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"Vorrichtung zum Doublieren von Gemälden auf
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eine Trägerleinwand Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Doublieren (Verdoppeln) von Gemälden mit einer ersten neuen Trägerleinwand,
mit einer beheizbaren Arbeitsplatte und dieser zugeordneten Saugdüsen, welche mit
einer das Gemälde auf die Arbeitsplatte aufdrückenden, unter Vakuum gehaltenen Folie
zusammenwirken.
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Derartige Vorrichtungen dienen dem Restaurator zum Doublieren
(Aufdoppeln)
alter oder neuer ölgemälde auf eine neue Trägerleinwand. Der zu erzielende Effekt
liegt darin, ein verwittertes oder beschädigtes oder auch neues Gemälde mit relativ
geringem spezifischen Flächendruck sowie einer bestimmten Temperatur durch Schmelzen
einer Wachsschicht, welche zwischen Bild und Trägerleinwand eingebracht wird, auf
eine neue Trägerleinwand festzulegen.
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Der durch das Vakuum erzeugte Flächendruck der Kunststofffolie auf
dem Gemälde gleicht eventuelle Stärkenunterschiede in der Wachsschicht aus und die
Wachsschicht wird gleichmäßig auf der Bildunterseite und der Trägerleinwand beim
Schmelzen verteilt. Weiterhin wird durch das Vakuum verhindert, daß die Oberflächenstruktur
des Gemäldes beschädigt oder zerstört wird, da sich die Folie allen Unebenheiten
der Bildoberseite anpaßt.
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Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung einer nach der eingangs
genannten Art aufgebauten Vorrichtung, die ein ständig gleichbleibendes Vakuum und
somit.einen gleichmäßigen Flächendruck des Gemäldes auf der Arbeitsplatte und eine
gleichmäßige Heiztemperatur der Arbeitsplatte gewährleistet. Weiterhin soll die
Vorrichtung eine gute und schnelle Abkühlung der Arbeitsplatte haben.
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Außerdem wird eine kompakte und alle Zusatzgeräte innerhalb des Tisches
aufnehmende Bauweise der Vorrichtung gefordert.
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Gemäß der Erfindung ist die nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches
aufgebaute Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatte von einer elektrisch
beheizbaren Arbeitsplatte. gebildet ist und in dieser Arbeitsplatte im Randbereich
mehrere, je einen Höhenkanal und von diesem abgehende Seitenkanäle aufweisende Saugdüsen
angeordnet sind.
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In bevorzugter Weise ist jede Saugdüse von einem lösbar in der Arbeitsplatte
gelagerten Rohrkörper mit einem senkrecht zur Arbeitsfläche verlaufenden Höhenkanal
gebildet, von dem im Abstand oberhalb der Arbeitsfläche mehrere radiale Seitenkanäle
abgehen, die parallel zur Arbeitsfläche verlaufen und im Querschnitt kleiner als
der Höhenkanal ausgeführt sind. Jede Saugdüse durchfaßt die gesamte Stärke der Arbeitsplatte
und weist an ihrem oberen Ende einen ballig ausgebildeten Auflagekopf für die auf
das Gemälde mittels des erzeugten Vakuums einen Druck ausübende Folie auf und an
diesen Auflagekopf schließt sich ein sich auf der Arbeitsplatte abstützender Ansatz
ab, in dem die radialen Seitenkanäle oberhalb der Arbeitsfläche liegen.
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Unterhalb der Arbeitsplatte ist eine Kühlkammer mit einem Sauggebläse
angeordnet, welches Luft durch einen Stutzen in die Kühlkammer ansaugt und diese
Luft dient zur Kühlung der Arbeitsplatte. Die Luft tritt dann obenseitig zwischen
Arbeitsplatte und Tischgestell aus, in dem um die Arbeitsplatte ein Durchtrittsspalt
vorgesehen ist. Die Kühlkammer erstreckt sich über die gesamte Fläche der Arbeitsplatte.
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Unterhalb der Arbeitsplatte sind auf einer am Gestell befestigten
Konsole die Saugpumpe mit Motor und die elektrischen Einrichtungen des Vakuumtisches
angeordnet.
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Vorteilhafte Witerbildungen ergeben sich aus den anderen Unteransprüchen.
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Der Erfindungsgegenstand erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale
der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit einer auf ihrer gesamten
Fläche eine gleichmäßige Temperatur erzeugenden Arbeitsplatte ausgestattet, die
ein gleichmäßiges Erwärmen und Schmelzen der Wachs schicht für das Trägerleinwand-Doublieren
gewährleistet. Die in der Arbeitsplatte angeordneten Saugdüsen schaffen durch ihren
Höhenkanal und die davon abgehenden Seitenkanäle ein äußerst günstiges und gleichbleibendes
Vakuum zwischen Arbeitsplatte und Folie, durch das die Folie mit gleichmäßigem Druck
auf das Gemälde einwirkt und dieses somit mit gleichmäßigem Flächendruck auf die
Arbeitsplatte drückt.
