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-Leicht zu verflüchtigende Elemente, wie z. B. Hg, P, As, Sb, S,
Se und F lassen sich durch direkte
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Verdampfung und Anregung und Messung des emittierten Lichts mit einem
Spektralphotometer besonders nachweisstark bestimmen. Zu den leicht zu verflüchtigenden
Elementen, die sich emissionsspektrometrisch besonders gut bestimmen lassen, sind
hier aber auch solche zu zählen, die leicht, etwa durch Umsetzung mit einem Halogen,
in flüchtige Verbindungen übergehen, wie z. B. B, Si, Ge und Cr. Die genannten Elemente
sind allgegenwärtig und sind in größerer oder kleinerer Konzentration in jeder anorganischen
oder organischen Materie enthalten. Aufgrund der hohen Toxizität der meisten dieser
Elemente kommt ihrer Bestimmung, insbesondere im Rahmen der extremen Spurenanalyse,
größte Bedeutung zu, vor allem im Bereich der Medizin und der Umweltanalytik sowie
bei der Lösung forensischer Fragestellungen. Bei der extremen Spurenanalyse ist
man nun häufig gezwungen, die Proben aufzuschließen, die zu bestimmenden Elemente
von der Matrix abzutrennen und/oder aus einer größeren Probenmenge anzureichern.
Wegen der sich aus diesen Verfahrensschritten ergebenden systematischen Fehler bedient
man sich seit langem der Verdampfungsanalyse, einem kombinierten Aufschluß- und
Abtrennungsverfahren, bei dem die zu bestimmenden Elementspuren verflüchtigt werden.
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Ein solches kombiniertes Verfahren ist z. B. aus Z.
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Anal. Chem., 253, S. 177 bis 179 (1971), bekannt. Dabei werden organische
Matrizes mit im ng-Bereich liegendem, also extrem niedrigem Spurenelementgehalt
durch »kalte Verbrennung« mit aktiviertem Sauerstoff aufgeschlossen. Der Aufschluß
erfolgt in einem speziellen kleinen Quarzgefäß mit aufgesetztem Kühlfinger unter
strömendem Sauerstoff bei einem Druck von < 10 Torr. Der Sauerstoff wird im Hochfrequenzfeld
eines Mikrowellengenerators angeregt. Die veraschte Probe wird anschließend in einer
starken Mineralsäure (Salzsäure, Salpetersäure) gelöst, und die Lösung wird anschließend
einem besonderen Trenn-oder Bestimmungsverfahren zugeführt Enthält die aufzuschließende
Matrix Quecksilber, so reicht der Kühlfinger des Aufschlußgefäßes wegen des hohen
Hg-Dampfdruckes nicht aus, um freigesetztes Quecksilber quantitativ zurückzuhalten.
In diesem Falle muß dem Aufschlußgefäß eine besondere mit flüssigem Stickstoff gekühlte
Vorlage (Kühlfalle) nachgeschaltet werden.
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Trotz dieser bekannten kombinierten Aufschlußtechnik im Sauerstoffplasma
treten bei der Bestimmung kleinster Mengen der genannten Elemente, vor allem im
pg- und unteren ng-Bereich immer noch erhebliche systematische Fehler durch Verflüchtigung,
insbesondere bei Quecksilber, Absorption und Kontamination auf, vor allem deswegen,
weil die aufgeschlossene, gegebenenfalls in Säure gelöste Probe nach wie vor in
eine zweite Apparatur zur Bestimmung gebracht werden muß. Bei der Allgegenwart der
zu bestimmenden Elemente, vor allem des Quecksilbers und vor allem in der Laboratoriumsluft,
ist ein systematischer Fehler beim Transport der Probe von der einen in die andere
Apparatur auch bei vorsichtigstem Arbeiten und sorgfältigster Reinigung der Apparaturen
durch Entfernung der Luft im Hochvakuum und Durchspülen mit gereinigtem Inertgas
niemals zu vermeiden. Die bekannten Bestimmungsverfahren der eingangs genannten
Gattung sind deshalb zwar gut reproduzierbar, wegen des niemals zu vermeidenden
systematischen Fehlers sind die mit ihnen erhaltenen Bestimmungen aber im pg- und
unteren ng-Bereich häufig falsch.
