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Tragkonstruktion
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Die Erfindung betrifft eine Tragkonstruktion für die Uberbrückung
von Maueröffnungen, wie Türen oder Fenstern, mit schlaff oder vorgespannt bewehrten
Stürzen.
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Die bekannten überbrückungskonstruktionen für Tür- bzw.
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Fensteröffnungen übernehmen sowohl die Tragfunktion als auch die Wärmeisolation.
Sie bestehen einheitlich aus Stürzen von 12 cm Breite und 6,5 cm Höhe, die in der
Regel abstandslos nebeneinander gelegt sind. Sie haben den Nachteil, daß ein massiver
Betonkörper die Armierung umhüllt, welcher Körper eine schlechte Wärmeisolierung
aufweist.
Eine gewisse Verbesserung in bezug auf die Wärmedämmung wird durch solche bekannten
Stürze erreicht, bei denen der Betonkern mi L einer Schale aus Leichtbetoi oder
einem keramischen Werkstoff umhüllt ist; jedoch liat niar zwischen Tragfunktion
und Wärme isolation der Stürze bisher iiicht unterschieden, sondern hat die 12 cm
breiten und 6,5 cm lohen Stürze auch dort verwendet, wo es vom Standpunkt der Tragfäl1igkeit
gar nicht erforderlich gewesen wäre, indem ganz einfach die gesamte Mauerbreite
mit diesen Stürzen belegt wurde. Mit den einheitlich breiten Stürzen war cs nicht
möglich, sich an die statischen Erfordernisse wirtschaftlich anzupassen.
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Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der geschilderten Nachteile
und Schwierigkeiten und stellt sich insbesondere die Aufgabe, eine Funktionstrennung
zwischen Tragkonstruktion und Wärmeisolation herbeizuführen, wobei der tragende
Konstruktionsteil auf das statisch wirklich notwendige Maß verringert wird und auch
eine Staffelung der Armierung entsprechend den statischen Erfordernissen möglich
ist, und ein anderer Teil der Konstruktion die Funktion des Iiauinfüllens und Isolierens
übernintmt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Tragkonstruktion der
einleitend bezeichneten Art dadurch gelöst, daß mindestens drei Stürze dicht aneinander
oder mindestens zwei Stürze im Abstand voneinander verlegt si:id, wobei die vorhandenen
Zwischenräume zwischen den Stürzen durch eingesetzte Füllkörper ausgefüllt und/oder
durch Mörtel bzw. Beton ausgegossen sind, und gegebenenfalls an dieser Verbundstruktur
aus Stürzen und Füllkörpern weitere Stürze angefügt sind, wobei alle diese Stürze
eine Breiten- und gegebenenfalls eine Höhenabmessung unter dem üblichen Format von
12 x 6,5 cm aufweisen.
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Vorzugsweise wird eine Kombination zweier Stürze mit verschiedener
Breite, die auf das übliche Mauerbreitenmaß kombinierbar sind, verwendet, wodurcll
eine optimale Anpassung an die statischen Erfordernisse erreicht wird. Es ist sowohl
eine iiöhere als auch eine geringere Armierung, verglichen mit dem bisher verwendeten
Normformatsturz, möglich.
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Die tragenden Stürze können, wie bekannt, aus Schwerbeton bestehen;
sie können auch eine Schale aus Keramik oder Leichtbeton aufweisen. Die Füllteile
können ebenfalls aus Schwer- oder aus Leichtbeton oder einer Kombination derselben
bestehen; vorzugsweise bestehen sie aus gebranntem Ton, wie leichten Isolierziegeln.
Die Zwischenräume können nach einer anderen Ausführungsform durch Isoliermörtel
ausgegossen sein.
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Vorteilhaft ist die Tragkonstruktion symmetrisch aus Stürzen und
Füllkörpern aufgebaut.
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Sie kann aus abwechselnd verlegten Stürzen und Füllkörpern bestehen.
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Die Breite der erfindungsgemäß zu verwendenden Stürze kann in Abhängigkeit
von den statischen Erfordernissen und der Wandstärke des zu errichtenden Mauerwerkes
gewählt werden. Bei Wandstärken zwischen 25 bis 38 cm haben sich Stürze mit einer
Breite von 6 bis 9 cm sowie Füllziegel von 6 cm als sehr zweckmäßig erwiesen, die
miteinander kombiniert werden können.
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Wenn man Füllziegel zum Ausfüllen der Zwischenräume verwendet, ist
es vorteilhaft, sie als Hängekörper auszubilden, wie es an sich für Deckenkonstruktionen
bekannt ist.
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Die Erfindung wird an mehreren Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert.
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Die Fiy. 1 bis 20 zeigen erfindungsgemäße Ausbildungen von Tragkonstruktionen
jeweils im vertikalen Schnitt, wobei die Tragkonstruktion nach den Fig. 1 bis 5
für eine Mauerwandstärke von 25 cm, die nach den Fig. 6 bis 12 für eine Mauerwandstärke
von 30 cm und jene nach den Fig. 13 bis 20 für eine Mauerwandstärke von 38 cm bestimmt
sind.
