DE2659094C3 - - Google Patents
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- G01C19/02—Rotary gyroscopes
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- G—PHYSICS
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- G01C21/10—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration
- G01C21/12—Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration executed aboard the object being navigated; Dead reckoning
Description
Die Erfindung betrifft ein Navigationsgerät zur
Navigation von Landfahrzeugen in einem Gitterkoordinatensystem
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Ein solches Navigationsgerät ist bekannt durch eine
Firmendruckschrift der Firma Teldix "Beschreibung
und Bedienungsanleitung der FAHRZEUG-NAVIGATIONSANLAGE
FNA 4-15". Das darin beschriebene Navigationsgerät
enthält ein Kursreferenzsystem mit einem
nordsuchenden Kreiselgerät und einem während der
Fahrt als Kursreferenz dienenden freien Kreisel.
Das nordsuchende Kreiselgerät weist ein fahrzeugfest
montiertes Gestell auf, an dem über ein
Kardangelenk ein Pendelkörper aufgehängt ist. Der
Pendelkörper wird durch die Wirkung der Schwerkraft
in das Lot gebracht und anschließend gegen eine
Kugelkalotte arretiert, die zum fahrzeugfesten
Gestell gehört. An dem Pendelkörper sitzt ein
gasgelagerter Wendekreisel. Der Wendekreisel
enthält einen um eine vertikale Achse drehbar
gelagerten Rahmen. In diesem Rahmen ist der
Kreiselmotor mit horizontaler Umlaufachse gelagert.
Der Wendekreisel spricht auf die zur Umlaufachse
senkrechte Komponente der Horizontalkomponente der
Erddrehgeschwindigkeit an. Infolge dieser Komponente
wird der Kreiselmotor und der Rahmen um die besagte
vertikale Achse ausgelenkt. Diese Auslenkung
wird durch einen Abgriff abgegriffen. Das Signal
dieses Abgriffs wird verstärkt und beaufschlagt
einen Stellmotor, welcher das Kardangelenk verdreht
und damit den Pendelkörper solange verdreht, bis
die Achse des Kreiselmotors in die geographische
Nordrichtung weist. In dieser Stellung verschwindet
die zur Umlaufachse des Kreiselmotors senkrechte
Komponente der Horizontalkomponente der Erddrehgeschwindigkeit.
Der "freie Kreisel" enthält einen Kreiselmotor, der
mit waagerechter Umlaufachse an einem inneren
Kardanrahmen befestigt ist. Der innere Kardanrahmen
ist in einem äußeren Kardanrahmen um eine zur Umlaufachse
senkrechte Achse schwenkbar gelagert. Der
äußere Kardanrahmen ist wiederum um eine Azimutachse
in einem fahrzeugfest montierten Teil gelagert.
Ein Regelkreis mit einer an dem inneren
Kardanrahmen angebrachten Elektrolyt-Libelle als
Sensor und einem um die Azimutachse wirksamen
Drehmomenterzeuger hält die Umlaufachse des
Kreiselmotors horizontal.
Die Signale des nordsuchenden Kreiselgeräts und des
freien Kreisels sind über einen A/D-Wandler auf
eine Einheit für die Kursberechnung aufschaltbar.
In diese Einheit können über ein Bediengerät die
"Konvergenz", also der Winkel zwischen Gitternord
und geographisch Nord, und die von der geographischen
Breite abhängige Drift des freien Kreisels
infolge der Erddrehung eingegeben werden. Diese
Konvergenz und Drift werden bei der Berechnung des
Gitterkurswinkels berücksichtigt.
Die Geschwindigkeit wird nach dem so bestimmten
Gitterkurswinkel in Komponenten zerlegt, aus denen
durch Integration die Gitterkoordinaten gewonnen
werden.
Das bekannte Navigationsgerät benutzt in dem nordsuchenden
Kreiselgerät einen Wendekreisel, der mit
horizontaler Umlaufachse fahrzeugfest und damit
erdfest arretiert wird. Ein solcher Wendekreisel
spricht auf Drehgeschwindigkeiten an. Er erfaßt
daher nicht nur die relativ geringe Drehgeschwindigkeit
der Erde sondern wird auch von allen
Drehschwingungen des Trägerfahrzeugs sehr stark
beeinflußt.
Die Eindrehung der Umlaufachse des Wendekreisels in
die Nordrichtung ist konstruktiv aufwendig und
zeitraubend. Durch diese Eindrehung wird außerdem
die Messung gestört.
Die durch die Erddrehgeschwindigkeit hervorgerufene
Drift wird zur Kompensation von Hand eingegeben. Da
sie von der geographischen Breite abhängt, kann sie
sich im Verlaufe der Mission ändern.
Meßfehler von Kurs und Geschwindigkeit können sich
zu nicht unerheblichen Positionsfehlern aufintegrieren.
Durch die DE-OS 20 08 702 ist ein nordsuchendes
Kreiselpendel bekannt, bei welchem ein Kreisel mit
horizontaler Drallachse an einem Band aufgehängt
ist. Ein photoelektrischer Abgriff spricht auf eine
Auslenkung des Kreisels aus einer Nullage an. Das
Signal des Abgriffs ist hochverstärkt auf einen um
die Bandachse wirkenden Drehmomenterzeuger geschaltet.
