DE2702099A1 - Calciumsulfatwhisker - Google Patents

Calciumsulfatwhisker

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DE2702099A1
DE2702099A1 DE19772702099 DE2702099A DE2702099A1 DE 2702099 A1 DE2702099 A1 DE 2702099A1 DE 19772702099 DE19772702099 DE 19772702099 DE 2702099 A DE2702099 A DE 2702099A DE 2702099 A1 DE2702099 A1 DE 2702099A1
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DE
Germany
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whiskers
rubber
calcium sulphate
calcium sulfate
natural
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DE19772702099
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English (en)
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Hermann Dr Fries
Hans Dr Kyri
Lothar Dr Preis
Hans Dr Toepsch
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K7/00Use of ingredients characterised by shape
    • C08K7/02Fibres or whiskers
    • C08K7/04Fibres or whiskers inorganic
    • C08K7/08Oxygen-containing compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Calciumsulfatwhisker
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Whiskern aus Calciumsulfat bzw. Calclumsulfathydraten, die durch Auskristallisieren aus kristallkeimfreien, wäßrigen,sauren Calciumsulfatlösungen hergestellt werden.
  • Solche Whisker werden auch Fäden bzw. Fasern, Faserkristalle oder Nadeln genannt und sind durch ihr Verhältnis von Länge zum mittleren Durchmesser von mindestens 6:1 charakterisiert.
  • Es ist bekannt, daß Calciumsulfat sowohl als Dihydrat als auch als Halbhydrat in einer großen Anzahl von kristallinen Erscheinungsformen, darunter besonders häufig in Form von Nadeln, auftritt. Diese Nadeln sind jedoch meist zu Büscheln oder zu sternförmigen Aggregaten verwachsen und können daher, unabhängig von ihren Abmessungen, nicht mehr als Whisker bezeichnet werden. Nach W.O. Milligan, J.Amer.
  • Chem.Soc. 59, 1456 ff, 1937, bildet sich in 55 %iger Salpetersäure bei 850C Anhydrit und bei 50°C Halbhydrat in 1-2 mm langen Kristallen. Die Kristalle bestehen aus einem Gemisch feiner Nadeln und einem überwiegenden Anteil an sternförmigen Aggregaten aus Nadeln oder plättchenförmigen Kristallen.
  • Whisker sind z.B. in der US-Patentschrift 3 822 340 beschrieben worden und werden nach der Lehre dieser Patentschrift durch Erhitzen einer wäßrigen Aufschlämmung von Calciumsulfadihydrat auf über etwa 110 bis 150°C unter Druck hergestellt und anschließend stabilisiert, um eine Rückhydration zu vermeiden.
  • Es ist bekannt, daß Whisker, die durch ein solches Verhältnis ihrer Länge zu Durchmesser charakterisiert sind, eine große Steifigkeit besitzen und diese Steifigkeit auch eingebettet in verschiedenen Materialien, z.B. Kunststoffen, beibehalten und hierdurch entscheidend zur Verstärkung weicher Formlinge beitragen. Die durch Einarbeitung von Whiskern in Binde- oder Formmittel erhaltenen Endprodukte weisen eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringerem Gewicht auf.
  • Die bisherigen Herstellungsmethoden der im technischen Umfang hergestellten Whisker sind jedoch sehr aufwendig und unwirtschaftlich. So wird z.B. in der US-Patentschrift 3 915 927 die Herstellung von Fasern durch Reaktionen in Druckkesseln in Gegenwart von gesättigtem Dampf bei Temperaturen von 140°C bis 2000C beschrieben. Deshalb gelangten bisher Whisker nur in Ausnahmefällen zu einer technischen Verwertung.
  • In letzter Zeit wurde neben der geometrischen Form auch die absolute Größe von Whiskern als Qualitätsmerkmal erkannt, d.h. die Festigkeit der Whisker pro Volumen steigt mit ihrer Länge.
