DE2711754A1 - Stabilisierte fluessige enzymmasse - Google Patents

Stabilisierte fluessige enzymmasse

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DE2711754A1 DE19772711754 DE2711754A DE2711754A1 DE 2711754 A1 DE2711754 A1 DE 2711754A1 DE 19772711754 DE19772711754 DE 19772711754 DE 2711754 A DE2711754 A DE 2711754A DE 2711754 A1 DE2711754 A1 DE 2711754A1
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    • C12N9/96Stabilising an enzyme by forming an adduct or a composition; Forming enzyme conjugates

Description

12 952 /711 784
R/S ch
.6.
17. März 1977
Stabilisierte flüssige Enzymmasse
Die Erfindung betrifft die Stabilisierung labiler Enzyme in flüssigen Medien.
Es wurde kürzlich festgestellt, daß schätzungsweise aller in den USA durchgeführten diagnostischen in-vitro-Tests nicht zuverlässig sind. Unzuverlässige Tests können aber eine unnötige medizinische Behandlung, Unterlassung einer erforderlichen Behandlung und Verdienstausfall zur Folge haben. Wegen ihrer hohen Spezifität haben Enzymbestimmungen in den letzten Jahren wesentlich an Bedeutung gewonnen, und dieser Trend scheint weiter zu bestehen. Damit genaue und konsistente Ergebnisse erzielt werden, sind aber strenge Maßstäbe an die Qualitätskontrolle zu stellen. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus der Tatsache, daß Struktur und Wirkungsmechanismen von Enzymen weitgehend unbekannt sind. Gegenwärtig liegt die weitaus größte Schwierigkeit für den Hersteller von Enzympräparaten darin, daß seine Produkte instabil sind. Die derzeit in Anwendung befindlichen Methodologien erfordern die Verwendung zahlreicher labiler Ingredienzien, und es ist
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; 711754
wahrscheinlicher, daß ihre Zahl zu- statt abnimmt.
Die derzeit angewandten Verfahren zum Stabilisieren des Reaktionsvermögens von Enzymen bestehen darin, daß man sie in eine feste Matrix einschließt, was entweder durch Gefriertrocknen oder durch Trockenmischen, wie es für die Tablettierung getrockneter Pulver hauptsächlich der pharmazeutischen, diagnostischen oder verwandten Industrien angewandt wird, erfolgen kann, oder daß man die chemische Struktur des Enzyms durch Einschließen in eine feste Matrix immobilisiert. Trotz der Sophistik, die die Beschreibung dieser Verfahren beinhaltet, sind sie weder praktisch durchführbar noch erwünscht und sind zudem aufwendig. Der Hersteller muß das Wasser entfernen und ein Teilprodukt liefern, wobei er auf einen Teil des Qualitätskontroll zyklus hei Verdünnung und Anwendung des Endproduktes verzichten muß. Die Laboratorien sind gezwungen, die hohen Kosten für Verpackung, Abfall an Reagenz, Gefriertrocknen und Trockenmischen zu tragen, und der Wert des Produktes wird weiter durch Art und Größe der Verpackung begrenzt.
Außerdem ist es schwierig, Produkte mit gleichmäßiger Beschaffenheit herzustellen. Beispielsweise wird für die meisten gefriergetrockneten Kontrollsera eine Variationsbreite des Enzymgehaltes von Flasche zu Flasche von -~\0% vom Mittelwert angegeben.
Gernäß der Erfindung werden labile Enzyme chemisch modifiziert, so daß sie über längere Zeit stabil werden, ohne daß ihre enzymatische Reaktivität beeinträchtigt wird. Die Erfindung stellt Reagenzien bereit, die eine Qualitätskontrolle während Herstellung, Verpackung, Lagerung und Verwendung gewährleisten. Die mit starren und großen Verpackungen verbundenen Schwierig-
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? 711 7 5 A
keiten entfallen ebenso wie die hohen Kosten für Verpackung, Gefriertrocknung und Reageηzabfall. Flüssige Enzympräparate sind flexibel in der Anwendung, und eine Abtrennung der Ingredienzien ist leicht mit vernachlässigbaren Kosten durchführbar, woraus sich eine Flexibilität hinsichtlich des Auslösens der gewünschten Umsetzung, nachdem alle Nebenreaktionen unterbunden sind, ergibt.
