DE2646620C3 - Verfahren zum Abkühlen eines Metallrohrs - Google Patents
Verfahren zum Abkühlen eines MetallrohrsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abkühlen eines Metallrohrs mit großem Durchmesser, bei dem
das Metallrohr beim Abschrecken schnell abgekühlt wird durch Spritzen von Kühlwasser auf die Oberfläche
des Metallrohrs aus einer großen Anzahl von Spritzdüsen in je einem das Metallrohr umschließenden
ringförmigen ersten und zweiten Sammelrohr, wobei t>o
die Wasserstrahlen jeweils unter einem Neigungswinkel und einem Querwinkel auf die Oberfläche des
Metallrohrs auftreffen.
Das Verfuhren isl hauptsächlich zum Abkühlen, insbesondere während des Abschreckvorgangs, der b5
Außenfläche von Metallrohren mit einem großen Durchmesser von 45,7 bis 127 cm oder mehr anwendbar.
Wenn der Umfang eines solchen Rohrs, das in einem Hochfrequenzinduktionsofen od. dgl. bis auf seine
Abschrecktemperatur erhitzt wurde, während der Bewegung durch Ringe mit Spritzdüsen ungleichmäßig
abgekühlt wird, treten verschiedene Nachteile auf.
Bei einem bekannten Verfahren, etwa wie in F i g. 1 gezeigt, wird das schnelle Abkühlen eines Metallrohrs
mit großem Durchmesser zum Abschrecken .durch Aufspritzen eines Kühlmittels, z. B. Wasser, cus einem
ringförmigen Sammelrohr 1 auf das Rohr 5 ausgeführt. Die übliche Praxis besteht in diesem Fall im Spritzen
von Wasser auf die zu kühlende Rohroberfläche in der Weise, daß die Wasserstrahlen zu einer Mittelachse 3
des Rohrs unter einem gewissen Neigungswinkel und in Richtung von der Heizeinheit 4 weg gerichtet werden.
Bei diesen herkömmlichen Verfahren wird jedoch die sorgfältige Beachtung der Strahlgeschwindigkeit oder
dos Neigungswinkels des Kühlmittels, etwa Wasser, größtenteils vernachlässigt mit dem Ergebnis, daß nicht
nur das gespritzte Kühlmittel für ein wirksames Kühlen des Rohrs nicht wirkungsvoll verwendet wird, sondern
daß sich beträchtliche Veränderungen der Umfangsabkühlgeschwindigkeit des Rohrs ergeben. Folglich wird
im abgekühlten Rohr eine Spannung erzeugt, was ein ernstes Problem darstellt. Diese Spannung ist eine
Wärmespannung, verursacht durch Veränderungen der Abkühlgeschwindigkeit an verschiedenen Teilen des
Rohrs während des Abkühlens, oder ist eine Wärmespannung in Verbindung mit einer Umformspannung. Es
ist somit wesentlich, das gesamte Rohr vom Beginn des Abkühlvorgangs bis zur Temperatur für die Beendigung
der Umformung (z. B. von etwa Acj bis 4000C im Fall
von Stahlrohren) gleichmäßig abzukühlen. Dort, wo die Wanddicke eines abzukühlenden Rohrs groß oder die
Bewegungsgeschwindigkeit des Rohrs hoch ist, wird bei dem herkömmlichen Verfahren für gewöhnlich wenigstens
ein Sammelrohr 2 derselben Konstruktion (bezüglich des Spritzwinkels und der Spritzrichtung)
hinter dem Sammelrohr 1 der ersten Stufe verwendet, vgl. Fig. 1, da das Abkühlen des Rohrs vom
Abkühlbeginn bis zur gewünschten Abkühlendtemperatur mit einem einzigen kühlenden Sammelrohr nicht
innerhalb einer gegebenen Zeit ausgeführt werden kann. Im Fall des herkömmlichen Verfahrens fließt das
gespritzte Kühlwasser unabhängig von der Anzahl der verwendeten Sammelrohre vom oberen Teil zum
unteren Teil eines Rohrs entlang dessen Wand abwärts. Somit wird trotz der Tatsache, daß das Kühlmittel
gleichmäßig am Umfang auf das Rohr gespritzt wird, die Kühlwirkung am unteren Rohrteil aus den obigen
Gründen erhöht mit dem Ergebnis, daß die oberen und unteren Rohrteile ungleichmäßig gekühlt werden und
daß die sich ergebende Wärme- oder Umformungsspannung oder beide ein Biegen oder Unrundwerden des
langen Rohrs bewirken.
