DE2707229C2 - Herstellung von Zink- und Erdalkalititanaten - Google Patents
Herstellung von Zink- und ErdalkalititanatenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Erdalkalititanaten,
insbesondere Magnesium- und Calciumtitanaten sowie Zinktitanaten, die als Weißpigmente für spezielle eo
Einsatzgebiete besonders geeignet sind. Bei der Herstellung von Pigmenten ist es erforderlich, auf hohe
Reinheit der Ausgangsmaterialien zu achten und ein Herstellungsverfahren zu entwickeln, das es gestattet,
möglichst einheitliche Teilchengrößen mit enger Teilchengrößenverteilung zu erzeugen. Die anzustrebende
mittlere Teilchengröße ist dabei vom Brechungsindex der Pigmente abhängig, sie nimmt mit abnehmendem
Brechungsindex zu, allerdings liegen die mittleren Teilchengrößen bei optisch besonders wirksamen
Materialien deutlich unter 1 μπτ, bei Titandioxid, dem
heute am häufigsten eingesetzten Weißpigment üblicherweise bei 0,23 μητ. Um derartige feinteilige und
möglichst einheitliche Teilchen herzustellen, ist der Einsatz reaktiver Ausgangsverbindungen nötig.
Es ist bekannt, Magnesium- und Calciumtitanate nach
der britischen Patentschrift 4 17 699 und der deutschen
Auslegeschrift. 10 14 972 herzustellen. Ausgehend von
Titandioxid und den entsprechenden Oxiden bzw. zersetzlichen Salzen des Magnesiums oder Calciums
wird durch Glühen bei hohen Temperaturen das Erdalkalititanat erhalten. Nach der US-Patentschrift
24 34 079 werden äquivalente Mengen TLQ2-Hydrat und Magnesiumcarbonat vermengt und bei 100O0C geglühL
In der deutschen Auslegeschrift 10 14 972 wird darauf
hingewiesen, daß durch derartige Festkörperreaktionen die Herstellung von Einzelkristallen der erforderlichen
Korngröße nicht gelingt. Die deutsche Auslegeschrift 10 14 972 hat daher die Fällung von Calciumtitanoxalat
aus TiCU, CaCb und Oxalsäure zum Inhalt, durch dessen
Verglühung die Einstellung geeigneter Teilchengrößen zwischen 0,1 und 1 μτη gelingt. Dieses Verfahren
erfordert jedoch sehr teure Ausgangsverbindungen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Erdalkalititanaten sowie Zinktitanaten,
das großtechnisch und kostengünstig durchgeführt werden kann und die Einstellung der mittleren
Teilchengröße auf einen günstigen gewünschten Wert ermöglicht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Zink- oder Erdalkalimetallhydroxiden
in Gegenwart von feinteiligem Titandioxid oder TiO2-Hydrolysatschlamm, Filtration, gegebenenfalls
Waschung, Kalzination, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Hydroxide durch gleichzeitige
Zugabe einer Zink- oder Erdalkalimetallsalzlösung und einer Alkalilösung auf vorgelegtes feinteiliges Titandioxid
und/oder Titandioxid-Hydrolysatschiamm bei einem möglichst konstanten pH-Wert oberhalb von 8,
vorzugsweise 10 bis 12, ausgefällt und der resultierende
Filterkuchen bei Temperaturen oberhalb 50O0C, vorzugsweise
bei 700 bis 9000C, kalziniert wird.
Während normalerweise Hydroxide der Erdalkalimetalle oder des Zinks als feinteilige, schleimige und kaum
zu filtrierende Niederschläge anfallen, und somit eine homogene Abmischung der Titandioxid-haltigen Komponente
mit anschließender Filtration aufgrund der langen Auswasch- und Filtrationszeiten für ein technisches
Herstellungsverfahren bisher rächt in Frage kam, ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise
möglich, gut filtrierbare und auswaschbare Fällungen zu erhalten, wenn Erdalkalihydroxide
auf feinteiliges TiO2 oder auf TiO2-Hydrolysatschlamm
aufgefällt werden. Hierbei ist es erforderlich, die Fällung der Hydroxide bei einem möglichst konstanten
pH-Wert oberhalb 8, der vorzugsweise nicht mehr als um + oder —1 pH Einheiten schwanken soll, durch
gleichzeitige Zugabe einer Erdalkalimetallsalzlösung und einer Alkalihydroxidlösung durchzuführen. Als
feinteiliges T1Q2 im Sinne der vorliegenden Erfindung ist
beispielsweise ein sogenanntes Flammenhydrolysat, wie es bei der TiCU-Dampfphasenoxidalion gemäß DE-AS
1244 125 oder DE-AS 12 10421 entsteht geeignet. Geeignete TiO2-Hydrolysatschlämme fallen bei der
bekannten Hydrolyse Titanylsulfat-haltiger Lösungen nach dem sogenannten Sulfaiverfahren an.
