COHAUSZ & FLORACK 27089
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Teleljn: (02 11)68 3346 Tel«» : 08SB 6513 cop d
PATENTANWÄLTE :
Dipl Ing W COMAlIS/ Dipl.-Ing. R. KNAUF Dr Ing., Dipl-Wirtsch-Ing A. GfRBEK Dipl Ing. H B COHAUb/
I)IiVIiLOPMHNT FINANCR CORPORATION 1. März 1977
01·' NIiW ZLiALANI)
Wellington, New Zealand
Kai ,onischer Ionenaustauscher und Verfahren zu seiner
Herstellung
Die Erfindung betrifft einen kationischen Ionenaustauscher,
bestehend einer in Wasser unlöslichen, hydrophilen,
in Wasser quell baren Grundmasse und ein Verfahren zu seine r Herste 11ung.
lis ist. bereits bekannt, Ionenaustauscher zur Trennung der
Komponenten flüssiger Gemische zu verwenden. So wurden Ionenaustauscher entwickelt, die eine Abtrennung hochmolekularer
Polyelektrolyte, wie Proteine (Journal of the American Chemical Society, Band 78, Seiten 7S 1 - 7S5 , 19<>(>),
und die selektiven Zurückhaltung einer Komponente aus einem Gemisch von Makromolekülen, wie Albumin an QAIi-Sephadex
aus einem Gemisch von Serumproteinen, ermöglichen.
An solche Ionenaustauscher sind in der Regel Carboxyl- oder Sulfonsäure-Gruppen oder deren Salze, Amino- oder
quaternäre Ammonium-Gruppen gebunden.
Die fraktionierte Abtrennung verschiedener Proteinarten
aus Blutplasma oder -serum ist von erheblicher medizinischer und kommerzieller Bedeutung. Die Isolierung einzelner
Plasma- oder Serumproteine wird jedoch durch eine Ue i lie
technischer Probleme behindert, unter anderein durch d i e
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Gegenwart nennenswerter Mengen von Lipoproteinen. Diese lassen sich nicht leicht selektiv abtrennen, insbesondere
nicht in großem Maßstab.
Die Verfügbarkeit eines Ionenaustauschers, der Lipoproteine selektiv aus Blutplasma oder -serum abzutrennen vermöchte
und eine hohe Durchflußleistung hätte, wäre daher von großem Nutzen und würde die Wirtschaftlichkeit von
Verfahren zur Gewinnung bestimmter Proteine aus Plasma oder Serum verbessern.
Darnber hinaus ist auch die quantitative Bestimmung der
Lipoproteine im Humanblut von beträchtlichem medizinischen Interesse. Eine erhöhte Lipoprotein-Konzentration
im Plasma ist häufig eine Sekundärerscheinung bei Primärerkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypothyreodose, schwerer
Proteinurie und Obstruktionsikterus. Außerdem legen Untersuchungsergebnisse einen direkten Zusammenhang zwischen
der Lipoprotein-Konzentration im Plasma und Herzkranzgefäßerkrankungen nahe. Es wäre daher höchst wünschenswert,
einen Ionenaustauscher zur Verfügung zu haben, der auf einfache Weise eine rasche Bestimmung erhöhter
Lipoprotein-Konzentrationen ermöglichte.
Es stellte sich daher die Aufgabe, einen Ionenaustauscher bereitzustellen, mit dem Lipoproteine aus Blutplasma oder
-serum leicht und rasch selektiv abgetrennt werden können. Ferner war ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Ionenaustauschers anzugeben.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Ionenaustauscher
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß an die Grundmasse als aktive Ionenaustauschgruppen Sulfat-Gruppen
chemisch gebunden sind und daß die Grundmasse entweder aus
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a) einem vernetzten Kohlenhydrat, vernetzten l'olysaccharid
oder hydroxylgruppenhaltigen Derivaten davon, ausgenommen Stärke, oder vernetzter Cellulose
in nativer, faseriger, mikrogranularer, mikrokristalliner oder regenerierter Form oder
b) einem vernetzten Kohlenhydrat, vernetzten PoIysaccharid
oder hydroxylgruppenhaltigen Derivaten davon oder verhetzter Cellulose in nativer, faseriger,
mikrogranularer, mikrokristalliner oder regenerierter Form, wobei eine Anzahl niedriger Hydroxyalkylgruppen
mit dem Kohlenhydrat, Polysaccharid, deren Derivaten oder der Cellulose chemisch
verbunden sind,
besteht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Der Erfindung liegt folgende Festscellung zugrunde. Die Wirkungsweise der Ionenaustauscher beruht auf einem Austausch
von Ladungsträgern, und es kann normalerweise nicht erwartet werden, daß sie Träger gleichnamiger Ladungen
aus einer Flüssigkeit selektiv abzutrennen vermögen. Von Sulfat-Gruppen ist bekannt, daß sie mit Proteinen in
starke Wechselwirkungen treten. Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß kationische sulfatierte Ionenaustauscher
eine selektive Affinität für Lipoproteine im Blutserum haben, andere Proteine dagegen nicht binden.
