DE2633560A1 - Verfahren zur herstellung von gusskoerpern durch die aktivierte anionische polymerisation von lactamen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von gusskoerpern durch die aktivierte anionische polymerisation von lactamenInfo
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Description
ELTEKA KUNSTSTOFF-TECHNIK GMBH, BIRKENALLEE, 795 BIBERACH (RISS)
Verfahren zur Herstellung von Guikörpern durch die aktivierte anionisohe Polymerisation von Lactamen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gußkörpern
durch die aktivierte anionisohe Polymerisation von
Lactamen, insbesondere Laurinlaotam, bei dem zwei getrennt
mit einem Katalysator und einem Aktivator aufbereitete Lac- tamsohmelzen drucklos in den Hohlraum einer im wesentlichen auf die Temperatur der Schmelzen erwärmten Form fließen und in dieser polymerisiert werden.
Lactamen, insbesondere Laurinlaotam, bei dem zwei getrennt
mit einem Katalysator und einem Aktivator aufbereitete Lac- tamsohmelzen drucklos in den Hohlraum einer im wesentlichen auf die Temperatur der Schmelzen erwärmten Form fließen und in dieser polymerisiert werden.
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8TADTePARKASSEMONCHEN. KTO. NR. 29-Il6621 BLZ 701SOOOO
POSTSCHECKKONTO MÖNCHEN NR. 227098-807 BLZ 70010080
POSTSCHECKKONTO MÖNCHEN NR. 227098-807 BLZ 70010080
In der DT-OS 1 9I0 175 ist für ein Verfahren der vorgenannten
Art ausgeführt, daß dafür wegen der Dünnflüssigkeit der Schmelzen entsprechend flüssigkeitsdichte Formen zu verwenden
sind und keine die Polymerisation störende Stoffe, wie insbesondere Wasser, in der Schmelze anwesend sein dürfen.
Es ist weiterhin angedeutet, daß bei der in ihrer Geschwindigkeit temperaturabhängig ablaufenden Polymerisation regelmäßig
eine anfängliche Temperaturerhöhung von etwa 5O0C auftrete
und daß zur Vermeidung von Lunkern und Spannungen im Fertigteil angestrebt werden müsse, die Temperatur der Formmasse
während des Polymerisierens in allen Volumenteilen auf einem konstanten Wert zu halten. Dabei wird zwischen dickwandigen
und dünnerwandigen Gußkörpern differenziert und festgestellt, daß sich in den dickerwandigen Gußkörpern leichter
Schrumpflunker ausbilden können, weil an der hinsichtlich der Wärmeabgabe kritischen Formwand eine schnellere Polymerisation
stattfinde als in den weiter entfernten Zonen der Formmasse.
Ein solcher Temperaturunterschied zwischen dem Kern und der Aussenhaut des jeweiligen Gußkörpers wird dabei generell für
das Entstehen von Spannungen und Lunkern im Fertigteil und für das Entstehen von weissliche, monomerenhaltigen und jedenfalls
unsauberen Oberflächen verantwortlich gemacht. Um mithin zur Vermeidung solcher gußtechnischer Unregelmäßig
keiten diesen Temperaturunterschied zu verhindern, wird für mehr dünnwandige Gußkörper ein Nachheizen der Form während
der Polymerisation für ausreichend angesehen. Für mehr diokwandige Gußkörper ist hingegen unter Berücksichtigung auch
einer entsprechend einfacheren Verfahrensführung, die Verwen dung von speziellen Formen vorgesehen, die aus einer Kombi
nation von besonders wärmebeständigen und nicht wärmebeständichen Stoffen gefertigt sind und infolge einer gegenüber
Metallformen stark herabgesetzten Wärmeleitfähigkeit eine
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optimale Temperaturführung der Polymerisation gestatten sollen.
