DE2630898C1 - Verfahren zur Lenkung eines nach PN eigenlenkbaren Torpedos bei Angriffen auf Gegner, vornehmlich mit Täuschkörper, aus vorlichen Lagen - Google Patents

Verfahren zur Lenkung eines nach PN eigenlenkbaren Torpedos bei Angriffen auf Gegner, vornehmlich mit Täuschkörper, aus vorlichen Lagen

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DE2630898C1
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    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G7/00Direction control systems for self-propelled missiles
    • F41G7/20Direction control systems for self-propelled missiles based on continuous observation of target position
    • F41G7/22Homing guidance systems
    • F41G7/2273Homing guidance systems characterised by the type of waves
    • F41G7/228Homing guidance systems characterised by the type of waves using acoustic waves, e.g. for torpedoes

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Lenkung eines nach PN eigenlenkbaren Torpedos, der sich in der Eigenlenkphase befindet, bei Angriffen auf Gegner, vornehmlich mit Täuschkörper, aus vorlichen Lagen.
Es ist das PN-Lenkverfahren bekannt, mit dem ein Ziel auf einem Kollisionskurs angesteuert wird. Weiterhin ist bekannt, daß durch Aufschalten eines Winkels auf den Kollisionskurs und Speicherung dieses neuen Kurses ein Vorhalt derart erreicht werden kann, daß der Torpedo die Ziellinie vor der angepeilten Geräuschquelle des Zieles schneidet.
So ist beispielsweise aus der DE-PS 9 77 959 ein Lenkverfahren für ferngelenkte Geschosse, insbesondere Torpedos, unter Anwendung des Zieldeckungsverfahrens bekannt, bei dem die Peilrichtung von der Abschußstelle zum Ziel ermittelt und zur Ermittlung einer Regelabweichung einem Regelkreis zugeführt wird, dessen Regelstrecke das Geschoß ist. Das Besondere dieses Verfahrens besteht darin, daß als zweite Größe zur Ermittlung der Regelabweichung der aus ständig verfügbaren Meßgrößen ermittelte, raumfest bezogene Peilwinkel von der Abschußstelle zu einem außerhalb des Geschosses liegenden Leitpunkt herangezogen wird, daß der Leitpunkt in das Ziel oder nahezu in das Ziel geführt und daß dann auf ein anderes Lenkverfahren umgeschaltet wird.
Bei der Lenkung eines Torpedos auf ein Ziel mit einem lauten Täuschkörper kann davon ausgegangen werden, daß das Ziel schon in großer Entfernung mit dem Sonargerät des Torpedos passiv geortet und das Ziel aufgefaßt wird. Dabei wird die Basis des Leitgerätes eine fiktive Geräuschquelle anpeilen, die zwischen den Geräuschquellen des Zieles und des Täuschkörpers liegt. Diese ist abhängig von den unterschiedlichen Geräuschabstrahlungen. Schlimmstenfalls wird sich die Basis auf den Täuschkörper ausrichten. Wenn der Torpedo aus vorlicher Lage in das Auffaßgebiet gebracht wird, ist es besonders günstig, den Torpedo so zu lenken, daß das Ziel mit vorausgestellter Basis direkt von vorn (Lagewinkel γ=0°) angesteuert wird. Dadurch wird ein Treffen gewährleistet, wenn sich der Täuschkörper etwa auf der verlängerten Schiffsmittellinie befindet, unabhängig von der Schlepplänge und der Art des Täuschkörpers.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe ist darin zu sehen, ein Verfahren zu schaffen, mit deren Hilfe sich bei einfachen Berechnungen und ohne Zusatzinformationen vom schießenden Träger eine Ansteuerung aus Lage 0° möglichst gut erreichen läßt. Mit diesem Verfahren soll die Erfolgswahrscheinlichkeit bei Angriffen aus vorlichen Lagen bei minimalem Aufwand erheblich erhöht werden.
