DE2637764A1 - Verfahren zur herstellung von ergolinderivaten auf fermentativer basis - Google Patents

Verfahren zur herstellung von ergolinderivaten auf fermentativer basis

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DE2637764A1
DE2637764A1 DE19762637764 DE2637764A DE2637764A1 DE 2637764 A1 DE2637764 A1 DE 2637764A1 DE 19762637764 DE19762637764 DE 19762637764 DE 2637764 A DE2637764 A DE 2637764A DE 2637764 A1 DE2637764 A1 DE 2637764A1
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Edda Knothe
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Ergolinderivaten auf
  • fermentativer Basis Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur industriellen Gewinnung von Ergolinderivaten, insbesondere von-Alkaloiden und.9,10-Dihydroalkaloiden der Ergotoxin gruppe sowie von Ergometrin, bei welchem ein neuer Stamm von Claviceps purpurea (Fr.) Tul. submers in künstlichen Medien kultiviert und die dabei gebildeten Mutterkornalkaloide aus der Fermentionsflüssigkeit gewonnen und ggf. 9,10-dihydriert werden. Diese Alkaloide und 910-Dihydroalkaloide sind wegen ihres hohen therapeutischen Wertes bekannt und werden in der Inneren Medizin, Neurologie und Gynäkologie eingesetzt.
  • Die industrielle Gewinnung von Mutterkornalkaloiden erfolgt bekanntlich heute noch in großem Umfang durch eine feldbaumäßige Anzucht alkaloidhaltiger Sklerotien des auf Roggen parasitierenden Mikroorganismus Claviceps purpurea. Um die damit verbundenen erheblichen Nachteile zu umgehen, werden seit längerem Versuche unternommen, Claviceps auch unter nichtparasitären Bedingungen zu einer Alkaloidbildung zu veranlassen.
  • Nach den allgemeinen Erfahrungen sind zu einer solchen, bei Kultivierung in kunstlichen Medien erfolgenden Biosynthese von Mutterkornalkaloiden allerdings nur sehr wenige, eigens zu diesem Zweck gezüchtete Stämme von Clavicepg befähigt.
  • Da die Zusammensetung des Alkaloidspektrums dieser Stämme dem Erbgut entsprechend unterschiedlich ist, bildet wiederum nur ein Teil von ihnen Alkaloide der Ergotoxingruppe, die innerhalb der besonders wertvollen Mutterkernalkaloide vom Peptidtyp therapeutisch differenziert ist.
  • Trotz der Existenz einiger solcher, im einzelnen näher beschriebener Stämme (vgl. ungarische Patentschrift r.
  • 150 631, Patentschrift der DDR Er. 41.967, britische Patentschrift Nr. 1.158,380, deutsche Patentschriften Nr. 1.806.984, 1.909.216) ist aber das Problem einer saprophytischen Gewinnung von Alkaloiden der Ergotoxingruppe allein oder in Kombination mit anderen Mutterkornalkaloiden im industriellen Maßstab keineswege gelöst.
  • Für eine kontinuierliche Produktion ist es Voraussetzung, daß laufend ein leitstungsfähiges Ausgangsmaterial des Stammes als Inokulum für den Fermentationsprozeß in großer Menge sowie methodisch einfach und sicher zu erzielender Preise zur Verfügung steht. Die in der technischen Mikrobiologie hierbei übliche und günstigste Methode besteht in der Verwendung von speziellen Vermehrungseinheiten des Organismus (Konidiosporen), die es gestatten, nicht nur die gewünschten Eigenschaften des Stammes über viele Jahre hinweg durch lyophilisierte Sporenkonserven, also ohne eine, wie in der deutschen Patentschrift Nr.
  • 1.206.384 dargestellt, äußerst komplizierte und aufwendige Stammführung stabil zu erhalten, sondern vor allem auf Grund ihrer hohen Zahl/Volumeneinheit mit einer geringen Menge Inokulum große Mengen Nährlösung zu beimpfen.
  • Die Anwendung dieser Methode setzt eine bestimmte, ebenfalls im Erbgut fixierte Eigenschaft des Stammes voraus, nämlich unter entsprechenden Bedingungen eine große Zahl von Sporen mit einer hohen Potenz zur Biosynthese der Alkaloide zu bilden, so daß die Beimpfung der Nährlösung auch unter großtechnischen Bedingungen mit einer Suspension von Konidiosporen erfolgen kann. Gerade diese Eigenschaft fehlt aber, wie aus der ungarischen Patentschrift Er. 150 631 sowie bei AMICI.u.a. (Appl. Microbiology 18 (1969), S. 464-468) klar ersichtlich ist, den beschriebenen in saprophytischer Kultur Alkaloide der Ergotoxingruppe bildenden Stämmen von Claviceps purpurea völlig oder nahezu völlig, so daß wegen der notwendigen Zwischenvermehrung des Impfmaterials auf festen Nährböden und der erforderlichen Homogenisierung des so gewonnenen Myzels unter sterilen Bedingungen für die Anlage von Vorkulturen in industriellem Umfang ungünstige Voraussetzungen bestehen.
  • Aus den genannten Quellen geht ebenfalls hervor, daß bei diesen Ergotoxinbildnern bis zum Ende des Fermentationsprozesses nur der geringere Teil des in den Zellen entstehenden Ergotoxins durch die Zellwand in das umgebende wäßrige Kulturmedium übertritt.
