-
Verfahren und Vorrichtung zum Entkeimen von Gegen-
-
ständen, wie beispielsweise Kontaktlinsen Die Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren zum Entkeimen von Gegenständen, wie beispielsweise Kontaktlinsen,
mittels einer Entkeimungslösung in einem geschlossenen Gefäß, in dem die Lösung
bei Kontakt mit einem Katalysator einer Zersetzungsreaktion unterzogen wird, und
auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Obwohl.
-
die Entkeimung von Kontaktlinsen bei der Erfindung im Vordergrund
steht, sei ausdrücklich bemerkt, daß sich Verfahren und Vorrichtung auch zur Entkeimung
anderer Gegenstände anwenden lassen.
-
Die ersten Kontaktlinsen waren aus einem relativ harten Kunststoff
hergestellt und bereiteten dem Träger oft Verdruß, so daß sie in vielen Fällen nur
kurzzeitig getragen werden konnten. In letzter Zeit sind extrem weiche Kontaktlinsen
aus einem biegsamen Material auf den Markt gekommen, die sich besser tragen lassen.
Dieser biegsame
Kunststoff ist sehr wassersüchtig und damit leicht
dem Eindringen von Mikroorganismen ausgesetzt. Aus diesem Grunde muß der Benutzer
dieser neuen weichen Kontaktlinsen Sorge tragen, daß diese täglich entkeimt werden.
-
Hierzu sind eine Anzahl von Entkeimungstechniken entwickelt worden;
bei einigen werden die Linsen in Anwesenheit einer salzigen Lösung in einem geschlossenen
Gefäß bis auf eine genügend hohe Temperatur aufgeheizt, bei der Fremdkörper, wie-
Mikroorganismen, zerstört werden. In neuerer Zeit ist auch schon vorgeschlagen worden,
anstelle des Beheizens beim Entkeimungsprozeß eine Anti-Mikrobenlösung zu verwenden,
beispielsweise Wasserstoffperoxyd (H202).
-
Bei den früheren, mit Heizung arbeitenden Techniken war zur Sicherheit
des Trägers lediglich darauf zu achten, daß die Linsen und das Gefäß genügend abgekühlt
wurden. Benutzt man ein Anti-Mikroben-Entkeimungsmittel, dann muß darauf geachtet
werden, daß die Lösung vor dem Einsetzen der Linse in das Auge irgendwie zersetzt
wird. Wird dies vergessen, besteht die ernste Gefahr einer Augenschädigung oder
doch zumindest eine starke Belästigung des Trägers.
-
Bei einem vorgeschlagenen Entkeimungsprozeß ist Wasserstoffperoxyd
als Anti-Mikrobenmittel in relativ schwacher Konzentration, etwa in der Größenordnung
einer 3Eigen Lösung, vorgeschlagen worden. Zur anschließenden Neutralisation der
Entkeimungslösung wird diese mit einem Katalysator, wie beispielsweise Platin, in
Kontakt gebracht, und das erzeugt eine chemische Reaktion, die zur Neutralisation
oder zum Zerfall des Wasserstoffperoxyd führt. Dabei wird Sauerstoff frei, und es
entsteht Wasser. Der ganze Prozeß läuft über einen gewissen Zeitraum ab, der natürlich
abhängig ist von der Art des Katalysators und der Stärke der Originallösung, jedoch
entsteht am Ende eine genügend zersetzte
Lösung, die es gestattet,
die Linsen daraus zu entnehmen und ohne die Gefahr einer Belästigung oder einer
Schädigung auf die Korona des Trägers aufzusetzen.
-
Auch bei dem geschilderten bekannten Prozeß sind gewisse Sicherheitsgesichtspunkte
zu beachten. So muß die ursprüngliche Konzentration der Entkeimungslösung sehr niedrig
sein, in der Größenordnung von 3 Prozent (3 *). Diese niedrige Lösungskonzentration
dient als Sicherheitsfaktor; sollte nämlich der Träger irrtümlich seine Linsen vor
der Zersetzung des Wasserstoffperoxyd aus der Lösung entnehmen, dann kann kaum eine
ernsthafte Schädigung, höchstens eine Belästigung, auftreten. Es ist jedoch ein
Problem, daß man die Linsen ausreichend lange in einer Lösung von ausreichender
Stärke belassen muß, damit der gewünschte Entkeimungsgrad erreicht wird. Bei dem
oben geschilderten Prozeß, wo zur Erzeugung einer Zersetzungs-Reaktion ein Katalysator
benutzt wird, tritt unmittelbar eine Abnahme der Stärke des Wasserstoffperoxyd ein,
die Lösung zersetzt sich schnell.
