DE2714905B2 - Zweistufiges Aufblähen von Kanalplatten - Google Patents
Zweistufiges Aufblähen von KanalplattenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D53/00—Making other particular articles
- B21D53/02—Making other particular articles heat exchangers or parts thereof, e.g. radiators, condensers fins, headers
- B21D53/04—Making other particular articles heat exchangers or parts thereof, e.g. radiators, condensers fins, headers of sheet metal
- B21D53/045—Making other particular articles heat exchangers or parts thereof, e.g. radiators, condensers fins, headers of sheet metal by inflating partially united plates
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Description
Kanalplatten können in der Weise hergestellt werden, daß vor dem Verbinden von zwei oder mehr Blechen
durch Walzschweißen eines oder mehrere der Bleche mit einem Trennmittel in der Form der vorgesehenen
Kanäle bedruckt wird. Durch Aufblähen im Anschluß an das Walzschweißen mit einem gasförmigen oder
flüssigen Medium werden Kanäle entsprechend dem Muster des aufgedruckten Trennmittels erzeugt.
Kanalplatten mit Kanalsystemen, welche auf diese Art hergestellt werden, finden in weitem Umfang
Anwendung, z. B. als Wärmetauscher zur Heizung oder Kühlung.
Aus der DE-AS 1112 712 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kanalplatten bekanntgeworden, bei
dem das Aufblähen der Bleche zwischen Halteplatten in der Weise erfolgt, daß in einer ersten Aufblähstufe der
Halteplattenabstand zur Erzielung möglichst großer Kanalvolumen geringer eingestellt wird als die vorgesehene
Endhöhe der Kanäle und daß in einer zweiten Aufblähstufe nach Absenken des Drucks der Halteplattenabstand
auf die Kanalendhöhe vergrößert und die Kanäle fertiggeformt werden. Dabei wird in der zweiten
Aufblähstufe vorzugsweise mit einem geringeren Arbeitsmitteldruck gearbeitet als in der ersten Stufe.
Dieses Verfahren erlaubt gegenüber dem einstufigen Aufblähen zwar die Herstellung größerer Kanalvolumen,
es ist aber nicht geeignet, wenn im Hinblick auf die
Strömungsverhältnisse innerhalb des Kanalsystems ein über die gesamte Kanallänge möglichst gleichmäßiger
freier Querschnitt gefordert wird Außerdem lassen sich mit dem bekannten Verfahren keine befriedigenden
Ergebnisse erzielen, wenn beispielsweise für die Herstellung hochbeanspruchter Kanalplatten Bleche
verwendet werden müssen, die vor dem Aufblähen eine Zugfestigkeit von über 12 Kp/mm2, eine Bruchdehnung
von weniger als 12% und eine Härte (HV3) von über
45,5 Kp/mm2 aufweisen. Derartige Bleche haben ein ungünstiges Fließverhalten, so daß beim Aufblähen
Verwerfungen der Kanalplatte auftreten und ungleichmäßige Kanäle ausgebildet werden.
Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren nach DE-AS
11 12 712 so zu verbessern, daß es zur Serienfertigung von Kanalplatten geeignet ist, die ein- oder beidseitig
aus hochfestem Material bestehen und deren Kanäle über die ganze Länge einen gleichbleibenden freien
Querschnitt und eine gleichbleibende Querschnittsform aufweisen sollen.
Diese Anforderungen können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren einwandfrei erfüllt werden. Es hat den
Vorteil, daß sich die unverschweißten Bereiche der Kanalplatte in der ersten Blähstufe wegen des
vergleichsweise großen Halteplattenabstands relativ unbehindert verformen können. Dadurch treten zwar
Verwerfungen und ungleichmäßige Kanalformen auf; es werden aber alle Teile der Kanalwandung angenähert
um das gleiche Maß gedehnt, so daß das Fließvermögen des Materials im gesamten Verformungsbereich ausgenutzt
wird. Es können daher trotz ihres geringeren Fließvermögens Werkstoffe mit höherer Festigkeit zur
Herstellung von Kanalplatten eingesetzt werden.
Durch die Verminderung des Halteplattenabstands nach dem Absenken des Drucks der ersten Aufblähstufe
tritt nicht nur eine mechanische Verformung der an den Platten anliegenden Kanalwandungsteile auf, sondern
es wird auch die Kanalplatte gerichtet, so daß bereits hierdurch die Verwerfungen im wesentlichen wieder
ausgeglichen werden und eine außerhalb der Kanäle ebene Kanalplatte entsteht Die restlichen Verwerfungen
werden beseitigt, wenn zur Endformung der Kanäle in der zweiten Aufblähstufe ein höherer Arbeitsmitteldruck
angewendet wird. Wegen der in der ersten Aufblähstufe zwangsläufig auftretenden Kaltverfestigung,
insbesondere in den gedehnten Kanalwandungen, findet in der zweiten Stufe trotz des höheren Drucks
praktisch keine weitere Aufweitung der Kanäle statt, sondern nur noch eine Umformung auf den gewünschten
Endquerschnitt, der überdies im gesamten Kanalsystem gleichmäßig ausgebildet wird.
