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K 0 f f e r Die Erfindung bezieht sich auf einen Koffer mit einem
Koffer-Unterteil und einem Koffer-Deckel,die jeweils durch einen umlaufenden (ringartùgen)Rahmen
aus Holz,Sperrholz o.dgl. ausgesteift sind,der von einer Deckschicht aus Kunststoff
wie Kunstleder überfasst ist,die ein weiches Hauptunterteil(Boden) bezw. ein weiches
Ilauptdeckelteil (Deckel) bildet.Derartige sogenannte Weichkoffer werden oftmals
mit einer Falte (sogenannter Faltenkoffer) im Bereich der äußeren Kante des Aussteifungsrahmens
ausgestattet.
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Bei diesen Weichkoffern besteht der Nachteil,daB die äußere Kante
des jeweiligen Aussteifungsrahmens verhältnismäßig scharf ist und die weiche Deckschicht,deren
Randstreifen den Rahmen überfasst'leicht beschädigt,insbesondere durchgescheuert
werden kann,dann besonders,wenn eine rutschende (reibende) Bewegung des Koffers
auf dem Boden o.dgl. stattfindet.Da außerdem die Seiten des Koffers,die durchs den
Rahmen gestützt sind,eben sind,so daß die Beschläge wie Scharniere,Griffe,Schlösser
weit vorstehen,können diese Beschläge einerseits beschädigt und Bedienungspersonen
andererseits verletzt werden.Bei Faltenkoffern bieten die Falten zahlreiche Angriffsflächen
auf Grtind ihrer bisherigen nachteiligen Formgestaltung.Auch die an den Boden-oder
Deckelkanten eingesetzten Keder stehen vor und bilden eine nachteilige Kante,so
daß aus den vorstehenden Gründen oftmals auch derartige Koffer nicht glatt aufeinander
oder nebeneinander zu schieben sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es,diese Nachteile zu vermeiden und einen
Weichkoffer,insbesondere einen Faltenkoffer zu schaffen, bei dem einerseits der
jeweilige Übergangsbereich zwischen Kofferseiten und Unter-bezw. Deckelhauptteil
elastisch ausgesteift ist und andererseits die Kofferseiten im Bereich der Beschläge
gegenüber den Hauptteilen versenkt ausgebildet sind.
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Gemäß der Erfindung ist bei einem Koffer mit einem Koffer-Unterteil
und einem Koffer-Deckel,die jeweils durch einen umlaufenden (ringartigen) Rahmen
aus Holz,Sperrholz o.dgl.
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ausgesteift sind,der von einer Deckschicht aus Kunststoff wie Kunstleder
überfasst ist,an der äußeren (hauptteilseitigen) Kante-des Rahmens eine Stützleiste
mit einer äußeren, den abgerundeten Randbereich der weichen Deckschicht(Rundung)
elastisch abstützenden Stützlippe angeordnet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Stützleiste mit einem
Anlagesteg ausgestattet,der an der äußeren Kante des Rahmens anliegt.Dazu kann weiterhin
die Stützleiste in bevorzugter Ausbildung an ihrem der Stützlippe entgegengesetztem
Rande mit einer Wulst mit einer Nut darin versehen sein,in die der Rand der den
Boden oder den Deckel bildenden Deckschicht oder eines zwischengeschalteten Deckschichtstreifens
einfasst.
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Es kann außerdem bevorzugt seintwischen der Stützlippe und der Deckschicht
bezw. dem Deckschichtstreifen und/dder auf der der Stützlippe gegenüberliegenden
Innenseite des Rahmens einen die Stützlippe überragenden Stützstreifen zu befestigen'der
die Aufgabe hat,die Funktion der Stützlippe zu verstärken,so daß als Vorteil die
Rundung in besonders günstiger Weise nicht nur durch die Stützlippe sondern auch
durch den Sttzstreifen elastisch abgestützt sein kann. Hierbei tritt in der Rundung
eine vorteilhafte Federkraft auf,die bei Druck auf diese Rundung eine Rückstellkraft
gibt,so daß die Rundung und damit der Koffer eine gute Form zeigt.
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Im Bereiche der den Rand der Deckschicht. aufnehmenden Nut innerhalb
der Wulst kann die Stützleiste verdickt sein,um ihr eine gegen Abspreitzen gesicherte
Anlage an der darunterliegenden Deckschicht zu geben.