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Es besteht daher nach wie vor ein Bedürfnis an einem Verfahren, bei
dem jeder systematische Fehler vermieden wird, das aber dennoch gut reproduzierbar
ist und nach Möglichkeit nicht nur einfach, sondern auch besonders schnell (Anwendungsbereiche:
Medizin, Umweltanalytik.) durchgeführt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, das es gestattet, Spurenelementgehalte im pg- und
unteren ng-Bereich gut reproduzierbar und ohne jeden systematischen Fehler möglichst
einfach und in möglichst kurzer Zeit zu bestimmen, und gleichzeitig gestattet, die
Bestimmungen an sämtlichen anorganischen und organischen Matrizes, auch gasförmigen
Matrizes, durchzuführen. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine geeignete
Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der genannten Gattung gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß Aufschluß, Anreicherung, Verflüchtigung, Anregung
und Bestimmung in einem geschlossenen.
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gasdurchströmten System durchgeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Bestimmung von pg- und ng-Mengen
von Elementen wie z. B. B, Si, Ge, Sn, P, As, Sb, S, Se, F, Cd, Cr und vor allem
Hg geeignet und gestattet, die Bestimmungen reproduzierbar und ohne jeden systematischen
Fehler durchzuführen. Die einzelnen Verfahrensschritte werden dabei innerhalb eines
geschlossenen Systems so durchgeführt, daß jeder Kontakt der Probe oder des einzelnen
aufgeschlossenen Elements bzw. der einzelnen, beim Aufschluß entstandenen flüchtigen
Verbindung dieses Elements mit der Atmosphäre oder mit Apparaturen oder Teilen davon,
die mit der Atmosphäre in Berührung gekommen und nicht besonders gereinigt worden
sind, ausgeschlossen ist Der Transport der beim Aufschluß in dem Sauerstoffplasma
entstandenen Produkte von einer Stufe des Verfahrens zur jeweils nächsten Stufe,
der bei den bekannten Verfahren eine der Hauptursachen für systematische Fehler
war, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren von dem das geschlossene System durchströmenden
Gas übernommen. Es versteht sich, daß dieses als Transportmittel verwendete Gas
völlig frei von dem zu bestimmenden Element bzw. den zu bestimmenden Elementen sein
muß und daß, wenn dies nicht der Fall ist, vor der eigentlichen Bestimmung eine
Blindwert-Bestimmung durchgeführt werden muß. Alle festen und gasförmigen anorganischen
und organischen Matrizes können mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens direkt
bestimmt werden. Flüssige Matrizes werden vorteilhaft vorher eingedampft oder gefriergetrocknet
und in Form der so erhaltenen festen Rückstände untersucht. Ein mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erzielter besonderer Vorteil besteht darin, daß der Quecksilbergehalt
der Luft oder anderer Gase äußerst genau und schnell direkt bestimmt werden kann.