Dadurch wird das infolge der Erddrehung auf
den Kreisel wirkende Richtmoment, das die Drallachse
des Kreisels nach Nord auszurichten trachtet,
durch ein Gegenmoment kompensiert. Der Strom, der
dabei durch den Drehmomenterzeuger fließt, ist
proportional dem Richtmoment. Dieses wiederum hängt
außer von der Nordabweichung, d. h. dem Winkel
zwischen der so elektrisch gefesselten Drallachse
und der Nordrichtung, auch von dem Kosinus der
geographischen Breite ab. Aus dem Strom durch den
Drehmomenterzeuger, der in ein geeignetes Ausgangssignal,
z. B. den Spannungsabfall an einem mit dem
Drehmomenterzeuger in Reihe liegenden Meßwiderstand,
umsetzbar ist, kann die Nordabweichung und
damit die Nordrichtung bestimmt werden, ohne daß
der Kreisel selbst dazu mit seiner Drallachse in
die Nordrichtung einschwingen müßte. Die Nordrichtung
wird damit sehr schnell erhalten.
Voraussetzung ist allerdings die Kenntnis der
geographischen Breite.
Die DE-OS 20 08 702 bezieht sich auf die Bestimmung
der geographischen Nordrichtung mittels eines
stationären Meridiankreisels, nicht auf die
Bestimmung der Position eines Fahrzeugs aus Kurs
und Geschwindigkeit.
Durch die US-PS 21 63 746 ist ein Gerät zur
Markierung der Position eines Fahrzeuges auf einer
Karte bekannt, bei welchem die Position aus dem
mittels eines Kompasses gemessenen Kurs und der
gemessenen Geschwindigkeit bestimmt wird. Es wird
dabei angenommen, daß das Fahrzeug ein See oder
Luftfahrzeug ist, sich also in einem Medium bewegt,
das seinerseits gegenüber der Erdoberfläche beweglich
ist. Zu der gemessenen Geschwindigkeit muß
daher die Geschwindigkeit des Wassers bzw. der Luft
addiert werden.
Zu diesem Zweck sieht die US-PS 21 63 746 ein
mechanisches Getriebe vor, das mittels einer der
Strömungsgeschwindigkeit des umgebenden Mediums
ausgesetzten Venturidüse und einer damit verbundenen
Turbine angetrieben wird. Über Nockenscheiben,
die von einem Kompaß verdrehbar sind, und
Reibradgetriebe werden Rollen, auf die eine Karte
aufgewickelt ist, mit einer der einen Komponente
der Fahrzeuggeschwindigkeit proportionalen Stellgeschwindigkeit
angetrieben und wird eine quer zur
Bewegungsrichtung der Karte bewegliche Marke mit
einer der anderen Komponente der Fahrzeuggeschwindigkeit
proportionalen Stellgeschwindigkeit bewegt.
Bei Erreichen einer bekannten Position, z. B. beim
Überfliegen eines charakteristischen Orientierungspunktes
erfolgt eine manuelle Verstellung der
Marke, um die Marke mit diesem Orientierungspunkt
auf der Karte in Übereinstimmung zu bringen. Dabei
werden über komplizierte mechanische Getriebe in
Abhängigkeit von der inzwischen verstrichenen Zeit
Zusatzstellgeschwindigkeiten erzeugt, die den
Komponenten derjenigen Wasser- oder Luftgeschwindigkeit
proportional sind, welche innerhalb der
verstrichenen Zeit den gerade korrigierten Versatz
zwischen Marke und Orientierungspunkt hervorrufen.
Auch in dem Aufsatz von Brendes "Die Technik eines
modernen elektromechanischen Flugnavigationsrechners"
in "Feinwerktechnik" 68 (1964), 39-44 wird
beschrieben, daß der Pilot beim Überfliegen von
Orientierungspunkten eine Standortkorrektur durchführt
und die Standortkorrektur beim Überfliegen
eines Orientierungspunktes benutzt, um die manuell
eingestellten Windwerte automatisch zu korrigieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Genauigkeit
der Positionsanzeige bei Navigationsgeräten
der vorliegenden Art zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im
Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen Maßnahmen
gelöst.
Nach der Erfindung dient als nordsuchendes Kreiselgerät
ein bandaufgehängter Kreisel. Ein solcher ist
wesentlich unempfindlicher gegen störende Drehschwingungen
als ein fahrzeugfest arretierter
Wendekreisel, wie er bei dem bekannten Navigationsgerät
nach der oben diskutierten Teldix-Druckschrift
benutzt wird. Das Einschwingen eines
solchen bandaufgehängten Kreisels in die Nordrichtung
ist jedoch sehr langwierig und erfolgt weitgehend
ungedämpft. Es erfolgt daher nach Art der
DE-OS 20 08 702 eine Kompensation des auf den
Kreisel wirkenden Kreiselrichtmomentes durch ein
Gegenmoment, das von einem Drehmomenterzeuger
ausgeübt wird. Das Kreiselrichtmoment und damit das
Gegenmoment sind jedoch außer von dem Azimutwinkel
der Kreiseldrallachse noch von der geographischen
Breite abhängig. Da der Kreisel nicht in die Nordrichtung
einläuft sondern nur ein die Abweichung
von Nord darstellendes Signal erzeugt wird, muß die
geographische Breite, wie auch in der DE-OS 20 08 702
dargestellt, durch den Faktor 1/cos ϕ berücksichtigt
werden. Das spielt bei den üblichen Anwendungen
des Meridiankreisels, nämlich zur Bestimmung
der Nordrichtung an einer bestimmten Stelle, keine
Rolle. Man weiß dort, wo man ist und kann die
bekannte geographische Breite berücksichtigen. Mit
einem Navigationsgerät soll aber die Position
gerade bestimmt werden.
