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Verfahren und Vorn chtung ZUm
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Säuren bahnförmiger Werkstce Die Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Säumen bahnförmiger Werkstücke, die aufeinanderfolgend
an den Rändern umgefaltet und einer Nähmascjiine zugeführt werden.
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Durch die deutsche Patentschrift 734 300 ist eine Maschine zum Vernähen
mehrteiliger Werkstücke in laufender Folge bekannt, bei der zwei Hauptbestandteile
des Werkstückes mit einer Doppelnaht auf einen Bandstreifen aufgenäht und dadurch
vereinigt werden. Der endlose Bandstreifen wird hierbei als Zugmittel für die der
Nähmaschine aufeinanderfolgend zugeführten Werkstücke benutzt. Er wird nach dem
Nähen mit der Anfangs- und Endkante des Werkstückes bündig abgeschnitten. Da die
einzelnen Stofflagen nur an den Nähten dicht miteinander verbunden sind, der Bereich
zwischen und neben den Nähten aber unverbunden ist, bleiben die Säume an den Schnittkanten
offen. Die Werkstücke sind in diesem Zustand für das Endprodukt nicht brauchbar.
Die Schnittkanten müssen daher entweder durch einen Bandstreifen eingefaßt oder
gesäumt werden.
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Bei der Herstellung von Erzeugnissen dus verhältnismäßig dickem Bahnmaterial
mit Webkant Ln, welche im allgemeinen unbehandelt bleiben, (Wolldecken, Tischdecken,
handtücher u. ähnl.) müssen die Schnittkanten mit relativ breiten Säumen versehen
werden, weil bei schmalen Säumen das Material zu auffällig aufträgt. Die neben der
Naht liegenden unverbundenen Saumteile springen wegen des bei dicken, bauschigeii
Materialien besonders guten Rückformvermögens leictit auf und bilden eine an den
Enden offene Röhre, die auch nach dem Flachbügein der Enden offen bleibt. Das beeinträchtigt
das gute Ausstellen des fertigen Erzeugnisses nicht und erheblich, zumal dann, wenn
die umgeschLagenen Saumteile nicht längengleich mit dem Werkstück sind, sondern
bei der Durchführung durch die Saumfalthülse verzerrt bzw. verzogen werden und dadurch
nicht bündig mit den Werkstückkanten abschließen. Das kann vor allem bei der Herstellung
breiter Säume und beim Einsatz einteiliger Saumfalthülsen kaum oder nur durcll Nachschieben
der gestauchten, nicht bündigen Saumteile während des Säumens korrigiert werden.
Bei automatiscil arbeitenden Nähanlagen ist das aber nicht ohne weiteres möglich.
Da die Größe des Saumverzuges durch die anfängliche Stauchung des Stoffes in der
Saumfalthülse, also bereits beim Einlauf in die einteilige Hälse entscheidend beeinflußt
wird, ist vorgeschlagen worden,(DT-P 1 239 923)den Saumanfangsbereich mit llilfe
eines geteilten Säumers zu legen, und zwar in einer senkrecht zur Saumkante verlaufenden
Legebeweguiig um eine feststehende Faltschiene herum. Das verteuert einerseits die
Herstellung der Saumbildewerkzeuge und zum anderen läßt sich der Saum nur bei Naschinenstillstand
legen, so daß eine kontinuierliche Fertigung nicht möglich ist. Aucll bei dieser
Art der Saumbildung bleiben die Saumenden offen.
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Zur Vermeidung der genannten Nachteile liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, nach dem als bahnförmige Zuschnitte angelieferte
flache Werkstücke zu behandeln sind, um sie auch mit einer einteiligen Saumfalthülse
unverzerrt falten, sie aufeinanderfolgend einer Nähmaschine zuführen und die offenen
Saumend tuf einfache Weise verschließen zu können.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Werkstücke im Bereich ihrer
zu säumenden Länder durch ein beidseitig klebendes, beispielsweise beschichtetes
Haftband miteinander verbunden werden1 die Ränder sodann um das Ifaftband umgeschlagen
und die Saumbestandteile zusammengenäiit werden, worauf das Itaftband mit den umgefalteten
Randteilen dauerhaft verbunden und mit den Endkanten der Werkstücke bündig abgeschnitten
wird.
