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Skischuh
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Die Erfindung befaßt sich mit eines Skischuh, später als Schuh beseichnet,
vorwiegend aus Kunststoff und/oder Kautschuk, aus Sohle und damit verbundenem zeitensteifen
Schaft, der dem Unterschenkel im Schuh beim Skifahren die Möglichkeit gibt, nach
vorn in Richtung Schuhspitze gegen einen stetig zunehmenden Widerstand eines angelenkten,
drehbaren, oder eines elestisch verformbaren Schaftoberteiles abzuwinkeln.
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Beim Skifahren ist die Änderung der Fahrtrichtung von wesentlicher
Bedeutung. Dieser Vorgang wird vorwiegend mit der tanenkante eines Skis vorgenommen.
Zu diesem Zweck sollte der Skischuhschaft, ca Zeit- und Energieverlust des Ski fahrers
zu verringern, möglichst seitensteif ausgeführt zein. Eine ander Notwendigkeit ist,
den Unterschenkel il Skischuh in Richtung Schuhspitze abzuwinkeln, um die Schwerpunktlage
des Skifahrers bei welligem Gelände nicht zu irritieren bzw. dem
Skifahrer
die Möflichkeit zu geben, dieses ausgleichen zu können. Skischuhe zu bauen, die
sowohl ausreichend seitensteif sind als auch eine genügend große Vorabwinklung des
Unterschenkels im Schuh ermöglichen, ist technisch problematisch.
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Die auf dem Markt befindlichen Skischuhe, die eine große Vorabwinkung
erlauben, sind wenig seitensteif, oder Skischuhe, die seitensteif sind, erlauben
nur eine geringe Vorabwinklung des Unterschenkels in Schuh. Abgesehen von diesen
Mängeln besitzt die Seitensteifigkeit der meisten Skischuhe eine nur kurze Lebensdauer
wegen des relativ großen kalten ?lL0sses von thermoplastischem Kunststoff, aus den
die leisten Skischuhe hergestellt sind.
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Es sind nach dem Stand der Technik Skischuh bekannt, die aus einem
steifen unteren Schaftteil aus GFK mit angelenktem, in Richtung Schuhspitze abwinkelbaren
steifen Schaftoberteil aus GFK (1965 von der Firma Rosemount) bestehen. Diese oder
Ihnlichte Konstruktionen hatten den Nachteil einer zu gering gebremsten Abwinkluncr
des Unterschenkels im Schuh, so daß Stöße beim Skifahren das obere Sprunggelenk
zu stark belasteten und oin Skispitzendruck vorwiegend mit der Muskelkraft des Ober-
und Unterschenkels des Skifahrers ausgeübt werden mußte. Bei die ser Konstruktion
mußten, um diese Mängel zu verringern, konstruktiv und gowichtlich aufwendige Federn
oder nicht ausreichend wirkende Gummibänder oder dergleichen und teure energiewerzehrende
Stoßdämpfer eingesetzt wurden, um die Kraft des abwinkelnden Unterschenhels auf
die Skispitze zu übertragen, bzw. Stöße zu absorbieren. Die Seitensteifigkeit dieses
Skischuhes oder ähnlicher Konstruktionen war fast 100%ig, wenn die den Fuß oder
den oberen Unterschenkel umgebenden Schaftteile insgesamt sehr steif und aus GFK
ausgebildet waren, was jedoch eine ruckfreie Lagerung des Fußes und des Unterschenkels
in Schuh erschwert.
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Neben der Schwierigkeit, den Fuß und den Unterschenkel in harten Schuhen
zu lagern, wirkten diese durch ihre Steifheit wie tote Körper an den Skifahrerfüßen
und wurden deshalb von den meisten
Skifahrern abgelehnt, abgeschen
von unförmigen, relativ schweren Spiralfedern und/oder Stoßdämpfern, die im Achillessehnenbereich
des Schuhes angebracht weren. Letztere sorgten zwar für einen stetig zunehmenden
Widerstand gegen der im Schuh abwinkelnden Unterschenkel, waroa aber, wie u.a. gesagt,
unpraktikabel.