In der DT-OS 1 570 25I ist angedeutet, daß das Inhomogenitäten
im Fertigteil verursachende Einziehen von Luftblasen während des Einfließens von Lactamschmelzen in die Form
durch Anlegung eines Vakuums verhindert werden können. Die der vorliegenden Erfindung vorausgegangenen Untersuchungen
haben gezeigt, daß im Falle von Laurinlactam eine solche dauerhafte Vakuumbeaufschlagung keine spannungs- und lunkerfreien
Gußkörper ergibt. Unter sonst gleichen Voraussetzungen wurden Im Gegenteil bessere Ergebnisse dann erzielt, wenn
eine Beaufschlagung mit dem Umgebungsdruck erfolgte und eine
wenigstens anfängliche Blasenbildung in der polymerisierenden Formmasse sogar gefördert wurde. Diese Feststellung stim mt
überein mit den noch in der DT-OS 1 570 318 angedeuteten Erkenntnissen
für ein ähnliches Gießverfahren, bei dem der Staudruck, der sich beim Durchperlen eines Gasstromes durch die
Formmasse ausbildet, als Anzeige- oder Regelgröße zum Steuern der Eintauchtiefe der Zufuhrleitung einzelner Reaktionskomponenten
benutzt wird. Die entsprechenden Versuche, auch dieses bekannte Verfahren zur Aufbereitung von Laruinlactam zu
benutzen, sind bis jetzt jedoch ebenfalls fehlgeschlagen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde besonders bei den Arbeiten mit Laurinlactam die vorrangige Erkenntnis gewonnen,
daß unter den verschiedenen Parametern, welche die Herstellung einwandfreier Gußkörper beeinflussen, hauptsächlich das
Verhältnis der Oberfläche zum Volumen des jeweiligen Gußkörpers für das Ausmaß der vorgeschilderten Inhomogenitäten
maßgebend ist. Abhängig von diesem Verhältnis ist das Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art die Maßnahme, daß die Polymerisation der Lactamschmelzen in der Form unter einer Vakuumbeaufschla-
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gung eingeleitet wird, die beim Erreichen eines gerade nicht mehr rührfähigen, hochviskosen Polymerisationszustandes
aufgehoben und durch eine Beaufschlagung mit dem Umgebungsdruck ersetzt wird.
Mit dieser primären Maßnahme wird erreicht, daß sonst feststellbar
gewesene weissliehe Einschlüsse, die am besten als Blasenlunker definiert werden könne, nicht mehr auftreten.
Der hochviskose und gerade nicht mehr rührfähige Polymerisationszustand ist dabei im wesentlichen der Zustand der
Formmasse, der mehr oder weniger unmittelbar nach einem anfänglich feststellbaren, relativ starken Aufschäumen eintritt,
wobei die Intensität dieses Aufschäumens direkt abhängig ist von der Größe des angelegten Vakuums. Diese
Größe ist wieder abhängig von dem Verhältnis der dem Vakuum ausgesetzten Oberfläche zum Volumen des betreffenden Gußkörpers.
Wird nach der Beendigung des relativ starken Aufschäumens im dann noch latenten Bereich der Polymerisation
die Vakuumbeaufschlagung nicht aufgehoben, so werden alle
sich danach noch perlenförmig bildenden Gasblasen bei der fortschreitenden Polymerisation praktisch eingefroren. Es
ist mithin dann nicht mehr möglich, mittels sonstiger Maßnahmen solche eingefrorenen Gasblasen wieder aus dem Gußkörper
zu entfernen.
In diesem Zusammenhang ist noch wichtig, daß das erwähnte anfängliche Aufschäumen möglichst stark sein sollte, um in
der Form eine ergänzende Homogenisierung der beiden getrennt aufbereiteten Lactamsehmelzen zu erreichen. Diesbezüglich
kann ohne größere Schwierigkeiten empirisch ermittelt werden, wie hoch die jeweilige Vakuumbeaufschlagung sein sollte, um
•in Verbindung mit einer genügenden Standzeit des Vakuums Fertigteile zu erhalten, die frei von solchen Blasenlunkern
sind.
