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Bei einer weiterhin bekannten Flachkabel-Anschlußvorrichtung etwas
abweichender Bauart (Prospekt Techn. Information DMS-T9SFA der Fa. Minnesota Mining
& Manufacturing Company) weist jeder Anschlußkontakt zwei in einer gemeinsamen,
sich quer zur Längsrichtung des Leiters erstreckenden Ebene liegende, U-förmig zu
einer Einheit zusammengefaßte Kontaktfinger auf. Beim Durchstoßen der den Leiter
umgebenden
Isolation weitet sich der von den Kontaktfingern begrenzte Schlitz aufgrund der
Berührung mit dem Leiter mehr oder weniger auf. Die den Kontaktfingern inhärente
Federkraft ist für die Aufrechterhaltung eines konstanten Drucks auf den Leiter
verantwortlich, der auch bei Vibration und thermischer Belastung eine einwandfreie
elektrische Verbindung gewährleisten soll. In der Praxis hat sich nun gezeigt, daß
bedingt durch Fertigungstoleranzen und die bei Kontakten üblicherweise auftretenden
Beanspruchungen auch bei dieser Anschlußvorrichtung die angestrebte gute elektrische
Kontaktverbindung vor allem bei Stromüberlastung über längere Zeiträume nicht in
jedem Fall sichergestellt wird.
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Der vorerwähnte Mangel läßt sich auch dadurch nicht vermeiden, daß
jedem Paar U-förmig zu einer Einheit zusammengefaßter Kontaktfinger ein weiteres
Paar analoger Kontaktfinger zugeordnet wird (DT-OS 23 55 774).
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Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, (DT-OS 25 37 218), die
Anschlußkontakte durch hülsenförmig gerollte Kontaktelemente zu bilden, die diametral
einander gegenüberliegend jeweils einen Schlitz zur Herstellung eines Kontaktes
mit dem in den Schlitz einzuführenden Leiter des Flachkabels aufweisen. Auf diese
Weise wird zwar gegenüber der vorerwähnten U-förmigen Ausgestaltung der Anschlußkontakte
eine Verdoppelung der Kontaktstellen erzielt. Die erwähnten Nachteile ließen sich
in der Praxis jedoch nicht völlig ausschalten. Darüber hinaus ist die vorerwähnte
Ausführung mit hülsenförmigen Anschlußkontakten mit einem verhältnismäßig hohen
fertigungstechnischen Aufwand verbunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Flachkabel-Anschlußvorrichtung
der eingangs genannten Art unter Beseitigung der erwähnten Nachteile so weiter auszugestalten,
daß eine einwandfreie Kontaktgabe zwischen den Anschlußkontakten und den Leitern
des Flachkabels auch bei höheren mechanischen, thermischen bzw. elektrischen Beanspruchungen
über längere Zeit gewährleistet ist.
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Die erfindungsgemäße Flachkabel-Anschlußvorrichtung, bei der diese
Aufgabe gelöst ist, ist im wesentlichen gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung
der Kontaktfinger jedes Anschlußkontaktes, daß sie den Leiter beim Einpressen durch
zickzackartige elastische Verformung örtlich unter Vorspannung setzen. Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Anschlußkontakte sorgen nicht nur Teilbereiche
der Anschlußkontakte, wie beispielsweise die U-förmigen Kontaktschenkel bzw. die
Hülsenhälften der vorbekannten Anschlußvorrichtungen oder aber Teile des Isolationsmantels
der Flachkabelleiter für die Aufrechterhaltung eines ausreichenden Kontaktdruckes.
Die Erfindung benutzt vielmehr die Erkenntnis, daß die mit den Anschlußkontakten
in Verbindung zu bringenden Bereiche des Leiters durch gleichzeitige elastische
Verformung des Leiters zur Kontaktdruckerzeugung und -aufrechterhaltung in vorteilhafter
Weise herangezogen werden können.