  • Dementsprechend ist zur vollständigen Gewinnung der gebildeten Alkaloide die separate Aufarbeitung sowohl des Kulturfiltrats als auch des Mycels erforderlich. Der hohe Pigment- und Ballaststoffanteil, der in der Regel von solchen Stämmen, die zur Biosynthese von XCutterkornalkaloiden in submerser Kultur befähigt sind, gebildet wird, bedingt überaus kompliierte Verfahrensweisen der Aufarbeitung bei nicht befriedigenden Stoffausbeuten So werden nach dem britischen Patent Nr. 1 158 380 das erhaltene Kulturfiltrat mit Chloroform bei pH 9 extrahiert, der erhaltende Extrakt mit wäßriger Weinsäure extrahiert, der so gewonnene wäßrige Extrakt erneut mit Chloroform bei pH 9 extrahiert und dieser Extrakt mit dem auf ähnlich komplizierte Weise erhaltenen und gereinigten Mycelextrakt vereinigt, eingedampSt und mit Hexan die Alkaloidrohbasen gefällt. Aus dem erhaltenen Niederschlag wird mit Eisessig, Methanol und Schwefelsäure Ergotaminsulfat entfernt, der Rückstand eingedampft, seine wäßrige Lösung bei pH 9 erneut mit Chloroform extrahiert, der konzentrierte Chloroformextrakt an der 100-fachen Menge Silikagel chromatographiert und schließlich das so gereinigte Ergokryptin aus Benzol als Base isoliert. Aus einer weiteren chromatographischen Praktion wird nach Eindampfen und Lösen des RUckstandes in wäßrigem Aceton weiteres Ergotamin gewonnen.
  • Die Nacharbeitung der in der britischen Patentschrift Nr.
  • 1 158 380 und US-Patentschrift Nr. 3 485 722 angegebenen allgemeinen Verfahren zur Isolierung von Mutterkornpeptidalkaloiden führte bei den Kulturen eines unten näher beschriebenen neuen Stammes von Claviceps purpurea nicht zum Erfolg. Störend wirkte sch dabei vor allem die starke Neigung des Kulturfiltrats und Mycelextrakts zur Emulsionsbildung bei Chloroformextraktion aus. Es gelang ferner weder das Ergotoxin in eine kristalline Base zu überführen, noch die in o,a. Patentschriften genannten Auebeuten bei nichtkristallisierten Rein- oder Rohalkaloidkonzentraten zu erreichen.
  • Gemäß DDR-Patent Nr. 41 967 wird ein in an sich bekannter Weise aus einer geringe Alkaloidkonzentrationen enthaltenden - Kulturflüssigkeit gewonnener Extrakt, der nebeneinander Ergotoxin und Ergometrin enthält, mit zunehmend polaren Elutionsmitteln chromatographiert und die Einzelalkaloide in an sich bekannter Weise kristallisiert. Es ist jedoch allgemein bekannt, daß die Elution mit methanolhatigen Lo,-sungsmitteln zu unbefriedigend hohen Pigmentanteilen im Ergometrin führt.
  • Die Druckhydrierung von Ergotoxin wird nach der deutschen Patentschrift Nr. 883 153 und dem Can. Patent Nr. 470 573 mit hochaktivem Pd bzw. trägerfixiertem Pd ausgeführt, Ein solches Verfahren führt, offenbar bedingt durch nicht befriedigende Selektivität, zu unerwünschten Pigmentierungen des Hydrierproduktes, weshalb zusätzliche Reinigungsschritte erforderlich sind.
  • Die Erfindung bezweckt, die industrielle Herstellung von Ergolinderivaten, insbesondere von Alkaloiden und 9,10-Dihydroalkaloiden der Ergotoxingruppe sowie von Ergometrin, zu verbessern. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes Verfahren anzugeben.
  • Es wurde gefunden, daß ein Stamm von Claviceps purpurea (Fr.) Tul, der mit Hilfe künstlicher, anorganische Sticlrstoffverbindungen, Zucker, organische Säuren und übliche anorganische Salze enthaltender Nährmedien in Submerskultur Alkaloide der Ergotoxingruppe, Ergometrin sowie weitere Ergolinderivate bildet, sowohl eine für eine industrielle Nutzung sehr günstige Alkaloidsynthese aufweist, als auch auf festen oder in flüssigen Medien unter bes timmten Bedingungen eine für fermentationstechnische Belange äußerst vorteilhafte Menge von Sporen mit einer hohen Potenz zur Alkaloidsynthese bildet.
  • Darüber hinaus sind das gebildete Ergotoxin zu einem erueblichen Teil und das Ergometrin wie-üblich praktisch vollständig in dem das Mycel umgebenden Fermentationsmedium enthalten Es wurde weiter gefunden, daß sich ein durch Filtrat ion der Kulturflüssigkeit des neuen Stammes von Claviceps purpurea ohne, jedoch besser nach Verdünnung mit demselben Volumen Wasser erhaltenes, mit Ammoniak auf pH 8-9 eingestelltes Kulturfiltrat mit niederen Alkylcarbonsäureestern, vorzugsweise Äthylacetat, bei der Verdünnungsvariante jedoch auch mit chlorierten Kohlenwasserstoffen, voræugsweise Methylenchlorid, praktisch erschöpfend und ohne störende Emulsionsbildung e trahieren läßt. Dabei ergibt sich bei der Verdünnungsvariante neben der angestrebten Senkung das spezifischen Ballaststoffanteils überraschend eine bedeutende Steigerung der im Kulturfiltrat enthaltenen Ergotoxinmenge.