Bei dem aus der US-PS 35 07 712 bekannten Verfahren wird demgegenüber eine gewisse Verbesserung
dadurch erzielt, daß man mehrere Ringe mit Spritzdüsen in Durchlaufrichtung des Rohrs hintereinander
anordnet, wobei alle Spritzdüsen unter einem spitzen Neigungswinkel von etwa 30" gegen die Ebene
des zugehörigen Sammelrings in Durchlaufrichtung des Rohrs geneigt sind. Außerdem sind alle Spritzdüsen
unter einem Querwinkel bezüglich der Durchlaufrichtung des Rohrs ausgerichtet, der bei Rohren mit
verhältnismäßig großem Außendurchmesser (60 cm und
mehr) zwischen etwa 8" und lb° liegt. Die Richtung des Querwinkcls bezüglich der Durchlaufrichtung des Rohrs
ist bei der Hälfte der Sammelrohre umgekehrt wie bei
der anderen Hälfte der Sammelrohre.
Auch bei diesem bekannten Verfahren kann keine 'wirklich gleichmäßige Abkühlung des Rohrs gewährleistst
werden. Das Spritzwasser scheint von der Rohrwandung abgeschleudert zu werden oder verdampft
auf dieser. Trotz des außerordentlich hohen Wasserverbrauches infolge der Mehrzahl von aufeinanderfolgenden
Spritzdüsenringen ist die Kühlwirkung nicht besonders hoch.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, to unter Vermeidung der erwähnten Schwierigkeiten ein
Verfahren zum Abkühlen eines Metailrohrs mit großem Durchmesser zu schaffen, bei dem das Rohr gleichmäßig
und schnell in Umfangsrichtung abgekühlt wird, so daß keine weiteren Korrekcurvorgänge am Rohr zur
Erzielung der gewünschten Rundheit sowie der Geradlinigkeit in Längsrichtung des Rohrs erforderlich
sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß
a) die aus den Spritzdüsen im ersten Sammelrohr austretenden Wasserstrahlen unter den folgenden
Winkeln bezüglich der Durchlaufrichtung des Rohrs ausgerichtet sind:
Neigungswinkel «ι: 15°<Ai<45°
Querwinkel ßr. 25O<0,<65°;
Querwinkel ßr. 25O<0,<65°;
b) die aus den Spritzdüsen im zweiten Sammelrohr austretenden Wasserstrahlen unter dem folgenden
Winkel bezüglich der der Durchlaufrichtung des Rohrs entgegengesetzten Richtung ausgerichtet
sind:
Neigungswinkel Oi2: \5°
<tx2< 45°
c) der Abstand zwischen einer Umfangslinie, gebildet auf dem Metallrohr durch Verbinden der Auftreffpunkte
auf der Oberfläche des Metallrohrs von aus den Spritzdüsen im ersten Sammelrohr in Richtung
zum zweiten Sammelrohr gespritzten Wasserstrahlen, und einer ähnlichen zweiten Umfangslinie,
gebildet durch Verbinden der Auftreffpunkte auf der Oberfläche des Metallrohrs von aus den
Spritzdüsen im zweiten Sammelrohr in Richtung zum ersten Sammelrohr gespritzten Wasserstrahlen,
gemessen in Längsrichtung des Metallrohrs, im Bereich von 50 bis 250 mm liegt;und
d) die Geschwindigkeit der Wasserstrahlen im Bereich von 0,5 bis Γ m/s liegt.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens strömt das aus den Spritzdüsen stammende Wasser in
einer kriechenden Bewegung über die Oberfläche und kühlt das Rohr gleichmäßig und wirksam. Obwohl nur
zwei Rohre mit Spritzdüsen vorgesehen sind, läßt sich eine stärkere Kühlwirkung erzielen als bei den
bekannten Verfahren, die zum Teil wesentlich mehr Sammelrohre benötigen. Durch die gegeneinander
gerichtete Neigung der Spritzdüsen bildet sich etwa in der Mitte zwischen den beiden Sammelrohren eine Art e>o
von Schwall, der offensichtlich besonders gut zur gleichmäßigen Abkühlung des erhitzten Rohrs beiträgt.
