DE2703974B2 - Verfahren zur Verbesserung der Lebensdauer von geformten Katalysatorträgern, die aktiviertes Aluminiumoxid enthalten - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Lebensdauer von geformten Katalysatorträgern, die aktiviertes Aluminiumoxid enthalten

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Description

Bei der heterogenen Gasphasenkatalyse werden häufig Katalysatoren verwendet, die auf Aluminiumoxidträgern fein verteilt angewandt werden. Das Trägermaterial kommt dazu häufig in Form von Tabletten, Kugeln, Pellets oder Granalien zum Einsatz. In vielen Fällen bestimmt die mechanische Festigkeit des Katalysatorträgers die Einsa'zdauer des Katalysators. Durch Abrieb am Katalysatorträger kommt es zu Katalysatorverlusten. Beim Fließbett bzw. Wirbelbett tritt durch die Änderung des Kornspektrums Störung des Fließverhaltens auf und die Wärmeabfuhr aus der Reaktionszone wird beeinträchtigt. Bei der Festbettkatalyse setzt dieser Katalysatorstaub dem durchströmenden Gas einen erhöhten Widerstand entgegen, so daß ein höheres Druckgefälle zwischen Reaktoreingang und Reaktorausgang überwunden werden muß, was einhergeht mit zunehmender Leistungsverminderung und letztlich frühzeitigem Katalysatorwechsel nötig macht. Auch die Verwendung anorganischer bzw. organischer Bindemittel bei der Formgebung des Trägermaterials vermag diesen Zerfall nicht zu verhindern. Bei stark exotherm verlaufenden Reaktionen wird der Katalysator zudem durch Temperaturspitzen an wechselnden Stellen Delastet. Dies kann zu Kohlenstoffausscheidungen führen. Um diese Einflüsse zu mildern, wurde bereits vorgeschlagen, die Reaktionskomponenten mit Verdünnungsphasen zu beaufschlagen. So wird beispielsweise in der DE-OS 25 39 238, in der oxidative Dehydrierungsreaktionen an Feststoffkatalysatoren beschrieben werden, zur besseren Reaktionsführung der Zusatz einer 2-bis 4(lfachen Dampf- und/oder Stickstoffmenge pro umzusetzendem Mol an organischer Verbindung empfohlen. Derart hohe Beaufschlagungen führen jedoch zu eimer erheblichen Verminderung der Durchsatzleistung. Zudem fördern Inertgaszusätze zwar unter Umständen die Selektivität solcher Reaktionen, tragen jedoch nicht zur Erhöhung der Standzeit des Katalysatormaterials bei.
Aufgabe der Erfindung war es somit, Verfahrensbedingungen für die Verbesserung der Lebensdauer geformter Katalysatorträger, die Aluminiumoxid enthalten, bei der heterogenen Gasphasenkatalyse anzugeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung der Lebensdauer geformter Katalysatorträger, die Aluminiumoxid enthalten, bei der heterogenen Gasphasenkatalyse mit Festbett- bzw. Fließbett- Katalysator, bei Temperaturen zwischen 120 und 5000C, dadurch gekennzeichnet, daß den Reaktanten vor Eintritt in die Reaktionszone 0,01 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Reaktionskomponenten, Wasserdampf beigemischt wird.
Manchmal kann es von Vorteil sein, daß der Wasserdampf vor Eintritt in die Reaktionrzone mit einem der Reaktanten homogen vermischt wird. Auch kann es von Vorteil sein, das wasserdampfhaltige Reaktantengemisch oberhalb des Taupunktes zu halten. Überraschenderweise wird es durch die erfindungsgemäße Maßnahme ermöglicht, die Katalysatorstandzeiten mindestens zu verdoppeln bis zu verdreifachen. Als Katalysatorträgermaterial wirci im allgemeinen reines Aluminiumoxid verwendet, da es durch entsprechende thermische Vorbehandlung nach bekannten Verfahren gezielt mit der jeweils gewünschten Oberflächenstruktur und Porenverteilung herstellbar ist Durch eine variable thermische Behandlung verschiedenartig gefällter Aluminiumhydroxide bzw. unterschiedlicher, natürlich vorkommender Aluminiumhydroxid-Hydrate erhält man Aluminiumoxide unterschiedlichster physikalischer Eigenschaften, mit einem weiten Anwendungsspektrum für die heterogene Katalyse in der
J5 Gasphase. Gelegentlich kann die Zumischung weiterem inerten Materials wie beispielsweise hochdisperse Kieselsäure, Quarz verschiedenen Körnungen und in Mengen bis zu 80 Gew.-%, bezogen auf das Trägermaterial, nützlich sein. Die Oberflächenstruktur bzw. die Porenverteilung am Aluminiumoxid wird jeweils so eingestellt, daß den speziellen Sorptions- und Diffusionsvorgängen am Kataiysatorkorn Rechnung getragen wird, wodurch die Bildung von unerwünschten Nebenprodukten meist niedrig gehalten wird.