Die Grundmasse des Ionenaustauschers ist mit einer bifunktionellen
Verbindung der Formel X—R—Y vernetzt, worin
X und Y Halogen oder Epoxid-Gruppen sind und R ein aliphatischer Rest mit 3—10 Kohlenstoffatomen ist. Beispiele
besonders geeigneter Vernetzungsmittels sind Epichlorhydrin, Dichlorhydrin, Dibrompropanol, 1,2:3,4-Diepoxy-
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butan, Bis-Epoxypropylather, Äthylenglykol-bis-epoxypropyläther
und 1 ,4-Butandiol-bis-epoxypropylather.
Die Vernetzung läßt sich durch Umsetzung der ('irundmasse
mit dem Vernetzungsmittel in Gegenwart einer Base und Wasser
ausführen. Als Base eignen sich Alkalimetallhydroxide,
in erster Linie Natrium- und Kaliumhydroxid, doch können auch andere alkalisch reagierende Stoffe, wie quarternäre
Ammoniumverbindungen, verwendet werden. Die Eigenschaften
des fertigen Produktes hängen von dem Grad der Vernetzung ab, der je nach dem gewünschten Verwendungszweck eingestellt
werden kann. Drückt man den Vernetzungsgrad durch das Gewicht des umgesetzten Vernetzungsreagenzes, bezogen
auf das Gewicht der trockenen Grundmasse, aus, so kann der Vernetzungsgrad bei Cellulose 1—50% betragen, wird jedoch
am besten zwischen 4 und 209o gehalten. Der jeweils
günstigste Vernetzungsgrad hängt außerdem von der Natur der Grundmasse und der Anzahl der aktivierenden Hydroxyalkylgruppen
ab. Bisweilen kann es erforderlich sein, auch mit höheren Vernetzungsgraden zu arbeiten, beispielsweise
dann, wenn die Vernetzung vor der Regeneration von Cellulose ausgeführt/ Bei regenerierter Cellulose sollte der
Vernetzungsgrad zweckmäßigerweise mindestens 50-ο betragen.
Die Hydroxyalkylierung der Grundmasse wird im allgemeinen
vor der Vernetzung ausgeführt, kann aber auch gleichzeitig mit der Vernetzung ausgeführt werden. Zur Hydroxyalkylierung
und Vernetzung von Cellulose wird diese mit einem Alkylenoxid oder Alkylenhalogenhydrin sowie dem Vernetzungsreagenz
in Gegenwart von Wasser und der Base umgesetzt. So können beispielsweise Hydroxypropyl-Gruppen
durch die Umsetzung mit Propylenoxid oder Propylenchlorhydrin und Hydroxyäthyl-Gruppen durch die Umsetzung mit
Äthylenoxid oder Äthythylenchlorhydrin eingeführt werden. Drückt man den Hydroxyalkylierungsgrad durch die umgesetzte
Menge des Hydroxyalkylierungsmittels, bezogen auf das
Gewicht der Grundmasse, aus, so soll der Alkylierungsgrad
vorzugsweise zwischen 20 und 2001 betragen.
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Besteht die Grundmasse aus regenerierter Cellulose, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen, diese mit 5 Volumenteilen
Epichlorhydrin je 100 Gewichtsteile Cellulose zu vernetzen und mindestens soviel Hydroxypropyl-Gruppen einzuführen,
wie einer Umsetzung von 30 Volumenteilen Propylenoxid
je 100 Gewichtsteilen Cellulose entspricht.
Besteht die Grundmasse des Ionenaustauschers aus mikrogranulärer
oder mikrokristalliner Cellulose, so wird diese zweckmäßigerweise höchstens mit 25 Volumenteilen Hpichl/>
rhydrin, am besten mit 5-10 Volumenteilen Epichlorhyv in, je 100 Gewichtsteile Cellulose vernetzt. Der Gehalt
an Hydroxypropyl-Gruppen soll mindestens einer Umsetzung von 30 Volumenteilen Propylenoxid je 100 Gewichtsteile Cellulose entsprechen.
Die Menge des bei dieser Reaktion anwesenden Wassers sol I
ausreichen, um die Base zu lösen und die Grundniuise zum
Quellen zu bringen; sie darf aber nicht so hoch sein, daß übermäßige Nebenreaktionen mit dem Hydroxyalkylierungsmittel
eintreten. Um solche Nebenreaktionen auf ein Mindestmaß zu beschränken, kann man die Reaktion vorteilhafterweise
in Gegenwart eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels, z. B. Toluol, ausführen. Das
Lösungsmittel kann auch zur Wärmeableitung sowie zur
gleichmäßigen Verteilung der Reaktionsteilnehmer dienen und eine Umsetzung bei höheren Temperaturen ermöglichen,
wenn ein Reaktionsteilnehmer einen niedrigen Siedepunkt hat.