  • Die nach der Filtration anfallende Biomasse kann in Ashängigkeit vom Alkaloidrestgehalt mit Aceton extrahiert, der durch Filtration erhaltene Klarextrakt nach Binetellung mit wäßrigen Säuren, vorzugsweise Phosphorsäure, auf pH 2-3 durch Kohlenwas-serstoffgemische, wie Petroläther oder Petroläther-Xylol gereinigt, die abgeschiedene wäßrige Phase nach Einstellung mit wäßriger Ammoniaklösung auf pH 8-9 mit niederen Alkylcarbonsäureestern, vorzugsweise Äthylacetat, extrahiert und der erhaltene Extrakt mit Wasser gewaschen werden.
  • Es wurde ferner gefunden, daß es darüber hinaus tberraschend und in eleganter Weise auch möglich ist, die Mutterkornalkaloide aus der mit Ammoniak alkälisierten Kulturflüssigkeit des neuen Stammes von Clavicepa purpurea ohne vorherige Abtrennung der Biomasse unter Zusatz von Ammoniumsulfat mit niederen Alkylcarbonsäureestern, vorzugsweise Äthylacetat, direkt zu extrahieren und durch Plüssig-flüssig-Extraktion mit verdünnten wäßrigen Säuren, vorzugsweise Phosphorsäure, sowie anschließende Flüssig-flüssig-Extraktion des erhaltenen wäßrigen Extraktes bei pH 8-9 mit niederen Alkylcanonsäureestern, vorzugsweise Äthylacetat, von störenden Begle-itstoffen zu befreien, Die in vorstehender Weise gereinigten Alkaloidextrakte können bei t c + 30 °C eingedampft und Bie erhaltenen Konzentrate der differenzierten Endreinigung der Alkaloide angeführt werden.
  • Es wurde weiter gefunden, daß es, vergleichend zur DDR-Patentschrift Nr. 41 967, zur Gewinnung der Reinalkaloide von Vorteil ist, die in o.a. Weise erhaltenen Rohalkaloidkonzentrate in 1 bis 3 Volumenteilen Chloroform zu lösen, die Lösungen bei t # + 10 ° aufzubewahren, das überraschend praktisch quantitativ auskristallisierende, pigmentarme Ergometrin-Chloroformaddukt absutirennen und in Säureadditionssalze hohen Reinheitsgrades, vorzugsweise Hydrogenmaleinat, zu überführen. Das nach Abtrennung des Ergometrins erhaltene Filtrat kann nunmehr bei t s + 30 °C störungsfrei aufkonzentriert, vorteilhaft durch Adsorption und nachfolgende Desorption im Batch-Verfahren oder im säulenchromatografischen Verfahren unter Einsatz von Aluminiumoxid im vorteilhaften Verhältnis von 1 : 20 oder im Verhältnis 1 : 5, berechnen auf die Gesamtalkaloidmenge im Alkaloidkonzentrat, bei einem Zusatz von Aktivkohle (Adsorptionsmittelverhältnis Aluminiumoxid : Aktivkohle 5 : 1) und niederen Alkylcarbonsäureestern, vorzugsweise Äthylacetat oder Chlorkohlenwasserstoffen, vorzugsweise Chloroform, oder Zvweikomponentengemischen vorstehender Lösungsmittel miteinander oder mit aromatischen Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise Benzol, nach Eindampfen der Extrakte oder Eluate bei t # +30 0C in Ergotoxin-Ergotoxinin-Gemische, diese durch Kristallisation aus aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol oder Xylol in epimerenfreie, hochreine, kristalline Ergotoxin-Aromatenaddukte und letztere ggf. in Säureadditionssalze des Ergotoxins, vorzugsweise Äthansulfonat, überfulirt werden.
  • Es wurde ferner gefunden, daß das in o.a. Weise erhaltene Ergotoxin entweder in Gegenwart weniger aktiven Raney-Nickels bei +50 - 7Ö0C, vorzugsweise +60 0C, und einem: Wasserstoffdruck von 30 - 70 atü, vorzugsweise 50 atü, in Dioxan oder aber bei Normaldruck und +20 bis 30 OC, vorzugsweise +25 OC, in Gegenwart eines 5-10gOigen Palladiumkohlekatalysators in wäßrigem Dioxan in einem Umlaufverfahren zu pigmentfreiem 9,10-Dihydroergotoxin hydriert werden kann. Die hydrierten Basen werden in ansich bekannter Weise in die galenisch verwertbaren Säureadditionssalze, vorzugsweise Hydrogenmaleinat und Äthansulfonat, überführt.
  • Der neue, durch Züchtung erhaltene Stamm mit bisher unbekannten Merkmalen für eine technisch günstige und ökonomisch vorteilhafte industrielle Erzeugung von MutterRornalkaloiden, insbesondere von Alkaloiden der Ergotoxingruppe und von Ergometrin4 wurde beim Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie Jena der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin hinterlegt und trägt die Nummer DREHT PA 130.
  • Der Stamm wurde aus einer Kultur selektioniert, die von einem Sklerotium aus einer Versuchaparzelle stammt und mutagen behandelt wurde. Er eigt die in Tabelle 1 zusammengefaßten morphologischen Eigenschaften.
  • Die Erfindung soll nachstehend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden: Beispiel 1: Zur Anzucht von Konidiosporen wird aus einer in Magermilch lyophi;L getrocknete Sporen enthaltenden Stammkonserve eine Suspension hergestellt, die auf ein 3%iges Agarmedium (pH 6,0) mit 15% Bierwaürze, 0,5 % Hefeextrakt, 0,5% (NH1)2PO1 und 0,1 ß Ammoniumzitrat übertragen und als Schrägagarkultur 14 Tage bei 19 °C bebrütet wird.