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Die Saugdüsen sind einfach aufgebaut und hauben eine vorteilhafte
Wirkungsweise, die in Verbindung mit der Arbeitsplatte eine sehr gute Arbeitsweise
des Vakuum-Heiztisches ergibt.
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Weiterhin von Vorteil ist die unterhalb der Arbeitsplatte angeordnete
Kühlkammer, durch die ein schnelles Abkühlen der Arbeitsplatte möglich ist, was
die rationelle Arbeitsweise verbessert.
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Weiterhin günstig ist die Anordnung der Zusatzgeräte innerhalb des
Vakuumtischgestelles, wodurch dieses eine kompakte und gut -transportierbare Bauweise
erhalten hat.
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Anhand der Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel gemäß
der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
eines Vakuum-Heiztisches, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Heiztisch mit
Heizplatte, Saugdüsen und KUhlkammer, Fig. 3 eine Seitenansicht im teilweisen Schnitt
eines Teilbereiches der Heizplatte mit einer Saugdüse.
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Mit lo ist ein Gestell der erfindungsgemäßen Vorrichtung bezeichnet,
in dem eine elektrisch beheizbare Arbeitsplatte (Heizplatte) 11 als Arbeitsfläche
angeordnet ist. Im umlaufenden Randbereich der in der Grundform eckigen, wie quadratischen
oder rechteckigen Heizplatte 11 sind mehrere im Abstand zueinander angeordnete Saugdüsen
12 vorgesehen, die mit einer Folie 13, insbesondere Kunststoffolie, zusammenwirken
und dabei zwischen der in sich ebenen Arbeitsfläche lla der Heizplatte 11 und der
Folie 13 ein Vakuum erzeugen, wodurch die Folie 13 ein auf der Heizplatte 11 aufliegendes
Gemälde 14 mit relativ geringem spezifischen Flächendruck, der jedoch auf der gesamten
Gemäldefläche gleich groß ist, auf die Heizplatte 11 aufdrückt.
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Jede Saugdüse 12 weist einen H5henkanal 15 und mehrere davon abgehende
Seitenkanäle 16 auf durch die die Luft aus dem Raum zwischen Arbeitsfläche lla und
Folie 13 zur Bildung des Vakuums abgesaugt wird. Jede Saugdüse 12 ist über eine
nicht
dargestellte Leitung an eine Vakuumpumpe 17 angeschlossen.
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Die Saugdüsen 12 sind von einem Rohrkörper 18 gebildet, der in je
einer Bohrung 19 der Heizplatte 11 gelagert ist und beispielsweise durch eine Verschraubung
20, wie Mutter, lösbar in der Heizplatte 11 gelagert ist. Der Höhenkanal 15 erstreckt
sich vorzugsweise senkrecht zur Arbeitsfläche lla und die davon abgehenden Seitenkanäle
16 verlaufen parallel zur Arbeitsfläche lla und somit rechtwinklig zum Höhenkanal
15. Der Höhenkanal 15 erstreckt sich über die gesamte Länge (Höhe) der Saugdüse
12 und ist im Querschnitt größer als die Seitenkanäle 16 ausgeführt; von dem Höhenkanal
15 gehen mehrere Seitenkanäle 16 radial ab - beispielsweise hat die Saugdüse 12
vier Seitenkanäle 16, die auf dem Umfang der Saugdüse 12 gleichmäßig verteilt sind.
Die Saugdüsen 12 .ragen obenseitig aus der Heizplatte 11 heraus und stehen auch
untenseitig aus der Heizplatte 11 vor.
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Das obere Ende der Saugdüsen 12 bildet jeweils einen Kopf 21, aus
dem stirnseitig der Höhenkanal 15 austritt.
