-
"Verfahren zum Erstellen eines Kühlhauses"
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines Kühlhauses,
insbesondere in Schalenbauweise mit einer Außenschale aus profilierten Blechen.
-
Unter profilierten Blechen bzw. Profilbiechen sind Bleche zu verstehen,
deren statische Belastbarkeit durch Wellung, Profilierung, Sickung, Bördelung oder
andere, entsprechende Maßnahmen erhöht ist.
-
Es sind Kühlhäuser, insbesondere als ebenerdige eingeschoßige Bauten
bekannt, deren Wände und Decken zweischalig aus Blechen mit Isoliermaterial zwischen
den Mänteln ausgebildet sind, wobei zwischen den Blechen der Wände und der Decke
ein durchgehender Isolierraum gebildet ist, die Bleche profiliert sind und das Isoliermaterial
nicht brennbar und lose eingebracht ist.
-
In ähnlicher Weise sind Kühlhäuser bekannt, bei denen die Bleche des
Außenmantels profiliert sind und der Innenmantel aus an einer Rahmenkonstruktion
befestigten diffusionsoffenen Platten aus nichtbrennbaren bzw. schwer entflammbaren
Material besteht.
-
Wesentliche Voraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren der
vorgenannten Kühlhäuser ist die wasserdampfdiffusionsdichte Ausführung der äußeren
Profilblechschalen.
-
Nach dem gleichen Konstruktionsprinzip sind auch Lagerräume für kontrollierte
Atmosphäre bekannt.
-
Die bekannten Kühlhäuser weisen jedoch einen wesentlichen Nachteil
auf, der insbesondere beim Export sehr schwer ins Gewicht fällt; zu ihrer Herstellung
müssen große Mengen von Dämmstoff, d. h. große Volumina geringen Gewichtes transportiert
werden.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Erstellen von Kühlhäusern anzugeben, welches eine wirtschaftliche Erstellung an
Ort und Stelle ermöglicht, bei gleichzeitiger Senkung der Transportkosten bzw. des
Transportaufwandes.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Kühlhaus der eingangs
erläuterten Art im wesentlichen dadurch gelöst, daß nach Errichtung einer Stützkonstruktion,
bestehend aus Stahl-oder Stahlbetonelementen und eines Bodenaufbaus mit Isolierung,
die äußere Wand- und/oder Deckenblechschale aus Profilblechen, im Abstand der erforderlichen
Isolierdicke zur Stützkonstruktion montiert wird und daß anschließend auf der Innenseite
der Wand-/ Decken-Profilbleche eine in ihrer Dicke den erforderlichen Betriebstemperaturen
angepasste fugenlose Schicht aus Spritzschaum aufgebracht wird.
-
Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden für die Außenschale innenseitig ebene Spezialprofilbleche mit
beweglich ineinandergreifenden Profilleisten 7. B. Kreisprofilleisten an Randstegen,
verwendet und die Schicht aus Spritzschaum wird von innen auf die Bleche aufgebracht.
-
Nach einem abgesçandelten vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung
finden für die Außenhaut Trapezprofilbleche Verwendung.
-
Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung werden
zunächst nur die Sicken in denen eine Überlappung ansteht, mit Spritzscllaum ausgefüllt.
Dadurch entsteht eine zusätzliche Dampfsperre in diesem Bereich sowie eine Versteifuny.
-
Zwischen nebeneinander folgenden Überlappungssicken wird nach einem
weiteren Erfindungsmerkmal auf den Kunststoffschaum ein Glas gewebe oder Glasvlies
als Trennschicht gegen die übrigen Sicken und als Träger für eine weitere Schicht
angeordnet und schließlich auf dieses Glasgewebe oder Glas vlies die Schicht auf
Spritzschaum aufgebracht.