Zur Lösung dieses Problems wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Torpedo abwechselnd nach einem aus einer Korrektur zum Kollisionskurs gewonnenen Festkurs und PN gelenkt wird, bis der Lagewinkel Null Grad annähernd erreicht und das Lenkverfahren mit PN abgeschlossen wird, wobei die Umschaltung von Festkurs auf PN bzw. von PN auf Festkurs bei betragsmäßig unterschiedlichen Schwellwerten des Basiswinkels ψb vorgenommen wird, und ψb den Winkel zwischen der Torpedolängsachse und der Basisnormalen angibt.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Das Lenkverfahren nach der Erfindung läßt sich in zwei Abschnitte unterteilen:
  • a) Lenkung mit Vorhalt gegenüber dem Kollisionskurs ψt = ψK (t₀) + Δψdarin bedeuten
    ψt Torpedokurs,
    ψK Kollisionskurs zum Zeitpunkt t₀,
    Δψ aufgeschalteter Kurswinkel;
  • b) PN-Lenkung ψtK.
Für die Lenkung mit Vorhalt wäre der optimale aufgeschaltete Kurswinkel Δψ so, daß
gilt. Darin sind
ψb max der maximal zulässig Basiswinkel ohne Zielverlust, d. h. der maximal zulässige Winkel zwischen der Torpedolängsachse und der Normalen auf der Basis,
vt die wahre Torpedogeschwindigkeit,
vg die reale Zielgeschwindigkeit,
ψb (t₀) der Basiswinkel zum Zeitpunkt t₀.
Während der Lenkung mit Vorhalt vergrößert sich der Basiswinkel ψb durch die Veränderung der Gefechtslage. Der Basiswinkel wird ständig überwacht bis ψbb max ist. Bei Erreichen dieses Wertes ist die extrapolierte Zielbahn erreicht und die PN-Lenkung wird eingeschaltet.
Mit der Gleichung (1) kann der Winkel Δψ nicht exakt bestimmt werden, da die Zielgeschwindigkeit vg nicht bekannt ist. Man muß daher in dieser Gleichung die Geschwindigkeit von Ziel und Torpedo festlegen und gelangt damit zu folgender Gleichung:
Darin sind
vt* eine festgelegte angenommene Geschwindigkeit des Torpedos,
vg* eine festgelegte Geschwindigkeit des Zieles und
t₀ der Einschaltzeitpunkt.
Weicht die reale Zielgeschwindigkeit vg von der festgelegten Zielgeschwindigkeit vg* bei vt* ab, so wird lediglich die Umschaltbedingung ψbb max nicht exakt auf der extrapolierten Zielbahn sondern etwas früher oder etwas später erfüllt. Der maximale Basiswinkel ψb max wird erreicht für
-vg<vg* nach Überschreiten der extrapolierten Zielbahn,
-vg<vg* vor Erreichen der extrapolierten Zielbahn.
Das Lenkverfahren nach der Erfindung besteht demnach aus einer Folge von PN- und Vorhalt-Lenkung. Dabei wird zunächst mit der maximalen Torpedogeschwindigkeit vt=vt* begonnen. Die festgelegte Zielgeschwindigkeit vg* wird groß gewählt, das heißt etwa der maximal möglichen Zielgeschwindigkeit. Die Gründe hierfür sind,
  • 1. daß bei schnellen Zielen die extrapolierte Zielbahn rechtzeitig erreicht und
  • 2. daß bei Differenzen zwischen vg und vg* mehr Zeit für eine Verbesserung der Ansteuerung zur Verfügung steht.
Mit diesen Bedingungen wird der Torpedo zunächst mit Vorhalt gelenkt, bis der maximale Basiswinkel erreicht wird. Danach wird mit oder ohne Umschaltung der Fahrtstufe auf PN-Lenkung übergegangen. Ein Herunterschalten der Fahrtstufe zu diesem Zeitpunkt ist für die Abschätzung der seitlichen Ablage vom extrapolierten Zielkurs zweckmäßig. Nachdem sichergestellt ist, daß der Kollisionskurs in der PN-Lenkphase erreicht ist, wird aus der Größe des anliegenden Basiswinkels ψb auf die seitliche Ablage geschlossen. Ist diese zu groß, wird ein neuer Vorhaltwinkel Δψ bestimmt und eine Vorhalt-Lenkung mit geringerer Geschwindigkeit durchgeführt. Andernfalls wird die PN-Lenkung fortgesetzt.
