DE2653217A1 - 2-n-alkylamino-1,2,3,4-tetrahydro- 5,6-dihydroxynaphthaline und arzneimittel - Google Patents
2-n-alkylamino-1,2,3,4-tetrahydro- 5,6-dihydroxynaphthaline und arzneimittelInfo
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Description
UNIVERSITY OF IOWA RESEARCH FOUNDATION Iowa City, U.S.A.
2-N-Alkylamino-1,2,3 *4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthaline
und Arzneinittel
Die Erfindung betrifft 2-N-Alkylamino-1,2,3,4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthaline
der allgemeinen Formel I
OH
(D
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet, sowie die pharmakologisch verträglichen Säureadditionssalze hiervon.
Es sind zahlreiche Verbindungen mit adrenerger Wirkung bekannt. Hierunter versteht man im allgemeinen eine Stimulierung der
Nervenfasern, die sich z.B. in Nervosität und Herzklopfen äußert,
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ORIGINAL !NSPSCTED
1943 konnte Alquist (Am. J. Physiol. Tpjj, (1948) 586) zeigen, daü
die Wirkungsleitung adrenerger Arsneistoffe über zwei unterschiedliche
Kezeptorsysterce erfolgt, für die er die Bezeichnungen
oC- und ß-Adrenorezeptoren vorschlug. Der oC-Adrenurc-::eptor
ifjt hauptsächlich, mit Erregunpsvorgängen, z.B. der <>
Vai;okonGtriktion und Stimulation des Uterus, der Nickhaut, des
Harnleiters und des Pupillendilatators, plus einer inhibierenden Punktion (intestinale Relaxation) befaßt, während man von
dem f.·—adrenergen Rezeptor annahm, daß er hauptsächlich mit inhibierenden
Funktionen, gekennzeichnet durch die Relaxation der platten Muskulatur im Aterntrakt, Uterus, Wimperniauskel und in
den Blutgefäßen der Skelettrnuskeln und der Leber, plus einer
wichtigen Erregungswirkung, d.h. der myokardialen Stimulierung,
befaßt ist.
Lands und Mitarbeiter (Nature 214 (1967) 597) konnten zeigen,
daß sich die ß-adrenergen Wirkungen weiter in solche der B1-
und iip-Adrenorezeptoren unterteilen lassen. Von diesen umfaßt die LL-Funktion die Bewirkung der Lipolyse und die Herzstimulation,
die sich in einer Zunahme von Kraft und Umfang der myokardialen Kontraktion zu erkennen gibt, und die ß^-F-unktion zeichnet
sich dadurch aus, daß sie die bronchiale Dilatation und Vasodepression
hervorruft.
Die biologischen Wirkungen einer Reihe von Dihydroxyaminotetralinen,
einschließlich das Hervorrufen von Erbrechen bei Ferkeln und Hunden, und das Auftreten zwanghafter Kaubewegungen bei
F.üuGen, wurden von Cannon und Mitarb. (J. Med. Chem. _1_5_ (1972)
34ö) untersucht. Hierbei zeigte sich, daß einige dieser Verbindungen
eine adrenerge Wirkung, ähnlich derjenigen von Dopamin, 4-(2-Aminoäthyl)-brenzkatechin, besitzen, d.h., daß sie Dqpaminorezeptoren
aktivieren bzw. erregen. Unter den untersuchten Verbindungen befand sich 2-N-Methylamino-1,2,3,4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthaliri
in Form des Hydrobromids, das parenteral verabreicht wurde. Hierbei wurden jedoch ausschließlich die sog.
doparainergen Wirkungen beobachtet, d.h. das Auftreten zwangh.'ii'ier·
KriiibfH-.'ppiun^on br-i Mriur.on und
Ferkeln, sowie Erbrechen bei Ferkeln und Hunden.
Ferkeln, sowie Erbrechen bei Ferkeln und Hunden.
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Eine weitere Untersuchung bestimmter 2-Aminotetraline unter dem
Gesichtspunkt ihrer Aktivität als Dopaminrezeptoragonisten stammt von McDermed und Mitarb. (J. Med. Ghem. JjJ (1975) 362).
Der Ausdruck "Agonist" bezeichnet im allgemeinen einen Muskel, der direkt mit der Kontraktion, im Unterschied zu Muskeln, die
gleichzeitig eine Entspannung bewirken, beschäftigt ist. Unter den untersuchten Derivaten befand sich 2-N-n-Propylamino-1,2,3f4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthalin,
dessen Hydrochlorid einen Schmelzpunkt (Zers.) von 231 bis 233°C besitzen soll.