Die stabilisierten Enzyme gemäß der Erfindung sind durch Vergleich mit frischen Reagenzien bewertet worden. Die Untersuchungen zeigen eine Beziehung von 1:1 zwischen flüssigen und frischen Reagenzien mit vergleichbarer Sensitivität und Präzision. Die Schaffung von Enzymreagenzien in flüssiger Form steigert die colorimetrische Anwendbarkeit derzeitiger NAD/NADH-Kupplungsmethodologien hauptsächlich dadurch, daß die Abtrennung von Ingredienzien leicht durchführbar ist. Flüssige Reagenzien sind von besonderem Vorteil, wenn ein NADH-Verbrauch die Grundlage der Messung bildet und das Farbreagenz von NADH und dem Reaktionsmedium abgetrennt werden muß. Bei UV-Bestimmungen bietet das flüssige Enzympräparat den Vorteil besserer Homogenität und Verpackung, sowie Flexibilität bei der Verwendung verglichen mit den gefriergetrockneten oder Trockenmedienpräparaten.
Für die Enzymdiagnostik bietet die Stabilisierung von Enzymen in gebrauchsfertigen Flüssigkeiten einen außerordentlichen Fortschritt hinsichtlich der Befriedigung der Bedürfnisse klinischer Laboratorien und der Anforderungen von Uberwachungsgremien an die Zuverlässigkeit von Tests. Die Flexibilität flüssiger Enzympräparate gewährleistet ihre Anwendbarkeit mit automatisierter Instrumentation sowie bei manuell durchgeführten Tests.
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Gemäß der Erfindung erfolgt die Stabilisierung labiler Enzyme durch Auflösen lyophilisierter trockener Enzyme in einem wäßrigen Medium, das wenigstens G,O^ Polymer und wenigstens 20Ji Vol./Vol. an organischem Lösungsmittel enthält. Die Lösung wird wenigstens 30 Mimiten, gewöhnlich ? bis 3 Tage, bei einer Temperatur unter dem Denaturierungspunkt, zweckmäßig unter OO^C und in den meisten Fällen unter 4ü°C gehalten. Dann wird die Lösung mit Wasser, typischerweise bis wenigstens zur 20-fachen und gewöhnlich 30-fachen Verdünnung verdünnt, während weiteres Polymer zugesetzt wird, um die Polymerkonzentration in der verdünnten Lösung bei wenigstens 0,05 Gew.-% zu halten. Die verdünnte Lösung, die zweckmäßig 100 bis 10000 IE Enzym je Liter enthält, kann dann in einzelne Behälter abgefüllt und abgedichtet werden und wird bei Temperaturen von 300C oder darunter gelagert.
Die verdünnte Lösung kann erforderlichenfalls auch Substratpuffer und bakteriostatische Mittel sowie andere Komponenten enthalten. Wenn solche anderen Ingredienzien zugesetzt werden, wird die verdünnte Lösung gemischt, so daß eine einzige homogene Substratlösung gebildet wird, bevor sie in die einzelnen Behälter abgefüllt wird und die Behälter abgedichtet und gelagert werden.
Substrate sind organische Chemikalien bekannter Struktur, deren Reaktionen oder Interaktionen durch Enzyme katalysiert werden, wobei es zu einer Änderung der Struktur, der atomaren Zusammensetzung oder der stereochemischen Rotation der Verbindung, beispielsweise Milchsäure, L-Aspartat oder a-Ketoglutarat, L-Alanin oder dergleichen, kommt.