Im Falle regenerierter Cellulose können die Vernetzung und die Einführung der Hydroxyalkylgruppen auch vor der
endgültigen Regenerierung vorgenommen werden. Verfahren dazu sind bekannt und beispielsweise in der neuseeländischen
Patentschrift 167 838 beschrieben.
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Außer Cellulose in ihren verschiedenen Formen kommen als Grundmasse auch Agar-Agar, Agarose, Dextran und ähnliche
Kohlenhydrate bzw. Polysaccharide in Betracht, nicht dagegen Stärke. Vernetztes Hydroxypropyldextran und vernetzte
Agarose sind im Handel erhältlich.
Die Sulfatierung der Grundmasse wird am besten mit einem Reaktionsprodukt aus Schwefeltrioxid oder Chlorsulfonsäure
und einer Lewis-Base ausgeführt. Ein besonders geeignetes Produkt ist Pyridin-Schwefeltrioxid, eine Additionsverli
indung aus den beiden Komponenten. Die Umsetzung wird in Dimethylformamid oder Formamid bei einer Temperatur
zwischen 0 und 60 0C vorgenommen; die Reaktionszeit beträgt 1/2 Stunde bis 6 Stunden. Dabei werden je Gramm
Grundmasse 2—20 maol Sulfatierungsmittel und 5-25 ml Dimethylformamid oder Formamid eingesetzt.
Statt in Dimethylformamid oder Formamid kann die Sulfatierung auch in Pyridin vorgenommen werden. In diesem Fall
ist eine Reaktionstemperatur zwischen 50 und 90 0C erforderlich.
Die Reaktionszeit beträgt wieder 1/2 Stunde bis 6 Stunden. Je Gramm Grundmasse werden 2—20 mmol Sulfatierungsmittel
und 5—25 ml Pyridin eingesetzt.
Vielfach ist es vorteilhaft, die Grundmasse vor dem SuI-fatieren
bis zu 16 Stunden vorquellen zu lassen.
Ein Verfahren zur Abtrennung von Lipoproteinen aus Blutplasma oder -serum unter Verwendung des Ionenaustauschers
gemäß der Erfindung wird in der deutschen Offenlegungs-
schrift (Patentanmeldung vom selben Tage)
beschrieben.
Weitere Merkmale des Ionenaustauschers gemäß der Erfindung und des Verfahrens zu seiner Herstellung werden in den
folgenden Beispielen beschrieben, an Hand derer die Erfindung näher erläutert wird. In den Beispielen 1-5 und 7
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AO
werden Verfahren zur Herstellung verschiedener Ausführungsformen
des Ionenaustauschers beschrieben. Beispiel 6 betrifft die Herstellung eines Ionenaustauschers, der
nicht hydroxypropyliert ist. Beispiel 8 erläutert die Bestimmung des Sulfatierungsgrades· Im Beispiel 9 wird über
die Untersuchung der Durchflußgeschwindigkeiten von Ausführungsformen
des Ionenaustauschers gemäß der Erfindung berichtet, während die Beispiele 10 und 11 Aufschluß über
die Absorptionskapazitäten der Ionenaustauscher geben.
BEISPIEL 1
A. Herstellung von regenerierter Hydroxypropylcellulose
10-50*
20 g granulierte regenerierte Cellulose (75—125 um 0) mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von 5-71 wurde mit 30 ml SOViger
Natronlauge, 2 ml Epichlorhydrin (10 Volumenteile auf 100 Gewichtsteile Cellulose) und 10 ml Propylenoxid (50
Volumenteile auf 100 Gewichtsteile Cellulose) gemischt, und die Mischung wurde gründlich gerührt, bis die Quellung
der Cellulose beendet und die gesamte Flüssigkeit absorbiert war. Die feuchte Cellulose wurde dann in einem
geschlossenen Gefäß 2 Stunden ohne weiteres Rühren auf 60 0C erwärmt. Danach wurde das Reaktionsgefäß auf Raumtemperatur
abgekühlt und sein Inhalt unter Rühren in 500 ml Wasser gegossen. Die Hydroxypropylcellulose-Teilchen
wurden auf einem Büchner-Trichter gesammelt, gründlich mit Wasser gewaschen und schließlich nach einer der
beiden nachstehend beschriebenen Methoden getrocknet. Das Produkt (20 g) wurde bis zur Sulfatierung in einem geschlossenen
Gefäß aufbewahrt.