-
Der gesamte Zersetzungsprozeß ist eine Funktion der Zeit und der Stärke
der Lösung, wie dies in Fig. 9 der Zeichnung durch eine strich-punktierte Linie
angedeutet ist. Da es nicht zulässig ist, starke Lösungen zu verwenden, und da ferner
die Zersetzung des Wasserstoffperoxyd sofort beginnt, Sobald die Lösung in Kontakt
mit einem Katalysator kommt, ist ein Ungenügender Entkeimungsprozeß das sehr wahroheinliche
Ergebnis.
-
Aufgabe der Erfindung ist die Lösung des Problems, unter Vermeidung
der geschilderten Gefahren mit dem eingangs genannten Verfahren eine genügend lange
Einwirkzeit auf die Linsen und damit eine einwandfreie Entkeimung zu erzielen.
-
Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des anliegenden
Anspruches 1 gelöst. Zur Durchführung kann eine.
-
im nachfolgenden Anspruch 8 dargelegte Vorrichtung benutzt werden.
-
Kurz gefaßt umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren folgende Schritte:
Die Kontaktlinsen werden in eine Entkeimungslösung (die entweder Wasserstoffperoxyd
oder irgendeine andere Anti-Mikrobenlösung, die sich neutralisieren läßt, sein kann)
innerhalb eines geschlossenen Gefäßes gelegt.
-
Ferner wird ein Katalysator in das Gefäß gebracht, jedoch zunächst
oberhalb der Entkeimungslösung und außer Kontakt mit derselben. Das in der zuvor
erwähnten Ausgangsposition befindliche geschlossene Gefäß befindet sich auf einem
drehbar gelagerten Tragelement, dem ein Zeitschaltmechanismus zugeordnet ist. Der
zuvor eingestellte Zeitschaltmechanismus läßt den vorher eingestellten Zeitraum
ablaufen, und danach wird das Gefäß automatisch verdreht bzw. umgekehrt, und dabei
gelangt die Entkeimungslösung in Kontakt mit dem Katalysator, und die gewünschte
Zersetzung bzw. Neutralisation der Lösung beginnt.
-
In Fig. 9 der Zeichnung ist der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
als Funktion der Zeit und der Lösungsstärke mit einer durchgehenden Linie graphisch
aufgetragen; nach dieser Kurve setzt der Zersetzungsvorgang mit einer Stunde Verzögerung
ein. Aus dieser graphischen Darstellung läßt sich leicht entnehmen, daß die Länge
des Zeitraumes, über den die Linsen der Entkeimungslösung bei relativ hoher Konzentration
ausgesetzt sind, wesentlich größer ist, als wenn man die Entkeimungslösung sofort
mit dem Katalysator in Kontakt bringt. Selbstverständlich ist es auch möglich, das
Verfahren mit einer Lösung durchzuführen, die am Anfang eine niedrige sichere Konzentration
aufweist, und dennoch wird der nötige Einwirkungsgrad erreicht.
-
Es ist durchaus möglich, das erfindungsgemäße Verfahren durch manuelles
Umkehren des geschlossenen Behälters auszuführen, doch das ist in den meisten Fällen
nicht zumutbar.
-
Man bedenke, daß man seine Kontaktlinsen am besten in der Zeit entkeimt,
in der man schaft und ohnehin keine Linsen braucht. Daher ist es vorteilhaft, die
im anliegenden Anspruch 8 dargelegte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zu benutzen, welche ein automatisches Umkehren des Entkeimungsgefäßes bewirkt.
