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Wechselzarge
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Wechselzarge, insbesondere für
Fensterstöcke, die sich in den jeweiligen öffnungsguerschnitt des Stockes einsetzen
läßt und aus auf Gehrung geschnittenen Profilen besteht, die guerschnittsmäßig den
Profilen der aufzunehmenden Fensterflügel entsprechen und daß ferner jedes Profil
der umlaufenden, die Beschläge tragenden Zarge längsgeteilt ist und die beiden Teile
im eingebauten Zustand den Stock von innen und außen U-förmig übergreifen.
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Bekannte Wechselzargen dieser Art bestehen aus Aluminium, das wegen
der Korrosionsgefahr eloxiert ist. Wenn auch solche Aluminium-Zargen eine ausreichende
Festigkeit besitzen und verhältnismäßig gut aussehen, so wird häufig bemängelt,
daß der Preis zu hoch liegt und auch das Gewicht günstiger sein könnte.
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Diese Nachteile könnten hingenommen werden, wenn bei der Altbausanierung
es
nicht erforderlich wäre, die alten Beschläge der jeweiligen Stöcke zu entfernen
oder Abstandsleisten auf den alten Stock aufzudoppeln, in denen die Beschläge dann
gewissermaßen eingebettet liegen. Diese Arbeiten sind aber außerordentlich kostspielig,
ganz abgesehen davon, daß bei dem Entfernen von Fitschen od. dgl. der ganze Stock
zu Bruch gehen kann, was unbedingt vermieden werden sollte. Ein zu Bruch gegangener
Stock erfordert nämlich den Austausch des Stockes, wodurch der wirtschaftliche Wert
der Wechselzargen praktisch vernichtet wird.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für die Fenstererneuerung
in Altbauten eine Wechselzarge zu schaffen, die bei einem geringen Gewicht eine
lange Lebensdauer undin gutes Aussehen hat. Außerdem soll die zu entwickelnde Wechselzarge
ohne belastende Nebenarbeiten am alten Stock selbst montierbar sein, d.h. die Zarge
ist so auszubilden, daß alte Beschläge od. dgl. nicht stören. Nicht zuletzt ist
angesfebt, daß die neuen Zargen keine Brücken für Wärme und Kälte darstellen und
nicht nur den Abfluß von Kondens- und Schwitzwasser ermöglichen, sondern vor allem
auch das reibungslose Abfließen von gfs. eingedrungenem Schlagregen nach außen sicherstellen.
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Ebenso gehört es zur Aufgabe der Erfindung, die Zarge so zu gestalten,
daß erforderliche Verblendungen od. dgl. mit wenigen Handgriffen zweckmäßig und
formschön angesetzt werden können.
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Dieses Ziel wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Profile
aus Kunststoff, z.B. aus Polyvinylchlorid hergestellt sind und die inneren Profile
im Querschnitt eine zum Stock hin offene, alte Beschläge, Fitschen od. dgl. überbauende
Kastenform aufweisen. Durch die Herstellung der Profile aus Kunststoff wird zunächst
Gewicht eingespart; außerdem haben Kunststoffe auch ohne Oberflächenbehandlung ein
gutes Aussehen, das auch bei rauhem Klima erhalten bleibt. Kunststoff schließt außerdem
lästige Wärme- und Kältebrücken aus, wie solche bei metallischen Profilen häufig
zu beobachten sind. Von besonderem Vorteil ist es aber, daß bei der neuen Wechselzarge
die alten Beschläge, wie Fitschen od. dgl. nicht mehr ausgebaut oder überbaut zu
werden brauchen, wodurch sich wesentliche Einsparungen ergeben.
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Eine für die Praxis günstige Ausführungsform besteht nach der Erfindung
darin, daß der dem Öffnungsquerschnitt des Stockes näher liegende Schenkel einer
jeden Kastenform unter Bildung eines Anschlag-Absatzes und einer Aufnahme für eine
Flügeldichtung mit einer rechtwinkelig abzweigenden Leiste in den öffnungsquerschnitt
ragt und diese Leiste einmal innenseitig eine Aufnahme für eine zweite Flügeldichtung
und außenseitig ein Kupplungsstück für das Ansetzen des äußeren Profilteiles aufweist.
Solche Kastenformen lassen sich trotz der stark wechselnden Profilierung einfach
im Strangpreßverfahren herstellen, ohne daß die einzelnen Profile wegen des Gewichtes
unhandlich
werden und beim Einbauen Schwierigkeiten bereiten.
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Daß man sich bei der Gestaltung der erfindungsgemäßen Wechselzarge
bestehenden und bekannten Fensterprofilen anpassen muß, versteht sich von selbst,
zumal die verschiedenen Fensterprofile einander weitgehend angeglichen und zum großen
Teil sogar genormt sind.
