DE2650489B2 - Brustprothese und Vorrichtung zu deren Herstellung - Google Patents
Brustprothese und Vorrichtung zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brustprothese aus ^ elastischem Kunststoff, der mit einem der weiblichen
Brust entsprechenden hohlkörperartig ausgebildeten Brustformteil und mit einer der menschlichen Körperform
angepaßten Anlagefläche versehen ist, die eine den Innenraum des Brustformteües verbindende öff- ·»»
nung aufweist, und eine Vorrichtung zur Herstellung dieser Brustprothese in Hohlkörperbauweise, bestehend
aus einem oberen und einem unteren Formteil mit sich zur Form des Brustformteües ergänzenden
Formhöhle. ti
Der Versorgungskreis brustamputierter Frauen zeigt eine zunehmende Tendenz. Die Amputation ist meist die
Folge von bösartigen Tumoren, je nach Größe der Tumorausweitung entstehen bei der Amputation unterschiedlich
große Narben und oftmals schlecht gedeckte 5ii Körperflächen. Durch die nachträglich in den meisten
Fällen eingeleitete Bestrahlung entsteht in den Narben oft eine Überempfindlichkeit gegen Druckkanten und
Scheuerstellen. Gleichzeitig ist durch die Brustamputation die symmetrische Gewichtsverteilung auf die
Wirbelsäule gestört. Es müssen daher die nachfolgenden Grundforderungen an eine Brustprothese gestellt
werden:
— Die Prothese muß der Körperform weitgehend *>o
angepaßt sein und an der Körperauflageseite eine weitgehend geschlossene Anlagefläche bilden.
— Die Gewichtsbestimmung der Brustprothese muß so gewählt werden, daß sie in der Gewichtsmasse der
Gegenseite der meist voll erhaltenen Brust ent- f>5
spricht. Hierbei sollen vor allem Veränderungen des Schultergürtels und der Wirbelsäule vermieden
werden.
— Das Volumen der Brustprothese soll so aufgebaut sein, daß diese in ihrem Schwingungsverhalten der
natürlichen Brust sehr nahekommt, d. h. sie muß bei
Druck zusammendrückbar sein und beim Gehen und Laufen in vertikaler Richtung Schwingungen erlauben,
die dem natürlichen Brustverhalten ähnlich sind. Hierdurch sollen auch Verschiebungen der Narbenoberfläche
mit abgebaut werden.
— Zusätzlich ist darauf zu achten, daß die Oberfläche derartiger Brustprothesen aus physiologisch unbedenklichem
Material bestehen, da oftmals Narben mit offenen Stellen anzutreffen sind.
Bekannt ist eine Brustprothese, bestehend aus einem biegsamen, einteiligen, luftfreien, der Brustform nachgebildeten
schalenförmigen Körper (DE-GM 76 03 424). Bei dieser bekannten Brustprothese besteht der Körper
aus additionsvernetzendem Zweikomponenten-Silikonkautschuk,
dessen Ober- und Unterseiten von je einer Kunststoff-Folie abgedeckt sind, die längs des Randes
des schalenförmigen Körpers miteinander verschweißt sind. Durch die Verwendung eines Brustprothesenkörpers
aus additionsvernetzendem Zweikomponenten-Silikonkputschuk soll erreicht werden, daß die Prothese
auch bei Bewegungen ihrer Trägerin das natürliche Aussehen, die Beweglichkeit und Weichheit einer
gesunden Brust aufweist und sich angenehm tragen und einfach anlegen läßt Derartige mit einem Hohlraum im
Anlagenseitenbereich bestehende Brustprothesen werden in Schalenform gearbeitet, jedoch erfüllen sie nicht
die wesentlichen Forderungen, die an eine Brustprothese gestellt werden. So sind vor allen Dingen die
Probleme der Anlagefläche ungenügend gelöst und die vertikalen Schwingungsausgleiche, wie diese vor allem
für größere Brustformen von Bedeutung sind, werden nicht erreicht.
Es ist ferner eine Brustprothese mit einem biegsamen, einteiligen, der Brustform nachgebildeten, luftfrei mit
einer Flüssigkeit gefüllten Hohlkörper bekannt, der als der Außenform der Brust nachgebildete, doppelwandige
Schale ausgebildet ist (US 25 43 499). Derartige luftfrei mit einer Flüssigkeit gefüllte sackartige Gebilde weisen
ein größeres Gewicht als die normale Brust auf und werden wegen ihres hängenden Aussehens als unnatürlich
abgelehnt. Ein weiterer Nachteil der mit einer Flüssigkeit gefüllten Prothese liegt darin, daß die
Füllstoffe auswandern und bei einer Verletzung der umgebenden Hülle ausfließen können.
