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Füllstoff zum Verbessern der mechanischen Abriebfestigkeit
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und/oder Wärmebeständigkeit, insbesondere der Feuerfestigkeit und/oder
der Temperaturwechselbeständigkeit und/oder der Wärmedämmung und/oder der Schalldämmung
und/oder der elektrischen Isoliereigenschaften und/oder Verarbeitbarkeit von Massen,
insbesondere Baumassen, und/oder Anstrichen und dergleichen.
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Die Erfindung betrifft einen Füllstoff zum Verbessern der mechanischen
Abriebfestigkeit und/oder der Wärmebeständigkeit, insbesondere der Feuerfestig4eit
und/oder der Temperaturwechselbeständigkeit und/oder der Wärmedämmung und/oder der
Schalldämmung und/oder der elektrischen Isoliereigenschaften und/ oder Verarbeitbarkeit
von Massen, insbesondere Baumassen, und/oder Anstrichen und dergleichen.
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Derartige Füllstoffe werden bestimmten Stoffen, insbesondere Baustoffen,
zugesetzt, um die obengenannten Eigenschaften zu erhalten oder zu verbessern. Zur
Verbesserung der obengenannten Eigenschaften werden u.a. Asbestfasern, Steinwolle,
Glaswolle, Perlite, Vermiculite, zerkleinerter Bimsstein, Schamotte, Schamottemehl,
Schlackensand, Quarzsand, Sinterkorund, Sinterdolomit, Tonerde, Dolomitstaub, Gips,
Sägemehl, Korkmehl u.a. Stoffe verwendet. Diese Stoffe erfüllen die obenstehenden
Anforderungen jedoch nur zum Teil oder nur unvollkommen, oder erschweren die Herstellung
oder Verarbeitbarkeit der Massen. Einige der Stoffe sind teuer oder nur in unzureichende;
Mengen verfügbar, andere, wie z.B. Asbest, sind in so hohem Maße gesundheitsschädlich,
daß ihre Verwendung unzulässig oder zumindest unvertretbar ist.
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Andererseits fallen bei verschiedenen chemisch-technischen Prozessen
und Herstellungsverfahren staubförmige Produkte an, die bisher keiner sinnvollen
Verwendung zugeführt werden konnten, weil sie in den Prozess nicht rückführbar sind.
Diese Produkte verursachen erhebliche Kosten, weil sie auf einer Halde abgelagert
werden n müssen. Das gilt insbesondere für staubförmige Bestandteile aus Emissionen
bei der Herstellung von Silizium oder Ferrosilizium, die wegen ihrer geringen Dichte
und ihres dementsprechend großen Volumens viel Raum beanspruchen und deshalb bei
der Aufhaldung hohe Kosten verursachen oder durch kostspielige Verfahren stückig
gemacht werden müssen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verwendung eines Füllstoffes,
der aus bei der elektrothermischen Ferrosilizium-und/oder Siliziumherstellung anfallenden
staubförmigen Emissionsprodukten besteht und vorwiegend amorphes rauchförmiges SiO2
enthält.
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Der erfindungsgemäße Füllstoff entsteht bei elektrothermischen Verfahren
in Temperaturbereichen von 1500 - 3000° C und weist als Grundsubstanz rauchartiges
röntgenamorphes SiO2 (ca. 82-95 %) und außerdem Anteile von kristallinem Quarz (ca.
5 bis 18 t) auf.
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Röntgenographische Untersuchungen haben gezeigt, daß mit Ausnahme
des verhältnismäßig geringen Quarzanteils der Staub als röntgenamorph bezeichnet
werden kann. Außerdem kann der Füllstoff geringe Mengen von Oxyden von Eisen und/oder
kalzium und Magnesium sowie Kohlenstoff enthalten. Das Gchüttgewicht beträgt etwa
0,25 bis 0,5 g/ml und die Korngrößenverteilung ist derart, daß bei 95 % des Materials
die Korngröße unter liegt.