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Der Kopf 21 ist ballig ausgebildet, so daß er eine konvex gewölbte
Auflagefläche für die Folie 13. bildet. Weiterhin ist der Kopf 21 im Querschnitt
größer als der Düsenrohrkörper 18 ausgebildet. An den Kopf 21 schließt sich nach
unten hin ein gegenüber dem Kopfquerschnitt verringerter Ansatz 22 an, in dem die
Seitenkanäle 16 liegen und mantelseitig aus dem Ansatz 22 heraustreten. Dieser Ansatz
22 ist im Querschnitt gegenüber dem Kopf 21 verringert, jedoch gegenüber dem Querschnitt
des Rohrkörpers 18 vergrößert, so daß die Saugdüse 12 mit diesem Ansatz 22 auf der
Arbeitsfläche lla aufliegt. Der Ansatz 22 bildet ein obenendiges Widerlager für
die Düsenbefestigung und die untenseitige Mutter 20 stellt das zweite Widerlager
dar, so daß die Saugdüse 12 zwischen Ansatz 22 und Mutter 20 eingespannt
in
der Heizplatte 11 gehalten ist. Die Seitenkanäle 16 treten im Abstand oberhalb der
Arbeitsfläche lla aus dem Ansatz 22 aus. Der Rohrkörper 18 ist für die Mutterfestlegung
mit einem Außengewinde ausgestattet und der aus der Heizplatte 11 untenseitig heraustretende
Stutzen 23 bildet ein Anschlußstück für die Saugleitung. Die Heizplatte 11 lagert
mit umlaufenden Abstand in dem Gestell lo, so daß zwischen Heizplattenrand und Gestell
lo ein Durchtrittsspalt 24 freibleibt. Unterhalb der Heizplatte 11 ist eine von
dem Gestell lo und einer im Abstand zur Heizplattenunterseite am Gestell lo festgelegten
Wandung 25 gebildete Kühlkammer 26 vorgesehen. In der Wandung 25 ist ein Luft Ansaugstutzen
27 angeordnet, in dem ein Gebläse 28 vorgesehen ist, welches durch den Ansaugstutzen
27 Luft ansaugt und in die Kühlkammer 26 hineinfördert, die zur Kühlung der Heizplatte
11 dient und die aus dem um die Heizplatte 11 umlaufenden Durchtrittsspalt 24 nach
oben wieder austreten kann. Die Heizplatte 11 ist in dem Gestell lo lagestabil auf
Rohrprofilen 29 festgelegt.
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Unterhalb der Heizplatte 11 am Gestell lo, vorzugsweise zwischen zwei
Gestellbeinen, ist eine Konsole (Lagerwandung) 30 vorgesehen, auf der die Vakuumpumpe
17 mit Elektromotor 17a und die elektrischen Geräte 31 angeordnet sind, so daß diese
Einrichtungen mit dem Heiztisch eine kompakte Transport- und Aufstelleinheit bilden.
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In Fig. 3 ist ein für die Restaurationszwecke mit einer neuen Trägerleinwand
32 zu kaschierende Gemälde 14 dargestellt, welches aus dem Bild (Farbschicht) 33
und der diese Farbschicht 33 tragenden, die Bildunterseite bildenden Leinwand 34
zusammensetzt. Auf dieser Leinwand 34 soll eine neue oder aber bei einem neuen Gemälde
14 die erste Träger-Leinwand 32 aufgebracht werden - dieses erfolgt mittels einer
Wachsschicht
35. Auf die Heizplatte 11 wird dazu die neue Trägerleinwand 32 aufgelegt und darauf
die Wachsschicht 35 in Folienform aufgelegt. Nun wird das Gemälde 14 mit seiner
Bildunterschicht 34 auf die Wachsschicht 35 gelegt und die Folie 13 überdeckt das
Gemälde 14 und stützt sich auf den Saugdüsen 12 ab. Durch die Saugdüsen 12 wird
jetzt das Vakuum erzeugt, durch das das Gemälde mit dem Flächendruck auf der Heizplatte
11 gehalten wird.
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Die Heizplatte 11 wird aufgeheizt und auf eine gewisse Temperatur
gebracht, durch die die Wachs schicht 35 schmilzt und sich gleichmäßig auf der Trägerleinwand
32 und der Bildunterseite 34 verteilt und die neue Trägerleinwand 32 mit der Bildunterseite
verbindet. Nach erfolgtem Doubliervorgang (Aufdoppeln) wird das Gemälde durch das
Gebläse 28 abgekühlt, da durch die in die Kühlkammer 26 eingebrachte Luft die Heizplatte
11 abkühlt und somit das Wachs 35 erstarrt. Nun kann das Gemälde 14 von der Heizplatte
11 abgenommen werden, indem die Saugdüsen 12 abgeschaltet werden und die Folie 13
abgenommen wird.
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Die Saugdüsen 12 sind in bevorzugter Weise einzeln abschaltbar, d.h.
sie können unabhängig voneinander von der Saugpumpe 17 abgesperrt werden.
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Da die Seitendüsenkanäle 16 im Abstand oberhalb der Heizplatten-Arbeitsfläche
lla liegen, kann in diese Kanäle 16 kein geschmolzenes Wachs hineinfließen und ihre
Funktion wird nicht beeinträchtigt, sondern sie haben mit dem senkrechten Hauptsaugkanal
15 eine einwandfreie Wirkungsweise.
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