Eine besondere Ausfühmngsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens geht von dem bei der TKVHerstellung
anfallenden TiCVHydrolysatschlamm aus, der nach
einem Waschprozeß auf den gewünschten Fällungs-pH-Wert
eingestellt und im Fällungskessel vorgelegt wird. Unter Rühren werden nun beispielsweise eine Erdalka-Ifchlorid-Lösung
und AlkalihydroxidlösuDg gleichzeitig so zudosiert, daß der pH-Wert während der Fällung
konstant bleibL
Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu leicht filtrierbaren und gut auswaschbaren Hydroxidniederschlägen,
die auf bekannten Filtrationseinrichtungen filtriert und gewaschen werden können. Erst durch die
Ausfällung der Hydroxide bei konstantem pH-Wert sind
technisch verarbeitbare reaktive Hydroxide aus Zink- und Erdalkalihydroxiden und TOVHydrolysatschlämmen
zugänglich, die bereits bei wesentlich niedrigeren Temperaturen, vorzugsweise unterhalb von 9000C, zu
den entsprechenden Erdalkalititanaten geeigneter Teilchengröße verglüht werden können und nicht wie die
Gemische der Oxide oder Carbonate erst bei erheblich höheren Temperaturen reagieren.
Wie Vergleichsiällungen gezeigt haben, ist der
alkalische pH-Wert bei der Fällung allein nicht ausreichend. Bei Vorlage einer Alkalihydroxidlösung
und anschließender Zugabe, beispielsweise einer Erdalkalisalzlösung,
entstehen ebenso schwer filtrierbare Niederschläge wie bei der umgekehrten Verfahrensweise,
wenn die Erdalkalilösung zuerst zum TiO2-Hydrolysat
gegeben und anschließend durch Zudosierung der Natronlauge die Erdalkalihydroxide ausgefällt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die Fällung der
Erdalkalihydroxide Ί·λ Gegenwart von TiCVHydrolysatschtämmen,
vorzugsweise bei einem oH-Wert, der dem J5
Löslichkeitsminimum entspricht. So erfolgt die Fällung von Mg(OH)* vorzugsweise bei einem .pH-Wert von 10.
Der jeweils einzustellende pH-Wert nängt von dem gewünschten Titanat ab, so wird bei der Fällung von
Ca(OH)2 vorzugsweise ein pH-Wert von 13, bei der
Fällung von Zn(OH)2 vorzugsweise ein pH-Wert von 8,5 eingestellt.