Durch die für das erfindungsgemäße Verfahren vorgeschriebene Strahlgeschwindigkeit und den vorgeschriebenen
Abstand zwischen den durch die Auftreff· br>
stellen der Strahlen auf dem Rohr gebildeten Umfangslinien wird die Erzeugung und Aufrcchterhaltung dieses
erwähnten Schwalls von Kühlwasser gewährleistet.
J5
45 Vorzugsweise wird die Differenz zwischen dem Querwinkel ß\ der Wasserstrahlen aus den Spritzdüsen
im ersten Sammelrohr und dem entsprechenden Querwinkel 02 für das zweite Sammelrohr innerhalb von
±15° gehalten. Dies bedeutet, daß der Querwinkel /fe
des zweiten Sammelrohres in einem Bareich von 10° bis
80° liegen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bei einem
herkömmlichen Verfahren verwendeten Abschreckvorrichtung,
F i g. 2 eine schematische Darstellung einer bevorzugten
Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung,
Fig.3 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen dem Neigungswinkel und der gleichmäßigen
Kühlwirkung,
Fig.4 eine graphische Darstellung der Beziehung
zwischen dem Querwinkel und der gleichmäßigen Kühlwirkung,
Fig.5 eine graphische Darstellung der Beziehung
zwischen den Querwinkeln der ersten und zweiten Sammelrohre und der gleichmäßigen Kühl wirkung.
F i g. 6 eine schematische Darstellung der Durchbiegung eines Rohrs, und
F i g. 7 eine graphische Darstellung der Verteilung der Abkühlgeschwindigkeiten gemäß den durch Anwendung
des Verfahrens der Erfindung am Rohr gemachten Testergebnissen.
Fig.2 zeigt im einzelnen die Konstruktion einer
bevorzugten Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung. Diese Figur zeigt die
Bedingungen, unter denen ein Metallrohr 5, das durch eine mit Hochfrequenz arbeitende Heizeinheit 4 oder
dgl. erhitzt wurde, in Pfeilrichtung durch ringförmige erste und zweite Sammelrohre 6 und 7 bewegt wird, die
die Außenfläche des Rohrs 5 umschließen und aus ihren Spritzdüsen 8 Wasserstrahlen 11 so richtet, daß diese
auf die Rohrfläche in einer Weise treffen, daß die Wasserstrahlen aus den beiden Sammelrohren über die
Rohroberflächc in Form von laminaren Strömungen fließen, die sich zum Abkühlen des Rohrs eignen.
Hierbei treffen die laminaren Strömungen des Kühlwassers aus den Sammelrohren 6 und 7 aufeinander unter
Bildung eines Schwalls 9 aus Kühlwasser auf der Rohroberfläche, wodurch ein gleichmäßiges Abkühlen
des Metallrohrs gewährleistet ist.
In Blickrichtung auf einen durch den Schwall 9 verlaufenden Querschnitt des Rohrs treffen die
Wasserstrahlen 11 aus den Spritzdüsen 8 des ersten Sammelrohrs 6 auf die Rohroberfläche in Form von
Wasserstrahlen auf, die sich im Gegenuhrzeigersinn drehen und auf dem oberen Rohrttil nach
links geneigt sind. Das zweite Sammelrohr 7 ist im wesentlichen identisch zum ersten Sammelrohr 6
aufgebaut und so angeordnet, daß es seine Wasserstrahlen zum ersten Sammelrohr 6 richtet. Somit fließen die
aus den beiden Sammelrohren kommenden Wasserstrahlen nach dem Auftreffen auf die Rohroberfläche
über die Oberfläche des Rohrs und treffen auf der Rohroberfläche frontal aufeinander, wodurch der
Schwall 9 gebildet wird. Statt einer Drehung im Gegenuhrzeigersinn, können die Wasserstrahlen zum
Drehen im Uhrzeigersinn gebracht werden.
