DE2651145A1

DE2651145A1 - Lagervorrichtung, insbesondere fuer ein breitbandwalzwerk

Info

Publication number: DE2651145A1
Application number: DE19762651145
Authority: DE
Inventors: Simon Hoornstra
Original assignee: Hoogovens Ijmuiden BV
Current assignee: Estel Hoogovens BV
Priority date: 1975-11-10
Filing date: 1976-11-09
Publication date: 1977-05-18
Also published as: NL7513109A

Description

Lagervorrichtung, insbesondere für
ein Breitbandwalzwerk Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung, insbesondere für ein Breitbandwalzwerk, bei dem die Enden von Arbeitswalzen über Lager in Lagereinbaustücken sitzen, eine Hydraulikanlage Kolben aufweist, welche die Lagerböcke auseinanderdrücken, und jeder Kolben mit beweglichen Mitteln versehen ist, die einen mit der Hydraulikanlage in offener Verbindung stehenden Hohlraum von einer gasgefüllten Kammer innerhalb des Kolbens trennen. Eine solche Vorrichtung ist in der US-PS 3 659 447 beschrieben.
Bei Walzvorrichtungen für das Walzen von Breitband sind die Lager der Arbeitswalzen in Lagereinbaustücke bzw. Lagerböcke eingebaut, die ihrerseits in einem Gestell bzw.
Gerüst verstellbar sind.
Mit Hilfe von Schraubspindeln und anderen an sich bekannten Mechanismen können die Lagerböcke dabei relativ zueinander derart verstellt werden, daß für den Walzvorgang eine bestimmte, einstellbare Walzspaltbreite gewährleistet wird. Vorzugsweise sollten die Lagerböcke ständig unter Vorbelastung gegeneinander gedrückt gehalten werden. Zu diesem Zweck wird häufig eine Hydraulikanlage verwendet, bei welcher Kolben und Zylinder die Treibkraft liefern, um die Lagerböcke gegeneinander zu drücken. Die Zylinder sind dabei in die Lagerböcke eingebaut. Die Kolben können bei dieser Anordnung die Lagerböcke der Arbeitswalzen 2 bei einem öldruck von- 11o - 120 kg/cm , d.h. insgesamt mit einem Druck von etwa 30 Tonnen, gegeneinander drücken.
In den Kolben vorgesehene bewegliche bzw. nachgiebige Mittel dienen zum Ausgleichen der Stöße, die beim Einlaufen des Walzguts in den Walzspalt und beim Austritt aus ihm auftreten.
Dabei ist vorgesehen, Stöße in der Hydraulikölmasse auszugleichen, bei denen anderenfalls Drücke bis zu etwa 500 kg/Tonne auftreten könnten. Um Brüchen in der Hydraulikanlage aufgrund dieser Stoß- oder Druckwellen vorzubeugen, ist in der US-PS 3 659 447 vorgeschlagen, in jedem Kolben zwischen der gasgefüllten Kammer und dem ölgefüllten Hohlraum im Haupt-Kolben einen zweiten Kolben bewegbar anzuordnen.
Bevor eine Verschiebung des Hauptkolbens auf die ölmasse übertragen wird, bewegt sich der zweite bzw. Hilfskolben, wodurch die Gasfüllung komprimiert wird. Infolgedessen steigt der Druck der ölmasse gleichmäßiger und weniger stark an.
Bei dieser bisher verwendeten Vorrichtung ist allerdings zu befürchten, daß insbesondere nach längerem Betrieb der zweite Kolben nicht mehr einwandfrei und gasdicht im Hauptkolben geführt ist, so daß die Gasfüllung allmählich. durch die bzw. zur molmasse entweicht und die Vorrichtung ihre Funktion mithin nicht mehr einwandfrei erfüllen kann. Zudem besteht hierbei die Gefahr, daß das öl durch die entweichende Gasfüllung emulgiert wird.
Um diesen Gefahren vorzubeugen, wäre eine besonders genaue und aufwendige Ausführung, d.h. Auslegung und Fertigung, der Kolben notwendig.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Ausschaltung dieser Schwierigkeiten durch Schaffung einer verbesserten Walzvorrichtung für Breitbandwalzwerke.
Diese Aufgabe wird bei einem Walzgerät der eingangs definierten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die gas gefüllte Kammer von einem elastischen Element umschlossen ist, welches die Kammer gleichzeitig von dem Hohlraum trennt.
Bei dieser Konstruktion beaufschlagt der Öldruck dieses elastische Element unmittelbar unter Zusammendrückung desselben, ohne daß dabei bewegbare Teile auf Gleitflächen relativ zueinander verschoben zu werden brauchen.
