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Rezeichnuna: Verfahren und Vorrichtungen zum Herstellen von
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Formen, insbesondere Gieß- oder Spritzformen zum Fertigen von Schuhen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Formen und derartige Formen
selbst, insbesondere Gieß- oder Spritzformen, wie sie zum Fertigen von Schuhen,
aber auch von anderen Gegenstanden, vor allem auf Karussetautomaten, benutzt werden.
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Bei der Herstellung von Schuhen im Formverfahren aus gegossenem oder
gespritztem Kuststoff besteht das Bedürfnis, derartiges Schuhwerk so herzustellen,
daß es seinem Aussehen nach weitestgehend solchem Schuhwerk entspricht, das aus
Naturstoffen besteht, z. B. genarbtem Leder, einschließlich der bei Leder üblichen
Oberflächenunebenheiten,wie Falten, Verwerfungen, Wölbungen und dgl. Dies geschieht
in bekannter Weise, in dem eine größere Anzahl derartiger Schuhe aus dem Vorlagematerial,
z. B. genarbtem
Leder, original, also in Handarbeit und unter dem
entsprechend hohen Material- und Zeit- sowie Lohnsufwand hergestellt wird, wobei
die Zahl dieser Grundmodelle der Zahl der in einer Kunststoffgieß- oder Spritzmaschine
erforderlichen Leisten entsprechen muß. Diese Grundmodelle werden dann galvanisch
mit einer Metallschicht von wenigen Millimetern, in der Regel einer Nickelschicht,
umgeben und diese Negativformen unterteilt sowie in entsprechenden Formbacken durch
Hintergießen untergebracht und zuverlässig abgestützt, so daß sie den Herstellungsvorgang
über langere Zeiten aushalten können. Auch die HersXellung dieser Negativformen
ist durch das ga]vanische Verfahren und die -eiterbearbeitung der Negativformen
aufwendig, vor allem aber zeitraubend, so daß von dem Entwurf eines Grundmodells
in der Modellabteilung einer Scbuhfabrik bis zum Vorliegen des ersten, fertigen
Schuhes ein st-hr langer Zeitraum verstreicht und die mit der Produktion verbundenen
Entscheidungen entsprechend hinausgezögert werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, dieses bekannte Verfahren unter Herstellung
galvanischer Negativformen durch ein ähnliches Verfahren zu ersetzen, das es jedoch
einerseits ermöglicht, die hohe Anzahl von Grundmodellen, die zur Herstellung einer
entsprechenden Zahl von Negativformen erforderlich sind, zu vermeiden, zum anderen
die Zeiten von der Herstellung eines Grundmodells bis zum Vorliegen des ersten Fertigerzeugnisses
zu verkürzen und darüber hinaus die Kosten für die Herstellung der Herstellungsformen
insgesamt herabzusetzen.
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Dies gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß vonleinem Grundmodell
eine Negativform hergestellt wird, in dieser eine Anzahl von (positiven) Galvano-Kernmodelle
gefertigt, diese galvanisch mit einem Negativ-Formschalen-Uberzug versehen werden,
worauf nach Zerstören der Kernmodelle die Formschalen in je eine Kastenform eingebracht
werden, deren Hohlraumabmessungen den Außenmaßen der Herstellungsform entsprechen,
wonach die Schalenform in der Kastenform hintergossen und die Herstellungsform ausgeformt
sowie ggf. in Formbacken o. dgl. unterteilt und bzw. oder bearbeitet wird.
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Der Vorteil dieses neuen Verfahrens liegt auf der Hand: Es ist nur
ein einziges Grundmodell herzustellen; als solches kann das ursprüngliche Entsurfsmodell
verwandt werden, so daß die Arbeit der Herstellung einer der Zahl der den Anzahl
von Schalenformen entfällt. Des weiteren werden nunmehr durch das ZwischenschalXee/gemäß
der derErfindung erstmals verwandten Negatiform eine der Anzahl der benötigten Herstellungsformen
entsprechende Zahl von Galvano-Kernmodellen gefertigt.
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Diese können aus billigem und leicht zerstörbarem Material, wie z.
B. aus Gips,bestehen und werden gemäß der Erfindung zerstört, so daß es nicht erforderlich
ist, wie bisher die Unterteilung einer derartigen Schalenform im Anschluß an ihre
Herstellung im Galvanobad vorzunehmen; vielmehr kann diese Schalenform im Fall der
endgültigen Herstellung eines Schuhes oder eines Hohlgefäßes o. dgl. zunächst unzerteilt
bleiben, während die Unterteilung dann später in zweckmäßigerer und genauerer sowie
arbeitssparender
Weise zugleich mit derjenigen der Herstellungsform
erfolgen kann.
