DE2651267A1 - Verfahren zur herstellung von fibrillen oder mikrofasern aus loesungen oder dispersionen von polypropylen in n-hexan - Google Patents
Verfahren zur herstellung von fibrillen oder mikrofasern aus loesungen oder dispersionen von polypropylen in n-hexanInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
Dipl.-lng. P. WIRTH - Dr. V. SCUMlED-KOWARZIK
Dipl.-Ing. G. DANNENBERG ■ Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
281134 287014
6 FRANKFURT/M. Ga ESCHENHEIMER STR.3S
Case; F1E. 2189 Wd/kg
Montedison S.ρ«Α.
Foro Buonaparte 31, 20100 Mailand, Italien
Verfahren zur Herstellung von Fibrillen oder Mikrofasern
aus Lösungen oder Dispersionen von Polypropylen in n-Hexan
709819/0992
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von Fibrillen oder Mikrofasern aus Polypropylen, die insbesondere dazu geeignet "sind, bei der Herstellung von
Papier nach herkömmlichen Verfahren Zellulose ganz oder teilvreise
zu ersetzen, ohne daß ein vorheriges Zerschneiden oder Zerkleinern notwendig ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Polypropylenfibrillen
besteht darin, daß eine Lösung oder eine Dispersion dieses Polymers in η-Hexan durch eine Düse extrudiert wird,
und zwar unter solchen Bedingungen, daß das Lösungsmittel praktisch sofort verdampft ("flash-spinning")ι während gleichzeitig
ein gasförmiges fließbares Material mit hoher Geschwindigkeit
in einem bestimmten Winkel auf die extrudierte Zusammensetzung einwirkt.
Bekanntlich umfassen die Begriffe "Fibrillen" oder "Mikrofasern"
länglich geformte, faserartige Strukturen, die aus sehr dünnen Fäden mit einer Dicke zwischen etwa 1 und AOO ρ und einer Länge
von etwa 1 bis 50 mm bestehen. Die Oberfläche (spezifische Oberfläche) solcher Strukturen beträgt mehr als etwa 1 m /g.
Im allgemeinen werden diese Fasern zur Herstellung von nicht gewebten
Faserstoffen und von synthetischem Papier verwendet.
Die Herstellung von Fibrillen, Mikrofasern und ähnlichen faserartigen
Strukturen für Papier durch das "Flash-spinning"-Verfahren unter Verwendung von polymeren Zusammensetzungen und
durch gleichzeitige Verwendung eines Gasstrahls von hoher Geschwindigkeit ist bekannt.
Gemäß dem in der italienischen Patentschrift Nr. 9^7 919 und
der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 25i51532.6 beschriebenen
Verfahren ist es möglich, Fibrillen von Olefinpolymeren zu
erhalten, indem eine Lösung oder eine Dispersion dieser Polymere $ welche eine Temperatur aufweist, die höher liegt als die Siedetemperatur
des Lösungsmittels unter normalen Bedingungen, bei
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autogenem oder einem höheren Druck in eine Umgebung von niedrigerem
Druck extrudiert wird, wo ein Strahl eines gasförmigen fließbaren Materials von hoher Geschwindigkeit in
einem Winkel zu der Extrudierrichtung der Lösung oder Dispersion
ankommt, auftrifft.
Ein ähnliches Verfahren wird in der.deutschen Offenlegungsschrift
23 39 044 beschrieben, bei welchem das gasförmige fließbare Material in einem Winkel von weniger als 30° und mit einer Geschwindigkeit,
die wenigstens um das zehnfache höher ist als die Extrudiergeschwindigkeit
der Lösung, auf die extrudierte polymere Lösung .auf trifft.'
Gemäß der belgischen Patentschrift Nr.-787 033 schließlich werden Olefinpolymerfibrillen, darunter1 auch Polypropylenfibrillen,
erhalten, indem eine Dispersion des geschmolzenen Polymers in dem Lösungsmittel einem "Flash-spinningu~Verfahren unterworfen
und der extrudierten Mischung ein Gas- oder Dampfstrahl von
hoher Geschwindigkeit in einem Aufprallwinkel zwischen vorzugsweise 90 und 135° entgegengeschickt wird.