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Nach der DT-PS 1.785.023 ist ein Skischuh mit elastischen Einsätzen
im Schaftristbereich und am Schuhabschlußrand beschrieben, der einen stetig zunehmenden
Widerstand eines im Schuh nach vorn abwinkelnden Unterschenkels durch elastische
Verformung des elastischen Schaftteiles erm5glicht. Angaben Uber eine Mindestabwinklung
des Schaftes nach vorn und eine Höchstabwinklung in Richtung Schaftinnenseite wurden
nicht gemacht.
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Nach anderen t976 auf dem Markt befindlichen Ausführungsformen wird
die Beweglichkeit des Unterschenkels im Schuh durch ein gelenkig mit einem Schaftunterteil
verbundenes Schaftoberteil durch Reibung der miteinander verbundenen verformbaren
Schaftteile aus thermoplastischem Kunststoff gebremst. Diese Ausführung ergibt beim
Skifahren keine gleichbleibenden Reibungswerte, da Temperaturänderungen, Feuchtigkeit,
Abnutzung, kalter Fluß des thermoplastischen Kunststoffs usw. den Reibungswiderstand
ändern. Die Seitensteifigkeit bei dieser Ausführung läßt im Gebrauch bald nach,
da das aus thermoplastischem Kunststoff bestehende Schaftmaterial beim Skifahren
über seinen elastischen Bereich hinaus beansprucht wird.
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Bin auf der Ispo 1977 unter DX 2 gezeigter Skischuh verfügte über
eine Abwinklungsmöglichkeit für den Unterschenkel in Richtung Schuhspitze von 200
bei guter Seitensteifigkeit. Die Abwinklung wurde erreicht durch Gelenke im Schaftknöchelbereich,
und ihre Begrenzung durch Gummipuffer im Achillessehnenbereich.
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Im Gummipuffer treten Kräfte um 140 kp auf, die entsprechende gewichtige
Auslegung der Schaftteile im Achillessehnenbereich notwendig machen, um die Kräfte
aufzunehmen und auf den Gummipuffer zu übertragen. Das relativ große, durch erwähnte
Konstruktion bedingte Schaftgewicht ist kompensiert worden durch
Aussparungen
im Schuhschaftristbereich. Diese Maßnahme erzwang die Verwendung eines wasserdichten
Innenschuhes, der neue Probleme in bezug auf Wasserdichtigkeit aufwarf.
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Bei einer weiteren 1976/77 generell Ublichen Skischuhausführungsforn
aus thermoplastischem Kunststoff wird ein Schaftobertell mit einem Schaftunterteil
über Nut und Feder oder nieten miteinander verbunden. Durch Materialverformung,
im Dauergebrauch auch im plastischen Bereich, erzwingt der Unterschenkel im Schuh
eine gewisse, wenn auch nicht definierte, über alle Temperaturbereiche ungleichmäßige
Abwinklungsbeweglichkeit gegenüber da Fuß im Schuh. Die Lebensdauer. insbesondere
die der Seitensteifigkeit des Schaftes, läßt auch bei dieser Ausftlhrungsforn sehr
zu wünschen übrig, aus Gründen, vie sie beim vorletzten Beispiel angegeben wurden.
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Generell kann gesagt werden, daß die Skischuhe, die 1975/77 auf den
Markt kamen, im Dauergebrauch beim Skifahren eine undefinierte. nicht ausreichend
große Seitensteifigkeit besaßen mit undefinierter Vorabwinklungsmöglichkeit ftlr
den Unterschenkel des Skifahrers im Schuh.
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Eine Abwinklungsmöglichkeit des Unterschenkels gegenüber der Fußsohle
im Schuh von mindestens 150 bis höchstens 500 gegen einen stetig zunehmenden Widerstand
ist jedoch Voraussetzung für eine ungestörte Ubertragung des Bewegungsablaufs des
sein fahrers auf den Ski, unter der Bedingung, daß der Unterschenkel im schuh seitlich
in Richtung Außenkontur der Schaftinnenseite durch den Schuhschaft gestützt wird,
so daß er die 8ewegung des Unterschenkels auf die innere Skikante in einem Winkelspiel,
das unter 40 liegt, überträgt. Das angeführte Winkelspiel des Unterschenkels 11
Schuh gegenüber der Sohle des Fußes im Schuh oder der Skischuhsohle von mindestens
150 ist notwendig, auch wenn die Stellung des Schaftes den Unterschenkel im Schuh
eine Winkelstellung vorgibt. Mehr als 500 sollte,
ca Verletzungen
des oberen Sprunggelenkes vorzubeugen, der Unterschenkel gegenüber der Fußsohle
keinesfalls nach vorn abwinkeln.