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unter Umständen Diese Schalenformen werden dert#gemäß als Ganzes
in eineiebenfalls und ungeteilten Kastenform befestigt /in üblicher Weise hintergossen.
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Die auf diese Weise hergestellte JI rstellungsform wird aus der Kastenform
herausgenommen und dann entsprechend unterteilt und bearbeitet.
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Eine weitere Gruppe von Vorteilen ergibt sich aus dem Herstellungsverfahren
insoweit, als die zu seiner Durchführung benötigten neuen und der Erfindung entsprechenden
Vorrichtungen sehr einfach und wenig aufwendig sowie in kürzester Zeit herstellbar
sind.
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So kann die Vorform zum Herste]#en der Negativformen durch einen
an fünf Flächen quaderförmigen, an der sechsten Fläche offenen Kasten, z. B. aus
Holz, Preßplatten, aber auch aus Blech, Kunststoff oder gar aus Fal tpappschachteln
bestehen, wobei die offene Stirnfläche des Kastens der Fußfläche des Grundmodells
entsprechend gekrümmt und durch einen Deckel beliebiger Art und aus beliebigem,
geeignetem Werkstoff, z. B. aus einer Folie, abschließbar ist, an dem das Grundmodell
befestigt ist. Schließlich sind in diesem Kasten, vorzugsweise an seinem Boden,
ein oder mehrere Öffnungen vorgesehen, so daß in umgestülpter Lage mit dem Deckel
nach unten und den Öffnungen nach oben das Grundmodell mit einem geeigneten, schnell
härtenden Werkstoff, insbesondere aber mit
Silikonkautschuk, umgossen
und auf diese Weise eine Negativform hergestellt werden kann. Die Herstellung dieser
Negativform aus Sitikonkautschuk ergibt den Vorteil, daß in der Regel diese Negativform
ungeteilt bleiben kann und infolgedessen an den in ihr herzustellenden Kernmodellen
keinerlei Fugen sichtbar werden.
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Es genügt deshalb auch im allgemeinen die Herstellung einer einzigen
Negativform zur Anfertigung einer, z. B. der Zahl der Formen in einem Gießkarusse#entsprechenden
Anzahl von Kernmodellen.
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In gleicher Weise ist auch die Kastenform, in welcher die Herstellungsformen
gefertigt werden, sehr einfach, wobei es sich empfiehlt, an den Forminnenflächen
Kerne, wie Gewindebolzen, zu befestigen, die zur Bindung entsprechender Bohrungen
bzw. Gewindebohrungen in der Form dienen und nach dem Hintergießen der Schalenformen
in den Kastenformen entfernt, d. h. herausgezogen oder herausgeschraubt werden können,
wobei es gemaß der Erfindung zweckmäßig ist, diese Kastenform nicht nur mit einem
Deckel zu versehen, an welchem die Schalenform lösbar befestigt sein kann, form
sondern die Kasten/audi in einer hierzu senkrechten Mittel(bene oder in einer entsprechenden
Fläche zu unterteilen und mit Spannmitteln zu versehen, die den Zusammenhalt wahren
und nach dem Hintergießen entfernt werden, um die Kastenformhälften auseinanderzunehmen,
während in entsprechender Weise gemäß der Erfindung auch in den Kastenwänden Druckschrauben
o. dgl. vorgesehen sein können, welche ein Ausformen der Herstellungsformen erleichtern.
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Auf diese Weise fallen die Herstellungsformen jeweils als gerch'ossener
Block
an und können anschließend zum Vermeiden von Hinterschneidungen entsprechend z.
B. in zwei Formbacken unterteilt werden.
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Beim#Hintergießen der Schalenformen in den Kastenformen genügt es
und empfiehlt es sich, einen Gießharz mit Aluminiumpulver-Beimischungen zu verwenden,
weil sich gezeigt hat, daß dieser - insbesondere bei einem Gießverfahren zur Herstellung
von Schuhen o. dgl. - den Beanspruchungen in vollem Umfang dann gewachsen ist, wenn
die beanspruchten Teile, mit denen die Herstellungsformen im Gießkarusse]lbefestigt
sind und über welche sie zusainmenwirken, durch verstärkende Kerneinlagen aus Metall
gebildet werden.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel erläutert, das in der
Zeichnung wiedergegeben ist. Hierbei zeigen Fig. 1 ein Grundmodell einer Sohlenkonstruktion
für eine Sandale aus Kunststoff, Fig. 2 eine Negativform zum Herstellen von Positivmodellen,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine Kastenform mit an dem Deckel angebrachtem Positivmodell,
Fig. 4 einen entsprechenden Längsschnitt durch die fertiggestellte Herstellungsform.