Erfindungsgemäß werden also Gas- oder Luftfedern in einen beweglichen Kolben eingebaut, um eine mechanische Bewegung auf ein hydraulisches System zu übertragen.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß der Hohlraum über einen Kanal oder Durchgang mit der Hydraulikanlage in Verbindung steht, wobei der Kanal durch ein federbelastetes Element schließbar ist. Damit wird erreicht, daß das Federelement im Betrieb von der Hydraulikanlage getrennt ist und lediglich im Falle einer auf den Kolben einwirkenden Stoßbelastung mit der Hydraulikanlage in Verbindung gelangt. Hierdurch wird auch eine Schonung der Gasfedern gewährleistet, während gleichzeitig eine unmittelbarere Bewegungsübertragung vom Kolben auf die ölmasse erreicht wird.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Walzwerkgerüsts mit Lagereinbaustücken bzw. -böcken, die mit einer Hydraulikanlage nach der Erfindung versehen sind, und Fig. 2 eine Schnittansicht einer speziellen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kolbens.
Gemäß Fig. 1 sind beim dargestellten Walzgerüst Einbaustücke bzw. Lagerböcke 1 und 2 bzw. 3 und 4 für die Zapfen von zwei Arbeitswalzen vorgesehen. Die Lagerböcke 1 und 2 greifen dabei in Einbaustücke 5 bzw. 6 ein, die im Gerüst 7 bewegbar geführt sind. Mit Hilfe schematisch angedeuteter Anstelleinrichtungen 8 und 9 können die Einbaustücke 5 und 6 verschoben werden. In jedem Lagerbock 3 und 4 ist mindestens ein Kolben 1o, 11 vorgesehen, der am Ende eines Hydraulikleitungssystems 12 angeordnet ist. Die Einrichtungen zur Zufuhr von Hydrauliköl unter einem Druck von z.B. etwa 120 kg/cm² über die Leitungsanlage zu den Kolben sind nicht näher veranschaulicht, da derartige Einrichtungen dem Fachmann ohne weiteres bekannt sein dürften. Die Kolben 10, 11 drücken mit Vorbelastung gegen den gegenüberliegenden Lagerbock an, so daß letztere ständig durch Öldruck gegeneinander gedrückt werden müssen.
Auf diese Weise wird einem etwaigen Spiel zwischen den Walzen vorgebeugt.
Fig. 2 zeigt eine spezielle Ausführungsform eines der Kolben, d.h. des Kolbens 10. Dieser Kolben 1o weist ein geschlossenes Element 12 aus einem gummielastischen bzw.
elastomeren Werkstoff auf, das mit einem Gas gefüllt ist.
Die Gas füllung kann dabei bezüglich Menge und Druck über einen Anschlußstutzen 13 korrigiert werden.
Das Element 12 befindet sich in einem Hohlraum 14, der seinerseits über ein federbelastetes Ventil 15 mit einem mit Hydrauliköl gefüllten Kanal- bzw. Leitungssystem in Verbindung steht.
Falls der Öldruck infolge einer stoßartigen Verschiebung des Kolbens 10 ansteigt, öffnet sich das Ventil 15 gegen die Federvorbelastung, so daß Hydrauliköl in den Hohlraum 14 einströmen kann. Unter dem Druck dieses Hydrauliköls wird das elastische Element 12 gegen den in seinem Inneren herrschenden Gasdruck zusammengedrückt.
Während das im Element 12 enthaltene Gas komprimiert wird, findet praktisch noch kein Hydraulikölfluß in der Leitungsanlage statt, so daß der Hydrauliköldruck in der Leitungsanlage allmählich ansteigen kann. Leerseite

Claims

Patentanspr.üche 9 Lagervorrichtung, insbesondere für ein Breitbandwalzwerk, bei dem die Enden von Arbeitswalzen über Lager in Lagereinbaustücken sitzen, eine Hydraulikanlage Kolben aufweist, welche die Lagerböcke auseinanderdrücken, und jeder Kolben mit beweglichen Mitteln versehen ist, die einen mit der Hydraulikanlage in offener Verbindung stehenden Hohlraum von einer gasgefüllten Kammer innerhalb des Kolbens trennen, d a d urc h g e k e n n z e i c h n e t, d a ß die gasgefüllte Kammer von einem elastischen Element (12) umschlossen ist, welches die Kammer gleichzeitig von dem Hohlraum (14) trennt.
2. Lagervorrichtung nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e-i c h n e t, d a ß der Hohlraum (14) über einen Kanal bzw. Durchgang mit der Hydraulikanlage verbunden ist und daß der Durchgang mittels eines federbelasteten Ventils (15) schließbar ist.