Die Erfindung benutzt nun einen solchen bandaufgehängten
Kreisel mit Kompensation des Kreiselrichtmoments.
Dafür wird aus den Gitterkoordinaten, die
das Navigationsgerät bestimmungsgemäß liefert, die
geographische Breite berechnet. Das tut das Navigationsgerät
nach der erwähnten Teldix-Druckschrift
nicht. Aus dieser so vom Navigationsgerät gelieferten
geographischen Breite wird der Faktor 1/cos
gewonnen, der es gestattet, aus dem Kreiselrichtmoment
auf die Nordrichtung zu schließen.
Ein in einem Fahrzeug befindlicher freier Kreisel
sucht seine Orientierung im Raum beizubehalten. Das
führt dazu, daß der Kreisel, auch wenn seine Drallachse
zunächst genau nach Nord ausgerichtet ist,
langsam aus der Nordrichtung auswandert, und zwar
mit seiner Winkelgeschwindigkeit
Darin ist
ω E = Erddrehgeschwindigkeit,
ϕ = geographische Breite,
R = Erdradius,
V ost = Ostkomponente der Fahrzeuggeschwindigkeit.
ϕ = geographische Breite,
R = Erdradius,
V ost = Ostkomponente der Fahrzeuggeschwindigkeit.
Mit dieser Geschwindigkeit muß die Drallachse des
Kreisels ständig nachgeführt werden, wenn sie in
der Nordrichtung gehalten werden soll. Der erste
Term auf der rechten Seite von Gleichung (1) ist
darauf zurückzuführen, daß die parallel zur Erdoberfläche
in der Meridianebene liegende Nordrichtung
sich mit dem Umlauf der Erde im Raum ändert,
so daß die ohne die Nachführung raumfeste Kreiseldrallachse
gegenüber der Nordrichtung auswandert.
Eine solche Auswanderung der Kreiseldrallachse
erfolgt auch gegenüber dem ebenfalls mit der Erde
im Raum umlaufenden Gitterkoordinatensystem. Der
zweite Term in Gleichung (1) kommt dadurch zustande,
daß sich bei einer Bewegung in Ost-West-
Richtung auf einer Kugel die Nordrichtung, d. h. die
Richtung der Tangente an den jeweiligen Meridian im
Raum unabhängig von der Erddrehung ändert. Eine
solche Änderung erfolgt jedoch nicht gegenüber dem
nicht auf eine Kugel bezogenen Gitterkoordinatensystem,
dessen Koordinatenachsen nur im Ursprung
des Koordinatengitters mit der Ost-West- bzw.
Nord-Süd-Richtung zusammenfallen. Wenn man sich die
Erdkugel einmal stillstehend vorstellt, dann würde
eine Bewegung des Landfahrzeugs mit dem freien
Kreisel in Ostrichtung keine Änderung der Gitterreferenzrichtung
im Raum bedingen, so daß auch der
Winkel zwischen der raumfesten Kreiselreferenzrichtung
und der Gitterreferenzrichtung davon nicht
beeinflußt wird. Es ist daher, um mittels des
freien Kreisels eine feste Gitterreferenzrichtung
vorzugeben, nur erforderlich, den Einfluß der
Erddrehung auf die Drallachse des freien Kreisels
zu kompensieren oder zu berücksichtigen.
Das bei der Erfindung auf den freien Kreisel als
Drehmoment aufgeschaltete oder rechnerisch berücksichtigte
Korrektursignal kompensiert daher nur die
durch die Erddrehung bedingte Auswanderung der
Drallachse. Wenn also z. B. zum Zeitpunkt der Ausrichtung
des freien Kreisels nach dem nordsuchenden
Kreisel geographisch Nord und Gitternord zusammenfielen,
dann bleibt der freie Kreisel nach Gitternord
ausgerichtet, auch wenn sich das Fahrzeug von
seinem Ausgangspunkt erheblich nach Ost oder West
bewegt hat und daher Gitternord und geographisch
Nord voneinander abweichen. Das erleichtert die
Zerlegung der Geschwindigkeit in die auf das
Gitterkoordinatensystem bezogenen Komponenten.
Aus der berechneten geographischen Breite wird das
Korrektursignal für den freien Kreisel gebildet.
Die systematische Drift des freien Kreisels wird
somit automatisch kompensiert und nicht wie bei dem
Navigationsgerät nach der Teldix-Druckschrift
aufgrund einer manuellen Eingabe.