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Durch Untersuchungen wurde festgestellt, daß zur Erhaltung eines physiologijchen
Bewegungsablaufes eines Skifahrers beim Skifahren der Schaft eines Skischuhes dann
mindestens die Forderungen an gute Skischuhe erfüllt, wenn der Unterschenkel im
schuh gegenober der Lauffllche der Skischuhschle im wesentlichen durch elastische
Verformung des Schaftmaterials im Dauergebrauch im wesentlichen im oberen Schaftbereich
nach vorn in Richtung Schuhspitze und zurück um mindestens 15° unter Anrechnung
einer vom Schaft vorgegebenen Winkelstellung für den Unterschenkel und höchstens
500 ohne Berücksichtigung der vom Schaft vorgegebenen Winkelstellung für den Unterschenkel
abwinkelbar ist und quer dazu in Richtung Fläche der Außenkontur der Schaftinnenseite
im wesentlichen durch elastischo Verformung des Schaftmaterials um nicht. mehr als
40 abwinkelbar ist. Unter elastischer Verformung des Schaftnatcrials ist eine elastlsche
Dehnung des Materials zu verstehen, das die Kontur des Schaftes bildet oder diesen
Schaft statisch verstärkende Teile, die so ausgelegt sind, daß sie im Gebrauch sich
im Bereich ihrer elastischen Dehnung verformen. Federn, Stoßdümpfer oder ähnliche,
den Schaft nicht bildende Vorrichtungen, die außerhalb oder innerhalb des Schaftes
angebracht sind, fallen hier nicht unter den Begriff Schaftmaterial. Eine innenseitliche
Abwinklung des Unterschenkels im Schuh über 40 gegenüber der Schuh sohle ist für
das Skifahren zu energieaufwendig, da schon bei 40 innenseitlicher Unterschenkelabwinklung
ein seitliches Kniespiel von ungefahr 4 cm notwendig ist. Und eine 150 Abwinkelmöglichkeit
des Unterschenkels im Schuh nach vorn in Richtung Schuhspitze ist bei erwähnter
Seitensteifigkeit im Dauergebrauch dar mindeste, was ein Skischuh praktisch an Beweglichkeit
bieten sollte, und zwar gegen einen stetig zunehmenden Widerstand.
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Das erfindungsgemäße Schaftoberteil kann in Form einer Manschette
elastisch
verformbar sein, wodurch der Unterschenkel im Schuh eng und anatomisch umschlossen
ist, so daß dieser Kontakt des Unterschenkels mit dem Schuh in Verbindung mit einer
guten Seitensteifigkeit des Schuhes eine noch nie dargestellte subtile Skiführung
ermöglicht.
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Für eine Prüfung, ob ein Skischuh angegebene Winkelwerte im Dauergebrauch
behält, sind 20.000 Lastwechsel mit einer Unterschenkelprothese im Schuh nach vorn
in Richtung Schuhspitze und zurück ausgeführt worden, wobei sich beim ersten Lastwechsel
gegenüber dem 20.000sten Lastwechsel dieser Unterschenkelprothese, die für den im
Schuh genannten Unterschenkel steht, nicht mehr als 5% nehf abwinkeln darf. Die
angegebenen Lastwechsel sind mit einer Belastung von 8 bis 25 kp/m nach vorn und
mit 2 bis 6 kp/m innenseitlich durchgeführt worden, bei Schuhgröße 8.
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Der angegebene maximale seitliche Abwinkelwert von 40 ist ebenfalls,
wie beschrieben, mit angegebener Prothese ermittelt worden. Die für die Prüfung
von Skischuhen im Dauergebrauch angegebenen Belastungswerte von 8 bis 25 kp/m und
2 bis 6 kp/m enthalten einen Faktor von 3, der den unterschiedlichen Belastungen,
denen Skischuhe im Gebrauch ausgesetzt sind, Rechnung trägt. Ein Damenskischuh,
der von ener Anfängerin gefahren wird, wird ungefähr einer Belastung von 6 kp/m
in Richtung Schuhspitze und von 2 kp/m innenseitlich ausgesetzt wein, während die
entsprechenden Werte fUr einen Rennläufer bei 24 bzw. 6 kp/m und darüber, je nach
Fahrkönnen und Bindungseinstellung, siegen dürften.
