DE2704115A1 - Niederdruck-giessvorrichtung - Google Patents
Niederdruck-giessvorrichtungInfo
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Description
Niederdruck-Gießvorrichtung (Zusatzanmeldung zum Patent 2 520 783)
Die Erfindung betrifft eine Niederdruck-Gießvorrichtung mit einer Gießform, die am unteren Ende mit einer Kompressions-Entspannungs-Kammer
in Verbindung steht, welche ihrerseits über ein Tauchrohr mit einem in einem dichten Einschluß angeordneten Tiegel verbunden
ist und eine erste und eine zweite, an ihrem unteren Ende miteinander in Verbindung stehende Teilkammern aufweist, von-denen
die zweite in ihrem oberen Teil mit einem Auslaßstutzen versehen ist, der an eine Quelle für unter Druck stehendes, gegenüber dem
im Tiegel enthaltenen Gießmaterial indifferentes Gas angeschlossen ist, wobei zwischen dieser und dem Auslaßstutzen ein Absperrschieber
und ein Gasdurchflußregler zwischengeschaltet sind und der dichte Einschluß mit einem Druckzufuhrstutzen versehen ist, der unter
Zwischenschaltung eines Absperrschiebers an eine Druckluftquelle angeschlossen ist, und mit einer selbsttätigen Speise- und Dosiervorrichtung
für indifferentes Gas und Druckluft, die zwischen den Auslaßstutzen und den Druckzufuhrstutzen zwischengeschaltet ist,
nach Patent 2 520 783.
Wenn die Gießform mit Metall gefüllt ist und das Gußstück erstarrt
ist, gestattet bei der Niederdruck-Gießvorrichtung gemäß dem Patent 2 520 783 das Einleiten indifferenten Gases, das von der zweiten
Teilkammer der Kompressions-Entspannungs-Kammer in die erste Teil-
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kammer gelangt, unmittelbar vor dem erneuten Setzen des dichten Einschlusses unter Atmosphärendruck die Trennung zwischen dem
Gußstück und dem flüssigen Metall der ersten Teilkammer und gestattet die Schaffung einer indifferenten Atmosphäre im Beschickungssystem.
Die Niederdruck-Gießvorrichtung eignet sich vor allem für Legie-
rungen mit Aluminium und Magnesium.
Als indifferentes Gas wird vorzugsweise Stickstoff verwendet, es kann aber auch Argon und ganz allgemein jedes Gas verwendet werden,
das nicht mit Aluminium oder Magnesium reagiert. Während der Herausnahme des Gußstückes (offene Gießform) und des Schließens der
Gießform ist ein schwaches Durchströmen mit indifferentem Gas zweckmäßig,
um zu vermeiden, daß Luft in das Tauchrohr und die Kompressions-Entspannungs-Kammer
gelangt.
Auch kann es vorteilhaft sein, indifferentes Gas durch das Tauchrohr
hindurch in das Bad zu leiten, um das Metall beispielsweise zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gießvorgängen zu entgasen.
An entsprechende Kanäle bzw. Anschlüsse sind selbsttätig arbeitende
Speise- und Dosiervorrichtungen für indifferentes Gas und Druckluft
angeschlossen.
Schließlich ermöglicht eine Ausgleichsvorrichtung einen Ausgleich zwischen dem Druck des indifferenten Gases und der Druckluft.
In einem in der FR-PS 2 147 827 beschriebenen Verfahren wird das flüssige Metall in eine gekühlte Gießform geleitet, deren Form
der äußeren Form des herzustellenden Gußstückes entspricht. Die Abkühlung der Gießform und die Dauer ihrer Beaufschlagung mit
Druck, d.h. die Verweildauer des flüssigen Metalls in der Gießform zum Zwecke des Gießens werden derart gesteuert, daß nur eine
hautförmige Schicht erwünschter Dicke erstarrt.
