DE2656653A1 - Verfahren zur bildung eines hydrophoben ueberzuges auf einer aluminiumoberflaeche - Google Patents

Verfahren zur bildung eines hydrophoben ueberzuges auf einer aluminiumoberflaeche

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    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C22/00Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
    • C23C22/05Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using aqueous solutions
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Description

  • Verfahren zur Bildung eines hydrophoben
  • Überzuges auf einer Aluminiumoberfläche Die vorliegende Erfindung betrifft ein einfaches Verfahren zur Bildung eines hydrophoben Uberzuges auf einer Aluminiumoberfläche.
  • Zur Zeit stehen der Technik zahlreiche Verfahrensweisen zum überziehen von Aluminiumoberflächen zur Verfügung, wie die anodische Oxidation, das Aufbringen von galvanischen ueberzügen, die Bildung von Überzügen durch chemische Umwandlung, Farbanstriche und dergleichen mehr.
  • Wenn auch die Überzüge für eine lang dauernde Haltbarkeit entworfen sind, so erfordern sie doch umfangreiche Oberflächenvorbehandlungen und sind äußerst kostspielig.
  • Häufig wird Jedoch nur ein kurze Zeit dauernder Schutz benötigt oder gewünscht, z.B. beim Versenden oder Lagern von Aluminiumprodukten in Form von Halbfertigwaren, wie Aluminiumblechrollen und dergleichen, wobei die Bildung von Wasserflecken oder anderen Oxidationsprodukten unterbunden werden soll. Bei anderen Gelegenheiten ist es erwünscht, den allmählichen Aufbau von natürlichem Oxid auf der Aluminiumoberfläche zu verhindern, z.B. beim Schweißen und bei Klebstoffbindungen, da der Aufbau von natürlichem Oxid diese Art von Arbeitsgängen beeinträchtigen kann. Bis heute ist jedoch kein wohlfeiles Verfahren bekanntgeworden, mit dem ein Kurzzeitschutz erzielt werden kann ohne Beeinträchtigung der Fabrikationsbedingungen oder Oberflächenbehandlungen, insbesondere in den Fällen, in denen Schmiermittel auf die Oberfläche aufgebracht werden müssen.
  • Ein einfaches wohlfeile Verfahren zum Überziehen von Aluminium ist in der US-PS 3 726 721 von Wittrock und Mitarbeitern, die auf die Anmelderin der vorliegenden Erfindung übertragen ist, beschrieben worden, doch kann der leicht zerreibbare Überzug, der bei diesem Verfahren erhalten wird, die späteren Verformungs- oder Beschichtungsoperationen beeinträchtigen.
  • In der US-PS 2 963 391 von Kubie ist ein Verfahren zur Bildung eines Überzuges, der als Extrudierungs-Gleitmittel konzipiert wurde, beschrieben, bei dem die Aluminiumoberfläche zuerst mit einer ammoniak-beladenen alkalischen Lösung, die eine Fettsäure (oder ein äquivalentes Salz oder einen äquivalenten Ester derselben) enthält, behandelt und dann bei etwa 2040C (4000F) gebacken wird, um einen Überzug, der nicht bekannte Eigenschaften aufweist, zu bilden.
  • Marosi beschreibt und beansprucht in seiner US-PS 3 849 207 ein Verfahren zur Behandlung von Aluminium und anderen Metallen, bei dem die Oberfläche mit einer alkalischen Natriumformiatlösung behandelt und dann mit einem klaren Harzfilm beschichtet wird, um einen sepia-farbigen Überzug zu bilden. Die Natur des Überzuges, der während der Behandlung in der alkalischen Natriumformiatlösung gebildet wird, wird in der Bezugspatentschrift nicht beschrieben. Wie jedoch festgestellt wurde, ist die Aluminiumoberfläche, die unter einem solchen Überzug liegt, einer Wasserfleckenbildung oder einer anderen Oxidation in weitgehend der gleichen Weise zugänglich wie unbehandeltes Aluminium, da der Überzug feucht ist und von Wasser oder wäßrigen Lösungen durchdrungen werden kann.
  • Es besteht seit vielen Jahren ein technisches Bedürfnis nach einer einfachen, wohlfeilen Verfahrensweise, mit deren Hilfe zeitweilig eine extensive Oxidation einer Aluminiumoberfläche durch Wasser oder andere Medien vor allem bei Aluminiumblechrollen verhindert werden kann, doch steht eine solche Arbeitsweise der Fachwelt bis heute nicht zur Verfügung.