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Durch das Aufbringen eines Iiaftbandes auf den Saumbereich und die
Verwendung des llaftbandes als Zugmittel für das Werkstück zum Durchziehen seiner
Ränder durch eine Saumfalthülse und damit durch die an den für eine Stauchung bzw.
Verzerrung besonders anfälligen Stellen angreifende Zugkraft wird verhindert, daß
sich das Material beim Einführen in bzw. beim Durchziehen durch die Saumfalthülse
aufstaucht und verzieht. Außerdem bildet das Haftband ein Bindemittel zum dauerhaften
Verschließen der offenen Saumenden.
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Bei der Herstellung von Werkstücken unter Verwendung thermoplastischer
Einlagen ist zwar allgemein bekannt, aufeinanderliegende Materiallagen durch Druck-
und/oder llitzeeinwirkung zu verschweißen und damit auch die Ränder allseits zu
verschließen, dort sind aber die Material lagen nicht als haftendes und auf Zug
beanspruchbares Verbin<Ituigsmit tel von aufeinanderfolgend zugeführten Werkstücken
vorgesehen. Es werden auch nicht Haftstreifen verwendet, die sich nur über eine
bestimmte Länge der Anfangs- und Endkante eines Saumes erstrecken (vgl. DT-OS 1
610 728).
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Bei Verwendung eines aus zweiseitig beschichteten Einzelabschnitten
bestehenden, durch nichthaftende Deckstreifen abgedeckten Ha ft bandes läßt sich
die Übergabe der tlaftbandeinzelabschnitte zum Beispiel an ein die Haftbandabschnitte
auf die Werkstücke aufdrückendes Mittel besonders gut bewerkstelLigen, wenn die
Haftbandabschnitte durch Umlenkung der Deckstreifen im spitzen Winkel zur Haftband-Zuführrichtung
an
zueinander versetzten Stellen freigelegt und auf die Werkstücke
aufgebracht werden.
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Durch das Abziehen der Deckstreifen an zueinander versetzten Stellen
wird der zu übergebende Haftbandabschnitt auf einer Seite schon freigelegt und ist
damit zur Übergabe bereit, während er auf der anderen Seite noch sicher am Deckstreifen
gehalten ist.
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Verwendet man dagegen ein billigeres auf einer Seite durch einen nichthaftenden
Deckstreifen abgedecktes endloses Haftband, dann ist es vorteilhaft, den Deckstreifen
zum Abziehen vom Haftband im Winkel zur Zuführrichtung des flaftbandes umzulenken,
das Haftband in Abschnitte vorbestimmter Länge zu trennen und anschließend auf die
Werkstücke aufzubringen.
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Das aufgezeigte Arbeitsverfahrerl läßt sich auf einfache Weise mit
einer Vorrichtung durchführen, bei der auf der Nähgut-Einlaufseite eine Drucktrommel
für das Aufbringen des Haftbandes mit mindestens einem den Umfang der Drucktroiiwiel
tangierenden Deckstreifenumlenker und eine Saumfalthülse angeordnet und der Nähmaschine
eine werkstückabhängig gesteuerte Preßvorrichtung und eine Haftbandtrennvorrichtung
nachgeschaltet sind.
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Für die Längenbestimmrnig, die Zufuhrung und das Aufbringen der Haftbandabschnitte
ist besonders gut eine Vorrichtung geeignet, bei der die Drucktrommel taktweise
angetrieben und an einem schwenkbaren Träger gelagert ist.