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Bei Gußstücken mit großen Abmessungen und geringer Wandstärke, beispielsweise Elementen von Radiatoren, Gehäusen, Hauben usw.,
bilden sich bisweilen in dem Augenblick, in dem sich die Gießform leert, lokale Stauchungen bzw. Verformungen, die auf den
Druckabfall im Inneren des Gußstückes zurückzuführen sind, dessen noch warme Seitenwand relativ plastisch geblieben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Niederdruck-Gießvorrichtung
gemäß Patent 2 520 783 derart weiterzubilden, daß auch Gußstücke mit großen Abmessungen und kleiner Wanddicke in
einwandfreier Qualität hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die selbsttätige
Speise- und Dosiervorrichtung ein Unterschieds-Regelmsnometer
enthält, das den Druck P1 des indifferenten Druckes für die Kompressions-Entspannungs-Kammer mit dam Druck P2 des Druckgases
in dem Einschluß vergleicht und den Absperrschieber für das indifferente Gas derart betätigt,. daß ständig gilt a <P1 - P-
<b, wobei a und b verbestimmte Druckwerte sind.
Die Erfindung ermöglicht somit, den Druck des indifferenten Gases,
das der Kcinpressions-Sntspannungs-Kammar zugeführt wird, ständig
um einen konstanten Wert heber zu halten als der im dichten Einschluß
herrschende Druck. Der konstante Unterschied zwischen beiden Drucken ist regelbar und nicht mehr Null, wie bei der Vorrichtung
gemäß Patent 2 520 783.
Mit der Erfindung können die oben anhand der FR-PS 2 147 827 geschilderten
Phänomene einfach dadurch vermieden werden, daß der im Gußstück herrschende Druck derart vergrößert wird, daß er über
dem im dichten Einschluß herrschenden Druck liegt. Die Werte a und b, die den Unterschied zwischen dem Druck des indifferenten
Gasss und dem Druck im Einschluß begrenzen, können entsprechend eingestellt werden.
Mit Vorteil ist der Absperrschieber für das indifferente Gas gebildet
durch ein an die Quelle für indifferentes Gas angeschlossenes Zweiwegeventil, dem ein Dreiwegeventil, von dem ein Weg mit
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der Atmosphäre verbunden ist, nachgeschaltet ist, auf das wiederum
ein an die Kompressions-Entspannungs-Kanuner angeschlossenes
Zweiwegeventil folgt, wobei zwischen dem Dreiwegeventil und dem Ko.mpre S s ions-Entspannungs-Kammer-seit igen Zweiwegeventil der
Durchflußregler angeordnet ist und die Messung des Druckes P-.
zwischen dem Dreiwegeventil und dem Durchflußregler erfolgt.
Vorteilhafterweise enthält der Durchflußregler zwei parallele
Zweige, in deren einem ein Ventil für einen erhöhten Durchsatz des indifferenten Gases und in deren anderem ein Regler für
geringen Durchsatz des indifferenten Gases angeordnet sind.
Die letztgenannte Ausführungsform der Vorrichtung ermöglicht, in der Kompressions-Entspannungs-Kanuner zwei stark unterschiedliche
Gasdurchflüsse einzustellen:
a) einen großen und regelbaren Durchfluß am Ende des Gusses, um ein rasches Ausfließen des in der Kammer, dem Tauchrohr
sowie ggf. der Gießform flüssig gebliebenen Metalls «zu begünstigen und ggf. das indifferente Gas in das Metall ein-
bzw. durch das Metall hindurchzuleiten,
b) einen kleinen und einstellbaren Durchfluß während der Herausnahme
des Gußstückes und des Schließens der Gießform, damit Luft weder in die Kammer noch in das Tauchrohr eindringen
kann.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer schematischen Zeichnung
eines Ausführungsbeispiels der Niederdruck-Gießvorrichtung mit weiteren Einzelheiten erläutert.
Gemäß der Zeichnung enthält die Niederdruck-Gießvorrichtung einen dichten Einschluß 2, in dem ein mit flüssigem Metall gefüllter
Tiegel 4 angeordnet ist, ein Tauchrohr 8, eine erste Teilkammer einer Kompressions-Entspannungs-Kammer, die mit einer nicht darge-
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stellten Gießform verbunden ist, eine zweite Teilkammer 18/ die
J über eine Leitung 15 mit einer Quelle indifferenten Gases ver-
»<j bunden ist. Der Einschluß 2 ist weiter über eine Leitung 1? mit
j einer Druckluftquelle verbunden.