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Der erfindungstemäSe Füllstoff ist preiswert und steht in hinreichenden
Mengen zur Verfügung. berraschenderweise besitzt er Eigenschaften, die sich für
die verschiedensten Zwecke
nutzen lassen und insbesondere zur Verbesserung
der mechanischen Abriebfestigkeit und/oder der Wärmebeständigkeit, insbesondere
der Feuerfestigkeit und/odr der Temperaturwechselbeständigkeit und/oder der Wärmedämmung
und/oder der Schalldämmung und/oder der elektrischen Isoliereigenschaften und/ oder
Verarbeitbarkeit von Massen, insbesondere Baumassen und/oder Anstrichen und dergleichen
beitragen.
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Vorzugsweise eignet sich der erfindungsgemäße Füllstoff für eine feuerhemmende
oder feuerbeständige Masse, insbesondere spritz- oder stampffähige Masse für Bauzwecke
aus einem Bindemittel, einem feuerfesten oder feuerhemmenden Material und ggf. weiteren
Füllstoffen.
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Derartige feuerhemmende oder feuerfeste Massen, die nach dem Stand
der Technik aus einem Gemenge aus Zement und Asbestfasern bestehen, werden z.B.
auf Stahlträger aufgesprüht, um diese gegen die Einwirkung von Feuer zu schützen.
Der Feuerschutz ist durch die bekannten Massen zwar gewährleistet, die bekannten
Massen sind jedoch sehr teuer.
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Wird erfindungsgemäß eine feuerhemmende oder feuerfeste Masse mit
dem vorgeschlagenen Füllstoff verwendet, so wird ein besserer Feuerschutz wesentlich
preiswerter erreicht. Die erfindungsgemäße Masse besitzt einen hohen Wärmedämmwert,
der wenigstens teilweise aus der geringen Dichte und dem großen Eigenvolumen der
staubförmigen Emissionen resultiert, sowie darüberhinaus au eine hohe Festigkeit
gegen Abrieb.
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Es ist möglich, die Eigenschaften der Masse und insbesondere den Wärmedämmwert
zu verbessern, wenn erfindungsgemäß der feuerfesten Masse Glas- oder Steinwolle-Abfälle
beigemischt werden die z.B. bei der Isoliermattenherstellung anfa;lcn. Die erfinduiigsgemäße
Masse besitzt auch ein gutes Haftvermögen und eine hohe FestigJ.it bei geringer
Dichte, insbesondere dann, wenn sie Zusätze von Netz- oder Flockungsmitteln und/oder
artverwandten Stoffen enthält.
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Da die staubförmigen Emissionsprodukte in Oxydfom vorliegen, werden
die chemischen und physikalischen Reaktionen mit den anderen Bestandteilen der feuerfesten
Masse gefördert und bei Hitzeeinwirkung eine Schwindung der Masse und Rissbildung
vermieden oder zumindest vermindert, wobei der FUllstoff die rkunghat, daß mit zunehmender
Temperatureinwirkung die thermischen Eigenschaften der Masse verbessert werden.
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Schließlich können der Masse auch weitere zusätzliche Stoffe r;^v
~euerherçr E2genschaften zugesetzt werden, insbesondere bei der Entschwefelung von
Rauchgasen anfallende , vorwiegend oder ausschließlich CaS04 enthaltende Abfallprodukte
Die erfindungsgemäße Masse eignet sich sowohl als spritz- als auch als stampffähige
Masse für den Einsatz im Bauwesen ilgemein, insbesondere im Stahlhochbau, zur Isolierung
und zum Schutz von Stahlträgern, aber auch zum Einsatz in z.B. der Stal,,£ndustrie,
Kokereien und Gießereien.
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Die Masse wurde in einem Versuch untersucht.
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Dazu wurde ein Stahlprofilträger (Profil HEB 220)einer Länge von 3.600
mm mit oben und unten angeschweißten Fußplatten einer Last von 133 t ausgesetzt,
nachdem auf den Träger eine Schutzschicht aus einer feuerfesten Masse aus Steinwolle,
Portlandzement und Siliziumdioxyd in-einer Stärke von 23 mm aufgebracht wurde und
der Träger auf einer Länge von 3.100 mm Temperaturen tusgesetzt wurde, die im Laufe
einer Zeit von 1,5 h von 80 C auf ca. 9800 C anstiegen. Dabei zeigte der Träger
keine Einschränkung seiner Tragfähigkeit . Die Schutzschicht schrumpfte im Laufe
der Zeit auf eine durchschnittliche Stärke von 16 mm.