-
Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in Verbindung mit einer Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Frontansicht der Vorrichtung;
Fig. 2 eine perspektivische Rückansicht der teilweise demontierten Vorrichtung von
Fig. 1, unter Sichtbarmachung eines Halters für ein Kontaktlinsen-Entkeimungsgefäß;
Fig. 3 eine auseinandergezogene Darstellung eines Zeitschaltmechanismus' sowie einer
Trageinrichtung für ein Kontaktlinsen-Gefäß, welches ebenfalls dargestellt ist;
Fig. 3A einen Teilschnitt durch das gegenüber Fig. 3 umgekehrte Gefäß, Fig. 4 eine
teilweise abgebrochene Frontansicht des Zeitschaltmechanismus' von Fig. 3, mit auf
vollen Zyklus eingestelltem Betätigerring und Antriebsmechanismus, Fig. 5 eine Fig.
4 ähnliche Darstellung, jedoch unmittelbar vor dem Umkehren des Gefäßes, Fig. 6
einen Fig. 4 ähnlichen Ausschnitt mit einem Zwischenstadium unmittelbar nach Einleitung
des Umkehrvorganges, Fig. 7 den Zustand nach vollendetem Umkehrvorgang,
Fig.
8 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäß zur Anwendung geeigneten Zeitschalter-Bauform,
und Fig. 9 eine das erfindungsgemäße Verfahren dem Stand der Technik gegenüber stellende
graphische Darstellung.
-
Die nachstehend in Verbindung mit den Fig. 1 bis 8 beschriebene Vorrichtung
eignet sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es sei jedoch ausdrücklich
darauf hingewiesen, daß man das erfindungsgemäße Verfahren auch manuell oder mit
Hilfe anderer Vorrichtungen duhführen kann, welche die gewünschte Umkehr des Gefäßes
nach Ablauf eines zuvor eingestellten Zeitraumes durchführen.
-
Eine bevorzugte Ausführung der Vorrichtung ist in Fig. 1 in Form eines
Umkehrgerätes 10 perspektivisch dargestellt, dessen Gehäuse 12 gemäß Fig. 2 aus
einer oberen und einer unteren Gehäusehälfte 14 und 16 besteht. Man kann erkennen,
daß das Gehäuse 12 einen L-förmigen Grundriß aufweist und damit kompakt und stabil
konstruiert ist. Eine auf der Frontseite des Gehäuses 12 angebrachte Skala ist in
Zeitabschnitte unterteilt, welche die gewählte Einstellung eines Zeit-Einstellknopfes
18 eines im Gerät untergebrachten Zeitschaltmechanismus' erkennen lassen.
-
In der geöffneten Rückansicht von Fig. 2 erkennt man ein kapselförmiges
Reaktions-Gefäß 22, worin die Entkeimung und die Zersetzungsreaktion stattfinden.
Im Umkehrgerät 10 findet das Gefäß 22 Platz in einem U-förmigen Träger 24.
-
Zu Verfahrensbeginn stellt man zunächst den später eingehend erläuterten
Zeitschaltmechanismus durch Verdrehen des Zeit-Einstellknopfes 18 ein. Diese Drehung
orientiert den Träger 24 automatisch in eine Vertikalposition, wie nachstehend erläutert
wird. Danach wird das Gefäß 22 präpariert
und in den Träger 24
eingesetzt. Sobald der Zeitschaltmechanismus abgelaufen ist, dreht sich der Träger
24 um etwa 1800, kehrt somit das Gefäß 22 um und bringt die darin enthaltene Intkeimungslösung
in Kontakt mit einem Katalysator, so dd die gewünschte Zersetzungsreaktion dcr Lösung
erfolgt. Dieser Zustand ist in Fig. 3A dargestellt.
-
Fig. 3 zeigt den wesentlichen Innenmechanismus des Umkehrgerätes 10,
und Fig. 3A eine bevorzugte Ausführung des Gefäßes 22 zur Aufnahme der Kontaktlinsen.
Dieses Gerät 22 ähnelt im wesentlichen dem in der US-PS 3 770 113 dargestellten.
