DE2639835A1 - Verfahren zur aufzucht von graspflanzen fuer rasen und mittel zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents

Verfahren zur aufzucht von graspflanzen fuer rasen und mittel zur durchfuehrung dieses verfahrens

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DE2639835A1 DE19762639835 DE2639835A DE2639835A1 DE 2639835 A1 DE2639835 A1 DE 2639835A1 DE 19762639835 DE19762639835 DE 19762639835 DE 2639835 A DE2639835 A DE 2639835A DE 2639835 A1 DE2639835 A1 DE 2639835A1
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Anmeldetext für Auslandsanmeldungen unter Priorität Schweiz 17.9.197S"
DioL-ing H.Le
Verfahren zur Aufzucht von Graspflanzen für Rasen und Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens
Bekanntlich stösst die Aufzucht von Rasen auf verschiedene Schwierigkeiten, die es mit sich bringen, dass ein ganz zufriedenstellendes Resultat nur selten erreicht wird, und auch das nur bei Zusammentreffen einer Anzahl günstiger Voraussetzungen, wie geeignete Sortenwahl der Grassamen, fachgemässe Vorbereitung des Bodens, Aussaat im richtigen Zeitpunkt, günstige Wetterverhältnisse während des Keimens der Samen und für das Wachstum der jungen Pflanzen usw. Aber auch dann können Fachleute meist nicht garantieren, dass die Grassamen gleichmässig auf der ganzen Rasenfläche auskeimen, sowie dass der Rasen über die ersten Schnitte hinweg sich zu einer Daueranlage festigt.
Die allgemeinen Beobachtungen zeigen vielmehr, dass ein sicheres Ergebnis eher zu den Ausnahmen gehört und nicht beliebig wiederholt werden kann. Manche Aussaaten misslingen völlig, manche teilweise, und manche Rasenflächen weisen mehr oder weniger grosse Stellen auf, wo nicht genügend Samen ausgekeimt sind. Da es sehr schwierig ist, solche Stellen auszubessern, ohne das Allgemeinbild zu stören, und ohne einen ungleichmässigen Rasen zu bekommen, besteht ein allgemeines Bedürfnis nach einem sicheren Rasenzuchtverfahren.
Der Samen ist bereits vor dem Auskeimen von Schädlingen bedroht, sowie von Vögeln. Ungleichmässiges Begiessen und heftige Regengüsse schwemmen ihn hinweg, besonders auch bei Kulturen in Hanglagen; ausserdem wird dadurch die gewünschte Samenanordnung auf dem Boden gestört. Der nach der Aussaat zugedeckte Samen wird
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Fall 70
blossgelegt und dadurch der prallen Sonne ausgesetzt. Die Bodenkrümelung wird durch Zusammenschwemmen und Verdichten des Bodens aufgehoben. Viel Schaden wird von Tieren durch Scharren, Urinieren usw. angerichtet. Das Auskeimen wird durch Austrocknung, insbesondere durch Wind, verlangsamt oder unterbrochen. Mit der Windaustrocknung geht automatisch eine Abkühlung einher. Kalte Perioden und Fröste schliesslich können die Keimung aufhalten, bei Herbstaussaat sogar ganz verunmöglichen und die zarten Keimlinge vernichten. Viele der zur Abhilfe vorgeschlagenen Massnahmen bestehen auf mit "mulchen" umschriebenen Tätigkeiten, z.B. Abdecken mit Blättern, die im wesentlichen später abgeharkt werden, oder mit Strohmulch. Letzteres hat manchmal zu einem Erfolg geführt. Stroh ist auch ein relativ billiges, natürliches Material, das bei Zersetzung Nährstoffe für die Rasenpflanzen abgibt. Als Nachteil wurde gefunden, dass durch die relativ unregelmässige grobe Abdeckung die Keimlinge, die unter einer Anhäufung von Stroh liegen, erdrückt werden und wegen Lichtmangel eingehen. Stroh zieht auch Ungeziefer an und wird leicht vom Wind fortgetragen. Insbesondere aber verunstaltet es die Rasenfläche und ist nach dem Aufgehen der Saat nur mühsam zu entfernen.