Das Verfahren der Erfindung, ausgeführt durch die wie oben beschrieben gebaute Kühlvorrichtung, weist
folgende Merkmale auf:
(a) Die aus den Spritzdüsen 8 des ersten Sammelrohrs
6 austretenden Wasserstrahlen It werden unter dem Neigungswinkel «ι und dem Querwinkel ß\
(die in der in Fig.2 gezeigten Weise gemessen werden) auf die Rohroberfläche gerichtet, wobei
Neigungswinkel Λι: 15°S«iS45°
Querwinkel 0,: 25°</S,<65°
Querwinkel 0,: 25°</S,<65°
Die aus den Spritzdüsen des zweiten Sammelrohrs
7 austretenden Wasserstrahlen werden bezüglich einer zur Durchlaufrichtung des Rohrs entgegengesetzten
Richtung unter dem Neigungswinkel n.2 und
dem Querwinkel J3? (wieder gemessen in der in
F i g. 2 gezeigten Weise) auf die Rohroberfläche gerichtet, wobei
Neigungswinkel txy. 15° £ «2 £ 45°
Querwinkel ß2: 25° < fr < 65°.
Querwinkel ß2: 25° < fr < 65°.
(b) Der Abstand zwischen der Unifangslinie, gebildet auf der Rohroberfläche durch Verbinden der
Auftreffpunkte der zum zweiten Sammelrohr 7 gerichteten Wasserstrahlen 11 aus dem ersten
Sammelrohr 6, und der ähnlichen Umfangslinie, gebildet durch die zum ersten Sammelrohr 6
gerichteten Wasserstrahlen aus dem zweiten Sammelrohr 7, liegt im Bereich zwischen 50 und
250 mm.
(c) Die Geschwindigkeit der Wasserstrahlen 11 aus den Spritzdüsen 8 in den ersten und zweiten
Sammelrohren 6 und 7 liegt im Bereich von 0,5 bis 7 m/s.
(d) Die laminaren Strömungen der Wasserstrahlen aus den Sammelrohren treffen auf der Rohroberfläche
aufeinander, wodurch im wesentlichen in der Mitte des genannten Abstands von 50 bis 250 mm der
Schwall 9 des Kühlwassers gebildet wird.
Diese zahlenmäßigen Begrenzungen beruhen auf folgenden Gründen. Bezüglich des Merkmals (c) sei
ausgeführt, daß, wenn die Strömungsgeschwindigkeit niedriger als 0.5 m/s gewählt wird, es für die
Wasserstrahlen aus den unteren Spritzdüsen 8 unmöglich ist, die Schwerkräfte zu überwinden und die untere
Oberfläche des Rohrs zu erreichen, während, wenn die Geschwindigkeit höher als 7 m/s ist, ein großer Teil
der Wasserstrahlen 11 an ihren Auftreffpunkten auf der
Rohroberfläche zurückprallen und somit eine volle Ausnutzung der Kühlkapazität des verwendeten Kühlwassers
unmöglich machen. Fällt die Geschwindigkeit innerhalb der obengenannten Grenzen, so liegt die
kinetische Energie des Strahlwassers im Kontrollbereich der Oberflächenspannung von Wasser mit dem
Ergebnis, daß die aus den Spritzdüsen 8 gespritzten Wasserstrahlen 11 sowie der Wasserstrom nach dem
Auftreffen eine laminare Strömung ergibt, wodurch der gleichmäßig gekühlte Oberflächenbereich erhöht wird
und es möglich macht die Kühlkapazität des Kühlwassers weitaus wirkungsvoller auszunutzen, als es bei den
herkömmlichen Verfahren der Fall wäre.
Hinsichtlich des Merkmals (a) weist das erste Sammelrohr 6 die entscheidende Wirkung auf den
Kühleffekt während der Anfangszeit des Kühlens auf, was seinerseits eine wichtige Wirkung auf das
gewünschte gleichmäßige Umfangskühlen des Rohrs hat. Somit ist es wesentlich, daß der Neigungswinkel oci
und der Querwinkel ß\ der Wasserstrahlen aus dem ersten Sammelrohr 6 innerhalb der richtigen Grenzen
gehalten werden.