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Eine gleichmäßige Andruckkraft auf den auf die Bereiche der benachbarten
Kanten zweier aufeinanderfolgender Werkstücke aufzudrückenden Haftbandabscluiitt
läßt sich dadurch erzielen, daß die Drucktrommel einen polygonalen Querschnitt aufweist.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand einer Säumanlage und zwei Ausführungsbeispielen
der Haftbandaufbringvorrichtung für unterschiedlich vorbereitete Haftbänder näher
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Säumanlage mit
einer Aufbringvorrichtung für Bandabschnitte, die von einem einseitig abgedeckten
endlosen Iiaftband abgetrennt und auf die Endkanten aufeinanderfolgender Werkstücke
aufgedrückt werden; Fig. 2 eine Aufbringvorrichtung für Haxldabsci ittes die beidseitig
durch endlose Deci treifen abgedeckt sind; Fig. 3 eine perspektivische Darstellung
der Endbereiche von zwei durch Haftbandabschnitte verbundenen Werkstücken mit zwei
umgefalteten Rändern vor und nach dem Nähen in vergröXertem Maßstab.
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Die in bahnförmigen Zuschnittexl angelieferten Werkstücke 1, 2, 3
werden durch die Säumanlage aufeinanderfolgend durchgeführt. Als Transportmittel
dienen um Umlenkrollen 4 bzw. 5 gespannte endlose Förderbänder 6 bzw. 7 sowie obere
und untere Abzugswalzen 8 bzw.
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9. Der Einfachheit halber ist in der Schemazeichnung nur je eine Umlenkrolle
4 bzw. 5 dargestellt. Die Abzugswalzen 8, 9 greifen unmittelbar hinter der Stiehbildestelle
an den umgefalteten Randteilen der Werkstücke an. Das obere Trum der Förderbänder
6 ist über eine Tischplatte 10 geführt, die auf der Nähgut-Einlaufseite der mit
der Nadelstange 11, Nadel 12 und Stofftragplatte 13 angedeuteten, handelsüblichen
Nähmaschine angeordnet ist, An beiden Seiten des Werkstück-Förderweges ist eine
Nähmaschine vorgesehen.
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Das obere Trum der Förderbänder 7 ist einer eine den Nähmaschinen
nachgeschaltete Tischplatte 14 geführt.
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Auf der Nähgut-Einlaufseite der Nähmaschüien ist auf beiden Seiten
des Förderweges der Werkstücke 1, 2, 3 oberhalb der Förderbänder 6 je eine Aufbringvorrichtung
15 für Haftbandabschnitte 16 angeordnet. Die Haftbandabschnitte 16 werden bei der
in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung von einem zu einer Vorratsrolle 17 aufgerollten,
beiderseits mit einer llaftschiciit versehenen und auf
einer Seite
durch einen DecksLreifen 18 abgedeckten Haftband 19 abgetrennt und zwar mittels
eines Trennmessers 20, das um eine ortsfeste Achse 21 schwenkbar gelagert und mit
der Kolbenstange 22 eines Druckluftzylinders 23 verbunden ist. Die llaftbandabschnitte
16 werden auf die Endkanten der aufeinanderfolgend zugeführten Werkstücke 1, 2,
3 aufgebracht und sind auf Zug beanspruchbar, wenn eine Seite der Haftbandabschnitte
i6 an die Werkstücke angepret ist. Das auf einer Seite mit dem Deckstreifen 18 abgedeckte
Haftband 19 wird von der an einem Tragarm 24 eines Schwinghebels 25 von einem Lagerbolzen
26 aufgenommenen Vorratsrolle 17 zu einer am Schwingllebel 25 um einen Lagerbolzen
27 drehbar angeordneten und taktweise angetriebenen Drucktrommel 28 geleitet und
aufgrund des ilaftvermögens der Haft schicht auf die Umfangsfläche der Drucktrommel
28 aufgebracht. Die Drucktrommel 28 hat einen vieleckigen, im Ausführungsbeispiel
gem. Fig. 1 einen siebeneckigen Querschnitt. Bei einem vieleckigen Querschnitt ergeben
sich ebene Anlage- bzw. Druckflächen für die einzelnen Haftbandabschnitte 16. Durch
die ebenen Anlageflächen wird ein gleichmäßiger Anpreßdruck im Bereich der benachbarten
Endkanten der aufeinanderfolgenden Werkstücke beim Aufdrücken eines Haftbandabschnittes
16 erzielt. Am Umfang der Drucktrommel 28 verteilt sind Aussparungen 29;vorgesehen,
in die das Trennmesser 20 beim Durchtrennen des ilafstbandes 19 eintritt.