Erfindungsgemäß enthält die Vorrichtung zwei voneinander unabhängige
Leitungen: .
a) Eine Zufuhrleitung für Druckluft, die mit zwei Magnetventilen
ausgerüstet ist: das Magnetventil 26 verbindet den dichten Einschluß 2 mit einer Druckluftquelle, deren
Druck ausreicht, damit alle Teile der Gießform in einwandfreier Weise beschickt werden. Das Magnetventil 25 verbindet
den Einschluß 2 mit der Atmosphäre.
b) Eine Zufuhrleitung für indifferentes Gas, beispielsweise
Stickstoff.
Diese Leitung enthält von der Quelle für unter einem mittleren Druck (beispielsweise einige bar) stehendes Gas ein Magnetventil
23 mit zwei Wegen und ein Magnetventil 24 mit drei Wegen, deren dritter Weg mit der Atmosphäre verbunden .ist.
Anschließend teilt sich die Leitung in zwei Zweige: einer der Zweige (mit großem Durchfluflquerschnitt) enthält ein
Magnetventil 22 mit zwei Wegen, der andere Zweig enthält einen Durchflußregler 28, der durch eine einstellbare Drosselung
einen einstellbaren Durchfluß ermöglicht, der mittels eines Durchflußmessers 29 gemessen wird. Strömungsabwärts der Verbindung
der beiden Zweige befindet sich ein Magnetventil 21#
hinter dem die Leitung über die Leitung 15 mit der zweiten Teilkammer 18 verbunden ist.
Ein Unterschieds-Regelmanometer27 vergleicht ständig den Druck
P1 des indifferenten Gases strömungsoberhalb der beiden Zweige
mit dem Druck P2 im dichten Einschluß 2 und regelt durch Beeinflussung der Magnetventile 23 und 24 den Druckunterschied zwischen
zwei Werten a und b mit positivem Vorzeichen, so daß ständig glitt
P1 - P2 <ξ b
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Dieses Manometer 27 kann in einfacher Weise durch ein U-förmiges
Rohr gebildet sein, das mit Quecksilber gefüllt ist und drei Elektroden enthält, von denen eine mit dem Quecksilber verbunden
ist und die beiden anderen in den Schenkeln des D auf unterschiedlichen Höhen angeordnet sind, oder kann durch jedwelches
anderes System gebildet sein, das folgende Signale abgibt:
Ein öffnungssigr.al für das Magnetventil 23, wenn
P1 - P2 <a,
ein Schließsignal für das Magnetventil 23, wenn P1 - P2
>a,
ein Signal zur Verbindung des-Leitungssystems mit
der Atmosphäre unter Verwendung des Magnetventils 24, wenn Ρ·| - P2 2»b.
Auf diese Art wird der Druck P-j zwischen P2 + a und P2 + b
geregelt.
Der Funktionsablauf eines Gießzyklus kann mit Hilfe der folgenden Tabelle beschrieben werden: . . .
