DE2631147B2 - Gleitschutzvorrichtung für Fahrzeugräder - Google Patents
Gleitschutzvorrichtung für FahrzeugräderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitschutzvorrichtung für Fahrzeugräder, bestehend aus im Bereich der Lauffläche angeordneten und sich gegenseitig überkreuzenden
Gurten, die nur im Bereich ihrer gegenseitigen Überkreuzung Stollen aus einem elastomeren Werkstoff aufweisen, und die mit Halteelementen an seitlich
angeordneten Ketten befestigt sind.
Gattungsgemäße Gleitschutzvorrichtungen dienen zur Verbesserung der Traktionskraft von Radfahrzeugen. Sie bestehen häufig aus gehärteten Stahlgliedern
unterschiedlicher Ausführung und werden mitunter auch als Schneeketten bezeichnet. Ihre Benutzung war
bisher nur auf weichem Untergrund möglich. Verbleiben
sie beim Überfahren harter Untergründe am Fahrzeug, beispielsweise auf schneefreien Asphaltstraßen, so sind
damit unmittelbar erhebliche Risiken und Nachteile verbunden
US-PS 17 48 824 zeigt eine Schneekette aus sich gegenseitig iiberkreuzenden und mit einer G'immi-
schicht ummantelten Gewebegurten, die mit Hilfe
endständiger Haken in seitlich von der Reifenlauffläehe angeordneten Ketten eingehängt sind. Die Ausführung
hat den Nachteil, daß die aus verschleißtechnischen Gründen erforderliche Verwendung eines Gummis von
großer Härte für die Ummantelung gleichzeitig die Flexibilität der Gurte erheblich beeinträchtigt. Hinsichtlich einer ordnungsgemäßen Montage und hinsichtlich
des Versparoiens der Schneekette auf der Reifenlauffläehe ergeben sich hieraus große Schwierigkeiten, oVe sich
insbesondere in einer Beeinträchtigung der Fahrsicherheit und des Fahrkomforts bei höheren Geschwindigkeiten niedersch'agen. Auch können die auf der
Lauffläche der Gummigurte angeordneten Noppen nur eine sehr geringe Höhe haben, weil wegen der geringen
Breite der Auflagefläche auf dem Reifen und wegen der
unzureichenden Verspannbarkeit in starkem Maße die Gefahr des »Umkippens« der Gurte bei größerer
Belastung besteht Ein Zerreißen kann hiervon die Folge sein.
Ein anderer Nachteil von Schneeketten gemäß US-PS 17 48 824 besteht darin, daß die einzelnen Gurte
aufgrund ihrer starren Verankerung an den seitlichen Spannketten nicht die Möglichkeit haben, schlagartig
auftretende Überlastungen auf Nachbargurte zu übertragen. Eine erhöhte Bruchgefahr des einzelnen Gurtes
ist hiervon die Folge. Schneeketten gemäß US-PS 17 48 824 können niete auf unterschiedlichen Reifengrößen montiert werden, sondern aus der geometrischen
Festlegung der Winkelstellung der sich überkreuzenden Gurte in bezug auf die Teilung der seitlich angeordneten
Spannketten ergibt sich ein bestimmter idealer Reifendurchmesser. Sobald diesbezüglich nur geringfügige
Abweichungen vorhanden sind, beispielsweise als Folge eines zu niedrigen Reifenluftdrucks oder als Folge einer
abweichenden Reifengröße, ergeben sich Kerbwirkungen und Walkbeanspruchungep.in derGummiummantelung des Knotenpunktes, die zu einer Rißbildung und
Zerstörung führen können.