Die Herstellung der aktiven Trägerkatalysatoren erfolgt nach bekannten Verfahren. Die Formung des Trägermalerials üblicherweise durch Pelletieren, Tablettieren, Strangpressen oder Granulieren durchgeführt. Dabei können sowohl anorganische wie organi- sehe Bindemittel mitverwendet werden. Anorganische Bindemittel sind beispielsweiseWasserglas, Kieselsäureester, organische Bindemittel wie Polyvinylalkohol, Phosphorsäuregemische oder auch härtbare Polysiloxane. Diese bewirken eine zusätzliche Vernetzung der geformten Katalysatorträger. Die Beladung des Trägers mit der katalytisch aktiven Komponente kann beispielsweise durch Imprägnieren des vorgeformten Trägermaterials mit wäßrigen Lösungen der aktiven Komponente oder auch durch Tränken in Schmelzen der aktiven Komponente erfolgen. Dabei wird der Katalysatorträger beispielsweise mit bis zu 25 Gew.-% aktiver Substanz belegt.
Die heterogene Gasphasenkatalyse wird beispielsweise bei Halogenierungen, Hydrohalogenierungen, Oxyhalogenierungen, Dehydrohalogenierungen oder Halogen-Austausch-Reaktionen von gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen sowie Aromaten bzw. deren partiell bis total halogenierten Derivaten,
ferner Urnesterungen niedrigmolekularer Alkylester oder Veresterungen niedrigmolekularer Alkanole bzw. Alkenole mit Halogenwasserstoffsäuren, katalytischen Copyrolysereakiionen von partiell oder total halogenierten Kohlenwasserstoffen mit niedrigmolekularen Alkanoien, Hydrierungen oder Dehydrierungen organischer Verbindungen mit oder ohne funktioneile Gruppen sowie bei großtechnischen Oxidationsverfahren der organischen Chemie durchgeführt
Bei all diesen Verfahren werden Aluminiumoxidhaltige bzw. Aluminiumoxid-Trägerkatalysatoren eingesetzt Das Verfahren entfaltet auch dann noch seine Wirksamkeit, wenn bei nicht erfindungsgemäßer Verfahrensweise bereits durch Schädigung des Trägers Teilzerfall eingetreten ist
Dies bedeutet, daß in solchen Fällen neben der y-Aluminiumoxidkomponente auch eine ganze Reihe anderer Aluminiumoxidspezies wie beispielsweise chi-, eta-, kappa-, delta-, theta-, alpha- und rho-Aluminiumoxid anwesend sein kann. Natürlich ist das erfindungsge- mäße Verfahren auch dann anwendbar, wenn Aluminiumoxid die aktive katalytische Komponente darstellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich bei der heterogenen Gasphasenkatalyse im Festbett- wie im Fließbettverfahren, bei der Aluminiumoxid bzw. Alumi- 2s niumoxidhaltige Trägerkatalysatoren eingesetzt werden, im Temperaturbereich zwischen 120 und 5000C, vorzugsweise 200 bis 400° C.