Je nach Material, Blechstärke vorgesehener Größe und Form des Kanalquerschnitts sowie in Abhängigkeit
von der Anordnung des Kanalsystems wird der Aufblähdruck der zweiten Stufe 5 bis 80% höher
gewählt als in der ersten Stufe. In gleicher Weise kann der Halteplattenabstand der ersten Stufe auf die
jeweiligen Bedingungen abgestimmt und um 10 bis 100% größer gewählt werden als in der zweiten Stufe.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich besonders zur Herstellung beidseitig aus hochfesten Aluminiumlegierungen
bestehenden Kanalplatten bewährt Es ist aber auch anwendbar zur Herstellung von Kanalplatten,
bei denen die einzelnen Bleche aus unterschiedlichem Material bestehen müssen. So werden z.B. für
Verdampfer von Kühltruhen häufig Kanalplatten gefordert, bei denen das Kanalbild nur einseitig
aufgebläht ist Für die Seite, die flach bleiben soll, wird
dann ein Werkstoff mit deutlich höherer Festigkeit gewählt als für die andere Seite. Die Ursachen für
ungleichmäßige Kanalquerschnitte oder Verwerfungen liegen hierbei weniger im unzureichenden Fließvermögen
des weicheren Materials, sondern in der Asymmetrie des Aufblähvorgangs, der mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren wesentlich besser beherrscht werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der F i g. 1 bis A näher erläutert, in denen die verschiedenen
Stufen des Herstellungsvorgangs dargestellt sind
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Kanal 1
nach der ersten Aufblähstufe. Der Abstand der Halteplatten 2, 3 beträgt hier a + x, wobei a der
vorgesehenen Endhöhe der Kanäle entspricht und χ einen Wert zwischen 0,1a bis 1,0a annehmen kann.
Durch den Aufblähvorgang wird das Material im Kanalbereich nicht nur gedehnt, sondern besonders im
Bereich des Kanalrandes 4, 5 ungleichmäCig verformt, so daß eine Verwerfung der Kanalplatte, die aus den
beiden durch Walzschweißen teilweise miteinander verbundenen Blechen 6,7 besteht, auftritt
Fig.2 zeigt einen Querschnitt durch den Kanal Γ,
nachdem der Abstand der Halteplatten auf den Wert s vermindert worden ist Dabei wird der Kanal eingedrückt
und die Kanalplatte gerichtet, so daß die Verwerfungen im wesentlichen wieder verschwinden.
Fig.3 zeigt einen Querschnitt durch einen Kanal 1"
im Zustand der Endverformung nach der zweiten Aufblähstufe. Der Kanal hat eine gleichmäßige, im
Querschnitt etwa sechseckige Form mit einem definierten Volumen. Durch den höheren Aufblähdruck
erhalten auch die Seitenwände 10, 11 des Kanals die gewflnschte Form.
F i g. 4 zeigt einen Querschnitt durch einen einseitig aufgeblähten Kanal Γ" im Zustand der Endverformung.
Die Oberseite des Kanals 12 verläuft parallel zur Grundfläche 13 des im wesentlichen unverformt
gebliebenen Bleches aus einem Material mit höherer Festigkeit Zur Herstellung von Kanalplatten nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren können beispielsweise hochfeste Aluminiumlegierungen folgender Zusammensetzung
verwendet werden:
Mn bis 2%
Zr bis 0,5%
Fe bis 1%
Si bis 0,5%
Cu bis 0,5%
Mg kleiner 0,1%
Rest Aluminium
Zr bis 0,5%
Fe bis 1%
Si bis 0,5%
Cu bis 0,5%
Mg kleiner 0,1%
Rest Aluminium
Diese Legierung hat nach dem Walzschweißen und Glühen bei ca. 3000C folgende Festigkeitswerte:
Zugfestigkeit ob = 25 Kp/mm2
Streckgrenze σοι = 24 Kp/mm2
Bruchdehnung (5io = 8%
Streckgrenze σοι = 24 Kp/mm2
Bruchdehnung (5io = 8%
Eine andere geeignete Legierung enthält Cu, Zn, Mn,
Mg und Ti je in Mengen unter 0,1 %, Silizium ca. 0,2%,
Fe ca. 0,5% und Zr ca. 0,2%, Rest Aluminium. Die
Festigkeitswerte dieser Legierung betragen nach dem Walzschweißen und Glühen bei ca. 3000C:
Zugfestigkeit ο β = 15 Kp/mm2
Streckgrenze Ooa = 13 Kp/mm2
Bruchdehnung O10 = 9%
Streckgrenze Ooa = 13 Kp/mm2
Bruchdehnung O10 = 9%
Diese Legierungen besitzen die für hochbeanspruchte Wärmeaustauscher geforderten Eigenschaften und
können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit geringen Maßtoleranzen der Kanäle aufgebläht werden.