* Die Bezeichnung "10-50" gibt die Volumenteile Epichlorhydrin bzw.
Propylenoxid je 100 Gewichtsteile Cellulose an.
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1. Das Produkt wurde durch Waschen mit abgestuften Methanol-Wasser-Gemischen
und schließlich Methanol entwässert, von überschüssigem Methanol befreit und dann unter
vermindertem Druck auf 60 0C erwärmt.
2. Das Produkt wurde gefriergetrocknet. Das letzte 1"
Feuchtigkeit wurde durch Trocknen an der Luft bei 00 "C
entfernt, ohne daß dadurch die Reaktionsfähigkeit des Produktes beeinträchtigt wurde.
Mit Hilfe dieses Verfahrens können regenerierte Hydroxypropylcellulosen
mit unterschiedlichem Quellvolumen hergestellt werden. Beispiele sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Die Werte wurden bei Produkten gemessen, die nach der Methode 1 getrocknet worden waren.
TABELLE
\
Bettvolumen nach dem Absetzen von regenerierter Hydroxypropylcellulose
in Wasser (ml/g)
8 10 20% Epichlorhydrin
% 30
Propylen- ^n
oxid bU
100
8 9 8,5
12,5 11.0 9,5 8,1 17,4 16,0 8,4 8,4
Die Ausbeute an in Wasser unlöslichem Produkt sank mit der Abnahme des Vernetzungsgrades und betrug bei der Umsetzung
mit 1% Epichlorhydrin nur noch 40 Gew.-% der eingesetzten Cellulose. Die Ausbeuten bei der Vernetzung mit 6, 8 und
10% Epichlorhydrin betrugen 84, 94 und 100%.
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B. Herstellung von regenerierter Hydroxyäthylcel1ulose
10 g granulierte regenerierte Cellulose wurde in 50 ml
Toluol suspendiert. Der Suspension wurden sodann 10 ml 60%ige Natronlauge und danach 8 ml Äthylenchlorhydrin sowie
0,5 ml Epichlorhydrin zugesetzt. Das Gemisch wurde auf 60 0C erwärmt und unter Rühren 2 Stunden auf dieser
Temperatur gehalten. Nach dem Abdekantieren des Toluols
wurde das Produkt in kräftig gerührtes Wasser dispergiert und anschließend auf einem Büchner-Sinterglastrichter gesammelt.
Es wurde gründlich mit Wasser gewaschen, dann mit Aceton entwässert und schließlich unter vermindertem
Druck bei 50 0C getrocknet. Das Produkt hatte ein Bettvolumen
nach dem Absetzen in Wasser von 8 ml/g.
BEISPIEL 2
Herstellung von regeneriertem Hydroxypropylcellulosesulfat (Na -Form)
Methode A
1 g der nach der Methode 1 des Beispiels I getrocknete regenerierte Hydroxypropylcellulose 10-50, 1 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex
und 10 ml trockenes Pyridin wurden in einen Erlenmeyerkolben gegeben, durch ein aufgesetztes
Trockenrohr geschützt und im Ölbad 1 1/2 Stunden auf 80 0C erwärmt. Dabei wurde der Kolben von Zeit zu
Zeit von Hand geschüttelt. Anschließend wurde er abgekühlt und das Reaktionsgemisch in 20 ml deionisiertes
Wasser gegossen. Das sulfatierte Produkt wurde auf einem Sinterglastrichter gesammelt und mit weiterem deionisier-Wasser
gründlich gewaschen. Zur Umwandlung aus der Pyridinium- in die Natriumionenform wurde es in 1-m Natriumchlorid-Lösung
mit 0,1-m Natronlauge gegen Phenolphthalein bis zu dessen Umschlagspunkt titriert, dann erneut
auf dem Filter gesammelt und gev/aschen. Das sulfatierte
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Hydroxypropylcellulose-Produkt hatte eine lonenaustauschkapazität
von 2,37 mval/g und ein Bettvolumen in abgesetztem Zustand von 8,5 ml/g in Wasser.
Methode B
1 g gefriergetrocknete regenerierte Hydroxypropylcellulose
8-5U, 2 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex und 10 ml trokkenes
Dimethylformamid wurden in ein Reagenzglas gegeben,
das verschlossen und 2 Stunden bei 20—25 0C sanft geschüttelt
wurde. Das sulfatierte Produkt wurde wie bei der Methode A gewonnen und hatte eine lonenaustauschkapazität
von 4,3 mval/g sowie in Wasser in abgesetztem Zustand ein Bettvolumen von 12 ml/g. Mit dieser Methode wurden
lonenaustauschkapazitäten bis 5,5 mval/g durch Verwendung von bis zu 4 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex und Ausdehnung
der Reaktionszeit bis auf 4 Stunden erhalten.
