DE1481225C1 - Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos mit umschaltbarer Geschwindigkeit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos mit umschaltbarer GeschwindigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos mit umschaltbarer
Geschwindigkeit.
Es ist bekannt, daß die Ortungsreichweite bei der akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos in starkem
Maße von der Torpedolaufgeschwindigkeit abhängt. So nimmt z. B. bei Torpedos mit akustischer Selbstlenkung
die passive Ortungsreichweite gegen konstante Schraubengeräusche des Zieles bei Erhöhung der Torpedoge-
4O.schwindigkeit um etwa 4 kn durch die Zunahme des Eigenstörpegels auf jeweils den halben Wert ab.
Schnelle passiv ortende Torpedos haben daher nur gegen schnelle Ziele, die dann ebenfalls lauter sind, eine
ausreichende Ortungsreichweite, während die Reichweite bei langsameren Zielen völlig unzureichend ist.
Auch die aktive Ortungsreichweite bei akustischer Ortung des Zieles durch Echolotung kann bei schnellaufenden
Torpedos nur durch verhältnismäßig hohe Sendeenergie auf einen brauchbaren Wert gebracht
werden.
Nun besteht andererseits der Zwang, die Torpedogeschwindigkeit der möglichen Zielgeschwindigkeit, d. h.
der max. Zielgeschwindigkeit, so anzupassen, daß das Ziel den Torpedo nicht ausmanövrieren kann. Ungünstiger
wird das Verhältnis von Ziel- zu Torpedogeschwindigkeit noch, wenn der elektroakustische Wandler in der
Torpedospitze fest eingebaut ist und im Interesse einer möglichst großen Ortungsreichweite eine starke Bündelung
(kleiner horizontaler Auffaßbereich) aufweist, weil dann der Torpedo vor dem Erfassen des Zieles zum
Absuchen des vor ihm liegenden Wasservolumens einen Schlängelkurs laufen muß. der eine Verringerung der
effektiven Vorausgeschwindigkeit zur Folge hat.
Um diesen sich widersprechenden Forderungen
fi5 hoher Laufgeschwindigkeit einerseits und großer
Ortungsreichweite andererseits zu entsprechen, ist es bekannt, die Antriebsgeschwindigkeit des Torpedos bei
seinem Abschuß durch Einstellung eines Geschwindig-
keitswahlschalters der Geschwindigkeit und damit dem Geräuschpegel des Zielschiffes anzupassen. Des weite
ren ist es bekannt, den Torpedo zunächst mit geringerer Geschwindigkeit laufen zu lassen und ihn auf hohe
Laufgeschwindigkeit erst umzuschalten, nachdem der akustische Zielpegel die Ansprechschwelle der Horchapparatur
um ein vorbestimmtes Maß überschreitet.
Beide bekannten Verfahren der Anpassung der Laufgeschwindigkeit an den akustischen Zielpegel
haben den Nachteil, daß man auf die sonst optimal erreichbaren Werte von sowohl Laufgeschwindigkeit
als auch Ortungsreichweite in hohem Maße verzichten muß. Insbesondere ist mit der Umschaltung der
Laufgeschwindigkeit bei den bekannten Torpedos eine derart große Verringerung der Laufgeschwindigkeit
bzw. mittleren Laufgeschwindigkeit verbunden, daß man im allgemeinen auf diese Möglichkeit einer
Anpassung der Laufgeschwindigkeit an den akustischen Zielpegel verzichtet und den Torpedo mit gleichbleibend
hoher Geschwindigkeit laufen läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur akustischen
fc. Zielsuchsteuerung von Torpedos zu schaffen, weiche
ohne schwerwiegende Nachteile die maximal mögliche Ortungsreichweite mit einer in jedem Fall ausreichend
hohen Laufgeschwindigkeit verbinden und damit dem Zweck, die denkbar größte Auffaß- und damit auch
Treffwahrscheinlichkeit zu erzielen, sehr nahe kommen. Diese Aufgabe ist bei einem eingangs erwähnten
Verfahren erfindungsgemäß auf einfache und zuverlässige Weise dadurch gelöst worden, daß die Geschwindigkeit