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Außerdem wurden Vergleiche mit handelsüblichen asbesthaltigen Spritzmassen
durchgeführt. Um e .en Brandschutz der Feuerwiderstandsklasse F 90 zu erzielen,
wurden 10 kg/m2 der herkömmlichen asbesthaltigen Spritzmasse benötigt, jedoch nur
7 kg/m2 der erfindungsgemäßen Masse. Die erfindungsgemäße Masse enthielt etwa 60
% Steinwolle, 20 % Zement und 20 % des Füllstoffes. Zum Anrühren der Masse wurden
auf 25 kg Trockensubstanz 15 1 Wasser verwendet, in dem 75 ml Lensodel, eines auf
der Basis von Athylenoxydkondensaten aufgebauten Tensides, enthalten ien. Die zur
Erzielung der Feuerwiderstandsklasse F 90 erforderliche Schichtdicke beträgt bei
einer aus 60 % Steinwolle, 20 % Perlite und 20 % Zement bestehenden Masse etwa 60
mm. Bei der erfindungsgemäßen Masse der oben angegebenen Zusammensetzung ist lediglich
eine Schichtdicke von etwa 5 mm erforderlich und nur weil sich derart dünne Schichten
nicht gleichmäßig auftragen lassen, wird in der Praxis eine Schichtdicke von etwa
15 mm verwendet werden müssen. Die oben angegebene Zusammensetzung der Masse läßt
sich je nach den mechanischen und thera schen Anforderungen in weiten Grenzen verändern
und es können au weitere bekannte Stoffe, insbesondere solche, die wärmedämmende
Eigenschaften aufweisen, wie z.B. Perlite, hinzugefügt werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Anwendungsgebiet für den erfindungsgemäßen
Füllstoff sind Bauplatten. Es ist bei lnntß Deckenplatten, Trennwände, Türen usw.
aus Baustoffplatten herzustellen, wobei das Grundmaterial z.B. eine Spanplatte oder
Hartfaserplatte sein kann, auf die feuerfeste Massen aufgespritzt werden. Die Herstellung
nach diesem Verfahren tSt jedoch sehr aufwendig. Ahnliches gilt für Platten aus
Beton, Gips oder dergleichen, wenn sie feuerfest gemacht werden sollen.
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Erfindungsgemäß wird die Wärmebeständigkeit, insbesondere die Feuerfestigkeit
derartiger Bauplatten wesentlich verbessert, wenn die oben beschriebene feuerfeste
Masse als Grundmischung für Bauplatten, insbesondere Betonplatten und Spanplatten
verwendet wird.
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Vorzugsweise besteht eine derartige Platte aus einem insbesondere
flarmnbeständigen Gewebe aus Kunststoff oder Draht, das mit einer abdichtenden Schicht
aus Papier oder dünner Kunststoff-Folie armiert ist, und aus einer einseitigen oder
beidseitigen Beschichtung mit der obengenannten feuerfesten Masse. Dadurch wird
die Herstellung von Baustoffplatten vereinfacht, weil z.B. das Drahtgewebe, welches
armierend abgedichtet ist, von einer Rolle abgezogen werden kann, um einseitig oder
beidseitig mit der feuerfesten Masse z.B. bewalzt, gestampft oder ausgespritzt zu
werden.Auch hier läßt sich die Zusammensetzung der Masse entsprechend den mechanischen
und thermischen Anforderungen verändern.
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Es besteht auch die Möglichkeit, eine Bauplatte, insbesondere eine
feuerfeste und schalldämmende Platte oder Matte so aufzubauen, daß sie einen Innfnkern
aus gepreßter Stein-und/oder Glaswolle und eine Kleber- und Schutzschicht aus dem
erfindungsgemäßen Füllstoff, einem Granulat oder Mehl aus Steinmaterial und einem
Bindemittel aufweist. Sinne derartige Platte, die auch biegsam sein kann, läßt sich
beliebig an Ort und Stelle zuschneiden. Der Beschichtung, die ebenfalls
elastisch
ist, und die lackartige Eigenschaften aufweist, können vorzugsweise feinste Kieselsteinchen,
Marmor- oder Quarzteilchen bzw. Dolomit mit Farbstoff angefärbt, b. igemengt werden.