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Weiterbildungen der Erfindung bestehen darin, daß der Aufschluß der
Matrix unter einem kontinuierlichen Sauerstoffstrom, worunter auch ein Strom von
mit anderen Gasen versetztem Sauerstoff verstanden wird, bei einem Druck von weniger
als 10' Torr durchgeführt wird, daß der Aufschluß bei einer Probentemperatur von
200 bis 20000 C durchgeführt wird, daß als Aufschlußgefäß ein Teil des geschlossenen
Systems verwendet wird, welcher gegebenenfalls durch Kühlung auf einer Temperatur
von weniger als 200"C gehalten wird, daß die Anregung unter einem kontinuierlichen
Gasstrom
bei einem Druck zwischen 1 und 760 Torr erfolgt, daß die Anregung des gegebenenfalls
in Form einer Verbindung verflüchtigten Elements in einem Gasplasma, beispielsweise
in einem Argonplasma, erfolgt Besonders vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens bestehen darin, daß der Sauerstoff für den Aufschluß und das Gas für
die Anregung des verflüchtigten Elements innerhalb desselben Hochfrequenzfeldes
eines Mikrowellengenerators aktiviert werden, daß die Aktivierung der Gase für Aufschluß
und Anregung innerhalb getrennter Hohlleiteranordnungen erfolgt, die von zwei, vorzugsweise
jedoch von einem gemeinsamen Mikrowellengenerator gespeist werden und daß zur Leistungsaufteilung
zwischen den beiden Hohlleiteranordnungen ein Richtkoppler oder eine Hohlleiter-T-Verzweigung
verwendet wird. Dadurch wird erreicht, daß stabile Plasmen unterschiedlicher Intensität
im Aufschlußgefäß und im Anregungsgefäß vorzugsweise mit Hilfe eines einzigen Mikrowellengenerators
mit vergleichsweise geringer Leistung erzeugt und aufrechterhalten werden können.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht weiter darin, daß die Aktivierung
der Gase für Aufschluß und Anregung innerhalb einer mit einem Mikrowellengenerator
verbundenen Hohlleiteranordnung erfolgt, was besonders einfach und wirtschaftlich
durchgeführt werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bestehen darin, daß der Aufschluß -der Matrix und die Anregung des gegebenenfalls
in Form einer Verbindung verflüchtigten Elements in miteinander verbindbaren Quarzgefäßen
durchgeführt wird, daß die Anreicherung des nach dem Aufschluß gasförmig oder in
Form einer leicht flüchtigen Verbindung vorliegenden Elements durch Zementation
einer Metalloberfläche erfolgt und daß die Anreicherung des nach dem Aufschluß gasförmig
oder in Form einer leicht flüchtigen Verbindung vorliegenden Elements durch Absorption
an einer Absorbersäule erfolgt.
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Die Verwendung von Quarzgefäßen hat den Vorteil, daß Wechselwirkungen
zwischen Aufschlußgut und Gefäßwandungen weitgehend ausgeschaltet werden.
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Die Anreicherung des durch den Aufschluß freigesetzten Elements bzw.
der entsprechenden leichtflüchtigen Verbindung durch Zementation einer Metalloberfläche
bzw. durch Absorption an einer Absorbersäule ist deshalb besonders vorteilhaft,
weil durch Wahl eines bestimmten Metalls bzw. eines bestimmten Absorbermaterials
das jeweils zu bestimmende Element selektiv, quantitativ und reversibel abgeschieden
werden kann, ohne daß andere, beim Aufschluß freigesetzte Elemente bzw. deren flüchtige
Verbindungen stören würden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die zementierten
bzw. absorbierten Elemente bzw. Verbindungen schnell, und zwar ebenfalls wieder
quantitativ, in den Anregungsraum verdampft werden können.
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Im Falle der quantitativen Bestimmung von Quecksilber besteht eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung darin, daß als Absorbersäule eine Silber-
oder Goldnetzsäule verwendet wird. Die Absorption des Elements erfolgt hierbei durch
Amalgamierung des Silbers oder Goldes, wobei Selen und Arsen, beides häufige Begleiter
des Quecksilbers, nicht stören. Die Verwendung von Silber- oder Goldnetzsäulen hat
weiterhin den Vorteil, daß flüssige, Quecksilber enthaltende Matrizes unter Zusatz
von Selen eingedampft werden können und der selenhaltige Rückstand
im Sauerstoffplasma
aufgeschlossen werden kann, ohne das Meßergbebnis zu verfälschen.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
bestehen darin, daß das an der Absorbersäule angereicherte Element durch schnelles
Aufheizen der Absorbersäule verflüchtigt und gleichzeitig quantitativ in einen als
Anregungsgefäß verwendeten Teil des geschlossenen Systems übergeführt wird und daß
das Aufheizen innerhalb von weniger als 15 sec durchgeführt wird.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung weiter dadurch gelöst, daß bei
einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Gaszuführungseinrichtung,
einem mit dieser verbundenen Kühlmittelzu- und -abführungen aufweisenden Aufschlußgefäß,
Mitteln für die Anreicherung und Verflüchtigung des aufgeschlossenen Elements, einem
Gefäß, in dem das verflüchtigte Element angeregt wird, einer mit dem Aufschlußgefäß
verbindbaren Vakuumpumpe, mindestens einer an den Ausgang eines Mikrowellengenerators
angeschlossenen Hohlleiteranordnung, welche einen Teil des Aufschlußgefäßes umschließt,
und mit einem Spektralphotometer die Gaszuführungseinrichtung, das Aufschlußgefäß,
die Mittel für die Anreicherung und Verflüchtigung des Elements, das Anregungsgefäß
und die Vakuumpumpe zu einem geschlossenen System miteinander verbunden sind und
der Hohlleiter sowohl einen Teil des Aufschlußgefässes als auch das Anregungsgefäß
umschließt Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erreicht, daß das erfindungsgemäße
Verfahren bei minimalem apparativem und zeitlichem Aufwand sowohl absatzweise als
auch kontinuierlich durchgeführt werden kann, und zwar unter Verwendung sämtlicher
anorganischer und organischer Matrizes.