Polyolefine gehören zu denjenigen Polymeren, die im allgemeinen am häufigsten zur Herstellung von Fibrillen für synthetisches
oder halbsynthetisches Papier verwendet werden. Von diesen Polyolefinen wird Polypropylen bevorzugt, und zwar aufgrund der
hohen Zähigkeit seiner Fasern und der dadurch bedingten hervorragenden mechanischen Eigenschaften des damit hergestellten
Papiers. Grundsätzlich ist es notwendig, daß die Fibrillen, wenn sie zur Herstellung von synthetischem Papier verwendet
werden, außer einer hohen Zähigkeit und einer großen Oberfläche auch eine geeignete Morphologie aufweisen,, insbesondere eine
Länge unter 3 mm und vor allem eine gleichmäßige Längej d.h.
innerhalb eines Bereichs von Abmessungen,; der so eng wie möglich
ist.
Im allgemeinen wird es- bei einem bestimmten Polymer-Lösungsmittel-System
- durch hohem Extrusionstemperaturen möglich, Fibrillen mit einer für die Vervrendung auf dem Papierherstellungs-
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gebiet besser geeigneten Morphologie zu erhalten.
Andererseits hängt die Möglichkeit, Polyolefinfibrillen, und
insbesondere die Polypropylenfibrillen, auf wirtschaftlich rentable Weise nach den oben beschriebenen Verfahren herzustellen,
weitgehend davon ab, ob diese Herstellung direkt mit dem Verfahren zum Polymerisieren von Olefinen in Suspension
gekoppelt und auf diese Weise als flüssiges Medium für die zu extrudierende Zusammensetzung das flüssige Polymerisationsmedium selbst verwendet v/erden kann.
Im speziellen Fall von Polypropylen, in dem als Polymerisationslösungsmittel z.B. Hexan oder Heptan verwendet wirdt wäre beider
Herstellung von Fibrillen nach dem oben beschriebenen Verfahren die Anwendung von ziemlich hohen Temperaturen, d.h. von
etwa 215°C im Fall von η-Hexan und von noch wesentlich höheren Temperaturen im Fall von n-Heptan, notwendig.
Es wurde nun in Zusammenhang mit der Herstellung von Polypropylenfibrillen
aus Lösungen oder Dispersionen dieses Polymers in η-Hexan, die unter Anwendung des "Flash-spinning"-Verfahrens
in Kombination mit der Einwirkung eines gasförmigen fließbaren Materials durchgeführt wird, gefunden, daß es möglich ist, homogenere
Fibrillen mit optimalen Abmessungen, insbesondere hinsichtlich der Länge, auch bei relativ niedrigen Extrusionstemperaturen
zu erhalten, wenn das Verfahren in Anwesenheit von monomerem Propylen, das in η-Hexan in einer Menge von etwa
2 bis 25 Mol pro 100 Mol der Hexan-Propylen-Lösung gelöst ist,
durchgeführt wird.
Dieses Monomere kann der polymeren Lösung oder Dispersion vor dem Extrudieren extra zugegeben werden, oder es kann das nicht
umgesetzte Monomere selbst sein, das in dem nicht aufgearbeiteten Polymerisationsprodukt von Propylen in η-Hexan anwesend ist,
wobei spezielle Katalysatoren nach bekannten Verfahren verwendet \ierden.
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In diesem Fall ist es möglich, "bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorteilhafterweise dieses nicht aufgearbeitete Reaktions-
,produkt
/"zu verwenden, nachdem der Katalysator erschöpft ist und das
Produkt auf die Extrusionsbedingungen gebracht worden ist.
Wie bereits erwähnt, macht es die anwesenheit der genannten
Mengen an monomerem Propylen möglich, selbst bei relativ niedrigen Temperaturen, d.h. von etwa 180°C bei einem Propylengehalt
von 25 Mol pro 100 Mol der Hexan-Propylen-Lösung,
Fibrillen mit einer besonders gleichmäßigen Morphologie zu erhalten. Es können Jedoch auch höhere Extrusionstemperaturen
als 180 C, bis zur kritischen Temperatur von η-Hexan vorteilhaft verwendet werden.
