DE2652626B2 - Verfahren zur Verbesserung der geschmacklichen Eigenschaften und der Lagerfähigkeit von Joghurt o.dgl - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der geschmacklichen Eigenschaften und der Lagerfähigkeit von Joghurt o.dglInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Aus der DE-OS 24 20 700 ist ein Verfahren zur Herstellung frischsaurer Milcherzeugnisse, insbesondere
Quark und Schichtkäse, bekannt, bei welchem der Kesselmilch neben Milchsäure und Labferment auch ein
Gemisch aus mindestens einem höherwertigen Alkohol und einem Pektin zugegeben wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art vorzuschlagen,
welches bei Verwendung möglichst weniger Zusatzstoffe und möglichst geringer Mengen davon zu einem
befriedigenden Erfolg führt
Es wurde nun gefunden, daß man nach dem Merkmal des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs zur
Herstellung von Joghurt, Dickmilch, Sauermilch, Buttermilch, Kefir, saure Sahne und Schlagsahne mit der
Zugabe bereits sehr geringer Mengen eines höherwertigen Zuckeralkohols alleine, also ohne Zugabe von
Labferment und auch ohne Pektin zur Kesselmilch auskommt und gleichwohl eine erhebliche Verbesserung
der geschmacklichen Eigenschaften und der Lagerfähigkeit dieser Milchprodukte erhält Die Zugabe
geringer Mengen der Zuckeralkohole hat bei den genannten frischsauren Milcherzeugnissen bereits die
Wirkung eines Zurückdrängens der Synärese, einer Stabilisierung der Kaseinstruktur, einer Beseitigung von
Kochgeschmack, einer Vermeidung des Bitterwerdens und einer Unterbindung oxidativer Einflüsse, die sonst
zu einer schmirgeligen und metallischen Geschmacksbeeinflussung führen. Aber auch bei der Herstellung von
Schlagsahne bietet die Verwendung der Zuckeralkohole alleine in geringen Mengen erhebliche Vorteile. Sie
führt nämlich außer zu einer Beseitigung von Kochgeschmack und der geschmacklich negativen Auswirkungen
der Oxidation der Lypase, die insbesondere bei jahreszeitlichen Einflüssen infolge qualitativ ungünstiger
Futtergrundlagen für das Milchvieh auftreten, zusätzlich zu einer überraschenden Verbesserung des
Aufschlagvolumens und der Standfestigkeit, und zwar unabhängig von deren Fettgehalt, sogar zwischen
28—30% F.E. (F.E. - Fetteinheiten)! Die Verwendung
der Zuckeralkohole als Zugabe bei der Herstellung von
Schlagsahne hat damit erhebliche Vorteile für die Molkereien, die mit großen Sammelmischmilchen aus
großen Einzugsgebieten und den verschiedensten negativen Einflüssen der Futtergrundlage, des Weideganges,
der Silagefutter und ungünstiger Witterungsverhältnisse, wie Trockenheit, rechnen müssen. Diese
ungünstigen Einflüsse auf das Endprodukt Schlagsahne werden durch die Verwendung der erwähnten höherwertigen
Zuckeralkohole bei der Herstellung der Schlagsahne praktisch vollständig ausgeschlossen.
Aus der DE-OS 23 30 355 ist es an sich bekannt, einem
einen Fettzusatz enthaltenden Sahnekonzentrat aus einem Fett und einer wäßrigen Phase Polyalkohole, z. B.
Sorbit, in einem Anteil von 8 bis 12% oder Zucker und
Polyalkohole in einer Menge von wenigstens 1,75 Mol/kg wäßriger Phase zu mikrobiologischen,
vorzugsweise 1,95 bis 3,00 Mol/kg, StabüV-drung und
positiven Beeinflussung der Viskosität zuzugeben. Daraus ist aber nicht ersichtlich, daß auch der
beanspruchte geringe Einsatz zu einer Geschmacksund Lagerfähigkeitsverbesserung der genannten frischsauren Milchprodukte und von Schlagsahne führen
könnte.
Anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele wird der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher erläutert:
Ausführungsbeispiele
I. Joghurt (natur, stichfest)
I. Joghurt (natur, stichfest)
Gesamtversuchsmenge 1001 einer vorher im Kurzzeitverfahren
bei 74"C erhitzten Milch; Lagerungstemperatur im Lagertank: 4°C; Eingabe in diese kalte Phase
2 kg Magermilchsprühpulver I. Qualität = 2% unter stetigem Rühren zwecks Erhöhung der Trockenmasse;
Spindelgrade 40 ' Dauererhitzung unter Rühren bei 95° C 15 min zur Quellung der Kaseinstruktur, Abkühlung
danach unter Rühren auf 470C; Zufügung einer Joghurt-Reinkultur bi-Kultur; Joghurtbakterien-Bulgaris
Stäbchen-Kokken 4%; 1. Impfung nach der Starterkultur; 4 I unter hochhygienischen Bedingungen.
Trennung der 1001 Gesamtmenge in 2x501 Mengen
•«j Abfüllung auf 150 ml Becher
Versuch I
Versuch Il
Ausgangstemperatur 46" C
Zugabe von 0,4% eines flüssigen keine sonstigen
vorher 30 min lang hoch- Zugaben mehr
vorher 30 min lang hoch- Zugaben mehr
erhitzten 70%igen Sorbits: 200 g
auf 50 1
auf 50 1
Fermentierungszeit: 182 min 175 min
pH-Wert: 4,4 4,4
pH-Wert: 4,4 4,4
Vorkühlung bei: 16°C GO min 16°C 60 min
Normalkühlung: 20C 20C
Normalkühlung: 20C 20C
PrOffolge
2. Tag
S.Tag
S.Tag
Versuch I
ph-Wert
ph-Wert
4,4
4,4
Geschmack
mildsauer
mildsauer
mildsauer
Versuch II
ph-Wert
ph-Wert
Geschmack
frisch-glatt
frisch-glatt
frisch-glatt
4,1
mildsauer
sauer
bitter
frisch leicht bitter
sauer; Molkeaustritt
sauer; Molkeaustritt
Fortsetzung | Versuch I ph-Wert |
3 | 26 52 | 626 | 4 |
PrDffolge | 4,3 4.1 |
Geschmack | Geruch/Aussehen | Versuch II ph-Wert |
Geschmack Geruch/Aussehen |
8. Tag Ii Tag |
mildsauer frisch-glatt mildsauer frisch-glatt auf der Oberfläche leichter Nässefilm |
3$ 3.7 |
essigsauer bitter, käsig bitter Molkeaustritt käsig auf der Oberfläche grießige Partikel, stockig |
||
Die bakteriologische Bewertung wurde nicht durchgeführt,
da bei beiden Versuchen mit gleicher behandelter Milch nach optimal-hygienischen Maßstäben
verfahren worden ist
(im Becher stichfest)
gesäuert in» Becher
stichfest
gesäuert in» Becher
stichfest
III. gerührte Sauermilch (im Becher) gesäuert im Tank trinkfähig
Aus einer Großcharge von 50001 Kesselmilch mit 3%
Milchfettzusatz — vorher homogenisiert und mit eingedicktem Magermilchkonzentrat aus der Eindampfung
3% = 1501 — zwecks Erhöhung der Trockenmas-S3;
Spindelgrade 38°; darauf dauererhitzt 20 min bei 9G"C; darauf abgekühlt auf 28°C; mit einer gutgepflegten
Milchsäure-Reinkultur (Buttereikultur Streptococcus laktis 1:1 mit Joghurtkultur lakt Bulgaris) 0,4%;
Langzeitsäuerung von 19 Stunden in 1/2-l-Bechern;
Standplatz aufbereitgestellten Paletten im Produktionsreifungsraum
mit anschließender Kühlung im Kühlraum. Die 50001 Gesarnicharge wurde 1:1:1:1 in 4
Versuchsmengen geteilt Bei Versuchsmenge II und IV wurden 0,2% Sorbit zugesetzt (flüssiger Sorbit 70%ig
transparentes Aussehen).