Substrate unterliegen leicht einem mikrobiologischen Abbau, da sie Nährstoffe für Bakterien, Fungi und andere Mikro-
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- t - 2 7 11 7 5 A
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Organismen darstellen. Im übrigen bleiben diese Verbindungen im wäßrigen Medium bei oder nahe neutralem pH, beispielsweise bei einem pH von 4 bis 10, stabil. Wenn also das Substrat dem Enzympräparat zugesetzt wird, sollte das stabilisierende Medium auch einen Puffer zur Steuerung des pH, wie ein saures Alkaliphosphat, und ein bakterizides und/oder fungizides Mittel, das nicht chemisch mit dem Substrat reagiert oder die Enzymreaktion des Substrats behindert, enthalten. Beispiele sind C, 1Ji Natriumazid, Benzoesäure, Phenol, Thymol oder Pentachlorphenol .
Vermutlich stabilisiert das gemäß der Erfindung verwendete organische Lösungsmittel das Enzym in dem flüssigen Medium, indem es die funktioneile Gruppe, d.h. den Teil des Moleküls wo die Substratreaktion tatsächlich erfolgt oder katalysiert wird, schützt und indem es das Enzym gegen eine Verunreinigung durch Mikroben und damit gegen einen Abbau schützt. Offensichtlich kommt es zu einer physikalischen oder chemischen Reaktion in dem konzentrierten Lösungsmittel, da das Enzym bei dieser Lösungsmittelkonzentration keine katalytische Aktivität für das Substrat hat. Bei der Verdünnung wird jedoch die Aktivität des Enzyms wieder hergestellt, und es behält seine volle Reaktivität über längere Lagerungszeiten, beispielsweise zwischen einigen Monaten bis zu einigen Jahren. Die innere Struktur des Enzymmoleküls muß dabei nicht erhalten bleiben, solange die reaktive Gruppe und damit die katalytische Aktivität des Enzyms intakt bleibt.
Der Abbau durch Mikroben kann auch durch die Verwendung hoher Salzkonzentrationen, wie einer Konzentration von wenigstens 1# und insbesondere 2 bis 8 Gew.-% oder noch höheren Konzentrationen an Salzen, gesteuert werden. Die Salzmoleküle können ebenfalls
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die aktiven Stellen durch Bildung elektrostatischer Bindungen, die die Raurnkonfiguration des Enzyms und die aktiven Stellen abschirmen, schützen.
Die folgende Beschreibung soll Aufgaben, Vorteile und Gegenstand der Erfindung näher veranschaulichen.
Enzyme sind hochmolekulare komplexe Proteinmoleküle von im allgemeinen unbekannter chemischer Struktur. Sie werden derzeit nach ihrer kata]ytischen Aktivität und ihrer extremen Substratspezifität klassifiziert. Enzyme können als biologische Katalysatoren, die eine Reaktion eines einzelnen Substrats oder einer Gruppe ähnlicher Substrate zu katalysieren vermögen, bezeichnet werden.
Typische Enzyme sind LDH, MDH, CPK und dergleichen. Das Enzym ist in dem verdünnten stabilisierten Präparat in einer Menge von typischerweise 100 IE bis 10000 IE anwesend.
Substrate sind organische Chemikalien bekannter Struktur, deren Reaktionen oder Interaktionen von Enzymen katalysiert werden, wobei eine Veränderung der Struktur der Verbindung, der atomaren Zusammensetzung oder der stereochemischen Rotation erfolgt.
Substrate sind im allgemeinen anfällig gegen mikrobiologischen Abbau, da sie als Nährstoffe für Bakterien, Fungi und andere Mikroorganismen dienen. Im übrigen bleiben diese Verbindungen in wäßrigem Medium bei oder nahe bei neutralem pH (d.h. bei einem pn in dem Bereich von 4 bis 10) stabil.