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Der erfindungsgemäße Skischuh besitzt kein steifes, drehbares, an
ein steifes Schaftunterteil angelenktes Schaftoberteil, das dem Unterschenkel im
Schuh die Möglichkeit einer Abwinklung nach vorn gibt (mit ggf. das Schaftoberteil
an seiner Abwinklung bremsenden Federn, Stoßdämpfern, Gummipuffern oder Dergleichen).
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Der Skischuh kann aus angelenkten Schaftoberteilen bestehen, wenn
die Abwinklung des Unterschenkel im Schuh im wesentlichen, d.h. Ober 50%, durch
elastische Verformung seines Schaftmaterials
dargestellt ist. Oder
er besitzt eine im Dauergebrauch elastisch verformbare nanschette, die mit dem Schaftunterteil
Uber Nut und Feder. Nieten oder dergleichen verbunden sein kann.
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Die Problematik einer notwendigen Möglichkeit einer Abwinklung des
Unterschenkel in einem s.B. thermoplastischen Skischuh Ober 150 hinaus und einer
im Gebrauch abnehmenden Seltenstelfigkeit des Schaftes löst die Erfindung durch
Schaft=aterial, das so gewählt und lokaltisert ist, daß im Dauergebrauch des Skischuhes
eine Schaftseitensteifigkeit und eine Vcrabwinklungsmöglichkeit des Unterschenkels
im Schuh gegen einen stetig zunehmenden Widerstand gewährleistet ist, d.h. praktisch,
daß in Bereichen hoher Dehnungsbeanspruchung Materialien wie Kautschuk oder dergleichen
mit hoher Elastizität Verwendung finden und in Bereichen großer Steifigkeit elastische
Materialien mit hohem E-Modul wie GFK, CFK, Federstahl oder dergleichen.
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Um einen Skischuh mit definiertem seitensteifen Schaftoberteil, das
in Richtung Schuhspitze eine Mindest- und eine Maximalabwinklung des Unterschenkels
im Schuh ermöglicht, zu bauen, sind u.a. folgende Probleme praktisch zu lösen: 1.
Der Fuß muß im Schuh so gelagert sein, daß der Fuß, insbesondere sein Sprungbein,
den abwinkelnden Unterschenkel ordentlich trigt, was durch entsprechende Fußlagerung
in einer elastisch begrenzt verformbaren Schuhauskleidung, die in eines steifen
unteren Schaftteil gelagert ist, erreicht werden kann.
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2. über dem Fußrist sollte der Fuß im Schuh nicht schmerzhaft gedrUckt
werden, was durch ein weiches, elastisch verformbares Schaftteil im Ristbereich
realisiert werden kann.
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3. Der Unterschenkel im Schuh sollte seitlich so gestitzt werden,
daß er gegenüber der Schuhsohle nicht mehr als 40 abwinkeln kann und nach vorn in
Richtung Schuhspitze eine Abwinklungsmöglichkeit besitzen, die dem Untbrschenkel
eine Abwinklung von mindestens 15° unter Berücksichtigung der ve Schaft vorgegebenen
Winkelstellung far den Unterschenkel
erlaubt bei einer maximalen
Abwinklung des Unterschenkels von 50°, was realisiert werden kann: a) durch ein
seitensteifes, den Schaft seitlich verstärkendes Teil, das nach vorn in Richtung
Schuhspitze so elastisch verformbar ist, daß es den Unterschenkel eine Abwinklung
von mindestens 150 und höchstens 500 erlaubt, wobei eine den Unterschenkel im Schuh
unfassende manschette nicht elastisch dehnbar zu sein braucht, und b) ein elastisch
verformbares, den Unterschenkel im Schuh umfassendes, in Richtung Schuhspitze elastisch
verformbares Schaftoberteil.
