-
Anordnung zum Betonieren bei Turmbauten
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Betonieren bei Turmbauten,
insbesondere bei Kühlturmbauten, die mit Hilfe eines Kletterkranes ausgeführt werden,
- wobei der Kletterkran eine Basisplatte und einen darauf aufgestellten Zentralmast
aufweist. Im allgemeinen ist dabei der Kletterkran als zentraler Kletterkran angeordnet,
der sich im Zentrum des zu errichtenden Turmes befindet. Der Zentralmast mag als
Gittermast ausgeführt sein. - Ein derartiger Kletterkran dient bei Turmbauten für
den Transport
das Versetzen und das Manipulieren von Aggregaten
und Einrichtungen, die bei der Errichtung eines Turmbauwerkes erforderlich sind,
insbesondere für den Transport und das Manipulieren der Schalungselemente, für den
Transport und das Einsetzen der Bewehrung und für ähnliche Arbeiten.
-
Andererseits sind die Turmwände zu betonieren. Es ist üblich, dazu
mit Betonkübeln zu arbeiten, die mit Hilfe des Kletterkranes manipuliert werden.
Der Kletterkran dient insoweit auch als Hilfsaggregat beim Betonieren. Das ist jedoch
nachteilig, weil die vorbeschriebenen Arbeiten, die der Kletterkran durchzuführen
hat einerseits, die Betonierarbeiten andererseits kaum aufeinander abstimmbar sind
und nicht gleichzeitig durchgeführt werden können. Erhebliche Verzögerungen im Ablauf
der Arbeiten des Kletterkranes sind die Folge. Zwar könnte man daran denken, einen
zweiten Kran einzusetzen, doch wäre dieses aufwendig, zumal es sich bei dem zweiten
Kran ebenfalls um einen Kran mit hohem Lastmoment handeln müßte, Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen, die es erlaubt,
mit Hilfe eines Kletterkranes bei Turmbauten und insbesondere KUhlturmbauten weitgehend
auch die Betonierarbeiten durchzuführen,
ohne daß dabei die Arbeiten
gestört werden, die der Kletterkran im übrigen durchzuführen hat.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Basisplatte
des Kletterkranes einen Basisplattendrehkranz, der Zentralmast einen Zentralmastdrehkranz
aufweist, wobei beide Drehkränze den Zentralmast umgeben und der Zentralmastdrehkranz
mit Abstand von dem Basisplattendrehkranz angeordnet ist, und daß an dem Basisplattendrehkranz
ein in Arbeitsstellung schräg aufwärtsweisender Betonierausleger über ein Basisgelenk
angeschlossen ist, welcher Betonierausleger außerdem an den Zentralmastdrehkranz
mit Hilfe einer Anhängeeinrichtung angehängt ist. - Bei der erfindungsgemäßen Anordnung
arbeitet so ein Betonierausleger gleichsam unterhalb, gegebenenfalls aber auch neben
dem üblichen Ausleger des Kletterkrans. Dabei kann der Betonierausleger ohne weiteres
um den Zentralmast geschwenkt werden, indem der Basisplattendrehkranz entsprechend
verstellt wird. Das Verstellen des Basisplattendrehkranzes kann über einen einfachen
Stellmotor oder auch von Hand erfolgen.
-
Eine besondere Verstellung des Zentralmastdrehkranzes ist bei der
beschriebenen Anordnung zumeist nicht erforderlich, weil der schräg aufwärtsweisende
Betonierausleger in der beschriebenen Arbeitsstellung ohne weiteres stabil aufgestellt
ist und bei einer Verstellung des BasisplaFtendrehkranzes den Zentralmastdrehkranz
mitnimmt. Der Basisplattendrehkranz
kann so ausgeführt sein, wie
es bei Drehkränzen üblich ist. Für den Zentralmastdrehkranz empfiehlt sich eine
besonders einfache und funktionssichere Ausführungsform. Diese ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Zentralmastdrehkranz aus einem Führungsring und einer darin geführten Seilschlaufe
besteht, deren Durchmesser größer ist als der des Fiihrungsringes, und daß der Betonierausleger
mit einem Rollenbock in die Seilschlaufe eingehängt ist.
-
Man könnte aber auch den Zentralmastdrehkranz als üblichen Drehkranz
ausführen, wobei ein Zugelement zwischen diesem Drehkranz und dem Betonierausleger
anzuordnen ist, Die Gestaltung des Betonierauslegers ist im Rahmen der Erfindung
grundsätzlich beliebig. Im allgemeinen wird man auch den Betonierausleger als Gittermast
ausführen. Um den Betonierausleger auf einfache Weise transportieren und montieren
zu können, besteht der Betonierausleger zweckmäßigerweise aus mehreren Teilen. Dann
läßt sich ohne weiteres auch erreichen, daß mit dem Betonierausleger gleichsam jeder
Punkt über dem Grundriß des Turmbauwerkes bedient werden kann, selbstverständlich
nach Maßgabe der Länge des Betonierauslegers insgesamt. Hierzu empfieht die Erfindung,
die Anordnung so zu treffen, daß der Betonierausleger aus einem Betonierauslegerunterteil
sowie aus einem Betonierauslegeroberteil besteht, welche beiden Teile durch ein
in der Auslegermitte angeordnetes Gelenk vereinigt sind, und daß die Gelenkstellung
mit Hilfe einer das Gelenk überbrückenden
Spannseilspanneinrichtung
einstellbar ist. Durch Verkürzung oder Verlängerung des Spannseils bzw. der Spannseile
der Spannseilspanneinrichtung ist dann der Gelenkwinkel einstellbar. Auch die Gestaltung
der Anhängeeinrichtung für den Betonierausleger kann im Rahmen der Erfindung auf
verschiedene Weise verwirklicht werden. Eine durch Einfachheit und Funktionssicherheit
ausgezeichnete Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Anhängeeinrichtung
für den Betonierausleger aus einer Stützstange und einem Einstellzugmittel besteht,
wobei die Stützstange zwischen Basisgelenk und Rollenbock angeordnet ist, und daß
das Einstellzugmittel zwischen Rollenbock und einem entfernten Punkt am Betonierausleger,
z. B. im Bereich des Kopfes des Betonierauslegerunterteils, gespannt ist. Zweckmäßigerweise
ist dabei das Einstellzugmittel am Rollenbock und am Betonierausleger über Rollen
geführt und verkürzbar und verlängerbar.