Durch das Herunterschalten der Geschwindigkeit vt bei konstant gehaltener Rechengröße
wird die seitliche Ablage bei der nächsten Vorhalt-Lenkung nochmals stark abgebaut, sofern dies erforderlich ist.
Zur Verbesserung der akustischen Auffaßreichweite kann in den PN-Lenkphase grundsätzlich mit konstant niedriger Geschwindigkeit gefahren werden, wobei dann der Basiswinkel ψb (t₀) mit Gleichung (2) umgerechnet werden muß auf die Geschwindigkeit, mit der in der folgenden Vorhalt-Lenkphase gefahren wird.
Bisher wurde angenommen, daß sich der Torpedo und das Ziel auf gleicher Höhe befinden, das heißt, der Neigungswinkel ϑ=0° ist. Das Lenkverfahren kann aber auch für die vertikale Lenkung angewendet werden, wenn der gegenläufige Zielkurs von vornherein gegeben ist. Für diesen Fall ist lediglich "ψ" durch "ϑ", "horizontal" durch "vertikal" und "Kurs" durch "Neigung" zu ersetzen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Steuerung eines Torpedos auf ein Ziel und
Fig. 2 ein Blockschaltbild des Kursregelkreises.
Ein Torpedo T befindet sich zum Zeitpunkt t₀ auf Kollisionskurs K. Er wird nach der PN gelenkt und fährt mit höchster Fahrtstufe F3. Zum Zeitpunkt t₁ wird der gemäß der zweiten Gleichung berechnete Vorhaltwinkel Δψ aufgeschaltet und mit höchster Fahrtstufe weitergefahren. Im Zeitpunkt t₂ ist der maximale Basiswinkel ψb max erreicht, so daß eine niedrigere Fahrtstufe F2 und die PN-Lenkung eingeschaltet werden. Zum Zeitpunkt t₃ wird ein verbesserter Vorhaltwinkel Δψ aufgeschaltet bis im Zeitpunkt t₄ die seitliche Ablage genügend klein ist und die PN-Lenkung mit der kleinsten Fahrtstufe F1 den Torpedo ins Ziel führt.
Es soll noch einmal betont werden, daß der wesentliche Vorteil des Verfahrens darin besteht, daß die Erfolgswahrscheinlichkeit in der ersten Ansteuerung bei geringfügigem Aufwand stark erhöht wird, da keine Parameter des Gegners berechnet werden müssen.
Nach Fig. 2 wird der bekannte Basiswinkel ψb durch Schließen eines Schalters 1 im Zeitpunkt t₀ in einen Speicher 2 eingegeben. Der Basiswinkel steht als digitaler Wert an. Das Ausgangssignal ψb (t₀) geht in einen Multiplizierer 3 ein, wo es mit dem Klammerausdruck
Das von diesem ausgegebene Signal geht an einen Verstärker 4, in dem eine Addition mit dem maximalen Basiswinkel - ψb max und dem Ist-Kurs ψi zum Zeitpunkt t₀ erfolgt.
Der letztgenannte Wert ist durch Schließen eines weiteren Schalters 5 im Zeitpunkt t₀ und Eingabe in einen Speicher 6 gebildet. Das Ausgangssignal des Additionsverstärkers 4 ist der Sollkurs, der in an sich bekannter Weise der Vergleichsstelle 7 des bisherigen Kursregelkreises vorgegeben wird. Die Kursabweichung Δψ wird über einen D/A-Wandler 8 dem Kursregler 9 zugeführt. In dem nachfolgenden Schalter 10 entspricht die Schaltstellung a der PN-Lenkung und die Schaltstellung b der Vorhalt-Lenkung. Die Umschaltung auf die Stellung a erfolgt bei |ψb|<|ψb max| während die Umschaltung in Stellung b erfolgt, wenn |ψb|<|ψb min| ist und die Einschaltdauer der PN-Lenkung tPN den Wert t überschreitet. In der Vergleichsstelle 11, die sich im Regelkreis an den Schalter 10 anschließt, wird der vorgegebene Winkelgeschwindigkeits-Sollwert ψws mit der Ist-Winkelgeschwindigkeit ψwi, die durch Differentation des Ist-Kurses im Block 12 und anschließender Digital-Analog-Umwandlung in 13 erfolgt, verglichen. Der anschließende Kurswinkelgeschwindigkeitsregler 14 gibt sein Ausgangssignal an die Kurs-Regelstrecke 15 weiter, die den Ist-Kurs ψi bildet.