  • Als Impfmaterial für Submerskulturen werden nach diesem Verfahren in 1000 ml-Jenaer Weithalsflaschen 1 , io10 Sporen/Kulturgefäß erhalten, mit denen bei Bedarf bis zu 120 1 Nährlösung beimpft werden können.
  • Beispiel 2: Die Herstellung des Inokulume erfolgt durch Suspension der gemäß Beispiel 1 angezogenen Sporen, die in einer Konzentration von 1 . 105 Sporen/ml in ein Flüssigmedium das 15 % Bierwürze und 2 % Hefeextrakt enthält, übertragen werden.
  • Die Kultivierung erfolgt bei 22 °C in 500 ml-Rundkolben mit 120 ml Flüssigmedium auf einer Rundschwingschüttelmaschine. Die Kultur enthält nach 14 Tagen 6 . 109 Sporen/ Kolben, die als Impfmaterial für die Alkaloidfermentatioion verwendet werden.
  • Beispiel -3: Die Herstellung des Inokulume zur Sporenanzucht erfolgt gemäß Beispiel 1. Als Nährboden wird ein 3%iges Agarmedium (pH 6,8-6,9) verwendet, das 3 % Saccharose, 0,3 % NaN03, 0,1 Io K2HP04, 0,05 ffi MgS04 . 7H20, 0,05 % KCl, 0,001 u FeS04 . 7H20 und 1 % Maisquellwasser enthält.
  • In 500 ml-Industrieglas-Enghalsflaschen awerden in Schrägagarkultur nach 14-taglger Bebrütung bei 24 °C 3.109 Sporen/Kulturgefäß erhalten, die als Ausgangsmaterial für SNbmarskulteren zur Alkyloidsynthese verwendet werden können.
  • Beispiel 4: ile Sporen einer gemäß Beispiel 1 angezogenen Impf-materialkultur werden suspendiert und ein Teil davon als Inokulum in gleichen mengen auf Stehrundkolben (Fassungsvermögen 500 ml) mit je 120 ml Vorkulturmedium (10 % Saccharose, 1,5% Ammoniumzitrat, 0,01% Ca(NO3)2, 0,025% KN2PO4, 0,01% KCl, 0,03% MgSO4, =,001% FeSO4, 0,0004% ZnSO4; aqua dest.; pH 5,5; Sterilisation 30 min bei 0,5 atü) verteilt. Die Kolben werden bei 24 °C auf einer Rundschwingschüttelmaschine (175 U/min) geschüttelt. Nach 7 Tagen wird der Inhalt der Kolben im Verhältnis 1:10 auf Erlenmeyerkolben (Fassungsvermögen 500 ml) mit je 120 ral Haupkulturmedium (20% Saccharose, 1% Ammoniumzitrat, 0,1% Ca(NO3)2, 0,025% KH2PO4, 0,01% KCl, 0,03%MgSo4, 0,001%FeSO4, 0,0004 5 ZnS04; aqua dest.; pH 5,5; Sterilisation 30 min bei 0,5 atü) überimpft, Diese Kolben werden unter den gleichen Bedingungen wie zuvor geschüttelt.
  • Nach 14 Tagen werden mit Hilfe der van Urk-Reaktion 2470 mg Alkaloide/l Kulturflüssigkeit nachgewiesen, berechnet als Ergotoxinbimaleinat. Die Alkaloide werden mit Methylenchlorid extrahiert, analog der Methode von HOHMANN & ROCHELMEYER (Arch. Pharmazie 297 (1964) S. 186/187) auf formamidiprägnierter Kieselgur dünnechichtchromatographihsch getrennt und UV-spektralphotometrisch bestimmt. Es werden 1280 mg Ergotoxin und 340 mg Ergometrin/l gefunden, der Rest entfällt auf, zwei bisher noch nicht bekannte native Peptidalkaloide und auf einfache Ergolinderivate wie Agroclavin, Chenoclavin u.a.
  • Eine parallel dazu durchgeführte Bestimmung des durch Saugfiltration getrennten Myzels und Filtrats ergibt, daß das Ergometrin vollständig und darüber hinaus 90 % des insgesamt gebildetsn,Ergotoxins im Filtrat enthalten sind.
  • Beispiel 5: 10 Glaefermenter (Fassungsvermögen 2 1) werden mit einer gemäß Beispiel 2 hergestellten Submerssporenkultur beimpft.
  • Die Fermenter enthalten je 1,3 l Nährlösung A mit 10 % Saccharose, 1,5 % Ammoniumzitrat, 0,05 % KH2P04, 0,03 % MgS04, 0,001 % FeSO4 und 0,0004 % ZnS04 in Leitungswasser (pH 5,5); Sterilisation 30 min bei 0,5 atü). Die Fermentation erfolgt bei 24 °C und einer Rührung von 400 Ulmin bzw.
