DE2711965C2 - - Google Patents
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- G01B5/24—Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques for measuring angles or tapers; for testing the alignment of axes
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein
Kolbenring-Meßinstrument zum Messen der Abweichung des
Flankenwinkels bzw. Trapezwinkels eines Trapez-Kolbenrings
vom Soll- oder Nennwert.
Bei Hochleistungskolben für Verbrennungskraftmaschinen
werden häufig Verdichtungsringe und/oder Ölabstreifringe
mit kegelstumpfförmigen axialen Flächen oder kegelstumpfförmigen
Seitenflächen angewendet, die abdichtend an
entsprechenden Flächen einer Ringnut des Kolbens anliegen.
Wird ein radialer Querschnitt betrachtet, so erscheinen
die Seitenflächen als Mantellinien, die in Richtung der
Kolbenringachse aufeinander zulaufen. Derartige Kolbenringe
sind in der Fachliteratur (Firmenschrift K8 der
Goetzewerke "Neue Verfahren zur Bestimmung der Qualität
von Kolbenringen") als Trapezkolbenringe bezeichnet. Für
eine optimale Leistung der Verbrennungsmaschine ist es
erforderlich, daß der Flankenwinkel jeder Seitenfläche
(das 90°-Komplement des Kegelöffnungswinkels) und der
eingeschlossene Trapezwinkel zwischen den beiden
Seitenflächen möglichst genau an die entsprechenden
Nutenflanken der Kolbennut angepaßt sind,
in welche der Kolbenring eingesetzt werden soll.
Bei der Messung der Flankenwinkel von Trapezringen
(Firmenschrift K8 der Goetzewerke, Abschnitt 4) werden
vier Abtaster benutzt, deren Messungen in einem Computer
ausgewertet werden. Es handelt sich somit nicht um ein
simples Meßgerät.
Es sind diverse Winkelmeßgeräte bekannt (DD-PS
18 256, CH-PS 5 41 127, DD-PS 15 993), die jedoch keine
rasche Messung der Abweichung des Flankenwinkels oder
Trapezwinkels von Trapezkolbenringen gegenüber dem Sollwert
ermöglichen.
Bei dem Winkelmeßgerät mit gewisser baulicher
Übereinstimmung DD-PS 18 256) ist ein Übertragungshebel
mit zwei Schneiden zur Abtastung des zu messenden Gegenstandes
und mit einer Evolventenfläche vorgesehen, an
der das Längenmeßgerät anliegt. Damit kann zwar ein
größerer Winkelbereich gemessen werden, jedoch ist die
Messung kleiner Abweichungen von einem Sollwert - wie
bei der laufenden Qualitätskontrolle von Trapezkolbenringen
- erschwert, da sich das Meßgerät aus konstruktiven
Gründen nicht in seiner Ausgangslage von selbst
hält.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein Meßinstrument zur Bestimmung des Flankenwinkels
der Seitenfläche und/oder des eingeschlossenen
Trapezwinkels zwischen den beiden Seitenflächen eines
Trapez-Kolbenrings bereitszustellen, das wirtschaftlich
hergestellt werden kann, eine einfache Anordnung darstellt,
exakt und zuverlässig arbeitet, ein Minimum
an bewegten Teilen aufweist, leicht geeicht werden
kann und/oder eine direkte Ablesung (in Minuten) der
Winkelabweichung (ΔR) von einem vorgegebenen Nennwinkel
ermöglicht.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich
aus den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Unteransprüche
kennzeichnen Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
der Erfindung, welche zur Messung des
Flankenwinkels eines Trapezkolbenrings geeignet
ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung und
Fig. 3 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform
der Erfindung, welche zur Messung des
Trapezwinkels zwischen den Seitenflächen eines
Trapezkolbenrings geeignet ist.
Bei der in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform
10 weist das Meßinstrument eine der Tragkonstruktion
angehörige Platte 12 mit horizontaler, ebener Bezugsfläche
14 auf. An der Platte 12 ist eine Halterung 20 angebracht,
die einen schwenkbaren Meßamboß 22 trägt, welcher sich
frei in einer Ebene senkrecht zur Bezugsfläche 14 um eine
feststehende Schwenkachse 24 drehen kann. Die untere oder
Meß-Fläche 26 des Amboß 22 ist exakt bearbeitet und entweder
eben oder kegelstumpfförmig ausgebildet. Zwischen Meßfläche
26 und Bezugsfläche 14 ist ein Meßspalt gebildet. Der
zu messende Flankenwinkel liegt zwischen der Mantellinie
der Meßfläche 26 und der Umrißlinie der Bezugsfläche 14.