Zu dem Gefäß 22 gehört ein im wesentlichen zylindrisches und an beiden Enden offenes
Gehäuse 30 und eine einseitig angesetzte Kappe 32, mit der eine Linsen-Aufnahmeeinrichtung
34 verbunden ist, die einen Linsen-Aufnahmeraum enthält, der über zwei Klappdeckel
36 zugänglich ist. Nach dem Einlegen der Kontaktlinsen in den Aufnahmeraum schließt
man die KlaPPdeckel 36, so daß die Linsen eine gewünschte Position beibehalten.
Man kann erkennen, daß die Klappdeckel 36 in geeigneter Weise durchbrochen sind,
so daß die Entkeimungslösung Zugang zu den Kontaktlinsen findet.
-
Das entgegengesetzte Ende des Gehäuses 30 ist durch eine zweite Kappe
40 verschlossen, an der ein Katalysator befestigt ist. Bei dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieser Katalysator ein mit Platin beschichteter
und direkt an der Kappe 40 befestigter Kunst-Stoffring 42.
-
In Vorbereitung des Gefäßes 22 für die Entkeimungsoperation nimmt
diese die in Fig. 3 dargestellte Position ein. Man Setzt zunächst die Kontaktlinsen
in die Linsen-Aufnahmeeinrichtung 34 ein und befestigt dann die Kappe 32 am Gehäuse.
Als nächstes wird ein Entkeimungsmittel, vorzugsweise
Wasserstoffperoxyd,
in das Gefäß 22 eingefüllt, und zwar so viel, bis die Linsen bedeckt sind. Dann
wird die Kappe 40 aufgesetzt, wobei sich der Katalysator 42 oberhalb und außer Kontakt
vom Entkeimungsmittel befindet.
-
Dann wird das Gefäß 22 in dieser Lage in den U-förmigen Träger 24
eingesetzt.
-
Der U-förmige bzw. gegabelte Träger 24 ist aus einem biegsamen Kunststoffmaterial
hergestellt und damit recht elastisch konstruiert, so daß er das eingesetzte Gehäuse
30 des Gefäßes 22 wie ein Schnapp-Verschluß umgreift. Das bedeutet, daß das Gefäß
einerseits ausreichend fixiert ist, aber von Hand herausgenommen werden kann.
-
Wie Fig. 3 erkennen läßt, ist der U-förmige Träger 24 fest mit einer
Welle 44 verbunden, die drehbar durch eine Lagerplatte 46 hindurchgeführt ist. Die
Lagerplatte 46 trägt außerdem einen Zeitschaltmechanismus 47, dem wir uns jetzt
näher zuwenden. Das dem Träger 24 entgegengesetzte Ende der Welle 44 trägt ein Zahnrad
48, dem in gleicher Höhe eine drehbar gelagerte Scheibe 52 zugeordnet ist, die auf
einem Teil ihres Umfangs mit einem Zahnsegment 50 versehen ist. Die Zähne dieses
Zahnsegmentes 50 kommen unter später erläuterten Umständen in Eingriff mit dem Zahnrad
48.
-
Aus Fig. 2 läßt sich entnehmen, daß die Welle 44 durch halbkreisförmige
Ausschnitte 54 und 56 der Gehäusehälften 14 und 16 nach außen hindurchgeführt ist.
In ähnlicher Weise ist die qegenüberlieqende Gehäuseseite mit halbkreisförmigen
Ausschnitten versehen, welche dem Zeiteinstellknopf 18 Durchlaß gewähren. Innerhalb
der Gehäusehälften 14 und 16 befinden sich nicht dargestellte Aussparungen zur Aufnahme
der Kanten der Lagerplatte 46, so daß die Lagerplatte sicher im Gehäuse 12 fixiert
ist. Ferner sei noch erwähnt, daß
Fig. 2 das Gefäß 22 im umgekehrten
Zustand zeigt, also nachdem die Entkei.tungslösung bereits in Kontakt mit der.
-
Katalysator gelangt ist.
