DE2639190B2

DE2639190B2 - Verfahren zum Herstellen eines Schichtkörpers

Info

Publication number: DE2639190B2
Application number: DE2639190A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: HASSELBACHER WILHELM 8530 NEUSTADT
Current assignee: HASSELBACHER WILHELM 8530 NEUSTADT
Priority date: 1976-08-31
Filing date: 1976-08-31
Publication date: 1979-09-20
Also published as: JPS5334883A; DE2639190A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines selbsttragenden, druckfesten plattenförmigen Schichtkörpers mit einer reliefierten Deckschicht und einer mit dieser verbundenen, die Reliefierungen ausfüllenden Unterschicht, bei dem eine Druckform mit dem Negativrelief und unreliefiertes Deckschichtmaterial Verwendung finden und das Deckschichtmaterial mit dem Unterschichtmf.terial zusammengebracht und unter Ausüben von Druck und Zufuhr von Wärme durch die Druckform reliefiert und verbunden werden.

Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-GM 75 684 bekannt. Bei diesem Verfahren wird ein Spänevließ in unausgehärtetem Zustand eingesetzt. Dieses ist noch relativ gut verformbar. Herstellungsmäßig wird hierbei so vorgegangen, daß zunächst eine Kunststoffolie in eine Preßmatrize mit dem Negativprofil eingelegt und dann die Spanmasse in der erforderlichen Menge eingebracht wird. Es wird also das Oberflächenprofil mittelbar über der relativ leicht verformbaren Spanmasse erhalten. Während des Preßvorganges wird Wärme und/oder Feuchtigkeit zugefühii. bei diesem Verfahren ist nachteilig, daß das Einbringen des Spänefließes in genau dosierten Mengen und in einer genau dosierten Stärke erfolgen muß. Dies ist ohne gewissen technischen Aufwand nicht möglich.

Es ist auch bekannt, mit einem Negativprofil versehene Formen auszuschäumen; hierfür sind jedoch

verhältnismäßig komplizierte und aufwendige Vorrichtungen erforderlich.

Ferner ist aus der DE-AS 12 88 298 ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von beschichteten Hartschaumstoffplatten bekannt, bei dem eine reaktionsfähige Schaumstoffmasse auf einer Durchlaufstrekke zwischen einer oben und unten begrenzenden Platte ausgeschäumt wird, welche nachfolgend in die gewünschte Plattengröße geschnitten wird. Der Raumbedarf und der technische Aufwand für die Anwendung dieses Verfahrens ist groß.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zum Herstellen eines Schichtkörpers zu schaffen, welches unter Verwendung von ausschließlich zugeschnittenen platten- und/oder folienförmigen Ausgangsmaterialien durchführbar ist, ohne daß die Herstellung aufwendiger als bei den bekannten Verfahren wird.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß als Unterschichtmaterial eine Schaumstoffplatte oder -folie verwendet wird und daß die Wärmezufuhr ausschließlich zum Deckschichtmaterial vor dem Zusammenbringen dieses mit dem Unterschichtmaterial vorgenommen wird.

Durch die Verwendung der Schaumstoffplatte als Unterschichtmaterial in einer Form, die ein seitliches Ausweichen nicht ermöglicht, wird beim Herstellungsverfahren die Reliefierung der Deckschicht bzw. des Deckschichtmaterials auf einfachere Art vollzogen als bei den bekannten Verfahren. Dabei wird durch die Wärmezufuhr ausschließlich zum Deckschichtmaterial erreicht, daß die Reliefierung zunächst nur an der Berührungsfläche von Schaumstoffplatte und Deckschicht erfolgt und die Verdichtung der Schaumstoffplatte entsprechend dem Profil unter Anwendung eines relativ leichten Drucks erfolgt.

Für die Schaumstoffplatte oder -folie eignet sich beispielsweise ein Produkt, das eine Wichte von 51 hat und eine Druckfestigkeit von 10 kp/cm².

Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Reliefierungen bis zu einer Tiefe von etwa 20 mm — bevorzugt sind 8 bis 12 mm - durchgeführt werden, ohne daß ein Bruch des Deckschichtmaterials eintritt, weil die Reliefierungen des Deckschichtmaterials auf dem Schaumstoffpolster vorgenommen werden.

Bei Einsatz einer Metallschicht weist diese zweckmäßigerweise eine Dicke von 0,001 bis 0,1, vorzugsweise 0,03 bis 0,05 mm auf. Bei Einsatz einer thermoplastischen Kunctstoffolie als Deckschicht beträgt deren Dicke 1,5 bis 10 mm. vorzugsweise 3,0 bis 6,0 mm.