Als Erdalkalisalze bzw. Zinksalze eignen sich besonders hochkonzentrierte Lösungen, wie sie bei
technischen Prozessen häufig als Nebenprodukte anfallen, z. B. die entsprechenden Erdalkalichloridlösungen,
aber auch Magnesiumsulfate, Calciumnitrate, Zinksulfate und andere Salze sind geeignet. Das
Verfahren wird von den Anionen nicht beeinträchtigt, solange keine schwerlöslichen Salze ausfallen. Als Alkali ~'°
eignen sich die verschiedenen Alkalihydroxide, wie NaOH und KOH. Die Geschwindigkeit der Fällung ist in
erster Näherung ohne Einfluß auf das erfindungsgemäße Verfahren, vorausgesetzt, es wird durch turbulentes
oder intensives Rühren dafür gesorgt, daß örtlich keine 5>
größeren pH-Wert-Schwankungen als 2 auftreten. So wurden bei einem 20 kg Ansatz zur Herstellung von
Magnesiumtitanat gleichwertigem MgTiOj-Pigmente
erhalten, gleichgültig, ob die Fällung während 5 Minuten, während einer Stunde oder im Verlauf von b0
2 Stunden erfolgte.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in den üblichen Vorrichtungen erfolgen, wie sie bei der
TiOä-Herstellung gebräuchlich sind. So sind zur
Abtrennung der Feststoffe aus TiO2-Hydro!ysaten und 6'
Erdalkalihydroxiden durch Filtration die üblichen Filtergeräte geeignet, z. B. Drehfilter, Filterplatten. Das
Auswaschen der Mischung, wie sie bei der Fällung von Erdalkalihydroxid oder Zinkhydroxid in Gegenwart von
feinteiligem T1O2 oder TiOz-Hydrolysat anfallen, kann
auf dem Filter selbst oder durch erneutes Anschlämmen und anschließende Filtration erfolgen. Es ist jedoch
nicht erforderlich das Gemisch vor der Kabdnation zu
waschen; in diesem FaD müssen jedoch die wasserlöslichen Salze nach der Kalzination durch Waschen
entfernt werden. Bevorzugt wird jedoch ein Auswaschen bei pH 9—11. Die Auswaschbarkeit der Hydroxide
erfolgt bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Niederschlagen viel rascher und
vollständiger als bei Vorlage der Laugen oder Salzlösungen bei der Fällung.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung liegt auch die Ausfällung von Mischhydroxiden. So kann es angebracht
sein, durch Einbau von Fremdmetallionen besämmte Eigenschaften der Erdalkali titanate oder
Zinkutanate zu steuern.
In einer speziellen Ausführungstbrm kann durch Zusatz von Aluminiumchloridlösung zu Magnesiumchloridlösung
und gemeinsame Fällung der Hydroxide nach Kalzination ein aluminiumdotiertes Magnesiumtitanat
hergestellt werden. Auch in diesem Fall wird die Fiitrierbarkeit und Auswaschbarkeit der gefällten
Metallhydroxide erheblich beschleunigt. Als Dotierungsionen können auf diesem Wege alle Metalle
eingebaut werden, die im alkalischen pH-Bereich mit den Erdalkalihydroxiden schwer lösliche Niederschläge
bilden oder an Erdalkalihydroxiden oder Titanhydrolysaten adsorbiert werden.
Das Mengenverhältnis von Titan zu Zink- oder Erdalkalimetall ist von der gewünschten Festkörperphase
abhängig. So wird bei der Herstellung von Ca- oder Ba-Titanaten das Verhältnis von Titan zu Calcium
oder zu Barium nahe bei 1 liegen, falls hier die im Perowskitgitter kristallisierenden Phasen hergestellt
werden sollen. Bei der Fällung von Mg(0H)2 und Kalzination zu Magnesiumtitanaten sind dagegen die
verschiedenen molaren Verhältnisse möglich, da sowohl MgTiOj als auch Mg2Ti04 und MgTi2Os als definierte
Verbindungen existieren und für verschiedene Einsatzgebiete interessant sind. So wird bei Hnem molaren
Überschuß von Mg(OH)2 im Vergleich zu TiO2 von 2:1,
bei der anschließenden Kalzination vorzugsweise Mg2TiO4 erhalten, während bei einem Verhältnis von
1 :1 MgTiO3 die begünstigste Phase darstellt und bei
einem TiO2-Überschuß MgTi2Os entsteht. Die Einstellung
der mittleren Teilchengröße der Erdalkalititanate von 0,25 bis 0,5 μπι erfolgt insbesondere über die
Kalzinierungstemperatur oder -dauer. Wesentlich für die Einstellung einer engen Teilchengrößenverteilung
ist dabei eine niedrig*.- Kalzinierungstemperatur, die n-xjglichst unter 10000C, vorzugsweise bei 700 bis 9000C
liegen soll.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung beispielhaft dargestellt.