-
Ein erfindunqsgernäßes Kühlhaus ist durch die Verwendung spritzfähigen,
geschlossenzelliger Schaumstoffe niedriger WärmeleitfähigKeit, wie z. B. PUR- oder
PIR-Hartschaum den klimatischen Bedingungen oder der hohen Sonneneinstrahlung auch
in heißen Erdgegenden sehr gut angepaßt. Ferner ist eine sonst schwer zu bewerkstelligende
Termitensicherheit gegeben. Durch das Erstellen der äußeren Schale vor Beginn der
Dämmarbeiten ist für diese Arbeiten absolute Witterungsunabhängigkeit gegeben.
-
Schließlich entfällt der aufwendige Transport voluminöser Dämmstoffe.
-
Die Erfindung betrifft auch ein Kühlhaus in Schalenbauweise mit einer
Außenschale aus Profilblechen, einem Stützgerüst und Kältedäm£a- und Isolierschichten,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß an der Innenseite der Wand-/Decken-Profilbleche
eine
in ihrer Dicke den erforderlichen Betriebstemperaturen angepasste
Schicht aus Spritzschaum aufgebracht ist.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn für die Spritzschaumstoffschicht
Polyurethanschaum verwendet ist.
-
Nach einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kühlhauses
besteht die Außenschale aus inne-n ebenen Spezialprofilblechen mit beweglich ineinandergreifenden
Profilleisten die an Randstegen angeordnet sind und die Schicht aus Spritzschaum
ist auf die ebenen Bereiche der Profilbleche aufgebracht.
-
Nach einem weiteren AusEührungsbeispieNlder Erfindung besteht die
Außenhaut des Kühlhauses aus Trapezprofilblechen.
-
In vorteilhafter Weise ist auf der Innenseite der Trapezprofilbleche
im Spritzverfahren eine Schicht aus Kunststoffhartschaum im Bereich von Überlappungssicken
auf gebracht, zwischen nebeneinanderfolgenden Überlappungssicken ist auf den Kunststoffhartschaum
ein Glasgewebe oder Glasvlies als Trennschicht gegen die übrigen Sicken und als
Träger für eine weitere Schicht angeordnet und schließlich ist auf diesem Glasgewebe
oder Glas vlies die Schicht aus Spritzschaum aufgebracht.
-
Erfindungsgemäß wird zunächst nur eine Sicke, in der eine Überlappung
ansteht, mit Spritzschaum ausgefüllt. Dadurch entsteht eine zusätzliche Dampfsperre
in diesem Bereich sowie eine Versteifung.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. des erfindungsgemäßen Kühlhauses ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung
mit den Zeichnungen. Die Erfindung wird daher nachstehend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt: Fig. 1 einen Teilausschnitt
einer Wand eines erfindungsgemäß gebauten Kühlhauses mit zwei Ausführungsbeispielen,
Fig. 2 in vergrößertem MaSstab einen Ausschnitt aus dem linken Teil der Fig. 1,
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, Fig. 4 ein abgewandeltes
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, Fig. 5 einen WaW'-Decken-Ansch1uß, Fig. 6 in vergrößertem
Maßstab ein Detail des Ausführungsbeispiels der rechten Hälfte der Fig.l, Fig. 7
ein Ausführungsbeispiel mit außenliegenden Trägern, Fig. 8 einen Eckenanschluß-Wand-tfand
des Ausführungsbeispiels nach Fig. 7, Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel eines Wand-Decken-Anschlusses,
und Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Wand-Decken-Anschlusses für das
Ausführungsbeispiel nach Fig. 7.
-
Bei beiden in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispielen sind in einem
Fundament 2 mit einer in bekannter Art ausgeführten oder gegossenen Bodenisolierung
3 Stützen 1 aus Beton, Stahlträgern oder Stahlbeton errichtet. An den Stützen 1
sind mit
Hilfe geeigneter Abstandshalter im linken Teil der Fig.
1 Spezialprofilbleche 10 befestigt, mit ebenen Flächen 11 und an Randstegen 12 angebrachten
Profilleisten 13. Ferner sind zwischen den Stützen 1 Querriegel 6 angeordnet. Der
Raum zwischen den Spezialprofilblechen 10 und den Querriegeln 6 wird mit einer Schicht
aus Spritzschaum 4 ausgefüllt. Zum Ausgleich von Wärmebewegungen sind zweckmäßigerweise
im Bereich der Stützen 1 Ausgleichsmassen 8 aus elastischem vorgespanntem -Dämmstoff
vorgesehen.
