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Spinn- oder Zwirnmaschine
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Die Erfindung betrifft Spinn- oder Zwirnmaschinen mit einer Vielzahl
von in mindestens einer Reihe in mindestens einer Spindelbank angeordneten, drehbaren,
freistehenden Spindeln und - im Falle von Ringspinn- und -awirnmasohinen - mindestens
einer, entlang den Spindelschäften bewegbaren Ringbank.
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Reim Rotieren der Spindeln bildet sich um jede Spindel eine mitrotierende
B1lftsäule, die insbesondere von der Oberfläche des auf der Spindel auf gewundenen
und rotierenden Kopses nnd/oder - im Falle von Ringspinn- und -zwirnmaschinen -
in wesentlich geringerem lABe durch den umlaufenden Fadenballon verursacht wird.
An den Stellen, an denen sich benachbarte Luftsäulen berühren, sind die Bewegungsrichtungen
der Luftströme einander entgegengesetzt und neutralisieren sich an diesen Stellen.
Im Bereioh oberhalb einer Ringbank sind üblicherweise auoh Ballontrennplatten vorhanden,
die die rotierenden Luftsäulen trennen.
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Auf der Vorderseite und der Rückseite der Spindelreihe, wo die Luftströmungen
in den rotierenden Luftsäulen in gleicher Richtung verlaufen, bilden sie tangential
an der ganzen Spindelreihe entlang verlaufende, als "Zopswind" bekannte Strömungen
aus, die vor und hinter der Spindelreihe entgegengesetzt verlaufen und vor den Spindeln
als sehr störend empfunden werden.
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An Ringspinn- oder -zwirnmasohinen sind über der Ringbank im Bereich
des Badenballons Trennplatten zwischen den Spindeln angeordnet, die die rotierenden
Luftsäulen im bereich des Fadenballons voneinander trennen und naohteilige Einflüsse
der rotierenden Luftsäule auf Nachbarballone verhindern. Diese Ballontrennplatten
erstrecken sich jedoch nicht so weit vor und hinter die Spindel, als daß sie den
oben besohriebenen "Eopswind" wirksam unterbinden könnten.
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Durch die DOS 1 685 679 ist es bekannt geworden, in dem Raum zwischen
Ringbank und Spindelbank den Garnkörper mit einem rohrförmigen Schutzmantel zu umgeben,
dessen Länge der Verschiebung der Ringbank folgt. Hierbei wird vorgeschlagen, den
Schutzmantel aus mehreren hohlzylindrisohen, teleskopartigen oder faltenbalgartigen
Teilen auszubilden, um Staub und Schmutz vom Garnpaket fernsuhalten. Diese Vorriohtungen
erfordern jedoch recht komplizierte, störanfällige Bauteile und werden durch Verfugung
sehr bald funktionsuntüchtig.
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Die vorliegende Erfindung sieht deshalb gemäß ihrem Hauptanspraoh
vor, daß mindestens vor, vorsugsweise auch hinter der Reihe der Spindeln eine Vielzahl
von im wesentlichen quer zur Spindelreihe angeordneten Windleitplatten vorgesehen
ist. Diese Windleitplatten verbreitern die wirksame Fläche der Iallontrennplatten
naoh vorn und hinten so weit über den Spindelbereich hinaus, und trennen die mit
den Spulen rotierenden Luftsäulen so wirksam voneinander, daß diese rotierenden
Luftsäulen keine entlang der Reihe der Spindeln verlaufenden Luftströmungen mehr
erzeugen können.
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Da vor allem die vor der Reihe der Spindeln erzeugte Luftströmung
störend wirkt, ist bereits mit vor der Reihe der Spindeln angeordneten Windlèitplatten
eine entscheidende Verbesserung ersielbar. Eine weitere Verbesserung kann erreioht
werden, wenn zusätzlich hinter der Reihe der Spindeln Windleitplatten angeordnet
werden.
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Da die störenden Luftströmungen zum ganz überwiegenden Teil durch
die Spulen erzeugt werden, wird mit der Anordnung von Windleitplatten
an
der Spindelbank oder an mit der Spindelbank verbundenen lSschinenteilen gemäß Anspruch
2 eine entscheidende Verbesserung erzielt. Derartige Windleitplatten sind in Bezug
auf die Spule ortsfest und bleiben wirksam, auch wenn die mit der Spindelbank im
Verlaufe des Wicklungsaufbaues nach oben bewegenden Ballontrennplatten den Bereioh
der Spule mehr und mehr verlassen.