Phase : | ' Position * des Magnetventils |
Bemerkungen: |
Anfänglich (Gießform unmittelbar vor dem Gießen geschlos sen) Phase 1: Injektion Phase 2: Erstarrung |
Bezugszeichen: 21 22 25 26 : |
|
OFOF FOFO FOFF |
Ein geringer Durchfluß des indifferenten Gases durchströmt die Kammer und die Gießform. Der dichte Einschluß ist mit der Atmosphäre ver bunden. Beendigung der Durch strömung mit indiffe rentem Gas. Der dichte Einschluß ist. unter Druck gesetzt. Die Gieß form füllt sich. Der Druck der Druckluft im dichten Einschluß wird aufrechterhalten. Das Gußstück erstarrt. |
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/7
-r-
Phase : | Position * des Magnetven tils |
Bemerkungen: |
Phase 3: Entleerung Phase 4: Entweichung Phase 5: Öffnung der Gieß form, Heraus nahme des Guß stückes |
Bezugszeichen: 21 22 25 26 |
|
O O F F OFOF OFOF |
Der Druck der Druckluft im dichten Einschluß wird aufrecht erhalten. In die Kammer wird ein hoher Durchfluß von Stick-1 stoff eingeleitet. Der dichte Einschluß wird mit atmosphärischem Druck beauf schlagt. Mit einer einstell baren Verzögerung auf die Öffnung des Magnetventils 25 er zeugt das Schließen des Magnet ventils 22 eine geringe Durch strömung der Kammer mit Stick stoff. Die Gießform ist offen. Eine geringe Durchströmuny mit Stickstoff dauert in der Kam mer an. |
* 0 ■ offen
F ■ geschlossen
Wenn der minimale Unterschied a zwischen P
und P2 auf einen Wert
g eingestellt wird, wobei h - Höhe des Metalls im Tiegel 4,
ο = Dichte des flüssigen Metalls, g = Erdbeschleunigung, ist es möglich, eine Variante durchzuführen, bei der anfänglich die Stellungen
der Magnetventile folgende sind:
21 | 22 | 25 | 26 |
0 | 0 | 0 | F |
Auf diese Weise erhält man einen starken Gasdurchfluß, der das
flüssige Metall durchperlt und durch das Magnetventil 25 abgeführt wird und zum Entgasen des Metalls dienen kann.
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/8
^Ansorüche:
iO
Leerseite
Claims (3)
1. Niederdruck-Gießvorrichtung mit einer Gießform, die am unteren
Ende mit einer Kompressions-Entspannungs-Kammer in Verbindung steht, welche ihrerseits über ein Tauchrohr mit einem in
einem dichten Einschluß angeordneten Tiegel verbunden ist und eine erste und eine zweite, an ihrem unteren Ende miteinander
in Verbindung stehende Teilkammern aufweist, von denen die zweite in ihrem oberen Teil mit einem Aunlaßstutzen versehen ist, der
an eine Quelle für unter Druck stehendes, gegenüber dem im Tiegel enthaltenen Gießmaterial indifferentes Gas angeschlossen ist,
wobei zwischen dieser und dem Auslaßstutzen ein Absperrschieber und ein Gasdurchflußregler zwischengeschaltet sind, und wobei der
dichte Einschluß mit einem Druckzuführstutzen versehen ist, der unter Zwischenschaltung eines Absperrschiebers an eine Druckluftquelle
angeschlossen ist, und mit einer selbsttätigen Speise- und Dosiervorrichtung für indifferentes Gas und Druckluft, die zwischen
den Auslaßstutzen und den Druckauführstutzen zwischengeschaltet ist nach Patent 25 20 78 3, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Speise- und Dosiervorrichtung
(21 bis 29) ein Unterschieds-Regelmanometer (27) enthält, das den Druck (P^) des indifferenten Gases für die Kompressions-EntSpannungskammer
(16,18) mit dem Druck (P2) des Druckgases in dem dichten Einschluß (2) vergleicht und den Absperrschieber (21,
23, 24) für das indifferente Gas derart betätigt, daß ständig gilt: a^"P1 - P2 ^b, wobei a und b vorbestimmte Druckwerte sind.
2. Niederdruck-Gießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absperrschieber für das indifferente
Gas gebildet ist durch ein an die Quelle für indifferentes
Gas angeschlossenes Zweiwegeventil (23), dem ein Dreiwegeventil (24),
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von dem ein Weg mit der Atmosphäre verbunden ist, nachgeschaltet
ist; auf das ein an die Kompressions-Entspannungs-Kammer (16,18)
angeschlossenes Zweiwegeventil (21) folgt, wobei zwischen dem Dreiwegeventil (24) und dem Kompressions-Entspannungs-Kammerseitigen
Zweiwegeventil (21) der Durchflußregler (22,28) angeordnet
ist und die Messung des Druckes (P^) zwischen dem Dreiwegeventil
(24) und dem Durchflußregler erfolgt.
3. Niederdruck-Gießvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Durchflußregler zwei parallele
Zweige enthält, in deren einem ein Ventil (22) für einen erhöhten Durchsatz des indifferenten Gases und in deren anderem ein Regler
(28) für geringen Durchsatz des indifferenten Gases angeordnet
sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |