DE2630565A1 - Kautschukartige kunststoffgemische und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Kautschukartige kunststoffgemische und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
"Kautschukartige Kunststoffgemische und Verfahren
zu ihrer Herstellung"
Die Erfindung betrifft kautschukartige Massen in Form eines Gemisches aus Polymeren oder Copolymeren von konjugierten
Dienen mit vier oder fünf Kohlenstoffatomen je Molekül oder deren Copolymeren mit einer vinylaromatischen Verbindung;
insbesondere bezieht sich die Erfindung auf solche Massen mit einem Optimum an wünschenswerten Eigenschaften,
besonders im Hinblick auf die Eigenschaft des "Kaltfließens"
und auf die Verarbeitungsfähigkeit der Massen. Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung derartiger
Massen.
Polymere und Copolymere der oben erwähnten Art, wie sie
in den letzten Jahrzehnten entwickelt wurden, wie Polybutadien, Polyisopren und ütyrol-Butadien-Kautschuke haben
wertvolle physikalische Eigenschaften, die sie für viele wichtige Verwendungszwecke geeignet machen; insbesondere dienen
sie als Ausgangsstoffe bei der Herstellung von hoch beanspruchbaren
Reifen für Automobile.
609884/1163
Die hier in Frage kommenden bekannten Hassen weisen zwar gewöhnlich eine Kombination von wünschenswerten Eigenschaften
auf, Jedoch ist das Verhalten dieser Produkte, insbesondere im unvulkanisierten Zustand, oft nicht
ganz befriedigend. So entstehen beispielsweise beim Lagern, Abpacken und beim Transport gewöhnlich Schwierigkeiten,
die auf eine ungenügende Widerstandsfähigkeit gegenüber dem "Kaltfließen" beruhen, während Produkte mit befriedigenden
Kaltfließeigenschaften oft eine schlechte Verarbeitbarkeit zeigen und umgekehrt. (Unter "Kaltfließen11 - cold flow·
ist hier eine irreversible Verformung unter Beanspruchung bei Normaltemperatür oder bei tieferen Temperaturen
zu verstehen).
Es wurden daher bereits in der Vergangenheit viele Versuche gemacht, zu Kassen zu kommen, die hinsichtlich der
oben erwähnten Eigenschaften ein besseres Verhalten aufweisen.
So sind in der US-PS 3 278 644 verschiedene Butadien-Homopolymere
beschrieben, bei denen die relative Viskosität in Lösung (inherent viscosity) verschiedene Werte, z.B.
von 0,75 bis 3 (in der Hauptsache eis) bzw. von 6 bis
aufweist. In der US-PS 3 281 389 sind Gemische beschrieben,
die sich beispielsweise aus cis-Polybutadien-Kautschuk
mit einer Mooney-Viskosität (ML 1+4 bei 1000O) von 35 bis
55 und einem flüssigen linearen Polybutadien mit einer
Grundviskosität (intrinsic viscosity) von 0,1 bis 1,2 dl/g
zusammensetzen. Auch die US-PS 3 242 129 betrifft Gemische aus einem cis-Polybutadieii und einem flüssigen Polybutadien
mit endständigen Carboxylgruppen.
Während die vorerwähnten Patentschriften sich auf Polymere
und/oder Copolymere mit im wesentlichen linearer Struktur beziehen, beschreibt die GB-PS 1 223 079 die Verwendung von
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Polymeren von verzweigter Konfiguration. Sie werden
erhalten, wenn man die Polymerisation in Anwesenheit
eines Alkyllithium-Initiators durchführt und das resultierende Polymer mit endständigen Lithiumatomen mit einem Diester eines einwertigen Alkohols und einer zweiwertigen Säure, wie Diäthyladipat, umsetzt. Verzweigte Polymere
waren bereits bekannt aus der US-PS 3 281 $83* Sie werden auf gleiche Weise hergestellt, wobei man von konjugierten Dienen oder vinylsubstituierten aromatischen Verbindungen als Monomere ausgeht und das resultierendePolymer mit
einem endständigen Lithiumatom dann mit einer Verbindung
umsetzt, die mindestens drei reaktionsfähige Stellen aufweist, die fähig sind, mit der Kohlenstoff-Lithium-Bindung des Polymers zu reagieren, wie Polyepoxide, Polyisocyanate, Polyester, Polyhalogenide und dergleichen. Die so erhältlichen langkettigen verzweigten Polymeren können außerdem mit anderen Polymerarten, z.B. mit einem im wesentlichen
linearen cis-Polybutadien vermischt werden.
erhalten, wenn man die Polymerisation in Anwesenheit
eines Alkyllithium-Initiators durchführt und das resultierende Polymer mit endständigen Lithiumatomen mit einem Diester eines einwertigen Alkohols und einer zweiwertigen Säure, wie Diäthyladipat, umsetzt. Verzweigte Polymere
waren bereits bekannt aus der US-PS 3 281 $83* Sie werden auf gleiche Weise hergestellt, wobei man von konjugierten Dienen oder vinylsubstituierten aromatischen Verbindungen als Monomere ausgeht und das resultierendePolymer mit
einem endständigen Lithiumatom dann mit einer Verbindung
umsetzt, die mindestens drei reaktionsfähige Stellen aufweist, die fähig sind, mit der Kohlenstoff-Lithium-Bindung des Polymers zu reagieren, wie Polyepoxide, Polyisocyanate, Polyester, Polyhalogenide und dergleichen. Die so erhältlichen langkettigen verzweigten Polymeren können außerdem mit anderen Polymerarten, z.B. mit einem im wesentlichen
linearen cis-Polybutadien vermischt werden.