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Auch der rotierende Fadenballon erzeugt störende Luftströmungen der
beschriebenen Art. Um auch diese zu unterdrücken, wird gemäß Anspruch 3 vorgeschlagen,
auoh an der Ringbank Windleitplatten anzuordnen, die den vom Fadenballon verursachten
Wind ableiten.
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Eine besonders vorteilhafte Lösung hierfür ist in Anspruoh 4 angegeben
- hierbei sind besondere Windleitplatten nioht erforderlich.
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Da Verbreiterungen der Ballontrennplatten den Zugang zur Spinnstelle
beispielsweise zum Beheben von Fadenbrüchen behindern könnten, wird gemäß Anspruch
5 vorgeschlagen, mindestens die Verlängerung der Ballontrennplatte nach vorn derart
flexibel auszuführen, daß diese Verlängerung beim Bedienen der Spinnstelle' beispielsweise
mittels des Handrückens der Bedienyerson beiseite gedrückt werden kann.
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In anderen Bällen wird dieser Zweok mit der in Anspruch 6 genannten
Ausbildung der Verlängerung vorteilhaft erreioht.
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Die Windleitplatten entfalten ihre Wirkung an jeder Stelle entlang
der Spindelreihe. Um den Zugang zu den Spindeln zum Zweoke der Bedienung nioht zu
behindern, wird gemäß Anspruch 7 vorgeschlagen, die Windleitplatten in Mittelquerebenen
der Spindeln ansuordnen.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, gemäß Anspruch 8 in jeder dieser
Mittelquerebenen mindestens eine Windleitplatte anzuordnen.
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Die Wirkung der Windleitplatten hat sich dann als besonders vorteilhaft
erwiesen, wenn sie sich gemäß Anspruch 9 etwa bin zur Spitze der Spindel erstrecken
und wenn gemäß Anspruch 10 ihre Breite ein Zehntel bis ein Drittel ihrer Länge beträgt.
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Insbesondere an den hinter der Reihe der Spindeln angeordneten Windleitplatten
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn sie gemäß Anspruch 11 zu der l4ittelquerebene,
in der sie angeordnet sind, verschwenkt sind und wenn gemäß Anspruch 12 der Winkel
dieser Sohwenkstellung 300 bis 600 beträgt.
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Um ein Besohädigen der vor der Reihe der Spindeln liegenden Windleitplatten
zu verhindern, wird gemäß Anspruch 13 vorgeschlagen, diese Windleitplatten auf einer
entlang der Maschine verlaufenden Winkelschiene anzuordnen, die als Abweiser für
Spulenwägen usw. wirkt, die an die Windleitplatten stoßen und diese abreißen, verbiegen
oder sonst beschädigen könnten.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung dargestellt
und wie folgt beschrieben.
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Es zeigt Fig. 1 eine sohematisohe Grundrißdarstellung einer bekannten
Anordnung von Ballontrennplatten an einer Spinn- oder Zwirnmaschine; Fig. 2 eine
Darstellung wie Fig. 1 mit der neuartigen Anordnung von hallontrennplatten und Windleitplatten;
Fig. 3 die neuartige Vorriohtung an einer teilweise dargestellten }Sschine im Vertikalachnitt
gemäß einem Schnitt in Richtung der Linie 1-1 in Fig. 4; Fig. 4 die I?raufsicht
der Fig. 3; Fig. 5 die Darstellung einer bestimmten Stellung von IEsohinenteilen
im Längssohnitt wie Fig. 3; Fig. 6 - 9 je eine Einzelheit einer weiteren Ausbildungsart
der Erfindung.
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Wie aus Fig. 1 hervorgeht, bilden sich um rotierende Spulen 12 mitrotierende
Luftsäulen ( Kreise mit Doppelpfeilen ) aus, die zwar durch die bekannten Ballontrennplatten
3 voneinander getrennt sind, deren Ausläufer ( einfaohe 30genpfeile ) jedoch über
diese Ballontrennplatten 3 hinausgreifen und in Zusammenwirkung an der Reihe der
Spindeln entlang verlaufende Luftströmungen ( Schlangenpfeile, Mehrfaohpfeile )
verursaohen, die vor und hinter der Spindelreihe entgegengesetzt verlaufen und störend
wirken. Wenn sich die Ballontrennplatten bei fortsohreitendem Wicklungsaufbau mehr
und mehr aus dem Bereioh der Spulen nach oben herausbewegen, entfällt die trennende
Wirkung der Ballontrennplatten auf die von den Spulen erzeugten rotierenden Luftsäulen
mehr und mehr und die störenden Luftströmungen können sich ungehindert ausbilden.