Erfindungsgemäß werden Propylenmengen von wenigstens etwa Mol, insbesondere von etwa 12 bis 25 Mol, pro 100 Mol der Hexan-Propylen-Lösung,
in der zu extrudi er enden Zusammensetzung am meisten bevorzugt. Allgemein gilt, daß bei einer hohen Konzentration
des gelösten Propylens und einer hohen Extrusionstemperatur keine homogene Lösung, sondern eine Mischung von
zwei flüssigen Phasen erhalten wird: einer kontinuierlichen Phase, die einen geringen Polymergehalt aufweist, und einer
zweiten Phase mit einem reichen Polymergehalt, die in der ersten Phase dispergiert ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Polypropylenfibrillen, wobei
Lösung oder eine Dispersion von Polypropylen in η-Hexan unter solchen Temperatur- und Druckbedingungen durch eine Düse
extrudiert wird, daß das Lösungsmittel in die Extrusionsumgebung
praktisch sofort verdampft, und daß der extrudierten Lösung oder Dispersion unter einem ¥inkel zu der
Extrusionsrichtung der Lösung oder Dispersion ein Strahl einesgasförmigen, fließbaren Materials mit hoher Geschwindigkeit entgegengeschickt
wird, das nun dadurch gekennzeichnet ist, daß die zu extrudierende polymere Lösung oder Dispersion etwa 2 bis
Mol an Propylenmonomerem pro 100 Mol der Hexan-Propylen-Lösung
(d.h. Hexan und gelöstes Propylenmonomere)
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enthält und daß die Lösung oder Dispersion bei einer Temperatur von etwa 180° C oder höher extrudiert wird«
Der zu extrudierenden Polypropylenlösung oder -dispersion können
anorganische Füllstoffe, oberflächenaktive Mittel und Pigmente zugegeben werden.
Als gasförmiges, fließbares Material kann jeder der Stoffe in gasöder
dampfförmigem Zustand verwendet werden, die für ähnliche Verwendungen in der italienischen Patentschrift Nr. 9^7 919 und
der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 2551532.6 sowie in der
belgischen Patentschrift Nr. 787 033 und der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 23 39 044 beschrieben werden«.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der vorliegenden
Erfindung, ohne diese jedoch einzuschränken.
In den Beispielen wurde zur Herstellung der Fibrillen das in der deutschen Offenlegungsschrift 2551532.6 ' beschriebene
Verfahren angewendet, gemäß dem die polymere Lösung oder Dispersion durch eine oder mehrere Düsen im auseinandergehenden
Teil eines Rohrs des Konvergenz-Divergenz-Typs, durch welches ein gasförmigesfließbares Material mit hoher Geschwindigkeit
fließt, extrudiert wird.
In den vorliegenden Beispielen weist das Rohr vom Konvergenz-Divergenz
-Typ einen verengten (kritischen) kreisförmigen Abschnitt von 6 mm Durchmesser, einen maximalen kreisförmigen
(End-) Abschnitt im auseinandergehenden Teil von 8 mm Durchmesser und einen Abstand zwischen dem engen Abschnitt und dem
Endabschnitt von 20 mm auf.
Die polymere Zusammensetzung wird durch zwei zylindrische Löcher, die jeweils einen Durchmesser von 1,5 mm haben und die
symmetrisch um den Ehdabschnitt des auseinandergehenden Teils des Rohres angeordnet sind, extrudiert, wobei die Extrusionsrichtung
einen Winkel von etwa 90 im Verhältnis zur Längsachse
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' - ψ - ■ ■
des Rohres aufweist. Als gasförmiges, fließbares Material wird Stick
stoff bei Zimmertemperatur verwendet, und zwar unter solchen Bedingungen, daß er mit einer Geschwindigkeit von etwa 800 m/Sek.
auf die extrudierte polymere Zusammensetzung auftrifft* In allen Beispielen wird die polymere Zusammensetzung mit einer Geschwindigkeit
von etwa 55 m/Sek. extrudiert.
500 g Polypropylen (Schmelzindex = 10, £~vJ7 = 1*6, Dichte =
0,9053, Isotaktizitätsindex = 93, Kristallinität = 58 %) wurden
zusammen mit 10 1 η-Hexan und 10 g eines oberflächenaktiven Mittels, das aus äthoxyliertem Stearylamin bestand, in einen
Autoklaven von 24 1 Fassungsvermögen gegeben, der mit einem Heizmantel und einem Kammrührer ausgestattet war. Durch Erhitzen
und gleichzeitiges Zuführen von gasförmigem Propylen unter Rühren wurden in dem Autoklaven die folgenden Bedingungen hergestellt:
Temperatur = 185°C
Gesamtdruck = 28 atü
Gesamtdruck = 28 atü
Propylenkonzentra- ·
tion in n-Hexan =17 Mol pro 100 Mol Hexan-Propylen-Lösung
(entspricht einem Propylenüberdruck von
15 atü).