Für die Herstellung einseitig aufgeblähter Kanalplatten können beispielsweise Bleche aus dem vorstehend
genannten hochfesten, zirkonhaltigen Material mit Blechen aus zirkonfreiem Aluminium miteinander
kombiniert werden. Die zirkonfreie Legierung besteht dabei aus:
Si ca. 0,15%
Ti ca. 0,02%
Fe ca. 0,5%
Nach dem Walzschweißen und Glühen bei ca. 300° C
hat die letztgenannte Legierung folgende Festigkeitswerte:
Zugfestigkeit oB = 9 Kp/mm2
Streckgrenze 003 = 4 Kp/mm2
Bruchdehnung οίο =38%.
Streckgrenze 003 = 4 Kp/mm2
Bruchdehnung οίο =38%.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Kanalplatten aus durch Walzen teilverschweißten Doppel- oder
Mehrfachblechen durch Aufblähen des Bleches zwischen die vorzuformenden Kanäle in ihrer
Ausdehnung begrenzenden starren Halteplatten mit einem ersten Druck des Arbeitsmittels in einer
ersten Aufblähstufe, Absenken des Drucks, Verän
dem des Halteplattenabstands und Fertigformen mit einem vom ersten Druck abweichenden Druck in
einer zweiten Aufblähstufe, dadurch gekennzeichnet,
daß während der ersten Aufblähstufe der Halteplattenabstand größer gewählt wird als die
vorgesehene Endhöhe der Kanäle, daß nach dem Absenken des Drucks die in der ersten Stufe
erreichte Kanalhöhe durch Verminderung des Halteplattenabstands verkleinert wird und daß die
Kanäle in der zweiten Aufblähstufe mit einem gegenüber der ersten Aufbiähstufe erhöhten Druck
des Arbeitsmittels fertiggeformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufblähdruck in der zweiten Stufe
um 5 bis 80% höher ist als in der ersten Stufe.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenabstand während
der ersten Aufblähstufe 10 bis 100% größer ist als die gewünschte Endhöhe der Kanäle.
4. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Herstellung von Kanalplatten
aus hochfestem Aluminiumlegierungen.
5. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Herstellung von Kanalplatten,
bei denen die teilverschweißten Doppel- oder Mehrfachbleche aus unterschiedlichen Werkstoffen
bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772714905 DE2714905C3 (de) | 1977-04-02 | 1977-04-02 | Zweistufiges Aufblähen von Kanalplatten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772714905 DE2714905C3 (de) | 1977-04-02 | 1977-04-02 | Zweistufiges Aufblähen von Kanalplatten |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2714905A1 DE2714905A1 (de) | 1978-10-12 |
DE2714905B2 true DE2714905B2 (de) | 1979-02-08 |
DE2714905C3 DE2714905C3 (de) | 1979-10-04 |
Family
ID=6005543
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772714905 Expired DE2714905C3 (de) | 1977-04-02 | 1977-04-02 | Zweistufiges Aufblähen von Kanalplatten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2714905C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4142325A1 (de) * | 1991-12-20 | 1993-06-24 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zum herstellen von fahrwerkstraegern |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19535870C2 (de) * | 1995-07-24 | 2002-07-11 | Blz Gmbh | Verfahren zum Herstellen von schalenförmigen Hohlstrukturen aus gedoppelten Blechzuschnitten mittels Innenhochdruckumformen |
DE19802685A1 (de) * | 1998-01-24 | 1999-07-29 | Benteler Werke Ag | Verfahren zur Herstellung eines länglichen Hohlkörpers und dessen Anwendung |
DE102019208111A1 (de) * | 2019-06-04 | 2020-12-10 | Heuft Besitzgesellschaft Gmbh & Co. Kg | Strukturelement einer Backkammer eines Backofens mit blasgewölbter Struktur |
-
1977
- 1977-04-02 DE DE19772714905 patent/DE2714905C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4142325A1 (de) * | 1991-12-20 | 1993-06-24 | Bayerische Motoren Werke Ag | Verfahren zum herstellen von fahrwerkstraegern |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2714905A1 (de) | 1978-10-12 |
DE2714905C3 (de) | 1979-10-04 |
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