Das Deckschichtmaterial in Form von Metallen kann vor dem Verformen auf eine Temperatur von mindestens 150⁰C, jedoch höchstens 220⁰C, vorzugsweise 170 bis 200⁰C, ca. 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise 10 bis 20 Minuten, erwärmt werden. Die Druckplatte wird zweckmäßigerweise erst nach Erkalten der reliefierten Deckfolie oder Deckplatte auf etwa 60 bis 100° C, vorzugsweise 70 bis 85° C, abgehoben.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß für das Verbinden der Deckschicht mit der Unterschicht eine thermoplastische Klebefolie eingesetzt wird. Die Klebefolie besteht z.B. aus Phenol-Synthese-Kautschuk, Polyurethan oder Polyäthylen und weist eine maximale Dicke von 0,1 mm auf. Ferner ist vorgesehen, daß die Schaumstoffplatte oder -folie und gegebenenfalls die Klebefolie gelocht eingesetzt werden. Auf diese Weise wird erreicht, daß die aus dem Schaumstoff entweichende Luft einen Abzug findet.

Als besonders zweckmäßig hat sich als Material für die Unterschicht Polymethylmethacrylat erwiesen.

Die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Schichtkörper eignen sich besonders für die Herstellung von Haustüren, wobei als Deckrchichtmaterial beispielsweise Kupfer, Messing, Zinn, Bronze oder dergleichen in Frage kommt.

In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß unter Einsatz einer Platte aus durchsichtigem thermoplastischen Kunststoff als Deckschicht die ι ο zunächst dickere Unterschicht bis auf eine Dicke von 0,001 mm abgekratzt oder abgeschabt wird. Der auf diese Weise hergestellte Schichtkörper weist einen besonders gleichmäßigen Mattierungseffekt auf.

Es folgt die Beschreibung verschiedener Ausfüh- ι => rungsbeispiele der Erfindung.

Beispiel 1

Eine rund 20 mm starke Schaumstoffplatte aus Polymethylmethacrylat wird mit einer Klebefolie einseitig belegt Diese Klebefolie ist 0,07 mm stark und besteht aus Phenol-Synthese-Kautschuk.

Eine Kupferfolie in einer Stärke von 0,04 mm wird getrennt von der Schaumstoffplatte auf eine Temperatur von !6O⁰C gebracht und zusammen mit der somit >i erwärmten Druckform auf die Klebefolie aufgesetzt; danach erfolgt die Prägung oder Reliefieru.ig.

Man läßt nunmehr die Druckform bis auf etu a 80°C abkühlen, um die oberflächlich erwärmte Schaumstoffplatte stabilisieren zu lassen. Nach Abheben der m Druckform ist der Schichtkörper fertig. Dieser kann in üblicher Weise zugeschnitten werden und wird als ornamentales Wandpaneel verwendet.

Beispiel 2 _J3

Eine 6 mm starke durchsichtige Polymethylmethacrylat-Platte wird auf 180°C 10 Minuten lang in einem Wärmeofen erwärmt.

Diese Platte wird unmittelbar auf eine kalte Schaumstoffplatte, die ebenfalls aus Polymethylmeth- w acrylat besteht und eine Stärke von 15 mm hat, aufgesetzt und mit der Druckform reliefiert.

Nach Abkühlen der Druckform auf ca. 80°C wird diese abgehoben und der Schaumstoff von der Rückseite des reliefierten Schichtkörpers entfernt. Die Reste der Schaumstoffschicht, die einen ganz dünnen Schleier auf der Rückseite des Schichtkörpers bilden, ergeben einen Mattierungseffekt, so daß der an sich auf der Oberfläche blanke reliefierte Schichtkörper durch den ganz besonders dünnen Schaumstoffbelag auf der Rückseite seine Klarsichtigkeit verliert.

Beispiel 3

Eine Schaumstoffplatte in der Stärke von 30 mm des oben erwähnten Typs wird beidseitig mit einer Polyurethan-Folie mit einer Stärke von 0,08 mm belegt.

Die beidseitig mit der Klebefolie belegte Schaumstoffplatte wird gelocht, um eine Entweichungsmöglichkeit für die verdrängte Luft zu schaffen.

Zwei Metallplatten aus Messing in einer Stärke von e>o 0,05 mm werden in einem Wärmeofen auf etwa 180° C gebracht und jeweils auf die Klebefolie, also beidseitig der Schaumstoffplatte aufgebracht. Danach erfolgt die Reliefierung.