Aus US-PS 23 41 316 ist eine Schneekette mit einem
netzartigen Aufbau bekannt, die, endlos ausgebildet und in axialer Richtung auf das Rad aufgeschoben, durch
seitlich angeordnete Seile gespannt wird. Die Verwen dung einer solchen Schneekette ist jedoch mit
verschiedenen Nachteilen behaftet, und es ergaben sich neben einer unbefriedigenden Allgemeinstabilität, die
zu einem schnellen Verschleiß führte, bei der Montage an einem bereits festgefahrenen Fahrzeug erhebliche
Schwierigkeiten. Bei einer Verwendung auf weichem Untergrund, beispielsweise auf Schnee, wirkte sich
daneben der außerordentlich schlechte Selbstrcinigungsgrad hinsichtlich der erzielten Traktionskraft und
hinsichtlich der Spurführung negativ aus. Eine vergleichbare Schneekette wird auch in Motor-Rundschau und
Kritik vom 23.1.1970, Seite 8, beschrieben, sowie in
DE-OS 24 38 925. In der letztgenannten Veröffentlichung besteht die Schneekette aus einem Netz aus
synthetischen Fasern, die mit einem elastomeren Werkstoff ummantelt sind.
Aus CH-PS I 18 131 ist eine Ausführung einer
gattungsgcmäßen Schneekette bekannt, deren Grundperüsl
aus mehreren in Umfangsrichfüng des Reifens
verlaufenden Drahtseilen besteht, die untereinander durch radial angeordnete, weitere Drahtseile verbunden
sind. Im Bereich der Überschneidungen der einzelnen Seile sind dabei jeweils Metalldosen angeordnet, die zur
Aufnahme darin gelagerter Gumimstollcn dienen.
Konstruktionsbedingt sind Schneeketten diesen Auf-
bau« nur for eine ganz bestimmte RejfengröBe
verwendbar, und such dann können bei wiederholter Verwendung hinsichtlich einer zuverlässigen Verankerung
erhebliche Schwierigkeiten auftreten, wenn durch vorausgegangene Überlastungen Teile des Drahtseilnetzwerkes
eine Dehnung erfahren haben.
Die Montage solcher Schneeketten erfordert daneben größeres handwerkliches Geschick, und sie ist
insbesondere unter erschwerten Bedingungen außerordentlich problematisch. Bedingt durch das hohe
Gewicht ist die Neigung zur Unwuchtbildung außerordentlich groß, und es können bereits bei relativ
niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeiten außerordentlich starke Schwingungserscheinungen auftreten,
Aus DE-GM 19 38482 ist ein aus Polyurethan bestehendes Kreuz zur Verwendung als Schneekette
bekannt, das gegenüber gleichartigen Kreuzen aus Gummi eine verbesserte Reiß- und Abriebfestigkeit
aufweist Das Kreuz ist dementsprechend unflexibel, und es schmiegt sich beim manuellen Spannen der
Schneekette nur in einem unzureichenden Maße an die Oberfläche des Reifens an. Ein unbefriedigendes
Abrollverhalten ist davon die Folge.
Aus DE-GM 19 14 981 ist eine Schneekette bekannt, bei der im Bereich der Lauffläche des Reifens ein
Gummikreuz angeordnet ist, das mit endständig befestigten Haken in seitliche Führungsketten eingehängt
wird, und das im Bereich des Kreuzungspunktes mehrere Stollen aufweist. Um bei einer solchen
Ausbildung eine ausreichende Festigkeit in bezug auf die vorgesehene Verwendung zu erhalten, ist es dabei
allerdings notwendig, sehr harte Gummiqualitäten zu verwenden. Dieses führt zwangsläufig zu einer starken
Beeinträchtigung der Flexibilität der Kreuze, und diese schmiegen sich deshalb beim manuellen Spannen nur
schlecht an den Reifen an. Auch diese Schneeketten zeigen deshalb ein sehr schlechtes Abroll verhalten.