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Besonders einfach und wirtschaftlich ist die Verwendung eines einzigen
Hohlleiters und eines einzigen Mikrowellengenerators zur Erzeugung beider Plasmen,
des Aufschlußplasmas und des Anregungsplasmas.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen
darin, daß ein Teil des Aufschlußgefäßes und das Anregungsgefäß von zwei getrennten
Hohlleitern umschlossen sind, welche mit zwei Ausgängen eines gemeinsamen Mikrowellengenerators
unter Zwischenschaltung eines Leistungsteilers verbunden sind, daß der Leistungsteiler
ein Richtkoppler ist und daß der Leistungsteiler eine Hohlleiter-T-Verzweigung ist
Der Vorteil dieser Ausführungsformen besteht darin, daß die Leistung des Mikrowellengenerators
unterschiedlich und an sich gegebenenfalls ändernde Bedingungen in den Aufschluß-
bzw. Anregungsgefäßen anpaßbar aufgeteilt werden kann.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung weiter erläutert.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur quantitativen
Bestimmung von Quecksilber, teils im Schnitt, teils schematisch.
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Die in der Zeichnung wiedergegebene Vorrichtung besteht im wesentlichen
aus 7 Baugruppen, nämlich der Gaszuführungseinrichtung 1, dem Aufschlußteil 2, dem
Anreicherungsteil 3, dem Anregungsteil 4, dem Vakuumerzeugungsteil 5, dem Hochfrequenzteil
6 und dem Meßteil 7.
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Die Gaszuführungseinrichtung 1 weist an ihrem einen Ende zwei Rohrleitungen
13 mit einem Einlaß 11 für Sauerstoff und einem Einlaß 12 für Argon und mit jeweils
einem Absperrorgan 14 auf. Die beiden Rohrleitungen 13 münden in eine Mischdüse
15, die mit einem Schwebekörper-Gasmengenmesser (Rotameter) 16 fest verbunden ist.
Das Austrittsende des Gasmengenmessers 16 ist durch eine Rohrleitung 18 aus Quarzglas,
in der ein Filter 17 zur Gasreinigung angeordnet ist, mit dem Aufschlußteil 2 verbunden.
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Der Aufschlußteil 2 besteht aus einem Aufschlußgefäß 20 aus Quarz,
in welches ein Kühlfinger 21 eingesetzt ist, durch den eine mittig angeordnete Gaszuleitungskapillare
22 mit einem zum Aufschlußgefäß 20 hin offenen Ende 23 verläuft. Der Kühlfinger
21 weist olivenartig ausgebildete Ansätze 24 und 25 für die Zu- bzw. Abführung von
Kühlwasser auf. Das dem Kühlfinger 21 gegenüberliegende Ende des Aufschlußgefäßes
20 ist mit einem abnehmbaren Quarztropfen 26 verschlossen, der auf seiner inneren,
dem Kühlfinger 21 zugewandten Fläche einen schälchenartig ausgebildeten Probenhalter
27 trägt. Der zwischen dem Kühlfinger 21 und dem Aufschlußgefäß 20 freibleibende
Ringraum 28 endet in einem seitlichen Ansatz 29, der mit dem Anreicherungsteil 3
verbunden ist.