Typische Substrate sind L-Alanin, Pyruvat, L-Aspartat, a-Ketoglutarat und dergleichen. Die Substrate liegen gewöhnlich in der
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Form von Salzen vor und bilden einen Teil des Salzes, das zur Verbesserung der Stabilität des Enzyms verwendet wird. Die Enzymstabtlität steigt mit der Substratkonzentration. Bei hohen Substratkonzentrationen über etwa 8% wird jedoch die Enzymaktivität inhibiert. Daher ist die Substratkonzentration auf einem Optimum, im allgemeinen bei etwa 2 bis 4#, zu halten.
Auch das Puffersalz bildet einen Teil des oben genannten, zur Verbesserung der Stabilität des Enzyms verwendeten Salzes. Das Puffersalz wird in einer Menge, die notwendig ist, um das pH zwischen 4 und 10, typischerweise zwischen 6 und 8, zu halten, zugesetzt. Der Puffer ist im allgemeinen eine Kombination von 0,1 bis 1# an einem Alkalihydroxid und 0,5 bis an einem sauren Alkalicarbonat oder -phosphat. Der Gesamtsalzgehalt beeinflußt auch die erforderliche Menge an Polymer. Bei höherem Salzgehalt von beispielsweise über 4 Gew.-% ist wegen der elektrostatischen Stabilisierung durch das Salz weniger Polymer erforderlich. Bei höherem Salzgehalt kann das Polymer jedoch die Lösung trüben oder aus der Lösung ausfallen, so daß die Lösung erwärmt werden muß, um es wieder zu lösen.
Das Polymer wird vorzugsweise bis zu einer solchen Menge in der verdünnten stabilisierten Lösung gehalten, daß es unter Kühlschrankbedingungen ohne auszufallen in homogener Suspension bleibt. Das Polymer ist in einer Menge von 0,01 bis 0,5%, vorzugsweise von 0,05 bis 0,25#, anwesend. Wasserlösliche Polymere, die sich als Stabilisierungsmittel gemäß der Erfindung eignen, sind diejenigen, die die enzymatische Aktivität nicht inhibieren und das Enzym in der Polymermatrix einzufangen vermögen. Das Polymer kann ein synthetisches organisches Material, wie Polyvinylpyrrolidin oder Dextran oder ein Material biologischer Herkunft, wie Gelatine, die denaturiertes Collagen ist, sein.
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ν 117 s 4
Das Lösungsmittel muß mit Wasser mischbar sein, neutrales oder alkalisches pH haven, bei Raumtemperatur und Kühlschranktemperaturen flüssig sein und darf keine abbauenden Reaktionen mit den reaktiven Stellen des Enzyms eingehen, sondern darf nur elektrostatische Bindungen bilden. Geeignete Lösungsmittel sind allgemein polare organische Lösungsmittel, wie Äther, Ketone, Sulfone, Sulfoxide und Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Aceton, Dioxan, DMSO, Dimethylsulfon und THF. Jedoch wurde für flüssige Polyole mit 2 bis 4 Hydroxylgruppen und 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Glycerin, Propandiol, Butandiol, Äthylenglykol und dergleichen, eine höhere Aktivität bei niedrigerer Lösungsmittelkonzentration für die Behänd lungsstufe gefunden.
Das Lösungsmittel muß während der Behandlungsstufe in einer Menge von wenigstens 20#, insbesondere 25 bis 50Ji, anwesend sein. Einige Lösungsmittel erfordern Konzentrationen bis zu 70#, um eine stabilisierte Aktivität über 6o# der Enzymreaktivität zu erhalten.
Spezielle Beispiele der Praxis sind:
Beispiel 1
Enzymgrundlage Material Menge
Gelatine 0,1# Gew./Gew.
1,2-Propandiol 30# Vol./Vol. Wasser 70# Vol.
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In der Enzymgrundlage wurde eine Suspension von trockenen lyophilisierten LDH-Enzym in einer Menge gleich 22500 TE/l in2,2m Ammoniumsulfat gelöst, und die Lösung wurde 2 bis 3 Tage bei 4 bis 300C gehalten.