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Um einen einwandfreien Abfluß von eingedrungenem Schlagregenwasser
und auch von Kondens- und/oder Schwitzwasser zu ermöglichen, wird nach einem weiteren
wesentlichen Merkmal der Erfindung ferner vorgeschlagen, daß zwischen den beiden
Flügeldichtungen des inneren Profils in letzterem eine Rinne ausgebildet ist, von
der beim unteren Zargenprofil eingeschweißte oder eingeklebte Kunststoffrohre schräg
nach unten außen abzweigen. Die Kunststoffrohre werden dabei zweckmäßigerweise nach
der Montage der Zarge eingebohrt und mit dem Profil, z.B.
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mit Hilfe eines entsprechend geformten nlötkolbens verschweißt.
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Außenseitig können die Kunststoffrohre mit Kitt abgedichtet werden.
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Damit sich die äußeren Profile mit wenigen Handgriffen und sicher
an die inneren Profile ansetzen lassen, erscheint es nach der Erfindung weiter zweckmäßig,
daß das außenseitige Kupplungsstück der rechtwinkelig vom entsprechenden U-Schenkel
abzweigenden Leiste von einem geschlitzten, nach außen ragenden Steg gebildet ist,
in den sich der äußere Profilteil eindrücken
läßt und dort z.B.
durch gfs. leicht versetzte Rastränder am Schlitzanfang eine Lagesicherung erfährt.
Die Lagesicherung mit Rasträndern und entsprechenden Rillen an dem einzuschiebenden
Schenkel ist besonders einfach und wirkungsvoll. Der Halt kann verbessert und das
Eindringen von Wasser in den verbleibenden Hohlraum des Schlitzes vermieden werden,
indem man den Schlitz mit einer Masse ausfüllt, die von dem eindringenden Schenkel
entsprechend nach außen verdrängt wird.
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Wegen eines guten Aussehens von außen sieht die Erfindung vor, daß
der äußere Profilteil im wesentlichen aus zwei, miteinander einen stumpfen Winkel
einschließenden Schenkeln besteht, von denen der senkrecht verlaufende Schenkel
an seiner dem Stock zugekehrten Seite Längsrippen aufweist, die in Abständen unterbrochen
sind. Durch die vorgesehenen Längsrippen wird eine sichere Abstützung am Fenster
stock erreicht und das Unterbrechen verbürgt eine ausreichende Luftzirkulation,
so daß ein "Ersticken" des verkleideten Stockes nicht zu befürchten ist.
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Für ein unauffälliges, rasches und sicheres Festlegen des inneren
Profiles der Zarge wird vorgeschlagen, daß der gegenüber dem öffnungsquerschnitt
des Stockes entfernt liegende Schenkel einer jeden Kastenform in seinem Ausgangsbereich
als federnde, nach innen offene Nut ausgebildet ist, durch die hindurch die Befestigung
der Profile am Stock erfolgt und in
die eine Fensterbank bzw. eine
Verblendung, z.B. eine solche aus einem beschichteten Spankörper einsetzbar ist,
die gleichzeitig mit einer raumseitigen Abkantung die inneren Beschläge od. dgl.
eines Kastenstockes abdecken kann. Die Befestigungsschrauben liegen hier verdeckt,
ohne daß es dazu einer besonderen Maßnahme bedarf. Die federnde Nut hält Verblendungen
od. dgl.
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ausreichend fest und sie bietet überhaupt eine Gewähr dafür, daß eine
Verblendung formschön und zweckmäßig angeschlossen werden kann.
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Für den Fall, daß man bei überlänge besonders feste Zargen benötigt,
wird schließlich nach der Erfindung vorgeschlagen, daß zumindest der innere, aus
Kunststoff bestehende Profilteil durch fest eingeformte oder eingeschobene metallische
Einlagen, z.B. durch ein Winkelprofil armiert ist. Es versteht sich, daß man Versteifungen
auch mit angegossenen bzw. angespritzten Rippen, Stegen, Wülsten od. dgl. erzielen
kann, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigen: Fig. 1 ein mit der erfindungsgemäßen Wechselzarge ausgerüstetes Fenster
von außen gesehen, an einer Stelle aufgebrochen; Fig. 2 das gleiche aufgebrochene
Fenster in Innenansicht;
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III
der Fig. 1, gegenüber letzterer stark vergrößert und Fig. 4 einen vergrößerten Schnitt
längs der Linie IV-IV der Fig. 2.
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Gemäß Fig. 1 ist ein in eine Maueröffnung 1 eingesetzter alter Fenster-
bzw. Kastenstock 2 mit einer Wechselzarge 3 ausgestattet, die einen modernisierten
bzw. einen modernen Fensterflügel 4 aufnimmt. Mit 5 ist ein Fensterblech bezeichnet,
das sich unten an das Außenprofil 6 der Zarge 3 anschließt.