Auf der Unterseite wird eine lediglich geringfügig strukturierte Druckform verwendet

Die beider. Druckformen prägen den Schichtkörper beidseitig, so daß ein scheinbar aus massivem Metal! bestehender Schichtkörper entsteht, der beispielsweise für eine Füllung für eine Außentür eines Hauses Verwendung finden kann.

Beispiel 4

Eine Schaumstoffplatte des in Beispiel 3 erwähnten Typs in einer Stärke von 15 mm wird mit einer Klebefolie aus Polyäthylen in einer Stärke von 0,05 mm beidseitig belegt oder mit dieser eingewickelt.

Als Deckfolie wird eine 3 mm starke eingefärbte Polymethylmethacrylat-Folie verwendet. Auf der Unterssite wird eine anders eingefärbte Polymethylmethacrylat-Folie gleicher Stärke verwendet

Beide Deckfolien werden in einem Wärmeofen innerhalb von 12 Minuten auf ca. 185°C erwärmt; die mit den Klebefolien belegte Schaumstoffplatte wird gelocht; danach kommt der Körper zwischen die Druckformen.

Man läßt nun die Druckformen auf ca. 70°C abkühlen. Nach dem Abkühlen wird die obere Druckform entfernt; das fertige Endprodukt kann aus der unteren Druckform entnommen werden.

Der in einem Arbeitsgang hergestellte, aus fünf Schichten bestehende Schichtkörper weist einen hohen Wärmedämmwert auf und kann zum Ausfüllen von Eingangstüren bei Häusern Verwendung finden.

Auf den Zeichnungen sind nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schichtkörper dargestellt.

In F i g. 1 ist ein Schichtkörper dargestellt, der sich bei Anwendung des Verfahrens entsprechend Beispiel 2 ergibt.

Eine 6 mm starke Deckschicht 1 aus klarsichtigem Polymethylmethacrylat weist eine Reliefierung 2 auf. Die tiefsten Stellen des Reliefs weichen von der ursprünglichen Oberfläche etwa 9 mm ab. Die Oberfläche des Endproduktes ist glatt und glanzpoliert. An der Unterseite des Schichtkörpers 1 befindet sich eine hauchdünne Schicht 3, die sich bei der Verformung auf der Schaumstoffplatte gebildet hat. Diese hauchdünne Schaumstoffschicht besteht aus einem ungleichmäßigen Belag, der unregelmäßig verteilte kleine Punkte erkennen läßt. Diese hauchdünne schleierartige Schicht 2 ergibt einen Mattierungs-Effekt, wobei jedoch die klarsichtige Platte noch lichtdurchlässig bleibt.

In Fig.2 ist ein fünfschichtiger Schichtkörper dargestellt, wie er sich bei Anwendung des Verfahrens entsprechend Beispiel 4 ergibt.

Eine Schaumstoffplatte 4 des oben erwähnten Typs in einer mittleren Stärke von etwa 9 mm ist beidseitig mit je einer Klebefolie 5, 6 in einer Stärke von 0,05 mm belegt. Die Oberseite bildet eine 3 mm starke, schwarz eingefärbte Polymethylmethacrylat-Platte bzw. -Folie 7; diese weist eine stark reliefierte, blanke Oberfläche auf. Die Unterseite ist aus einer nur geringfügig strukturierten, ebenfalls 8 mm starken Polymethylmethacrylat-Platte 8 mit gelber Einfärbung gebildet; die Strukturierung ist nur einen Bruchteil von einem Millimeter tief.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen eines selbsttragenden, druckfesten, plattenförmigen Schichtkörpers mit einer reliefierten Deckschicht und einer mit dieser verbundenen, die Reliefierungen ausfüllenden Unterschicht, bei dem eine Druckform mit dem Negativrelief und unreliefiertes Deckschichtmaterial Verwendung finden und das Deckschichtmaterial mit dem Unterschichtmaterial zusammengebracht und unter Ausüben von Druck und Zufuhr von Wärme durch die Druckform reliefiert und verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterschichtmaterial eine Schaumstoffplatte oder -folie verwendet wird und daß die Wärmezufuhr ausschließlich zum Deckschichtniaterial vor dem Zusammenbringen dieses mit dem Unterschichtsmaterial vorgenommen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Verbinden der Deckschicht mit der Unterschicht eine thermoplastische Klebefolie eingesetzt wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstoffplatte oder -folie und gegebenenfalls die Klebefolie gelocht eingesetzt werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Material für die Unterschicht Polymelhylmethacrylat eingesetzt wird.

5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche unter Einsatz einer Platte aus durchsichtigem thermoplastischen Kunststoff als Deckschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die zunächst dickere Unterschicht bis auf eine Dicke von 0,001 mm abgekratzt oder abgeschabt wird.