Es wird somit die geographische Breite aus den
Gitterkoordinaten berechnet, während andererseits
die geographische Breite in die Bestimmung der
Gitterkoordinaten eingeht, so daß ein geschlossener
Kreis entsteht. Die Erfindung gestattet eine
schnelle und genaue Positionsbestimmung, auch wenn
sich die Position des Fahrzeugs hinsichtlich ihrer
geographischen Länge oder Breite gegenüber einem
bekannten Ausgangspunkt merklich ändert.
Das Signal des Geschwindigkeitsgebers wird im Rechner
mit dem Sinus bzw. Kosinus des jeweiligen
Gitterkurswinkels multipliziert und über der Zeit
integriert, um die Koordinaten des Fahrzeugs in dem
Gitterkoordinatensystem zu gewinnen. Durch einen
Fehler Δ K v des Skalenfaktors des Geschwindigkeitsgebers
kann ein Wegfehler Δ S auftreten. Der Fehler
Δ K v des Skalenfaktors bringt einen Geschwindigkeitsfehler
Δ V = Δ K v · V gem ,
wobei V gem die vom Geschwindigkeitsgeber gemessene
Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist. Durch Integration
ergibt sich dabei ein Wegefehler
Δ S = ∫Δ V dt = Δ K v · ∫ V gem dt
Δ S = Δ K v · S gem .
Es sind auch elektro-mechanische Weggeber bekannt,
die entweder direkt mit den Antriebsrädern gekoppelt
sind oder über eine Welle an das Fahrzeuggetriebe
angeschlossen werden. Ein solcher elektromechanischer
Weggeber mißt somit die Zahl der Umdrehung
der Antriebsräder bzw. Montagewelle und
leitet daraus eine Information über den zugelegten
Weg ab. Das Geschwindigkeitssignal ist dann
praktisch eine Impulsfrequenz, wobei jeder Puls
einer Wegänderung entspricht. Durch Schlupf der
Räder bzw. Antriebsketten des Fahrzeugs gegenüber
dem befahrenen Untergrund entspricht die von dem
Weggeber gelieferte Information nicht genau dem
tatsächlichen über Grund zurückgelegten Weg. Der
Zusammenhang zwischen Weggeberinformation und
zurückgelegtem Weg ist dabei nicht feststehend und
eineichbar, sondern hängt z. B. von der Natur des
Untergrundes, der Geländeart und den Witterungsverhältnissen
ab. Auch dies kann zu einem Fehler der
die Position des Fahrzeugs angegebenen Ausgangssignale
des Rechners führen.
Es ergibt sich eine formell der obigen Gleichung
identische Gleichung für den Wegfehler.
Eine weitere Fehlerquelle liegt in einem Kursfehler
Δ α K , mit welchen das von dem Kursreferenzgerät
gelieferte Gitterkurswinkelsignal α K behaftet ist.
Auch ein solcher Kursfehler kann zu erheblichen
Navigationsfehlern führen.
Bei einem nach der Erfindung ausgebildeten Navigationsgerät
können bei Erreichen eines bekannten
geodätischen Punktes dessen Koordinaten in den
Rechner eingegeben werden. Diese Koordinaten werden
mit den vom Rechner aus Kurs und Geschwindigkeit
berechneten Koordinaten verglichen. Aufgrund des
Unterschiedes zwischen wahrem Ort und berechnetem
Ort führt der Rechner folgende Operationen durch:
- 1. Er korrigiert die Ausgangssignale, so daß die Anzeige mit den Koordinaten des wahren Ortes, nämlich des besagten geodätischen Punktes, in Übereinstimmung gebracht wird.
- 2. Er korrigiert das Gitterkurswinkelsignal und den am Bewegungssignal S gem , z. B. zur Berücksichtigung des Schlupfes, anzubringenden Korrekturfaktor W A für die zukünftige Positionsberechnung.
Nachdem also das Fahrzeug von einem Startpunkt zu
einem geodätischen Punkt gefahren ist und dort die
vorerwähnten Korrekturen im Rechner angebracht
worden sind, erfolgt die weitere Anzeige der Koordinaten
im Gitterkoordinatensystem mit erheblich
verbesserter Genauigkeit. Wesentlich ist dabei, daß
die Koordinatenfehler Δ x und Δ y, wie sich zeigen
läßt, nur von den Koordinatendifferenzen des - bekannten -
Startpunktes und des besagten bekannten
geodätischen Punktes abhängen und nicht von der
Bahn, längs welcher das Fahrzeug von dem einen zum
anderen gelangt ist.
"Geodätischer Punkt" kann dabei jeder markante
Geländepunkt sein, dessen Koordinaten sehr genau
bekannt sind. "Startpunkt" kann der Ausgangspunkt
der Mission oder aber der geodätische Punkt sein,
in welchem die vorhergehende Korrektur im Rechner
vorgenommen wurde. Im ersten "Startpunkt" kann der
am gemessenen Weg anzubringende Korrekturfaktor W A
unter Berücksichtigung der Gelände- und Witterungsverhältnisse
nach Erfahrungswerten in den Rechner
eingegeben werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend
unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert:
Fig. 1 veranschaulicht die verschiedenen
Winkel und Richtungen.
Fig. 2 ist ein Blockschaltbild eines Navigationsgerätes.
Fig. 3 zeigt einen Teil des Gitternetzes und
veranschaulicht den Grundgedanken der
Korrektur der Anzeige und des Gitterkurswinkels
und Korrekturfaktors.