Das sulfatierte Produkt wurde in deionisiertem Wasser in Gegenwart von 0,2% Natriumazid als Konservierungsmittel
sechs Monate bei 25 0C gelagert, ohne daß ein feststellbarer
Verlust an Sulfat-Gruppen eintrat. Das Produkt kann auch durch Lösungsmittelverdrängung, ζ. Β. mit Methanol,
entwässert und unter vermindertem Druck bei 20 0C getrocknet
werden, ohne daß seine Fähigkeit zum Wiederquellen bei Benetzung und sein Lipoprotein-Bindungsvermögen
dadurch beeinträchtigt wird. Die Ausbeute an Produkt betrug über 98% unter Berücksichtigung der Gewichtszunahme
durch die Einführung geladener -OSO3Na -Gruppen anstelle
von Hydroxylgruppen.
BEISPIEL 3
Herstellung von Hydroxypropylcellulose
20 g mikrogranulare Cellulose wurde mit 30 ml kalter 30%iger Natronlauge, 2 ml Epichlorhydrin und 10 ml Propy-
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lenoxid gemischt. Nach gründlichem Durchmischen der Reaktionsteilnehmer
wurde die feuchte, pulverförmige Cellulose in ein Gefäß gefüllt, das verschlossen und 24 Stunden
bei 20 0C stehengelassen wurde. Danach wurde der Inhalt
in 4 1 gerührtes Wasser gegossen. Das Produkt wurde, wie im Beispiel 1 unter A für regenerierte Hydroxypropylcellulose
beschrieben, gesammelt, gewaschen, entwässert und getrocknet. Es wurde eine Ausbeute von 18,7 g Produkt
mit einem Bettvolumen nach dem Absetzen in Wasser von 7,6 ml/g erhalten.
BEISPIEL 4
Herstellung von Hydroxypropylcellulosesulfat (Na -Form)
Sie wurde in der gleichen Weise, wie im Beispiel 2, Methode A, beschrieben, unter Verwendung der nach dem Verfahren
des Beispiels 3 erhaltenen Hydroxypropylcellulose ausgeführt. Durch Umsetzung mit 0,5, 1 und 2 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex
wurden Produkte mit lonenauskapazitäten von 0,56, 2,24 und 4,31 mval/g erhalten.
BEISPIEL 5
Herstellung von Hydroxypropyldextransulfat (Na -Form)
1 g trockenes vernetztes Hydroxypropyldextran, 2 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex
und 10 ml trockenes Pyridin wurden in einen Erlenmeyerkolben gegeben, durch ein aufgesetztes
Trockenrohr gegen das Eindringen von Luftfeuchtigkeit geschützt und 1 1/2 Stunden im Ölbad auf 80 0C
erwärmt. Dabei wurde der Kolben von Zeit zu Zeit von Hand geschüttelt. Danach wurde der Kolben abgekühlt und das
Reaktionsgemisch in 200 ml deionisiertes Wasser gegossen. Das sulfatierte Produkt wurde auf einem Sinterglastrichter
gesammelt, mit deionisiertem Wasser gründlich gewaschen, mit 0,1-m Natronlauge neutralisiert, erneut auf dem Filter
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gesammelt und wiederum gewaschen. Die vernetzte Dextran-Grundmasse
hatte nach dem Sulfatieren eine Ionenaustauschkapazität von 4,1 mval/g und ein Bettvolumen nach dem Absetzen
in Wasser von 5,0 ml/g.
BEISPIEL 6
Herstellung von vernetztem Dextransulfat
1 g trockenes vernetztes Dextran wurde in 10 ml trockenem Formamid mit 2 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex nach dem
Verfahren des Beispiels 5 sulfatiert. Das Produkt hatte eine Ionenaustauschkapazität von 2,47 mval/g und ein Bettvolumen
nach dem Absetzen in Wasser von 8,3 ml/g.
BEISPIEL 7
Herstellung von vernetztem Agarosesulfat
Eine Aufschlämmung von vernetzter Agarose in Wasser wurde auf einen Büchner-Glassintertrichter gegeben und durch
Absaugen des Wassers weitgehend entwässert. 15g der feuchten Agarose wurden durch Lösungsmittelverdrängung mit
abgestuften Dimethylformamid-Wasser-Gemischen weiter entwässert und schließlich mit trockenem Dimethylformamid gewaschen.
Die in Dimethylformamid suspendierten Agarose-Kügelchen
wurden sodann nach dem Zusatz von 1,4 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex unter sanftem Schütteln des Gemisches
4 Stunden bei 20—25 0C sulfatiert. Danach wurde
das Reaktionsprodukt in deionisiertem Wasser suspendiert, auf einem Büchner-Glassintertrichter gesammelt und gründlich
eit deionisiertem Wasser gewaschen. Bei der Titration wurde gefunden, daß es 5,4 mmol Sulfat-Gruppen
(3,1 mval/g) enthielt. Bei der Prüfung mit Lipoprotein-Lösung, wie im nachstehenden Beispiel 11 beschrieben,
wurde gefunden, daß dieser Ionenaustauscher 5,2 mg Cholesterin/g zn binden vermochte.