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Hinsichtlich einer entsprechenden Verfahrensführung liegen
hier die beiden erfundungsgemäßen Erkenntnisse vor, daß in Abhängigkeit vom Verhältnis der dem Vakuum ausgesetzten
Oberfläche zum Volumen des Gußkörpers die Vakuumbeaufschlagung auf einen Wert zwischen etwa 80 und 450 Torr eingest
eUt werden sollte. Dabei gilt, daß das stärkere Vakuum
für das kleinere Verhältnis der dem Vakuum ausgesetzten Oberfläche zum Volumen des betreffenden Gußkörpers ausgewählt
wird und umgekehrt. Weiterhin sollte das Produkt aus diesem Verhältnis der dem Vakuum ausgesetzten Oberfläche, zum
Volumen des Gußkörpers und der Standzeit des Vakuums, die
also kürzer ist als die Polymerisationszeit, einen konstanten
Wert haben. Hinsichtlich des nachfolgenden Ersatzes der
Vakuumbeaufschlagung durch die Beaufschlagung mit; dem Umgebungsdruck kann dabei noch von Wichtigkeit sein, ob dieser
Ersatz nach dem Brreichen der betreffenden Standzeit des
Vakuums momentan oder bis zu diesem Zeitpunkt fortschreitend durchgeführt wird. Ein momentan erfolgender Ersatz wird in
der Regel unter dem Gesichtpunkt zu bevorzugen sein, daß dadurch eine entsprechend einfachere Verfahrensführung möglich 1st." Hier gilt beispielsweise, daß ein Zylinder mit
200 mm Durchmesser und 300 mm Höhe, für dessen Gießen eine
Füllzeit der Form von etwa 2K) Sek. benötigt wird, eine einwandfreie Oberfläche erhält, wenn die Vakuumbeaufschlagung
von etwa 130 Torr nach etwa 90 Sek. vom Beginn des Füllvorganges
der Form an gerechnet aufgehoben wird.
Das sekundäre Hauptmerkmal der Erfindung ist aüfdie Erzielung einer maximalen Festigkeit und einer maximalen thermischen
Beständigkeit ausgerichtet. Hier schlägt die Erfindung vor, nach der Aufhebung der unter den vorerwähnten
Gesichtspunkten durchgeführten Vakuumbeaufschlagung eine ·
mindestens während dir Polymerisation des Gußkörpers andauern·
709886/0012 "β "
de thermische Behandlung L-ei einer Temperatui durchzuführerij
die «ti.a 10 bis 20°C tiefer liefet als aer Kristallisations-Cchmelzbereich
des Gußkörpeis. Auch hierbei v;iru
wieder das Verhältnis von der Oberfläche- zuri. Volumen des
Gußkörpers zu berücksichtigen sein, Für ;.-·,] ijht-.n in ö-r l-:·:-
tel ein Kristallisations-Schmelzbereich von im Mittel etwa
l80°C gilt, weil bei ein^m gi'ößeren Verhältnis der Oberfläche
zum Volumen der Temperaturunterschied zwischen dem Kern
und der Außenhaut des jeweiligen Gutökörperri verhältnismiißi/:;
klein ist, rar an einer relativ dünnen Platte li-icht zu erkennen
ist, wird insoweit nach den Erkenntnis π--n der vorliegenden
Erfindung eine solche abschliei3er.u3 thermische Behandlung
zur Ei"-zielung entsprechend optimale·]- --.-urtc weniger wichtig
sein, üobr-ld eher dr. .s Verhältnis der Oberfläche zum Volumen
wie bei einem Zylinder oder bei einer Kugel kleiner ist, so herrscht dann ein doch größerer Temperaturunterschied
zwischen dem Kern und der Außenhaut vor. Mithin wird in diesem Fall durch die thermische Behänd]ugn erreicht, daß dit
Außenhaut eine Annäherung an die Temperatur der: Kerns erfährt,
aus welchem die Wärme unter desto größeren Schwierigkeiten abströmen kann, desto ungünstiger das Verhältnis der
Oberfläche zum Volumcm ist. Wenn die in der Regel über mehrere
fitunden andauernde thermische Behandlung bei den angegebenen Temperaturen durchgeführt wird, dann wird dadurch im
übrigen auch noch die mögliche Bildung von Sehrumpflunkern
weitgehend unterdrückt. In diesem Zusammenhang gilt noch der Hinweis, daß nach weiteren Erkenntnissen der vorliegenden
Erfindung selbst solche Schrumpflunker in bestimmten Einzelfällen
hingenommen werden können, ohne daß damit eine wesentliche Beeinträchtigung bestimmter Festigkeitseigenschaften
des Fertigteils auftritt.