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Das Verstärkungsteil sorgt für die Seitenversteifung des Schaftes
und kann auch in seinem elastischen Verformungsbereich eine Schaftabwinklung in
Richtung Schuhspitze ermöglichen, wenn die Schaftabwinklung nicht ganz oder zum
Teil von einer elastisch verforibaren Schaftnanschette Ubernommen wird.
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Die Problematik unter 1 ist z.B. praktisch lösbar, indem zumindest
die Sohle eines Skischuhes und seine Schaftseiten in Höhe der Fußseiten des Fußes
im Schuh relativ steif ausgebildet und sein Ristbereich elastischer ist und die
steifen Schaftseiten die Form einer Schale und eine fußkonturanaloge Form besitzen
und daß innerhalb der Schuhwerkhöhlung im Bereich der steifen Schaftseiten eine
zumindest den Fuß im Schuh an seiner Sohle vollständig und an seinen Seiten zuilndest
teilweise umfassender aus dem Schuh lösbarer Formschaumstoff-Innenschuh vorgesehen
ist, dessen Außenkontur im wesentlichen identisch mit der Innenkontur der steifen
Schaftseiten ist, wobei der Innenschuh aus eine Schaumstoff besteht, der sich im
Gebrauch an keiner Stelle mehr als 40% elastisch verformen läßt.
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Angeführter Innenschuh ist bekannt (s. DT-PS 1.685,776.4).
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Jedoch nicht eine Kombination mit einem Schuh aus relativ steifen
Schaftseiten und elastischerem Ristbereich. Der Schaumstoff
des
Innenschuhes, dessen elastisch. RUckstellkraft relativ groß ist, wirkt dann optimal,
wenn er in einem Skischuh mit steifen Schaftseiten Verwendung findet, wie er in
den Verdffentlichungen DT-OS 1.485.629. DT-PS 1.685.776.2 oder DT-PS 964.440 beschrieben
ist. Die relativ steifen und stabilen Schaftseiten des Schuhes vermitteln ihm eine
Torsionssteifigkeit und verhindern ein Zusammendrücken der Schaftseiten und damit
des Fußes im Schuh durch terschlußschnallen, während weniger harte, elastische Teile
im Schaftristbereich sich der Fußristkontur gut anpassen. Durch die Konturidentität
der Auenkontur des Formschaumstoff-Innenschuhes mit der im wesentlichen fußkonturigen
Innenkontur der steifen Schale wird eine relativ gleichmäßige Wandstärke des Innenschuhes
geschaffen und damit ein gleichmäßiger Druck auf den Fuß durch die 40% nicht unter
schreitende elastische Rückstellkraft des Schaumstoffes ausgeübt. Durch die Wahl
des Schaumstoffes für den Innenschuh kann je nach Qualifikation des Skifahrers der
Fuß im Schuh fest bzw. hart gelagert werden, so daß eine innenseitliche Verlagerung
der os cuneiforme, naviculare und des talus verhindert wird. Letzterer ist die Basis
für den auf ihm abwinkelnden Unterschenkel. Es ist daher eine Voraussetzung für
ein biomechanisch ungestörtes Winkelspiel des Unterschenkels im Schuh, genannte
Basis für den Unterschenkel im Schuh ordentlich im Schuh zu lagern.
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Wann ein Schaumstoff mit einem Anteil von über 50% an offenen Zellen
im Innenschuh Verwendung findet, besitzt der Innenschuh beim Skifahren einen Ventilationseffekt
und eine erhöhte Wasserdampfaufnahmefähigkeit, was fAr den Tragekomfort sehr vorteilhaft
ist.
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Die Problematik genannt unter 2 ist z.B. lösbar durch Uberlappung
der zeitensteifen Schaftseiten durch eine elastische, den Schuh sonst im wesentlichen
vervollständigende Haut die insbesondere den Ristbereich bildet oder ein auf Stoß
an die steifen Rinder der seitensteifen Schaftteile anschließenden elastischen,
schuhkonturbildenden Haut. Diese Haut ist relativ weich und
fornt
sich z.B. den unterschiedlichsten Ristkonturen des Skilluferfußes im Schuh leicht
an und fixiert somit den Fuß im Schuh von oben, ohne ihn schmerzhaft zu drücken.