Die Zugabe von Wasserdampf geeigneten Druckes erfolgt zweckmäßigerweise so, daß der Wasserdampf in das zum Reaktoreintris. strömende Reaktantengemisch zudosiert wird. Manchmal ist es aber auch vorteilhaft, den Wasserdampf nur einem der Keaktionspartner zuzugeben und somit ein homogenes Zw'schengemisch zu erzeugen, bevor die restlichen gasförmigen Reaktionspartner beigemischt werden. Für die Verlängerung der Lebensdauer der Katalysatorträger werden Wassermengen zwischen 0,01 und 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 8 Gew.-%, belogen auf die Summe der Reaktionskomponenten, homogen beigemischt.
Wichtig ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, daß die zugegebene Wassermenge entsprechend den anzuwendenden physikalischen Reaktionsbedingungen so abgestimmt wird, daß vor allem bei Prozessen, an denen saure und daher korrosive Ausgangs- und »5 Endstoffs beteiligt sind, keine Taupunktunterschreitungen auftreten, die unweigerlich zu Korrosion führen würden. Die Gegenwart von Wasser in Dampfform beeinträchtigt den Reaktionsablauf im allgemeinen nicht. Häufig bewirkt die, wenn auch geringe Verdünnung der Reaktanten eine höhere Reaktionsselektivität. Darüber hinaus bilden sich in Gegenwart von Wasser mit den auf den Katalysatorträgern aufgebrachten aktiven Metallsalzen vielfach Hydrate, deren Dampfdruck im allgemeinen niedriger ist als der der ',5 wasserfreien Metallsalze, so daß eine Migration der aktiven Katalysatorkomponente zum Reaktorausgang hin durch das erfindungsgemäße Verfahren verzögert wird. Dabei ergeben sich bei der Betrachtung der aktiven Katalysatorkomponente längere Katalysator- <>o Standzeiten. Natürlich kann es in manchen Fällen vorteilhaft sein, gleichzeitig mit dem Dampf geringe Mengen an Luft bzw. Sauerstoff dem Reaktor zuzuführen, um Kohlenstoffablagerungen am Katalysatorkorn zu begegnen. (,5
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme bleibt der Kornzerfall von Aluminiumoxid bzw. aluminiumoxidhaltigen Katalysatortrftgem nahezu völlig aus.
Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
Die Chlorierung von Cj Chlorkohlenwasserstoffen zu 1,1,2,2-Tetrachloräthan verläuft bei Temperaturen von 170 bis 300* C und einem Druck von 0,5 bis 5,0 bar in Gegenwart eines Katalysators, bestehend aus wasserfreiem Kupfer-I- und/oder Kupfer-H-chlorid auf y-Aluminiumoxid (spez. Oberfläche 140 m2/g) als Träper. Wasserfreies Eisen-III-chlorid kann als Promotor anwesend sein.
Derartige Chlorierungsverfahren, in deren Reaktionsablauf sich Dehydrochlorierungs- und Chlor-Additionsschritte abwechseln, sind in Ullmann Band 5, Seite 416, beschrieben.
Zur Anwendung kann ein Trägerkatalysator in Kugelform (3—5 mm Korngröße der Fa. Kali-Chemie), dessen Katalysatorträger aus 90 Gew.-% γ-Aluminiumoxid und 2 Gew.-% Eisen-III-chlorid und dessen aktive Komponente 10 Gew.-% Kupfer-II-chlorid ist Der Reaktor besteht aus einem senkrecht stehenden N'ickeirohr (lichte Weite 32 mm) mit ca. 7000 cm3 Nutzinhalt Das Rohr ist mit einem isolierten Doppelmantel versehen, öl (Mobiltherm 500, Handelsname der Shell) diente als Wärmeaustauschflüssigkeit Das Rohr ist mit 5000 cm3 des oben angeführten Trägerkatalysators gefüllt im oberen Teil des Reaktionsrohres befanden sich Raschig-Ringe.
Der Reaktor wurde entsprechend den folgenden Daten belastet:
Ölbadtemperatur: 2400C Maximale Arbeitstemperatur am Kontakt: 2600C Systemdruck (gemessen am Reaktorausgang): 1,5 bar Reaktorzufluß: 1,2-Dichloräthan 28 Mol/h Chlor 35 Mol/h
Sauerstoff 15 Nl/h
Chlorumsatz 9939%, entsprechend der eingesetzten Chlormenge wurden 62,5 Mol-% des zugeführten 1,2-Dichloräthans umgesetzt.