während des Laufes des Torpedos zu wiederholten Malen für jeweils eine begrenzte Zeitdauer
(Lauschlaufintervalle TL) verringert wird. Die Dauer der Lauschlaufintervalle und ihre Häufigkeit kann so
gewählt werden, daß die mittlere oder effektive Laufgeschwindigkeit des Torpedos dadurch nur unwesentlich
herabgesetzt wird und man kann daher ohne die Nachteile der bisher bekannten Kompromißlösungen
zur optimalen Ortungsreichweite gelangen. Man wird sogar im allgemeinen die mittlere Laufgeschwindigkeit
des Torpedos noch erhöhen können, da man in den Schnellaufzeiten auf jegliche Ortungsmöglichkeit ver-
» ziehten kann und nicht mehr auf eine Anpassung an die
akustischen Gegebenheiten angewiesen ist. Man kann einen Torpedo in wenigen Sekunden auf die der
Antriebsleistung entsprechende Geschwindigkeit beschleunigen und ebenso schnell verzögern und daher die
Lauschlaufintervalle verhältnismäßig kurz halten. Die Zeitdauer für die verringerte Geschwindigkeit wird
bestimmt durch die Zeit für das Abklingen des Fahrtstörpegels und die Zeit, die bei verkleinertem
Störpegel zum Erfassen des Zieles und Speichern der Zieldaten erforderlich ist. Ein besonders schnelles
Erfassen des Zieles ist möglich, wenn der Winkelbereich vor dem Torpedo, in welchem das Ziel auftreten kann,
durch eine Empfangsgruppe mit mehreren sich überlappenden Richtcharakteristiken gleichzeitig überwacht
wird. Das Verfahren nach der Erfindung ist aber auch durchaus anwendbar, wenn der Winkelbereich vor dem
Torpedo durch Schwenken einer scharf gebündelten Suchcharakteristik über den Winkelbereich überwacht
wird.
Vorteilhaft wird man bis zur ersten akustischen Zielauffassung mit längeren Perioden für die Umschal- bi
tung auf Langsamlauf und mit längeren Lauschlaufintervallen fahren, dagegen nach der akustischen Zielauffassung
von den längeren auf kürzere Umschaltperioden und Lauschlaufintervalle umschalten.
Eine wesentliche Verkürzung der Lauschlaufinterval Ie ist dadurch zu erreichen, daß diese Zeiten mit
wachsendem akustischem Nutz-/Störverhältnis verkürzt werden. Zum selben Zweck kann auch das Maß
der Geschwindigkeitsverringerung mit zunehmendem Zielpegel verkleinert werden. Dies kann auf besonders
einfache Weise dadurch geschehen, daß nach akustischer Zielauffassung bei verringerter Geschwindigkeit
unverzüglich auf Schnellauf umgeschaltet wird. Diese Verkürzung der Lauschlaufintervalle kann ferner dazu
ausgenutzt werden, um den Zeitabstand zwischen aufeinanderfolgenden Geschwindigkeitsverringerungen
mit wachsendem akustischem Nutz-/Störverhältnis zu verkürzen.
Die Erfindung sei anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 in schematischer Darstellung einen Torpedo mit einer Vorrichtung nach der Erfindung,
Fig.2 ein Diagramm der Laufgeschwindigkeit des
Torpedos nach F i g. 1,
F i g. 3 ein Diagramm der Ortungsreichweite für einen Geschwindigkeitsverlauf nach F i g. 2,
Fig.4 ein Relaiskontaktdiagramm für die Vorrichtung
nach F i g. 1 in Verbindung mit den Diagrammen für Laufgeschwindigkeit und Ortungsreichweite nach
F i g. 2 und 3,
F i g. 5 ein Weg- und Ortungsdiagramm zu F i g. 2 bis 4
für einen Torpedo nach F i g. 1 bei Anwendung einer Schaltung zur Steuerung des Torpedos nach dem
Verfahren der Hundekurve und
Fig.6 ein entsprechendes Weg- und Ortungsdiagramm für einen Torpedo mit Schaltung zur Steuerung
nach dem bekannten Verfahren der Proportional-Navigation.
Der in der Zeichnung dargestellte Torpedo ist mit einer Einrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung
versehen, bei dem das Ziel, z. B. das verfolgte Schiff, vom Torpedo selbst akustisch geortet und der
Torpedokurs entsprechend den dabei ermittelten Zieldaten korrigiert wird.