  • Hier schafft nun die vorliegende Erfindung Abhilfe.
  • Die Erfindung bezieht sich allgemein auf das Überziehen einer Aluminiumoberfläche und insbesondere auf die Behandlung einer Aluminiumoberfläche zwecks Bildung eines festhaftenden, hydrophoben Überzuges, der die darunter liegende Aluminiumoberfläche gegen Oxidation schützt und auch das Aufbringen von Schmier- bzw. Gleitmitteln für die spätere Weiterverarbeitung erleichtert. Der Ausdruck Aluminium bezieht sich in dem Sinn, in dem er in dieser Erfindungsbeschreibung gebraucht wird, auf reines Aluminium, technisch reines Aluminium und Aluminiumlegierungen.
  • Gemäß der Lehre der Erfindung wird eine Aluminiumoberfläche mit einer wäßrigen alkalischen Lösung, die eine langkettige aliphatische Carbonsäure, ein äquivalentes Alkalisalz derselben oder eine Verbindung, die ein langkettiges aliphatisches Carboxylat-Anion in einer alkalischen Lösung erzeugt, bei einer erhöhten Temperatur, die über 600C liegt, behandelt. Die Behandlungszeiten betragen für eine saubere Oberfläche etwa 1 Sekunde, doch beeinflussen länger dauernde Behandlungszeiten den Überzug offensichtlich nicht nachteilig. Der Überzug auf der Oberfläche ist hydrophob und für gewöhnlich äußerst oleophil. Darüber hinaus wird der Überzug für gewöhnlich nicht angegriffen von Mineralsäuren, wie Salpetersäure, Salzsäure oder Schwefelsäure, oder von den üblichen polaren Lösungsmitteln, wie Aceton oder Äthylalkohol. Der gebildete Überzug ist sehr schwer zu analysieren, da er unter den meisten Umständen aus einer monomolekularen Schicht in einer Dicke von größenordnungsmäßig 100 2 zu bestehen scheint. Die das Carboxylat-Anion in der alkalischen Lösung erzeugende Verbindung reagiert offenbar mit der Aluminiumoberfläche unter Bildung einer Art Aluminiumseife oder sie ist zumindest mit der Aluminiumoberfläche äußerst stark assoziiert.
  • Das PH der alkalischen Behandlungslösung soll etwa 8,5 bis etwa 10,0, vorzugsweise etwa 9 bis 10, betragen. Bei einem beträchtlich über 10 liegenden pH-Wert erfolgt keine Überzugsbildung, nur ein Anätzen. Die Temperatur an der Grenzfläche zwischen dem Metall und dem Bad soll 600C übersteigen und vorzugsweise zwischen etwa 75 0C und dem Siedepunkt der Lösung liegen. Zur Erzielung optimaler Ergebnisse wird die Temperatur auf etwa 85 0C + 50C gehalten. Wenngleich es in der Regel äußerst zweckmäßig ist, die Aluminiumoberfläche mit einer Lösung, die auf den vorgeschriebenen Temperaturen gehalten wird, zu behandeln, muß man auch die Möglichkeit ins Auge fassen, ein Aluminiumwerkstück, das auf eine beträchtlich über der vorgeschriebenen Temperatur liegende Temperatur erhitzt ist, mit einer Lösung, deren Temperatur niedriger als die vorgeschriebene Temperatur ist, zu behandeln, um die erforderlichen Grenzflächentemperaturen zu erzielen. Bei einer Grenzflächentemperatur von weit unter 600C ist keine signifikante Überzugsbildung zu beobachten.