Bei der Anzucht von Hanglagen sind die Verhältnisse etwas anders, weil man hier weniger auf einen dichten und niedrigen Rasen Wert legt als auf eine gute Verfestigung des Bodens. Hier wird nach einem neueren Verfahren das Stroh mit einem Bindemittel, beispielsweise einer Bitumenemulsion oder einer Kunstharzdispersipn, bespritzt, wodurch das Stroh am Abrutschen und Weggeschwemmtwerden durch Platzregen verhindert wird. Dem Bindemittel sind ggf. auch die Grassamen beigemischt. Diese Massnahmen eignen sich im allgemeinen nur für grosse Flächen wegen dem hohen maschinellen Aufwand. Für eigentliche Zierrasenflächen haben sie kaum Eingang gefunden.
Die Beobachtung der günstigen natürlichen Aufzuchtbedingungen für Zierrasen hat auch gezeigt, dass hohe Feuchtigkeit und milde Wärme das Auskeimen der Samen begünstigen. Ebenso wichtig sind die Lichtverhältnisse. Ein Rasen besteht bekanntlich aus mehreren Pflanzenarten. Ein Teil des Samengemisches, der bei Zierrasen die Mehrheit darstellt, findet bei Dämmerlicht die besten Bedingungen zum Auskeimen. Vollständige Dunkelheit verhindert das Auskeimen, weshalb die bekannten schwarzen Mulchfolien für die Rasenzucht nicht geeignet sind. Andererseits verlangsamt grelles Sonnenlicht die Entwicklung der Keimlinge.
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Es ist auch■bekannt, das Mikroklima in der Umgebung der jungen Pflanzen durch Folienabdeckungen zu beeinflussen. Es handelt sich dabei um transparente Kunststoffolien, die ggf. mit Oeffnungen oder Schlitzen versehen sind, und die auf Stützbögen unter Bildung von Folientunnels oder, bei belastungsfähigen Pflanzen wie Kopflattich, auch direkt auf die bepflanzte oder besäte Bodenfläche abgelegt werden. Für die Rasenkultur haben sich diese Einrichtungen nicht eingebürgert, weil sie vor allem der Eigenschaft der Grassamen, im Dämmerlicht am besten zu keimen, nicht Rechnung tragen. _
Das Verfahren gemäss der Erfindung zur Aufzucht von Graspflanzen für Rasen, bei welchem die Grassamen auf den für Rasensaat übliche Weise vorbereiteten Boden gestreut und ggf. in den Boden eingearbeitet, bzw. mit einer Torf-, Humusoder Erdschicht zugedeckt werden, gewährt einen sicheren Schutz gegen die eingangs erwähnten ungünstigen Einwirkungen und schafft für die Keimung der Grassamen und für die Entwicklung der Pflanzenkeimlinge günstige Verhältnisse in Bezug auf Mikroklima und Lichtintensität. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die besäte Bodenfläche mit einem blattförmigen, mit zahlreichen Oeffnungen in dichter Anordnung mit einem Oeffnungsgrad von beinahe Null bis höchstens 85% versehenen, einen Lichtdurchlassgrad des ungelochten Materials von höchstens ca. 70 % aufweisenden Flächengebilde zugedeckt wird, und dass das Flächengebilde nach ausreichender Entwicklung der Graspflanzen entfernt wird.
In einer bevorzugten Aüsführungsform besteht das als Mittel für die Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung verwendete Flächengebilde aus einem thermoplastischen polymeren Kunststoff, in welchem ein optisch deckendes Pigment
2 dispergiert ist und welches ein Flächengewicht von höchstens 350 g/m aufwe Weitere Ausführungsformen werden weiter unten noch besprochen werden.
Um die für das Keimen der Grassamen günstigen Belichtungsverhältnisse (Dämmerlicht) zu schaffen, ist vorgesehen, den Lichtdurchlassgrad des ungelochten Flächengebildes auf ca. 70 % zu begrenzen. Unter diesem Durchlassgrad soll das Verhältnis zwischen der auf das Flächengebilde auftreffenden und der das Gebilde durchdringenden Lichtintensität, und zwar bezogen auf angenähertes Tageslicht, verstanden werden.
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Fall 70 . -X -
Der Lichtdurchlassgrad kann durch verschiedene Massnahmen beeinflusst werden. Bei Kunststoffmaterial am bekanntesten ist die Beimischung eines Schwarzpigmentes zur Rohmasse. Es handelt sich in der Regel um elementaren Kohlenstoff, meist in der Form von Russ. Es können aber auch andere Pigmente mit guter optischer Deckfähigkeit verwendet werden, wie z.B. Antimonsulfid, Chromgrün, übliche Weisspigmente, z.B. Titandioxyd, Gesteinsmehl usw. Der Lichtdurchlassgrad kann auch durch oberflächlich aufgebrachte, teilweise absorbierende, teilweise reflektierende Schichten beeinflusst werden. So kann eine an sich transparente Kunststoffolie ein- oder beidseitig bedruckt werden. Es kann die Kunststoffolie klebrig gemacht und mit zerkleinerten Torfpartikeln belegt werden. Die Torfpartikel werden beim Aufliegen auf der Rasenfläche durch Zerfall des Bindemittels, Windbewegung oder durch Beregnung allmählich gelöst, so dass das Flächengebilde mit der Zeit zunehmend transparenter wird. Es erfolgt dadurch eine natürliche Anpassung des Lichtdurchlassgrades an den vermehrten Lichtbedarf der heranwachsenden Pflanzen.
Ein weiterer Bestimmungsfaktor für das Flächengebilde ist seine Luft- und Wasserdurchlässigkeit. Die Luftdurchlässigkeit ist wichtig für die Fotosynthese der Pflanze, die hauptsächlich vom Kohlendioxydgehalt der Umgebungsluft abhängt. Sie ist auch wichtig für die Verhinderung von Wärmestauungen und von langdauernder Uebernässung. Die Wasserdurchlässigkeit ist notwendig, damit direkt auf die Abdeckung beregnet werden kann, sei es durch natürlichen Regen oder durch Verspritzen von Wasser. Bei einem an sich undurchlässigen Flächengebilde wird die Durchlässigkeit durch Anbringen von zahlreichen Oeffnungen in dichter Anordnung erzeugt. Bestimmend ist dabei einerseits der Oeffnungsgrad, das ist das Verhältnis der Lochfläche zur Blattfläche, und andererseits der Dispersionsgrad der Oeffnungen. Es leuchtet ein, dass für eine ausreichende Versorgung aller Pflanzenkeimlinge mit Luft und zur Verhinderung von örtlichen Wärmestauungen die Abstände zwischen den Oeffnungen nicht zu gross sein dürfen. Im Rahmen des Verfahrens gemäss der Erfindung wird eine glcichmässig verteilte
Lochzahl von 500 Oeffnungen per m Blattfläche als ein Minimum angesehen.
2 Vorteilhafterweise werden jedoch mehr als 10 000 Oeffnungen per m angebracht. Bei einem Oeffnungsgrad von 5,5 bis 85 % können bei einer dichten Lochverteilung
auch die Oeffnungsquerschnitte entsprechend klein gewählt werden. Wenn rn"ini'!eh die einzelnen Oeffnungen zu gross sind, beispielswe tne üi-r-r '■ mn; Durciun·· · .
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konnen bei heftigen Regengüssen oder bei Beregnung mit starkem Wasserstrahl Schaden auftreten, u.a. weil die Wassertropfen ungebremst durch die Löcher auf den Boden fallen und die Erde verkrusten oder den Samen wegschwemmen.
Zwischen dem Oeffnungsgrad und dem Lichtdurchlassgrad besteht ein enger Zu- · sammenhang. So ist es möglich, mit einer praktisch lichtundurchlässigen Kunststoffolie ein Dämmerlicht unter der Abdeckung durch einfaches Anbringen von zahlreichen Oeffnungen im Flächengebilde zu erzeugen. Mit geringerem Gehalt an Schwarzpigment in der Kunststoffmasse erhält das Flächengebilde an sich schon eine gewisse Transparenz. Entsprechend kann der Oeffnungsgrad verringert werden. In der praktischen Ausführungsform des Flächengebildes aus Kunststoff bewegt sich der Schwarzpigmentzusatz (Russ) zwischen 0,02 Gewichts-^ (schwach grau) und 2,5 Gewichts-% (tief schwarz).
Unter Berücksichtigung der verschiedenen Einflussgrössen ergibt sich für den Lichtdurchlassgrad d.. einer gelochten Kunststoffolie etwa folgende Beziehung:
I _ k-d-e
d1 = γ- prop, e a·ζ , wobei: ο
I, = Intensität des hindurchgelassenen Lichtes,
I = Intensität des auf die Blattfläche auftreffenden Lichtes
e = Basis der Exponentialfunktion
k = molekularer Extinktions-Koeffizient der Kunststoffmatrix
d = Dicke der Flächenschicht
c = Konzentration des deckenden Pigmentes im Kunststoff
a = Oeffnungsgrad (Lochquerschnitt/Blattfläche) und
ζ = Lochdichte (Lochzahl per Flächeneinheit) ist.
Es ergibt sich daraus, dass eine Verdoppelung der Konzentration des Schwarzpigmentes durch eine Verdoppelung des Lochquerschnittes, oder der Lochzahl, aufgehoben werden kann. Aber auch eine Halbierung der Schichtdicke führt zum · gleichen Ziel* Die obige Formel will jedoch keine Berechnungsgrundlage sein, sondern lediglich die in der Kunststofftechnik bekannte Tatsache belegen, dass die Lichtdurchlässigkeit abhängig ist von der Art des Kunststoffes, von der
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Konzentration des Pigmentes, von der Dicke der Flächenschicht und für eine Gitterfolie von der Art der Lochung. Für die Zwecke der Belüftung ist eine minimale Lochung notwendig. In der Praxis wird ein Oeffnungsgrad von 5,5 % als wünschenswert erachtet. Als obere Grenze wird etwa 85 % angesehen. Bei höherem Oeffnungsgrad ist ein Schutz gegen Witterungseinflüsse nicht mehr gewährleistet.
Das Flächengebilde kann aus verschiedenartigem Material hergestellt sein. Als Folienmaterial sind Folien aus einem thermoplastischen polymeren Kunststoff geeignet. Am gebräuchlichsten ist zur Zeit Polyäthylen, das auch gut pflanzenverträglich ist und sich ohne Umweltbelastung beseitigen lässt. Der Kunststoff kann auch geschäumt sein. Als weiteres Material für das Flächengebilde kann ein Faserverbundstoff in Form von Papier, Vliesstoff und dergl. verwendet werden. Die Pigmentierung kann auf der Faser sitzen oder dem Bindemittel beigemischt sein. Die Bindung kann so locker sein, dass die notwendige Luftdurchlässigkeit auch ohne Lochung vorhanden ist. Als Beispiel hierfür werden die..sog. Spinnvliese genannt. Wird die Bindung durch Bitumen, das ja stark deckend ist, oder durch Imprägnieren mit einer Kunstharz-Dispersion erzeugt, so wird der gebundene Faserstoff analog der Kunststoffolie gelocht. Ein billiges Material besteht im sog. "tissue"-Papier, das z.B. zum Händetrocknen verwendet wird. Gleich wie es hier nach Gebrauch fortgeworfen wird und in der Natur allmählich zerfällt, so kann dieses Material bei entsprechender Färbung für die Zwecke des Verfahrens gemäss der Erfindung verwendet werden.
Durch entsprechende Wahl des Bindemittels kann die Zerfallszeit so gesteuert werden, dass das Material anlässlich des ersten Schnittes zerhackt und mit dem abgeschnittenen Gras abgeführt wird.
Durch eine Prägung des Flächengebildes kann die Bildung und der Abfluss von Wassertropfen von Tau und Regen beeinflusst werden, sowie durch Benetzungsmittel.
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Ausführungsbeispiele:
Die besäte Bodenfläche wird mit einer Gitterfolie aus Polyäthylen zugedeckt. Das Polyäthylen enthält 0,1-Gew.-0O Russ. Die Folie weist ca. 88 000 Oeffnungen
per m Folienfläche auf. Die ovalen Oeffnungen von ca. 2 χ 4 mm Ausdehnung ergeben einen Oeffnungsgrad von ca. 50 %, d.h. die Hälfte der Stegfläche, die an-
2 dere Hälfte Lochflache. Das Flächengewicht beträgt ca. 90 g/m , die Dicke der Gitterfolie ca. 0,05 mm. Der Lichtdurchlassgrad einer solchen Folie beträgt nach Messungen ca. 60 %. Die Folie kann mit den üblichen Trittbrettern betreten werden, um den Boden zu glätten und um die Samen einzudrücken. Die Folie erlaubt auch das Glätten mittels Rasenwalze. Wenn der Rasen die erste Schnitthöhe erreicht hat (ca. 6-10 cm), wird die Gitterfolie entfernt. Sie kann wieder verwendet werden. Sie kann auch früher schon entfernt werden. Die Graspflanzen sind dank der ausreichenden Luftzirkulation unter der Abdeckung genügend gekräftigt. Im Gegensatz zu den bekannten Mulchfolien, die am Boden verbleiben, so dass sich der Wurzelteil der Pflanzen unterhalb, der Stengel- und Blatteil oberhalb der Mulchfolie befinden und somit für die Aufzucht von Rasen nicht geeignet sind, wird die Gitterfolie gemäss der Erfindung von den heranwachsenden Graspflanzen getragen.
Die Rasenfläche kann sofort nach der Aussaat durch die Folie hindurch mit Wasser begossen werden, ohne Gefahr des Wegschwemmens des Samens. Es kann jedoch mit einer geringeren Bewässerung gerechnet werden, da die Gitterfolie die Bodenfeuchtigkeit hoch hält. Der morgendliche Tauniederschlag auf der Unterseite der Folie sorgt ebenfalls für eine natürliche Feuchtigkeit. Die Abstrahlung gegen den Himmel ist herabgesetzt, wodurch die Auskühlung in sternklaren Nächten geringer ist. Dieser Vorteil ist z.B. bei gewöhnlichen transparenten Kunststofffolien nicht vorhanden.
Bei diesem Beispiel wurde in einem Versuch eine Verfrühung der Schnittreife um rund eine Woche gegenüber einer unbedeckten Rasenfläche festgestellt. Ein ähnliches Resultat wurde erhalten mit einem Spinnvlies aus leicht braun eingefärbten, .lichtbeständigen Polyesterfäden 1,3 den (die Fäden haften an den Kreuzungsstellen durch Schmelzkleber aneinander). Der gleiche Lichtdurchlassgrad wie hiervor von 60 % und Oeffnungsgrad von ca. 50 % wird erhalten bei einem Flächengewicht von 30 g/m2. 709819/0221
Da eine mit Ruß pigmentierte Kunststoffolie das Licht absorbiert und sich dadurch stark erwärmt, können bei zu starker Sonneneinstrahlung Hitzeschäden an den Pflanzenteilen auftreten, die mit der Folie in Berührung kommen. Deshalb ist von den Rasenfachleuten bisher auch davon abgeraten worden, Rasen in den Sommermonaten aufzuziehen. Durch geeignete Wahl der Pigmentierung ist es jedoch möglich, die Erwärmung der Abdeckfolie sehr wesentlich abzuschwächen. Als zweites Ausführungsbeispiel wird deshalb ein Flächenmaterial beschrieben, das in an sich bekannter Art derart pigmentiert ist, daß das auf die Materialfläche auftreffende Licht zu einem großen Teil remittiert wird, woraus eine wesentlich geringere Erwärmung der Flächenteilchen resultiert. Das Pigment besteht in diesem Beispiel aus handelsüblichem Weißpigment, das ein Folienmaterial mit einer weiß glänzenden Oberfläche ergibt. Hierzu werden zu lOO Gew.-Teilen Polyäthylen 10 Gew.Teile Masterbatch mit 70 Gew.-% Titandioxyd und 2 Gew.-Teile Masterbatch "MB 94" (ein Produkt der Firma Ciba-Geigy, Basel), enthaltend ca. 20 % von als Äntioxydanz und als Quencher wirksamen Substanzen gegeben und im üblichen Folienblasverfahren zu einer 0,05 mm dicken Folie verarbeitet. Die Folie wird hierauf mit zahlreichen Schlitzen in dichter Anordnung versehen. Die Schlitze haben im vorliegenden Beispiel eine Länge von ca. 8,3 mm.
Es werden ca. 3O OOO Schlitze auf 1 m Folienfläche angebracht. Im flachgelegten, ungespannten Zustand ist ein gewisser Öffnungsgrad vorhanden, aber unmeßbar geringfügig größer als Null. Die Luftdurchlässxgkeit bei 5mmWS ist ca.
500 l/m s, der Lichtdurchlaßgrad ca. 20 %. Der Öffnungsgrad und damit die Luftdurchlässigkeit und der Lichtdurchlaßgrad werden im Gebrauchszustand der Folie durch leichte Dehnung der Folie auf den Unebenheiten der Auflage in einem gewissen Ausmaß erhöht.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel werden die durch Dehnung der mit Schlitzen versehenen Folien erhaltenen öffnungen in an sich bekannter Weise thermisch fixiert. Die entstandene Gitterfolie weist bei etwa gleicher Dichte der Öffnungen wie vor einen Öffnungsgrad von 3O %r eine Luftdurc'hlässigkeit von ca.