Unter den verschiedenen untersuchten Mono- und Diniederalkylaminoderivaten
waren die Di-n-propylaminderivate diejenigen, die am lückenlosesten eine offensichtliche dopaminerge Aktivität
bewirkten.
Isoproterenol (3» 4-Dihydroxy-o{-/5-sopropylamino)-methyl7-benzylalkohol)
stellt bekanntlich einen sympathomimetischen Bronchodilatator dar, der adrenerge Wirkungen zu erzeugen vermag. Diese
Verbindung wird wegen ihres raschen Ansprechens beim Inhalieren in breitem Umfang verwendet. Bei Verabreichung wirksamer Dosen
erregt jedoch Isoproterenol im allgemeinen sämtliche ß-Rezeptoren
und wirkt wegen seiner raschen Resorption oft auf das Herz. Es wird rasch von den Zellen aufgenommen, und in der Lunge
(und vielleicht auch anderswo) wird es durch das Enzym Brenzkatechin-O-methyltransferase
zu 3-Methylisoproterenol umgesetzt, wobei die zuletzt genannte Verbindung einen schwachen, jedoch
definitiven adrenergen ß-Blocker darstellt. Bei oraler Verabreichung
von Isoproterenol wird es zusätzlich im Verdauungstrakt und in
der Leber durch Umwandlung in ein Sulfatderivat desaktiviert, was zu seiner relativ kurzen Wirkungsdauer beiträgt.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß 2-N-Alkylamino-1,2,3,4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthaline
der vorgenannten allgemeinen Formel I, in der R einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet,
eine ausgeprägte Wirkung als ß-adrenerge Agonisten besitzen.
Bei dem Substituent R kann es sich z.B. um eine Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, η-Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-, tert,-Butyl-,
n-Pentyl-, Isopentyl- oder Hexylgruppe handeln.
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Die therapeutische Verabreichung der Verbindungen der allgemeinen Formel I kann in Form der freien Amine oder in Form der
pharmakologisch verträglichen Säureadditionssalze von anorganischen oder organischen Säuren, z.B. als Hydrochlorid, Hydrobromid,
Sulfat, Phosphat, Acetat, Propionat, Citrat oder Benzoat, erfolgen.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I wirken bei ihrer Verabreichung
an Säuger als ß-adrenerge Agonisten. Es wurde gefunden, daß die Methylamino- und Isopropylaminoderivate besonders
wirksam sind, beide eine erheblich größere Aktivität als adrenerge ß-Agonisten als die entsprechenden Brenzkatechinaminalkylderivate
besitzen, und gleichzeitig eine erheblich geringere Aktivität als Isoproterenol bezüglich der Erniedrigung des Blutdrucks
und der Erhöhung der Herzfrequenz besitzen.
Von den Verbindungen der allgemeinen Formel I wird die neue Verbindung
2-N-Isopropylamino-1,2,3»4-tetrahydro-5»6-dihydroxynaphthalin,
entweder als solche oder in Form des Hydrobromids, bevorzugt.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I und ihre pharmakologisch
verträglichen Säureadditionssalze besitzen wertvolle Eigenschaften als adrenerge ß-Agonisten.
Diese Eigenschaften bedingen ihren therapeutischen Wert in solchen
Fällen, wo die Relaxation des Muskelgewebes und insbesondere der glatten Muskulatur, die primär durch ßp-Rezeptoren erregt
wird, eine Rolle spielt. Beispiele hierfür sind die Therapie des Bronchialasthmas, die Relaxation der glatten Uterusmuskulatur
zur Verhinderung des Aborts, die Relaxation des Harnleiters bei Patienten mit Nierensteinen, und eventuell die Verwendung
als Goronarvasodilatatoren.
Die die Verbindungen der allgemeinen Formel I enthaltenden Arzneimittel
sind sowohl für die Humanmedizin als auch für die Tiermedizin geeignet. Als Versuchstiere eignen sich z.B. Hunde, Katzen,
Meerschweinchen ^r'^ Retten.
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Die Verabreichung erfolgt z.B. oral oder parenteral mit Tagesdosen
von etwa 5 Ug bis etwa 10 mg, jeweils pro kg Körpergewicht.