Eine solche Platte bzw. Matte weist eine hohe Flexibilitt auf und gewährleistet
hinreichenden Feuer- und Schallschutz.
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Vorteilhaft läßt sich der erfindungsgemäße Füllstoff auch Schutzschichten
für feuerfeste Steine umsetzen.
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Bisher hat man feuerfeste Steine mit Isolierschichten bzw. wasserabstoßenden
Ummantelungen, wie Paraffinschichten, Kunststoffüberzügen u.dgl. versehen, die den
Zweck haben, die Steine trocken zu halten, bis sie in die Wandung eines Feuerraumes
eingemauert oder gesintert worden sind. Diese Isolierschichten sind aber unzweckmäßig,
weil sie beim Mauern im Feuerraum nach dem Abschmelzen der Schichten vor dem Sintern
der Steine zwangsläufig Fugen hinterlassen, die zum vorzeitigen Zerstören oder Herausfallen
können der Steine führe. Außerdem schützen diese Isolierschichten die Steine nur
begrenzt gegen Aufnahme von Feuchtigkeit, so daß die Steine schon nach 4 - 6 Wochen
durch Feuchtigktitsaufnahme zerfallen.
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Um die Feuchtigkeitsaufnahme zwischen der Herstellung und dem Einbau
der Steine zu verhindern und um gleichzeitig bei der Ausmauerung den Sinterübergang
zu garantieren, wird vorgeschlagen, eine Schutzschicht für feuerfeste Steine zu
verwenden, die aus einem organischen Bindemittel und der zur Herstellung der Steine
verwendeten Grundmischung sowie aus dem erfindungsgemäßen Füllstoff besteht. Die
Schutzschicht, die vorzugsweise einen niedrigeren Schmelzpunkt als die Steine selber
hat, begünstigt deshalb den Sinterungsprozess und garantiert in der Schmelzphase
einen Flußübergang
zwischen den Materialkomponenten des Steins
bzw. der Steine und dem dazwischen befindlichen Material. Im Ergebnis erhält man
eine hygroskopisch einwandfreie Schutzschicht mit Sinterübergang.
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Ein Verfahren zum Aufbringen der Schutzschicht, bei dem die Grundmischung
für den Stein in eine Form gegossen, ggf. gepreßt und getempert wird, ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundmischung und/oder der Stein æor und/oder nach dem Pressen
mit der Schutzschicht besprüht wird. Dabei kann erst die Schutzschicht als Spritz-
oder Gußmasse und dann die Grundmischung für den Stein in die Form gegeben werden.
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Alternativ oder in Kombination dazu kann der Stein vor dem Tempern
mit der Schutzschicht eingesprüht werden.
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Der erfindunnsaemäße Füllstoff eignet sich ferner zur bestndigem Herstellung
von feuer/ - Beton, der insbesondere für Hochbauten verlangt wird. Um eine wirtschaftliche
Herstellung ohne Einbuße von Festigkeit des Betons zu erreichen, wird vorgeschlagen,
dem Beton den erfindungsgemäßen Füllstoff beizumengen. Durch einen entsprechenden
Zuschlag des Füllstoffes zum Beton lassen sich Feuerschutzwerte von z.B. F 90, F
120 oder auch F 240 erreichen.
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Der Füllstoffanteil im Beton kann zwischen 5 und 50 % betragen. Außerdem
kann der Beton weitere wärmebeständige Zuschlagstoffe, wie auch Steinwolle enthalten.
Falls der Beton sehr hohen Temperaturen ausgesetzt werden soll, ist Portlandzement
als hydraulisches Bindemittel weniger geeignet. Die bisher für die Herstellung feuerbeständign
Betons verwendeten speziellen Bindemittel, wie Aluminiumphosphat, Aluminiumsulfat
und feuerfester Ton, können entfallen.
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Versuche haben gezeigt, daß der erfindungsgemäße Beton einer Temperatur
von etwa 1200° C mehrere Stunden lang standhielt.