  • Die langkettige aliphatische Verbindung im Behandlungsbad braucht nur in kleinen Mengen vorhanden zu sein, in Mengen, die für gewöhnlich größer als 1 Gewichtsteil pro 1 Million Gewichtsteile betragen. Es ist Jedoch empfehlenswert, die Verbindung in einem geringen Überschuß über die zur Sättigung benötigte Menge hinaus anwesend sein zu lassen, so daß sich eine Emulsion bildet, welche die Überwachung der Zusammensetzung sehr bequem gestaltet. Die Verbindung kann aus einer langkettigen Carbonsäure (einer Fettsäure), einem Alkali- oder Ammoniumsalz derselben oder aus anderen Verbindungen bestehen, die ein langkettiges Carboxylat-Anion in einer alkalischen Lösung erzeugen. Das langkettige Carboxylat-Anion soll 10 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen. Bei Carbonsäuren mit weniger als 10 Kohlenstoffatomen sind die Überzüge nicht hydrophob genug, als daß sie von irgendeinem technischen Wert bezüglich der Verhinderung der Benetzbarkeit des Überzuges und des Durchtretens von Wasser oder anderen wäßrigen Lösungen wären, was zu Wasserflecken führt. Verbindungen mit mehr als 20 Kohlenstoffatomen in der Kette überziehen für gewöhnlich geradeso die Aluminiumoberfläche, reagieren aber weder mit dem Aluminiumsubstrat,noch assoziieren sie sich stark mit diesem Substrat. Dieser letztgenannte Umstand läßt sich leicht veranschaulichen, indem man den Überzug mit polaren Lösungsmitteln, wie Aceton oder Äthylalkohol, entfernt. Darüber hinaus ist es bei übermäßig langkettigen Carboxylat-Komponenten für gewöhnlich zu schwer, diese als eine Emulsion zu halten, so daß sie für eine Behandlung der Oberfläche nicht wirksam sind.
  • Zu den geeigneten langkettigen aliphatischen Carbonsäuren gehören Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Ricinolsäure, Linolsäure, Arachinsäure und dergleichen. Vorzugsweise werden die Alkalisalze der genannten Säuren verwendet. Wenngleich die Natrium- und Kaliumsalze für die Zwecke der vorliegenden Erfindung äußerst erwünscht sind, so sind auch die Lithium-, Cäsium- und Ammoniumsalze brauchbar. Es können auch andere Verbindungen, welche das zweckentsprechende Carboxylat-Anion in einer alkalischen Lösung erzeugen, verwendet werden. Die aliphatische Komponente der carboxylat-erzeugenden Verbindung kann gesättigt oder ungesättigt sein; ungesättigte Verbindungen neigen jedoch dazu, weniger wirksam zu sein als gesättigte Verbindungen. Es können auch Substituenten an der aliphatischen Kohlenstoffkette vorhanden sein, vorausgesetzt, daß sie die Carboxylatverbindung nicht daran hindern, den gewünschten Überzug zu bilden.
  • Gewünschtenfalls können auch Netzmittel, wie "Emsorb 6903" (im Handel vertrieben von der Firma Emery Industries, Ins.), "Tween 85" (im Handel vertrieben von der Firma ICI American, Inc.) und "Ultrawet" (im Handel vertrieben von der Firma Armour and Company), zu der Lösung in Mengen bis zu 3 Gew.-% zugegeben werden, um die Benetzung der Aluminiumoberfläche durch die alkalische Lösung während der Behandlung zu erleichtern. Die Verwendung von Netzmitteln trägt dazu bei, den Überzug stärker oleophil zu machen. Es können auch andere Komponenten, wie Emulgatoren und dergleichen, in einer Menge bis zu 3 Gew.-% zugesetzt werden, um die Fettsäurekomponente mit der wäßrigen Lösung mischbar oder zumindest emulgierbar zu machen. Auch mechanische Dispergiermittel können angewendet werden, z.B. dann, wenn die Emulgierung der carboxylat-erzeugenden Komponente in der alkalischen Lösung schwierig ist.
  • Die Behandlungslösung kann durch Zusatz von geeigneten Verseifungsmitteln, wie Alkalihydroxiden oder Ammoniumhydroxid, alkalisch gemacht werden. In vielen Fällen, z.B.
  • dann, wenn Natriumstearat oder Natriumpalmitat verwendet wird, ist Jedoch die Lösung alkalisch genug, so daß ein weiterer Zusatz irgendeines Hydroxids unnötig ist. Wenn auch Ammoniumsalze und Ammoniumhydroxid in der alkalischen Behandlungslösung verwendet werden können, so sind diese Verbindungen nicht besonders empfehlenswert, da bei den erforderlichen erhöhten Grenzflächentemperaturen das Ammoniak aus der Lösung ausgetrieben wird und damit die Aufrechterhaltung eines geeigneten alkalischen PH an der Grenzfläche sehr schwierig ist.