  • einer Belüftung von 0,3 1 Luft/min. Nach 7 Tagen wird der Inhalt eines der Fermenter in einen 18 l-Edelstahlfermenter mit 10 1 Nährlösung B überführt. Die Nährlösung B enthält 10% Saccharose, 1,4%Zitronensäure, 1,0%Ammonkiumhydroxid (25%ig), 0,05% Ca(NO3)2, 0,025% KH2PO4, 0,01% KCl, 0,03% MgSO4, 0,001% FeSO4 und 0,0004%ZnSO4 in Leitungswasser; pH 5;5. Nach einer Kultivierung bei 24 OC, 360 U/min und 2,-5 1 Luft/min wird am 5. Tag die Hälfte des Fermenterinhalte als Inokulum für einen 63 1-Edelstahlfermenter mit 40 1 Nährlösung C verwendet. Die Nährlösung C enthält 20 % Saccharose, 1,75% Zitronensäure, 0,075% KH2PO4, 0,02%KCl, 0,03 ç MgS04, 0,003 % FeS04, 0,0012 % ZnS04 in Beitungswasser; Zugabe von Ammoniumhydroxid bis pH 5,3; Sterilisation 60 min bei 110 OC, Die Kultur wird 7 Tage bei 24 °C mit'300 U/min gerührt und mit 27 1 Luft/min belüftet, nach Bedarf erfolgt eine Antischaummittelzugabe. Mit Kulturende enthält die Kulturflüssigkeit 2640 mg Gesamtalkaloide/l.
  • Eine entsprechend Beispiel 4 vorgenommene Analyee zeigt, daß davon 1300 mg auf Ergotoxin und 550 mg auf Ergometrin entfallen.
  • Beispiel 6: Die Sporenmenge einer gemäß Beispiel 3 angezogenen Impfmaterialkultur wird als Inokulum gleichmäßig in 2 Edelstahlfermenter (Fassungsvermögen 18 1) mit je 10 1 Nährlösung A entsprechend Beispiel 5 verteilt, Die Permenter werden 7 Tage lang bei 24 °C mit 360 U/min gerührt und mit 2,5 1 Luft/min belüftet. Danach wird der Inhalt von 2 Fermentern in einen 250 l-EdelstahlSermenter überführt, der 180 1 Nährlösung B gemäß Beispiel 5 enthält, und bei 24 OG, 160 U/min und 0,5 1 Luft/Liter Nährlösung x min kultiviert.
  • Nach 5 Tagen wird die Kultur in einen 2000 l-Edelstahlfermenter mit 1400 1 Nährlösung C nach Beispiel 5 übertragen, jedoch enthält die Nährlösung zusätzlich 0,0005 % NiS04.
  • Die Kultivierung erfolgt bei 24 00, 160 U/min und. 0,61 Luft/Liter Nährlösung x min. Bei Bedarf erfolgt in allen Fermentern die Zugabe eines Antischaummittels. Am 7. Tag enthält die Kultur 2430 mg Gesamtalkaloide/l Kulturflüssigkein. Bei einer analytischen Bestimmung gemäß Beispiel 4 werden 1150 mg Ergotoxin und 490 mg Ergometrin/l Kulturflüssigkeit gefunden, Beispiel 7: 200 1 Kulturfiltrat, erhalten aus einer entsprechenden Menge gemäß Beispiel 6 hergestellter Kulturflüssigkeit, die vor der Abtrennung des Mycels durch Zusatz von Wasser im Volumenverhältnis 1:1 unter Rühren verdünnt wurde, alkalisiert man mit 25%igem Ammoniakwasser auf pH 8,5 und extrahiert die- Ergotoxinalkaloide und Ergometrin mit 50 1 Äthylacetat unter Verwendung einer 2-stufigen Gegenstromextraktionsanlage. Den Äthylacetatextrakt konzentriert man im Vakuum bei # +30 °C auf 1/20 des Ausgangavolumens, versetzt den Eindampfrückstand mit 2 Volumenteilen Chloroform, läßt zur Auskristallisation des Ergometrin-Chloroformadduktes 15 Std. bei +4 °C stehen, saugt ab und erhält 35,4 g gelbliches Ergometrin-Chloroformaddukt in 75%iger Ausbeute.
  • 35,4 g Ergometrin-Chloroformaddukt löst man in Gegenwart von Aktivkohle unter Erwärmen in 3,1 1 Aceton, fügt zum Piltrat die berechnete Menge Maleinsäurelösung in Aceton hinzu, saugt das erhaltene kristalline Ergometrin-bimaleinat ab und trocknet die Substanz bei +70 00. Man erhält das Alkaloidsalz als dc-reines, weißes bis gelblichee, kristallines Pulver in 9iger Ausbeute mit einem Reinheitsgrad von 98 bis 100% Spezifische Drehung (α)20 = +50 OC (c = 1 in Wasser).
  • Nach weiterer Konzentration des erhaltenen ergotoxinhaltigen Filtrats auf 0,297 1 a) chromatographiert man unter Verwendung einer, berechnet auf die Gesamtalkaloidmenge im Alkaloidkonzentrat, 20-fachen Menge Aluminiumoxid der Akt.-Stufe I neutral über eine Säule mit Äthylacetat und eluiert mit 3,-8 1 des gleichen Lösungsmittels,. Den nach Eindampfen des Eluates im Vakuum bei # +30 °C zur Trockne erhaltenen Eindampfrückstand (74,2 g) überführt man durch Aufnehmen in 0,212 1 Benzol und Stehenlassen der Lösung innerhalb 15 Std. bei +4 °C in das Ergotoxin-Benzpladdukt, saugt das auskristallisierte Produkt ab, wäecht mit Benzol nach und trocknet im Vakuumexeikkator.
  • Man erhält 55,2 g dc-reinee, weißes kristallines Ergotoxin-Benzoladdukt mit einem Reinheitsgrad von 95 %. Spezifische Drehung (α)D20 = -183° (c=1,8 in CHCl3) oder b) rührt man mit der 20 fachen Menge Aluminiumoxid der Akt.-Stufe I neutral, berechnet auf die Gesamtalkaloidmenge im Alkaloidkonzentrat, bis die Mischung farblich homogen ist. Nach 15 min Stehenlassen extrahiert man 3mal mit je 3,82 1 Äthylacetata, engt den vereinigten Extrakt bei + 30 0-C ur Trockne ein, verfährt in der weiteren Aufarbeitung in analoger Buise nach a) und erhält 52,5 g dd-reines weißes, kristallines Ergotoxin-Benzoladdukt mit einem Reinheitsgrad von 95 % Spezifische Drehung (α) 2D0 = - 183 =1,8 in CHCl3).
  • c) chromatografiert man unter Verwindung einer, berechnet auf die Gesamtalkaloidmenge im Alkaloidkonzentrat, 5fachen Menge Aluminiumoxid der Akt.-Stufe I neutral unter Zusatz von Aktivkohle (Adsorptionsmittelverhältnis Aluminiumoxid ; Aktivkohle 5 :1) über eine Säule mit Athylacetat und eluiert mit 4 1 des gleichen Lösungsmittels, verfährt in der weiteren Aufarbeitung in analoger Weise nach a) und erhält 55 g DG-reines, weißes, kristallines Ergotoxin-Benzoladdukt mit einem Reinheitsgrad von 98%. Spezufische Drehung (α)20 = -183°(C=1,8 in CHCl3).
  • d) rührt man unter Verwendung einer, berechnet auf die Gesamtalkaloidmenge im Alkaloidkonzentrat, 5fachen Menge an Aluminiumoxid der Akt.-Stufe I neutral unter Zusatz von Aktivkohle (Adsorptionsmittelverhältnis Aluminiumoxid : Aktivkohle 5 :1) in einer Rühr-Filtrationseinrichtung mit 3 1 ÄthYlacetat aus, extrahiert noch zweimal mit Je 2,5 1 Äthylacetat, engt den vereinigten Extrakt bei + 30 °C zur Trockne ein, verfährt in der weiteren Aufarbeitung in analoger Weise nach a) und erhält 55 g DC-reines, weißes, kristallines Ergotoxin-Benzoladdukt mit einem Reinheitsgrad von 96%. Spezififsche Drehung (α)20= -183°(C=1,8 in CHCl3).
  • 55,2 g Ergotoxin-Benzoladdukt löst man unter' leichtem Erwärmen in 830 ml abs. Äthanol, fügt die berechnete Menge 0,5-molarer äthanoliecher (abs.) Äthanolsulfonsäure und darauf 4,2 1 wasserfreien Äther hinzu, saugt das erhaltene Kristallisat ab, trocknet die Substanz bei + 70 °C und erhält in 95%iger Ausbeute de-reines, weißes, kristallines Ergotoxin äthansulfonat mit einem Reinheitsgrad von 98-100%.
  • Beispiel 8: Man extrahiert 12,0 l.; eines durch Filtration einer entsprechenden Menge Kulturflüssigkeit erhaltenen Mycels innerhalb 3 h bei 20 °C mit 18 1 Aceton, bringt den durch Filtration abgetrennten wäßrig-acetonischen Extrakt mittels Phosphorsäure auf pH 2-3 und entfettet und reinigt durch zweimalige Extraktion mit 17 1 Petroläther und 11 1 Petroläther/Xylol (Vol,-Verh. 1:1). Die erhaltene alkaloidhaltige schwere Phase exbrahiert man bei pH 8-9 (Ammoniakwasser) erschöpfend mit insgesamt 7 1 Äthylacetat, dampft die im Volumenverhäl:tnis 1:1 mit Wasser gewaschene Oberphase bei t = 30 °C auf 0,70 1 ein, versetzt mit 1,40 1 Chloroform und trennt nach Stehen über Nacht, bei + 4 °C den ausgefallenen schlammartigen Niederschlag ab.
  • Man konzentriert das Filtrat unter o.a. Bedingungen auf 0,180 1, chromatographiert an 1,100 kg Aluminiumoxid (Akt.-StuSe I) mit 2 1.Äthylacetat, dampft die erhaltenen Eluate im Vakuum zur Trockne und löst die Trockenrückstände in 100 ml Toluol (Benzol oder Xylol). Nach Stehen über Nacht bei +4 °C trsnnt man die abgeschiedene Substanz ab, trocknet im Vakuumexsikkator und erhält 14,0 g weißes, kristalliner Ergotoxin-Tolulo-Addukt mit einem Reinheitsgrad von 98 - 100 %.
  • Beispiel 9: Man extrahiert 10,0 l gemäß Beispiel 5 hergestellter IrLulturflüssigkeit unter Rühren und Zusatz von 10 Gewicjts-Ammoniumsulfat bei pH 8-9 und 20 °C mit 25,0 1 Ätbylacetat, verwirft die schwere Biophase, extrahiert die organische Phase zweimal mit je 5,0 1 2%iger Phosphorsäure, extrahiert die mit Ammoniakwasser auf pH 8-9 eingestellten gesammelten wäßrigen Phasen zweimal mit je 5,0 1 Äthylacetat, dampft die gesammelten organischen Phasen auf.200 ml bei t z +30 0C ein, versetzt den Eindampfrücketand mit 400 ml Chloroform, saugt die nach Kühlstellung über Nacht bei 4 °C auskristallisierte Substanz ab, trocknet im Vakuumexsikkator und erhält 4,20 g (71, 2% d.Th) Ergometrin-Chloroformaddukt mit einem Reinheitsgrad von 90,7 %. Das unter o.a. Bedingungen auf 120 ml konzentrierte ergotoxinhaltige Piltrat chromatographiert man an 300 g Aluminiumoxid (Aktivitätsstufe I) mit Äthylacetat, dampft das Eluat im Vakuum zur Trockne, löst den Trockenrückstand in 30 ml Benzol, stellt über Nacht kühl bei t r +10 °, saugt die abgeschiedene Substanz ab, trocknet im Vakuumexsikkator und erhält 7,95 g (= 73,6 ffi d.Th.) weißes, kristallines Ergotoxinbenzoladdukt mit einem Reinheitsgrad von 91,6 5t.
  • Beispiel 10: Lian hydriert 50,0 g gemäß Beispiel 7 hergestelltes Ergotoxin-Benzoladdukt in 0,7 1 Dioxan bei 60°C unter einem llasserstoffdruck von 50 atü in einem heizbaren Schüttel-oder Rührautoklaven in Gegenwart von Raney-Nickel innerhalb 2 Std, zu 9'10-Dihydroergotoxin, filtriert vom Katalysator ab, dampft das klare Piltrat im Vakuun zur Trockne, läßt die hydrierte Base bei +4 0C in Äthylacetat auskristallisieren, saugt das Kristallisat ab und trocknet bei 60 °C Man erhält 47,5 g (= 90% d.Th.) dc-reines, weißes, kristallines Produkt an Ergotoxinbase mit einem Reinheitsgrad von 90 ro.
  • Spezifische Drehung ( 20=- -45,6° (c = 2 in Pyridin).
  • Die erhaltene kristalline Dihydroergotoxinbase trägt man in 200 ml Methanol und die berechnete Menge 1-molarer methanolischer Äthansulfonsäure unter Ruhren ein, wobei sich nach kurzer Zeit das Alkaloidsalz kristallin abscheidet.
  • Nach dem Absaugen und Trocknen des Produktes erhält man 48,5 g (= 95% d.Th.) dc-reines, weißes, kristallines Dihydroergo toxin-äthansulfonat mit einem Reinheitsgrad von 98 - 100 -.
  • Beispiel 11: Man hydriert 7,20 g gemäß Beispiel 9 gewonnenen Ergotoxin-Benzoladduktes in 250 ml 90%igen wäßrigen Dioxan bei 20 -25 °C unter Lichtausschluß über 2,9 g 5%iger Palladiumkohle in einer speziellen Umlaufapparatur, bestehend aus seinem Hydriergefäß mit Versorgungs- und Umlaufleitungen, Thermometer, Ejektor, Gasvorratsbehälter und Laborschlauthpumpe, bei einer Umlaufzahl von 138,5 R-1, einem Ejektorunterdruck von 120 mm H2SO4-Säule und einem Ejektordüsendurchmesser von 2 mm innerhalb 4 Stunden zu 9,10-Dihydroergotoxin, filtriert vom Katalysator ab, dampRt das klare Filtrat im Vakummrotationsverdampfer bei t= +30°C zur Trockne, löst den Trockenrv.cketand in 35 ml Chloroform, versetzt mit 35 ml Diäthyläther und fällt unter intensivem Rühren mit 70 ml gesättgter ätherischer Maleinsäure lösung das Dihydreoergotoxinbimaleinat vollständig. Man saugt ab, wäscht mit 30 ml Diäthyläther und trocknet sofort über Phosphorpentoxid im Vakuumxsikkator. Man erhält 6,55 g (93,5 d.Th.) de-reines, weißes, kristallnes, Dihydroergotoxinbimaleinat mit einem Reinheitsgrad von 97,9%.
  • Tabelle 1 : Morphologische Eigenschaften von Claviceps purpurea, Stamm IMET PA 130, auf verschiedenen Agarmedien nach 14-tägiger Bebrütung in Petrischalen bei 24 °C Medium 1 (3 % Saccharose, 0,001 % FeSO4. 7H2O 0,3 % NaNO3 1 % Maisquellwasser, 0,1 % K2HPO4, 3 % Agar; 0,05 % MgSO4. 7H2O pH 6,8-6,9) Kolonieform: Erhabene, kompakte, unregelmäßig und stark gefaltete Kolonie; Unterseite-glatt, nicht vom Boden der Platte abgehoben.
  • Koloniedurchmesser: 1,0-1,5 cm Koloniefarbe: Oberseite hellbraun bis violett, Rand weiß; Unterseite braun, Rand hellbraun.
  • Durchschnittliche Versporung: 46,3 x 10 Konidien/Kolonie Medium 2 (15 % Bierwürze, 0,1 % Ammoniumzitrat, 0,5 % Hefeextrakt, 3 53 Agar; 0,5 ' (NH4)2PO4, pH 6,0) Kolonieform: Mitte erhaben, mit kraterförmiger Einsenkung; Rand radial gefaltet; Agar durchwachsen, Kolonie vom Boden der Platte abgehoben.
  • Koloniedurchmesser; 2-3 cm Koloniefarbe; Ober- und Unterseite hellgrau; Durchschnittliche Vereporung: 34,1 x 106 Konidien/Kolonie Medium 3 (2 % Glukose, 50 % wässriger Kartoffelex-trakt, 3 % Agar; PH 6,0) Kolonieform: Mitte erhaben, mit kraterförmiger Einsinkung; Agar durchwachsen, Kolonie vom Boden der Platta abgehoben.
  • Koloniedurchmesser; 1,5 - 2,0 cm Koloniefarbe: Oberseite grauviolett; Unterseite graubraun.
  • Durchsnittliche Versporung: 3,3 x 106 Konidien/Kolonie Mikroskopische Charakteristik der Konidien und Hyphen: Die Konidien eisen in allen Fallen eine ellipsoid Porm mit Abmessungen von 6-10 um (große Achse bzw.
  • 4-8 um (kleine Achse) auf. Die Substrathyphen haben eine Länge bis zu 200 um und einen Durchmesser von 4-8 um. Bei blasigen Auftreibungen beträgt der Durchmesser 8-16 um. Es treten Lufthyphen auf, deren Lange über 200 um und deren Durchmesser nur 2-4 um betragen.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Ergolinderivaten auf Sermentativer Basis, insbesondere von Alkaloiden und 9,10-Dihydroalkaloiden der Ergotoxingruppe sowie von Ergometrin, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem beim Zentralinstitut fur Mikrobiologie und experimentelle Therapie in Jenz unter der Nummer IMET PA 130 hinterlegten Stamm von Claviceps -purpurea 4Fr.) Tul. unter saprophytischen Bedingungen Konidiosporen angezogen, diese Sporen als Impfmaterial für Submerskulturen zur Alkaloidsynthese verwendet, am Ende der Kulturzeit die gebildeten Alkaloide aus dem Filtrat, dem Mycel oder direkt aus der Kulturflüssigkeit gewonnen, ggf.
    9,20-dihydriert und in therapeutisch geeignete Säureadditionssalze überführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansucht der Konidiosporen auf festen oder in flüssigen Medien und bei einer Temperatur von 10 - 25 °C, vorzugsweise 18 - 24 °C erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Reinherstellung der fermentativ gebil'deten Ergotoxinalkaloide und des Ergometrins die mit Ammoniumsulfat versetzte Kulturflüssigkeit mittels niederer Alkylcarboinsäureester wie Äthylacetat bei pH 8-9 oder aber das durch Filtration der im Volumenverhältnis 1 : 1 mit Wasser verdünnten oder der Originalkulturflüssigkeit erhaltene Mycel mittels Aceton und das entsprechende Kultur filtrat der Verdünnungsvariante parallel dazu mittels Chlorkohlenwasserstoffen Wie Methylenchlorid oder entsprechendes Kulturfiltrat nach beiden Varianten mit niederen Alkylcarbonsäureestern wie Äthylacetat bei.pH 8-9 praktisch erschöpfend extrahiert, die durch direkte Extraktion der Kulturflüssigkeit erhaltene organische Phase mit wäßriger Säure, vorzugsweise verdünnter Phosphorsäure, extrahiert, den Mycelextrakt unter Zusatz von wäßrigen Säuren, vorzugsweise Phosphorsäure, bei pH 2-3 mit Kohlenwasserstoffgemischen wie Petroläther oder Petroläther-Xylol reinigt, die in vorstehenden Fällen erhaltene wäßrige alkaloidhaltige Phase bei pH 8-9 mit niederen Alkylcarbonsäureestern, vorzugsweise Äthylacetat, extrahiert, die organischen Extrakte aller Aufarbeitungsvarianten generell bei t # + 30 °C eindampft, die Eindaniprückstände in 1--3-Volumenteilen Chloroform aufnimmt und nach K-hllagerung-bei t # + 10 O praktisch quantitativ auskristallisiertes Ergometrin-ChloroSoÆrmaddulct abtrennt, in an sich bekannter Weise in Säureadditionssalze des Ergometrins, vorzugsweise Hydrogenmaleinat, überführt, die ergometrinfr-eien aufkonzentrierten Rohalkaloidfiltrate durch adsorptive oder adsorptionschromatografische Reinigung an Aluminiumoxid im Verhältnis 1 : 20 oder im Verhältnis 1 : 5, berechnet auf die Gesamtalkaloidmenge im Alkaloidkonzentrat, bei einem Zusatz von Aktivkohle (Adsorptionsmittelverhältnis Aluminiumoxid : Aktivkohle 5 : unter Einsatz niederer Alkylcarbonsäureester, vorzugsweise Äthylacetattoder Chlorkohlenwasserstoffen, vorzugsweise Chloroform, oder Zweikomponentengemischen vorstehender Lösungsmittel miteinander oder mit aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol in Erogtoxin-Ergotoxinin-Gemische, durch Kristallisation aus aromatischen Kohlenwasserstoffen wie Benzol, Toluol oder Xylol in epimerenfreie, hochreine, kristalline Ergotoxin-Aromatenaddukte und diese ggf. in therapeutisch geeignete Säureadditionssalze überführt.
    Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Ergotoxinbasen in Gegenwart von Raney-Nickel bei +50 - 70 OC, vorzugsweise +60 00, und einem Wassertoffdruck von 30 - 70 atü, vorzugsweise 50 atü, in Dioxan oder aber bei Normaldruck und +20 - 30 00, vorzugsweise +25 00, in Gegenwart eines 5 bis 10%igen Palladiumkohlekatalysators in wäßrigem Dioxan in einem Umlaufverfahren zu pigmentfreien 9,10-Dihydroergotoxinbasen hydriert und die erhaltenen hydrierten Basen in therapeutisch geeignete Säureadditionsalze, vorzugsweise Hydrogenmaleinat und Äthansulfonat, überführt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102010060382A1 (de) 2010-11-05 2012-05-10 Bundesanstalt für Materialforschung und -Prüfung (BAM) Analysenverfahren zur Isolierung von Mykotoxinen mit einer Ergolin-Grundstruktur, insbesondere von Ergotalkaloiden

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