Eine derartige Einrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung gehört zum bekannten Stand der Technik und
ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Diese Einrichtung^ kann auf verschiedene Art und Weise
aufgebaut sein und nach verschiedenen Verfahren arbeiten; sie ist in der Zeichnung durch den Block 1
angegeben und befindet sich im allgemeinen im Kopfteil des Torpedos. Sie enthält eine akustische Richt-Empfangsanordnung
als wesentlichsten Teil, die aus akustischen Informationen aus einem Winkelbereich
von ±<x von z. B. ±60° die Richtung des Zieles mit z. B.
±2° Genauigkeit feststellt und in einer dem jeweils angewandten Verfahren der Zielsuchsteuerung angepaßten
Weise zur Korrektur des Torpedokurses K1 benutzt, bei einem Zielsuchsteuerverfahren, bei welchem
der Torpedo das Ziel nach einer sogenannten Hundekurve verfolgt, beispielsweise in der Weise, daß
Zielablagen aus der Vorausrichtung oder Kursrichtung Kt durch die Kurskorrektur fortgesetzt ausgeglichen
werden; bei der Zielsteuerung nach dem Verfahren der Proportional-Navigation dadurch, daß die Differenz der
raumfest gemessenen beiden letzten Peilungen zur proportionalen Kurskorrektur herangezogen wird. Im
ersteren Fall wird also der Kurs des Torpedos durch die Einrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung so
korrigiert, daß das Ziel möglichst genau in der Kursrichtung oder Vorausrichtung Kt gesehen wird und
im zweiten Fall so, daß das Ziel möglichst ständig unter
einem vorgegebenen Winkel zur Vorausrichtung K/
gesehen wird. Neben diesen bekanntesten Verfahren der Zielsuchsteuerung gibt es aber auch noch andere
Verfahren. Auch auf diese ist die Erfindung, die im folgenden näher beschrieben werden soll, anwendbar.
Die folgende Darstellung setzt ferner eine Einrichtung zur akustischen Selbststeuerung voraus, bei
welcher der Winfcelbereich ±oc vor dem Torpedo durch
Schwenken einer scharf gebündelten Suchcharakteristik 2 überwacht wird. Das Schwenken dieser Suchcharakteristik
kann, wie in der Zeichnung dargestellt ist, durch Schwenken eines entsprechenden Richtempfängers 3
oder in an sich bekannter Weise durch elektrische Kompensationsmittel in Verbindung mit einer Empfängergruppeerfolgen.
Der dargestellte Torpedo ist mit einer Einrichtung versehen, durch welche die Geschwindigkeit während
seines Laufes von Zeit zu Zeit vorübergehend verringert wird, um für die akustische Auffassung
dienende Lauschlaufintervalle TL zu gewinnen. Es wechseln dann große Schnellaufintervalle TSund kleine
Lauschlaufintervalle TL miteinander ab. Diese Einrichtung arbeitet im dargestellten Beispiel mit einer
Umschaltung der Betriebsspannung U\ für den Antriebsmotor 4 des Torpedos. Zu diesem Zweck ist ein
Umschalter 5 vorgesehen, der den Motor 4 wechselweise an die Gesamtspannung Ui der Spannungsquelle 6
oder an eine Anzapfung 7 der Spannungsquelle mit der Teilspannung Uz legt. Die Schaltzeiten für U\ und Ui
werden durch eine Nockenscheibe 8 bestimmt, die von einem Motor 9 angetrieben wird.
Der Takt der Umschaltung zwischen Ui und Ui wird
durch die Laufgeschwindigkeit des Motors 9 bestimmt und diese Laufgeschwindigkeit ist ebenfalls umschaltbar
mit Hilfe eines Schalters 10, durch welchen der Motor 9 an die Gesamtspannung L4 einer Spannungsquelle 11
oder an eine Anzapfung 12 dieser Spannungsquelle mit der Teilspannung Us gelegt wird.