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In Fig. 1 ist eine Tragkonstruktion daroestellt, bei der die Wandöffnung
von vier Stürzen 1, 1', 1", 1"' überbrückt ist, die dicht aneinanderliegen. Sie
bestehen jeweils aus einem Betonprisma mit einer vorgespannten Bewehrung 2. Oberhalb
der Tragkonstruktion sind Ziegel geschichtet oder eine Druckzone aufbetoniert. Die
Breite der Stürze 1, 1', 1", 1"' beträgt jeweils 6 cm und ihre Höhe 4,5 cm.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 2 ist von drei dicht aneinanderliegenden
Stürzen 3, 3', 3" gebildet, wobei jeder Sturz aus
einer U-förmigen
Schale 4, z.B. aus gebranntem Ton, mit einer eingelegten schaffen oder vorgespannten
Bewehrung 5 besteht. Die Breite der Stürze beträgt 9 cm, ihre Höhe 4,5 cm. Die Gesamtbreite
der Uberlage beträgt hier 27 cm, d.h. die Tragkonstruktion steht gegenüber dem aus
Ziegeln oder Beton bestehenden Mauerwerk 6 beidseitig um jeweils 1 cm vor.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 3 ist aus drei Stürzen 7, 7', 7"
gebildet, die ähnlich wie die Stürze 3, 3', 3" aus einer U-förmigen Schale 4 mit
eingelegter Bewehrung 5 bestehen. Die Stürze 7, 7' liegen dicht nebeneinander, die
Stürze 7' und 7" im Abstand voneinander. In diesen Zwischenraum ist ein Füllziegel
8 eingehängt, der an der Oberseite einen Randflansch 9 aufweist. Die Breite der
Stürze 7, 7', 7" und die Breite des Füllziegels 8 beträgt jeweils 6 cm.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 4 ist aus zwei Stürzen 10, 10' gebildet,
die jeweils aus einem Betonprisma mit eingelegter Bewehrung 2 bestehen und eine
Breite von 9 cm aufweisen. Sie sind im Abstand voneinander verlegt. Der Zwischenraum
zwischen ihnen ist mit einem Füllziegel 8 mit einer Breite von 6 cm ausgefüllt,
der einen Randflansch 9 aufweist und zwischen die beiden Betonprismen eingehängt
ist.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 5 ist aus zwei Stürzen 1, 1' gebildet,
die im Abstand voneinander an der Innen- und Außenseite des Mauerwerkes verlegt
sind. Die Stürze haben eine Breite von 6 cm, der Zwischenraum zwischen ihnen ist
durch Leichtbeton bzw.
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Isoliermörtel 11 ausgegossen.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 6 ist aus fünf dicht nebeneinandergelegten
Stürzen 1, 1', 1", 1"' und 1"" gebildet, die jeweils eine vorgespannte Bewehrung
2 enthalten. Oberhalb der Stürze ist das Mauerwerk aus Ziegeln aufgebaut. Die Stürze
haben eine Breite von jeweils 6 cm. Die Gesamtbreite der Uberlage beträgt hier 30
cm.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 7 besteht aus zwei Stürzen 3, 3',
die an der Innenseite und an der Außenseite des Mauerwerkes angeordnet sind und
wie jene in Fig. 2 aus einer U-förmigen Schale 4 und einer eingelegten Bewehrung
5 bestehen. Zwischen den Stürzen 3, 3', die eine Breite von 9 cm aufweisen, sind
Stürze 7, 7' wie jene nach Fig. 3 eingesetzt, die ebenfalls aus einer U-förmigen
Schale
und einer eingelegten Bewehrung bestehen. Alle vier Stürze sind dicht nebeneinandergelegt.