Für InJektionszwecke können die Verbindungen der allgemeinen
Formel I in Form von Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen in üblicherweise für diesen Zweck geeigneten Trägerstoffen bzw.
Verdünnungsmitteln verwendet werden.
Die orale Verabreichung der Verbindungen der allgemeinen Formel I kann in Form eines Aerosols oder in ähnlichen für Inhalationszwecke geeigneten Verabreichungsformen erfolgen. Weitere Beispiele
für orale Verabreichungsformen sind feste Dosiseinheiten, wie Pillen, Tabletten, Lutschtabletten oder Pastillen, deren
Herstellung unter Verwendung pharmakologisch verträglicher Verdünnungsmittel,
Trägerstoffe und Hilfsmittel erfolgt. Kapseln sind ebenfalls geeignet.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I zeigen eine rasch einsetzende
und starke Wirkung bezüglich der Erregung von ßp-Rezeptoren,
die etwa in der gleichen Aktivitätsgrößenordnung wie diejenige von Isoproterenol liegt. Die relative Aktivität dieser
Verbindungen bei der Wirkung auf das Herz, im Vergleich zu Isoproterenol und anderen selektiven ßp-Agonisten, ist sehr vorteilhaft.
Bei der Untersuchung an Versuchstieren zeigt sich, daß die Verbindungen der allgemeinen Formel I eine 100- bis 500-fache
Selektivität der ß^-Agonistaktivität besitzen, d.h., sie
sind hochwirksam als ßp-Agonisten, was sich durch die Bronchodilatation
und die Relaxation der Uterusmuskulatur zu erkennen gibt, und zeigen nur eine sehr geringe Wirkung auf das Herz.
Die Herstellung der 2-N-Alkylamino-5,6-dihydro:cy-tetraline der
allgemeinen Formel I erfolgt vorzugsweise durch reduktive Aminierung von 5,6-Dimethoxy-ß-tetralon nach einer Variante des
Verfahrens von Borch. und Mitarb. (J. Am. Chem. Soc. 22, (1971)
2897).
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Die al]gemeine Herste!lunrsmethodo, die nachfolgend in einem
Beispiel zur Herstellung von 2-N-Isopropylamino-1,2,3»4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthalin
beschrieben ist, jedoch auf die Herstellung sämtlicher Verbindungen der allgemeinen Formel 1
Anwendung finden kann, ist in McDermed und Mitarb., J. Med.
Chem. 1J3 (1975) 362 beschrieben. Die Herstellung erfolgt wie
2,6-Dihydroxynaphthalin wird mit K„(SO )?N0 bei einem pH-Wert
von 4,5 zu 2-Hydroxy-5f6-naphthochinon oxidiert, das durch Behandlung
mit NapSpO und Methylsulfat in 2,5,6-Trimethoxynaphthalin
überführt wird. Die erhaltene Verbindung wird mit Natrium und Äthanol zu 5,6-Dimethoxy-ß-tetralon umgesetzt, das durch
Behandlung mit Alkylamin und Hp/Pt zum 2-N-Alkylamino-5,6-dimethoxytetralin
aminiert wird, das schließlich mit HJ und Essigsäure der Entätherung zu dem gewünschten 2-N-Alkylamino-5,6-dihydroxy-tetralin
unterworfen wird.
Die Wirksamkeit des N-Methylamino- und N-Isopropylamino-5,6-dihydroxy-tetralins
geht aus Versuchen an Versuchstieren hervor, die in den nachfolgenden Tabellen zusammengestellt sind.
Wirkung auf das Herz ·
Nachdem man Katzen mit Pentobarbital-Natrium narkotisiert hat,
werden beide Vagusnerven durchtrennt. Der Oberschenkelblutdruck wird gemessen, und ein Kardiotachometer dient zur Aufzeichnung
der "erzfrcKjuenzänderung.Die Verbindungen werden intravenös in
Dosen von 0,01 bis 100 ug/kg verabreicht. Zum Vergleich dienen Isoproterenol und Adrenalin (Epinephrin). Die Ergebnisse sind
in Tabelle I zusammengestellt.
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Relative Wirksamkeiten bezüglich, der Erhöhung der ^c rζfr■ erruen/.