Die Ausgangsstellung der Meßfläche 26 relativ zur Bezugsfläche
14 entspricht dem Soll- oder Nennwert R des Flankenwinkels
des zu messenden Kolbenrings 36. Ein Längenmeßgerät
mit Anzeige 30 ist vertikal an der Halterung 20 angebracht
und weist eine abstehende Meßspindel 32 auf, die eine
zweite obere Fläche 34 des Amboß 22 berührt. Auf diese
Weise ist die Lage des Berührungspunktes zwischen der
Meßspindel 32 und der Amboßfläche 34 und damit auch die
Ablesung an der Anzeigevorrichtung 30 eine direkte Folge
der winkelmäßigen Stellung des Amboß 22 um seine Schwenkachse
24.
Um die Wirkungsweise des Meßinstruments 10 zu erläutern,
ist ein im Querschnitt sich verjüngender Kolbenring
36 dargestellt, der kegelstumpfförmige Seitenflächen 38
und 40 aufweist. Der Winkel der Seitenfläche 38 gegenüber
der Bezugsfläche 14, als Flankenwinkel bezeichnet, soll
gemessen werden. Hierzu wird der Kolbenring 36 mit seiner
Seitenkante 42 auf die Bezugsfläche 14 gelegt und so lange
verschoben, bis die Seitenfläche 38 in innige Berührung
mit der Meßfläche 26 am Amboß 22 kommt. An dieser Umfangsstelle
wird die Messung durchgeführt. Der Amboß 22 nimmt
dabei eine Stellung um seine Schwenkachse 24 ein, welche
eine Funktion des Winkels zwischen der Seitenfläche 38
und der Bezugsfläche 14 darstellt; dadurch wird eine Messung
dieses Winkels und die entsprechende Ablesung auf der
Anzeigefläche des Längenmeßgerätes 30 gegeben. Es ist
ersichtlich, daß der Flankenwinkel der Seitenfläche 40
des Kolbenrings einfach dadurch gemessen werden kann,
daß der Ring aus dem Meßinstrument 10 herausgenommen wird,
umgedreht wird und anschließend der Ring mit der Fläche
40 in oberer Stellung erneut in das Meßinstrument eingelegt
und diese obere Fläche 40 in innige Berührung mit der
Meßfläche 26 gebracht wird.
Ein bemerkenswertes Merkmal der vorliegenden Erfindung
besteht darin, daß durch Auswahl eines geeigneten Abstands
d zwischen der Schwenkachse 24 und der Spindel 32, jeweils
gemessen in senkrechter Richtung zu beiden (mathematischen)
Achsen, wie das mit Fig. 1 dargestellt ist, daß Meßinstrument
dahingehend ausgestaltet werden kann, daß die Abweichung
ΔR des Flankenwinkels vom Soll- oder Nennwert R
direkt in Minuten abgelesen werden kann. Dies beruht auf
einer Proportionalbetrachtung für tan R oder nach Umformung
und für Winkel ΔR geschrieben:
d = a/tan ΔR (1).
Dabei ist a das Maß der Spindelverschiebung und
ΔR die Abweichung vom Nenn-Seitenflächenwinkel.
Für kleine Werte von ΔR kann diese Abweichung auch
in Radianten ausgedrückt werden:
ΔR = tan ΔR.
Wenn somit die Unterteilung der Skala der Anzeigevorrichtung
30 ¹/₁₀ ₀₀₀ Zoll (0,00254 mm) beträgt, dann entspricht
jeder Skalenstrich einer Minute des Flankenwinkels
bzw. der Abweichung vom Nennmaß R, wenn der Abstand d=8,731885 mm
(0,343775 Zoll) beträgt. Sofern die obere zweite
Amboßfläche 34 senkrecht zur Achse der Spindel 32 bei der
Soll-Amboßstellung ausgerichtet ist, was bevorzugt wird,
so beträgt der inhärente Fehler des erfindungsgemäßen
Meßinstruments weniger als 7×10-4 % über einen Winkelbereich
(ΔR) von 30 Minuten; d. h. die Abweichung vom Nenn-Seitenflächenwinkel
wird im Bereich plus oder minus 15
Minuten äußerst genau gemessen.