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Der Anreicherungsteil 3 besteht aus einem Quarzrohr 31, in welches
in seinem dem seitlichen Ansatz 29 zugewandten Bereich ein Quarzwollepfropf 32 und
in seinem. dem Ansatz 29 abgewandten Bereich eine Goldnetzsäule33 als Absorbersäule
eingesetzt sind. Der die Goldnetzsäule 33 umschließende Teil des Quarzrohrs 31 ist
mit einer Heizspirale 34 umwickelt.
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Das Quarzrohr 31 ist mit dem Anregungsteil 4 verbunden, der aus über
einen Dreiwegehahn 41 miteinander verbindbaren Quarzrohren 42, 43, 44 besteht. Der
untere Teil des senkrecht verlaufenden Quarzrohrs 44 stellt das Anregungsgefäß 45
dar.
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Der Vakuumerzeugungsteil 5, der aus einem Manometer 51 und einer
Vakuumpumpe 52 sowie einem Verbindungsrohr 53 besteht, ist über das Quarzrohr 43
mit der Apparatur verbunden.
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Der Hochfrequenzteil 6 besteht aus einem Mikrowellengenerator 61,
dessen einziger Ausgang 63 mit dem Hohlleiter 62 verbunden ist. Der Hohlleiter 62
umschließt sowohl den Teil des Aufschlußgefäßes 20, in dem sich das freie Ende des
Kühlfingers 21, das offene Ende 23 der Gaszuleitungskapillare 22 und der Probenhalter
27 befinden, als auch das Anregungsgefäß 45. In der Ebene der Seelenachse des Anregungsgefäßes
45 befindet sich in einer der den Hohlleiter 62 bildenden Wände eine schlitzförmige
Öffnung 64, aus der von dem zu untersuchenden angeregten Element emittiertes Licht
austreten kann.
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Gegenüber der schlitzförmigen Öffnung 64 ist der Meßteil 7 zur Registrierung
des aus der Öffnung 64 austretenden Lichts angeordnet, der aus dem Prismenspektralphotometer
71, dem Photovervielfacher 72 und dem Kompensationsschreiber 73 besteht.
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Wird nun eine Probe untersucht, deren Gehalt an Quecksilber bestimmt
werden soll, z. B. gefriergetrocknetes Blut, aus Abwasser isolierter, getrockneter
Schlamm, so wird der mit dem Probenhalter 27 verbundene Quarzstopfen 26 aus dem
Aufschlußgefäß 20 herausgenommen und die das zu bestimmende Quecksilber enthaltende
Matrix in den Probenhalter 27 gegeben. Das Aufschlußgefäß 20 wird mit dem Stopfen
26 wieder verschlossen, der Dreiwegehahn 41 wird so eingestellt, daß die Rohre 42
und 43 miteinander
verbunden sind, das Quarzrohr 44 jedoch geschlossen bleibt, und
die ganze Apparatur wird mit Ausnahme des Quarzrohrs 44 mit Hilfe der Vakuumpumpe
52 evakuiert. Eventuell vorhandenes freies, gediegenes Quecksilber verdampft hierbei
und wird von der Goldnetzsäule 33 unter Amalgambildung absorbiert.
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Nur wird das in der Zeichnung rechts gezeichnete Absperrorgan 14 geöffnet,
so daß Sauerstoff, einer in der Zeichnung nicht dargestellten üblichen Gasflasche
entstammend, in die Gaszuführungseinrichtung 1 und von dort in den Aufschlußteil
2, den Anreicherungsteil 3 und schließlich durch die Leitungen 42,43 und 53 strömt.
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Das Absperrorgan 14 wird dabei so eingestellt, daß der Druck innerhalb
der Apparatur, der mit Hilfe des Manometers 51 laufend gemessen wird, zwischen 1
und 10 Torr beträgt. Mit Hilfe des Mikrowellengenerators 61 wird im Hohlleiter 62
ein Hochfrequenzfeld mit einer Intensität angelegt, die ausreicht, um im Aufschlußgefäß
20 ein stabiles Sauerstoffplasma zu erzeugen und aufrechtzuerhalten.