  • Es wurde gefunden, daß man die Entstehung praktisch einheitlicher Whisker ohne störende Verwachsungen durch einfache Maßnahmen erhalten kann und es gleichzeitig gelingt, Kristalle in einer Größe zu erhalten, wie sie bisher nur als Ergebnis aufwendiger Präparationstechniken beschrieben wurden. Hierzu wird zunächst eine Lösung von Calciumsulfat in einer Säure oder einem Säuregemisch hergestellt, indem ein calciumsulfathaltiges Material in die saure Lösung eingerührt und die Lösung oder Aufschlämmung erhitzt wird.
  • Die erhaltene Säurelösung bzw. bei größerer Calciumsulfat-Zugabe die Aufschlämmung wird auf Temperaturen über ca.
  • 70°C erhitzt. Die Erhitzungstemperatur kann bis zum Siedepunkt der Lösung gewählt werden, der von der Zusammensetzung und Konzentration der Lösung abhängt. Ublicherweise werden jedoch Erhitzungstemperaturen von ca. 75 bis 1000C, je nach Konzentration der Lösung, angewendet. Die Erhitzungsdauer beträgt nur wenige Minuten, ist jedoch so zu wählen, daß die Auflösung des Calciumsulfates bis zur Sättigung gesichert ist.
  • Zunächst wird nun eine kristallkeimfreie, saure Calciumsulfatflösung hergestellt. Diese wird dadurch erhalten, daß entweder eine ungesättigte oder eine gesättigte Gipslösung durch Heißfiltration, d. h. durch eine Filtration bei den oben angegebenen Erhitzungstemperaturen, entkeimt wird, wobei jedoch das klare Filtrat der gesättigten Lösung nacherhitzt werden sollte. Die Nacherhitzungstemperatur muß dabei mindestens SOC über der Filtrationstemperatur liegen, höchstens jedoch beim Siedepunkt der Lösung, also etwa bei 1000C. Das Vorliegen einer kristallkeimfreien Lösung ist von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Durchführung der folgenden Verfahrensschritte.
  • Wird die Kristallentkeimung der heißen Lösung durch Filtration der ungesättigten Lösung oder durch Nacherhitzen der filtrierten gesättigten Lösung unterlassen, so treten neben den nadelförmigen Whiskern häufig die schon erwähnten polykristallinen Aggregate auf, selbst wenn die Abkühlung im Bereich von 65 bis 400C in der im folgenden beschriebenen Weise erfolgt. Eine saure Lösung im Sinne der Erfindung ist eine Lösung, die einen pH-Wert unter 7, vorzugsweise unter 4, aufweist.
  • Nach der Filtration wird die klare Lösung in beliebiger Weise auf Temperaturen zwischen etwa 700C und 650C abgekühlt, wobei jedoch 65 0C nicht unterschritten werden dürfen. Die Abkühlungsgeschwindigkeit ist ohne Einfluß auf Form und Größe der gewünschten Whisker. Nach Erreichen der Temperatur von ca. 650C sollte die Abkühlung jedoch kontrolliert und langsam verlaufen. Besonders große Whisker werden erhalten, wenn die Abkühlung unter vorsichtigem Rühren erfolgt und der Temperaturbereich von 65°C bis mindestens 40°C innerhalb von mindestens ca.
  • 50 Minuten, vorzugsweise über 70 Minuten durchlaufen wird.
  • Auch die Einhaltung einer etwas geringeren Abkühlzeit ist möglich, um Whisker mit noch ausreichenden Abmessungen zu erhalten. Die gewählte Temperatur innerhalb dieses Bereiches ist solange einzuhalten, bis sich die Sättigungskonzentration bei der gewählten Temperatur zwischen 65°C und 40°C durch Auskristallisieren von Dihydrat eingestellt hat.
  • Eine noch vorhandene Ubersättigung ist leicht festzustellen, z.B. durch Abkühlen einer Probe und anschließendes Betrachten (nach etwa 10 Minuten) unter dem Mikroskop. Beim Vorliegen einer Übersättigung bilden sich neben den großen Nadeln von den Dimensionen der Whisker sternförmige Aggregate aus Nadeln mit kleinerer Größe oder aus plättchenförmigen Kristallen, die zu sternförmigen Aggregaten zusammengelagert sind.