Eine weitere bekannte Brustprothese besteht entweder aus einem Körper, der aus elastischem und
schwammartigem Material gefertigt ist oder aus einem Hohlkörper aus leichtem, feinporösem Material, der
eine Füllung aus elastischem und schwammartigem Material besitzt (US 28 51 692). Im Innenraum des
Brustprothesenkörpers sind zylinderförmige Hohlräume vorgesehen, die mit beweglichen Gewichten
versehen sind. Derartige Prothesen sind jedoch zu formfest, um das Aussehen einer natürlichen Brust
aufweisen zu können.
Es sind auch Brustprothesen aus einem Formkörper aus Schaumstoff bekannt (DE-PS 13 03 139). Dieser
Formkörper aus Schaumstoff, der flache Bereiche aufweist, ist von einem schalenförmigen, doppelwandigen
Hohlkörper aus Kunststoff in einem Abstand umgeben, der mit dem Formkörper nur längs seines
Randes verbunden und mit einer Flüssigkeit gefüllt ist. Auch diese Brustprothese weist den Nachteil auf, den
alle flüssigkeitsgefüllten Brustprothesen innehaben.
Darüber hinaus ist diese bekannte Brustprothese in ihrem Aufbau kompliziert; sie vermag auch nicht allen
. Anforderungen an ein natürliches Aussehen gerecht zu werden.
Eine Brustprothese, bestehend aus einen r annähernd
hohlkegeligen Formstück aus elastischem Werkstoff, dessen Adhäsion an der Haut ungewollten Verschiebungen
der Brustprothese entgegenwirkt, ist in der Weise ausgebildet, daß die Prothese durch im Inneren
angebrachte, vorzugsweise mit der Prothese aus einem Stück bestehende Stege verstärkt ist (DE-GM
17 39 612).
Brustprothesen aus Moosgummi oder Schaumgummi weisen den Nachteil auf, daß sie die Gewichtsausgleichsforderungen,
die an Prothesen gestellt werden, nicht erfüllen. Flüssigkeitsgefüllte Brustprothesen zeigen, daß
über längere Tragezeiten die Flüssigkeit durch die Folienwandungen wieder austritt, da die Folien eine
bestimmte Wandstärke nicht überschreiten dürfen. Derartige Brustprothesen neigen außerdem dazu, sich
am Körper der Trägerin durch ihr Eigengewicht in vertikaler Richtung unter erheblicher Faltenbildung
zusammenzuschieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brustprothese zu schaffen, die die eingangs aufgeführten Grundforderungen
an Brustprothesen erfüllt
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Brustprothese, bei der der Brustformteil eine seinen Innenraum
begrenzende Innenwand mit einer dem äußeren Konturenverlauf einer Hohlbalgfeder entsprechenden jo
Formgebung und eine sich zum Innenraum des Brustformteiles erstreckende flaschenhalsartig ausgebildete
öffnung aufweist
Mit dieser Brustprothese ist ein Brustformteil geschaffen, der unter der Kleidung der Trägerin nicht
mehr von der natürlichen Brust zu unterscheiden ist und somit der Trägerin größtmöglichen Tragekomfort
bietet Durch den hohlbalgfederartig gestalteten Innenhohlraum des Brustformteiles ist eine größtmögliche
Bewegungsfreiheit der Trägerin einer derartigen Brustprothese gegeben. Darüber hinaus ermöglicht
diese spezielle Innenhohlraumgestaltung Schwingungen des Brustformteiles in vertikaler Richtung und ebenso
ein Zusammendrücken des Brustformteiles, ohne daß dadurch die Anlagefläche verstärkte Druckwerte auf v,
den Körper ausübt. Es ist somit eine flexible, anpassungsfähige Anlagefläche an die Narbe der
amputierten Brust möglich. Dadurch, daß der Brustformteil einen auf den Gewichtsverlust abgestimmten
Innenhohlraum aufweist, bleibt das statische Gleichge- to wicht des Schultergürtels erhalten, womit gleichzeitig
Haltungsschäden vermieden werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung geht aus dem Unteranspruch 2 hervor. Hierbei ist von
besonderem Vorteil, daß die Wandfläche des Brustform- ■»
teiles allseitig von einer beutelartigen Hülle aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk umhüllt ist, da
dadurch die Möglichkeit gegeben ist, auch hautunverträgliche Kunststoffe für die Herstellung des Brustformteiles
zu verwenden. t>o
Des weiteren sieht die Erfindung eine Vorrichtung zur Herstellung der Brustprothese in Hohlkörperbauweise,
bestehend aus einem oberen und einem unteren Formteil mit sich zur Form des Brustformteiles
ergänzenden Formhöhlen, vor. Diese Vorrichtung ist in der Weise ausgebildet, daß der obere Formteil einen
auswechselbaren Kern mit einem in der Formhöhle liegenden Profilkörper mit einer dem äußeren Konturenverlauf
einer Hohlbalgfeder entsprechenden äußeren Formgebung aufweist
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 einen Brustformteil in einem senkrechten Schnitt und
F i g. 2 eine Vorrichtung zur Herstellung des Brustformteiles gemäß F i g. 1 in einem senkrechten Schnitt
Wie F i g. 1 zeigt, besteht die Brustprothese aus einem
Brustformteil 2 aus einem elastischen, homogenen Kunststoff mit einem spezifischen Gewicht von etwa
eins.