Versuch I
Versuch II mit Sorbit 0,2%
Versuch IV
mit Sorbit 0,2%
mit Sorbit 0,2%
ges. Becher
18 h
danach gekühlt
ges. Becher
18 h
danach gekühlt
1. Probeentnahme 1 Tag nach Abfüllung ph-Wert 4,5 4,4
mildsauer mildsauer (Geschmack)
frisch frisch (Geruch)
glatt glatt (Aussehen)
2. Probeentnahme am 3. Tag nach Abfüllung ph-Wert 4.1 4,3
bitter sauer frischsauer (Geschmack)
frisch frisch (Geruch)
3. Probenentnahme am 10. Tag nach Abfüllung pH-Wert 3,8 4,3
essigsauer gut mild (Geschmack)
sauer frisch (Geruch)
4. Probeentnahme am 14. Tag nach Abfüllung ph-Wert 3,6 4,1
ungenießbar säuerlich (Geschmack)
sehr sauer mild frisch (Geruch)
molkegrießig glatt (Aussehen)
ges. im Tank
h
h
danach gekühlt
verrührt vor
Abfüllung
verrührt vor
Abfüllung
43
mildsauer
frisch
sämig
frisch
sämig
3,9
leichtbitter
frisch
sämig
frisch
sämig
3,6
sehr sauer
säuerlich
grießig sauer
3,6
bitter essig
sauer bitter
ges. im Tank
18 h
18 h
danach gekühlt
verrührt vor
Abfüllung
verrührt vor
Abfüllung
4,5
mildsauer
frisch
sämig
frisch
sämig
4,4
frischsauer
frisch
sämig
frisch
sämig
4,2
noch gut mild
rein — mild sauer
sämig homogen
rein — mild sauer
sämig homogen
4,1
mildsauer
frisch mild
homogen
frisch mild
homogen
Abnahme der sauren Buttermilch von einer Butterungsanlage; Restgehalt an Fett: 0,37%; Wassergehalt:
91,8%; Trockenmasse: 8,2%; Sluregrade: SH 36; pH-Wert 43; simig fließende frische säur· Buttermilch;
Sttuerung mittels frischer Butterei-Säurekultur; 18 h
Sauerungszeit.
Versuch I
ohne Zugabe
ohne Zugabe
Abfüllung in 500-ml-Becher
Spindelgrade 32
Spindelgrade 32
Versuch Ii
Zugabe von
03% Sorbit
Abfüllung in
500-ml-Becher Spindelgrade 32
03% Sorbit
Abfüllung in
500-ml-Becher Spindelgrade 32
Versuch I
Versuch II
Wasserbad
25Min.erhitzt
1. Probenahme am 1. Tag nach der Abfüllung pH- Wert: 4,5 4,5
Geschmack: sauer-pappig frischsauer Geruch: metallisch leichtmetallisch
Konsistenz: sämig sämig
2. Probenahme am 3. Tag nach der Abfüllung pH-Wert: 3,9 4,4
Geschmack:
metallisch pappig frischsauer
3. Probenahme am 7. Tag nach der Abfüllung pH- Wert: 3,2 4,2
Geschmack:
metallisch schmirgelig,
essigsauer noch mildsauer
4. Probenahme am 14. Tag nach der Abfüllung
pH-Wert: 3,2
Geschmack:
ungenießbar,
stark metallisch
Geruch: dumpf alt
Konsistenz: abgesetzt
Geschmack:
ungenießbar,
stark metallisch
Geruch: dumpf alt
Konsistenz: abgesetzt
4,0
Säure zugenommen jedoch noch mild feiner Film an Wasser Versuch I
ohne Zugabe
ohne Zugabe
. Buttermilch wurde um
15% eingedampft
Spindelgrade 44
15% eingedampft
Spindelgrade 44
V. Buttermilch aus süßem Rahm, anschließend gesäuert
Als Ausgangsmilch dient eine im Fritz-Butterungsverfahren
aus Süßrahm gewonnene süße Buttermilch; pH-Wert 6,2; Säuregrad SH 6,8; Restgehalt an Fett:
0,45%.