Fig. 4 zeigt als Blockschaltbild den Aufbau
des Rechners für die Korrektur von
Gitterkurswinkel und Korrekturfaktor.
Fig. 5 zeigt den zeitlichen Verlauf von
Positions- und Kursfehler und veranschaulicht
die mit dem beschriebenen
Navigationsgerät erzielbare Wirkung.
Mit Φ ist in Fig. 1 die Längsachse eines Landfahrzeugs
bezeichnet. Diese Längsachse Φ schließt mit
der geographischen Nordrichtung einen Winkel α FG
mit der "Gitter-Nord"-Richtung den Gitterkurswinkel
α FN ein. Gitter-Nord und "geographisch Nord"
schließen einen Winkel α GK , den Gitterkonvergenzwinkel,
ein. Außerdem sind die Winkel α K als Winkel
zwischen der Längsachse und der Bezugsachse (H) des
Kreiselreferenzgerätes 40 sowie der Winkel α MK
zwischen der geographischen Nordrichtung und der
Bezugsachse (H) angegeben.
In Fig. 2 liefert ein Geschwindigkeitsgeber 10 ein
Signal proportional zu der Fahrzeuggeschwindigkeit
V in Richtung der Fahrzeuglängsachse Φ. Dieses
Signal wird, vorzugsweise in digitaler Form, einem
Rechner 12 zugeführt. Dem Rechner 12 wird ferner
von einem Kreiselreferenzgerät 40 ein Signal α K
zugeführt, welches die Winkellage eines freien
Kreisels 16 angibt, der vor dem Einsatz nach
geographisch Nord ausgerichtet war oder dessen
Bezugsachsenlage relativ zu geographisch Nord vor
dem Einsatz genau ermittelt wurde und der durch ein
Drehmoment
ω ZG = ω E sin ϕ (2)
mittels eines Drehmomenterzeugers
18 ständig hinsichtlich der Erddrehung
kompensiert wird. In den Rechner 12 werden
ferner von einem Anzeige- und Bediengerät 20 vor
Beginn des Einsatzes E A , N A und α GK (0) eingegeben,
d. h. die Anfangsposition in Gitterkoordinaten
E A und N A sowie der dort gegebene Gitterkonvergenzwinkel
α GK (0) (Fig. 1).
Vor Beginn des Einsatzes wird die geographische
Nordrichtung in an sich bekannter Weise mittels
eines nordsuchenden Kreiselgerätes 22 in Form eines
Meridiankreisels bestimmt. Der Meridiankreisel
enthält einen an einem Band 24 aufgehängten Kreisel
26, der auf ein Kreiselrichtmoment wirkt, das die
Drallachse 28 des Kreisels 26 nach Nord auszurichten
trachtet. Eine Auslenkung des Kreisels 26 aus
seiner Bandnullage wird mittels eines Abgriffes 30
abgegriffen und hochverstärkt durch einen Verstärker
32 auf einen Drehmomenterzeuger 34 gegeben.
Dieser übt auf den Kreisel 26 ein Drehmoment um die
Bandachse aus, welches dem Kreiselrichtmoment entgegenwirkt.
Es wird somit praktisch das Kreiselrichtmoment
durch ein Gegenmiment kompensiert, so
daß der Kreisel 26 an seine Bandnullage gefesselt
ist. Der auf diese Weise dem Kreiselrichtmoment
proportionale Strom durch den Drehmomenterzeuger 34
erzeugt einen entsprechenden Spannungsabfall an
einem mit der Wicklung des Drehmomenterzeugers 34
in Reihe liegenden Widerstand 36. Das so erhaltene
Signal wird, multipliziert mit einem vom Rechner 12
erhaltenes 1/cos ϕ-Signal in einem Speichergerät
38 abgespeichert, das so den Winkel zwischen Bandnullage
(Bezugsachse) und geographischer Nordrichtung
liefert. Danach wird der freie Kreisel 16
ausgerichtet. Diese ganze Anordnung bildet das
Kreiselreferenzgerät 40.
Aus α K (t) vom Kreiselreferenzgerät 40 und dem
eingegebenen α GK (0) wird vom Rechner 12 α FN (t)
nach der Beziehung
α FN (t) = α K (t)-α GK (0) (3)
gebildet. In einer Variante der Ausführungsform
wird der Kreisel 16 nicht nach diesem Winkel (α MK )
im Speicher 38 ausgerichtet, sondern das Winkelsignal
außer dem Winkel α K zum Rechner übertragen,
und daraus gemäß
α FN (t) = α MK + α K (t)-α GK (0) (3a)
der Gitternordwinkel berechnet. Aus der Geschwindigkeit
V(t) und α FN (t) ergeben sich die Geschwindigkeitskomponenten
im Gitterkoordinatensystem.