Die Umschaltung der Motorspannung von der kleineren Spannung i/5 auf die größere Spannung Us,
erfolgt bei Ansprechen eines Relais A, durch dessen Kontakt au dieses y4-Relais erhält Strom, sobald die
Empfangseinrichtung 1 eindeutige Informationen über das Vorhandensein eines Zieles im Überwachungsbereich
erhält. Durch einen Haltekontakt ai w#d nach der
Zielauffassung der Umschaltkontakt a\ des Α-Relais in seiner Umschaltstellung gehalten, so daß der Motor 9
nach Zielauffassung mit schneller Geschwindigkeit weiterläuft und dadurch der Takt der Geschwindigkeitsumschaltung
des Torpedos schneller, z.B. doppelt so schnell als vor der Zielauffassung, wird. Wie aus dem
Diagramm der Torpedolaufgeschwindigkeit nach Fig.2 zu ersehen ist, wird dadurch nicht nur die
Umschalthäufigkeit vergrößert bzw. die Umschaltperiode verkürzt, es werden dadurch auch die Lauschlaufintervalle
TL kürzer.
Bei Zielauffassung wird ferner ein Relais B erregt, und zwar mit einer gewissen Zeitverzögerung, die durch
einen zum Relais parallelliegenden Ladekreis mit Kondensator C und Ladewiderstand R bestimmt wird.
Durch einen Relaiskontakt bi des ß-Relais wird bei
Ansprechen dieses Relais von der niedrigen Spannung E/2 auf die hohe Spannung Ui umgeschaltet, noch bevor
diese Umschaltung durch die Nockenscheibe 8 erfolgen würde, wenn nur der Zielkontakt bei verringerter
Torpedogeschwindigkeit so frühzeitig aufgenommen wird, daß, unter Berücksichtigung der Ansprechverzögerung
durch den Zeitkreis C-R, das B-Relais anspricht,
noch bevor der Zeitpunkt für die Umschaltung auf höht Laufspannung durch die Nockenscheibe 8 gekommen
ist. Dadurch wird erreicht, daß die Lauschlaufintervalle TL der verringerten Laufgeschwindigkeit mit wachsendem
akustischem Nutz-/Störverhältnis verkürzt werden. Erfolgt die Umschaltung durch das B-Relais bereits,
bevor die Torpedolaufgeschwindigkeit nach Umschaltung auf die niedrigere Spannung Ui auf den
Gleichgewichtswert Vl abgesunken ist, so wird außerdem hierdurch das Maß der Geschwindigkeitsverringerung
mit zunehmendem Zielpegel verkleinert, wie aus dem Verlauf der gestrichelten Geschwindigkeitskurve
für Vi. in F i g. 2 zu ersehen ist.
Von der Nockenscheibe 8 wird ein Synchronisierkontakt 13 betätigt, durch welchen bei Beginn jedes
Lauschlaufintervalls TL verringerter Geschwindigkeit, ein Synchronisierimpuls auf die Zielsuchsteuereinrichtung
1 gegeben wird, derart, daß die Suchcharakteristik 2 bei Beginn jedes Lauschlaufintervalls TL eine der
beiden Grenzstellungen einnimmt und die Absuchung des Gesamtwinkelbereiches von dieser Grenzstellung
aus beginnt. Dadurch wird vermieden, daß unnötig ^ große Suchzeiten bis zur jeweiligen Erfassung des -.^
gesamten Winkelbereichs bei verlangsamter Laufgeschwindigkeitvergehen.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Schaltung sei nunmehr anhand der Diagramme nach F i g. 2 bis 6
ausführlicher erläutert.
Die maximal mögliche Ortungsreichweite einer akustischen Ortungseinrichtung läßt sich nur bei
minimalem Eigenstörpegel, d. h. bei einer Torpedogeschwindigkeit, erzielen, bei der der Fahrtstörpegel dem
des allgemeinen Umgebungsgeräusches bei Seegang 1 bis 2 entspricht. Diese akustisch optimale Geschwindigkeit
hängt weitgehend von dem Torpedotyp und der Torpedolauftiefe ab. Angenähert kann diese optimale
Geschwindigkeit jedoch mit 9 m/sec angenommen werden. Einer Zunahme der Geschwindigkeit um
1,5 m/sec entspricht ein Anwachsen des Störpegels auf den doppelten Wert. Ein um 6 m/sec schnellerer
Torpedo mit einer Geschwindigkeit V= ungefähr 30 kn
hat demnach einen um achtmal höheren Eigenstörpegel und bei Vernachlässigung des Einflusses der Dämpfung
von Schallwellen im Wasser in Abhängigkeit von der M
Ortungsfrequenz nur ein Achtel der passiven Ortungsreichweite. Wenn auch bei höheren Ortungsfrequenzen,
die bei Torpedos wegen der geringeren Schallwandlerabmessungen
meist verwendet werden, bei großen Ortungsreichweiten die oben angegebenen Werte nicht
ganz erreicht werden mögen, so bleibt doch die Tatsache bestehen, daß sich die passive Ortungsreichweite
schneller Torpedos durch zeitweiliges Herunterschalten der Torpedogeschwindigkeit um ein Vielfaches
steigern läßt. Diese Steigerung der Ortungsreichweite Rp ist in F i g. 3 als Funktion der Zeit, zugehörig zu dem
Diagramm der Laufgeschwindigkeit nach F i g. 2 dargestellt. Während der Schnellaufzeiten TS hat die
Ortungsreichweite Rps einen Kleinstwert und steigt
während der Lauschlaufintervalle TL auf den Wert Rpi
an, der etwa das Achtfache des Wertes Rps beträgt.