Substratreagenz
Material Menge
L-Alanin 22 g/l
a-Ketoglutar-
säure
1,6
KH2PO4
NaOH
14
5
NaN2 1
Gelatine 1
Die Enzyrr.grundlage wurde durch Zugabe der Substratreagenzsuspension auf das 30-fache verdünnt und gemischt, um eine homogene Suspension zu erhalten. Die Suspension wird unter Kühlen gelagert. Die Lagerungsbeständigkeit unter KUhlbedingungen wird mit 3 Jahren bei verbleibenden 50 bis 90Ji Aktivität angenommen.
In der klinischen Diagnostik können die gemäß der Erfindung stabilisierten Enzympräparate u.a. zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung der folgenden Bestandteile biologischer Flüssigkeiten verwendet werden:
1. Glutamat-oxalacetat-transaminase (SGOT);
2. Glutamat-pyruvat-transaminase (SGPT);
3. Lactat-dehydrogenase (LDH);
4. Creatin-phosphokinase (CPK);
5. a-Hydroxybuterid-dehydrogenase (a-HBD);
6. Glucose (via Hexokinase-G-6-PDH).
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>' 7 11 7c- 4 *4ϊ-
Diese Reagenzien reagieren ähnlich, enthalten einige gemeinsame labile Ingredienzien, und einige der ablaufenden chemischen Reaktionen sind entsprechend. Das folgende Reaktionsschema ist ein Modell, das die Art der ablaufenden Umsetzungen veranschauli cht:
Reaktionsschema 1. -- Allgemeines Modell
Enzym 1
(1.) Substrat(e) — Produkt(e)
pH
Enzym P
(2.) Produkt/3ubstrat + NAD-NADH0 ■ NADH„-NAD+Produkt
1 pH d
Katalysator
O.) NADHp + Chromogen Chromogen + NAD (oxidiert) (reduziert)
Alle oben aufgeführten enzymatischen Reaktionen folgen diesem allgemeinen Schema, wobei die Reaktion (?.) gewöhnlich als Kupplungsreaktion und die Reaktionen (2. ) oder (.). ) als Meßreaktionen bezeichnet werden und die Reaktion (1.) als die Primärreaktion bezeichnet werden kann. Für die Messung sind Jedoch nicht alle drei Reaktionen erforderlich; vielmehr kann ihre Zahl auf zwei oder eine begrenzt werden. Im Falle der UV-Messung von Laotat-dehydrogenase (LDH)-aktivität kommt nur die Reaktion (2.) in Betracht:
Reaktionsschema 2. — LDH
LDH
Pyruvat + NADH? NAD + Lactat
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- 46.
Andererseits können auch mehr als die drei obigen Reaktionen ablaufen, wie im Fall der Creatin-phosphokinase (CPK):
Reaktionsschema 3· — CPK
CPK
(1.) GP + ADP ATP + Creatin
HK (2.) ATP + Glucose ^ Glucose-6-Phos. + ADP
G-6-PDH (j5. ) Glucose-6-Phos. + NAD NADH2
PMS
(4.) NADH + INT INT + NAD 2 (ox) (red)
Symbole;
CP = Creatin-phosphat
ADP = Adenosin-5'-diphosphat
ATP = Adenosin-triphoephat
HK = Hexokinase
NAD = Nicotinamid-adenin-dinucleotid
NADH = Nicotinamid-adenin-dinucleotid, reduziert
G-6-PDH = Glucose-6-phosphat-dehydrogenaae
INT = Tetrazoliumsalz
PMS = Phenazin-methosulfat.
In diesem Fall können die Reaktionen (2.) und (3.) als die Kupplungsreaktionen, die Reaktionen (3·) oder (4.) als die Meßreaktionen und die Reaktion (1.) als die Primärreaktion bezeichnet werden.