  • Wird die Aluminiumoberfläche zum ersten Mal mit der erfindungsgemäßen alkalischen Lösung in Kontakt gebracht, so tritt am Anfang ein kurzes Aufbrausen bzw. Aufschäumen auf, was anzeigt, daß das Aluminiumsubstrat angeätzt wird. Das Aufschäumen klingt jedoch schnell ab, und es bildet sich der gewünschte hydrophobe Uberzug, und zwar für gewöhnlich innerhalb einiger Sekunden. Eine starke Oxidschicht kann die Bildung des Überzuges verzögern, und offensichtlich muß der Hauptteil der Oxidschicht - wenn nicht gar die gesamte Oxidschicht - weggeätzt werden, bevor irgendeine Reaktion oder eine starke Assoziierung zwischen dem Carboxylat-Anion und dem Aluminiumsubstrat eintreten kann. Das Ätzen, das zu Beginn eintritt, kann eine sehr dünne Oxidschicht auf der Metalloberfläche hinterlassen oder erzeugen, und in aller Wahrscheinlichkeit kann das Carboxylat-Anion mit basischen Stellen auf diesem dünnen Oxidüberzug unter Bildung der Seife reagieren.
  • Der Oberflächenüberzug, der sich erfindungsgemäß bildet, ist weder leicht durch Wasser oder andere nicht-alkalische wäßrige Lösungen zu benetzen oder von diesen zu durchdringen. Die Oberfläche ist für gewöhnlich oleophil und in der Regel verträglich mit den meisten, wenn nicht gar mit allen in der Metallbearbeitung verwendeten Schmiermitteln mit Einschluß von Wasser als Grundlage enthaltenden Emulsionen.
  • Diese Verträglichkeit des Überzuges mit Schmiermitteln wird beträchtlich verstärkt durch die Mitverwendung von Netzmitteln in der alkalischen Behandlungslösung und insbesondere durch Behandeln des gebildeten hydrophoben über zugs mit einer (über 600C) heißen alkalischen Lösung (PH 8,5 bis10, vorzugsweise 9,0 bis 10,0) eines Netzmittels.
  • Hierfür kommen nicht-ionische und kationische Netzmittel bevorzugt in Frage.
  • Der hydrophobe Überzug weist einen elektrischen Widerstand von anfänglich etwa 15 Mikroohm pro cm2 auf, der mindestens 2 bis 3 Wochen lang verhältnismäßig stabil bleibt. Dieser Umstand belegt, daß im wesentlichen keine Oxidation der darunter liegenden Aluminiumoberfläche eintritt. Man muß diese Widerstands-Größenordnungen einmal mit einem natürlichen Oxidüberzug vergleichen, der einen anfänglichen Widerstand von etwa 30 Mikroohm pro cm2 aufweist, der nach und nach weit über 1000 Mikroohm pro cm2 ansteigen kann, und zwar ist dies eine Sache von Tagen. Der verhältnismäßig stabile Widerstand, den der erfindungsgemäß aufgebrachte Überzug aufweist, ist ein äußerst vorteilhafter technischer Umstand. So ist z.B. beim Schweißen von Aluminium der Oxidüberzug unerwünscht, weil er die Schweißoperation - besonders beim Punktschweißen - stört. Durch die Aufrechterhaltung des Widerstandes auf einem verhältnismäßig konstanten Wert besteht so keine Notwendigkeit, die Oberfläche vor dem Schweißen zu reinigen.
  • Darüber hinaus verhindert der Überzug gemäß der Erfindung in Verarbeitungsvorrichtungen, in denen von der Klebmittel-Verbindung von Aluminiumteilen Gebrauch gemacht wird, eine Oxidation während der verschiedenen Fabrikations- oder Montagearbeiten, und er bildet sogar eine ausgezeichnete Grundlage für die Verklebung zwischen dem Aluminiumsubstrat und anderen Materialien.
  • Der erfindungsgemäße Überzug kann leicht entfernt werden durch Behandeln mit alkalischen Reinigungslösungen, wie sie normalerweise verwendet werden, um in der Technik Aluminiumoberflächen zu reinigen, bevor diese den verschiedenen Oberflächenbehandlungen, wie der anodischen Oxidation, dem Anstreichen mit Farbe und dergleichen, unterworfen werden.