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BEISPIEL 8
Bestimmung des Sulfatierungsgrades bzw. der Ionenaustauschkapazität
Der Sulfatierungsgrad wurde aus der Menge 0,1-m Natronlauge
bestimmt, die zur Verdrängung des Pyridinium-Ions
aus der sulfatierten Grundmasse verbraucht wurde, wobei eine lOOtige Ausbeute an Grundmasse bei der Reaktion vorausgesetzt
wurde. Die Zulässigkeit dieser Annahme wurde in vielen Fällen erwiesen, in denen das Produkt getrocknet
wurde. Die Ausbeute betrug mehr als 981 der aus dem Gewicht der eingesetzten Grundmasse und der Anzahl der anstelle
der Hydroxylgruppen eingeführten —0S03Na-Gruppen
berechneten Ausbeute. Ferner wurde die Zulässigkeit dieser Analysenmethode durch die Bestimmung des Schwefel gehaltes
des getrockneten Produktes nachgewiesen.
Vergleich der Analysenmethoden
mval/g |
% Schwefel |
% Schwefel |
(durch Titration) |
(berechnet) |
(Mikroanalyse) |
1,42 |
4,55 |
4,65 |
3,67 |
11,75 |
1 1 ,61 |
|
BEISPIEL 9 |
|
Bei der Messung der Durchflußgeschwindigkeit wurden bei
verschiedenen sulfatierten Grundmassen folgende Werte gefunden :
Regeneriertes Hydroxypropylcellulosesulfat (4,3 mval/g) Beispiel 2, Methode B: 130 cm/h;
Hydroxypropylcellulosesulfat (4,31 mval/g)
Beispiel 4: 32 cm/h;
vernetztes Agarosesulfat (3,1 mval/g)
Beispiel 7: 45 cm/h
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In allen Fällen betrug die Betthöhe 10 cm, und der Durchfluß fand unter einer hydrostatischen Druckdifferenz von
70 cm statt. Als Eluierungsmittel diente 0,5-m Natriumchlorid-Lösung.
Obgleich bekannt ist, daß granulierte regenerierte Cellulose selbst als auch daraus hergestellte Ionenaustauscher
(USA-Patentschrift 3 573 277) in Säulen ausgezeichnete Durchflußeigenschaften haben (240 cm/h unter den vorstehend
angegebenen Bedingungen), muß es überraschen, daß ähnjich hohe Durchflußgeschwindigkeiten auch noch eintreteii,
nachdem die regenerierten Celluloseteilchen mit Hydroxypropylgruppen substituiert worden waren, die zu weicheren
und stärker gequollenen Teilchen führen.
BEISPIEL 10
Anwendung der sulfatierten Ionenaustauscher
Eine Kolonne wurde mit dem nach dem Verfahren des Beispiels 2, Methode A, hergestellten Ionenaustauscher regenerierte
Hydroxypropylcellulosesulfat 8-50 (1 mval/g) gefüllt und mit einem Kolonnenvolumen einer 0,5-m Magnesiumchlorid-Lösung,
die 0,01 mol Natrxumhydrogencarbonat enthielt, ins Gleichgewicht gebracht. Beim Durchlaufenlassen
von Serum, das im Verhältnis 1:1 mit einer 1-m Magnesiumchlorid-Lösung verdünnt und mit 0,1-m Natronlauge
auf einen pH-Wert von 7,4 eingestellt worden war, wurden die Lipoproteine mit niedriger Dichte (LDL) und mit sehr
niedriger Dichte (VLDL) selektiv und quantitativ abgetrennt. Andere Proteine einschließlich der Lipoproteine
mit hoher Dichte (HDL) passierten die Kolonne und wurden mit einem weiteren Kolonnenvolumen der zur Gleichgewichtseinstellung verwendeten 0,5-m Magnesiumchlorid-Lösung vom
pH-Wert 7,4 ausgewaschen. Die an den Ionenaustauscher gebundenen Lipoproteine (VLDL und LDL) wurden mit einer Lösung,
die 0,25 mol Natriumchlorid und 0,25 mol Trinatrium-
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/I?
citrat enthielt und mit 1-m Salzsäure auf einen pH-Wert
von 7,4 eingestellt worden war, eluiert. (Diese Lipoproteine können auch rasch mit einer 1-m Natriumchlorid-Lösung
eluiert werden.) Durch Immunelektrophorese und Agarose-Elektrophorese
konnte nachgewiesen werden, daß die eluierten Lipoproteine nicht mit anderen Proteinen verunreinigt
waren. Ebenso wurde durch Immunelektrophorese ui ' Agarose-Elektrophorese festgestellt, daß die Proteii.e,
die die Kolonne passiert hatten, frei von VLDL und LLi waren.