In einem mit Rührer versehenen Kessel werden 15,8 kg TiO2-Hydrolysatschlamm mit 31% Gew.-%
TiO2 vorgelegt und mit 1,46 kg einer 40%igen NaOH der pH-Wert auf 10 gestellt. Im Verlauf von einer
Stunde werden bei konstantem pH-Wert von 10 über
2 Dosierpumpen 19.8 kg einer MgC^Lösung, die 12.2%
MgO enthält und 11,3 kg einer 39,5%igen Natronlauge gleichzeitig zudosiert. Am Ende der Fällung wird
5 Minuten nachgerührt und anschließend filtriert. Die Bestimmung der Filtrationsgeschwindigkeit erfolgt über
3 Filterkerzen, die mit Dralontüchern bespannt sind und
mit einem Unterdruck von 600 mm Quecksilber bei Raumtemperatur (25 ± 2° C) betrieben werden. Die
ausgefällten Hydroxidschlämme mit 14,7% Feststoff und 14,8% wasserlöslichen Salzen werden vorgelegt
und die Filterkerzen mit 250 cm2 Filterfläche eingetaucht und im Verlauf von 3 Minuten beladen. Die
Beladezeit wurde so gewählt, daß eine Filterkuchenschicht
von etwa 20 mm Dicke entstand. Nach der Beladung wird die Fiitervorlage durch Waschwasser
ersetzt, eine bestimmte Zeit das Waschwgsser durch den
Filterkuchen gesaugt und damit der Anteil wasserlöslicher Salze abgesenkt. Um vergleichbare Verhältnisse zu
haben, betrug die Waschzeit in den gewählten Beispielen 9 Minuten. Anschließend wird 2 Minuten
trockengesaugt.
Die Dicke des Filterkuchen wurde zu 21 mm bestimmt und der feuchte Filterkuchen mit 2,8 kg
ausgewogen bei einem Feststoffgehalt von 34%. Daraus berechnet sich eine Filterleistung von 214 kg/h/m2,
Nach der Glühung im Muffelofen bei 9000C während einer Stunde wird der Gehalt an wasserlöslichen Salzen
nach DIN 53 197 B zu 1,4% bestimmt Das gebildete MgTiO3-Weißpigment wird durch das A.yfhellvcrmögen
von 240 nach DlN 53 192 charakterisiert Die Pigmente sind von hoher Reinheit und vielseitig einsetzbar.
Es wurde analog Beispiel 1 gearbeitet wobei am Ende der Fällung 1% AI2O3 als Aluminiumsulfat zugesetzt
wurde. Der Feststoffgehalt nach der Fällung betrug 143% bei einem Salzgehalt von 13,5%. Nach 3 Minuten
Ansaugzeit und 9 Minuten Waschzeit resultiert ein Filterkuchen von 20 mm und 2,7 kg.
Bei einem Feststoffgehalt von 323% errechnet sich
eine Filterleistung von 192 kg pro h und pro m2. Nach der Glühung wurde der Gehalt an wasserlöslichen
Salzen zu 2,4 Gew.-% bestimmt, das Aufhellvermögen betrug 200.
Entsprechend Beispiel 1 erfolgte die Fällung des Magnesiumhydroxids durch gleichzeitige Zugabe einer
33%igen Magnesiumchloridlösung und 40%iger Natronlauge bei pH = 10 zum vorgelegten TiO2-Hydrolysat,
das mit 5% Überschuß eingesetzt wurde. Nach der Fällung enthielt die Hydroxidsuspension 15,4 Gew.-%
Feststoff und 13,9% Salze in gelöster Form. Nach 3 Minuten Ansaugzeit, 9 Minuten Waschzeit und 2 Minuten
Trockensaugen verbleibt ein Filterkuchen von 2,6 kg und 20 mm Wandstärke. Bei einem Feststoffgehalt
von 37,1% berechnet sich eine Filterleistung von 212 kg/h/m2. Nach der Glühung von 1 Stunde bei 9000C
warem im Pigment l,5Gew.-% an wasserlöslichen
Salzen enthalten. Das Aufhellvermögen betrug 195.
