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Gezieltes Anwenden von Löschmitteln in Behältnissen
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Die Erfindung bezieht sich auf die Anwendung bzw. auf einen gezielten
Einsatz von Löschmitteln in Beh-iltnissen.
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Es ist in diesem Zusammenhang daran gedacht, die Behältnisse sowohl
vom Flugzeug bzw. vom Flugkörper aus wie auch durch entsprechende Wurf- oder Schießeinrichtungen
vom Boden aus anzuwenden. Alle Löschmittel in flüssiger, schaumbildender und/oder
in pulverisierter Form sollen im Rahmen der Erfindung zur Anwendung kommen können.
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Es ist bekannt, vor allem zum Löschen von Großflächenbränden, wie
z.D. Waldbrcinde, Flugzeuge einzusetzen. Bei diesen handelte es sich bisher vorwiegend
um Spezialflugzeuge, die ausschließlich für den aufgezeigten Zweck ausgebildet und
ausgerüstet waren. Ein derartiges Flugzeug ist beispielsweise in der US-PS 1 21
432 aus dem Jahre 1933 beschrieben und dargestellt. Das hierdurch offenbarte Flugzeug
ist ein IIochdecker mit zwei hintereinander im Rumpf angeordneten Wassertanks. Das
Befüllen der Tanks kann dadurch erfolgen, daß je
ein Tauchrohr beim
Fliesen unmittelbar über einer Wasseroberfläche derart in diese eintaucht, daß das
Wasser durch den entstehenden Staudruck in die Tanks gedrückt wird. Ein derartiges
Spezialflugzeug, welches ausschließlich zum Zweck der Brandbekämpfung ]zonstruiert
ist, ist sehr teuer hinsichtlich Herstellung und Unterhaltung und daher iußerst
unwirtschaftlich. Dieser Nachteil wirkt sich um so schwiegender aus, als bei FLächenbränden,
wie Waldbränden, kurzfristig möglichst viele Löschflugzeuge zur Verfügung stehen
müssen, um einen Brand erfolgreich bekmpfen zu können. Letzteres würde bedeuten,
daß dauernd cine Flotte von Spezialfluzeugen in einsatzfähiger Wartstellung gehalten
werden muß.
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Die hierfür erforderlichen Geldmittel könnten nur unter erheblichen
Opfern aufgebracht werden.
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Bei allen Feuerlöscheinrichtungen mittels Flugzeug beispielsweise
besteht das Problem, das Löschmittel, bei dem cs sich üblicherweise um I1asser handelt,
schnell und so Izompakt wie rnöglich über dem Brandherd abzulassen. Dabei kommt
es darauf an, daß das Löschmittel auf scinem Ueg zur Feuerstelle nicht zerstäubt
wird, und daß cs andererseits auch beim gelegentlichen Verfehlen der Brandstelle
keinen Schaden in größerem Ausmaß anrichten kann. Letzteres bezieht sich sowohl
auf Gegenstünde wie auch auf Iienschen. Bekanntlich ist die Geführdung durch Abwerfen
von irgendwelchen Objekten aus der Luft als eine große allgemeine Gefahrenquelle
anzuschen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die aufgezeigten Nachteile
zu vermeiden und die Anwendung bzw. den gezielten Einsatz von Löschmitteln in Behältnissen
derart zu verbessern, daß auf der einen Seite jegliche Gefährdung weitgehend ausgeschaltet
ist und zum anderen ein optimaler Wirkungsgrad der Brandbekämpfung erreicht wird.
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Gelöst ist diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß das Löschmittel
in etwa hühnereigroßen Behältnissen verpackt in dem eingangs genannten Rahmen zur
Anwendung kommt. Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen in folgenden
Punkten
die zugleich einen günstigen Wirkungsgrad der erfindungsgemaßen Anwendung von Löschmitteln
begründen: 1. Optimale Überdeckung des Brandes durch erfindungsgemäß ermöglichten
gezielten Abwurf der Löschmittel, 2. V-rneidung von Verwehungen bzw. Verdunstungen
des Löschmittels in der Ablaßphase, 3. Wirkungsvoller Einsatz von Löschmitteln bei
Bodenbranden in Hochwaldgebieten; bekanntlich bleibt ein Großteil des freiabgelassenen
Löschmittels (Wasser) in den Ästen der Bäume hängen und verdunstet! 4. Das Streuverhalten
von ungebundenen Löschmitteln (Stand der Technik) zu gebundenen Löschmitteln (Erfindung)
liegt ungefähr im Verhältnis 1 : 2.