Für den allgemeinen Fall einer dreidimensionalen Ansteuerung werden während der Vorhalt-Lenkphase für die Kursregelkreis der Sollwert ψs und für die Neigungsregelkreis der Sollwert ϑs vorgegeben. Die Vorhalt-Lenkung wird abgebrochen, sobald eine der Schwellen ψb max oder ϑb max anspricht.

Claims (17)

1. Verfahren zur Lenkung eines nach PN eigenlenkbaren, sich in Eigenlenkphase befindlichen Torpedos bei Angriffen auf Gegner, vornehmlich mit Täuschkörper, aus vorlichen Lagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Torpedo abwechselnd nach einem aus einer Korrektur zum Kollisionskurs gewonnenen Festkurs und PN gelenkt wird, bis der Lagewinkel Null Grad annähernd erreicht und das Lenkverfahren mit PN abgeschlossen wird, wobei die Umschaltung von Festkurs auf PN bzw. von PN auf Festkurs bei betragsmäßig unterschiedlichen Schwellwerten des Basiswinkels ψb vorgenommen wird, und ψb den Winkel zwischen der Torpedolängsachse und der Basisnormalen bedeutet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektur des Kollisionskurses nach der Gleichung vorgenommen wird, worin vt* bzw. vg* festgelegte Geschwindigkeiten des Torpedos bzw. des Zieles und t₀ den Einschaltzeitpunkt bedeuten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Verhältnis ein fester Wert angenommen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den PN-Lenkphasen mit reduzierter Torpedo-Geschwindigkeit gefahren wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn der PN- und/oder der Festkursphase die Torpedo-Geschwindigkeit verändert wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung vom Festkurs auf PN-Lenkung dann vorgenommen wird, wenn der Basiswinkel einen bestimmten Schwellwert ψb max erreicht hat.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung von PN- auf Festkurs-Lenkung dann vorgenommen wird, wenn der Basiswinkel größer als ein bestimmter Schwellwert ψb min ist und die Einschaltdauer der PN-Lenkung tPN den Wert t überschreitet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit der Umschaltung auf Festkurs die Geschwindigkeit des Torpedos so verändert wird, daß sich das Verhältnis dem Verhältnis der Istwerte nähert.
9. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Kursregelkreis ein Kurssollwert gebildet wird, der sich aus dem Kollisionskurs und einem Korrekturwert zusammensetzt.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Speicher für die Basiswinkel, ein Multiplizierer, ein Additionsverstärker und ein Zeitglied vorhanden sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Speicher im Zeitpunkt des Umschalters von PN auf Festkurs der Kollisionskurs gespeichert ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Speicher der Basiswinkel im Zeitpunkt des Umschaltens von PN auf Festkurs gespeichert ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Multiplizierer den Speicherwert des Basiswinkels mit einem festen Faktor multipliziert.
14. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Additionsverstärker den nach Anspruch 13 erhaltenen Wert von dem Schwellwert ψb max subtrahiert.
15. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Komparatoren für den Vergleich des Basiswinkels mit den Schwellwerten ψb max bzw. ψb min vorhanden sind.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Komparatoren auf die Steuerglieder für die Torpedo-Geschwindigkeit geschaltet sind.
17. Einrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß analoge Bauteile für die Lenkung des Torpedos in der Neigungsebene vorhanden sind.
DE2630898A 1976-07-09 1976-07-09 Verfahren zur Lenkung eines nach PN eigenlenkbaren Torpedos bei Angriffen auf Gegner, vornehmlich mit Täuschkörper, aus vorlichen Lagen Expired - Fee Related DE2630898C1 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE977959C (de) * 1962-12-21 1974-07-25

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