15,4 kg TiO2- Hydrolysatschlamm mit 31% TiO2
wurden vorgelegt und nach Beispiel 1577 g NaOH zugegeben, um den pH-Wert auf 11,0 einzustellen. Bei
diesem pH-Wert erfolgte die Fällung des Mg(OH)2 durch gleichzeitige Zudosierung von 19,8 kg MgCI2-Lösung
mit 12,2% MgO und 11,3 kg einer 39,5%igen Natronlauge. Die Filtration bei einem Feststoffgehalt im
Schlamm von 15,3% und einem Salzgehalt von 15,2% ergab nach 3 Minuten Ansaugzeit, 9 Minuten Waschzeit
und 2 Minuten Trockenzeit 2,2 kg Filterkuchen entsprechend einer Dicke von 18 mm und damit bei einem
Trockenrückstand von 37,6% eine Filterleistung von 183kgh-'m-2. Der Gehalt an wasserlöslichen Salzen
nach der Kalzination (1 h 900°C) betrug 13 Gew-%, das Auf hell vermögen 195.
*>
*>
Es wurde entsprechend Beispiel 1 gearbeitet mit der Abweichung, daß die Fällung des Mg-Hydroxids
in während 4 Stunden bei pH = 10 erfolgte. Die Filterleistung berechnete sich zu 229 kg/h/m2. Das Pigment
entsprach in seinen Eigenschaften dem Produkt aus Beispiel 1.
Zum Vergleich wurde von dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren, der Fällung bei konstantem
pH-Wert abgewichen und 15,7 kg Ti02-Hydrolysat-
2Ii schlamm mit 30,7% TiO2 vorgeiegt Die gesamte
Magnesiumchloridlauge wurde zugegeben und anschließend im Verlauf von 1 Stunde der pH-Wert mit 40%iger
Natronlauge auf 10 gestellt Ve Weiterverarbeitung erfolgte nach Beispiel 1. Bei dieser Verfahrensvariante
entstand ein schlecht filtrier- und auswaschbares Fällungsprodukt das unter technischen Bedingungen
nicht filtriert werden kann. Der Feststoffgehalt betrug \*$%. die wasserlöslichen Salze 16,0%. Nach der
Ansaugzeit von 3 Minuten und einer Waschzeit von 9 Minuten wurde ein feuchter Filterkuchen von nur
6 mm Wandstärke und 765 g erhalten. Bei einem Feststoffgehalt des feuchten Filterkuchens von 39,9%
ergab sich eine Filterleistung von nur 65 kg/h/m2. Nach der Kalzination (1 h bei 900°C) betrug der Anteil an
wasserlöslichen Salzen noch 4,5%, das Aufheilvermögen
wurde zu 200 bestimmt
Auch dieses Beispiel dient dem Vergleich. Es wurden zum Ti02-Hydrolysatschlamm die gesamte Natronlauge
zugegeben und anschließend mit Mg-Chloridlösung der
pH-Wert auf 10,0 eingestellt. Die Mengen entsprachen exakt dem Beispiel 1. Am Ende der Hydroxidfällung
betrug der Feststoff- und Salzgehalt 30,9%. Die Beladung der Filterkerzen während 3 Minuten und bei
dreifacher Waschzeit führte zu einem Filterkuchen von 5 mm Dicke und 580 g. Bei einem Feststoffgehalt von
39,6% errechnet sich eine Filterleistung von 52 kg pro Stunde und pro m2. Die Verglühung zu MgTiO3 bei
900° C ergab nach 1 Stunde ein Weißpigment, das 15,7%
an wasserlöslichen Salzen enthielt und damit für eine weitere Verwendung ungeeignet war. Das Aufhellvermögen
des Mg-Titanatpigmentes wurde zu 60 bestimmt.
Durch Ausfällung entsprechend Beispiel 1 bei pH = 10 wird ein Niederschlag von 0,5 Mol Zn- und
M) 13MoI Mg-Hydroxid pro MoI vorgelegten TiO2-Hydrolysatschlaimm
auf TiO2 erzeugt. Der Feststoffgehalt nach der Ausfällung betrug 10,7% bezogen auf die
Oxide und 28.2% mit den gelösten Salzen. Das Produkt wurde nitriert, durch Ansaugen während 3 Minuten,
h> 9 Minuten gewaschen und 1 Minute ίrockengesaugt. Die
Filterleistung betrug bei diesem Verfahren 192 kg/h/.n2.