V N (t) = V(t) cos α FN (t) (4)
V E (t) = V(t) sin α FN (t) (5)
Diese Werte werden vom Rechner 12 unter Berücksichtigung
der eingegebenen Anfangswerte E A und N A
zur Bestimmung der Position des Landfahrzeugs im
Gitterkoordinatensystem zeitlich integriert. Die so
erhaltenen Signale N F und E F werden dem Anzeige-
und Bediengerät 20 zugeführt:
Aus den so erhaltenen Gitterkoordinaten N F und E F
ermittelt der Rechner die geographische Breite ϕ (t)
bei Verwendung des sog. UTM-Gitters nach folgender
Beziehung:
ϕ₁[rad] = -1,0439-10-16 · N F ²[m²] + 1,581313 · 10-7 N F [m] (8a)
b = 3,05241 · 10-4 ϕ₁²[rad²]-1,18979 · 10-4 ϕ₁[rad] (8b)
N₂[m] = 10-3 b(E F [m]-500 · 0 · 10³)² (8c)
N₁[m] = N F [m]-N₂[m] (8d)
ϕ[rad] = -1,0439 · 10-16 N₁²[m²] + 1,581313 · 10-7 N₁[m]. (8e)
Die verschiedenen Faktoren haben dabei die erforderlichen
Dimensionen m-2 bzw. m-1.
Aus dem so gewonnenen ϕ bildet der Rechner 12 die
Größen ω ZG gemäß Gleichung (2) und 1/cos ϕ. Durch
das ω ZG -Signal wird der Einfluß der Erddrehung auf
den freien Kreisel 16 mittels des Drehmomenterzeugers
18 kompensiert. Das 1/cos ϕ-Signal kompensiert
den Einfluß der geographischen Breite auf das
Kreiselrichtmoment des Meridiankreisels, während
des Nordungsvorganges.
Der Aufbau oder die Programmierung eines Rechners
zur Durchführung der vorerwähnten Operationen ist
dem Fachmann geläufig und daher hier nicht im
einzelnen beschrieben.
Statt über den Drehmomenterzeuger 18 den freien
Kreisel 16 nachzuführen, kann statt dessen auch die
Auswanderung des Kreisels im Rechner 12 selbst
berücksichtigt werden. Es wird dann statt Gleichung
(3):
Dadurch können Nachführfehler ausgeschlossen
werden. Mit dem so gewonnenen α FN (t) werden die
Gitterkoordinaten N F und E F nach Gleichung (6)
und (7) im Rechner gebildet.
In Fig. 3 ist mit A der Startpunkt und mit EGP ein
geodätischer Punkt bezeichnet. Die bekannten
Koordinaten des Startpunktes A sind x A und y A . Die
ebenfalls genau bekannten Koordinaten des geodätischen
Punktes EGP sind x S und y S . Das Fahrzeug
hat sich längs einer Bahn B von dem Startpunkt A zu
dem geodätischen Punkt EGP bewegt. Die Koordinatendifferenzen
zwischen Startpunkt A und geodätischem
Punkt EGP sind
x S -x A = S x
und
y S -y A = S y .
Durch Fehler des Gitterkurswinkels α K und des
Korrekturfaktors W A zeigt das Navigationsgerät
jedoch nicht die Koordinaten x s , y s des geodätischen
Punktes EGP, sondern die Koordinaten x F ,
y F des Punktes C an. Die Anzeigefehler sind
Δ x = x F -x S
Δ y = y F -y S . (10)
Diese Anzeigefehler sind bedingt durch einen Fehler
des Korrekturfaktors W A und einen Fehler
des gemessenen Gitterkurswinkels α K als Hauptfehlerursachen.
Sie ergeben sich unabhängig vom
Verlauf der Bahn B zu
Δ x = Δ W A · S x -Δα K · S y
Δ y = Δ W A · S y + Δα K · S x , (11)
sind also nur von den zurückgelegten Wegkomponenten
abhängig. Das gestattet eine Abschätzung der besagten
Hauptfehlerursachen aus den aufgetretenen Anzeigefehlern
Δ x und Δ y:
Mit den so gefundenen Schätzwerten für die Hauptfehlerursachen
werden bei der weiteren Bewegung des
Fahrzeugs der - zunächst manuell eingegebene -
Korrekturfaktor W A sowie der vom Kursreferenzgerät
gelieferte Gitterkurswinkel α K korrigiert:
Auf diese Weise wird durch die Verarbeitung der
"Positionsstützungs"-Information bei Erreichen des
geodätischen Punktes EGP nicht nur die Position
selbst korrigiert, sondern es wird außerdem eine
automatische Korrektur des Korrekturfaktors W A
("Weganpassungsfaktors") und des Gitterkurswinkels
α K für die zukünftige Navigation durchgeführt.
Durch wiederholte Positionsstützung während einer
Mission wird so das Navigationsgerät laufend korrigiert
und damit eine hohe Navigationsgenauigkeit
erzielt.
Der Bewegungsgeber ist, wie oben beschrieben, ein
Geschwindigkeitsgeber, dessen Signale im Rechner
zur Bildung von Koordinatensignalen, wie dort
beschrieben, integriert werden. Es kann sich jedoch
auch um einen Weggeber handeln, der auf Umdrehungen
z. B. der Fahrzeugräder anspricht. Dabei wird zur
Bildung der Gitterkoordinaten im Rechner jedes
Weginkrement mit dem Sinus bzw. Kosinus des zugehörigen
Gitterkurswinkels α K multipliziert, und
die so erhaltenen Koordinateninkremente werden
addiert. Im Startpunkt wird weiterhin ein Korrekturfaktor
W A in den Rechner eingegeben, der sich
aus Erfahrungswerten ergibt und mit welchem die
Weginkremente jeweils multipliziert werden.