F i g. 3 und 4 zeigen als Beispiel die Wirkung des Neigungswinkels «ι bzw. des Querwinkels ß{ auf die
Gleichmäßigkeit der Abkühlungsgeschwindigkeit in Umfangsrichtung eines Stahlrohrs mit einem Durchmesser
von 61 cm, das durch ein einziges Sammelrohr gekühlt wurde, wobei der Spalt zwischen dem
Sammelrohr und dem Stahlrohr 30 mm betrug. Obwohl an vielen weiteren Stahlrohren mit unterschiedlichen
Durchmessern unter Verwendung unterschiedlicher
ίο Spalte zwischen den Stahlrohren und dem Sammelrohr
zusätzliche Versuche ausgeführt wurden, waren die erzielten Ergebnisse im wesentlichen dieselben wie die
in F i g. 3 und 4 gezeigten mit Ausnahme einiger Parallel verschiebungen in_ Richtung der Ordinate. In
is F i g. 3 und 4 bezeichnen Cn Cx und Cn in Umfangsrichtung
des Rohrs: die durchschnittliche Abkühlgeschwindigkeit, die maximale Abkühlgeschwindigkeit bzw. die
minimale Abkühlgeschwindigkeit Somit ist aus diesen Ergebnissen ersichtlich, daß der Neigungswinkel n.\ der
Strahlen im Bereich von 15° bis 45° und der Querwinkel ß\ im Bereich von 25°</?i<65° liegen sollen. Mit
anderen Worten, wenn der Neigungswinke! ot\ kleiner
als 15° ist, liegen im Hinblick auf die obigen Strömungsgeschwindigkeitserfordernisse die Berührungspunkte,
bei denen die Wasserstrahlen aus dem ersten Sammelrohr 6 auf das Rohr auftreffen, nicht auf
dem Umfang, der das Rohr unter rechtem Winkel schneidet, wodurch die Gleichmäßigkeit der Umfangskühlung
verschlechtert wird. Wenn andererseits der
jo Neigungswinkel «ι größer als 45° ist, ergeben die
Wasserstrahlen aus dem Sammelrohr 6 von ihren Auftreff punkten auf das Rohr aus eine Rückströmung in
Richtung der Heizeinheit 4. Daraus ergibt sich, daß eine kleine Wassermenge aus dem Rückstrom den aus der
Heizeinheit 4 austretenden heißen Rohrteil berührt und durch das Leidenfrost-Phänomen in Dampf verwandelt
wird, wodurch nur die obere Oberfläche des Rohrs gekühlt und die Gleichmäßigkeit der Abkühlung
beträchtlich verschlechtert wird.
Als nächstes sei der Querwinkel ß\ im Fall des herkömmlichen Verfahrens betrachtet, bei dem die
Sammelrohre Kühlmittel ohne Querwinkel (/?i=0)
spritzen. Hierbei ergeben die Wasserstrahlen nach dem Auftreffen auf das Rohr auf diesem einen Wasserstrom,
•r> der parallel zur Bewegungsrichtung des Rohrs verläuft.