-
Das Umkehrgerät 10 wird folgendermaßen angewendet: Zunächst stellt
man am Zeitschaltmechanismus 47 über den Einstellknopf 18 den gewünschten Verzögerungszeitraum
ein. Dann setzt man das präparierte Gefäß 22 in der in Fig. 3 dargestellten Lage
in den Träger 24 ein. Jetzt wird das Programm des Zeitschaltmechanismus' 47 gestartet,
und wenn die zuvor eingestellte Zeit abgelaufen ist, erfolgt eine schnelle Verdrehung
der Scheibe 52 über einen relativ schmalen Sektor, bis das Zahnsegment 50 in Eingriff
mit dem Zahnrad 48 gelangt und über die Welle 44 das im Träger 24 eingespannte Gefäß
22 umdreht. Die Gefäßdrehung erfolgt uber einen Winkel von 1860 und bringt das Gefäß
in die in den Fig. 2 und 3A dargestellte Position. In dieser Lage befindet sich
die Kappe 40 mit dem Katalysator 42 unten, also steht jetzt die im Gefäß enthaltene
Entkeimungslösung 41 im Kontakt mit dem Katalysator 42.
-
Dieser geht mit der Entkeimungslösung (Wasserstoffperoxyd) eine Reaktion
ein, es beginnt ein Zersetzungsprozeß, der nach einem Zeitraum von etwa sechs Stunden
oder so den Wasserstoffperoxyd zu Wasser reduziert, so daß man jetzt die Kontaktlinsen
sicher und ohne Gefahr einer Schädigung oder Belästigung in das Auge des Benutzers
einsetzen kann.
-
Nun zum Zeitschaltmechanismus des Umkehrgerätes 10, welcher das Umkehren
des Gefäßes 22 bewirkt. Fig. 8 zeigt eine möglich Ausführungsform des Zeitschaltmechanismus'
47.
-
Dieser Mechanismus ist im wesentlichen herktjmmlicher Bauart und wird
angetrieben durch eine aufgewickelte Uhrfeder.
-
Dadurch ist das UlTtkehrgerät 10 unabhängig von elektrischen Stromquellen.
Es sei nochmals erwähnt, daß der Zeitschaltmechanismus
47, wie
er hier beschrieben wird, nur eine von vielen möglichen Ausführungsformen darstellt.
Seine eingehende Beschreibung erfolgt nur deshalb, damit eine vollständige Offenbarung
der Erfindung vorliegt. Einem Fachmann wird es nicht schwerfallen, andere Arten
oder Bauformen von Zeitmechanismen sowie Möglichkeiten zur Kopplung desselben mit
der drehbaren Welle 44 zu finden.
-
Unter diesem Gesichtspunkt sei jetzt Fig. 8 betrachtet.
-
Zu dem Zeitschaltmechanismus 47 gehört eine Hauptwelle 60 mit einem
darauf befestigten Hauptzahnrad 62, welches durch eine auf die Hauptwelle 60 einwirkende
Spiralfeder 64 entgegen dem Uhrzeigersinne in Pfeilrichtung vorgespannt ist.
-
Über ein aus Zahnrädern 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72 und 73 bestehendes
Reduziergetriebe ist das Hauptzahnrad 62 operativ mit einem Gangregler 74 gekoppelt.
Der Gangregler 74 besteht aus einer Wippe 76 mit zwei beiderseits seines Drehpunktes
angeordneten Arretierstiften 78 und 80, welche abwechselnd in das Zahnrad 73 eingreifen,
so daß sich dieses Zahnrad nur schrittweise fortbewegen kann. Diese Konstruktion
ist aus dem Uhrwerkbau hinreichend bekannt, die Spiralfeder 64 erzeugt eine Rotation,
und der Gangregler 74 Brlaubt nur die schrittweise Fortbewegung der Zahnräder.
-
Das Übersetzungsverhältnis des Reduziergetriebes 66 - 73 erzeugt die
gewünschte Umlaufgeschwindigkeit der Hauptwelle 60. Ferner sei noch erwähnt, daß
sich am Umfang des Hauptzahnrades 62 ein zahnfreies Segment 82 befindet, dessen
Zweck später erläutert wird.
-
Fig. 8 zeigt alle Teile des Zeitschaltmechanismus' 47 unmittelbar
nach dem Anfangs-Startvorgang desselben. Beim Ablauf des Zeitschaltmechanismus'
bewegt sich dessen Hauptzahnrad 62 in Pfeilrichtung 84 entgegen dem Uhrzeigersinne.
-
Während das Hauptzahnrad 62 entgegen dem Uhrzeiger sinne läuft, gelangt
gegebenenfalls sein glattes zahnfreies
Segment 82 in Gegenüberstellung
mit dem Zahnrad 66 des Reduziergetriebes. Wenn dieser Zustand eintrifft, wird das
Hauptzahnrad 62 nicht mehr durch den Gangregler 74 über das Reduziergetriebe 66
- 73 gehemmt, kann sich also frei durchdrehen, weil es ja über die Hauptwelle 60
von der Spiralfeder 64 ständig angetrieben wird. Auf diese Weise durchläuft das
Hauptzahnrad 62 schnell einen Winkel, welcher etwa der Bogenlänge des glatten zahnfreien
Segmentes 82 entspricht.
-
In Übereinstimmung mit der vorhergehenden Beschreibung sei daran erinnert,
daß auch die mit dem Zahnsegment 50 versehene Scheibe 52 auf der Hauptwelle 60 befestigt
ist.
-
Die im vorhergehenden Absatz beschriebene schnelle Verdrehung der
Hauptwelle 60 erbringt die notwendige Drehbewegung, de erforderlich ist, um das
Zahnsegment 5a in Eingriff mit dem Zahnrad 48 zu bringen und die Welle 44 zu der
erforderlichen Umkehr-Verdrehung für den am Wellenende befestigten Träger 24 zu
veranlassen.
-
In den Fig. 4 - 7 der Zeichnung ist die sequentielle Abahängigkeit
zwischen der Scheibe 52 und dem Zahnrad 48 dargestellt, während das Umkehrgerät
10 wie geschildert in Abhängigkeit von dem Zeitschaltmechanismus 47 arbeitet.
-
In den Fig. 4 - 7 ist ferner eine bevorzugte Bauform einer Stelleinrichtung
dargestellt, welche für die gewünschte Ausrichtung des Trägers 24 sorgt, damit sich
das darin untergebrachte Gefäß 22 in richtiger Stellung für den Verzögerungszeitraum
befindet, d.h. für den Zeitraum, wo die Rontaktlinsen dem Wasserstoffperoxyd bei
erhöhter Stärke ausgesetzt sind, und bevor die Zersetzungsaktion nach Kontakt der
Lösung mit dem Katalysator 42 beginnt.
-
In big. 4 ist die drehbare Scheibe 52 teilweise so abgebrochen, daß
ein mit drehbar an der Scheibe 52 befestigtes Stellringsegment 90 sichtbar wird.
Wie schon gesagt, ist die Scheibe 52 ebenso wie der Zeit-Einstellknopf 18 fest auf
der Hauptwelle 60 des Zeitschaltmechanismus 47 befestigt. Gemäß Fig. 3 und4besitzt
die Scheibe 52 zwei entgegengesetzt gerichtete Anschlagsegmente 92 und 94 am Umfang.
Wie sich aus den gleichen Figuren entnehmen läßt, ist das Zahnrad 48 mit zwei V-förmig
angeordneten Rastleisten 96 und 98 versehen. Unmittelbar hinter dem Zahnrad 48 und
in einem kleinen Abstand hinter der drehbaren Scheibe 52 befindet sich ein Kurvenelement
100 mit einer konkaven Oberfläche 102.
-
Am Anfang beim Stellen des Zeitschaltmechanismus' 47 verdreht man
den Zeit-Ein tellknopf 18 im Uhrzeigersinne, und dadurch wird die Hauptwelle 60
mitgedreht und die Spiralfeder 64 aufgezogen. Diese Verdrehung im Uhrzeigersinne
durch den Einstellknopf 18 wird beendet durch das Anschlagsegment 94, wenn es gemäß
Fig. 4 gegen die Rastleiste 96 am Zahnrad 48 stößt. Damit ist die maximale Laufzeit
für den Zeitschaltmechanismus eingestellt.