  • Für Calciumsulfatdihydrat liegt die Sättigungskonzentration in wäßriger 10 %iger Salzsäure z.B. für 100 OC bei 66 g/l, für 65 OC bei 46 g/l, für 400C bei 30 g/l.
  • Nach Erreichen der Sättigungskonzentration bei der gewählten Temperatur kann die Lösung wieder rascher abgekühlt werden, ohne daß neben den schon gebildeten nadelförmigen Kristallen sternförmige oder plättchenförmige Aggregate auftreten. Überraschenderweise tritt nämlich nac der Einstellung des Sättigungsgleichgewichtes beim weiteren Abkühlen keine zusätzliche Keimbildung ein, sondern das noch in Lösung befindliche Calciumsulfat scheidet sich weiter auf den schon gebildeten Nadeln ab.
  • Wenn die Kristallisation beim Abkühlen der Lösung auch unter 600C ausbleiben sollte, ist es notwendig, sie durch Zugabe von Keimen auszulösen. Als Keime werden entweder bereits hergestellte Whisker oder Calciumsulfat-Hydrate verwendet. Nach einer Impfung im Temperaturbereich von 65-400C tritt immer das einheitliche Bild der nadelförmigen Whisker auf. Aus der abgekühlten Lösung werden die Kristalle anschließend durch Filtration gewonnen, solange gewaschen bis sie säurefrei sind und anschließend getrocknet. Durch Trocknung unterhalb einer Temperatur von etwa 800C wird als Endprodukt das unveränderte Calciumsulfatdihydrat erhalten. Bei Temperaturen über mindestens 1OSOC entsteht der sogenannte lösliche Anhydrit, eine Modifikation, die sich durch eine starke Aufnahmefähigkeit für Wasser ausgezeichnet. Oberhalb ca. 200°C entsteht beim Trocknen unlöslicher Anhydrit. Diese Umwandlung verläuft jedoch bei einem nicht genau definierten Umwandlungspunkt,es ist deshalb vorteilhafter, das zu Umwandlung in unlöslichen Anhydrit vorgesehene Material auf höhere Temperaturen, z.B. etwa 400°C zu erhitzen.
  • Calciumsulfat weist vorzugsweise in wäßrigen Lösungen einbasischer Säuren eine mit der Temperatur steil ansteigende Löslichkeit auf. Das beschriebene Verfahren kann also besonders gut in wäßrigen Lösungen von z.B. Salzsäure, Salpetersäure und Perchlorsäure durchgeführt werden, dieses sind die besonders bevorzugten Säuren. Es ist jedoch auch möglich, das Verfahren mit anderen Säuren, z.B. mehrbasischen anorganischen Säuren, wie z.B. Phosphorsäure, Schwefelsäure oder organischen Säuren, wie z.B. Sulfosalizylsäure durchzuführen. Auch weitere Säuren können verwendet werden, dürften jedoch aufgrund ihrer geringen Löslichkeitsgradienten keine praktische Bedeutung erlangen.
  • Als Rohstoff für das vorliegende Verfahren können alle nattirlichen oder technischen Calciumsulfate mit oder ohne Wassergehalt eingesetzt werden. Ein besonderer Verfahrensvorteil besteht darin, daß als Rohstoff auch Abfallgipse verwendet werden können, selbst solche, die mit organischen Substanzen verunreinigt sind, z.B. aus der Flußsäureproduktion, der Phosphorsäureherstellung oder aus der Neutralisation überschüssiqer Schwefelsäure bei der Sulfonierung organischer Verbindungen. Durch den Umlöseprozeß und die Filtration verbleiben diese nämlich entweder als Rückstand auf dem Filter oder werden in der Säure gelöst und verbleiben nach dem Auskristallisieren der Whisker in der Lösungsmittelphase.