Die.HDL-Fraktion kann ebenfalls in der Säule festgehalten
weiden, wenn ein höher substituierter Ionenaustauscher, z. B. ein solcher von 5 mval/g, verwendet wird, doch ist
dies nicht immer notwendig, da es in der Regel die Lipoproteine mit sehr niedriger und niedriger Dichte sind,
die Störungen bei der Fraktionierung der Serumproteine verursachen. Die Durchflußgeschwindigkeit des Serums durch
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IS
Dichte die Säule durchbrechen und das IgG verunreinigen.
Durch vorherige Abtrennung dieser Lipoproteine in einer Kolonne mit sulfatiertem Ionenaustauscher und anschl ieliender
Herstellung des IgG nach dem in der vorstehend angegebenen Quelle beschriebenen Verfahren kann man bis zu
dreimal so viel Serum auf die QAE-Sephadex-Säule geben, ohne daß eine Verunreinigung des isolierten IgG eintritt.
BEISPIEL 11
Lipoprotein-Bindungsvermögen der sulfatierten Tonenaustauscher
Zur Messung des Lipoprotein-Bindungsvermögens der sulfatierten
Ionenaustauscher wurden diese in eine Pasteur-Pipette gefüllt, so daß eine kleine Kolonne mit einem Volumen
von 1,5 ml erhalten wurde. Das Lipoprotein-Bindungsvermögen wurde mit Hilfe einer Lipoprotein-Fraktion von
niedriger Dichte (VLDL und LDL) bestimmt, die durch UItrazentrifugieren
und dann Dialysieren gegen 0,01-m Natriumhydrogencarbonat-Puffer
mit einem pH-Wert von 7,4 erhalten worden war. Die Lipoprotein-Fraktion wurde mit der
gleichen Pufferlösung auf das ursprüngliche Serumvolumen aufgefüllt und dann im Verhältnis 1:1 mit einer Lösung
verdünnt, die Natriumchlorid, Magnesiumchlorid sowie 0,01 mol/1 Natriumhydrogencarbonat enthielt und ebenfalls
auf einen pH-Wert von 7,4 eingestellt war, so daß die verdünnte Lipoprotein-Lösung eine Salzendkonzentration
von 0,05-m und eine Magnesiumchlorid-Konzentration von
0,5-m hatte. Bei jeder Kolonne wurde folgendes Verfahren angewendet.
Die Kolonne wurde mit 10 ml einer Lösung A, die 0,05 mol/1 Natriumchlorid, 0,5 ir.ol/1 Magnesiumchlorid und 0,01 mol/1
Natriumhydrogencarbonat und auf einen pH-Wert von 7,4 eingestellt war, ins Gleichgewicht gebracht. Sodann wurden
5 ml der Lipoprotein-Lösung durch die Säule gegeben und
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mit 5 ml der Lösung A sowie anschließend mit 5 ml einer
0,01-m Natriumhydrogencarbonat-Lösung mit einem pH-Wert
von 7,4 nachgewaschen. Sodann wurden die Lipoproteine mit 1-m Natriumchlorid-Lösung eluiert, und es wurden 2 ml aufgefangen.
Der Cholesterin-Gehalt dieser 2 ml Lösung wurde als quantitatives Maß für die Menge des an die Säule gebundenen
Lipoproteins benutzt. Der Ionenaustauscher in der Kolonne wurde abschließend gewaschen und zur Bestimmung
seines Trockengewichtes bei 60 0C getrocknet.
Ergebnisse der Kapazitätsmessungen an ausgewählten sulfatierten
Ionenaustauschern nach diesem Verfahren sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
TABELLE 2
Suifatierte Ionenaustauscher
Grundmasse
Lipoprotein-Kapazität
mg Cholesterin/g
Mikrogranulare Cellulose |
10-50* |
2,24 |
2,32 |
25 |
ti Il
|
10-00 |
2,11 |
1,53 |
18 |
Il Il
|
50-00 |
2,06 |
2,65 |
2 |
Regenerierte Cellulose |
8-50* |
2,11 |
2,38 |
7,5 |
ti Il
|
10-00 niedrig |
nicht bestimmt |
Il Il
|
50-00 |
0,6 |
Il Il
|
100-00 |
0,2 |
Vernetztes Dextran |
LH-20** |
2,2 |
Il Il
|
G-25** |
0,7 |
Vernetzte Agarose
3,1
5,2
* Die Ziffern geben den Vernetzungs- bzw. Hydroxypropylierungsgrad
in umgesetzten Volumenteilen Epichlorhydrin bzw. Propylenoxid je 100 Gewichtsteile Cellulose an.