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Eine in fertigungstechnischer Hinsicht sehr günstige Ausführung zeichnet
sich dadurch aus, daß die Kontaktfinger von dem aus einem Metallstreifen ausgestanzten
und um eine sich parallel zu ihnen erstreckende Achse U-förmig gebogenen, den Anschlußkontakt
bildenden Stanzstück stirnseitig vorstehen. Diese Ausführung ist überdies mit dem
Vorteil verbunden, daß die auf die Kontaktfinger vom Leiter ausgeübten Reaktionskräfte
durch die biegesteife Formgebung des Stanzstückes auch bei Verwendung eines relativ
dünnen Metallstreifens aufgenommen werden können.
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Dabei hat es sich als sehr günstig herausgestellt, wenn die beiden
äußeren Kontaktfinger durch von den beiden Schenkeln des U-förmig gebogenen Stanzstücks
vorstehende Vorsprünge gebildet sind und daß aus dem die beiden Schenkel verbindenden
Steg das Stanzstück eine den mittleren Kontaktfinger tragende Zunge herausgestanzt
und um eine etwa in der Mitte des Stegs verlaufende Längsachse aus der Stegebene
um etwa 90" herausgeboben ist.
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Bei herkömmlichen Flachkabel-Anschlußvorrichtungen sind die Anschlußkontakte
in der Regel in einem zweiteiligen Isolierstoffkörper angeordnet, dessen unterer
Teil sich parallel zueinander und quer von seinen äußeren Enden vorstehende Führungszapfen
aufweist, die in entsprechende Führungsausnehmungen des oberen Teils eingreifen.
Hierbei hat sich die Schwierigkeiten gezeigt, beim Zusammenführen der beiden lsolierstoffkörperteile
das zwischengeschaltete Flachkabel derart einwandfrei ausgerichtet anzuordnen, daß
die Kontaktfinger des Anschlußkontaktes in jedem Fall die den Leiter umgebende Isolation
an der richtigen Stelle durchstoßen und mit ihm in Druckanlage gelangen. Es hat
sich ferner als notwendig erwiesen, diese Kontaktfinger ausreichend starr auszugestalten,
um sicherzustellen, daß sie unter der Beaufschlagung durch die Reaktionskräfte des
Leiters nicht bleibend verformt werden, was insbesondere dann vorkommen kann, wenn
die Leiter des Flachkabels in bezug auf die Kontaktfinger mehr oder weniger stark
seitlich versetzt angeordnet sind. Bei der erfindungsgemäßen Flachkabel-Anschlußvorrichtung
hat sich nun die Möglichkeit der Vermeidung dieser Nachteile dadurch ergeben, daß
der Isolierstoffkörper einen dritten, mittleren Teil umfaßt, der auf seiner dem
oberen Teil zugewandten Fläche der Ausrichtung des Flachkabels auf den Isolierstoffkörper
und dementsprechend auf die Kontaktfinger dienende, in die Rillen des Flachkabels
eingreifende spitze Führungsrippen aufweist und bei der Montage zunächst derart
auf die Führungszapfen reibschlüssig aufsetzbar ist, daß beim Annähern der lsolierstoffkörperteile
zuerst die Ausrichtung des Flachkabels auf das jeweils an einer der beiden Kabelseiten
anliegende obere bzw. mittlere Teil erfolgt, während die Kontaktfinger der im unteren
Teil gelagerten Anschlußkontakte mit ihren Spitzen durch Führungsöffnungen des mittleren
Teils hindurch nur bis unmittelbar vor die Flachkabelisolation reichen, bevor bei
darauffolgendem vollständigen Annähern und Schließen der Isolierstoffkörperteile
der Kontakt zwischen Kontaktfinger und zugehörigem Leiter unter Durchtrennung der
Isolation des Flachkabels herstellbar ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung der
Anschlußvorrichtung ist stets eine genaue Ausrichtung des Flachkabels auf die Kontaktfinger
gewährleistet und überdies durch die im mittleren Isolierstoffkörperteil vorgesehenen
Führungsöffnungen für die Kontaktfinger sichergestellt, daß letztere beim Annähern
der Isolierstoffkörperteile bis zum völligen Schließen an ihrer dem Leiter abgewandten
Kante eine Abstützung erfahren und somit nicht unter bleibender Verformung ausweichen
können. Es ist vielmehr gewährleistet, daß trotz relativ schwacher Dimensionierung
der Anschlußkontakte mit ihren Kontaktfingern eine einwandfreie zick-zack-förmige
Legung der Flachkabelleiterbereiche,
mit denen die Anschlußkontakte
in Kontaktverbindung gelangen, hergestellt und so für den erforderlichen Kontaktdruck
auch über längere Betriebszeiten gesorgt ist.