  • Die Umlösung kann in Säuren beliebiger Konzentration erfolgen, aus praktischen Gründen wird sie jedoch vorteilhafterweise bei den höchsten Löslichkeitsgradienten durchgeführt. Dieser Bereich liegt bei den erwähnten Säuren zwischen etwa 5 und 15 Gew.-%.
  • Die Differenz zwischen der Temperatur der Auflösung des Calciumsulfates und der Temperatur am Ende des Abkühlvorganges wird aus praktischen Gründen vorteilhafterweise möglichst groß gewählt, um den Löslichkeitsgradienten voll auszunützen, jedoch kann das Verfahren auch mit kleinen Temperaturgradienten durchgeführt werden.
  • Unabhängig von der Art der benutzten Säure entstehen nach dem vorliegenden Verfahren Kristalle aus Calciumsulfatdihydrat, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlicher Dicke von mindestens 6:1, vorzugsweise 10:1, besonders bevorzugt 20:1 und weit darüber, z.B. 100-150:1, aufweisen. Üblicherweise liegt die Dicke der Whisker zwischen 0,005 und 0,03 mm, durch Variation der Abkühlbedingungen erhält man eine sehr einheitliche Kristallisation im oberen oder im unteren Bereich der angegebenen Schwankungsbreite. Größere Kristalle entstehen immer dann, wenn die Kristallisation im oberen Temperaturbereich einsetzt und dort auch bis zur Einstellung des für diese Temperatur zutreffenden Löslichkeitsgleichgewichtes abläuft.
  • Nach einem bisher unveröffentlichten Vorschlag werden die nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellten Whisker als Verstärker und/oder Füllmaterial und/oder Streckmaterial für organische und/oder anorganische Massen bzw. Formkörper eingesetzt. Vorzugsweise können solche Whisker, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Füllstoffen oder Verstärkungsfasern,z.B. Asbestfasern oder Glasfasern, als Verstarkungs- und/oder Füllmaterial für Schichten, Beschichtungen und/oder Folien auf anorganischer und/oder organischer Basis, wobei hier insbesondere unter Folien auch Papier, Pappe, Karton etc. verstanden werden, verwendet werden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Calciumsulfatwhiskern, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlichem Querschnitt von mindestens 6:1 aufweisen und durch Auskristallisieren und Abtrennung aus calciumsulfathaltigen, kristallkeimfreien, heißen, sauren, wäßrigen Lösungen durch Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 650C bis 400C und Halten dieser Temperatur bis die Sättigungskonzentration erreicht ist, hergestellt werden, als Füll- und/oder Verstärkungsmaterial in Gummimischungen.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist vernetzter und/oder unvernetzter natürlicher und/oder synthetischer Kautschuk mit einem Gehalt an Calciumsulfatwhiskern.
  • Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter Gummimischungen sowohl vernetzter als auch unvernetzter natürlicher und synthetischer Kautschuk verstanden, d.h. Polymere, wie z.B. Naturkautschuk (NR), Styrolbutadienkautschuk (SBR), Acrylnitrilcopolymere (NBR) und Chloroprenkautschuk (CR). Solche Polymere werden bisher mit Füllstoffen wie Kaolin, Kreide, Ruß, aktiver Kieselsäure etc.
  • gefüllt, mit Stabilisatoren oder Alterungsschutzmittein, Aktivatoren und Vulkanisationsbeschleunigern sowie Schwefel versetzt und nach einer Formgebung durch Erwärmen vernetzt, wonach der gebrauchsfertige Gummi entsteht.
  • Nach der vorliegenden Erfindung lassen sich Calciumsulfatwhisker vorteilhafterweise anstatt oder zusätzlich zu den oben aufgeführten Stoffen als verstärkendes Material und/ oder Füllstoff in Gummimischungen einarbeiten, wobei die eingearbeiteten Whisker dem Gummi eine bedeutende Härte geben. Solchermaßen versetzte Gummimischungen können auf den verschiedensten Gebieten eingesetzt werden, z.B. als Laufsohlen oder auch als Bremsbeläge. So kann z.B. durch den Versatz von Polymeren mit Whiskern Asbest ersetzt.