Darüber hinaus werden solche Teile des Rohrs, wo die Wasserstrahlen nicht auftreffen oder wo eine geringere
Berührung mit dem Kühlwasser besteht, in diesem Zustand weiter bewegt, ohne mit dem Kühlwasser in
so Berührung gekommen zu sein, woraus sich eine Neigung für ein ungleichmäßiges Kühlen ergibt. Aus
diesen Gründen muß der Querwinkel ß\ größer als 25° sein. Wenn andererseits ß\ größer als 65°
ist, wird die Gleichmäßigkeit der Kühlung schnell verschlechtert, vgl. F i g. 4. Darüber hinaus ist es
schwierig, im Sammelrohr Spritzdüsen auszubilden, die einen Querwinkel ß\ erzeugen, der größer als
45° ist Somit soll der Querwinkel ßx im Bereich
von 25 bis 65° liegen. Die ersten und zweiten to Sammelrohre nach der Erfindung weisen gegebene
Querwinkel ß\ bzw. 02 auf. Darüber hinaus wird die
Strömungsgeschwindigkeit der Strahlen aus den Sammelrohren innerhalb der richtigen Grenzen gehalten, so
daß die Wasserstrahlen eine laminare Strömung b5 ergeben, die die Außenwand eines zu kühlenden Rohrs
umschließt, während mehrere Ströme die ausgewählten Teile am Umfang des Rohrs treffen dank einem
bestimmten zwischen der Bewegungsrichtung des j
Rohrs und den Wasserstrahlen gebildeten Winkel, wodurch die Ungleichmäßigkeit der Abkühlung beträchtlich
vermindert wird. Da das aus dem zweiten Sammelrohr gespritzte Kühlwasser zum Kühlen des
Rohrs verwendet wird, das vom Kühlwasser aus dem ersten Sammelrohr beträchtlich abgekühlt wurde,
müssen die Bereiche der Neigungs- und Querwinkel der Wasserstrahlen aus dem zweiten Sammelrohr nicht
unbedingt so streng festgelegt werden wie im Fall des ersten Sammelrohrs. Es ist kurz zusammengefaßt nur
erforderlich, daß das zweite Sammelrohr das Kühlwasser mit einer Geschwindigkeit im obengenannten
Bereich spritzt, so daß die Wasserstrahlen eine laminare Strömung längs der Rohroberfläche ergeben, wobei
diese Strömung auf die laminare Strömung der Wasserstrahlen auf dem ersten Sammelrohr trifft und
hierdurch entlang dem Umfang des Rohrs einen Schwall aus Kühlwasser bildet Die besten Ergebnisse werden
jedoch bei Einhaltung der oben angegebenen Bereiche für den Neigungswinkel 0.7 und den Querwinkel /?2
erzielt.
Für die gegenseitige Beziehung des ersten und zweiten Sammelrohrs am wichtigsten ist das Merkmal
(b). Dieses Merkmal gibt nämlich als wesentliches Erfordernis an, daß der Abstand zwischen der
Umfangslinie, gebildet auf der Rohroberfläche durch Verbinden der Auftreffpunkte der Wasserstrahlen aus
den Sprühdüsen des ersten Sammelrohrs auf der Rohroberfläche, und der ähnlichen Umfangslinie,
gebildet durch die Wasserstrahlen aus dem zweiten Sammelrohr, im Bereich von 50 bis 250 mm liegen muß.
Mit anderen Worten, da die Strömungsgeschwindigkeit der Wasserstrahlen aus den Sammelrohren in einem
solchen Bereich liegt, daß die Wasserstrahlen aus jedem Sammelrohr eine laminare Strömung ergeben, sofern
der Abstand zwischen den beiden Umfangslinien größer
als 250 mm ist, wird die Energie der laminaren Strömung vermindert, die somit nicht in der Lage ist,
den erforderlichen Schwall aus Kühlwasser an der Mitte des Abstandes zu bilden, wie es durch das Merkmal (d)
gefordert wird. Wenn andererseits der Abstand kleiner als 50 mm ist, während die Energie der über die
Rohroberfläche von jeder Seite her fließenden laminaren Strömung groß genug ist zur Bildung des
erforderlichen Schwalls aus Kühlwasser, neigt der Schwall dazu, in Form und Lage instabil zu werden.
Darüber hinaus besteht die Gefahr, daß das den Schwall bildende Kühlwasser zwischen die Wasserstrahlen aus
dem ersten Sammelrohr kriecht und das Rohr vor den Stellen kühlt (vorkühlt), wo die Wasserstrahlen aus dem
ersten Sammelrohr auf die Rohroberfläche auftreffen. Somit muß die Verwendung jedes Abstands von
weniger als 50 mm vermieden werden.