Eine elastische Außenhaut, wenn angeordnet, in Bereichen der Schuhsohle und im Bereich
der Außenkontur der Schaftinnenseite schützt diese Schuhbereiche vor Abrieb im Gebrauch.
Mehrschichtige oder einschichtige Schuhe mit Bereichen unterschiedlicher Elastizität
sind bekannt, wie auch aus den vorgenannten entsprechenden Patentschriften hervorgeht.
Nicht bekannt ist jedoch ein Skischuh mit Bereichen unterschiedlicher Elastizität
in Verbindung mit vorerwähntem Schaumstoff-Innenschuh.
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Bei Schuhen mit Bereichen unterschiedlicher Elastizität ist es von
Vorteil, Verschlüsse an den harten Teilen des Schaftes zu befestigen. Es können
dann die weichen Teile des Schaftes leicht und dünnwandig ausgebildet sein, lediglich
so stark, daß sie einen Eintritt von Wasser,und Schnee verhindern. Außerdem bieten
die vorbeschriebenen seitensteifen Schaftseiten seitenversteifenden, erfindungsgemäßen,
länglichen Verstärkungen, die den Schaft seitlich steif verstärken, die vom Bereich
der Schuhsohle über die Schaftknöchelbereiche hinaus ir Richtung Schuhabschlußrand
reichen, eine gute Fixlerungsbasis. Diese Verstärkungseinlagen sind mit ihrem unteren
Teil im unteren Bereich mit den seitensteifen Schaftseiten verbunden, während an
ihrem oberen, Schuhabschlußrand zugeneigten Teil eine in Richtung Schuhspitze elastisch
verformbare Manschette befestigt sein kann, die dem Unterschenkel (durch im wesentlichen
elastische Verformung) im Schug eine Abwinklungsmöglichkeit von mindestens 15° erlaubt.
Die Verstärkungen können alternativ so ausgelegt sein, daß sie allein dem Unterschenkel
im Schuh eine Abwinklung von mindestens 150 in Richtung Schuhspitze durch elastische
Verformung ermöglichen.
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Um die Berstellung des Skischuhes mit Bereichen unterschiedlicher
Elastizität oder auch Schichten unterschiedlicher Elastizität oder Härte zu vereinfachen,
vor allem in bezug auf eine ein fache Gestaltung der zu seiner Herstellung notwendigen
Formen,
wird vorgeschlagen, den Schuh in zwei Halbschalen herzustellen
und diese in der Mittellängsebene des Schuhes miteinander zu einer kompletten Schale
bzw. zu eine Schuh zu verbinden. Der härtere Bereich des Schuhes liegt im Sohlen-
und unteren Schaft bereich. Die Halbschalen des Schuhes bestehen im wesentlichen
aus zwei im Querschnitt quer zur Mittellängsebene des schuhen ungefahr L-förmigen
Teilen, die miteinander verbunden im Onerschnitt eine ungefahr U-förmige Schale
ergeben.
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Es gibt Schuhe, die aus zwei in der Mittellängsebene des Schuh hes
itteinander verbundenen Halbschalen gefertigt sind (FR-PS 1.547.769 und FR-P8 2.052.4141.
Diese Schuhe bestehen aus einheitlichem Material, meist thermoplastischer Provenienz
und besitzen eine relativ große Wandstärke. Diese Schuhe sind aus relativ weichem
Material, da sie im Ristbereich geöffnet und vorschlossen werden müssen.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführung ist der Sohlen- und untere Schaftbereich
steifer als das den Ristbereich bildende und durch Überlappung verschließende Schuhmaterial.
Da steifer Kunststoff höhere physikalische Werte besitzt als weicher, kann ohne
daß die Festigkeit und Seitensteifigkeit des Schuhes leidet, Gewicht durch geringere
Wandatlrke gespart werden. Eine Dauerverbindung von relativ harten Schalenhälften
ist stabiler als eine aus relativ weicherem Schuhmaterial, aus dem schuhe cben angeführter
Patente hergestellt sind.
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Die erfindungsgemäße Verbindung der Halbschalen kann Uber Verklebung,
Verschraubung oder dergleichen erfolgen.