Indem sich bei der Buchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
häufig gezeigt hat, daß die fertigen Gußkörper nicht
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BAD ORIGINAL
-/-■■'" : ■
immer- eine brauchbare Oberfläche hatten, wurde-letztlich
noch nach einem V/eg gesucht,, wie die Erfindung auch in dieser
Einzelheit eins Vervollkommnung erfahren könnte. Mithin wiru eine Form, zur Durchführung des erfündungsgemäßen
Verfahrens vorgeschlagen.,-.- bei der erfundungsgerriäß alle mit
den Schmelzen bzw. mit .dem. Gußstück in Berührung stehenden .
V.'ρ nd flächen, der Form gasdicht ausgeführt sind. Die Befolgung
dieser Maßnahme bedeutet insbesondere, daß bei einer in der
Regel mehrteilig ausgeführten Form jede Trennfuge zwischen zwei. Form'ceilon beispielsweise mittels einer Quetschdichtung
so abzudichten ist, daß absolut keine Luft in den Inne.nraum
der Form eindringen kann, wenn"die Vakuumbeaufschlagung aufgehoben
wird. Ist diese Gasdichtheit nicht eingehalten, dann bildet sich überall dort, wo entsprechend undichte Stellen
vorliegen, keine brauchbare Oberfläche an dem Gußkörper aus.
BAD ORiGIWAL
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Gußkörpern durch die aktivierte anionische Polymerisation von Lactamen, insbesondere
Laurinlactam, bei dem zwei getrennt mit einem Katalysator und einem Aktivator aufbereitete Lactamschmelzen
drucklos in den Hohlraum einer im wesentlichen auf die Temperatur der Schmelzen erwärmten Form fließen und in
dieser polymerisiert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerisation der Schmelzen in der Form unter einer Vakuumbeaufschlagung eingeleitet wird, die
beim Erreichen eines gerade nicht mehr rührfähigen hochviskosen Polymerisationszustandes aufgehoben und durch
eine Beaufschlagung mit dem Umgebungsdruck ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von dem Verhältnis der dem Vakuum ausgesetzten Oberfläche zum Volumen des Gußkörpers
die Vakuumbeaufschlagung auf einen Wert zwischen etwa 80 und 450 Torr eingestellt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch g e k e η η
zeichnet, daß das Produkt aus dem Verhältnis der dem Vakuum ausgesetzten Oberfläche zum Volumen des
Gußkörpers und der gegenüber der Polymerisationszeit kürzeren Standzeit des Vakuums einen konstanten Wert hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis ~$, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ersatz der Vakuumbeaufschlagung durch die Beaufschlagung mit dem Umgebungsdruck
beim Erreiohen des gerade nicht mehr rührfähigen, hochviskosen Polymerisationszustandes momentan oder bis
zu diesem Zeitpunkt fortschreitend durchgeführt wird.
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ORIGINAL INSPECTED
— -. j —
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß nach der Aufhebung der Vakuumbeaufschlagung eine mindestens während der
Polymerisation des Gußkörpers andauernde thermische Behandlung bei einer Temperatur durchgeführt wird, die
etwa 10 bis 200C tiefer liegt als der Kristallisations-Schmelzbereich
des Gußkörpers.
6, Form zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5i dadurch gekennzeichnet , daß alle
mit den Schmelzen bzw. mit dem Gußstück in Berührung stehenden Wandflächen der Form gasdicht ausgeführt sind.
709886/0012
Priority Applications (4)
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Publication Number | Publication Date |
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DE2633560A1 true DE2633560A1 (de) | 1978-02-09 |
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