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Diese erfindungsgemäße Ausbildung eines Weichkoffers erhöht dessen
Stabilität,mindert Beschädigungs-und Verletzungsmöglichkeiten und bietet die technische
Möglichkeit,dem Koffer eine vprteilhafte Form,insbesondere Schalenform zu geben.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.Der
Schutzumfang des Erfindungsgegenstandes erstreckt sich nicht nur auf die Merkmale
der einzelnen Ansprüche,sondern auch auf deren Kombination.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
Es zeigen Fig.l eine perspektivische Ansicht eines Faltenkoffers, Fig.2 einen Teilschnitt
durch einen Koffer-Deckel mit Seitenrahmen und Faltenrandbereich in ausgebauchter
Stellung, Fig.3 einen Teilschnitt durch denselben Koffer-Deckel mit Faltenrandbereich
in zusammengedrückter Stellung, Fig.4 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Stützleiste mit Stützlippe, Fig.5 eine perspektivische Ansicht einer abgeänderten
Ausführung einer Stützleiste mit verdicktem Mittelteil, Fig.6 einen Teilschnitt
durch einen Seitenrahmen mit aufgesetzter Stützleiste und einem zusätzlichen äußeren
Stüt zstreifen, Fig.7 einen Teilschnitt durch einen Seitenrahmen mit aufgesetzter
Stützleiste und einem anderen zusätzlichen inneren Stützstreifen.
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Ein Koffer 10 ist als Faltenkoffer mit einem weichen Koffer-Unterteil
11 und einem weichen Koffer-Deckelteil 12 ausgestattet,die jeweils in ihren verschiedene
Beschlagteile 13 (Scharniere,Griffbefestigungen,Kofferschlösser) tragenden Seitenwandungen
mittels ringförmiger Rahmen 14 aus Holz, Sperrholz o.dgl. abgestützt sind. Ein Folienstreifen
15 aus Kunstleder o.dgl. überfasst als Deckschicht diesen Rahmen 14.
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Dazu ist dieser Folienstreifen 15 auf die Innenseite des Rahmens 14
(des Koffers) umgeschlagen und auf gegenüberliegenden Seiten durch eine Naht (16)
zusätzlich mit dem Rahmen 14 verbunden, nachdem dieser Folienstreifen 15 auf den
Rahmen 14 aufgeklebt ist.Dieser Folienstreifen 15 erstreckt sich huber die ganze
Höhe
des Rahmens 14 und endet an dessen äußerer(bodenseitigen bezw. deckelseitigen) Kante.
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Eine Stützleiste 17 aus Kunststoff umfasst mit einem nach innen vorstehenden
Anschlagsteg 18 die äußere Kante des Rahmens 14 und des darangeklebten Folienstreifens
15 und bildet anschließend an einen flachen,an dem Rahmen 14 bezw. dem Folienstreifen
15 anliegenden Leistenteil 19 eine nach außen vorstehende Wulst mit einer Um förmigen
Nut 20,in die eine aus Kunstleder o.dgl. bestehende streifenförmige Deckscheiht
21 mit ihrem Rand einfasst.Diese streifenförmige Deckschicht 21 erstreckt sich als
Teil des Deckels bis in eine Rundung 22, in der das weiche und großflächige Deckelhauptteil
23 unter Einschaltung einer Falte 22a und eines Keders 24 angenhäht ist.
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Um insbesondere die streifenförmige Deckschicht 21 und damit auch
den Bereich der Rundung (Wölbung) 22 abzustützen ,verlängert sich die Stützleiste
17 in eine elastische Stützlippe 25,die nach innen abgebogen ist und vorzugsweise
spitz ausläuft.Durch den Anlagesteg 18 läßt sich die Stützleiste 17 an dem Rahmen
14 leicht festlegen;sie ist dadurch vorteilhaft lagefixiert.Eine Naht 26 hält den
unteren Folienstreifen 15,die Stützleiste 17 und die streifenförmige Deckschicht
21 fest zusammen,wobei noch zusätzlich eine Verankerung dieser Einzelteile in dem
oder an dem Rahmen 14 erfolgen kann.
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Die Stützleiste 17 bietet durch die elastische Stützlippe 25 der Rundung
22 mit der Deckschicht 21 eine ausgezeichnete Abstützung,wobei die Rundung elastisch
stoßabweisend ausgebildet ist und eine neuartige überraschende Federkraft(Rückfederung)
zeigt'die insbesondere bei einem Faltenkoffer als Weichkoffer beachtliche Verbesserungen
ergibt.
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Weiterhin ist durch eine solche erfindungsgemäße Ausbildung die Deckschicht
im Bereiche des Rahmens 14 verdoppelt und noch zusätzlich vorteilhaft durch die
Stützleiste 17 verstärkt,so daß sich eine sehr stabile Kofferausführung an den Seiten
zeigt.