Verbindung | Wirksamkeit |
Isoprotoronol | 1 |
Adrenalin | 0,095 |
N-Methylamino- verbindung |
0,006 |
N-Isopropylamino- verbindung |
0,002 |
95
der Wirtsnclceit
0,064 bis 0,141 0,003 bis 0,009 0,001 bis 0,005
Konfidenzintervall
Tabelle I zeigt, daß Isoproterenol und Adrenalin wesentlich aktiver bezüglich der Erhöhung der Herzfrequenz sind als das
N-Methylaminoderivat oder das N-Isopropylaminoderivat der Verbindungen
der allgemeinen Formel I.
Das N-Methylaminoderivat und das N-Isopropylaminoderivat der
Verbindungen der allgemeinen Formel I sind als Relaxantien der glatten Muskulatur (des Uterus) in ihrer Aktivität im wesentlichen
gleich. Beide Verbindungen besitzen im wesentlichen die gleiche Wirksamkeit wie Isoproterenol in ihrer Fähigkeit, ß?-Rezeptoren
zu aktivieren. Unter Verwendung der glatten Uterusmuskulatur als ßp-Agonist-Zielorgan werden die relativen Wirksamkeiten
in Versuchen an Ratten gemessen, wobei der Muskel zuvor durch Behandlung mit 0,3 ug/ml Methacholinchlorid kontrahiert
worden ist; die verabreichten Dosen reichen von 0,03 bis 10,0 jug/ml. Die inhibierende Wirkung wird durch Propranolol,
1 ug/ml, blockiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
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Relative Wirksamkeiten bei der Relaxation der glatten
Uterusmuskulatur
Verbindung
Isoprotercnol
N-Methylaininoverbindung
N-Is opropylaminoverbindung
Wirksamkeitsverhältnis
1,02 0,34
95 fo Konfidenzjnttii-vall
0,43 bis 2,41 0,09 bis 0,84
Tabelle II zeigt, daß alle drei Verbindungen eine ähnliche Aktivität
bezüglich des Relaxationsvermögens des isolierten Rattenuterusmuskelpräparates
zeigen. Die Tiere werden mit Östrogen vorbehandelt, und die Fähigkeit, die hieraus resultierenden
spontanen Kontraktionen zu relaxieren, dient als Kriterium.
Blutdruck
Bei weiteren Untersuchungen der Aminotetralinderivate der Erfindung, im Vergleich zu ihren offenkettigen Analogen, auf ihre
Wirkung auf Katzen, bei denen beide Vagusnerven durchtrennt worden
sind, und auf ihr Relaxationsvermögen bei der glatten Trachealmuskulatur
von Meerschweinchen wurde gefunden, daß das N-Isopropylaminoderivat nur eine ß-Rezeptoraktivierung zeigt,
während die N-Methylaminoverbindung ß-Rezeptoren bei niedrigeren
Dosen und gleichzeitige/.-Rezeptoren bei hohen Dosen aktiviert,
d.h. die zuletzt genannte Verbindung stimuliert sowohl o£ - als
auch ß-Adreno rezeptoren. Die ß—Adrenorezeptor-stimulierenden Aktivitäten
der N-Methylaminoverbindung und der N-Isopropylaminoverbindung
zeigen eine größere Spezifität für ßp-Adrenorezeptoren
als für ß..-Adrenorezeptoren.
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Bei Untersuchungen des Blutdrucks und der iier-yfroqui-n;·. v,<-:■:·■:. Katzen,
mit einem Gewicht zwischen 2 und 4 kg durch intraperitonoalo
Verabreichung von Pentobarbital-Natrium, 30 mg/kg, narkotisiert.
Nach endotrachealer Intubation führt man künstliche Beatmung
mittels eines Harvard- Be-atmungsprerätes durch und durcht rennt beide
Vagusnerven. Der arterielle Blutdruck wird unter Verwendung eines Wandlers gemessen, der mit einer in die linke Oberschenkelarterie
eingeführten Kanüle verbunden ist. In die rechte Oberschenkelvene wird eine Kanüle zur intravenösen Arzneistoffverabreichung
eingeführt. Der Blutdruck wird mit einem Beckrnan R-Aufzeichnungsgerät aufgezeichnet. Die Aufzeichnung der Herzfrequenz
erfolgt mit einem Beckman-Kardiotachometer.
Bei Untersuchungen an isolierten Meerschweinchen-Tracheal präparationen
werden sechs Trachealringe für ein I'räparat verwendet.