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Bei Berührung mit dem Sauerstoffplasma verbrennt die Probe langsam
von oben nach unten. Die Verbrennung wird von der Intensität des Mikrowellenfeldes
und der Lage der Substanz zum Plasma beeinflußt. Das bei der Veraschung der Probe
freigesetzte gasförmige Quecksilber gelangt durch den Quarzwollepfropf 32, der Ascheteilchen
zurückhält, zur Goldnetzsäule 33 und wird dort durch Amalgamierung angereichert.
Nach beendeter Veraschung der Probe wird mit Hilfe der Absperrorgane 14 die Sauerstoffzufuhr
unterbrochen und die Argonzufuhr durch den Einlaß 12 geöffnet Sobald in der Apparatur
Normaldruck herrscht, wird der Dreiwegehahn 41 so eingestellt, daß die Quarzrohre
42 und 44 miteinander verbunden und geöffnet sind, das Rohr 43 aber geschlossen
ist, so daß der Argonstrom durch das Anregungsgefäß 45 strömt. Nun wird an die Heizspirale
34 eine hochfrequente Spannung angelegt, so daß das amalgamierte Goldnetz innerhalb
von etwa 10 sec eine Temperatur von 4000 C erreicht und das Quecksilber praktisch
schlagartig in das Anregungsgefäß 45 verdampft. Das innerhalb des Anregungsgefäßes
45 durch das im Hohlleiter 62 herrschende Hochfrequenzfeld erzeugte Argonplasma
bewirkt die Anregung des Quecksilbers und bei dessen Übergang in den stabilen Zustand
die Emission von Licht, welches durch die spaltförmige Öffnung 64 aus dem Hohlleiter
62 austritt und auf die Eingangsöffnung des Prismenmonochromators 71 auftrifft.
Das im Meßteil 7 eingehende Signal wird durch den Photovervielfacher 72 verstärkt
und mit Hilfe des Kompensationsschreibers 73 registriert Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es auch möglich, Spuren der genannten Elemente in gasförmigen Matrizes
kontinuierlich zu bestimmen. Soll z. B. der Quecksilbergehalt der Luft quantitativ
bestimmt werden, so braucht die Luft nur über eine der Öffnungen 11 oder 12 der
Gaszuführungseinrichtung 1 eingeführt zu werden. Da es hierbei nur auf den Gehalt
an freiem Quecksilber ankommt, entfällt der Aufschluß; die Anreicherung, Anregung
und Messung erfolgen dagegen in der oben beschriebenen Weise.
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Als Absorbersäule kann anstelle der Goldnetzsäule 33 ebensogut eine
Silbernetzsäule verwendet werden, wenn Quecksilber bestimmt werden soll. Im übrigen
muß das Absorbermaterial jeweils spezifisch, abgestimmt auf das zu bestimmende Element,
ausgewählt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist universell
einsetzbar
für alle anorganischen und organischen Matrizes, so z. B. für Gesteine, Böden, Abwasserschlämme,
Lebensmittel, pflanzliche und tierische Proben, Luft, Metalle, Graphit, Kunststoffe,
wäßrige Lösungen (nach dem Eindampfen) u.dgl. Das Verfahren ist frei von systematischen
Fehlern. Die absolute Nachweisgrenze für die Bestimmung von Quecksilber beträgt
50 pg, die relative Nachweisgrenze 0,05 ppb. Der Variationskoeffizient beträgt unabhängig
von der Matrix für 1 ng Hg etwa 5%. Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren z.
B. sämtlichen bisher bekannten Verfahren zur
Quecksilberbestimmung hinsichtlich des
Nachweisvermögens und der Zuverlässigkeit überlegen. Außerdem ist beim erfindungsgemäßen
Verfahren in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung der Zeitaufwand für
die einzelne Analyse erheblich geringer als bei den bekannten Verfahren, und schließlich
gibt es beim erfindungsgemäßen Verfahren keine Interelementstörungen, die bei den
bekannten Verfahren deren Anwendungsmöglichkeiten auf wenige spezielle Matrizes
beschränken.