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Dadurch,daß die streifenförmige Deckschicht 21 die Stützlippe 25 überragt,sind
die Nähte 27 an der Falte 22a zwischen der streifenförmigen Deckschicht 21 und der
großflächigen Deckschicht 23,die den Deckelhauptteil 12 oder den Unterhauptteil
11 bildet,so angelegt,daß bei leerem Koffer die großflächige Deckschicht 23 in den
Kofferinnenraum sich eindrücken läßt.Damit verschwindet auch die in der Rundung
22 gebildete Falte 22a in den Kofferinnenraum und bietet-im Gegensatz zu bekannten
FaltenkofferausfUhrungen- keine nachteiliget Angriffsflächen mehr.Auch ein Keder
24 liegt tiefer als bisher und läßt die bisher nachteilig vorstehende Stoßkante,die
von dem Keder sich bildete,verschwinden.Die Rundung 22 läßt sich bei einer etwas
verkleinerten Größe des Hauptteiles derart ausbilden,daß die Nähte 27 etwas nach
innen (zum Hauptteilzentrum) verlegt sind und sick damit das Hauptteil unter Einziehung
der Rundung randseitig verjüngt,so daß weiterhin die Rundung selbst weniger Angriffsfläche
bietet.
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Die Koffer-Ränder im Bereich der Falte 22a sind aber noch ballig;sie
werden jedoch zur Hauptteilmitte (-zentrum) schmaler,so daß etwa die Form eines
Schalenkoffers sich zeigt.
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Bei einer abgeänderten Ausführungsform gemäß den Fig.5. und Fig.6
ist die Stützleiste 28 im übergangsbereich zur Wulst mit Nut 20 mit einer im Querschnitt
etwa dreieckförmigen Verdickung 29 ausgestattet,die eine verbesserte Anlage der
Stützleiste 17 an dem Rahmen 14 bezw. der darauf kasohierten streifenförmigen Deckschicht
15 bietet.Dadurch wird verhindert, daß auf Grund der etwas kerbenden Naht 26 eine
mögliche Abspreizung des Übergangsbereiches zur Wulst mit Nut 20 unter Bildung eines
nachteiligen Spaltes verhindert wird,so daß
auch hier Angriffsflächen
vermieden werden.
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Um die Stützfunktion der Stützlippe zu verbessern und die Elastizität
je nach Koffergröße bezw. Rundungsabmessung anzupassen,ist es bevorzugt,gemäß Fig.6
zwischen der Stützleiste 17 bezw. 28 und der streifenförmigen Deckschicht 21 einer
zusätzlichen Stützstreifen 30 einzulegen,der flach anliegend die Gleichmäßigkeit
der Rundung erhöht,so daß auch bei stärkerem Druck im Rundungsbereich 22 der Deckschicht
trotz deren vorteilhafter Weichheit keine Knickstelle entsteht, durch die die Deckschicht
abgeschabt oder sogar durchlöchert werden kann.
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Bei der Ausführung gemäß Fig.7 liegt ein zusätzlicher Stützstreifen
31 auf der Innenseite des Rahmens 14 und ist mit diesem Rahmen durch Heftung,Naht
o.dgl. verbunden. Auch diese Ausführung bewirkt eine ausgeprägte Schalenform,da
der Stützstreifen 31 den Rundungsbogen deutlich formt.
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Die erfindungsgemäße Kofferausbildung mit Stützleiste bietet eine
vorteilhafte Synthese zwischen einem Hartkoffer als Hartschalenkoffer und einem
bisher bekannten Weichkoffer,dessen Randbereiche sich leicht durchscheuerten.
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Durch die Unterteilung der Deckschicht über dem Rahmen 14 in zwei
Deckschichtstreifen 15 und 21-anstelle bisher bekannter Kofferausführungen mit nur
einem Deckschichtstreifen bis zur Falte -ist es möglich,die beiden Deckschichtstreifen
15 und 21 in verschiedenen Folienmaterialien oder -farben auszuführen,so daß diese
technsiche Maßnahme auch geschmackliche Vorteile (Eigenarten) bringen kann. Die
Stützleiste 17 bezw.
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28 bietet im Bereich der Wulst mit Nut 20 einen Einfaßrand, der gegenüber
der Deckschicht 15 erhöht ist,so daß die Deckschicht 15 tiefer liegt und die daran
befestigten Beschlagteile durch die Überhöhung im Bereich der Stützleiste 17 bezw.
28 gegen Beschädigung vorteilhafter als bisher bei derartigen Weichkoffern geschützt
ist.
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Auch durch die tieferliegenden Beschlagteile wird die Verletzungsmöglichkeit
an den Händen der den Koffer handhabenden Person vermieden.Koffer gemäß der erfindungsgemäßen
Ausbildung lassen sicht leichter neben-und/oder übereinander schieben oder aus einem
Kofferstapel entnehmen.Dabei werdem auch Beschädigungen benachbarter Koffer z.B.
beim Lufttransport vermieden,so daß deartige Weichkoffer anstelle von Hartschalenkoffern
zum LuRtransport zugelassen werden können.
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