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Von Vorteil sind bei @her Verschraubung der Halbschalen mindestens
zwei Verschraubungen quer zur Mittellängsebene des Schuhes in der Sohle, im allen-
und Fersenbereich des Schuhes angeordnet, um durch den Grad der Verschraubung der
Halbschalen ihren Abstand zueinander sowohl im Ballen- wie Fersenbereich regulieren
zu können. Dadurch läßt sich der Abstand der Seitenwinde der L-förmigen Schalen,
die den Faß seitlich fixieren,
verändern und damit sowohl im Ballen-
wie Fersenbereich unterschiedlich breite Füße in durch Balbschalon dargestellten
Schuhen hervorragend haltern. Der Spalt, der durch die Ränder der zusammengefügten
Schalen gebildet wird, kann durch elastischen Schaumstoff in Form einer Dichtung
verschlossen sein.
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Von Vorteil ist dor Fuß im Schuh so fest zu lagern, daß seine Langsverschieblichkeit
begrenzt ist. Die Hebelkraft und Wer Hebelveg des im Schuh abwinkelnden Unterschenkel
findet sonst kein befriedigendes Gegenlager.
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Es wurde praktisch ermittelt, daß für eine gesunde Fußlagerung im
Schuh eine Längsverschieblichkeit des Fußes innerhalb der Schuhwerkhöhlung von 2%
der FußlInge nicht überschritten werden sollte, gemessen am Großzehennagel.
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Teile der Erfindung werden, soweit noch nicht beschrieben, beispielhaft
anhand von Zeichnungen erlautert.
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Figur 1 zeigt einen schematisch dargestellten Skischuh.
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Figur 2 zeigt sich überlappende Schaftteile im Ristbereich des Schuhes.
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Figur 3 zeigt einen Querschnitt bei III-III eines elastischen Bereiches
der Manschette.
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In Figur 1 ist schematisch ein zweischichtiger Skischuh 1 dargestellt
aus einer harten Schale 2 aus glasfaserverstärktem ABS (sie kann auch aus GFK sein),
die den Fuß (nicht dargestellt) im Schuh 1 seitlich (Schuhspitze ausgenommen) und
an seiner Sohle vollständig umfaßt und die im Rintbereich des Schuhes 1 offen ist.
Die steife Schale 2 ist außenseitlich überlappt von eher elastischen Schale 3 aus
Polyesterharz (Hytrel) mit einer Shore-Härte von A 60. Letztere bildet teilweise
(mit Ausnahme des oberen Schaftbereiches Sa des Schuhes 1) die Gesamtaußenkontur
des Schuhes. Sohle und unterer Schaftbereich können auch einschichtig aus hartem
Kunststoff gebildet sein, an deren Rändern auf Stoß elastischer Kunststoff ristbildend
anschließt.
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7 stellt eine in Richtung Schuhspitze und Schuhferse elastisch
verformbare
Manschette in oberen Schaftbereich 5a dar, die vor alles in ihren Bereichen 8 oberhalb
des Schuhristes 12 und über der Schuhferse 13 elastisch aufweitbar ist und zwar
so, daß die Manschette 7 dem Unterschenkel im Schuh eine Abwinklung um mindestens
150 durch elastische Verforsung im Dauergebrauch ermöglicht. Sie ist zumindest in
diesen Bereichen 8 vorwiegend aus Gummi, während der Rest 2a der Manschette 7 vorwiegend
aus gewebeverstärktem Gummi besteht. Die Manschette 7 besitzt Bereiche 2a, 8, 15
unterschiedlicher Elactizität, die dargestellt sind durch Gewehseinlagen in Kautschuk,
weichem Kautschuk, Drahtgewebe oder Stahlbandeinlagen. Die Manschette 7 ist lösbar
über Steckverschlüsse (nicht gezeichnet} oberhalb der Knöchelbereiche 4 am Schaft
5 mit den Schalen 2, 3 verbunden. Die elastischere Schale 3 kann auch innen und
die steife Schale 2 außen liegon. Dann ist jedoch aus Festigkeitsgrtlnden eine Befestigung
der Verschlüsse des Schuhes an der harten Schale notwendig. Die elastischen Bereiche
8 der Manschette 7 nehmen in Richtung zur Schuhsohle 11 in ihrer Elaitizität ab.
Sie (8) können z.T. auch oberhalb der Knöchelbereiche 4 angeordnet sein, was hier
nicht dargestellt ist. Die Manschette 7 kann auch insgesamt in Richtung Schuhsohle
11 in ihrer Elastizität abnehmen.