In dem geodätischen Punkt EGP werden über ein
Bediengerät 41 (Fig. 4) die Koordinaten x s und y s in
den Rechner eingegeben. Wird ein vorher schon
bekannter EGP angefahren, so können die Koordinaten-
Eingaben auch vor Erreichen des EGP durchgeführt
werden. In den Punkten 42 und 44 wird die
Differenz der vom Rechner als Ausgangssignale
gelieferten Koordinaten x F , y F und der eingegebenen
Koordinaten x s bzw. y s gebildet. Es ergeben
sich dadurch die Anzeigefehler Δ x und Δ y. An Eingängen
46 bzw. 48 erscheinen die Koordinatendifferenzen
oder Wegkomponenten S x bzw. S y (Fig. 3).
Der Anzeigefehler Δ x liegt zusammen mit dem die
Koordinatendifferenz S x wiedergegebenen Signal an
einem Multiplizierglied 50. Der Anzeigefehler Δ y
liegt zusammen mit dem die Koordinatendifferenz S y
wiedergebenden Signal an einem Multiplizierglied
64. In einem Punkt 54 wird die Summe der Ausgangssignale
der Multiplizierglieder 50 und 64, welche
den Produkten Δ x · S x bzw. Δ y · S y entsprechen,
gebildet.
Der Anzeigefehler Δ y liegt weiterhin zusammen mit
dem die Koordinatendifferenz S x wiedergebenden
Signal an einem Multiplizierglied 56. Der Anzeigefehler
Δ x liegt weiterhin zusammen mit dem die
Koordinatendifferenz S y wiedergebenden Signal an
einem Multiplizierglied 52. In einem Punkt 60 wird
die Differenz der Ausgangssignale der Multiplizierglieder
56 und 58, welche den Produkten Δ y · S x
bzw. Δ x · S y entsprechen, gebildet.
An beiden Eingängen eines Multipliziergliedes 62
liegt das die Koordinatendifferenz S x wiedergebende
Signal. An beiden Eingängen eines Multipliziergliedes
58 liegt das die Koordinatendifferenz
S y wiedergebende Signal. Die Ausgangssignale
dieser beiden Multiplizierglieder 62 und 58
entsprechen also S x ² bzw. S y ². Diese Ausgangssignale
werden im Punkt 66 addiert, so daß ein
Signal S x ² + S y ² entsteht.
Ein Dividierglied 68 dividiert die Summe vom Punkt
54 durch die Summe vom Punkt 66. Dadurch wird ein
die Korrektur wiedergebendes Signal erzeugt,
daß dem Rechner zur Korrektur von W A zugeführt
wird.
Ein Dividierglied 70 dividiert die Differenz vom
Punkt 60 durch die Summe vom Punkt 66. Dadurch wird
ein die Korrektur Δα K wiedergebendes Signal erzeugt,
das dem Rechner zur Korrektur des gemessenen
Gitterkurswinkels α K zugeführt wird.
Dem Rechner werden weiterhin die Signale von den
Punkten 42 und 44 zugeführt, welche die Anzeigefehler
Δ x bzw. Δ y wiedergeben. Um diese Anzeigefehler
werden die als Ausgangssignale des Rechners
angezeigten Koordinaten x F und y F korrigiert.
Die Rechenoperationen können mit analogen Signalen
durchgeführt werden. Die Multiplizier-, Dividier-
und Addierglieder können aber auch digital arbeiten.
Die vorteilhafte Wirkung der erfindungsgemäßen
Ausbildung des Navigationsgerätes ist in Fig. 5
veranschaulicht.
Dort sind für eine typische Bahn des Fahrzeugs der
Positionsfehlerverlauf sowie der Verlauf des
Kursfehlers aufgetragen. Die Einheit des Kursfehlers
ist dabei "Strich"(-), wobei
Es wurden Positionsstützungen in geodätischen
Punkten durchgeführt, die nach 21 Minuten, 51,5
Minuten, 63 Minuten und 73 Minuten nach dem Start
passiert wurden.
Vor der ersten Positionsstützung steigt der
Positionsfehler durch Kursfehler und Fehler des
Korrektur- oder Weganpassungsfaktors W A praktisch
linear an (Kurve P). Durch die erste Positionsstützung
wird der Positionsfehler auf einen Wert
vermindert, der sich aus der Genauigkeit ergibt,
mit welcher die Position des geodätischen Punktes
bekannt ist. Ohne die gleichzeitige Korrektur der
Fehlerursachen würde der Positionsfehler danach
etwa mit der gleichen Steigung wieder anwachsen wie
vor der Positionsstützung. Durch die Ermittlung des
Kursfehlers und des Fehlers des Weganpassungsfaktors
und durch Korrektur um diese Größe
bleibt der Positionsfehler bereits nach der ersten
Stützung sehr klein.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Kursfehler
(Kurve K). Hier bleibt allerdings ein relativ
großer Restfehler auch nach der Positionsstützung.