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Ein weiteres bevorzugtes Anwendungsgebiet für den erfindungsgemäßen
Füllstoff ist die Gießereitechnik. In Gießereien benutzt man zur Herstellung von
Masken und Kernen vielfach Sande, die mit phenolhaltigen Harzen ummantelt sind.
Dadurch entstehen beim Gießen umweltschädigende Dämpfe, die z.B.
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Phenol, Formaldehyd, Ammoniak u.a. Schadstoffe aufweisen.
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Diese Dämpfe müssen abgesaugt und in aufwendigen Verfahren gereinigt
werden Das läßt sich vermeiden, wenn erfindungsgemäß ein feuerfester Gießsand verwendet
wird, der aus einem Gemenge aus einem feinen quarzhaltigen Sand und dem erfindungsgemäßen
Füllstoff besteht. Das Mischungsverhältnis wird entsprechend der Größe der Masken
und Kerne eingestellt.Hierbei lassen sich Bindemittel verwenden, die umweltschädliche
Gase und Dämpfe nicht abgeben, wie z.B. Zement.
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Ein weiteres bevorzugtes Anwendungsgebiet für den erfindungsgemäßen
Füllstoff ist die Verwendung bei hochtemperatur-und abriebfesten Schmirgelmassen.
Es ist bekannt, Schmirgelmassen mit feinem quarzhaltigen Puder zu versetzen, um
die Masse temperatur- und abriebfest zu gestalten. Eine wesentliche Verbesserung
der Hochtemperatur- und Abriebfestigkeit wird mit einer Schmirgelmasse erreicht,
die den erfindungsgemäßen Füllstoff aufweist. Diese neue Schmirgelmasse weist Temperaturbeständigkeiten
auf, die ungefähr bei 2.0000 C zeigen. Durch entsprechende Mischungsverhältnisse
kann die Temperaturbeständigkeit auf Werte zwischen 1.000 und 2.0000 C eingestellt
werden. Gemischt mit Korund und ähnlichen Materialien kann die erfindungsgemäße
Schmirgelmasse für
technisch hochqualifizierte Zwecke verwendet
werden. Der wirtschaftliche Aufwand ist vertretbar. Der erfindungsgemäße Füllstoff
läßt sich vorteilhaft auch zur Verbesserung der Isolierfähigkeit von Elektroarmaturen,
insbesondere Schaltkästen, Sicherungen u.dgl. verwenden, wenn er dem für diese Armaturen
verwendeten Material bei der Herstellung beigemengt wird.
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Ein wesentliches Problem der Kunstsçofftechnik besteht darin, Kunststoffe
mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand wärmebeständig zu gestalten. Kunststoffe
werden in der Regel bei 80 bis 1200 C instabil, d. h. sie verändern ihre Struktur
und sind nicht mohr beständig. Auch als wärmebeständig bezeichnete Kunststoffe sind
im übrigen nur in geringem Maße erosionsbeständig.
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Zur Verbesserung der Wärmebständigkeit und der mechanischen Abriebfestigkeit
von Kunststoffen wird vorgeschlagen, den zu verarbeitenden Kunststoffprodukten in
der Grundmasse oder auch in der weiteren Verarbeitungsphase den erfindungsgemäßen
Füllstoff beizumischen, so daß ein Kunststoffmaterial entsteht, das diesen Füllstoff
enthält. Ein solches Kunststoffmaterial ist bis zu 2000 C und trüber temperaturbeständig
und weist eine erheblich verbesserte mechanische Abriebfestigkeit sowie Erosionsbeständigkeit
auf. Die dem Kunststoff zuzusetzende Menge des Füllers wird den Erfordernissen t
tsprechend gewählt, sie kann bis zu 50 % des Gesamtgewichtes betragen.
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Auch die Eigenschaften von geschäumten Kunststoffen lassen sich durch
Zusatz des Füllstoffes verbessern. Ein Polyurethanschaum, der zwischen 10 und 50
% des erfindungsgemäßen
Füllstoffes enthält, ist in hohem Maße
flammwidrig und selbstverlöschend. Durch Zusatz von kristallinem SiQ2 lassen sich
diese Ergebnisse nicht erzielen.