Das Meßinstrument 10 kann ferner leicht kalibriert,
d. h. in seine Ausgangsstellung gebracht werden, indem
lediglich anstelle des Kolbenrings 36 ein Meßamboß in den
Meßspalt eingesetzt wird und anschließend die Anzeigevorrichtung
30 in ihre Nullstellung gebracht wird. Darüber
hinaus kann das Meßinstrument 10 leicht an einen geänderten
Flankenwinkel angepaßt werden, indem nur der Meßamboß 22
durch einen anderen Amboß ersetzt wird, dessen Meßfläche 26
im angestrebten Nennwinkel zur zweiten Fläche 34 steht.
Mit Fig. 2 ist eine modifizierte Ausführungsform 50
der Erfindung dargestellt, welche wiederum zur Messung des
Flankenwinkels des Kolbenrings 36 bestimmt ist. Die Anzeigevorrichtung
30 ist horizontal an der Halterung 52 angebracht,
und die Meßspindel 32 ragt daraus hervor, um an
einer ebenen, vertikalen Fläche 54 des Meßamboß 22 anzuliegen,
der hierzu einen vertikal herausragenden Vorsprung
56 aufweist, um die Fläche 54 zu bilden, an welcher die
Meßspindel anliegt. Der oben im einzelnen dargelegte Abstand
d wird auch bei der Ausbildungsform nach Fig. 2 zwischen
den (mathematischen) Achsen der Meßspindel 32 und der
Schwenkachse 24 in einer Richtung senkrecht zu beiden
gemessen. Die Ausführungsform nach Fig. 2 weist den Vorteil
auf, daß die Skala von oben betrachtet werden kann; sie
weist jedoch den geringfügigen Nachteil auf, daß zum Kalibrieren
des Meßinstruments ein Meßamboß ohne seinen vertikalen
Vorsprung 56 verwendet werden muß, da nur ein solcher
Meßamboß in den Meßspalt zwischen Meßfläche 26 und Bezugsfläche
14 paßt.
Mit Fig. 3 ist eine weitere modifizierte Ausführungsform
60 der Erfindung dargestellt; diese ist zur Messung
des Trapezwinkels zwischen den Seitenflächen 38 und 40 des
Kolbenrings 36 bestimmt. Eine Stützeinrichtung 62 weist
eine kegelstumpfförmige Bezugsfläche 64 auf und ist mittels
einer Halterung 66 an einem vertikalen Träger 68 angebracht,
die zusammen die Tragkonstruktion bilden. Der Öffnungswinkel
der Fläche 64 und der vertikalen Ebene senkrecht
zur Zeichenebene in Fig. 3 entspricht dem Nenn-Flankenwinkel
der einen Seitenfläche (hier: 40) des Kolbenrings
36. Ein Meßamboß 70 mit einer Meßfläche 72 ist über eine
Schwenkachse 74 drehbar an der Halterung 66 angebracht.
Die Anzeige 30 ist ebenfalls an der Halterung 66 befestigt,
wobei die Meßspindel 32 horizontal herausragt und an der
ebenen zweiten Amboßfläche 76 anliegt. Wie bei den Ausführungsformen
nach den Fig. 1 und 2 nimmt die Meßfläche 72
einen Winkel gegenüber der Vertikalen ein, der dem Nenn-Flankenwinkel
R des Kolbenringes 36 entspricht; die zweite
Amboßfläche 76 verläuft senkrecht zur Achse der Meßspindel
32, sofern sich die Meßfläche 72 in der richtigen Ausgangsstellung
zur Bezugsfläche 64 befindet; schließlich rechnet
der Abstand d zwischen der Schwenkachse 74 und der Spindelachse
32 in einer Richtung senkrecht zu beiden.
Bei der Anwendung des Meßinstruments nach Fig. 3 wird
ein Kolbenring 36 in den Meßspalt zwischen der Bezugsfläche
64 und der Meßfläche 72 gehängt, wodurch die entsprechenden
Flächen in innige Berührung miteinander kommen. Die Lage
der Amboßflächen 72 und 76 gegenüber der Bezugsfläche 64
ist eine Funktion der Seitenflächenwinkel des zu prüfenden
Kolbenrings 36. Die Anzeige 30 liefert eine Ablesung der
Abweichung ΔR des eingeschlossenen Winkels zwischen der
Meßfläche 72 und der Bezugsfläche 64, d. h. zwischen den
Seitenflächen 38 und 40 des Kolbenrings gegenüber dem
Nennwert R. Der Kolbenring 36 wird aufgrund seines eigenen
Gewichts in seiner Meßstellung gehalten, während die
Ablesung durchgeführt oder eine entsprechende Aufzeichnung
vorgenommen wird.