Die Fräparate werden in einem 15 ml fassenden Organbad suspendiert,
das eine Krebs-Lösung enthält. Die Lösung enthält 200 ug/ml Ascorbinsäure zur Unterdrückung der Oxidation der Verbindungen.
Das Badmedium wird mit 95 Prozent 0_/ 5 Prozent CO2
begast und bei 37°C gehalten; das Präparat steht unter einoi
Euheapannun^ von 0,5 g. Die Kontraktionen und Relaxationen
werden mit einem Spannungsmesser gemessen und aufgezeichnet. Zur Auslösung der Kontraktionen dient Methacholinchlorid.
Die relativen Wirksamkeiten (bei 95 Prozent des statistischen Intervalls) der verschiedenen Verbindungen bezüglich ihrer Fähigkeit,
die Herzfrequenz von Katzen zu erhöhen und den Trachealmuskel
von Meerschweinchen zu entspannen, sind in Tabelle III zusammengestellt.
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- TCT-
Relative Wirksamkeiten bei der Erhöhung der Herzfre
von Katzen und der Trachealnmskelrelaxation von Meerschweinchen
_r , . j Herzfrenunnzerhöhung Trachealmuskelrelaxa
Verbindung (in vivo) tion (in vitro)
Iaopro-torenol 1,00 1,00
Adrenalin 0,153 (0,099-0,223) 0,28 ( 0,22 - 0,37) N-Mothylamino-
verbin'dung 0,005 (0,002-0,00?) 0,59 (0,42 - 0,82)
N-Isopropylamino-
verbindung 0,002 (0,001-0,004) 2,70 (1,81 - 3,95)
Überraschenderweise ist die Wirkung des N-Isopropylaminoderivats
auf das isolierte Meerschweinchen-Trachealkettenpräparat
größer als diejenige des Isoproterenols.
Bei Versuchen bezüglich des Blutdrucks (bei Katzen) verursacht die N-Isopropylaminoverbindung einen Abfall, während die N-Methylaminoverbindung
nach Maßgabe der Dosis ein unterschiedliches Ergebnis liefert: Niedrigere Dosen erniedrigen den Blutdruck,
"v/i ihr end höhere Dosen eine blutdruckerhöhende Wirkung zeigen. Die Ergebnisse bezüglich der Blutdruckerniedrigung sind in Tabelle
IV zusammengestellt.
Relative Wirksamkeiten bezüglich der Blutdruckerniedrigung bei Katzen
Verbindung minimale Dosis für diastolische s die Bewertung (pa;/kg) Druckerniedrigung
Isoproterenol 0,05 1,0
N-Methylamino-
verbin'dung 1,0 0,08 (0,05 bis 0,3)
N-Isopropylaminoverbindung . 2,0 0,019 (0,006 bis 0,05)
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Nachfolgend ist eine bevorzugte Ausführungsform zur Herstellung
des N-Isopropylaminoderivats beschrieben.
7,0 g (0,038 Mol) Tetrahydro-5,6-dimethoxy-2-( 1H)-naphthalin-on,
hergestellt nach Cannon und Mitarb. (J. Med. Chem. Yj_ (1974)
5C5), gelöst in 45 ml Methanol, werden unter Rühren zu 13,5 g
(0,22 Mol) Isopropylamin in 45 ml Methanol und 15 ml 5 η methanolischen)
HCl hinzugefügt. Nachdem man das erhaltene Gemisch
unter Stickstoff in einem Eisbad gekühlt hat, versetzt man mit 1,52 g (0,0228 Mol) Natriumcyanborhydrid. Hierbei erhält man ein
purpurfarbenes Reaktionsgemisch. Man versetzt vorsichtig mit methanolischem HCl bis sich die Purpurfarbe nach gelbbraun verändert,
und im Verlauf der Reaktion erfolgt weitere Zugabe, um die gelbbraune Farbe aufrecht zu erhalten. Nachdem man 3 Stunden
bei Kmipitemnerntur gerührt hat, wird das Reaktionogemisch durch
Ziignbc von Icons. HCl auf pH 2 gebracht. Hierauf entfernt m.'in
flüchtige Bestandteile unter vermindertem Druck und nimmt den Rückstand mit Wasser auf. Die erhaltene Lösung wird 3 mal mit
Diäthyläther extrahiert, dann mit KOH bis zur basischen Reaktion versetzt und schließlich mit Diäthyläther extrahiert. Nach Trocknen
des Extrakts über Na?S0. filtriert man und behandelt das
Filtrat mit ätherischem HCl. Der abgeschiedene Peststoff wird
3 mal aus A'thanol/Diäthyläther (2:1) und einmal aus Propanol-Diäthyläther
(P rOumkristallisiert. Hierbei erhält man 1 g (19 Prozent)
Reaktionsprodukt vom P. 251 bis 2520C. Analyse: O15H3 ClNO2.