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Ein weiteres wiahtiges Anwendungsgebiet für den erfindungsgemäßen
Füllstoff sind Anstriche, insbesondere für widerstandsfähige und isolierende Schutzschichten
an Buteilen.
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Zur Isolation gegen Abrieb und korrosion sowie Feuerschutz und blfestigkeit
werden Lack- oder Farbanstriche verwendet, die aus verschiedenen Grundsubstanzen
hergestellt sind.
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In der Regel enthalten die Anstriche organische Verbindungen, wie
Phenolharze, Polyurethane u.dgl. Die Beständigkeit dieser Anstriche gegen Abrieb
und Korrosion sowie ihre Feuerschutzeigenschaften und ihre blfestigkeit lassen zu
wünschen übrig.
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Diese Eigenschaften von derartigen Anstrichmassen, insbesondere für
widerstandsfähige und isolierende Schutzschichten von Bauteilen werden verbessert,
wenn die Anstrichmassen erfindungsgemäß len oben beschriebenen Füllstoff enthalten.
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Dadurch wird nicht nur die Beständigkeit der Anstrichmassen verbessert,
es ergeben sich darüberhinaus auch weitere Anwendungsgebiete für derartige Anstrichmassen.
Gegenüber vergleichbaren Gummi- oder Kunststoffverbiuungen ist die Feuer- und Abriebbeständigkeit
wesentlich erhöht. So lassen sich mit einer erfindungsgemäßen Anstrichmasse Temperaturbeständigkeiten
bis weit über 5000 C erzielen. Außerdem läßt sich die erfindungsgemäße Anstrichmasse
zu einem erheblich geringeren Preis herstellen, der teilweise bis zu 80 % unter
dem vergleichbarer Anstrichmassen
liegt. Der Füllstoffanteil kann
je nach den Erfordernissen bis zu 50 % betragen.
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Bei Lacken, insbesondere bei Kunstharzlacken ist es bekannt, die Eigenschaften
durch Zusätze von Borylphosphat und/oder Borstickstoff und/oder Harnstoff zu verbessern.
Außerdem können Metalloxyde zugesetzt werden. Eine weitere erhebliche Verbesserung
der Wärmebeständigkeit sowie auch der mechanischen Eigenschaften, insbesondere der
Abriebfestigkeit, wird durch einen Zusatz von bis zu 50 % des erfindungsgemäßen
Füllstoffes erzielt.
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Um den Lack nicht nur flamm- und hitzebeständig zu machen, sondern
auch gleicht tig, z.B. für die Schiffahrtsindustrie, gegen Miesmuschelansatz zu
preparieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, diesen Lack mit Rückständen aus
der Kaffeeextraktion, d.h. dem sogenannten Kaffeewachs zu versetzen.
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Die Erosionsbeständigkeit des Lackes läßt sich ferner dadurch erhöhen,
daß dem Lack ausser dem erfindungsgemäßen Füllstoff metalloxydhaltige Stäube, die
bei der Stahlherstellung als Staubprodukt anfallen, zugesetzt werden.
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Schließlich läßt sich der erfindungsgemäße Füllstoff vorteilhaft auch
für Zwecke des Schallschutzes, insbesondere von Fahrzeugteilen, Maschinen , Apparaturen
und dergleichen verwe ltnX die als Resonanzböden wirken und auf die Anstrichmassen
oder poröse Schichtstoffe aufgebracht werden. Bei den Anstrichmassen, die oft auf
der Basis von Bitumen gebildet ind, wird durch Zusatz von Weichmachern und entsprechenden
Füllmittelr die gewünschte Schalldämmung erreicht. Sowohl die Weichmacher als auch
die Füllmittel bestehen aus organischen Substanzen und sind brennbar.
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Bei extremen Temperaturbedingungen können sich die Anstrichmassen
auch von den Fahrzeugteilen ablösen, weil sowohl der Grundstoff als auch der Weichmacher
entweder flüssig oder spröde werden.
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Zur Beseitigung dieser Nachteile wird eine feuerfeste und korrosionsfeste
Masse für die Schalldämmung vorschlagen die den oben beschriebenen Füllstoff enthält.
