anschlußwinkels 26 vernietet, der mit seinem langen Schenkel auf den Rücken der
Laufschiene 17 aufgesetzt ist und beispielsweise durch Verschweißen mit dieser fest
verbunden ist. Während diese Anschlußwinkel 26 auf der mit der Stelleinrichtung
versehenen Seite des Sitzteiles gleichzeitig zu dessen Auflage dienen, sind auf
der gegenüberliegenden
Sitzlängsseite zwischen der dort angeordneten
Laufschiene 17 und dem darauf aufsitzenden Sitzteil 10 Ausgleichsstücke 27 von gleicher
Stärke wie die Anschlußwinkel 26 vorgesehen, um den Sitz höhengleich anzuordnen.
Es versteht sich, daß die Rollengliederkette 22 derart über die Anschlußwinkel 26
mit der Laufschiene 17 verbunden ist, daß die Mitten ihrer horizontal hintereinander
liegenden Rollenbuchsen den Wälzkreis des als Kettenritzel ausgebildeten und drehfest
mit dem Getriebemotor 18 verbundenen Triebrades 19 tangieren. Um diesen tangentialen
Eingriff der Rollengliederkette 22 in das Kettenritzel 19 sicherzustellen, ist oberhalb
des Kettenritzels ein als Winkelstück ausgebildetes Stützglied 28 mit dem Tragschild
20 verschraubt. Diese Verschraubung bildet gleichzeitig einen der Befestigungspunkte
des Getriebemotors 18. Der die Rollengliederkette 22 und das Triebrad 19 übergreifende
Stützschenkel 29 des Stützgliedes 28 ist ausgehend von seinem mittleren Bereich
nach außen hin leicht nach oben gebogen und weist an seinen Ein- bzw. Ablaufkanten
Abschrägungen 30 auf, die ein Verhaken der Rollengliederkette 22 an den Einlaufkanten
verhindern.
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Bei Drehung des Triebrades 19 in aus Fig. 1 ersichtlicher Pfeilrichtung
31 wird über die Kette 21 und dem vorderen Anschlußwinkel 26 die Laufschiene und
der darauf angeordnete Sitzteil 10 nach hinten gezogen. Bei einer Drehrichtung des
Triebrades 19 entgegen der aus Fig. 1 ersichtlichen Pfeilrichtung 31 wird über die
Kette 21 und den hinteren Anschlußwinkel 26 die Laufschiene und der darauf angeordnete
Sitzteil 10 nach vorn gezogen. Da bei dem üblicherweise verwendeten Getriebemotor
als Getriebe ein selbsthemmendes Schneckengetriebe Verwendung findet, ist bei ausgeschaltetem
Motor das Triebrad 19 in seiner Drehrichtung gesperrt, so daß
die
Kette sowohl in der einen als auch in der anderen Richtung festgelegt ist und der
Sitz demnach nicht verschoben werden kann.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte Ausführung nur eine beispielsweise
Verwirklichung der Erfindung und diese ist nicht darauf beschränkt. Es sind vielmehr
noch mancherlei andere Ausführungen möglich. So ist es beispielsweise denkbar, statt
einer Rollengliederkette auch eine Hülsenkette, Zahnkette, Laschenkette od. dgl.
zu verwenden.
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Selbst der Einsatz einer Rundgliederkette ist in Verbindung mit einer
als Triebrad 19 ausgebildeten Kettennuss denkbar.
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Außerdem läßt sich statt eines Getriebemotors 18 auch ein manuell
betätigbarer Stelltrieb einsetzen. Dabei könnte als Handhabe ein Drehknopf verwendet
werden, welcher über eine Schlingbremsfeder mit dem Triebrad 19 gekuppelt ist.
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Darüberhinaus kann in besonderen Fällen der Stellantrieb auch auf
beiden Längsseiten des Sitzteiles 10 angeordnet sein.