Die polymere Zusammensetzung, die in diesem Fall aus zwei flüssigen,
homogen dispergierten Phasen bestand, wurde unter diesen Bedingungen entsprechend den oben beschriebenen Modalitäten
extrudiert, wobei man als Produkt einzelne Fasern mit einer Ober fläche von
> 1 m /g erhielt, wovon 85 % eine Länge zwischen 1 und 3- mm und einen Durchmesser zwischen 15 und 25 te aufwiesen,
während die restlichen 15 % zum Teil eine Länge von <
1 mm und zum Teil zwischen 3 und 5 mm sowie einen Durchmesser zwischen
25 und 40 μ-aufwiesen.
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500 g Polypropylen des gleichen Typs \tfie in Beispiel 1 wurden
zusammen mit 10 1 η-Hexan und 330 g Kaolin in Pulverform mit
einer Teilchengröße von etwa 3 U in den in Beispiel 1 beschriebenen Autoklaven gegeben.
zusammen mit 10 1 η-Hexan und 330 g Kaolin in Pulverform mit
einer Teilchengröße von etwa 3 U in den in Beispiel 1 beschriebenen Autoklaven gegeben.
Die unter Rühren in dem Autoklaven erhaltenen Bedingungen waren wie folgt:
Temperatur Gesamtdruck Propylen, gelöst in n-Hexan
1900C
25 atü
25 atü
12 Mol pro 100 Mol der Hexan-Propylen-Lösung
(was einem Propylenüberdruck von 11 atü
entspricht)«
Unter diesen Bedingungen erhielt man eine Mischung von zwei
flüssigen, homogen dispergierten Phasen, welche durch Extrusion unter den vorgenannten Bedingungen einzelne Fibrillen mit einer Oberfläche von ^ 1 m /g ergaben, wobei 85 % der Fibrillen eine Länge zwischen 1 und 3 mm und einen Durchmesser von 15 bis 25 ρ aufwiesen* während die übrigen 15 % zum Teil eine Länge von
< 1 um und zum Teil zwischen 3 und 5 mm sowie einen Durchmesser zwischen 25 und 40 ju aufwiesen.
flüssigen, homogen dispergierten Phasen, welche durch Extrusion unter den vorgenannten Bedingungen einzelne Fibrillen mit einer Oberfläche von ^ 1 m /g ergaben, wobei 85 % der Fibrillen eine Länge zwischen 1 und 3 mm und einen Durchmesser von 15 bis 25 ρ aufwiesen* während die übrigen 15 % zum Teil eine Länge von
< 1 um und zum Teil zwischen 3 und 5 mm sowie einen Durchmesser zwischen 25 und 40 ju aufwiesen.
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Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Polypropylenfasern, bei dem
eine Lösung oder eine Dispersion von Polypropylen in n-Hexan unter solchen Temperatur- und Druckbedingungen durch eine
Düse extrudiert wird, daß das Lösungsmittel in die Extrusionsumgebung
praktisch sofort verdampft, und daß der extrudierten Lösung oder Dispersion unter einem Winkel zu der
Extrusionsrichtung ein Strahl eines gasförmigen, fließbaren Materials mit hoher Geschwindigkeit entgegengeschickt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu extrudierende polymere
Lösung oder Dispersion etwa 2 bis 25 Mol an monomerem Propylen
pro 100 Mol der Hexan-Propylen-Losung enthält und daß
die Lösung oder Dispersion bei einer Temperatur von etwa 180° C oder höher extrudiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Propylenmonomere in der polymeren Lösung oder Dispersion in
einer Menge von etwa 12-25 Mol pro 100 Mol der Hexan-Propylenlösung
anwesend ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Polypropylenlösung oder -dispersion, die das Propylenmonomere enthält, direkt von dem nicht aufgearbeiteten Polymerisationsprodukt von Propylen in η-Hexan, welches nicht umgesetztes
Propylenmonomeres enthält, erhalten worden ist.
709819/0992
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