Aus DE-PS 9 59 157 ist eine Gleitschutzvorrichtung für Fahrzeugräder bekannt, bei der zwischen den
seitlich angeordneten Spannketten quer zur Laufrichtung angeordnet Gummilaschen vorgesehen sind, die
im Bereich der Lauffläche unten verbreiterte Stollen aufweisen. Die Verwendung einer solchen Gleitschutzvorrichtung
gewährleistet keine befriedigenden Spurführungseigenschaften. Das gleiche trifft auch zu auf die
Gleitschutzvorrichtung gemäß US-PS 18 72 003. in der die Laschen durch eine zusätzliche Gewebeeinlage
verstärkt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleitschutzvorrichtung zu entwickeln, die bei einer
hohen Traktionskraft ein riihiges Abrollverhalten und
eine gute Spurführung unter wechselnden Str.-sBenbedingungen
gevährleistet, und die somit in besondere hohem Maße Fahrsicherheit und Fahrkomfort miteinander
verbindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Gleitschutzvorrichtung entsprechend der Anspruchsfassung.
Dazu wird ausdrücklich bemerkt, daß die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgabe nur durch die Kombination der kennzeichnen· t den Merkmale des Anspruchs 1 vollständig gelingt. Für
die Unteransprüchc wird .Schul/ beansprucht in
Verbindung mn dem Hauplanspruch.
Die Zeichnung zeigt eine beispielhafte Aiisführungsiorm
der erfindungsgemnUen Gleitschutzvorrichtung. <-s
zeigt
I-i g. 1 eine denkbare Ausführuiigsform der erfindungsgemäßcn
Schneekette i ■ aufgerollter l-'orm.
Fig,2 eine vorteilhafte Ausföhrungsform eines
Stollens in der Vorderansicht und
F i g, 3 die Draufsicht zu dem in F i g, 2 dargestellten
Stollen.
Fig. I zeigt eine zu öffnende Ausführungsform der
Gleitschutzvorrichtung, Eine entsprechende Ausführung wird häufig bevorzugt, wenn mit einer Montage
unter erschwerten Bedingungen gerechnet werden muß. Sind dagegen entsprechende Erfordernisse nicht zu
erwarten, dann genügt häufig die billigere Ausführung einer Endloskette. Der grundsätzliche Aufbau stimmt
jedoch in beiden Ausführungsformen überein.
Die Gleitschutzvorrichtung besteht aus einem im Bereich der Lauffläche angeordneten Netzwerk aus sich
gegenseitig überkreuzenden Gurten 3, die an seitlich angeordneten Ringen 2 aufgehängt sind, die gleichzeitig
der Führung der beiderseits zur Lauffläche angeordneten Spannketten 1 und 1.1 dienen und, wobei an den
Gurten 3 im Bereich ihres Knotenpunktes ein oder mehrere Stollen 4 aus Kunststoff lösbar oder unlösbar
befestigt sind.
Grundsätzlich besteht zwar die Möglichkeit, jeweils eines von den zwischen vier Ringen aufgehängten
Kreuzen homogen aus einem bestimmten Kunsistoff herzustellen und zu befestigen. Diese Lösung hat sieh
jedoch als unbefriedigend erwiesen, insbesondere weil die Stollen völlig andersartigen Belastungen unterliegen
als die tragenden Gurte. Während letzte insbesondere eine erhebliche Zugfestigkeit unabhängig von der
herrschenden Außentemperatur und von der Einwirkung von Wasser und Chemikalien bei möglichst
geringer Dehnung aufweisen müssen, unterliegen die eigentlichen Stollen einer erheblichen Verschleißbeanspruchung.
Die Gurte 3 der Gleitschutzvorrichtung werden vorzugsweise aus einem Gewebe aus synthetischen
Fasern hergestellt, wobei sich insbesondere Polypropylenfasergurte als besonders geeignet erwiesen haben.
Die Stollen werden vorzugsweise aus Polyurethanwerkstoffen hoher Härte gefertigt, wobei sowohl Gießals
auch Spritz- als auch Spritzgießverfahren angewendet wc-den können. Ihr geometrischer Aufbau, ihre
Abmessungen und ihre spezielle Anordnung ergibt sich dabei insbesondere aus den jeweiligen Abmessungen
des zugehörigen Reifens. Besonders bewährt hut sich eine Ausführungsform entsprechend den F.g. 2 und 3.