Mittlere Zusammensetzung des Reaktionsproduktes:
96 Gew.% 1,1,2,2-Tetrachloräthan 1 Gew.-°/o Pentachloräthan 3 Gew.-o/o Hexachloräthan.
Nach 800 Betriebsstunden mußte der Versuch abgebrochen werden, da sich zwischen Reaktoreingang und Reaktorausgang ein Druckgefälle von 1,5 bar aufgebaut hatte.
Beispiel 2
Anabg Beispiel 1 wurde dem Reaktorzufluß 2 g Wasser pro kg 1,2-Dichloräthan in Form von Wasserdampf dem auf 2000C vorgewärmten Chlorgasstrom zuclosiert. Nach 8000 Betriebsstunden war noch keine Erhöhung des Druckgefälles entlang des Reaktionsrohres zu verzeichnen.
Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)
Bei dem bekannten Verfahren der Oxychlorierung von Äthylen zu 1,2-Dichloräthan mit Fließbettkatalysator (DE-AS 15 18 930) treten ähnliche Probleme auf. Der Katalysator besteht aus y-Aluminiumoxid, das mit Kupfer-II-chlorid als aktiver Komponente belegt ist. Äthylen, Chlorwasserstoff und Luft werden bei 1,7 bis 4,5 bar und 200 bis 2500C durch die Fließbett-Wirbel-
schicht geleitet Das Kornspektrum des Fließbettes besteht zu
20Gew.-% < 45 μ
3-10Gew.-% < 20 μ
3-5Gew.-% >200μ
ad 100 Gew.-% zwischen 45 und 200 μ.
Die Druck-ZTemperaturdaten werden immer so gewählt, Jaß die Taupunkttemperatur immer überschritten bleibt Beispielsweise wird bei einem Druck im Reaktor von 3,45 bar die Temperatur nach Ausbildung einer guten Wirbelschicht mit auf 1500C vorgewärmten Chlorwasserstoff und Luft (Molverhältnis 2 :2,77) auf 216° C eingestellt, wonach Äthylen, welches ebenfalls auf 1500C vorgewärmt ist, in einer solchen Menge in den Reaktor eingeführt wird, daß l,116g-Mol Äthylen je 2 Mol Chlorwasserstoff vorhanden sind. Die aus dem Reaktor austretenden Gase werden in einen Kondensationsturm eingeführt, in denen Wasser und nicht umgesetzter Chlorwasserstoff kondensiert werden. Dann nimmt man eine Abkühlung auf niedrigere Temperatur vor, um den größten Teil tu:s Wassers und das 1,2-Dichloräthan zu kondensieren. Obwohl der Reaktor, der mit Kühlschlangen ausgestattet ist, mit einem internen Zyklon zur Abtrennung von Katalysatorfeinteilchen versehen ist, beträgt der Verlust an Katalysatorfeinteilen innerhalb 24 Stunden etwa 0,5% vom ursprünglichen Katalysatoreinsatz, hauptsächlich verursacht durch Zerfall der Katalysatorpartikeln im vordersten Bereich der Reaktionszone.
Beispiel 4
Es wird analog Beispiel 3 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß der zugeführten Luft 11 Mol-% (bezogen auf den Chlorwaserstoffeinsatz) Wasserdampf vor Eintritt in das Fließbett zugemischt wird. Der Reaktionsablauf wird durch diese Maßnahme nicht beeinträchtigt. Der Katalysatorverlust geht jedoch auf 0,1% der ursprünglichen Katalysatormenge innerhalb 24 Std. zurück.