Nach einer Kalzination während einer Stunde bei 9000C fiel ein (Mgo.^Znms^TiOj-Mischpigment mit Spinell-
.struktur an, das 0,8% wasserlösliche Salze enthielt und
nach einer Trockenmahlung direkt zur Pigmentierung von Papier und Lack eingesetzt werden konnte.
Zum Vergleich wurden die Lösungen entsprechend Beispiele nacheinander zu TiOi-Hydrolysatschlamm
zugegeben. Nach der Zugabe von Natronlauge zum TiOi-Hydrolysat wurden Mg- und Zn-Chloridlauge
gemischt und zugetropft. Bei gleicher Ansaug-, Wasch- und Trockensaugzeit wie in Beispiel 7 betrug die
Filterleistung nur 36 kg/h/m2. Das nach der einstündigen Kalzination bei 9003C resultierende Weißpigment
enthielt 4,3% wasserlösliche Salze, zeigte hohe Säurelöslichkeit
und war damit als Weißpigment nicht brauchbar.
Beispiel 10
Zum Vergleich wurden entsprechende Mengen wie in Beispiel 8 und 9 umgesetzt, mit der Änderung, daß der
-, TiOj-Hydrolysatschlamm zunächst mit der Mg-Zn-Chloridlauge
versetzt wurde und anschließend die Zudosierung der Natronlauge erfolgte. Nach der
Fällung resultierte ein als nicht filtrierbar zu bezeichnender Schlamm, der bei einem Feststoffgehalt von
ίο 30% mit Salz und 10,5% ohne Salz nach 3 Minuten
Ansaugzeit, 9 Minuten Waschzeit und 3 Minuten Trokkensaugzeit nur eine Filterleistung von 61 kg/h/m2
ergab. Nach der Kalzination enthielt der Zn, Mg-Spinell
einen Anteil von 25,8% an wasserlöslichen Salzen und
,·, war damit für die Pigmentierung von Papier oder Lacken ungeeignet.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Zink- oder Erdalkalititanaten durch Ausfällen von Zink- oder
Erdalkalimetallhydroxiden in Gegenwart von feinteiligem Titandioxid oder TiOrHydrolysatschlamm,
Filtration, gegebenenfalls Waschung, Kalzination, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxide
durch gleichzeitige Zugabe einer Zink- oder Erdalkalimetallsalzlösung und einer Alkalilösung auf
vorgelegtes feinteiliges Titandioxid und/oder Titandioxid-Hydrolysatschlamm
bei einem möglichst konstanten pH-Wert oberhalb von 8, vorzugsweise
10 bis 12, ausgefällt und der resultierende Filterkuchen bei Temperaturen oberhalb 5000C, Vorzugsweise
bei 700 bis 9000C kalziniert wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Magnesiumhydroxid bei einem pH-Wert zwischen 9 und 11 durch gleichzeitige
Zugabe einer Magnesiumsalz- und einer Alkalilösung ausgefällt wird und der resultierende Filterkuchen
gegebenenfalls gewaschen und bei Temperaturen von 700 bis 900° C, kalziniert wird.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis
von Titan zu Magnesium auf Werte zwischen 1 :03 und 1 :3 eingestellt wird.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Kalzination
MgTi2O5, MgTiO3 oder Mg2TiO4 einzeln oder im
Gemisch hergestellt werden.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß weitere Metallhydroxide,
insbesondere Aluminiumhydroxid, in Mengen von 0,1 bis 10Gew.-%, bezogen auf TiO2 bzw.
TiO2-HydrolysatschIamm, ausgefällt werden und
durch Kalzination in entsprechend dotierte Titanate überführt werden.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Dotierung des
Produkts in Gegenwart von Phosphor-, Bor- oder Siliciumverbindungen gearbeitet wird.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Zinkhydroxid im
Gemisch mit Magnesiumhydroxid auf TiOrHydrolysatschlamm gefällt wird und die resultierende
Suspension anschließend kalziniert wird.
8. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 7 hergestellten Titanate als Weißpigmente für den
Einsatz in Lacken, Kunststoffen und Papier.
9. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 8 hergestellten Titanate als Ferroelektrika.
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