Das erfindungsgemäße Meßinstrument zur Bestimmung
des oder der Flankenwinkel ist in Verbindung mit drei
besonderen Ausführungsformen beschrieben worden, von denen
jede die eingangs genannte Aufgabe löst. An diesen Ausführungsformen
können von Fachleuten verschiedene Modifizierungen
durchgeführt werden. Zum Beispiel muß der Vorsprung
56 nicht vertikal sein, vielmehr kann er schräg verlaufen,
so daß die Anzeigefläche der Anzeigevorrichtung 30 aus
einer entsprechenden, gewünschten Richtung betrachtet
werden kann. Um höchste Genauigkeit zu erreichen, besteht
für solche Modifizierungen lediglich die praktische Forderung,
daß die Achse der Meßspindel senkrecht auf der
zweiten Amboßfläche stehen soll, wenn sich der Amboß in
seiner Ausgangsstellung befindet. Weiterhin können die
drei beschriebenen Ausführungsformen leicht an eine Grundanzeige
mit metrischer Ablesung angepaßt werden, indem
nur der Abstand d an die unterteilten Verschiebungen,
die auf der Anzeige angezeigt sind, angepaßt wird. Darüber
hinaus kann, wenn eine größere oder kleinere Genauigkeit
der Winkelmessung angestrebt wird, der Abstand d entsprechend
erhöht oder verkleinert werden.
Claims (6)
1. Kolbenring-Meßinstrument zum Messen der
Abweichung (ΔR) des Flankenwinkels bzw. Trapezwinkels eines
Trapez-Kolbenrings (36) vom Soll- oder Nennwert (R) gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) eine Tragkonstruktion (12, 20, 52, 66) weist
- a1) eine zur Aufnahme des Kolbenrings (36) ausgebildete Bezugsfläche (14, 64) und
- a2) Halterungseinrichtungen (20, 56, 66) für ein Längenmeßgerät (30, 32) auf;
- b) ein Meßamboß (22, 70) weist
- b1) eine erste oder Meßfläche (26, 72) zur Anlage an den Kolbenring (36) sowie
- b2) eine zweite ebene Fläche (34, 54, 76) zur Anlage an einer Meßspindel (32) auf und ist um
- b3) eine durch die Tragkonstruktion festgelegte Schwenkachse (24, 74) gegenüber der Bezugsfläche drehbar gelagert sowie
- b4) in eine Ausgangsstellung bringbar, in welcher die Meßfläche (26, 72) den Soll- oder Nennwertwinkel (R) einnimmt;
- c) das Längenmeßgerät (30, 32) weist
- c1) eine Anzeige (30) und
- c2) die Meßspindel (32) auf, die in einem senkrechten Abstand (d) von der Schwenkachse (24) angeordnet ist;
- c3) für die Ausgangsstellung der Meßfläche ist das Längenmeßgerät (30, 32) in die Nullstellung bringbar.
2. Kolbenring-Meßinstrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (d) zwischen Meßspindel
(32) und Schwenkachse (24) gleich dem Wert von
a/tan ΔR ist, wobei a gleich dem Maß der Verschiebung der
zweiten Fläche (34, 54, 76) in normaler (senkrechter)
Richtung ist, wenn sich der Meßamboß (22, 70) um einen
kleinen Winkel ΔR gegenüber der Ausgangsstellung gedreht
hat.
3. Kolbenring-Meßinstrument nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (d) 8,731885 mm
(0,343775 Zoll) beträgt, wobei ¹/₁₀₀₀₀ Zoll (0,00254 mm)
als ganzer Wert jeweils einer Winkelminute der Abweichung
(ΔR) des Flankenwinkels bzw. Trapezwinkels vom Soll- oder
Nennwert (R) entspricht.
4. Kolbenring-Meßinstrument nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßfläche (26, 72) eben ausgebildet ist.
5. Kolbenring-Meßinstrument nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßfläche (26, 72) kegelstumpfförmig in Anpassung
an die anliegende Seitenfläche (38) des Kolbenrings (36)
ausgebildet ist.
6. Kolbenring-Meßinstrument nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bezugsfläche (62) kegelstumpfförmig, in Anpassung
an die Seitenfläche (40) des Kolbenrings (36), ausgebildet
ist.
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