  • Es ist weiter gefunden worden, daß das erfindungsgemäße Verfahren dazu verwendet werden kann, um Aluminiumoberflächen, die oxidiert oder in anderer Weise mit oxidierten Produkten verunreinigt sind, vor der späteren Verarbeitung zu behandeln. Das Ätzen, das beim Verfahren eintritt, entfernt die verunreinigende Oxidfläche, und der gebildete Überzug ist gut verträglich mit den Metallbearbeitungs-Schmiermitteln und wird durch diese gut benetzt. So ist z.B. die Oberfläche von Blechen aus Aluminiumlegierungen, wie sie zur Fabrikation von gezogenen und geglätteten Konservendosenkörpern verwendet werden, häufig mit Wasserflecken (dem Oxidationsprodukt aus der Kondensation von Wasser auf der Oberfläche während des ltransports oder der Lagerung} oder mit aufgenommenen Feststoffpartikeln (hochoxidierte Metallteilchen, die in die Oberfläche während des Walzens eingebettet werden) verunreinigt, und diese Verunreinigungen stören die Zieh-und Glättoperationen. Behandelt man solche Bleche nach der Lehre der vorliegenden Erfindung, so werden durch das Ätzen im wesentlichen die gesamten oxidierten Oberflächenverunreinigungen entfernt. Der gebildete Überzug nimmt leicht das Schmiermittel für das Ziehen und Glätten auf, insbesondere dann, wenn nachfolgend eine Behandlung mit einer heißen alkalischen Lösung, die ein Netzmittel enthält, vorgenommen wurde. Die Behandlungszeiten liegen bei starken natürlichen Oxidüberzügen, die gealtert sind, in der Größenordnung von mehreren Minuten, im Gegensatz zu Zeiten von wenigen Sekunden, die für die Behandlung einer mit frischem natürlichem Oxid überzogenen Aluminiumoberfläche benötigt werden.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
  • In jedem der Beispiele 1 bis 7 wurde ein sauberes Blech aus einer Aluminiumlegierung der Type 3004-H19 behandelt.
  • Die Behandlungslösungen, die auf 85 + 5°C gehalten wurden, wurden in der Weise hergestellt, daß man 1,0 gll der jeweils angegebenen Säure zu entionisiertem oder destilliertem Wasser gab und dann - erforderlichenfalls - das mit NaOH auf 9,0 * 0,1 einstellte. Die Behandlungsdauer betrug in Jedem Fall 30 Sekunden. Jedes behandelte Muster wurde auf seine Benetzbarkeit geprüft nach Behandlung in der alkalischen Lösung, nach einem 30 Sekunden langen Eintauchen in eine 35-gewichtsprozentige Salpetersäurelösung und dann nach einem Spülen mit Aceton-Äthylalkohol.
  • Beispiel 1 Laurinsäure (C12> bildete eine hydrophobe, oleophile Oberfläche, die auch nach einem 30 Sekunden langen Eintauchen in die Salpetersäure hydrophob blieb. Jedoch vermochte nach der Salpetersäurebehandlung das Spülen mit der Aceton-Äthylalkohollösung offensichtlich den hydrophoben ueberzug zu entfernen, da die behandelte Oberfläche dann mit Wasser benetzt werden konnte.
  • Beispiel 2 Myristinsäure (C14) bildete eine hydrophobe oleophile Oberfläche, die auch nach einem 30 Sekunden langen Eintauchen in die Salpetersäure hydrophob blieb. Jedoch vermochte nach der Salpetersäurebehandlung das Spülen mit der Aceton-Äthylalkohollösung den hydrophoben Überzug offensichtlich zu entfernen, da die behandelte Oberfläche dann mit Wasser benetzt werden konnte.
  • Beispiel 3 Palmitinsäure (C16) bildete eine hydrophobe, oleophile Oberfaäe die sowohl nach dem Eintauchen in die Salpepersäure als auch nach dem Spülen mit Aceton-Äthylalkohol so blieb.
  • Beispiel 4 Stearinsäure (C18) bildete eine hydrophobe, oleophile Oberfläche, die sowohl nach dem Eintauchen in die Salpetersäure als auch nach dem Spülen mit Aceton-Äthylalkohol so blieb.
  • Beispiel 5 Öl säure (ungesättigte C18-Säure) bildete eine hydrophobe, oleophile Oberfläche, die nach einem 30 Sekunden langen Eintauchen in die Salpetersäure hydrophob blieb. Jedoch vermochte nach der Salpetersäurebehandlung das Spülen mit der Aceton-Äthylalkohollösung den hydrophoben Überzug offensichtlich zu entfernen, da die behandelte Oberfläche dann mit Wasser benetzt werden konnte.