Durch Erfüllen der obengenannten drei wesentlichen Erfordernisse bezüglich der Geschwindigkeit der
Wasserstrahlen, des Spritzwinkels der Strahlen und der Länge der laminaren Strömungen auf der Rohroberfläche
ist es möglich, die Wasserstrahlen aus dem ersten Sammelrohr dazu zu bringen, daß sie das Kühlen
gleichzeitig längs dem Querschnitt des Rohrs beginnen und somit die Ungleichmäßigkeit des Abkühlens soweit
wie möglich vermindern. Darüber hinaus hat die Bildung eines Schwalls aus Kühlwasser auf der Rohroberfläche
auch die Wirkung, die Ungleichmäßigkeit des Abkühlens zu vermindern und auch eine wirksame Verwendung
des gesamten gespritzten Kühlwassers sicherzustellen.
Es wurde bereits eine Patentanmeldung P 26 02 678.8 für ein Verfahren angemeldet, dessen Gegenstand dem obigen Verfahren der Erfindung ähnlich ist und bei dem beim Vorgang des Abkühlens eines Stahlrohrs für das Abschrecken die Abweichung des Rohrs von der
Es wurde bereits eine Patentanmeldung P 26 02 678.8 für ein Verfahren angemeldet, dessen Gegenstand dem obigen Verfahren der Erfindung ähnlich ist und bei dem beim Vorgang des Abkühlens eines Stahlrohrs für das Abschrecken die Abweichung des Rohrs von der
"> gewünschten Rundheit aufgrund der Ungleichmäßigkeit
des Abkühlens an jeder von mehreren Stellen am Umfang des Rohrs gemessen wird. Hierdurch wird die
Menge des Kühlwassers, das auf einen dem zugehörigen Detektor entsprechenden Punkt gerichtet ist, gemäß
der ermittelten Abweichung gesteuert, wobei die Höhe
des Korrekturdrucks an der dem Detektor entsprechenden Umfangsstellung ebenfalls gesteuert wird. Gemäß
der Erfindung wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem zur Sicherstellung eines gleichmäßigen Abkühlens der
Neigungs- und Querwinkel der Wasserstrahlen aus den Sammelrohren, der Abstand zwischen den Umfangslinien,
gebildet durch Verbinden der Auftreffpunkte der Wasserstrahlen aus den Sammelrohren auf die Rohroberfläche,
und die Geschwindigkeit der Wasserstrahlen experimentell bestimmt werden. Somit wird die
Notwendigkeit für die im hinteren Teil der Zone ausgeführte Messung der Rundheit des gekühlten Rohrs
sowie die Kontrolle der Kühlwassermenge und der Höhe des Korrekturdrucks gemäß der ermittelten
Abweichung von der Rundheit beseitigt, was aus den Ergebnissen der Versuche ersichtlich ist, die später noch
beschrieben werden.
F i g. 5 zeigt ein Beispiel der Beziehung zwischen der Ungleichmäßigkeit des am Umfang erfolgenden Abkühlens
und dem Querwinkel ß\ des ersten Sammelrohrs und dem Querwinkel ß? des zweiten Sammelrohrs in
dem Fall, daß das Abkühlen mit den ersten und zweiten Sammelrohren ausgeführt wird. Wie aus F i g. 2
ersichtlich ist, kann die höchste Gleichmäßigkeit des Abkühlens sichergestellt werden durch Auswählen der
Querwinkel in der Weise, daß die Wasserstrahlen aus dem ersten Sammelrohr im wesentlichen in einer
Richtung strömen, die derjenigen der Wasserstrahlen aus dem zweiten Sammelrohr entgegengesetzt sind,
wenn nämlich der Unterschied zwischen den Querwinkeln innerhalb ±15° gehalten wird. So sollte der
Querwinkel für das zweite Sammelrohr vorzugsweise so gewählt werden, daß er seine Abweichung von
demjenigen des ersten Sammelrohrs innerhalb ±15° hält, um ein gleichmäßigeres Abkühlen sicherzustellen.