Der Brustformteil weist einen Innenhohlraum 1 auf, dessen den Innenraiim begrenzende Innenwand la mit
einer den äußeren Konturenverlauf einer Hohlbalgfeder entsprechenden Formgebung versehen ist, so daß der
Innenraum 1 der Form einer Hohlbalgfeder entspricht Durch diesen hoblbalgfederartig ausgebildeten Innenraum
werden die geforderten Dämpfungseigenschaften in horizontaler und vertikaler Richtung erreicht
Der Innenraum (1) des Brustformteiles (2) steht mit einer sich zur Anlagefläche 8 erstreckenden und
flaschenhalsartig ausgebildeten öffnung 9 in Verbindung.
In Abhängigkeit von dem jeweils für die Herstellung des Brustformteiles 2 verwendeten Kunststoffes kann
die Wandfläche des Brustformteiles allseitig von einer beutelartigen Hülle 7 aus natürlichem oder künstlichem
Kautschuk umhüllt sein.
Die Herstellung der Brustprothese in Hohlkörperbauweise erfoigt gemäß Fig.2 mittels einer Vorrichtung,
die aus einem unteren Formteil 10 und einem oberen Formteil 11 besteht. Beide Formteile 10 und U
weisen Formhöhlungen auf, die sich zu der Form der zu erstellenden Brustprothese ergänzen. In den Formoberteil
11 ist ein auswechselbarer Kern 4 mit einem in der Formhöhle liegenden Formkörper 3 eingesetzt, der eine
dem äußeren Konturenverlauf einer Hohlbalgfeder entsprechenden äußeren Formgebung aufweist. Das in
der Fonnhöhle liegende Ende des Kernes 4 weist eine Ringnut 5 auf. Über diese Ringnut 5 wird ein
handelsüblicher Beutel 6 aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk gezogen.
Der Formkörper 3 am Ende des Kernes 4 ist doppelringartig ausgebildet. Über den Kern 4 und die
Ringnut 5 wird nach dem Anbringen des Beutels 6 der Formkörper 3 aus elastischem Material übergezogen.
Dieser Formkörper 3 ist je nach Brustgröße in seiner Form unterschiedlich ausgelegt. Der Beutel 6 wird
hierauf über einen Kanal 12 luftleer gesogen und über den gleichen Kanal 12 wird dann ein flüssiger
Zwei-Komponenten-Kunststoff, der durch Additionsvernetzung aushärtet, eingefüllt. Hierbei wird soviel
Volumen eingegeben, bis der Beutel 6 sich dem inneren und äußeren Formbereich gleichmäßig angelegt hat.
Innen- und Außenform werden so durch die geschlossene Haut 7 des Beutels 6 abgedeckt. Nach abgeschlossener
Aushärtung werden die Formteile getrennt und der Formkörper 3 aus dem Brustformteil entfernt. Es
entsteht somit der hohlbalgfederartig ausgebildete Innenraum 1 in dem Brustformteil 2.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Brustprothese aus elastischem Kunststoff, der mit einem der weiblichen Brust entsprechenden >
hohlkörperartig ausgebildeten Brustformteil und mit einer der menschlichen Körperform angepaßten
Anlagefläche versehen ist, die eine den Innenraum des Brustformteües verbindende öffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brustformteil (2) eine seinen Innenraum (1) begrenzende
Innenwand (la) mit einer dem äußeren Konturenverlauf einer Hohlbalgfeder entsprechenden Formgebung
und eine sich zum Innenraum des Brustformteiles (1) erstreckende, flaschenhalsartig ausgebilde- ι ϊ
te öffnung (9) aufweist
Z Brustprothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandfläche des Brustformteiles
(2) allseitig von einer beutelartigen Hülle aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk umhüllt ist
3. Vorrichtung zur Herstellung der Brustprothese in Hohlkörperbauweise, bestehend aus einem
oberen und einem unteren Formteil mit sich zur Form des Brustformteiles ergänzenden Formöhlen
nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Formteil (11) einen auswechselbaren
Kern (4) mit einem in der Formhöhle liegenden Profilkörper (3) mit einer dem äußeren Konturenverlauf
einer Hohlbalgfeder entsprechenden äußeren Formgebung aufweist. «1
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