  • Beispiel 6 Linolsäure (ungesättigte C18-Säure) bildete eine hydrophobe, oleophile Oberfläche, die nach einem 30 Sekunden langen Eintauchen in die Salpetersäure hydrophob blieb. Jedoch vermochte nach der Salpetersäurebehandlung die Aceton-Äthylalkohollösung den Überzug offensichtlich zu entfernen, da die behandelte Oberfläche dann mit Wasser benetzt werden konnte.
  • Beispiel 7 Arachinsäure (C20) bildete eine hydrophobe, oleophile Oberfläche, doch wurde die Oberfläche nach dem Eintauchen in die Salpetersäure hydrophil.
  • Beispiel 8 Ein reines Blech aus einer Aluminiumlegierung der Type 3004-H32 wurde 5 Sekunden lang in einer auf 80°C gehaltenen, wäßrigen, alkalischen Lösung, die 1,0 g/l Natriumstearat enthielt, behandelt. Das PH der Lösung betrug 9,3. Zu Beginn tratt ein Aufschäumen auf, doch klang das Aufschäumen schnell ab, und es bildete sich der gewünschte hydrophobe, oleophile ueberzug. Das behandelte Blech widerstand 20 Stunden lang der kontinuierlichen Einwirkung eines Wassernebels ohne das geringste Anzeichen von Wasserflecken oder anderen Oberflächendefekten. Der Überzug war mit zahlreichen Metallbearbeitungs-Schmiermitteln, wie sie beim Walzen, Schmieden, Ziehen und Glätten, Verformen, Stanzen und dergleichen Anwendung finden, völlig verträglich. Zu Beginn wies die behandelte Oberfläche einen elektrischen Widerstand von 16 Mikroohm/cm² auf, und nachdem sie 6 Wochen lang einer Laboratmosphäre (23°C; 70% Feuchtigkeit) ausgesetzt worden war, hatte sie einen elektrischen Widerstand von nur 30 Mikroohm/cm2.
  • Beispiel 9 Es wurde ein Stahlblech nach den in den Beispielen 1 bis 7 angegebenen Arbeitsbedingungen behandelt. Es wurde jedoch keine signifikante Überzugsbildung beobachtet. Die Oberfläche des Eisenprodukts wurde nach der Behandlung leicht durch Wasser benetzt. Es sprach der Augenschein (Verfärbung der Lösung) dafür, daß die Lösung die Oberfläche lediglich anlöste.
  • Beispiel 10 Es wurden mehrere eng gepackte Bleche aus einem Aluminium der Type 3004-H32 in der in Beispiel 8 oben angegebenen Weise behandelt mit der Abänderung, daß 2,0 g/l eines Polyoxyäthylen-sorbitan-trioleats, wie es unter dem Warenzeichen "Tween 85" im Handel vertrieben wird, als Netzmittel zur Lösung zugesetzt worden waren. Der gebildete Überzug war dem in Beispiel 8 gebildeten Überzug voll äquivalent. Das Netzmittel erlaubte der Lösung zwischen die eng gepackten Aluminiumbleche zu dringen und mit den Oberflächen derselben zu reagieren.
  • Beispiel 11 Es wurde ein Blech aus einer Aluminiumlegierung der Type 3004-H32 mit einer Lösung behandelt, die ein Polyoxyäthylen-sorbitan-trioleat (Tween 85) allein als Quelle des Carboxylat-Anions enthielt. Die Lösung, die 2 g/l des Trioleats (Tween 85) enthielt, wies ein PH von 9,5 auf und ihre Temperatur betrug 800C. Der gebildete Überzug war hydrophob und oleophil.
  • Beispiel 12 Reine Bleche aus der Aluminiumlegierung der Type 3004-H32 wurden 30 Sekunden lang in einer heißen, wäßrigen, alkalischen Lösung, die 1 g/l Natriumstearat enthielt, behandelt.
  • Das PH der Lösung betrug 9,5 und ihre Temperatur 800C.