Beispiel 5
(Vergleichsbeispiel)
Bei der katalytischen Hydrierung von unerwünschten chlorierten Nebenprodukten zu den entsprechenden Alkalien wird ein y-Aluminiun^oxidkatalysator verwendet, der 0,1 bis 5 Gew.-% Platin aufweist (GB-PS 7 67 783). In diesem Beispiel werden 800 m! eines y-Aluminiumoxidkatalysators, der 0,2 Gew.-% Platin enthält, verwendet» Zu 360 Nl/h Wasserstoff wird gasförmiges Pentachlorbutadien in solcher Menge zugemischt, daß das Reaktantenverhältnis in Mol von Wasserstoff zu Chlorkohlenwasserstoff 20 :1 beträgt. Das Gasgemisch wird in einem beheizbaren, mit dem Katalysator gefüllten und auf 375°C erwärmten Reaktionsrohr zur Reaktion gebracht, wobei 95 Gew.-% des eingesetzten Chlorkohlenwasserstoffes zu η-Butan und Chlorwasserstoff umgesetzt werden. Aufgrund des Kornzerfalls mußte bereits nach 400 Std. infolge übermäßigen Druckanstiegs am Reaktoreingang abgebrochen werden.
Beispiel 6
Es wurde wie in Beispiel 5 verfahren, jedoch 6 Mol-% Dampf, bezogen auf die zugeführte Wasserstoffmenge, dem Reaktantengemisch vor Eintritt in die Reaktionszone zugemischt. Selbst nach 2500 Std. war noch kein Druckanstieg im Katalysatorbett feststellbar. Die Umsetzung des eingesetzten Chlorkohlenwasserstoffes zu η-Butan und Chlorwasserstoff betrug bei gteicher Katalysatormenge und Verweilzeit wie in Beispiel 5 95%.
Beispiel 7
(Vergleichsbeispiel)
Ein äquimolares, dampfförmiges Gemisch aus 1,1,2-Trichloräthan und Äthylen wurde über einen Katalysator geleitet, der aus Kupfer-II-chlorid und Kaliumchlorid auf γ-Aluminiumoxidträger besteht der sich in einem Glasrohr befand. Die Bedingungen dieser Reaktion sind in der DE-AS 12 62 262 ausführlich beschrieben. Als Hauptreaktionsprodukte werden Vinylchlorid und 1,2-Dichloräthan erhalten. Nach 700 Betriebsstunden mußte der Versuch infolge zu hoher Druckdifferenz zwischen Reaktoreingang und Reaktorausgang abgebrochen werden. Beim Entleeren des Reaktionsrohres stellte sich heraus, daß der Katalysator größtenteils zu Staub zerfallen war.
Beispiel 8
Analog Beispiel 7 wurde die Reaktion in Gegenwart von 8 Gew.-% Dampf, bezogen auf das Reaktionsgenrsch, durchgeführt Der Dampf wurde dem gasförmigen Reaktionsgemisch vor Eintritt in den Reaktor zugesetzt. Die Ausbeuten an Vinylchlorid und 1,2-Dichloräthan waren die gleichen wie in Beispiel 7. Auch nach 5000 Betriebsstunden war tx>ch kein Kornzerfall erkenntlich.
Beispiel 9
(Vergleichsbeisspiel)
Die bekannten Verfahren zur Oxychlorierung von
Äthylen zu 1,2-Dichloräthan im Festbett benützen überwiegend Katalysatoren auf Basis y-Aluminiumoxid, das mit Kupfer-II-chlorid als aktiver Komponente belegt ist. Dabei treten ebenfalls ähnliche Zerfallsprobleme auf.
Der Reaktor besteht aus 5 Nickel-Rohren (Länge: 1500 mm, lichte Weite: 25 mm pro Rohr), welche insgesamt ein Fassungsvermögen von 3,61 hatten. Dieses Röhrenbündel war von einem Heizmantel umgeben. Mittels einer Pumpe wurde elektrisch beheiztes und thermostaiisiertes Ol (Mobiltherm 600. Handelsname der Fa. Shell) in einer Menge von 30-50 l/h umgewälzt.