Mit Bezug auf das Reaktionsschema 1. - Allgemeines Modell 1st bekannt, daß die Anwendung der Reaktionsfolge die quantitative
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Analyse entweder der Reaktionssubstrate/Prodykte oder der katalysierenden Enzyme ermöglicht. - .. -
Die quantitative Bestimmung dieser Bestandteile biologischer Flüssigkeiten ist bekannt und wird in großem Umfang für diagnostische Zwecke sowie für die Behandlung menschlicher und tierischer Erkrankungen angewandt.
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ORIGINAL INSPECTED

Claims (1)

  1. P =* t η -ί t a : .-j ρ r Δ c ίι e
    !. iJtabilisiertR flüssige ^rnyrr^asne far tin .^izyin, das in einen wäßrigen Medium i isVi^il iüt und in der andere "ani'e Kor,p,>r.fjr.te:i anwesend sein können, Λ -a Λ ν. ν ■■· ! .-; ί- k <. a i. · zeichnet, daß sie ir e1r;o:; >;ä3rigen Vra^tr:
    wtni.;steno 100 Iii linzym;
    nicht mohr als Tj% nicht-reaktives, mit Wasser r^isohbares organisches Lösungsmittel, das »reni^ste-ir, bei a.xmuItemperatur flüssip; ist; ;nd
    v/enigstens 0,o15ä wasserlösliches Polymer, derart, daß das Enzym und pie/^ehenenfal Is andere labile Komponenten stabilisiert werden, wouei das Enzym noch aktiv ist,
    enthält.
    ?. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsnittel ein Keton, ather, Sulfon, RuIfoxid und/oder Alkohol ist.
    J>. Hasse nach Anspruch ?, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel 1,2-Propandiol ist.
    '1K Masse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel in einer Menge von 0,05 bis 5$ anwesend ist.
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    BAD ORIGINAL
    - M - 27 117S4
    Ί.
    1S. Γ'-Γ,Γ-.f- α ::':. ,.i.^-r^h 1, aaüurch ρ; e k e η η ^eI;; h net, da'3 das Enzy·," e irier Vcrbenand lung mit einem wäßrigen Medium, r!a- ν.^',ί^ϋ'/ίηε LO # des Lösungsmittels er.t- h'-> \ t, υτΛο rv;·.;rTen wurae .
    <>. Masse nach Anspruch 1, dadurch e; e k e η π - 7. c- i c 'ι π ρ t , aaij das Polymer in einer Menge von 0,^;j/ r. i.3 ,.,:;,£ ariwesend ist.
    7. M?.sr,e na ?h Anaprucn u, dadurch p; e k e η η :: e i c η η e υ , daß das Polyner Gelatine ist.
    8. '-"assfl nach Anspruch b, dadurch gekennzeichnet, daß das pH in den Bereich von 4 bis 1ü liegt.
    Q. i'.asse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie noch 1 bis 8% Salz und 0,01 bis o, "3$ an einem bakteriziden Mittel enthält.
    !O. Masse nach Anspruch j, dadurch gekennzeichnet, dai3 das Salz ein Substrat der Gruppe Milchsäure, L-Aspartat, oc-Ketoglutarat, L-Alanin oder Pyruvat ist und in einer Menge von 2 bis >\% anwesend ist.
    11. Verfahren zum Stabilisieren eines labilen Enzyms, das in wäßrigem Medium instabil ist, dadurch gekennzeichnet, daß man:
    eine Lösung des Enzymmoleküls in einem wäßrigen Medium, das wenigstens 2ü# eines nicht-reaktiven mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, das wenigstens bei Raumtemperaturen flüssig ist und wenigstens 0,05 Gew.-% wasserlösliches Polymer enthält, bildet;
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    BAD ORIGINAL
    das Enzym für eine ausreichende Zeit, um seine reaktiven Stellen zu stabilisieren, in dieser Lösune; h'nlt; und
    die Lösung mit Wasser Mn z-j nine:; Krizymgehaj. t von
    wenigstens 100 TE, einem Lösungsrnitte) prehal t von nicht
    mehr als -j% und einem Gehalt an wasserlör-; i «-hcrr. i-G_y::;fcr von wenigstens O,m# verdünnt.
    1P, Verfahreri nach Anüprucn 11, dadurch y_ e k e η :i zeicnnet, daß das orrtaninrhe J t'sungij.T.ittei ein Keton, Äther, Sulfon, Suifoxid '.jr.-1/oder Alkohol ist.
    * 5, Verfahren nach Anspruch 1?, da d ■; roh gekennzeichnet, da? dHö ;.r'3ungSiTiittei 1 ,^-Pronandiol ist,
    das in der Behanälun^sstufe in einer Menge v«-"i ?o bis JiG^ anwesend ist.
    14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyrrer fjeiat.inc ist, nie in der Lösung in einer Menge von ■' /5 bis C,-jfi anwesend ist.
    ■!5· Verfahren nach Anspruch Hl, d a d :i r c π gekennzeichnet, daß die verdünnte Lösung 1 bis 8# Salze,
    einschließlich Substrat uno Puffer, und n,oi bis Γ, ~y& an einem bakteriziden Mittel enthält.
    16. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie in der Humanmedizin und für Bestimmungen von Körperfunktionen verwendet wird.
    "!?· Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung in der Humanmedizin und zur
    Bestimmung von Körperfunktionen verwendet wird.
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    BAD
    - * - 2 7117 5 A
    18. Stabilisierte flüssige Enzymmasse für ein Enzym, das in einem wäßrigen Medium instabil ist, und in der andere labile Komponenten anwesend sein können, dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem wäßrigen Träger:
    wenigstens 10C IE Enzym;
    wenigstens 0,01$ an einem bakteriziden Mittel; und
    wenigstens 0,ü1# wasserlösliches Polymer, derart, daß das Enzym und gegebenenfalls andere labile Komponenten stabilisiert sind, das Enzym jedoch noch aktiv ist,
    enthält.
    19. Masse nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Enzym mit einem wäßrigen Medium, das wenigstens 20# an einem nicht-reaktiven, mit Wasser nischbaren organischen Lösungsmittel enthält, vorbehandelt wurde.
    20. Masse nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das bakterizide Mittel in einer Menge von 0,01 bis 0,3% anwesend ist.
    21. Masse nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer in einer Menge von 0,05 bis 0,5# anwesend ist.
    22. Masse nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß sie noch ein Substrat der Gruppe Milchsäure, L-Aspartat, a-Ketoglutarat, L-Alanin oder Pyruvat in einer Menge von 2 bis h% enthält.
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    23. Verfahren zum Stabilisieren eines labilen Enzyms, das in wäßrigem Medium instabil ist, dadurch gekennzeichnet, daß man:
    eine Lösung des Enzymmoleküls in einem wäßrigen Medium bildet, das Medium mit einem nicht-reaktiven wasserlöslichen Polymer und einem bakteriziden Mittel in Kontakt bringt;
    das Enzym für eine ausreichende Zeit, um seine reaktiven Stellen zu stabilisieren, in der Lösung hält; und
    die Lösung mit Wasser bis zu einem Enzymgehalt von wenigstens 100 IE, einem Gehalt an dem bakteriziden Mittel von wenigstens 0,01$ und einem Gehalt an dem wasserlöslichen Polymer von wenigstens O,O1# verdünnt.
    24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer Gelatine ist, die in der Lösung in einer Menge von 0,05 bis 0,5# anwesend ist.
    25. Masse nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer Gelatine ist.
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DE19772711754 1976-03-17 1977-03-17 Verfahren zum Stabilisieren eines Enzyms, das in wäßrigem Medium instabil ist Expired DE2711754C2 (de)

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