Stahlrohre mit einem Durchmesser von 61 cm, einer Wanddicke von 16 mm und einer Länge von 12 m
wurden durch Abkühlen der äußeren Oberfläche von 90O0C aus gemäß dem Verfahren der Erfindung bzw.
gemäß dem herkömmlichen Verfahren abgeschreckt. Die erhaltenen Ergebnisse zeigten, daß die in Fig.6
gezeigte Längsdurchbiegiing b 8.2 mm im Fall der
vorliegenden Erfindung und diejenige des durch das herkömmliche Verfahren gekühlten Rohrs 23,0 mm
betrug. Gemäß den Meßergebnissen, die durch Einbetten eines Thermoelements im mittleren Teil der
Wanddicke jedes mit einem Kühlwasserströmungsdurchsatz von mindestens 2 mVm2 gekühlten Stahlrohrs
gemacht wurden, d. h. gemäß den in F i g. 7 gezeigten Ergebnissen, sind die in der Figur gestrichelt gezeigten
Ergebnisse des Verfahrens der vorliegenden Erfindung sowohl in Gleichmäßigkeit der Abkühlung und der
Abkühlungsgeschwindigkeit denjenigen des herkömmlichen Verfahrens überlegen, die durch ausgezogene
ω Linien dargestellt sind.
Während das Verfahren der Erfindung die meisten Metallrohre mit einem Durchmesser von 45,7 bis 127 cm
und mehr durch Anordnen der oben beschriebenen
ersten und zweiten Sammelrohre behandeln kann, können bei Bedarf, insbesondere beim Behandeln von
Rohren mit größerem Durchmesser oder größerer Wandstärke, hinter dem zweiten Sammelrohr ein oder
mehrere zusätzliche Sammelrohre angeordnet werden. Da derartige zusätzliche Sammelrohre zum Kühlen des
Rohrs verwendet werden, das bereits beträchtlich abgekühlt wurde, besteht keine Notwendigkeit zum
10
besonderen Begrenzen der Konstruktion und Lage dieser Sammelrohre. Während ferner das Verfahren der
Erfindung zum Abkühlen der äußeren Oberfläche von Metallrohren ausgelegt wurde, kann es wirkungsvoll
zum Abschrecken in Verbindung mit irgendeinem anderen für das Kühlen der inneren Oberfläche von
Metallrohren ausgelegten Verfahren verwendet werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Abkühlen eines Metallrohrs mit großem Durchmesser, bei dem das Metallrohr beim
Abschrecken schnell abgekühlt wird durch Spritzen von Kühlwasser auf die Oberfläche des Metallrohrs
aus einer großen Anzahl von Spritzdüsen in je einem das Metallrohr umschließenden ringförmigen ersten
und zweiten Sammelrohr, wobei die Wasserstrahlen jeweils unter einem Neigungswinkel und einem
Querwinkel auf die Oberfläche des Metallrohrs auftreffen, dadurchgekennzeichnet, daß
a) die aus den Spritzdüsen im ersten Sammelrohr austretenden Wasserstrahlen unter den folgenden
Winkeln bezüglich der Durchlaufrichtung des Rohrs ausgerichtet sind:
Neigungswinkel αϊ: 15">
<«i<45°
Querwinkel ^i : 25°<0,<65°;
Querwinkel ^i : 25°<0,<65°;
b) die aus den Spritzdüsen im zweiten Sammelrohr austretenden Wasserstrahlen unter dem folgenden
Winkel bezüglich der der Durchlaufrichtung des Rohrs entgegengesetzten Richtung ausgerichtet sind:
Neigungswinkel <x2: 15°
< a2 < 45°;
c) der Abstand zwischen einer Umfangslinie, gebildet auf dem Metallrohr durch Verbinden
der Auftreffpunkte auf der Oberfläche des Metallrohrs von aus den Sprit/.düsen im ersten
Sammelrohr in Richtung zum zweiten Sammelrohr gespritzten Wasserstrahlen, und einer
ähnlichen zweiten Umfangslinie, gebildet durch Verbinden der Auftreffpunkte auf der Oberfläche
des Metallrohrs von aus den Spritzdüsen im zweiten Sammelrohr in Richtung zum ersten
Sammelrohr gespritzten Wasserstrahlen, gemessen in Längsrichtung des Metallrohrs, im
Bereich von 50 bis 250 mm liegt; und
d) die Geschwindigkeit der Wasserstrahlen im Bereich von 0,5 bis 7 m/s liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen dem Querwinkel
ß\ der Wasserstrahlen aus den Spritzdüsen im ersten Sammelrohr und dem entsprechenden Querwinkel
& für das zweite Sammelrohr innerhalb von ±15° gehalten wird.
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