-
Durch diese Verdrehung des Einstellknopfes 18 im Uhrzeigersinne wird
auch das Stellringsegment 90 in die in Fig. 4 dargestellte Lage verdreht. In dieser
Stellung liegt die kreisbogenförmige Oberfläche des Stellringsegmentes 90 passend
in der konkaven Oberfläche 102 des Kurvenelementes 100. In dieser Stellung ist also
das Kurvenelement 100 gegen Verdrehung gesperrt, und da dieses Element 100 auf der
Welle 44 befestigt ist, wird jetzt auf diese Weise der Träger 24 in der gewünschten
Vertikalausrichtung fixiert.
-
Sobald also der Zeitschaltmechanismus 47 eingestellt und das Gefäß
in den Träger 24 eingesetzt worden ist, liegt
die Ausrichtung des
Gefäßes 22 fest. Nachstehend wird nun erläutert, wie die Welle 44 zur Verdrehung
freige-.ben und wie diese Verdrehung durchgeführt wird.
-
Nach Ablauf des Zeitschaltmechanismus' 47 bewegt sich die Hauptwelle
60 und damit auch die Scheibe 52 entgegen dem Uhrzeigersinne aus der in Fig. 4 dargestellten
Ausgangsposition heraus. Gegebenenfalls wird die durch den Zeitschaltmechanismus
47 bestimmte kontinuierliche Schrittbewegung fortgesetzt, bis der in Fig. 5 dargestellte
Zustand erreicht ist, wo sich das Zahnsegment 50 auf der Scheibe 52 nahe dem Zahnrad
48 befindet. In Verbindung mit der zu Fig. 8 erfolgten uperationsbeschreibung des
Zeitschaltmechanismus sei darauf hingewiesen, daß in diesem Betriebsstadium des
Umkehrgerätes 10 das glatte zahnfreie Segment 82 des Hauptzahnrades 62 bis zur Gegenüberstellung
mit dem Zahnrad 66 gelangt ist, so daß jetzt die Hemmwilkung des Gangreglers 64
auf das Hauptzahnrad 62 aufgehoben ist. Demgemäß kann sich jetzt das Hauptzahnrad
62 schnell durch den vorher besprochenen kleinen Winkel hindurchbewegen und dabei
die Hauptwelle 60 sowie die Scheibe 52 in Richtung eines Pfeiles 104 mitnehmen.
Diese Winkeldrehung der Scheibe 52 bringt deren Zahnsegment 50 sehr schnell in Eingriff
mit dem Zahnrad 48, wie dies in Fig. 6 dargestellt ist, um dieses Zahnrad 48 in
die in Fig. 7 dargestellte Position zu verdrehen. Ein auf Zahnrad 48 angebrachter
Pfeilzeiger 106 läßt die Stellung der Welle 44 erkennen, mit der das Zahnrad 48
verbunden ist, und diese Stallul1g hat sich um etwa 1800 verdreht.
-
Aus Fig. 5 läßt sich ferner entnehmen, daß kurz vor dem Eingriff zwischen
Zahnrad 48 und Zahnsegment 50 das Stellringsegment 90, welches fest mit der drehbaren
Scheibe 50 verbunden ist,Siaßer Eingriff von der konkaven Oberfläche 102 bewegt
hat Durch diese gegenseitige Trennung ist es.
-
jetzt möglich, daß sich die Welle 44 mit dem darauf befestigten Zahnrad
48 verdrehen läßt, wenn kurze Zeit später das Zahnsegment 50 in den Eingriff mit
dem Zahnrad kommt.
-
Aus der Stellung des Pfeilzeigers 106 in Fig. 7 läßt sich entnehmen,
daß sich jetzt das Zahnrad 48 um etwa 1800 verdreht hat. Wie zuvor erläutert wurde,
hat sich also auch das daran befestigte Gefäß 22 umgekehrt. Da das Stellringsegment
90 sich an dem Kurvenelement 100 vorbeibewegt hat, ist es dem konvexen Teil des
Kurvenelementes 100 jetzt möglich, radial innerhalb und hinter dem Umfang der Scheibe
52 frei zu passieren.