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Als sehr zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn der obere lsolierstoffkörperteil
jeweils in denjenigen Bereichen, die den Führungsrippen des mittleren Teils gegenüberliegen,
entsprechend vorstehende Führungsrippen aufweist. Auf diese Weise ist nämlich gewährleistet,
daß auch der obere Isolierstoffkörperteil zur Sicherstellung einer einwandfreien
Ausrichtung des Isolierstoffkörpers in bezug auf das Flachkabel beiträgt.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Flachkabel-Anschlußvorrichtung,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht eines der in der Anschlußvorrichtung nach
Fig.1 zum Einsatz gelangenden Anschlußkontakte, Fig.3 eine Seitenansicht der Anschlußvorrichtung
nach Fig. 1, teilweise im Schnitt, zur Veranschaulichung der Lage der Kontaktfinger
des Anschlußkontaktes in bezug auf das Flachkabel zu Beginn des Schließens der Anschlußvorrichtung,
F i g. 4 einen Schnitt durch einen Teilbereich der Anschlußvorrichtung nach Fig.3,
in größerem Maßstab, F i g. 5 eine Ansicht der Anschlußvorrichtung entsprechend
derjenigen der F i g. 3, jedoch nach vollständigem Schließen, und F i g. 6 eine
Ansicht der in F i g. 3 und 5 veranschaulichten Anschlußvorrichtung, von unten.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, umfaßt die Anschlußvorrichtung
einen Isolierstoffkörper 1, der aus einem unteren Teil 2, einem mittleren Teil 3
und einem oberen Teil 4 besteht.
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In den unteren Teil 2 sind Anschlußkontakte 5 eingelagert, die im
veranschaulichten Beispiel Steckbuchsen 6 umfassen, mit deren Hilfe sie mit Steckerstiften
7 eines Anschlußteils 8 kuppelbar sind. Zwischen den mittleren Teil 3 und den oberen
Teil 4 des Isolierstoffkörpers 1 ist ein Flachkabel 9 eingeschaltet, das eine Mehrzahl
Leiter 10 umfaßt, die über ihre Isolation 11 nebeneinander liegend und parallel
zueinander verlaufend miteinander verbunden sind.
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Die Herstellung der elektrischen Verbindung der Anschlußkontakte
5 mit dem zugehörigen Leiter 10 des Flachkabels 9 geschieht über Kontaktfinger 12,
13 und 14, die von einem aus einem Metallstreifen ausgestanzten und um eine sich
parallel zu ihnen erstreckende Achse U-förmig gebogenen, diesen Anschlußkontakt
5 bildenden Stanzstück stirnseitig vorstehen, vgl. F i g. 2.
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Jeder Anschlußkontakt 5 weist somit zwei in Längsrichtung des Leiters
10 im Abstand voneinander angeordnete Kontaktfinger 12 und 13 sowie einen weiteren,
zwischen den beiden ersten Kontaktfingern ihnen gegenüberliegend angeordneten dritten
Kontaktfinger 14 auf. Aufgrund dieser in Längsrichtung des anzuschließenden Leiters
10 versetzt zueinander angeordneten Lage der Anschlußkontakte 12, 13 und 14 wird
der Leiter 10, wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, beim Einpressen durch zick-zack-artige
elastische Verformung von den Kontaktfingern 12,13 und 14 örtlich unter Vorspannung
gesetzt.
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Die beiden äußeren Kontaktfinger 12 und 13 sind durch Vorsprünge
gebildet, die von den beiden Schenkeln 15 und 16 des U-förmig gebogenen Stanzstückes
vorstehen. Aus dem die beiden Schenkel 15 und 16 verbindenen Steg 17 des Stanzstücks
ist eine den mittleren Kontaktfinger 14 tragende Zunge 18 herausgestanzt und um
eine etwa in der Mitte des Steges 17 verlaufende Längsachse aus der Stegebene um
etwa 90" herausgebogen.