Das dürfte auf eine Quergeschwindigkeit des Fahrzeugs
zurückzuführen sein, die mit dem Navigationsgerät
nicht erfaßt wird und als Fehlerursache nicht
berücksichtigt wurde. Durch die Positionsstützung
wird der Kursfehler jedoch in einem Bereich von
etwa ±1- gehalten, was, wie ersichtlich, zur
Erzielung einer hohen Navigationsgenauigkeit völlig
ausreichend ist. Die Sprünge im Kursfehlerverlauf
in Fig. 5 sind bedingt durch die Quantisierung der
digitalen Kurswinkelauslesung.
Claims (2)
- Navigationsgerät zur Navigation von Landfahrzeugen in einem Gitterkoordinatensystem, enthaltend:
- (a) ein Kursreferenzgerät (40) mit
- (a₁) einem nordsuchenden Kreiselgerät (22),
- (a₂) einem Abgriff (30) des nordsuchenden Kreiselgeräts (22), der auf die Auslenkung des Kreisels (26) aus der Nullage anspricht und ein entsprechendes Signal liefert, und
- (a₃) einem während der Fahrt als Kursreferenz
dienenden freien Kreisel,
- - dessen Lage gegenüber geographisch Nord unter Benutzung des nordsuchenden Kreiselgerätes zu einem festen Zeitpunkt bestimmbar ist,
- - auf den ein Korrektursignal (ω ZG ) für die durch die Erddrehung bedingte Auswanderung der Drallachse des freien Kreisels (16) gegenüber der Gitternordrichtung erzeugbar ist und
- - der seinerseits das Kurssignal (α K ) liefert.
- (b) einen Geschwindigkeitsgeber (10) zur Erzeugung eines der Fahrzeuggeschwindigkeit proportionalen Geschwindigkeitssignals (V),
- (c) Mittel zum Anbringen eines Korrekturfaktors an einem als Bewegungssignal gemessenen oder durch Integration aus der Geschwindigkeit gewonnenen Wegsignals S gem zur Bildung eines der Positionsberechnung zugrunde liegenden korrigierten Wegsignals S.
- (d) einen Rechner (12),
- - dem das Kurssignal (α K ) und das Geschwindigkeitssignal (V) zugeführt werden zur Bildung von Komponentensignalen (V N , V E ), welche den Komponenten der Fahrzeuggeschwindigkeit (V) im Gitterkoordinatensystem entsprechen, und
- - der Integratoren zur Integration der Komponentensignale (V N , V E ) zwecks Erzeugung einer Positionsanzeige (N F , E F ) enthält, und
- (e) Mittel zum Eingeben der Koordinaten (x s , y s ) eines bekannten geodätischen Punktes in dem Gitterkoordinatensystem zur Positionsstützung und zur Korrektur der angezeigten Ausgangssignale (x F , y F ) um die Differenzen (Δ x F , Δ y F ) der im geodätischen Punkt angezeigten Koordinaten (x F , y F ) und der eingegebenen Koordinaten (x S , y S ) dieses geodätischen Punktes.
- (a) ein Kursreferenzgerät (40) mit
- gekennzeichnet durch die Kombination der nachstehenden Merkmale:
- (f) das nordsuchende Kreiselgerät (22) enthält
- (f₁) einen an einem Band (24) aufgehängten Kreisel (26)
- (f₂) einen Drehmomenterzeuger (34), der
- - auf den Kreisel (26) wirkt und
- - von dem hochverstärkten Signal des auf die Auslenkung des Kreisels (26) des nordsuchenden Kreiselgeräts (22) ansprechenden Abgriffs (30) so beaufschlagt ist, daß das auf den Kreisel (26) wirkende Richtmoment durch ein Gegenmoment des Drehmomenterzeugers (34) kompensiert wird;
- (g) der Rechner (12) erzeugt aus der Position (N F , E F )
des Fahrzeugs in Gitterkoordinaten ein die
geographische Breite (ϕ) des Fahrzeugs wiedergebendes
Signal, aus welchem wiederum
- (g₁) ein dem Kehrwert (1/cos ϕ) des Kosinus der geographischen Breite (ϕ) entsprechendes Signal abgeleitet wird, das zur Bestimmung der geographischen Nordrichtung mit dem Signal multipliziert wird, das auf den Drehmomenterzeuger (34) des nordsuchenden Kreiselgeräts (22) aufgeschaltet ist, sowie
- (g₂) das besagte Korrektursignal (ω ZG ) für die durch die Erddrehung bedingte Auswanderung der Drallachse des freien Kreisels (16) gegenüber der Nordrichtung abgeleitet wird.
- (h) der Rechner ist weiterhin zur Durchführung der
nachstehenden Operationen eingerichtet:
- (h₁) Bestimmung der Korrekturen bzw. des Gitterkurswinkelsignals bzw. des Korrekturfaktors W A des Wegsignals S gem nach der Beziehung wobei S x und S y die Koordinatendifferenzen zwischen dem Startpunkt des Fahrzeuges und dem besagten bekannten geodätischen Punkt sind, und
- (h₂) weitere Berechnung und Anzeige der die Fahrzeugposition im Gitterkoordinatensystem wiedergebenden Koordinaten mit dem um die Korrektur berichtigten Korrekturfaktor W A und dem um die Korrektur berichtigten Gitterkurswinkel.
- (f) das nordsuchende Kreiselgerät (22) enthält
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