  • werden. Bevorzugt werden für solche oder ähnliche Verwendungszwecke Anhydritwhisker eingesetzt.
  • Die Zugabe der Calciumsulfatwhisker erfolgt in einer Menge von 1-150 Teilen, vorzugsweise von 10-80 Teilen, bezogen auf 100 Teile Kautschuk. Die Calciumsulfatwhisker kAnnen auf den in der Gummi industrie gebräuchlichen Mischaggregaten, wie z.B.
  • Knetern und Mischwalzen, ohne weiteres in der üblichen Weise eingearbeitet werden. Die weitere Verarbeitung der mit Calciumsulfatwhiskern gefüllten Gummimischungen mit üblichen Verarbeitungsmaschinen wie Extrudern, Kalandern und Spritzpressen bereitet keine Schwierigkeiten. In den folgenden Beispielen werden die Füllstoffe Anhydritfasern und Kreide in Gummimischungen gegenübergestellt. In einer Acrylnitrilkautschuk-rMischung wird auch der Einfluß des Zusatzes eines Phenolformaldehydharzes auf die Mischungseigenschaften demonstriert. Der Einfluß auf die Eigenschaften der Rohmischung und auf das Vulkanisat ist klar erkennbar.
  • Weitere Anwendungsgebiete für mit Whisker versetzte Kautschukmaterialien gibt es z.B. bei Gummiplatten, Preßteilen, Dichtungen, Matten und Gewebegummierungen. In diese oder ähnliche Körper aus Kautschukmaterialien lassen sich Calciumsulfatwhisker gut einarbeiten.
  • Die vorliegende Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele noch näher beschrieben werden: Beispiel 1 In diesem Beispiel werden Gummimischungen mit eingearbeiteten Anhydrit-Whiskern gegen einen Standard (Rohmischung) und eine Mischung mit eingearbeiteter Kreide verglichen. Die Zusammensetzunn ist in Gewichtsteilen angegeben. Als Gummi wurde Styrolbutadiencopolymer-Kautschuk (SBR), als Alterungsmittel styrolisiertes Phenol (Phenol), als Vulkanisationsbeschleuniger Mercaptobenzthiazoldisulfid(Thiazol) und Tetramethylthiuramdisulfid (Thiuram) eingesetzt. Der Gummikörper wurde durch Formgebung der Masse und anschließendes Erwärmen, wobei sich der Kautschuk vernetzte, hergestellt.
  • Die Mischungsdeformation bei 800C ist ein Maß für die Mischungs-Viskosität nach der DIN 53514. Die mooney scorch time ist die Zeit der Anvulkanisation nach DIN 53524. Compr.-Set ist der Druckverformungsrest nach der amerikanischen Norm ASTM D 595-53 T.
  • Rohmischung Anhydrit- Kreidemischung mischung SBR 100,0 100,0 100,0 Stearinsäure 2,0 2,0 2,0 Zinkoxyd 3,0 3,0 3,0 Phenol 1,5 1,5 1,5 Thiazol 2,2 2,2 2,2 Thiuram 0,75 0,75 0,75 Schwefel 1,8 1,8 1,8 Anhydrit-Whisker - 60,0 -Kreide - - 60,0 Miachungsdefo bei 300/22 375/18 425/20 80°C nach DIN 53514 Monny scorch time 19 Min. 14 Min. 16 Min.
  • (120 c) 5ME Vulkanisation von 4 mm Testklappen 30' bei 1500C Prüfung der mechanischen Werte nach DIN-Normen.
  • Zerreißfestigkeit (MPa) DIN 53504 1,3 1,7 1,6 Bruchdehnung (%) DIN 53504 170 230 255 Spannungswert bei 100 % 1,0 1,3 1,2 Dehnung (MPA) DIN 53504 Härte (Shore A) DIN 53505 49 60 56 Stoßelastizität (%) DIN 53512 64 61 59 Compr.-Set (Methode B) Vulkanisation der Probekörper 30':150°C nach 22 h/700C 4,0 14,9 11,9 nach 70 h/1000C 10,7 22,9 18,5 Beispiel 2 In diesem Beispiel werden Gummimischungen mit eingearbeiteten Anhydrit-Whiskern gegen einen Standard (Rohmischung) und eine Mischung mit eingearbeiteter Kreide verglichen. Die Zusammensetzung der Mischungen ist in Gewichtsteilen angegeben.