-
Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei Verwirklichung
der erfindungsgemäßen Anordnung zusammen mit einem üblichen Kletterkran, weitgehend
am gleichen Ort und zur gleichen Zeit, auch ein zusätzlicher Betonierkran arbeiten
kann, der mit dem Kletterkran bzw. dem Zentralmast des Kletterkrans integriert ist
und unter dem üblichen Kletterkranausleger bzw. neben dem Kletterkranausleger arbeitet.
Das wird im folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig.
1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung, Fig. 2 einen Schnitt in Richtung
A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1 in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab,
d. h. eine Draufsicht auf die Basisplatte mit zugeordneten Elementen und Aggregaten.
-
Die in den Figuren dargestellte Anordnung dient zum Betonieren bei
Turmbauten, insbesondere bei Kühlturmbauten und dergleichen. Die Anordnung geht
aus von einem Kletterkran, der z. B. als zentraler Kletterkran im Zentrum des zu
errichtenden Bauwerkes angeordnet ist. Der Kletterkran besitzt eine Basisplatte
1 mit einem darauf aufgestellten Zentralmast 2. Der Zentralmast 2 ist im Ausführungsbeispiel
ein Gittermast. Auf dem Zentralmast 2 befindet sich eine übliche Mastplattform 3,
von der der mehrteilige Ausleger 4 des Kletterkranes ausgeht. - Aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man, daß die Basisplatte 1 einen Basisplattendrehkranz
5, der Zentralmast 2 einen Zentralmastdrehkranz 6 aufweisen. Beide Drehkränze 5,
6 umgeben den Zentralmast 2 bzw. dessenGrundriß. Der Zentralmastdrehkranz 6 ist
mit Abstand von dem Basisplattendrehkranz 5 angeordnet. An dem Basisplattendrehkranz
5 ist ein Betonierausleger 7 angeschlossen, der in Arbeitsstellung schräg aufwärts
nach oben weist und der über ein Basisgelenk 8 mit demBasisplattendrehkranz 5 vereinigt
ist.
-
Dieser Betonierausleger 7 ist außerdem an den Zentralmastdrehkranz
6
angehängt, und zwar mit Hilfe einer Anhängeeinrichtung 9. Die Bauteile des Kletterkrans,
bis auf den Zentralmast 2, sind in dünnerer Strichführung gezeichnet als der Zentralmast
2 und die Bauteile, die zu dem erfindungsgemäß zusätzlich angeordneten Betonierausleger
7 gehören. Der Basisplattendrehkranz 5 ist wie üblich ausgeführt. Der Zentralmastdrehkranz
6 besteht im Ausführungs beispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
aus einem Führungsring lo und einer darin geführten Seilschlaufe 11. Der Durchmesser
der Seilschlaufe 11 ist größer als der des Führungsringes 10. In der Draufsicht
ergibt sich daher die Anordnung, die insbesondere in Fig. 2 erkennbar ist und in
diese SeilschlauSe 11 ist der Betonierausleger 7 mit einem Rollenbock 12 eingehängt.
-
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
besteht der Betonierausleger 7 aus einem Betonierauslegerunterteil 13 sowie aus
einem Betonierauslegeroberteil 14. Diese beiden Bauteile 13, 14 sind durch ein in
der Auslegermitte angeordnetes Gelenk 15 vereinigt.
-
Die Gelenkstellung ist einstellbar, und zwar mit Hilfe einer das Gelenk
15 überbrückenden Spannseilspanneinriohtung 16, - wie sie im Kranbau üblich ist.
Die Anhängeeinrichtung 9 für den Betonierausleger 7 besteht aus einer vertikalen
Stützstange 17 und einem Einstellzugmittel 18. Die StUtzstange 17 ist zwischen Basisgelenk
8 und Rollenbock 12 angeordnet. Das Einstellzugmittel 18 arbeitet zwischen Rollenbock
12
und einem festen Punkt 19 am Betonierausleger 7, der im Ausführungsbeispiel im Bereich
des Kopfes des Betonierauslegerunterteils 13 angeordnet ist. Das Einstellzugmittel
18 ist dabei am Rollenbock 12 und am Betonierausleger 7 über Rollen 20 geführt und
dadurch verkürzbar und verlängerbar.
-
Wird es verkürzt, so wird die Schrägstellung des Betonierauslegers
7 steiler, wird es verlängert, so senkt sich der Betonierausleger 7 ab. Mögliche
Lagen und Einstellungen des Betonierauslegers 7 sind in der Fig. 1 gestrichelt angedeutet
worden.
-
Leerseite