-
Die exakte Distanzierung der Blechschale 10 von den Querriegeln 6
kann vorteilhafterweise durch Einlegen von Abstandshaltern 8a aus Dämmstoff erfolgen.
-
Bei dem in der rechten Hälfte dargestellten Ausführungsbeispiel der
Fig. 1 werden anstelle der Spezialprofilbleche 10 Trapezprofilbleche 14 verwendet.
Die Trapezprofilbleche 14 sind im Innenbereich mit einer Kunststoffhartschaumschicht
15 versehen. Die Überlappungssicken werden voll ausgespritzt. Über den Schenkeln
der Trapezprofilbleche 14 ist durchgehend oder bahnenweise ein Glasgewebe oder Glasvlies
17 angeordnet und äuf dieser Glasgewebe- oder Glasvliesschicht 17 wird eine Spritzschaumschicht
18 aufgebracht. Auch sind wieder im Bereich der Stützen 1 Ausgleichsmassen 8 vorgesehen.
Ebenso kann wie beim linken Ausführungsbeispiel die Distanzierung der Trapezprofilbleche
14 von den Querriegeln 6 mit Hilfe von Abstandshaltern 8a bewerkstelligt werden.
-
In Fig. 2 ist das Detail X aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab dargestellt.
Dabei ist insbesondere ersichtlich, daß in den Spezialprofilblechen 10 mit ihrem
ebenen Bereich 11, den Randstegen 12 und den Profilleisten 13 mittels Klipps 19
Befestigungselemente 5 aus Werkstoffen niedriger T7ärmeleitfähigkeit
eingesetzt
sind. Die Befestigungselemente 5 sind vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise
Polyamid gefertigt und an den Querriegeln 6 befestigt, wie aus Fig. 3 ersichtlich.
Zur Befestigung können Halteplatten 20 dienen, die mit Hilfe eines Bolzens oder
Bolzenendes 21 der Befestigungselemente 5 mit dem Querriegel 6 verklemmt werden.
-
Zwischen dem Spezialprofilblech 10 und dem Querriegel 6 werden ebenfalls
Abstandshalter 8a und notwendigenfalls Ausgleichsmassen 8 angeordnet.
-
In Fig. 4 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel des Details X
aus Fig. 1 links gezeigt. Dabei dient als Befestigungselement ein Distanz-Holzstück
22, an das mit Holzschrauben 23 ein Klipps 19 einerseits und ein Halteblech 24 andererseits
befestigt ist. Das Halteblech 24 ist um einen Querriegel 6 gebördelt. Der übrige
Aufbau entspricht dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2.
-
Durch die Verwendung der Spezialprofilbleche 10 ergibt sich eine glatte
Aufspritzoberflache auf den ebenen Bereich 11.
-
Ferner ergibt sich eine einfache Verbindung der Bleche 10 untereinander,
die durch eine vorteilhafte Einlage einer Abdichtung 16 aus Silikon-Kautschuk-Masse
auch dampfdiffusionstechnisch einwandfrei ist. In der beschriebenen Weise erstellte
Wände weisen gute statische Eigenschaften auf, die insbesondere bei thermischen
Belastungen voll zur Wirkung kommen.
-
Die in Fig. 1 dargestellten Ausgleichsmassen 8 hinter den Stützen
1 sind vorzugsweise vertikal eingelegt, während die in Fig. 2 und 3 angeordneten
Ausgleichsmassen 8 im Bereich der Querriegel 6 horizontal angeordnet sind. Diese
eingelegten Ausgleichsmassen verbinden sich sehr gut mit dem aufgespritzen Kunststoffschaum.
Vorzugsweise wird Polyurethanschaum verwendet.