Infolge der großen Oberfläche des Füllstoffes und seiner amorphen Struktur sowie
seiner hohen Temperaturbeständigkeit erhält die Masse für die Schalldämmung die
gewünschten Eigenschaften. Es wurde festgestellt, daß z.B. eine Mischung aus Bitumen
und dem erfindungsgemäßen Füllstoff ohne Weichmacherzusatz den gleichen Schallschutzeffekt
wie die bekannten schalldämmenden Anstriche zeigt.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Haftfähigkeit durch
den Füllstoff erheblich gesteigert wird, so daß die erfindungsgemäße Masse lür die
Schalldämmung z.B. als Unterbodenschutz für Autos und/oder Kotblechkästen, die durch
Wasser und/oder Streusalz besonders beansprucht werden, längere Standzeiten aufweist.
Der Füllstoffanteil kann bis zu 50 % des Gesamtgewichtes betragen.
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Weiterhin läßt sich der Füllstoff mit Vorteil zur Herstellung von
feuerfesten und hochfeuerfesten Massen für Industrieöfen und für die metallurgische
Industrie verwenden. Herkömmlichen Stampfmassen können bis etwa 5 % und herkömml
ehen Spritzmassen bis etwa 50 % des FUll stoffes zugesetzt werden. Die Massen zeigen
ein geringes Schwindvermögen, einsl niedrigen Sinterbeginn, eine hohe Feuerfestigkeit,
eine hohe Haftfähigkeit auf dem Untergrund, eine hohe Oberflächenhärte und eine
gute Elast tät.
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So eignet sich beispielsweJse eine Masse,die aus 30 % Schamotte (Körnung
80 % von 0 -; 0,5 mm), 30 % Sand (O bis 0,5 mm),
10 % Tonerde-Schmelzzement
und 30 % des Füllstoffes besteht, nach Zusatz von weiteren 20 % Wasser als Spritzmasse
zur Reparatur der Kammerwände von Koksöfen. Bei Koksöfen war es wegen des großen
Temperaturunterschiedes von etwa 8000 C in der Nähe der Tür bis zu etwa 1.2000 C
in der Kammermitte bisher erfor.^rlich, mehrere verschiedene Reparaturmassen zu
verwenden, die den verschiedenen Temperaturbereichen angepaßt waren. Die oben angegebene
Masse konnte dagegen im gesamten Bereich der Koksofenwand verwendet werden.
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Nach dem Aufspritzen der Masse ergab sich ein völlig rissfreier Überzug,
der fest an der Wand haftete und eine sehr hohe mechanische Widerstandsfähigkeit
und Dauerhaftigkeit aufwies.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich dadurch, daß bei der Verwendung
des Füllstoffes für feuerfeste und hochfeuerfeste Massen die Notwendigkeit des Zusatzes
von Alkalien entfällt. Bei den bisher bekannten feuerfesten und hochfeuerfesten
Massen ist der Zusatz von Alkalien, z.B. von Natriumsilikat, erforderlich, um eine
ausreichende He -fähigkeit der Masse an feuerfesten Steinen zu erreichen.
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Hierbei mußten jedoch eine Senkung des Erweichungspunktes und Steinschäden
in Kauf genommen werden.
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Zur Reparatur von Koksofentüren werden Stampfmassen verwendet.
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Eine solche Stampfmasse kann aus 15 % Sand (0-0,5 mm), 50 % Schamotte
B (0-4 mm), 15 % Tonerde-Schmelzzement und 20 % des Füllstoffes bestehen. Sie weist
eineTemperaturbeständigkeit von 1.1000 C auf.
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Für Gießereien ist eine Stampfmasse geeignet, die aus 66 % Sand (Körnung
0-4 mm), 5 % Schamotte A, 7 % Portlandzement 450 und 22 % des Füllstoffes besteht.
Sie weist eine Temperaturbeständigkelt von 1.5500 C auf.
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In allen obengenannten Fällen, in denen Kontrollversuche unter Verwendung
von feinstgemahlenem kristallinen Siliziumdioxyd durchgeführt wurden, konnten in
keinem Fall ähnlich gute Ergebnisse erzielt werden, wie unter Verwendung des Füllstoffes,
der Siliziumdioxyd in amorpher Form enthält.
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Patentansprüche: