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Wegwerf-Urinsammler
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Es sind Wegwerf-Urinsammler bekannt, die aus einem Kunststoffbeutel
mit Einlaufteil bestehen, wobei das Gerät beispielsweise durch einen Deckel oder
ein Ventil verschlossen sein kann. So wird ein Weqwerf-Urin-Behälter beschrieben,
bei dem ein Beutel von innen über ein becherförmiq qestaltetes Rohr gezogen und
durch ein- gleichzeitig als Stopfen wirkendes Ventil festgehalten wird.
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Bei einem solchen Gerät besteht bei der Benutzung durch schwerer kranke
Patienten die Gefahr, daß sich die Befestigung des Beutels löst, was zu einem Herabrutschen
innerhalb des Einlaufbechers führen kann. Durch Faltenbildung des Beutels im Einlaufteil
können Urinreste zurückgehalten werden. Weiterhin besteht die Gefahr, daß bei einem
stärkeren Druck auf den Beutel das Ventil herausgedrückt wird. Weitere Schwierigkeiten
können dadurch entstehen, daß die Funktion des Ventils durch einen in ihm angebrachten
Schwimmer gewährleistet sein soll. Durch Verkanten oder Verkleben des Schwimmers
mit der Membran können hier Dichtungsprobleme auftreten oder der Abfluß kleinster
Urinmengen aus dem Becher in Frage gestellt werden. Auch ein Verkanten oder Falten
der Membrane ist wegen der problematischen Befestigung innehalb des Ventils nicht
auszuschlie-
Ben. Ein zusätzlicher Arbeitsaufwand tritt durch das
bei dem bekannten Gerät erforderliche Anbringen trichterförmiger Schweißnähte auf
dem Beutel auf. Die Montage des Geräts ist aufwending, da verschiedene Teile, Wie
beispielsweise die Memb£ne und die Deckplatte des Ventils gesondert verklebt werden
müssen.
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Diese Nachteile treten bei dem erfindungsgemäßen Urinsammler nicht
auf, der sich darüberhinaus noch dadurch auszeichnet, daß er aus weniger Teilen
besteht, leichter und schneller zu montieren ist und gleichzeitig einen höheren
Sicherheitsfaktor insbesondere in Bezug auf Dichtigkeit aufweist.
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Der erfindungsgemäße Wegwerf-Urinsammler besteht aus einem Einlaufteil
und einem Auffangbeutel und ist dadurch gekennzeichnet, daß das Einlaufteil (1)
in seinem unteren Teil einen mit Durchflußöffnungen (2) versehenen Zwischenboden
(3) besitzt, der sich unterhalb des Zwischenbodens (3) befindliche Abschnitt des
Einlaufteils (1) ein Einsatzstück (4), das in seinem oberen Teil einen ebenfalls
mit Durchflußöffnungen (5) versehenen Zwischenboden (6) trägt, fest bindend aufnimmt,
der Beutel (7) an der Außenwand des Einsatz stücks (4) befestigt und der zwischen
den beiden Zwischenböden (3) und (6) liegende Raum eine als Flatterventil wirkende
Membran (8) aufnimmt.
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In der zugehörigen Zeichnung stellen dar Figur 1 einen Längsschnitt
durch das erfindungsgemäße Gerät, Figur 3 eine Aufsicht auf das Einlaufteil (7)
Figur 2 einen Längsschnitt durch das Einlaufteil (1>-Figur 5 eine Aufsicht auf
das Einsatz-stück (4) Figur 4 einen Längsschnitt durch das Einsatzstück (4) Figur
6 eine Aufsicht auf die als Flatterventil wirkende Membran (8)
Das
Einlaufteil ist vorzugsweise so ausgeführt, daß es bis zur Höhe des Zwischenbodens
(3) eine sich nach oben leicht becherartig erweiternde Form aufweist. An dem im
allgemeinen abgerundeten Becherrand kann beispielsweise ein Aufhänger (11) angebracht
sein.
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Die in dem Zwischenboden (3) vorhandenen Durchflußöffnungen werden
im allgemeinen ringförmig sein. Es ist jedoch auch möglich, ihnen jede andere beliebige
Form, beispielsweise die eines Quadrats, eines Spaltes usw. zu geben. Die Größe
der Durchflußöffnungen ist so zu dimensionieren, daß ein zügiger Abfluß gewährleistet
ist. Zweckmäßig ist es, die öffnungen möglichst weit in eine die Mitte des Zwischenbodens
(3) zu verlegen, da auf diese Weise\ noch weiter erhöhte Abdichtung durch die auf
der Unterseite des Zwischenbodens (3) anliegende Membran erreicht wird.
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Die zweckmäßigerweise auf dem Zwischenboden befindlichen Rippen (10),
die gleichzeitig mit einer Seite der Innenwand des Einlaufbechers anliegen, gewährleisten
eine spritzerfreie Urinaufnahme und dienen so einer angenehmeren Handhabung des
Geräts. Die Höhe der Rippen kann beliebig variiert werden, sie wird vorzugsweise
bei etwa einem Viertei bis einem Drittelder Becherhöhe liegen.
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Der unter dem Zwischenboden (3) liegende Teil des Einlaufteils (1)
ist zweckmäßigerweise so ausgestaltet, daß sich zumindest die Innenwand nach unten
leicht konisch erweitert. Als besonder zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die
konische Erweiterung bei einem Winkel in der Größenordnung von etwa 20 bis 30, vorzugsweise
20 liegt.
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Das Einsatzstück (4) ist, da es in die konische Erweiterung des Einlaufteils
(1) eingesetzt werden soll, so geformt, daß es nach oben eine schwache konische
Verjüngung erfährt, wobei der Konuswinkel der konischen Erweiterung des Einlaufteils
anzupassen ist.