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Zum Abziehen des Deckstreifens i8 vom Iiaftband 19 sind an einem Arm
30 des Schwinghebels 25 zwei Umlenkrollen 31, 32 angeordnet, von denen mindestens
eine angetrieben ist. Der Deckstreifen 18 kann von den Umlenkrollen 31, 32 in beliebiger
Weise weggeführt, zum Beispiel zu einer Abfallrolle aufgewickelt oder direkt in
einen Abfallbehälter geleitet werden.
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Zur Betätigung des Schwinghebels 25 mit der Drucktrommel 28 ist ein
um eine ortsfeste Achse 33 schwenkbarer Druckluftzylinder 34 vorgesehen, dessen
Kolbenstange 35 bei 36, Fig. 1, mit dem Schwinghebel 25 gelenkig verbunden ist.
Der Schwinghebel 25 mit Vorratsrolle 17, Umlenkrollen 31, 32 und Drucktrommel 28
ist zum
Aufbringen eines HaftbanddUsclsnittes 16 auf den Bereich
der umzuschlagenden Randteile und den der Endkanten der Werkstücke mittels des Druckluftzylinders
34 gegen die Wirkung einer Rückholfeder um den ortsfesten Lagerbolzen 27 aus der
in Fig. 1 in Vollinien gezeigten Ruhestellung in die strichpunktiert dargestellte
Stellung verschwenkbar.
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Vor der Stichbildestelle jeder Nähmaschine ist eine Falthiilse 37
zum Legen eines doppelt umgeschlagenen Saumes 38 um den IIaftbandabschnitt 16 herum
angt;t>rdnet, Saum und llaftband werden durch eine Naht 39 fixiert. Der erste
Umschlag 40, Fig. 3, des Saumes 38 ist wesentlich schmäler als der zweite Umschlag
41, um einen möglichst breiten Teil des iiaftbandabschnittes 16 als Klebekontaktfläche
für die Saurninnenseite des Nähgutes zu erhalten.
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Mit Abstand zu den hinter der Stichbildestelle der Nähmaschinen angeordneten,
an den fixierten Säumen 38 angreifenden Abzugswalzen 8, 9 ist ebenfalls an beiden
Seiten des Werkstück-Förderweges je eine Preßvorrichtung 42 angeordnet, die im Ausführungsbeispiel
aus einem Druckluftzylinder 43 besteht, an dessen Kolbenstange 44 ein Preßstempel
45 befestigt ist, dessen Breite mindestens der Breite des Saumes 38 entspricht.
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Zum Abtrennen der freien ilaftbandstücke zwischen den Endkanten der
aufeinanderfolgeiiden Werkstücke ist mit Abstand zu den PreA-vorrichtungen 42 an
beiden Seiten des Werkstück-Förderweges je eine Trennvorrichtung 46 angeordnet,
die aus einem Druckluftzylinder 47 besteht, an dessen Kolbenstange 48 ein Trennwerkzeug
49 befestigt ist. Die breite des Trennwerkzeuges 49 entspricht mindestens der Breite
des Haftbandes.
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Die Preßvorrichtung 42 und die Trennvorrichtungen 46 können in bekannter
Weise durch eine fotoelektrische Steuereinrichtung werkstückkantenabhängig über
Elektromagnetventile gesteuert sein, um die Saumbereiche neben den Werkstückendkanten
zuerst zusammenzupressen und dadurch das Nähgut mit dem liaftband innig zu verbinden
und dann die freien aftbandstcke zwischen den auf-einanderfolgendell
Werkstücken
kantenbündig abzutrennen.
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Anstelle der Dr-ucktrommel 28 wird bei den Aufbringvorrichtungen 15
eine zylindrische Drucktrommel 50 eingesetzt, wenn die Haftbandstreifen bereits
in Einzelabschnitten 16 gem. Fig. 2 auf beiden Seiten durch einen Deckstreifen 51
bzw. 52 abgedeckt von einem Vorrat zugeführt werden. In diesem Fall sind jeder Drucktrommel
50 etwa den Umfang der Drucktrommel 50 tangierend ein Deckstreifenumlenker 53 zum
Abziehen des oberen Deckstreifens 51 und zum Umlenker 53 versetzt ein Deckstreifenumlenker
5 4 zum Abziehen des unteren Deckstreifens 52 zugeordnet. Die Deckstreifen 51 und
52 werden durch die Umlenker 53, 54 jeweils im spitzen Winkel zur Zuführrichtung
nach oben bzw. unten umgelenkt und dabei von den Haftbandabschnitten abgezogen.
Die Drucktrommeln 50 sind über eine Freilaufkupplung an den Schwinghebeln 25 gelagert.
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Der Arbeitsabldúf bei der Saumhersteilung ist wie folgt: Bei synchron
angetriebenen Förderbändern 6, 7 und Abzugswalzen 8, 9 werden die in bahnförmigen
Zuschnitten angelieferten Werkstücke mit geringem Abstand aufeinanderfolgend auf
die Förderbänder 6 aufgebracht, durch die sie in Richtung des Pfeiles V1 Fig. 1,
transportiert werden. Durch einen im Förderweg der Werkstücke im Bereich der Aufbringstelle
für die fiaftbandabschnitte 16 angeordneten Taster (nicht dargestellt) wird beim
Passieren der Lücke zwischen den Werkstücken (z. b. 2 und 3) über ein Elektromagnetventil
dem Druckluftzylinder 34 Druckluft zugeführt, dessen Kolbenstange 35 den Schwinghebel
25 um den Lagerbolzen 27 nach abwärts in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte
Stellung verschwenkt, wobei ein Elaftbandabschnitt 16 im Bereich der zu säumenden
Ränder der Werkstücke auf das hintere Ende des einen, über die Lücke zwischen den
Werkstücken hinweg und auf das vordere Ende des folgenden Werkstückes so aufgedrückt
wird, daß die beiden Werkstücke (z.B. 2 und 3) zugfest miteinander verbunden sind.
Durch Schalterbetätigung - zum Beispiel durch den Schwinghebel 25 bei dessen unter
der Wirkung einer Rückstellfeder erfolgter Rückkehr in seine Ausgangsstellung -
werden der Antrieb für die Umlenkrollen 31, 32 und die Drucktrommeln 28 so lange
eingeschaltet,
bis eine für einell weiteren flaftbandabschnitt 16 ausreichende Länge des Elaftbandes
19 auf die Umfangsfläche der Drucktrommeln 28 nachgezogen ist, wobei der Deckstreifen
18 durch die Umlenkrollen 31, 32 laufend abgezogen wird. Nach dem beispielsweise
über Endschalter zu bewirkenden Ausschalten der Antriebe für die Umlenkrollen 31,
32 und die Drucktrommeln 28 bei Erreichen der Länge eines Haftbandabsclmittes 16
werden die Druckluftzylinder 23 gegen die Wirkung einer Rückholfeder über Elektromagnetventile
mit Druckluft beaufschlagt, wodurch die Trennmesser 20 betätigt werden und je ein
weiterer Haftbandabschnitt 16 von dem auf die Umfangsfläche der Drucktrommel aufgebrachten
Haftbandstreifen 19 abgetrennt wird. Die Schneide der Trennmesser 20 dringt dabei
in einen der an den Drucktrommeln 28 vorgesehenen Schlitze 29 ein. Die Rückstellung
der Trennmesser 20 erfolgt durch die erwähnten Rückholfedern.