Solange das Zielobjekt akustisch noch nicht aufgefaßt worden ist, weil der Zielpegel noch kleiner ist als der
Umgebungsgeräuschpegel bei Seegang 1 bis 2 bzw. der
(Λ Torpedofahrtstörpegel bei der Geschwindigkeit VJl,
wird der Takt der Umschaltung von schneller Laufgeschwindigkeit Vs auf langsame Laufgeschwindigkeit
Vl und mit ihm die Länge der Schnellaufzeiten TS
und der Lauschlaufintervalle TL durch die mit geringer
Geschwindigkeit des Motors 9 bei der Motorspannung Us bestimmte Umlaufgeschwindigkeit der Nockenscheibe
8 bestimmt. In Fig.5 und 6 ist der vom Torpedo
durchlaufene Weg dargestellt und in Abhängigkeit
davon der von der akustischen Ortungseinrichtung jeweils erfaßte Überwachungsbereich.
Zur sicheren Erfassung aller Ziele im gesamten Suchbereich, der bei Langsamlauf durch die große
Ortungsreichweite Rpi bestimmt ist, darf man die
Schnellaufzeiten nicht zu lang machen. Die Zeitdauer
für den Torpedoschnellauf bestimmt sich aus der geschätzten passiven Mindestansprechweite Rpr beim
Torpedolangsamlauf oder Lauschlauf abzüglich einer Sicherheitsstrecke für die Reaktionszeit des Torpedos.
Nimmt man diese Strecke z. B. mit 900 m an und die Torpedoschnellaufgeschwindigkeit mit 20m/sec, so
kann der Torpedo wechselweise 45 see schnell und darauf 15 see langsam laufen.
Die Länge der Lauschlaufintervalle TL wird mitbestimmt aus der Zeit für die maximale Dauer bis zum
Zielerfassen und Speichern der Zieldaten, die beim Suchschwenken der Empfangsanordnung z. B. 10 see
betragen mag. Hinzu kommt noch die Zeitdauer für das Abklingen des Fahrtstörpegels, die mit 5 see angenommen
werden mag. Bei einer Geschwindigkeit von 9 m/sec während der Zeit TL und einer Geschwindigkeit
von 20 m/sec während der Zeit TS ergibt sich für die beschriebene Phase des Torpedolaufes mit dem
Verhältnis TS/TL=3 eine mittlere Torpedogeschwindigkeit
von
(9 + 3-20): 4 = 17,2 m/sec
oder 86% der maximalen Geschwindigkeit. Dieses Ergebnis wird noch durch die Maßnahmen zur relativen
Verkürzung der Lauschlaufintervalle TL nach Auffassung des Zieles weiterhin wesentlich verbessert.
Wie aus F i g. 5 und 6 zu ersehen ist, wird während der Schnellaufzeit von 45 see der gesamte Winkelbereich
dreimal abgesucht, jedoch nur mit der kleinen Ortungsreichweite Rps. Anschließend wird im Lauschlaufintervall
TL der Winkelbereich einmal überstrichen, und zwar mit einer beispielsweise zehnmal größeren
Ortungsreichweite Rpi. Die überwachten Gebiete G in
aufeinanderfolgenden Lauschlaufintervallen TL überlappen einander, wobei nur verhältnismäßig kleine
Randgebiete Grim Gebiet großer Reichweite entstehen,
in denen etwa vorhandene Zielobjekte nicht mehr erfaßt werden.