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Ein weiterer besonderer Vorteil der rfindung ist zu sehen in der Verwendung
aller bekannten Löschmittel bei Brandlöscheinsätzen aus der Luft. Im freien Ablassen
von Löschmitteln kommen nur solche, deren Aggregatszustand demjenigen des Wassers
entspricht, in Frage. Durch die Erfindung können vor allem auch schaumbildende (Halonen)
Löschmittel und pulverlösliche Mittel angewendet werden (sh. hierzu die amtliche
Brandklassen-Einteilung und ihre spezielle Anwendung).
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist die Ausschließung der Gefahr
des Erschlagenwerdens von Löscheinsatzpersonen, die bei Ablassen von Löschmittelgroßgebinden,
wie Wassersacke etc., sehr gefährdet sind.
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Auch bietet die Erfindung die Möglichkeit, alle in Kleingebinden enthaltenen
Löschmittel durch Wurf- oder Schießeinrichtungen auszustoßen. Auch hierbei trifft
es zu, daß ein Verwehen bzw. ein Tfilverlust des Loschmittels sehr gering sein wird.
Vor allem ist mit diesem Vorteil die Anwendung von Löschmitteln aus der Luft bei
HochhausbrEnden, im
Hinblick auf optimale Treffsicherheit auch in
größerer Höhe zu sehen.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Zeichnungsbeschreibung näher
erläutert.
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Es zeigen: Abb. 1 und 2: Graphische Darstellungen zum Vergleich der
Erfindung mit dem Stand der Technik, Abb. 3: eine Wurfeinrichtung zur Anwendung
des Löschmittels.
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Die Abb. 1 und 2 zeigen das Streuverhalten von Löschmitteln nach dem
Stand der Technik verglichen mit der Erfindung bezogen auf den Ausstoß. Abb. 1 zeigt
den Ausstoß von Löschmittel unter einem Winkel OC zur Waagrechten (x-Achse) und
Auftreffen auf diese Waagrechte gemäß der Wurfparabel 1.
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Die Abb. 2 zeigt den Ausstoß des Löschmittels beim waarechten Wurf
mit dem angenommenen Auftreffen zu einem tiefer liegenden Auftreffpunkt gemäß der
Wurfparabel 4. Dagegen zeigt 5 den Wert (Ausstoß) von Löschmittel unter einem Winkel
zur Waagrechten mit Auftreffen im Scheitelpunkt der Wurfparabel.
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Der Fall gemäß Abb. 1 ist dann in der Praxis gegeben, wenn Löschmittel
z.B. mit einem Stahlrohr zu einem Brandort (Vergleichspunkt: 100% Entfernung) gebracht
wird. Bei Verwendung des herkömmlichen Löschmittels (Stand der Technik) zeigt die
Gerade 2 die Streuverluste des Löschmittels. Dagegen gibt die Kurve 3 die Streuverluste
gemäß der Erfindung unter der Verwendung einer Ausstoßeinrichtung wieder.
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Gemäß Abb. 2 können ähnliche Aussagen gemacht werden. Die Wurfparabel
4 ist gegeben beim Ausstoßen von einer erhöhten Stelle zum Brandort, z.B. aus einem
Hubschrauber, aus einem benachbarten Hochhaus, von Feuerleitern etc. Dagegen ist
die
Wurfparabel 5 zu sehen im Fall einer Brandbekämpfung vom Boden
in einen höherliegenden Brandort, z.B. vor einem Hochhaus (am Boden) nach oben in
ein Fenster des brennenden Hochhauses. Die Kurve 6 gibt die Streuverluste gemaß
dem Stand der Technik, die Kurve 7 die der Erfindung wieder.