2
2000 l/m s bei 5 mmWS, sowie einen Lichtdurchlaßgrad von ca. 4O % auf. Sie ist hervorragend geeignet zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung. Sie hat gegenüber der mit Ruß pigmentierten Gitterfolie den Vorteil, daß sie auch bei stärkerer Sonneneinstrahlung verwendbar ist, ohne Hitzeschäden an den Blattteilen hervorzurufen.
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Sowohl die schwarzpigmentierte als auch die weißpigmentierte Folie besitzen die Eigenschaft, die spektrale Zusammensetzung des auf die Pflanzen fallenden Sonnenlichtes nur unwesentlich zu verändern. Das durch die Öffnungen fallende Licht geht ohnehin unverändert durch, wobei es wegen der Sonnenwanderung stets auf wechselnde Pflanzenteile fällt.
S.
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Claims (19)

PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Aufzucht von Graspflanzen für Rasen, bei welchem die Grassamen auf den für Rasensaat übliche Weise vorbereiteten Boden gestreut und ggf. in den Boden eingearbeitet, bzw. mit einer Torf-, Humus- oder Erdschicht zugedeckt werdenί dadurch gekennzeichnet, daß die besäte Bodenfläche mit einem blattförmigen, mit zahlreichen Öffnungen in dichter Anordnung mit einem Öffnungsgrad von beinahe Null bis höchstens 85 % versehenen, einen Lichtdurchlaßgrad des ungelochten Materials von höchstens ca. 70 % aufweisenden Flächengebildes zugedeckt wird, und daß das Flächengebilde nach ausreichender Entwicklung der Graspflanzen entfernt wird.
2. Mittel zur Durchführung des Verfahrens gemäß Patentanspruch 1, bestehend aus einem blattförmigen, mit zahlreichen Öffnungen in dichter Anordnung mit einem Öffnungsgrad von beinahe Null bis höchstens 85 % versehenen, einen Lichtdurchlaßgrad des ungelochten Materials von höchstens ca. 70 % aufweisenden Flächengebilde.
3. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde mit mindestens 500 Öffnungen per Quadratmeter Blattfläche versehen ist.
4. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde mit mindestens 10 0OO Öffnungen per Quadratmeter Blattfläche versehen
ist. . ■■ " '
5. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde einen Öffnungsgrad von 10 % bis 70 % aufweist.
6. Mittel gemäß Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde
aus einem thermoplastischen polymeren Kunststoff besteht und ein Flächenge-
2
wicht von höchstens 350 g/m aufweist.
7. Mittel gemäß Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Kunststoff ein optisch deckendes Pigment dispergiert ist.
8. Mittel gemäß Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Kunststoff ein handelsübliches Schwarzpigment dispergiert ist.
9. Mittel gemäß Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Kunststoff ein handelsübliches Weißpigment dispergiert ist.
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10. Mittel gemäß Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwarzpigment elementarer Kohlenstoff (Ruß) ist, das im Kunststoff in einem
Gewichtsanteil von 0,02 bis 2,5 % vorhanden ist.
11. Mittel gemäß Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Weißpigment Titandioxyd ist, das im Kunststoff in einem Gewichtsanteil· von 1
bis 20 %, vorzugsweise von 1 bis 7 % vorhanden ist.
12. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde ein- oder beidseitig mit einer die Lichtdurchlässigkeit des Flächengebildes herabsetzenden Schicht mindestens teilweise bedeckt ist.
13. Mittel gemäß Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde ein- oder beidseitig bedruckt ist.
14. Mittel gemäß Patentanspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde ein- oder beidseitig mit einem optisch deckenden, an der Oberfläche haftenden Pigment versehen ist.
15. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde aus einem luftdurchlässig gebundenen Faserstoff (Papier, Vliesstoff) besteht.
16. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde aus einem mit Bitumen imprägnierten und mit Öffnungen versehenen Faserstoff (Papier, Vliesstoff) besteht.
17. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde aus einem mit Kunstharz gebundenen und mit Öffnungen versehenen Faserstoff (Papier, Vliesstoff) besteht.
18. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde aus einem geschäumten Kunststoff besteht.
19. Mittel gemäß Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächengebilde aus einem Schichtstoff besteht.
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