Das Reaktantengemisch wurde am oberen Ende des Reaktors, gemessen über Rotamesser, eingeführt. Unten
so am Reaktoraustritt war ein Kühler angebracht, um das gasförmige Reaktionsgemisch nach Austritt aus dem Reaktor zu kondensieren. Diesem Kühler wurde durch einen seitlichen Stutzen destilliertes Wasser zugespeist, um den nicht umgesetzten Chlorwasserstoff als Salzsäure auffangen zu können. Die Trennung 1,2-Dichloräthan — verdünnte Salzsäure wurde in einem dem Kühler nachgeschalteten Abscheider vorgenommen. Es kamen 3,61 Katalysator zur Anwendung, der aus y-Aluminiunvxid als Träger bestand und als aktive Komponente 17,5 gGew.-% Kupfer-II-chlorid, bezogen auf den Träger, enthielt. Die Belastung war: 162 Nl/h Chlorwasserstoff, 86,5 Nl/h Äthylen und 215 Nl/h Luft. Die Temperatur des Olkreislaufs betrug 215°C, die Reaktion wurde drucklos durchgeführt. Der Chlorwasserstoff-Umsatv erreichte 99%. Nach 5000 Stunden mußte der Versuch abgestellt werden, da sich ein Druckgefälle über dem Reaktor von 1,1 bar einstellte, d.h., der Eineangsdruck vor dem Reaktor, der
anfänglich bei 1,1 bar lag, ist bis auf 2 bar angestiegen. Nach öffnen des Reaktors und Entleeren des Katalysators zeigte sich, daß der Katalysator in der vordersten Reaktionszone zum größten Teil zu Staub zerfallen war.
Beispiel 10
Es wurde analog Beispiel 9 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß der zugeführten Luft 15 Mol-% (bezogen auf den Chlorwasserstoffeinsatz) Wasserdampf vor Eintritt in das Festbett zugemischt wurde. Der Reaktionsablauf wurde durch diese Maßnahme nicht beeinflußt, die Chlorwasserstoff-Umsetzung lag ebenfalls bei 99%. Ein Kornzerfall, bemerkbar durch Anstieg des Drucks vor dem Reaktor, war jedoch selbst nach 15 000 Stunden noch nicht erkennbar. Der Eingangsdruck vor dem Reaktor lag die gesamte Zeit bei 1,1 bar wie zu Beginn des Versuchs.
Beispiel 11
(Vergieichsbeispiei)
Die Dehydrochlorierung von I.l-Dichloräthan zu Vinylchlorid und Chlorwasserstoff verläuft bei Temperaturen zwischen 150 und 500"C in Gegenwart metallhaltiger Katalysatoren (DE-AS 10 75 592). Bei spielsweise verwendet man Zinkchlorid auf aktivierter Tonerde des η-Aluminiumoxidtyps als Dehydrochlorierungskatalysator.
1,1-Dichloräthan wird in einem Verdampfer ver dampft. Die erhaltenen Dämpfe werden durch ein erhitztes Reaktionsrohr geleitet, das mit dem Katalysa tor gepackt ist. Die Einsatzgeschwindigkeit ist so reguliert, daß eine Kontaktzeit von etwa 2,5 Sekunden
ίο bei einer Reaktionstemperatur von etwa 3000C erhalten wird. Die Umwandlung von 1.1-Dichlorüthan zu Vinylchlorid beträgt über 60%.
Nach 1200 Stunden Versuchsdaucr zwang ein Anstieg im Druckvcrlust über dem Katalysatorbett /ur Vor-
Tj Suchseinstellung.
Beispiel 12
Analog obigem Beispiel wurde den 1,1-Dichloriithan-
dämpfen 20 Mol-% Wasserdampf zugegeben. Nach 5000 Betriebsstunden war noch keine Erhöhung des Druckgefälles entlang des Reaktionsrohr zu verzcich-

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verbesserung der Lebensdauer geformter Katalysatorträger, die aktiviertes Aluminiumoxid enthalten bei Halogenierungs-, Hydrohalogenierungs-, Oxyhalogenierungs-, Dehydrohalogenierungs- und Halogen-Austausch-Reaktionen von gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen sowie Aromaten mit Festbett- bzw. Fließbettkatalysator bei Temperaturen zwischen 120 und 500°C, dadurch gekennzeichnet, daß den Reaktanten vor Eintritt in die Reaktionszone 0,01 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Reaktionskomponenten, Wasserdampf beigemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserdampf vor Eintritt in die Reaktionszone mit einem der Reaktanten homogen vermischt wird.
3 Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dsdurcn gekennzeichnet, daß das wasserdampfhaltige Reaktantengemisch bei physikalischen Bedingungen oberhalb des Taupunktes gehalten wird.
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