  • Als Gummi wurde Acrylnitrilbutadiencopolymerisat-Kautschuk (Perbunan), als Alterungschutzmittel Phenyl-6 -Naphthylamin (Naphthylamin), als Beschleuniger Benzothiazyl-2-Cyclohexylsulfonamid (Thiazyl) und Hexamethylentetramin (Urotropin) eingesetzt. Der Gummikörper wurde entsprechend Beispiel 1 behandelt und geprüft.
  • Rohmischung Anhydrit- Kreide- Anhydritmischung mischung mischung Perbunan 100,0 G.Tl 100,0 G-T1 100,0 G.Tl 100,0 G.Tl Stearinsäure 1,5 " 1,5 " 1,5 " 1,5 " Zinkoxyd 3,0 " 3,0 " 3,0 " 3,0 " Naphthylamin 1,5 " 1,5 " 1,5 " 1,5 " Thiazyl 1,0 " 1,0 " 1,0 " 1,0 " Urotropin - - - 4,8 Schwefel 1,8 " 1,8 " 1,8 " 1,8 " Ruß - - - 30,0 Phenolharz - - - 30,0 Anhydrit-Whisker - 60,0 " - 60,0 Kreide - - 60,0 " -Mischungsdefo bei 80 °C nach DIN 53514 525/23 825/18 725/18 775/13 Monney scorch time U. 45 ü. 45 21'30'' 26 (120°C) 5ME Min. Min. Min.
  • Vulkanisation von 4 mm Testklappen 30' bei 150°C Prüfung der mechanischen Werte nach DIN-Normen DIN Zerreißfestigkeit (MPa) 53504 2,2 3,1 3,4 11,1 Bruchdehnung (%) 53504 415 515 535 375 Spannungswert bei 53504 1,1 1,5 1,4 5,5 100 % Dehnung (MPa) Härte (Shore A) 53505 52 61 61 81 Stoßelastizität (%) 53512 39 32 32 22 Compr. Set (Methode B) Vulkanisation der Probekörper 30':150°C nach 22 h/700C 26,0 40,0 99,0 42,6 nach 70 h/1000C 64,9 81,6 100,0 87,4

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1. Verwendung von Calciumsulfatwhiskern, die ein Verhältnis von Länge zu durchschnittlichem Querschnitt von mindestens 6:1 aufweisen und durch Auskristallisieren und Abtrennung aus calciumsulfathaltigen, kristallkeimfreien, heißen, sauren, wäßrigen Lösungen durch Abkühlen auf eine Temperatur zwischen 650C bis 40°C und Halten dieser Temperatur bis die Sättigungskonzentration erreicht ist, hergestellt werden, als Füll-und/oder Verstärkungsmaterial in Gummimischungen.
  2. 2. Vernetzter und/oder unvernetzter natürlicher und/oder synthetischer Kautschuk mit einem Gehalt an Calciumsulfatwhiskern.
  3. 3. Vernetzter und/oder unvernetzter natürlicher oder synthetischer Kautschuk mit einem Gehalt an Calciumsulfatwhiskern von 1 bis 150 Teilen, bezogen auf 100 Teile Kautschuk.
DE19772702099 1977-01-19 1977-01-19 Calciumsulfatwhisker Pending DE2702099A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0207450A2 (de) * 1985-07-03 1987-01-07 Mitsuboshi Belting Ltd. Druckempfindlicher leitfähiger Gummiwerkstoff
EP1609817A1 (de) * 2004-06-21 2005-12-28 Sumitomo Rubber Industries, Ltd. Kautschukzusammensetzung für Reifen und Luftreifen, der diese verwendet

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