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Die Erfindung vermeidet dies im wesentlichen durch Verbreiterungen
in Form von Windleitplatten 1 und 2 der 3allontrennplatten 3 wie in Fig. 2 prinzipiell
dargestellt. Im einzelnen ist hierfür vorgesehen: Wie aus den Fig. 3 bis 5 hervorgeht,
sind in einer Spindelbank 11 Spindeln 4 befestigt, deren von einem Tangentialriemen
19 angetriebener Wirtel 9 durch ein Gehäuse 10 abgedeckt ist.
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Koaxial zu Spindel 4 ist zum Zwecke des Aufbaues der Fadenwicklung
auf der Spule t2 die Ringbank 5 beweglich angeordnet, an der Ballontrennplatten
3 befestigt sind. Insoweit entspricht die Anordnung Bekanntem.
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Erfindungsgemäß sind auf dem Gehäuse 10 entweder mittels Schrauben
8 direkt oder mittels Tragplatten 6, Winkelsohienen 7 und Sohrauben 8 Windleitplatten
1 beziehungsweise 2 derart angeordnet, daß sie die Flächen der Ballontrennplatten
3 naoh vorn und hinten verlängern.
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Die Windleitplatten 1 und 2 können so angeordnet sein, daß ihre Fläohen
in der die Flächen der Ballontrennplatten 3 enthaltenden Ebene liegen, oder sie
können - wie für die hinteren Windleitplatten 2 in Fig. 4 dargestellt, in einem
Winkel zu dieser Ebene angeordnet sein.
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Die auf dem Gehäuse 10 angeordneten Windleitplatten 1 und 2 sind ortsfest
und dämmen daher insbesondere die durch die rotierenden Spulen 12 verursachten störenden
Luftströmungen ein.
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Wie aus Fig. 5 entnehmbar ist, können auoh an der Ringbank 5 Windleitplatten
14 angeordnet sein, die die wirksame Fläche der Ballontrennplatte 3 vergrößern.
Derartige von der Ballontrennplatte getrennte Windleitplatten können auoh wie in
Fig. 6 bei 15 angedeutet auf der Rückseite der Ringbank angeordnet sein.
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In anderer Ausführungsform sind die Ballontrennplatten 3 in den durch
die strichpunktierte Linie angedeuteten Fläohen 13 gemäß l"ig. 5 vergrößert, die
wie aus Fig. 7 bei 16 ersichtlich auoh auf der Vorderseite der Ringbank 5 angeordnet
sein können.
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Damit die an der Ringbank 5 angeordneten Windleitplatten 14 und 15
bei Bewegung der Ringbank im Bereioh der auf der Spindelbank angeordneten Windleitplatten
1 und 2 nioht mit diesen kollidieren, sind die Windleitplatten 1 und 2 beziehungsweise
14 und 15 wie aus Fig. 6 ersichtlich seitlich etwas versetst.
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Um eine Behinderung der Bedienung der Spinnstellen zu verhindern,
sind die vor der Reihe der Spindeln 4 angeordneten Windleitplatten elastisoh verformbar
oder sohwenkbar.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 8 ist die vordere Verlängerung 17
der Ballontrennplatte 3 durch ein Soharnier oder Gelenk 20 mit der Ballontrennplatte
schwenkbar verbunden und wird durch eine nioht dargestellte Feder in der gestrichelten
Betriebsstellung gehalten.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 9 ist mindestens die vordere Verlängerung
18 der Ballontrennplatte 3 derart flexibel ausgeführt, daß sie von Hand leioht etwas
seitlich weggedrückt werden kann.
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bzw. sohwenkbaren Die in den Fig. 8 und 9 dargestellten flexiblen
Ausführungen der vorderen Verlängerungen 17 und 18 der Ballontrennplatten 3 können
in gleioher Weise an den getrennten Windleitplatten 1 oder 14 verwirklicht werden.
Die Achsen von Soharnieren oder Gelenken 20
werden bei diesen Windleitplatten
vorteilhafterweise an deren Basis waagerecht quer zur Reihe der Spindeln angeordnet.
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L e e r s e i t e