Es handelt sich um 1 ,2,3,4-Tetrahydro-2-isopropylamino-5,6-dimethoxynaphthalin-hydrochlorid.
Die vorgenannte Verbindung wird in überschüssigem HBr (48-prozentig)
3 Stunden unter Stickstoff auf 1500C erhitzt. Nachdem
man flüchtige Bestandteile unter vermindertem Druck auf einem Dampfbad entfernt hat, wird das rohe Hydrobromid aus Äthanol/
Diäthyläther umkristallisiert. Ausbeute 84 Prozent;
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-tr-
Analyse: C1-H20BrNO2; F. 129 bis I30 C (Zers.). Es handelt sich
um das Hydrobromid von 2-N-Isopronylamino-1,2,3, ^tetrahydro-5,6-dihydroxy-naphthalin.
Die Arzneimittel der Erfindung enthalten^mindestens eine Verbindung
der allgemeinen Formel I zusammen mit einem festen oder flüssigen,pharmakologisch verträglichen Trägerstoff bzw. Verdünnungsmittel.
Bei diesen pharmakologischen Trägerstoffen ι:·.ιηη
es sich, um sterile Flüssigkeiten, z.B. Wasser oder Öle, handeln.
Beispiele für geeignete üle sind Mineralöle und tierische ,
pflanzliche oder synthetische öle, wie Erdnußöl, Soiabohncnöl
oder Sesamül. Wasser wird als Träger bevorzugt, wenn das Arr.neimittel
intravenös verabreicht v/erden soll. Auch Salzlösungen und wäßrige Dextrose- und Glycerinlösungen können als flüssige
Träger, insbesondere für Injektionslösungen, verwendet werden.
Beispiele für geeignete Streckmittel sind Stärke, Glucose, Lactose, Saccharose, Gelatine, Malz, Reis, Mehl, Kreide, Kieselgel,
ftarnesiumearbonat, Magnesiumstearat, Nntriun.s tearat, GIycof.lnmcinostearat,
Talkum, Na'criurnchl orid, K η gen.".Π chtiulvor,
Glycerin, Propylenglykol, Wasser und Äthanol. Die Arzneimittel
können in Form von Lösungen, Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, Pulvern und Verabreichungsformen mit verzögerter Wirkst
off abgabe vorliegen. Geeignete pharmakologisch verträgliche Trägerstoffe sind in E. W. Martin "Remington's Pharmaceutical
Sciences" beschrieben. Die Arzneimittel enthalten eine therapeutische Menge des Wirkstoffes zusammen mit einer geeigneten Kernte
des Trägers, sowie gegebenenfalls andere HiH fsstoffe. Die intravenöse
Injektion stellt eine sehr wirksame Form der Verabreichung dar; es sind jedoch auch andere Verabreichungsformen geeignet.
Im allgemeinen werden die Arzneimittel mit einer Tagesdosis von
etwa 5 p-E bis etwa 10 mg, jeweils pro kg Körpergewicht des Säugers,
verabreicht.
Patentansprüche
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Claims (6)
1. 2-N-Alkylamino-1,2,3,4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthaline
der allgemeinen Formel 1
OH
(D
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet, sowie die pharmakologisch verträglichen Säureadditionssalze hiervon.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R
eine Isopropylgruppe ist.
3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dai3 das Säureadditionssalz das Hydrobromid ist.
4. Arzneimittel, enthaltend mindestens eine Verbindung der allgemeinen
Formel I, oder das Säureadditionssalz hiervon, als Wirkstoff, sowie gegebenenfalls übliche Trägerstoffe, Verdünnungsmittel und sonstige Hilfsstoffe.
5. Arzneimittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dai3
der Wirkstoff 2-N- Methyl-1,2,3,4-tetrahydro-5,6-dihydroxy-naphthalin
ist.
6. Arzneimittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff 2-N-Isopropylamino-1,2,3f4-tetrahydro-5,6-dihydroxynaphthalin
ist.
709828/1014
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