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Die Fig. 2 zeigt, daß das Innenprofil 7 der Zarge den innen erweiterten
Kastenstock 2 nicht ganz abzudecken vermag. Deshalb ist eine umlaufende Verblendung
8 vorgesehen, die in besonderer Weise mit dem Profil 7 zusammenwirkt, wie sich dies
später ergeben wird. In Fig. 2 erkennt man ferner, daß die Beschläge 9, 10, 11 den
Fensterflügel 4 in derselben Weise mit der Zarge 3 verbinden, wie dies bei Neubaufenstern
der Fall ist.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen, daß die Innenprofile 7 der Zarge 3 innenseitig
eine Kastenform 12 aufweisen, die so gestaltet ist, daß Verschlußwiderlager 13,
Fitschen 14 od. dgl. überbaut sind und nicht mehr entfernt werden müssen. Der dem
Fensterflügel 4 benachbarte Schenkel 15 der Kastenform 12
bildet
einmal einen Anschlag 16 und zum anderen weist er eine Nut 17 auf, in welche eine
Flügeldichtung 18 eingedrückt ist.
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Außerdem geht der Schenkel 15 einstückig in eine Leiste 19 über, die
in einer Nut 20 eine weitere Flügeldichtung 21 aufnimmt. Außerdem trägt die Leiste
19 einen nach außen ragenden Steg 22, der geschlitzt ist bzw. eine Schlitzaussparung
23 aufweist. Außerdem ist der Schlitz 23 mit mindestens einem Rastrand 24 ausgestattet,
der wesentlich dazu beiträgt, daß der Schenkel 25 des Außenprofils 6 in der Schlitzaussparung
23 einen sicheren Halt findet, wobei der freie Raum noch mit einer Kittmasse ausgefüllt
sein kann. Der federnde Rastrand 24 ist gegenüber dem anderen Rand etwas nach innen
versetzt, so daß Kippmomente entstehen, die den Schenkel 26 in Richtung auf den
Stock 2 drücken. Der zweite Schenkel 26 des Profils 6, der mit dem ersten Schenkel
25 einen stumpfen WinkeloGeinschließt, weist an seiner Innenseite 27 Rippen 28 auf,
die gegenüber dem Stock 2 als Stütze dienen und in Querrichtung geschlitzt sind,
wie dies in Fig. 3 gestrichelt angedeutet ist. Durch die Schlitze kann Luft in den
rundum laufenden Raum 29 eintreten und bei 30 entweichen, wie dies in Fig. 1 angedeutet
ist.
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Dadurch findet eine ausreichende Belüftung des Holzes des alten Stockes
2 statt.
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Zur Abfuhr von Schlagregenwasser und gfs. auch von Schwitz-und Kondenswasser
ist im Bereich der Leiste 19 eine Nut 31 vorgesehen, von der Kunststoffrohre 32
nach schräg unten
abzweigen. Daß man die Kanäle 33 für die Rohre
32 entsprechend vorbohrt und dann die Rohre 32 bei 35 verschweißt oder einklebt,
ist einleuchtend.
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Zur sicheren Abdichtung kann das innere Profil 7 noch bei 35 verklebt
sein. Auf jeden Fall ist durch die getroffene Anordnung eine ausreichende Wärme-
und Schalldämmung gegeben. Ebenso besteht weitgehende Wind- und Schlagregendichtigkeit,
was insofern verständlich erscheint, als die Profile den normalen Stockprofilen
entsprechen.
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Der zweite Schenkel 36 der Kastenform 12 ist unterhalb seines Ausgangsbereiches
als Nut 37 mit federndem Schenkel 38 ausgebildet, in die sich die Verblendung 8
nach Fig. 2 eindrücken läßt. Mit 39 sind Befestigungsschrauben angedeutet, welche
die Kastenform 12, 15, 36 vom Grund der Nut 37 her am Stock 2 festlegen. Die Verblendung
8 weist raumseitig eine Abkantung 40 auf, die über eine Dichtung 41 den Anschluß
zu einer Fensterbank 42 herstellt (vgl. Fig. 3). Oberhalb der Nut 37 ist beim Ausführungsbeispiel
eine versteifende Winkelschiene 43 i ie Kastenform 12, 15, 36 eingeschoben, die
für besondere Fälle gedacht ist.
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In der Fig. 3 erkennt man, daß auf den Schenkel 26 des äußeren Profils
6 nach unten ein bereits erwähntes Fensterblech 5 folgt, während nach Fig. 4 der
Schenkel 26 an das Mauerwerk 44 der
Fensteröffnung 1 angeschlossen
und mit einer Kittwulst 45 abgedichtet ist. Ähnliches gilt für den raumseitigen
Bereich, wo nach Fig. 3 - wie schon ausgeführt - die Dichtung 41 auf einer Fensterbank
42 aufliegt, während nach Fig. 4 die Dichtung 41 wieder an dem Mauerwerk 44 der
Fensteröffnung 1 zur Anlage kommt. Hier ist auch zu erkennen, daß die Verblendung
8 mit ihrer Abkantung 40 innen liegende Beschläge, wie Fitschen 46 formschön abdeckt.
Zu erwähnen ist auch noch, daß durch die getroffene erfindungsgemäße Anordnung keine
der bisher erzielten Vorteile verloren gehen, aufgetretene Nachteile und Mängel
aber weitgehend und mit einem geringen Aufwand vermieden werden.