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Der im oberen Teil des Einsatz stücks (4) angebrachte Zwischenboden
(6) besitzt ebenfalls mehrere Durchlauföffnungen, deren Form beliebig gewählt werden
kann. Auch hier wird jedoch eine ringförmige Öffnung bevorzugt sein. Die Durchflußöffnungen
(5) des Zwischenbo--dens (6) werden vorzugsweise am Rand des Bodens angebracht,
um einen glatten Ablauf des Urins an der Innenwand des Einsatz stückes zu gewährleisten.
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Der Zwischenboden (6) des Einsatzstückes (4) liegt in einer solchen
Höhe, daß der zwischen den beiden Zwischenböden entstehende Raum ein einwandfreies
Arbeiten der als Flatterventil arbeitenden embran (8) gewährleistet und ein glattes
Abfließen des Urins durch die Durchflußöffnungen gegeben ist. So kann beispielsweise
die Höhe des zwischen den Zwischenböden entstehenden Raumes etwa 10 bis 15 % des
Durchmesser des Zwischenbodens (6) betragen.
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Obwohl es im allgemeinen nicht erforderlich ist, kann zur weiteren
Absicherung der konischen, selbsthemmenden Befestigung des Einsatzstückes (4) an
dessen Außenwand eine Halterung, insbesondere eine oder mehrere Ringwülste (9) angebracht
werden, die in entsprechende Vertiefungen (12) auf der Innenseite des Einlaufteils
einrasten.
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Die als Abdichtung gegen einen Rückfluß dienende Membran kann vorzugsweise
als Flatterventil (8), ausgestaltet sein. Sein Außendurchmesser ist nur geringfügig,
beispielsweise etwa 1 % kleiner als der Durchmesser der Unterseite des Zwischenbodens
(3). Auf diese Wiese kann das Flatterventil ohne Schwierigkeit auf die Unterseite
dieses Zwischenbodens aufgelegt werden.
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Aus der Membran wird in der aus Figur 6 ersichtlichen Weise ein eLwa
Kreisring (13) beispielsweise von \280" bis 3200, vorzugsweise etwa 3000 ausgestanzt.
Auf diese Weise wird gewährleistet, daß der bei dem zusammengesetzten Gerät zwischen
dem Oberrand des Einsatzstückes (4) und der Unterseite des Zwischenbodens (3) liegende,
ausgestanzte Kreisring der Membrane einen absolut
festen Sitz des
Flatterventils garantiert, das so einwandfrei justiert und gegen Verschiebungen,
Verdrehungen oder Ablösungen qesichert ist.
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An dem Beutel (7) müssen keine irmgebenden Schweißnähte angebracht
werden. Es ist voll und ganz ausreichend, wenn er durch eine umlaufende Schweißnaht
geschlossen wird.
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kommen Als Material für das erfindungsgemäße Gerät, insbesondere
Kunststoffe mit einer für den Einsatzzweck geeigneten Elastizität in Betracht, insbesondere
Polyäthylen und Polypropylen.
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Das Gerät kann in sehr einfacher Weise zusammengesetzt werden. So
wird zunächst der am Boden noch nicht abgeschweißte Beutel über das Einsatzstück
(4) gezogen. Da die öffnung des Beutels etwa dem kleinsten Außendurchmesser des
Einsatz stücks entspricht oder nur ganz geringfügig größer ist, wird durch das Überstreifen
des Beutels über den Konus und ein festes Anziehen eine sehr enge Verbindung zwischen
Beutelöffnung und Außenwand des Einsatzstücks erzielt. Nachdem die Flatterventil-Membran
auf der Unterseite des Zwischenbodens (3) eingelegt wurde,wird das Einsatz stück
mit aufgezogenem Beutel fest in den entsprechenden Konus des Einlaufteils bis zum
Anschlag eingedrückt. Nach Abschweißen des noch offenen Bodens des Beutels, der
auch noch eine aufgedruckte Mengenskala enthalten kann, ist das Gerät einsatzbereit.
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Wird nun bei Gebrauch in den Einlaufteil (1) eine Flüssigkeit eingebracht,
so hebt sich die Membrane (8) des Flatterventils von dem Zwischenboden (3) ab, wobei
der Durchfluß in den Beutel (7) freigegeben wird. Durch den positiven Druck der
Flüssigkeit in dem Sammelbeutel des in der Regel schräg liegenden Gerats legt sich
die Membrane wieder an die Unterseite des Zwischenbodens (3) an und verhindert damit
einen Austritt der Flüssigkeit.
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Zusätzlich zu den oben bereits ausführlich dargelegten Vorteilen des
erfindungsgemäßen Geräts sei noch betont, daß es bruch-undauch bei gefülltem Beutel
-fallsicher ist. Es besitzt ein geringes Gewicht, ist hygienisch, geruchsfrei, erzeugt
beim Patienten kein Kaltegefühl, wie es bei Anwendung entsprecnende Glasyeräte auftritt,
ist sehr einfach zu handhaben, und bietet insbesondere durch die erfindungsgemäße
Anordnung der Auslaufsicherung sowie der dichten und abreißsicheren Verbindung von
Beutel und winlaufteil größtmögliche Sicherheit gegen jeden Flüssigkeitsaustritt.
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Das erfindungsgemäße Gerät ist vorzugsweise zur Aufnahme von Urin
von bettlägrigen Patienten gedacht. Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, das
Gerät in anderen Einsatzbereichen zur Aufnahme beliebiger Flüssigkeiten zu verwenden.