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Wie aus den F i g. 3 und 5 hervorgeht, ist der untere Teil 2 des
Isolierstoffkörpers an seinen beiden äußeren Enden mit quer vorstehenden Führungszapfen
19 versehen, die in entsprechende Führungsausnehmungen 20 des oberen Teils 4 eingreifen.
Der mittlere Teil 3 des Isolierstoffkörpers ist, wie aus Fig.4 hervorgeht, auf seiner
dem oberen Teil zugewandten Fläche mit der Ausrichtung des Flachkabels 9 auf den
Isolierstoffkörper und dementsprechend auf die Kontaktfinger 12, 13, 14 dienenden,
in die Rillen 21 des Flachkabels eingreifenden Spitzenführungsrippen 22 versehen.
Der obere Teil 4 weist jeweils in denjenigen Bereichen, die den Führungsrippen 22
des mittleren Teils 3 gegenüberliegend, entsprechend vorstehende Führungsrippen
23 auf.
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Bei der Montage ist der mittlere Teil 3 zunächst derart auf die Führungszapfen
19 reibschlüssig aufsetzbar, daß beim Annähern der Isolierstoffkörperteile 2, 3,
4 zuerst die Ausrichtung des Flachkabels 9 auf den jeweils an einer der beiden Kabelseiten
anliegenden oberen bzw. mittleren Teil erfolgt. Die Kontaktfinger 12, 13, 14 der
im unteren Teil 2 gelagerten Anschlußkontakte ragen zu diesem Zeitpunkt mit ihren
Spitzen zwar durch Führungsöffnungen 24 des mittleren Teils 3 hindurch, jedoch nur
bis unmittelbar vor die Flachkabelisolation 11. Dieser Montagezustand ist in den
F i g. 3 und 4 veranschaulicht. Bei darauffolgendem vollständigen Annähern und Schließen
der Isolierstoffkörperteile 5 3, 4 bis in die in F i g. 5 veranschaulichte Verschlußlage
ist der Kontakt zwischen den Kontaktfingern 12, 13, 14 und dem zugehörigen Leiter
10 unter Durchtrennung der Isolation 11 des Flachkabels 9 herstellbar. Bei Überführung
der Isolierstoffkörperteile 2,3,4 aus der in F i g. 3 veranschaulichten Stellung
in die in F i g. 5 veranschaulichte Stellung stützen sich die Kontaktfinger 12,
13, 14 jeweils an der Wandung der zugehörigen Führungsöffnungen 24 des mittleren
Teils 3 und schließlich an den Wandungen von sich mit diesen Führungsöffnungen 24
deckenden Führungsbohrungen 25 des oberen Teils 4 ab. Die bei diesem Schließvorgang
von den sich elastisch verformenden Leitern 10 ausgeübten Reaktionskräfte werden
von den Kontaktfingern 12, 13, 14 somit einwandfrei auf die Isolierstoffkörperteile
3,4 übertragen.
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Aus den F i g. 5 und 6 geht hervor, daß im unteren Isolierstoffkörperteil
2 Öffnungen 26 vorgesehen sind, durch die hindurch sich die Steckerstifte 7 gemäß
F i g. 1 mit den Steckbuchsen 6 der Anschlußkontakte 5 koppeln lassen. Diese Öffnungen
26 sind in bezug auf die Führungsöffnungen 24 des mittleren Teils 3 und die Führungsbohrungen
25 des oberen Teils 4 seitlich versetzt, und zwar mit dem halben Abstand a der Öffnungen
26 voneinander. Wenn es sich bei der in F i g. 5 veranschaulichten Darstellung beispielsweise
um einen Schnitt durch den Isolierstoffkörper der F i g. 6 in einer durch die untere
Reihe von Öffnungen 26 gelegten Ebene handelt, dann muß man sich die Lage der Führungsöffnungen
24 bzw. Führungsbohrungen 25 in den Teilen 3 und 4 für die obere Reihe von Öffnungen
26 jeweils um den halben Abstand a nach rechts versetzt vorstellen.