  • Nach der Behandlung wurden die Bleche gespült, und danach wurden separate Bleche 5, 15, 25 und 35 Sekunden lang in einer zweiten heißen, wäßrigen, alkalischen Lösung, die 2 g/l Polyoxyäthylen-sorbitan-trioleat (Tween 85) enthielt, behandelt. Das PH der zweiten Lösung betrug gleichfalls 9,5 und deren Temperatur 800C. Die gebildeten Uberzüge waren hydrophob und sehr oleophil. Die behandelten Bleche wurden dann in bezug auf ihre Verträglichkeit mit Mineralöl bewertet. Die Bewertung erfolgte in der Weise, daß man einen Tropfen Mineralöl auf eine behandelte Fläche brachte, die etwa 70° gegen die Horizontale geneigt war, und man dann die Zeit bestimmte, die es dauerte, bis der Öltropfen 7,62 cm (3 inches) der geneigten Fläche durchlaufen hatte. Längere Zeiten zeigen eine stärkere Benetzbarkeit und demzufolge eine bessere Verträglichkeit mit dem Schmiermittel an. Die erhaltenen Ergebnisse waren die folgenden: Dauer der zweiten Behandlung Zeit, Sekunden 0 8 - 10 5 25 - 35 15 60 25 90 35 90 Analoge Ergebnisse wurden mit einem Tropfen einer 30-vol.-%igen Öl-in-Wasser-Emulsion von "Texaca 591", einem üblichen Aluminiummetallbearbeitungs-Schmiermittel, erhalten.
  • Bei anderen Tests wurde festgestellt, daß C8-Säuren, wie Caprylsäure, und C22-Säuren, wie Behensäure, hydrophile Überzüge bildeten.
  • Selbstverständlich sind dem Fachmann verschiedene Modifikationen und Verbesserungen der hier beschriebenen Erfindung geläufig, die er vornehmen kann, ohne vom Prinzip der Erfindung und dem Umfang der nachstehenden Ansprüche abzuweichen.

Claims (1)

  1. Patentansprüche 1 , Verfahren zur Bildung eines haftfesten, hydrophoben Uberzuges auf einer Aluminiumoberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aluminiumoberfläche mit einer alkalischen Lösung, welche eine Verbindung enthält, die darin ein langkettiges, 10 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisendes, aliphatisches Carboxylat-Anion erzeugt, bei einem PH von unter 10 behandelt und hierbei die Temperatur an der Grenzfläche zwischen Oberfläche und Lösung auf über 60°C hält, wobei die besagte Lösung die Aluminiumoberfläche zu Beginn anätzt und die Lösung danach den haftfesten, hydrophoben ueberzug auf der Aluminiumoberfläche bildet.
    2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungslösung eine Temperatur zwischen etwa 75°C und dem Siedepunkt der Lösung aufweist.
    5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Verbindung aus der Stoffgruppe ausgewählt ist, die aus einer langkettigen aliphatischen Carbonsäure und den Alkalisalzen oder den Ammoniumsalzen einer langkettigen aliphatischen Carbonsäure besteht.
    4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungslösung eine Temperatur von etwa 80 bis etwa 90°C aufweist.
    5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das PH der Lösung auf ueber 8,5 gehalten wird.
    6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das PH der Lösung etwa 9 bis 10 beträgt.
    7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung mehr als 1 Teil der besagten, das Carboxylat-Anion erzeugenden Verbindung pro Million Teile enthält.
    8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alkalische die Losung-zwecks Erleichterung der Benetzung der unbehandelten Aluminiumoberfläche durch die alkalische Lösung ein Netzmittel enthält.
    9. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Verbindung aus Natriumstearat besteht.
    10. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Alkalisalze aus Natrium- oder Kaliumsalzen bestehen.
    11. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagte Lösung durch Zugabe eines Alkalihydroxids alkalisch gehalten wird.
    12. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Überzug eine Dicke von weniger als 100 Angstrom-Einheiten aufweist.
    13. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Carboxylat-Anion erzeugende Verbindung 12 bis 18 Kohlenstoffatome in der Kohlenstoffkette aufwpist.
    14. Aluminiumerzeugnis mit einem hydrophoben Überzug, dadurch gekennzeichnet, daß dieser nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 gebildet worden ist.
    15. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der hydrophobe Überzug weiter mit einer alkalischen Lösung, die ein Netzmittel enthält, bei einer Temperatur von über 60 0C behandelt wird.
    16. Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das PH der das Netzmittel enthaltenden Lösung etwa 8,5 bis 10,0 beträgt.
    17. Verfahren gemäß Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das besagte PH etwa 9,0 bis 10,0 beträgt.
    18. Aluminiumerzeugnis mit einem Überzug, dadurch gekennzeichnet, daß dieser nach dem Verfahren des Anspruchs 15 gebildet worden ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0157044A1 (de) * 1984-03-21 1985-10-09 Drew Chemical Corporation Verfahren und Zusammensetzung zur Verhütung oder Inhibierung von Korrosion

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