keine Zugabe
Abkühlung auf 28= C
Milchsäure-Reinkultur
2%; dann Abfüllung
20 h Säuerungszeit
Dauerküh!ung4°C
Abkühlung auf 28= C
Milchsäure-Reinkultur
2%; dann Abfüllung
20 h Säuerungszeit
Dauerküh!ung4°C
Versuch II Zugi.be von 0,3% Sorbit Buttermilch wurde um
15% eingedampft Spindelgrade Sorbit auf 95° C im Wasserbad 25 Min. erhitzt
Hocherhitzung Sorbitzugabe in der Heißphase 03% Abkühlung auf 28° C Milchsäure-Reinkultur
2%; dann Abfüllung 20 h Säuerungszeit Dauerkühlung 4° C
1. Probenahme am l.Tag nach der Abfüllung pH· Wert: 4,6 4,6
2. Probenahme am 3. Tag nach der Abfüllung
pH- Wert: 4,2
Geschmack: frischsauer
Geruch: frisch
Konsistenz:
leichter Wasserfilm
Geschmack: frischsauer
Geruch: frisch
Konsistenz:
leichter Wasserfilm
4,3
frischsauer
frischsauer
hcmogen sämig
3. Probenahme am 7. Tag nach der Abfüllung pH-Wert: 3,9 4,2
Geschmack:
sauer überzeichnet mildsauer
4. Probenahme am 14. Tag nach der Abfüllung
pH-Wert: 3,4 4,1
Geschmack:
zu sauer, Molkeabsatz mildsauer
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Verbesserung der geschmacklichen Eigenschaften und der Lagerfähigkeit von Joghurt, Dickmilch, Sauermilch, Buttermilch, Kefir, saurer Sahne und Schlagsahne durch Einsatz von Zuckeralkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß der Kesselmilch Zuckeralkohole der Formel C5Hi2O5 oder C6Hi4O6 in Anteilen zwischen 0.2 und 0,3% zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762652626 DE2652626C3 (de) | 1976-11-19 | 1976-11-19 | Verfahren zur Verbesserung der geschmacklichen Eigenschaften und der Lagerfähigkeit von Joghurt o.dgl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762652626 DE2652626C3 (de) | 1976-11-19 | 1976-11-19 | Verfahren zur Verbesserung der geschmacklichen Eigenschaften und der Lagerfähigkeit von Joghurt o.dgl |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2652626A1 DE2652626A1 (de) | 1978-05-24 |
DE2652626B2 true DE2652626B2 (de) | 1980-01-24 |
DE2652626C3 DE2652626C3 (de) | 1980-09-18 |
Family
ID=5993489
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762652626 Expired DE2652626C3 (de) | 1976-11-19 | 1976-11-19 | Verfahren zur Verbesserung der geschmacklichen Eigenschaften und der Lagerfähigkeit von Joghurt o.dgl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2652626C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH0779616B2 (ja) * | 1987-07-28 | 1995-08-30 | 三菱化学株式会社 | ▲醗▼酵乳 |
JP2004313056A (ja) * | 2003-04-15 | 2004-11-11 | Ueno Seiyaku Oyo Kenkyusho:Kk | 起泡性組成物、ホイップドクリームおよびその製造方法 |
CN106689367A (zh) * | 2017-01-06 | 2017-05-24 | 宁夏塞尚乳业有限公司 | 利用黄油的副产品酪液生产的酸奶及其生产工艺 |
-
1976
- 1976-11-19 DE DE19762652626 patent/DE2652626C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2652626C3 (de) | 1980-09-18 |
DE2652626A1 (de) | 1978-05-24 |
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Legal Events
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