Es werde angenommen, daß das Schiff, auf welches der Torpedo abgeschossen worden ist, sich auf dem
Zielkurs K2 bewegt und sich in dem Zeitpunkt, in dem
sich der Torpedo auf seinem zunächst geraden Kurs Kt
bis zum Punkt Pi bewegt hat, an der Stelle Z\ befindet. Man sieht, daß die Ortungsreichweite beim Schnellauf
des Torpedos ein Erfassen des Zieles noch lange nicht ermöglicht, während in dem voraufgehenden Lauschlaufintervall
das Ziel bereits dicht bei dem durch die große Ortungsreichweite Rpi erfaßten Bereich G liegt
und vom Punkt P\ aus durch Ortung bei Langsamlauf erstmalig in den Bereich G hineinfällt. Sogleich nach
Erfassung des Zieles wird das Absuchen des Winkelbereiches durch die Empfangseinrichtung 1 nicht fortgesetzt,
vielmehr die Empfangsapparatur in der ermittelten Richtung /Ί-Ζι zum Ziel raumstarr festgehalten,
während gleichzeitig der Kurs des Torpedos K1 auf diese
Richtung P\—Z\ korrigiert wird. Gleichzeitig wird der Takt der Umschaltung von Schnell- auf Langsamlauf,
wie bereits oben ausgeführt wurde, durch Umschaltung des Taktgebers 9 auf hohe Laufgeschwindigkeit
beschleunigt, wodurch sich die Zeiten TS und TL für Schnell- und Langsamlauf entsprechend verkürzen (vgl.
Fig.2). Die Lauschlaufintervalle TL folgen auf diese
Weise so schnell hintereinander, daß ein Auswandern des Zieles aus der Richtkeule 2 der Empfangsanordnung
nicht möglich ist. In jedem folgenden Lauschlaufintervall wird daher das Ziel erneut erfaßt und seine
Abweichung aus der vorher gemessenen Zielrichtung Pi-Z] entsprechend dem Winkel zwischen den beiden
Zielrichtungen P\—Z\ und Pz-Zi gemessen und der
Torpedokurs fortlaufend auf die neue Zielrichtung, im vorliegenden Fall auf die Zielrichtung P2—Zi korrigiert.
Der Torpedo verfolgt das Ziel auf diese Weise nach einer sogenannten Hundekurve K,n-
Bei weiterer Annäherung an das Ziel werden die Lauschlaufintervalle, wie oben beschrieben, durch
früheres Ansprechen der akustischen Empfangseinrichtung weiter verkürzt, bis schließlich der Torpedo sich
dem Ziel so weit genähert hat, daß das Ziel auch schon in den Bereich mit kleiner Ortungsreichweite Rps bei
Schnellauf hineinfällt. Alsdann wird eine Umschaltung auf Langsamlauf überhaupt nicht mehr vorgenommen,
sondern der Torpedo läuft mit seiner maximalen Geschwindigkeit weiterhin auf der Hundekurve bis zum
Erreichen des Zieles.
In Fig.6 ist der Vollständigkeit halber noch dargestellt, wie die Laufverhältnisse bei einer Zielsuchsteuerung
nach dem Verfahren der Proportional-Navigation liegen. Nach dem ersten Erfassen des Zieles vom
Punkt P\ aus wird die Zielrichtung P1—Z1 raumstarr
gespeichert, aber im Gegensatz zum Hundekurveverfahren der Torpedokurs zunächst nicht geändert. Im
nächsten Lauschlaufintervall wird die dann gemessene Zielrichtung P2—Z1 mit der gespeicherten Zielrichtung
P1—Z1 verglichen und der Torpedokurs um einen Winkel φ\ korrigiert, der proportional dem Differenzwinkel
zwischen den Richtungen Pi — Z] und Pz — Zi ist.
Nach mehrmaliger Korrektur erreicht der Torpedo allmählich den richtigen Vorhaltekurs, nämlich dann,
wenn «=0 wird. Eine bei folgenden Messungen festgestellte Abweichung wird dann auf die gleiche
Weise zur Korrektur des Torpedokurses benutzt. Durch dieses Verfahren der Proportional-Navigation erreicht
man, daß der Torpedo das Ziel auf dem sogenannten Kollosionskurs KtK ansteuert. Der Aufwand für diese
Steuerung ist nur wenig größer als beim Hundekurvenverfahren. Die Proportional-Navigation hat den Vorteil,
daß die Torpedobahnkurve kürzer wird als beim Hundekurvenverfahren, so daß Torpedoangriffe gegen
schnellere Ziele möglich sind und darüber hinaus Ausweichbewegungen des Zieles weniger Aussicht auf
Erfolg haben.