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Die Abb. 3 zeigt eine Ausstoßeinrichtung, um Löschmittel nach der
Erfindung anzuwenden. Die Ausstoßeinrichtung ist an sich bekannt, z.t-. Tennisball-Schleudereinrichtungen,
militärische Einrichtungen etc. Die Einrichtung besteht aus einem Ausstoßrohr 9,
einer Fülleinrichtung 8 und einem Antriebsaggregat 10.
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Durch die Erfindung wird einc optimale Möglichkeit geschaffen, das
Löschmittel gezielt in die Innenbrandzone eines Brandherdes sowohl aus der Luft
als auch aus gleicher Ebene (Boden) zu bringen. Die Erfindung berücksichtigt alle
bekannten Löschmittel in flüssiger, schau,mbildender und/oder in pulverisierter
Form. Bei einem Haufenabwurf bzw. Haufenausstoß wird das Löschmittel ohnc nennenswerte
Verlusteffekte, wic Zerstäuben, Vertlellen, Verdampfen, an das Brandobjekt gebracht.
Ebenso konnen durch die Erfindung große Reichweiten (Wurfweiten) durch Ausstoßen
aus Auswurfsystemen erzielt werden.
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Weiter soll sich die Erfindung dadurch aus7eichnen, daß eine Kleinverpackung
aus umweltfreundlichen Materialien das Löschmittel anschließt und unmittelbar nach
Auftreffen in Brandbereich das Löschmittel freigibt. Das Löschmittel ist je nach
Aggregatszustand in Behältnissen zu verpacken. Das Behältnis entspricht in der Größe
z.B. einem Hühnerei, in der Form den geometrischen Abmessungen eines Balles, Kubus,
Tetraeders oder ähnlichem. Als Behä.ltnismaterial kommen z.B. Papier, Pappe, Kautschuk
und Plastikmaterialien je nach Zielsetzung in Frage. Weiter sind Verfahren wie Eindicken,
chemische Verbindungen etc. j nach den Anforderungen denkbar.
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Für das Abfüllen der Löschmittel sind bekannte Verfahren, z.B. aus
der Nahrungsmittelindustrie, in Anwendung u bringen.
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Die so gefüllten Kleinbehältnisse mit Löschmitteln können in loser
Form gelagert oder in Gittersteigen geschüttet werden. Auch ist ein Lagern in Transportbehältern
vorzusehen0 Was für die Lagerung genannt ist, gilt auch für den Transport. In den
Gittersteigen bzw. Transportbehältern kann das verpackte Löschmittel zum Einsatzort
gebracht werden. Es schließt nicht aus, daß auch durch lose Schüttung auf Fahrzeugladeflächen
der Transport möglich ist. Am Einsatzort kann das Löschmittel im Flugzeugladeraum
geschüttet -auch geschaufelt - werden, bzw. durch gegebene Außenlastgroßebehälter
an Flugkörpern zum Eionsatzort trransportiert werden. In jedem Fall ist das Ausbringendes
so verpackten Löschmittels aus bzw. von dem Flugkörper durch Öffnen einer möglichst
großen Fläche (Bodenlucke, Klappe) gezielt über dem Brandort vorzuschen.
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Die Erfindung zeichnet sich weiter dadurch aus, daß das Ausstoßen
bzw. Auswerfen mittels Auswurfsystem (Kanone, Sprengkopf, Ilurfmaschine) durch gezieltes
Ausstoßen angewandt werden kann. Die Reichweite wird bestimmt durch die Vorrichtung,
ebenso die Treffsicherheit.
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Bei Hochhausbränden ergeben sich durch die Erfindung die diversesten
Brandbekämpfungsmöglichkeiten, z.B. durch gezieltes Anwenden des Löschmittels, z.B.
durch Werfen, Fallen oder Rutschen.
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Das abgelassene/ausgestoßene Löschmittel wird aus dem Behältnis frei
durch Zerstären der Behältniswandung durch Verwendung spröden Materials, das beim
Auftreffen zerstört wird, wobei in diesem Fall das Material aus nicht gef2hrdenden
Werkstoffen (Splitterbildung) bestehen sollte. Die Behältniswandungen können auch
geöffnet werden durch
Brandkontakt (Temperatur) oder durch Verwendung
eines mechanischen Aufschlagöffnungssystems.
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- Patentansprüche -
L e e r s e i t e