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Fig. 5 die geteilte Herstellungsform gem. Fig. 4.
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Das in Fig. 1 dargestellte Grundmodell einer Sandalensohle ist von
Hand gefertigt und besteht aus Lauftei]5, Absatz 6, Brücke 7 und seitlichen
Sohlenrandverzierungen, nämlich einem Einfaßband 8 und Nagelköpfen 9.
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Fig. 2 zeigt die einteilige Negativform, die aus elastischem Silikon-Kautschuk
in einem quaderförmigen Kasten hergestellt ist, der z. B. aus Brettern in eiILachster
Weise zusammengenagelt sein kann, dessen obere Randfläche der Krümmung der Sohleninnenfläche
einschließlich der Sprengung entspricht und der durch einen ebenfalls nicht dargestellten
Deckel von entsprechender Form abgeschlossen ist, an dessen Innenfläche das Laufteil
5 der Grundform mit ihrer Sprengung anliegt bzw. befestigt ist.
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Dieser Deckel kann durch eine biegsaine Folie gebildet werden, die
abdichtend auf dem Kastenrand befestigt wird. Der Boden dieses Kastens weist eine#
oder besser mehrere Bohrungen auf, durch welche die Silikon-Kautschukmasse in den
umgestürzten, d. h.
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auf dem Deckel stehenden Kasten eingefüllt wird. Für die Herstellung
einer beliebigen Anzahl von Kernmodellen genügt demgemäß die Verwendung einer einzigen
derartigen Kastenform und die Herstellung einer einzigen Negativform. Das Kernmodell
entspricht in seiner Raumform vollidentisch dem Grundmodell gemäß Fig. 1.
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Die Rernmodelle werden - wie erwähnt - in der erforderlichen Anzahl
hergestellt, mit einem Galvanoüberzug versehen und die so hergestellte und vom ggf.
zu zerstörenden Kernmodell befreite
Schalenform in eine Kastenform
eingebracht, wie diese in Fig. 3 dargestellt ist.
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Diese Kastenform besteht aus einem quaderförmigen Kasten 10 mit ebener,
offener Oberfläche 11 und quaderförmigem Innenraum 12 sowie einem plattenförmigen
Deckel 13 mit einer in den Innenraum hineinragenden Wölbung 14, die der Form der
Fußfläche einschließlich der Sprengung entspricht, wie sie sich aus den Fig. 1 und
2 am Grundmodell bzw. am Negativmodell ergibt.
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Die Kastenform ist durch eine Trennfuge 15 in zwei symmetrische Teile
unterteilt, die durch Gewindebolzen 16 zusammengehalten werden. Die Schalenform
17 wird am Deckel 13 über Schrauben 18 befestigt. Die Schrauben 19 mit Flügelkopf
20 werden in Gewindebohrungen 21 in den Seitenwänden hineingeschraubt und dienen
nach dem Hintergießen der Schalenform 17 mit Gießharz, das mit Aluminiumpulver versetzt
ist, und nach dem Herausnehmen der Gewindebolzen 16 zum Abdrücken der Herstellungsform.
Schließlich sind noch Bohrungen 22 in den Seiten- und Stirnwänden vorgesehen, in
die Bolzen einsteckbar sind, die nach dem Hintergießen herausgenommen werden können
und an der Herstellungsform entsprechende Bohrungen bzw. Kanäle ergeben, so insbesondere
den Eingußkanal 23.
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Fig. 4 zeigt die fertige Herstellungsform und läßt die Schalenform
17 sowie den Eingußkanal 23 erkennen. Ihm gegenüber liegen zwei Austrittsbohrungen
24, während weitere Bohrungen 25 zur Befestigung der Herstellungsform in der Gießmaschine
dienen.
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Die Herstellungsform wird nach dem Ausformen aus der Kaste!lform
gemäß
Fig. 3 nach einer Trennfläche 26 in zwei Formbacken 27 und 28 unterteilt.
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Zur mechanischen Verstärkung der aus Gießharz bestehenden Herstellungsform
dienen vor dem Hintergießen in die Kastenform eingelegte und mit dem Gießharz fest
verankerte Metallstücke 29, während Paßstifte 30 und entsc.rechende Bohrungen 31
zur Sicherung der gegenseitigen Lage der Herstellungsformhälften dienen. Nach dem
Herausnehmen der Herstellungsform und ihrer Unterteilung erfolgt dann noch die übliche
Bearbeitung, insbesondere die Herstellung der Dichtlippe 32.
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Ansprüche
L e e r s e i t e