Ferner wird bei diesem Verfahren natürlich auch eine
schnellere Annäherung und Abnahme der Langsamlaufperiode und somit eine größere durchschnittliche
Torpedogeschwindigkeit erzielt. Mit dem Umschalten auf die schnellere Folge von Schnell- auf Langsamlauf
nach dem Erfassen des Zieles ergibt sich automatisch die mit Annäherung an das Ziel erforderliche Erhöhung der
Bandbreite des Lenkregelkreises, die sich einige hundert Meter vor dem Ziel nochmals dadurch stark erhöhen
läßt, daß das Ziel dann auch bei der hohen Torpedogeschwindigkeit ständig geortet und somit
kontinuierlich vermessen werden kann.
Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen und andere Ausführungen möglich. So
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ist die Erfindung nicht nur bei Torpedos mit akustischer Selbststeuerung anwendbar, sondern kann mit dem
Erfolg erhöhter Treffsicherheit auch bei Torpedos angewandt werden, die von einer akustischen Ortungsstation aus, insbesondere nach dem Zieldeckungsverfah-
ren, zum Ziel gesteuert werden. Bei diesem Verfahren wird der Torpedo durch Fernsteuerung von der
akustischen Ortungsstation aus auf der Verbindungsgeraden zwischen der Ortungsstation und dem Ziel
gehalten. Hierbei wird naturgemäß der Empfang des Zielgeräusches durch das Fahrtgeräusch des Torpedos
wesentlich gestört, so daß sich durch zeitweiliges Herabsetzen der Laufgeschwindigkeit des Torpedos das
Erfassen des Zieles sowohl auf der Ortungsstation als auch im Torpedo herbeiführen läßt.
Bei Überwachung des Winkelbereiches vor dem Torpedo oder des in Zielrichtung liegenden Winkelbereiches
von der Ortungsstation aus durch eine Empfangsgruppe mit mehreren sich überlappenden
Richtcharakteristiken wird die bei dem Langsamlauf benötigte Zeit zur Erfassung der Zieldaten bedeutend
verkürzt. Dabei erfolgt zwar die Richtungsbestimmung auch durch eine Winkelabtastung, jedoch kann diese
Abtastung so schnell vor sich gehen, daß sie praktisch
nicht ins Gewicht fällt und beispielsweise in 0,5 see vollzogen ist. Bei solchen Zielsucheinrichtungen ist es
daher nicht erforderlich, nach dem Auffassen des Zieles die Abtastung des Winkelbereiches aufzugeben; je nach
dem angewandten Zielsteuerungsverfahren ist lediglich eine Speicherung der Zielrichtung vorzunehmen.
Die beschriebenen Beispiele beziehen sich auf Verfahren der passiven Ortung, bei denen nur der
akustische passive Zielpegel (z. B. Schraubengeräusch) zur Richtungs- und gegebenenfalls Entfernungsbestimmung
benutzt wird. Die Erfindung läßt sich in gleicher Weise bei aktiven Sonarverfahren einsetzen, bei denen
die Echos der Zielobjekte zur Richtungs- und Entfernungsbestimmung nach dem akustischen Rückstrahlverfahren
benutzt werden.
Um in der letzten Phase des Laufes den Zielkontakt ununterbrochen aufrechtzuerhalten, auch wenn die
Ortungsreichweite bei Schnellauf hierzu noch nicht ausreicht, kann nach bestimmter Annäherung und/oder
Überschreiten eines bestimmten Zielpegels die Laufgeschwindigkeit des Torpedos von einem herabgesetzten
Wert allmählich gesteigert werden, derart, daß der Zielkontakt ständig aufrechterhalten wird.