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Werden anstelle der Drucktrommeln 28 die Drucktrommeln 50 mit den
Deckstreifen-Umlenkern 53, 54 verwendet, dann wird die Abwärtsbewegung der Schwinghebel
25 zweckmäßigerweise durch einen Anschlag begrenzt. Der Anschlag wird so angeordnet,
daß die Haftbandabschnitte 16 auf der Umfangsfläche der Drucktrommeln 50 in der
Absenkstellung der Schwinghebel 25 mit ausreichendem Druck an die Werkstücke angedrückt
werden. l)utch die Zwischenschaltung einer Freilaufkupplung rollen die Drucktrommeln
50 beim Werkstücktransport unter Aufbringen der Haftbandabschnitte 16 an den Werkstücken
ab. Die Deckstreifen 51, 52 werden dabei um die Umlenker 53, 54 im spitzen Winkel
umgelenkt und von den Haftbandabschnitten 16 in der Weise abgezogen, daß, wie Fig.
2 zeigt, zuerst die der Drucktrommel 50 zugekehrte untere Seite der Haftbandabschnitte
16 durch den Umlenker 54 und dann die obere Seite der Haftbandabschnitte 16 freigelegt
wird. Jeder Haftbandabschnitt 16 ist dabei an der Oberseite noch durch den Deckstreifen
51 gehalten, während die Unterseite schon freigelegt ist. Dadurch verläuft das Aufbringen
auf die Umfangsfläche der Drucktrommeln 50 störungsfrei. Wie die Drucktrommeln 28
werden auch die Drucktrommeln 50 nach Erreichen der Ausgangsstellung um einen bestimmten
Winkelbetrag in eine für das Aufbringen des nächstfolgenden
Haftbandabschnittes
16 richtige Stellung weitergedreht.
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Da die Haftbandabschnitte 16 im Bereich der zu säumenden Randteile
der Werkstücke auf dem Nähgut haften und die Abzugswalzen 8, 9 an den bereits gebildeten
Säumen 38 hinter der Stichbildestelle am Werkstück angreifen, wird durch die Abzugswalzen
8, 9 über die Haftbandabschnitte 16 eine Zugkraft zum Durchziehen der Werkstückränder
durch die Falthülsen 37 direkt im Anfangsbereich der umzuschlagenden Randteile der
Werkstücke, also dort ausgeübt, wo das Nähgut beim Einziehen in die Falthülsen 37
besonders anfällig gegen Verzug bzw. Verzerrung durch Stauchung ist. Beim Durchziehen
durch die Falthülsen 37 werden die Werkstückränder so um den Haftbandabschnitt 16
umgeschlagen, daß der erste Umschlag 40, Fig. 3, sehr schmal, der zweite Umschlag
41 dagegen relativ breit ist, um auf beiden Seiten des Haftbandabschnittes 16 eine
möglichst große Haftfläche neben der durch den schmalen Umschlag 40 und den Haftbandabschnitt
16 neben dessen Seitenkante zu setzenden Naht zu erhalten.
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Durch die benachbarten Endkanten der aufeinanderfolgenden Werkstücke
wird die impulsartige Druckluftzufuhr zu den Druckluftzylindern 43 über eine werkstückkantenabhängig
arbeitende lichtelektrische Steuereinrichtung so gesteuert, daß der Preßstempel
45 der Preßvorrichtungen 42 nacheinander den neben den Endkanten der Werkstücke
gelegenen Bereich der Säume 38 mit einer gegen die Wirkung einer Rückholfeder erfolgenden
hammerartigen Schlagbewegung zusammenpreßt. Der Preßdruck reicht aus, um die Saumendbereiche
dauerhaft mit dem Haftbandabschnitt 16 zu verbinden und die Saumenden zu verschließen.
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Schließlich werden über eine weitere werkstückkantenabhängig arbeitende
elektrische Steuereinrichtung die Druckluftzylinder 47 der Trennvorrichtung 46 dem
Abstand der Werkstücke entsprechend nacheinander impulsartig so mit Druckluft beaufschlagt,
daß die freien Haftbandstücke zwischen den Werkstücken kantenbündig abgetrennt werden.
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Die fertigen Werkstücke werden dann durch die Förderbänder 7 zu einer
Abnahmestelle transportiert.
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L e e r s e i t e