-
Die Verdrehung der Scheibe 52 entgegen dem Uhrzeigersinne wird begrenzt
durch Anlegen ihres Anschlagsegmentes 92 an einem in Fig. 7 dargestellten Festanschlag
108. Ferner führt die zuvor erwähnte Verdrehung des Zahnrades 48 zum Anlegen der
Rastleiste 98 an den Umfang der Scheibe 52.
-
Diese beiden formschlüssigen Beruhrungstatsachen dienen zum Abfangen
irgendwelcher Belastungen, denen die Vorrichtung ausgesetzt werden könnte bei dem
Versuch, den Träger 24 weiter im Uhrzeigersinne zu verdrehen. Also wird jegliche
Weiterbewegung durch die genannten Anschläge grundsätzlich verhindert, eine Beschädigung
der Getriebeelemente ist damit ausgeschlossen.
-
Ferner sei darauf hingewiesen, daß in der in Fig. 7 dargestellten
Position das Zahnsegment 50 im Treibeingriff mit dem Zahnrad 48 verbleibt. Wird
also beim Wiedereinstellen des Umkehrgerätes 10 dessen Zeit-Einstellknopf 18 im
Uhrzeigersinne verdreht, wie in Fig. 7 durch einen Pfeil 110 angedeutet, dann wird
auch Zahnrad 48 in die Position von Fig. 5 zurückgedreht, und das Stellringsegment
90 trennt sich von der konkaven Oberfläche 102. Der Nutzeffekt
dieser
Funktion besteht darin, beim Wiedereinstellen des Zeitschaltmechanismus' 47 die
richtige Ausrichtung des Trägers 24 zu gewährleisten. Sobald der Träger 24 eine
Vertikalausrichtung einnimmt, die der durch den Pfeilzeiger 106 angezeigten ähnlich
ist, wird der Eingriff zwischen Zahnrad 48 und Zahnsegment 50 unterbrochen, und
eine Verdrehung der Scheibe 52 im Uhrzeigersinne durchgeführt, damit das Einstellen
des Zeitschaltmechanismus' erfolgen kann und die mit der Welle 44 verbundenen Teile
die richtige Vertikalausrichtung für den Träger 24 einnehmen können.
-
Wie schon mehrfach erwähnt, ist in Fig. 9 graphisch der zeitliche
Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens einem konventionellen Entkeimungsprozeß
gegenübergestellt, bei dem der Katalysator sofort mit der Entkeimungslösung in Kontakt
gebracht wird. In Fig. 9 ist vertikal die Stärke der Lösung und hc,rizontal die
Zeit aufgetragen. Eine strich-punktierte Linie 112 entspricht dem konventionellen
Prozeß, während eine durchgehende Linie 114 den Zeitablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens wiedergibt, bei dem die Zersetzung bzw. Neutralisation der Lösung verzögert
erfolgt. Es sei erwähnt, daß die Kurven 112 und 114 lediglich schematische Darstellungen
sind und keinen Anspruch auf Kurvengenauigkeit erheben.
-
Die Erfindung, die sich keineswegs auf das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel
allein beschränkt, betrifft zusammengefaßt ein chemisches Entkeimungsverfahren für
Kontaktlinsen sowie eine Vorrichtung zflr Dnrchführung des Verfahrens. Dabei werden
die Kontaktlinsen der antimikrobiotischen Wirkung einer Entkeimungslösuflg unterzogen,
Und diene Lösung wird durch einen Katalysator Zersetzt.
-
Zur Vorrichtung gehört in erster Linie ein Reaktionsgefäa, in welchem
die Linsen untergebracht werden, und ein
zeitgeschalteter Umkehrmechanismus.
Im Ausganoszustand wird das Entkeimungsmittel in das Gefäß eingegeben und der Katalysator
oberhalb der Lösung und außer Kontakt mit derselben untergebracht. Dann wird das
Gefäß in den Umkehrmechanismus eingesetzt, und sobald ein vorher eingestellter Zeitraum
abgelaufen ist, wird das Gefäß automarsch umgekehrt, so daß der Katalysator in Kontakt
mit der Lösung gelangt und der Zersetzungsprozeß beginnt.