Hierbei handelt es sich um Stollen mit einem T-förmigen Profil bei kreisförmiger Grundfläche, deren größter
Durchmesser etwa dem eineinhalb- bis zweifachen ihrer Gesamthöhe entspricht, so daß kein Umkippen bei
plötzlich auftretenden seitlichen Schlagbclastungen zuverlässig vermieden wird. Die Stollen können durch in
Fahrtrirhtung angeordnete seitliche Rippen 4.3 verstärkt sein, es ist aber ebensogut möglich, dem gesamten
Stollen ein zylindrisches oder ein kegeliges Profil zu geben.
Die Gleitschutzvorrichtung weist einen besonders hohen Selbstreinigungsgrad auf, und trotz eines bei
bereits relativ niedrigen Geschwindigkeiten einsetzenden ruhigen Abrollvi ,-haltens des Rades wird eine
besonders hohe Spurtreue gewährleistet. Daneben kann eine zusätzliche Verbesserung der Griffigkeit der
Gleitschutzvorrichtung durch Einlagerung vrn metallischem
oder mineralischem Granulat ;n die Stollen er/iclt werden, beispielsweise durch die Einlagerung
eines Schleifmittels grol^r Körnung. Insbesondere für
de überwiegende Benutzung auf vereisten Straßen kann es dagegen in bestimmten I allen zweckmäßiger
sein, in den Stollen Metalldorne oder Spikes in besonderen Aussparungen 4.4 anzuordnen.
Kin hervorzuhebender Vorteil der Gleitschutzvorrichtung
ergibt sich aus dem konstruktionsbedingten großen Spannbereich, der es ermöglicht, die Kette auch
auf unterschiedlichen Raddurchmessern zu montieren.
ohne daß dadurch der sichere Sitz beeinträchtigt wird. F.s ist hervorzuheben, daß sich die Montage hierbei
ebenso wie unter anderweitig erschwerten Bedingungen auf eine besonders einfache Art und Weise
bewerkstelligen läßt.
Claims (8)
1. Gleitschutzvorrichtung für Fahrzeugräder,
bestehend aus im Bereich der Lauffläche angeordneten und sich gegenseitig flberkreuzenden Gurten, die
nur im Bereich ihrer gegenseitigen Oberkreuzung Stollen aus einem elastomeren Werkstoff aufweisen,
und die mit Halteelementen an seitlich angeordneten Ketten befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurte (3) aus einem Gewebe
aus synthetischen Fasern bestehen, daß die Halteelemente Ringe (2) sind, in denen die Spannketten (1)
lose geführt werden, und an denen jeweils zwei Gurte (3) befestigt sind und daß der größte
Durchmesser der Stollen (4) etwa dem eineinhalbbis zweifachen ihrer Höhe entspricht
2. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gurte (3) aus
Polypropylenfasern bestehen.
3. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Stollen
lösbar an den Gurten befestigt sind.
4. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Stollen
aus einem Polyurethan bestehen, in dem gegebenenfalls ein metallisches oder ein mineralisches Granulat eingebettet ist.
5. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Stollen
kreisförmig ausgebildet sind, und daß sie einen sich zur Reifenfläche hin erweiternden Querschnitt
aufweisen.
6. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dtß der ·. Jer die Stollen ein
T-förmig ausgebildetes Profil aufweisen, das gegebenenfalls durch in Fahrtrichtung abgeordnete, seitliche Rippen verstärkt ist
7. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß der oder die Stollen ein
zylindrisches oder ein kegeliges Profil aufweisen.
8. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Stollen
eine oder mehrere Aussparungen zur Aufnahme von sekundären Gleitschutzmitteln aufweisen, insbeson
dere Aussparungen zur Aufnahme von Spikes.
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