-
In den Fig. 2 und 3 ist noch angedeutet, daß als Innenverkleidung
beispielsweise trapezförmige Innenprofile 7 aus Aluminium angeordnet sein können.
-
In Fig. 5 ist beispielsweise ein Wand-Decken-Anschluß dargestellt.
Dabei ist an einem Betonträger 31 einerseits die Schicht aus Spritzschaum 4 angeschlossen,
die im Bereich des Trägers 31 in die elastische, dämmende Ausgleichsschicht 8 übergeht.
An dem Betonträger 31 ist mittels Ankerschienen 26 und einer Schraube 27 aus Polyamid
eine Holzleiste 25 befestigt. Zwischen Holzleiste 25 und Betonträger 31 ist in vorteilhafter
Weise ein elastisches, kämmendes Ausgleichsstück 9 eingesetzt. Desgleichen ist das
Ausgleichsstück unter dem eigentlichen Dach vorgesehen. Die Dachkantenkonstruktion
mit Rinne, Rinneneisen ist konventionell und braucht nicht näher erläutert zu werden.
-
In Fig. 6 ist ein anderes Ausführungsbeispiel entsprechend der rechten
Hälfte der Fig. 1 im Detail dargestellt. Dabei ist auf das Trapezprofilblech 14
innenseitig eine dünne Spritzschaumschicht 15 aufgebracht. Über die Sicken und untere
Schenkel 28. 29 ist ein netzartiger Träger in Form eines Glasgewebes oder eines
Glasvlieses 17 gespannt. Vorzugsweise wird dieses Glasgewebe 17 aufgebracht, noch
ehe der aufgespritzte Hartschaum 15 verfestigt ist. In geeigneten Abständen sind
an den Trapez-Profilblechen 14 Abstandshalter angeordnet, deren Länge die Dicke
der anschließend aufgespritzten Spritzschaumschicht 4 bestimmt. In einfachen Fällen
bildet die Schicht 4 aus Spritzschaum die Innenschale der Kühlhauswände. Es kann
jedoch,
bei einem Ausfüiirungsbeispiel nach Fig. 1 links, nach einer Weiterbildung der ErEindung,
auf diese Hartschaumschicht 4 noch eine Verkleidung aufgebracht werden, beispielsweise
in Form von Aluminium-Blechprofilen 7. Es kann aber auch beispielsweise eine Asbestzement-oder
eine sonstige Beschichtung vorgesehen werden.
-
Weitere Ausführungsbeispiele für eine Ausführung mit außenliegender
Unterkonstruktion sind in Fig. 7 bis 10 dargestellt. Dabei zeigt Fig. 7 unten einen
Querschnitt und Fig. 7 oben einen Längsschnitt durch einen Wandaussehnitt. An Außenstützen
33 sind in bestimmten Abständen Riegel 34 angebracht, an denen mit Hilfe von selbstschneidenden
Blechschrauben 35 die Profilbleche 14 befestigt sind.
-
Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel für einen Eckenanschluß bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 7. Dabei ist ein Riegel 34 rechtwinklig abgekantet
bzw. stoßen zwei Riegel 34 im rechten Winkel ineinander. Die Trapezprofilbleche
14 und die Isolierschicht 4 sind wie bei den übrigen Ausführungsbeispielen ausgebildet.
-
Bei dem in Fig. 9 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Anschlusses
Wand-Decke für ein Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 wird beim Übergang ein Bogenübergangsprofilblech
37 verwendet. Im oberen Bereich sind die Profilbleche 14 an einer Pfette 36 abgehängt.
-
Bei dem abgewandelten Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 ist anstelle
des Bogenübergangsprofilbleches 37 ein Obergangsprofilblech 38 zwischen einem Winkelprofil
39 als Eckaussteifung und den Profilblechen 14 vorgesehen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die dargestelten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Sie umfaßt auch alle fachmännischen Abwandlungen und Weiterbildungen
sowie Teil- und Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten Merkmale
und Maßnahmen.
-
- Ansprüche -
L e e r s e i t e