** Handelsbezeichnung.
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Das Verfahren wurde mit Serum wiederholt, aus dem die Lipoproteine durch Uitrazentrifugieren entfernt worden
waren. Dadurch wurde ein Maß für die Fähigkeit der Ionenaustauscher zur Bindung von HDL erhalten, da keine anderen
Serumproteine unter diesen Bedingungen gebunden werden.
BEISPIEL 12
Gel 1ulose-Grundmasseη
Allgemeines
Cellulose wurde in nativer, faseriger, mikrokristalliner,
mikrogranalarer oder regenerierter Form verwendet; sie war vernetzt, und an ihr waren Hydroxypropylgruppen gebunden.
Die regenerierte Cellulose war entweder nach dem Xanthat- oder dem Kupferammin-Verfahren in verschiedenen
Formen erhalten worden, beispielsweise als Granulat, Pulver oder als runde Kügelchen, die nach bekannten Methoden
hergestellt wurden. So wurden beispielsweise hergestellt:
Granulat durch Vermählen trockener Stäbe, Fäden, I'lokken,
Folien usw.;
Pulver durch Einspritzen einer Cellulose-I.ösung in
ein Regenerierbad (neuseeländische Patentschrift 167 838);
Kügelchen durch Dispergieren einer Cellulose-Lösung in
Mikrotropfen durch intensives Rühren in Gegenwart eines mit Wasser nicht mischbaren organischen
Lösungsmittels vor dem Regenerieren (Journal of Polymer Science, Teil C, Band 3b,
S. 280, 1971).
Als Vernetzungsmittel kommt prinzipiell jede bifunkt Lonelle
Verbindung der Formel X—R—Y in Betracht, worin X
und Y Halogen oder Epoxid-Gruppen sind und R ein aliphatischer Rest ist. Beispiele geeigneter Verbindungen wurden
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bereits im allgemeinen Teil der Beschreibung angegeben. Dort sind auch die zur Vernetzung und Einführung von niedrigen
Hydroxyalkyl-Gruppen beschrieben.
Die Figuren 1 und 2 sind Diagramme, in denen der SuIIatierungsgrad,
ausgedrückt in mval/g, über der Reaktionszeit für sieben verschiedene Proben regenerierter Cellulose
aufgetragen ist. Die Ziffern, z. B. b-50, 8-50 usw., haben die gleiche Bedeutung, wie im Beispiel 1 angegeben.
Die Figuren 3 und 4 sind Diagramme, in denen die Absorptic-.iskapazität
von Ionenaustauschern für Lipoproteine mit
niedriger und hoher Dichte, wie im Beispiel 11 erläutert,
über dem Sulfatierungsgrad, ausgedrückt in nival/g, aufgetragen
sind. Die Ziffern 6-50, 8-50 usw. haben die gleiche Bedeutung, wie im Beispiel 1 angegeben. Die Bezeichnung
LH-20 bezieht sich auf ein im Handel erhältliches, sulfatiertes
Hydroxypropyldextran.
Figur 1 zeigt, daß die Reaktionsfähigkeit der vernetzten
regenerierten Cellulose bei der Sulfatierung mit geringer werdender Vernetzung abnimmt. Die Reaktionsbedingungen
waren die im Beispiel 2, Methode A, angegebenen, wobei 2 g Pyridin-Schwefeltrioxid-Komplex eingesetzt wurden.
Ein ähnliches Reaktionsvermögen wurde nach 1 östündigcin
Vorweichen in Dimethylformamid und Ausführung der Reaktion in Dimethylformamid bei 20—25 0C beobachtet.
Regenerierte Cellulose mit einem Vernetzungsgrad von 50 und 100$ konnte zwar zufriedenstellen sulfatiert werden,
hatte aber ein schlechtes Bindungsvermögen für Lipoproteine, was besonders deutlich wird, wenn man es als erforderliches
Trockengewicht des Ionenaustauschers ausdrückt (siehe Figg. 3 und 4).
Figur 2 zeigt, wie die Reaktionsfähigkeit der vernetzten regenerierten Cellulose beim Sulfatieren dramatisch durch
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die Gegenwart eingeführter Hydroxypropyl-Gruppen verbessert wird. Die Reaktionsbedingungen waren diejenigen des
Beispiels 2, Methode A, wobei 2 g Pyridin-Schwefeltrioxid
Komplex verwendet wurden.
Die Figuren 3 und 4 zeigen die erhöhte Bindungskapazität
der sulfatierten, aus hydroxypropylierten Grundmassen hergestellten Ionenaustauschern gegenüber solchen, die
durch hohe Vernetzung (1001), aber ohne Umsetzung mit Propylenoxid erhalten worden waren.
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