Die Stürze 7, 7' haben eine Breite von 6 cm. Die Gesamtbreite der Überlage beträgt
30 cm.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 8 besteht aus vier Stürzen 1, 1',
1" und 1"', wobei diese Stürze aus vorgespannten Betonprismen wie jene nach den
Fig. 1 und 6 bestehen und eine Breite von 6 cm aufweisen. Die Stürze 1, 1' einerseits
und die Stürze 1" und 1"' anderseits liegen dicht nebeneinander. Der innere Zwischenraum
zwischen ihnen ist durch einen Füllziegel 8 ausgefüllt, der eine Breite von 6 cm
hat.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 9 besteht aus drei nebeneinander
angeordneten Stürzen 10, 10', 10" mit den eingelegten Bewehrungen 2. Sie haben eine
Breite von 9 cm. Zwischen den drei Stürzen ist jeweils ein geringer Zwischenraum
12 vorhanden, der durch Mörtel 11 ausgefüllt ist.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 10 besteht aus drei im Abstand voneinander
verlegten Stürzen 1, 1', 1" von 6 cm Breite, wobei die Zwischenräume zwischen den
Stürzen durch zwei Füllziegel 8, 8' von 6 cm Breite ausgefüllt sind.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 11 besteht aus drei im Abstand voneinander
verlegten Stürzen 1, 1', 1", die in gleicher Weise ausgebildet sind wie jene nach
Fig. 10, also eine Breite von 6 cm haben. Die Zwischenräume zwischen den Stürzen
sind durch Mörtel 11 ausgegossen.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 12 besteht aus zwei Stürzen 1, 1'
von 6 cm Breite, die innenseitig und außenseitig verlegt sind. Der Zwischenraum
zwischen ihnen ist durch Mörtel 11 ausgegossen.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 13 ist aus sechs Stürzen 7, 7', 7",
7"', 7"" und 7""' gebildet, die alle, ähnlich wie in Fig. 3, aus einer U-förmigen
Schale 4 aus Tonmaterial und einer eingelegten Bewehrung 5 bestehen. Die Stürze
sind dicht nebeneinandergelegt. Alle Stürze haben eine Breite von 6 cm. Gegen die
Außen-und Innenkontur des Mauerwerkes bleibt ein Abstand von jeweils 1 cm frei.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 14 ist aus zwei Stürzen 10, 10',
die außen liegen und eine Breite von 9 cm haben, und den dazwischen
angeordneten
drei Stürzen 1, 1', 1", die eine Breite von 6 cm haben, gebildet. Alle Stürze bestehen
aus Betonprismen mit eingelegten Bewehrungen 2. Sie sind dicht nebeneinandergelegt.
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Es bleibt gegen die Außen- und Innenkontur des Mauerwerkes ein Abstand
von jeweils 1 cm frei.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 15 besteht aus nebeneinandergereihten
Stürzen 1, 1', 1" außenseitig und 1"', 1 n@ innenseitig, die alle eine Breite
von 6 cm aufweisen. Der Zwischenraum zwischen den Stürzen 1" und 1"' ist durch einen
Füllziegel 8 ausgefüllt, der ebenfalls eine Breite von 6 cm aufweist. Gegen die
Außen- und Innenkontur des Mauerwerkes bleibt ein Abstand von jeweils 1 cm frei.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 16 ist aus vier Stürzen 10, 10',
10" und 10"' gebildet, die dicht nebeneinander liegen und jeweils eine Breite von
9 cm aufweisen. Es bleibt gegen die Außen-und Innenkontur des Mauerwerkes ein Abstand
von jeweils 1 cm frei.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 17 ist aus zwei Stürzen 3, 3', die
außenseitig angeordnet sind und eine Breite von 9 an haben, sowie aus den innenliegenden
Stürzen 7, 7', die eine Breite von 6 cm haben, gebildet. Die Stürze 3 und 7 einerseits
und 7' und 3' anderseits liegen dicht nebeneinander. Der Zwischenraum zwischen den
Stürzen 7 und 7' ist durch einen Füllziegel 8, der ebenfalls eine Breite von 6 cm
aufweist, ausgefüllt. Gegen die Außen- und Innenkontur des Mauerwerkes bleibt ein
Abstand von jeweils 1 cm frei.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 18 ist aus vier Stürzen 1, 1', 1"
und 1"' gebildet, wobei die Stürze 1 und 1"' innen- und außenseitig liegen und die
Stürze 1' und 1" in der Mitte der Uberbrückungskonstruktion dicht nebeneinander
angeordnet sind.
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Die Stürze haben eine Breite von 6 cm. Die Zwischenräume zwischen
den Stürzen 1, 1' und 1t', 1"' sind durch Füllziegel 8, 8' ausgefüllt, welche ebenfalls
6 cm breit sind. Es bleibt gegen die Außen- und Innenkontur des Mauerwerkes ein
Abstand von jeweils 1 cm frei.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 19 ist aus drei Stürzen 10, 10',
10", jeweils bestehend aus einem vorgespannten Betonprisma von 9 cm, gebildet. Sie
sind im Abstand voneinander verlegt Die
Zwischenräume zwischen den
Stürzen sind durch Füllziegel 8, 8', die eine Breite von 6 cm aufweisen, ausgefüllt.
Die Tragkonstruktion steht gegenüber dem Mauerwerk beidseitig um etwa 1/2 cm vor.
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Die Tragkonstruktion gemäß Fig. 20 ist aus drei Stürzen 1, 1', 1"
mit einer Breite von 6 cm gebildet, die im Abstand voneinander verlegt sind. Die
Zwischenräume zwischen ihnen sind durch Isoliermörtel 11 ausgegossen. Oberhalb wird
ein Ziegelmauerwerk aufgemauert oder es wird unter Verwendung einer die Stürze untergreifenden
Schalung die Druckzone aufbetoniert und die Schalung sodann entfernt.
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