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Die Manschette 7 umfaßt den Unterschenkel (nicht gezeichnet) im schuh
1. 10, 10a stellen Abrundungen der Schalen 2, 3 im Sohlenbereich 11 dar. Sie sind
möglich, ohne die Schuhspitse und -ferse im Sohlenbereich so zu schwächen, daß sie
durch Verziehen die Basis für eine Sicherheitsbindung schwachen (harter, insbesondere
verstärkter Sunststoff ist statisch wesentlich stabiler als weicher, sonst üblicherweise
bei thermoplastischen Skischuhen verwendeter).
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9 sind seitenversteifende Verstärkungen aus GFX, die über Nieten 21,
23 mit des Schaft 5 verbunden sind. Die Verschlüsse des Schubes 1 sind nicht dargestellt,
sie liegen
auf der nicht sichtbaren Seite des Schuhes 1. Der Schuh
1 wird wie ein konventioneller Ski schuh durch sich überlappende elastische Schaftteile
und Verschlüsse geöffnet una verschlossen. 14 stellt ein begrenzt längendehnbares
HaI-teorgan (Ges trick aus Polyestergarn) fUr den Unterschenkel im Schuh dar, das
eine Abwinklung don Unterschenkels gegenüber der Sohle eines Fußes im Schuh bis
500 durch Längendehnung mitmacht, aber sich bei 500 Abwinklung dos Unterschenkels
im Schuh nicht weiter dehnt. Es (14) ist so ausgelegt, daß es über der Bruchfestigkeit
des distalen Balbbereiches der Unterschenkelknochen eines Durchschnittsskifahrers
im Durchschnittalter liegt, so daß dadurch das obere Sprunggelenk und der Unterschenkel
vor Verletzungen geschützt sind, falls die Sicherheitsbindung nicht auslöst. Je
weiter der Bruch vom Sprunggelenk entfernt stattfindet, umso leichter ist er heilbar.
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Figur 2 zeigt einen Auschnitt aus sich überlappenden Schaft teilen
16, 17 im Ristbereich 12 des Schuhes 1. 18 stellen ungefähr parallel zur Schuhof
fnungs richtung verlaufende Längsprofile im Ristbereich des schaftes überlappender
Schaftteile 16, 17 dar. Sie behindern einen Schnee- und Schmelzwassereintritt in
den Schuh 1.
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Figur 3 zeigt einen Querschnitt III-III im Bereich 22 der elastischen
Manschette 7. Dieses im Vergleich zu anderen elastischere Schafttail befindet sich
im Übergangsbereich 22 vom Rist- zum Unterschenkelbereich des Schuhes 1 und ermöglicht
bei seiner Zusammenstauchung eine für den Fuß im Schuh 1 druckfrie, faltende Materialzusammenschiebung,
da seine wellenähnliche Kontur so ausgebildet ist, daß seine wellenberge und Täler"
im Querschnitt ungefahr rechtwinklig angeordnet sind und die Verbindungswände 32
zwischen Außen- 33 und Innenseite 34 ungefahr senkrecht zur Kcntur der Innenseite
34 des Schaftoberteiles 5a in diesem Bereich 22 stehen.
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Um beim Skifahren durch den abwinkelnden Unterschenkel im Schuh auftretende
Energien vorzugsweise durch den Schaft aufnehmen und verteilen zu können, sollte
der erfindungsgemäße Skischuh eine Hohe besitzen, die bis mindestens zur halben
Lflnge des Unterschenkels des skifahrers im Schuh reicht.
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Der technische Effekt des erfindungsgemäßen Skischuhes besteht in
einer stufenlosen Ubertragung der Bewegungsenergie des Skifahrers auf den Ski durch
im skischuh festgelegte Bewegungsmöglichkeiten und Bewegungsgrenzen für den Unterschenkel
und den Fuß im Schuh durch Lokalisierung von bereichs- und/oder schichtweisen harten
und spezifisch festen und billigen Rohstoffen und weichen Rohstoffen, die im Dauergebrauch
im wesentlichen im Bereich ihrer elastischen Verformung beansprucht werden.
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L e e r s e i t e