Bei Steuerung des Torpedos durch Fernlenkung, sei es mit akustischer Ortung von einer Ortungsstation aus,
z. B. im Zieldeckungsverfahren, oder mit akustischer Ortung vom Torpedo aus und Übertragung der
Zieldaten zur Beobachtungsstation durch Funk oder Draht, kann man das Zeitprogramm der Laufgeschwindigkeit
auch willkürlich von Hand oder mit Hilfe von Rechnern durch Fernsteuerung bestimmen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (18)
1. Verfahren zur akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos mit umschaltbarer Geschwindigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit während des Laufes zu wiederholten
Malen für jeweils eine begrenzte Zeitdauer (Lauschlaufintervalle TL) verringert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein größerer Winkelbereich vor dem
Torpedo durch eine Empfangsgruppe mit mehreren sich überlappenden Richtcharakteristiken überwacht
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein größerer Winkelbereich vor dem
Torpedo durch Schwenken einer scharf gebündelten Suchcharakteristik über den Winkelbereich überwacht
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgter akustischer
Zielauffassung von längeren auf kürzere Lauschlaufintervalle (TL) umgeschaltet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauschlaufintervalle (TL)
mit wachsendem akustischem Nutz-/Störverhältnis verkürzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Maß der Geschwindigkeitsverringerung mit zunehmendem Zielpegel verkleinert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach akustischer Zielauffassung
bei verringerter Geschwindigkeit unverzüglich auf Schnellauf umgeschaltet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitabstand zwischen
aufeinanderfolgenden Geschwindigkeitsverringerungen mit wachsendem akustischem Nutz-Störverhältnis
verkürzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach bestimmter Annäherung
und/oder Überschreiten eines bestimmten Zielpegels die Laufgeschwindigkeit von einem herabgesetzten
Wert nur noch gesteigert wird, und zwar so langsam, daß der Zielkontakt ständig aufrechterhalten
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Torpedos
nach dem an sich bekannten Verfahren der Hundekurve erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Differenz der raumfest gemessenen Peilungen zwischen den jeweils letzten
beiden Langsamläufen zur Kurskorrektur nach dem bekannten Verfahren der Proportional-Navigation
herangezogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Anwendung bei Torpedos, die in an sich
bekannter Weise von einer akustischen Ortungsstation aus, insbesondere nach dem Zieldeckungsverfahren,
zum Ziel gesteuert werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 12 bei Torpedos mit akustischer
Zielsucheinrichtung und Kurskorrektureinrichtung sowie einer Einrichtung zur Umschaltung der
Laufgeschwindigkeit während des Laufes, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Umschal-
tung der Laufgeschwindigkeit durch einen Zeitprogrammgeber
(8, 9) mit Umschaltung auf Langsam lauf in mit Abstand wiederholten Intervallen (Lauschlaufintervalle ^Zugesteuert wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitprogrammgeber (8, 9)
mit veränderlichem Takt arbeitet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Takt des Zeitprogrammgebers
(8, 9) durch die akustische Zielsucheinrichtung (1) gesteuert wird.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Takt des Zeitprogrammgebers (8, 9) durch ein erstes Zielkontaktrelais (A)
bleibend erhöht wird.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 und/oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Zielkontaktrelais
(B) zur Rückschaltung auf Schnellauf bei Zielauffassung unabhängig vom Takt des Zeitprogrammgebers
(8,9) vorgesehen ist, dessen Schaltung mit einer Ansprech- sowohl als auch Abfallverzögerung
behaftet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die akustische Zielsucheinrichtung
(1) mit dem Zeitprogrammgeber (8, 9) für die Geschwindigkeitsumschaltung synchronisiert ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0090465 DE1481225C1 (de) | 1966-12-24 | 1966-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos mit umschaltbarer Geschwindigkeit |
IT2424367A IT1019504B (it) | 1966-12-24 | 1967-12-21 | Sistema e dispositivo per la guida acustica di siluri verso un bersaglio |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0090465 DE1481225C1 (de) | 1966-12-24 | 1966-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos mit umschaltbarer Geschwindigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1481225C1 true DE1481225C1 (de) | 1978-02-09 |
Family
ID=6985319
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966B0090465 Expired DE1481225C1 (de) | 1966-12-24 | 1966-12-24 | Verfahren und Vorrichtung zur akustischen Zielsuchsteuerung von Torpedos mit umschaltbarer Geschwindigkeit |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
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IT (1) | IT1019504B (de) |
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DE3318763A1 (de) | 1983-05-24 | 2011-03-31 | Atlas Elektronik Gmbh | Verfahren zur Abwehr akustisch gelenkter Torpedos |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT1019504B (it) | 1977-11-30 |
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