Wenn auch die erwähnten Massen bzw. Gemische für die
Praxis zu gewissen Verbesserungen geführt haben, wurde
die Arbeit an der Verbesserung der wünschenswerten Eigenschaften der betreffenden Polymermassen doch fortgesetzt. Die Erfindung betrifft nun als Resultat dieser weiteren
Forschungsarbeit neuartige Massen mit ausgezeichneten
Eigenschaften, insbesondere was sowohl das Verhalten beim Kaltfließen wie die Verarbeitbarkeit betrifft. Die erfindungsgemäßen Polymer— oder Copolymergemische entsprechen
einer großen Zahl von Anforderungen, wie sie die Praxis
stellt.
Praxis zu gewissen Verbesserungen geführt haben, wurde
die Arbeit an der Verbesserung der wünschenswerten Eigenschaften der betreffenden Polymermassen doch fortgesetzt. Die Erfindung betrifft nun als Resultat dieser weiteren
Forschungsarbeit neuartige Massen mit ausgezeichneten
Eigenschaften, insbesondere was sowohl das Verhalten beim Kaltfließen wie die Verarbeitbarkeit betrifft. Die erfindungsgemäßen Polymer— oder Copolymergemische entsprechen
einer großen Zahl von Anforderungen, wie sie die Praxis
stellt.
Die erfindungsgemäßen kautschukartigen Kunststoffmassen
sind Gemische mit einem Gehalt an Polymeren oder Copolymeren von einem oder mehreren konjugierten Dienen mit 4 oder 5
C-Atomen je Molekül oder deren Copolymeren mit einer vinyl-
sind Gemische mit einem Gehalt an Polymeren oder Copolymeren von einem oder mehreren konjugierten Dienen mit 4 oder 5
C-Atomen je Molekül oder deren Copolymeren mit einer vinyl-
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aromatischen Verbindung, in welchen der eine Teil (A) zu mindestens 60 Gew.-?» aus Komponenten besteht, die
modifiziert worden sind durch Verzweigungen, von denen jede mindestens 20 Monomereinheiten enthält; ein anderer Teil
(B) besteht aus ebenso modifizierten verzweigten und/oder linearen Komponenten, wobei jedoch vorgesehen ist,
daß die Intrinsic-Viskosität (Grundviskosität) des Gemisches
aus (A) und (B) innerhalb des Bereiches von 1,3 bis 5 dl/g liegt, daß das Verhältnis der Intrinsic-Viskosität
von A zu derjenigen von B mindestens 3 uod
hö'chstens 50 beträgt und daß die Menge des Teiles A im Gemisch
innerhalb eines Bereiches von 40 bis 94- Gew.-% liegt. Die Intrinsic-Viskositäten sind dabei bestimmt in
Toluol bei 25°C gemäß der ISO-Jßmpf ehlung E 1628 (s. auch
Ulimann, Bd. H/1, S. 779)·
Der Teil A, oder mindestens 60 Gew.-/& davon, besteht aus
verzweigten (Co-)Polymeren, wobei die Verzweigungen Je
mindestens 20 Monomereinheiten enthalten, während der Rest - falls vorhanden - gewöhnlich aus im wesentlichen
linearen Strukturen zusammengesetzt ist. Polymere und/oder Copolymere, wie sie in den erfindungsgemäßen Massen
vorhanden sind, sind als solche bereits bekannt. Sie stammen vorzugsweise von konjugierten Dienen, wie Butadien
und Isopren, gegebenenfalls zusammen mit vinylaromatischen
Verbindungen, wie Styrol und Divinylbenzol. Die Polymerisation
wird in der Hegel in Anx^esenheit eines Alkyllithium-Initiators,
wie sec.-Butyllithrum durchgeführt und die so 'erhaltenen Polymeren mit endständigem Lithium
läßt man dann reagieren mit einem Kupplungsmittel, das zur Bildung von sog. "radialen" oder "sternförmigen"
Strukturen fähig ist (sh. z.B. US-PS 3 281 383 und
GB-PS 1 223 079). Als Kupplungsmittel eignen sich die in den Vorveröffentlichungen erwähnten Stoffe, z.B.
Polyepoxide, Polyisocyanate, Polyhalogenide, wie SiCl^,
■und Polyester, insbesondere Diester aus einem einwertigen
Alkohol und einer Dicarbonsäure, wo"bei das am meisten
bevorzugte Kupplungsmittel Diäthyladipat ist. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß Polyester, die von einer
einbasischen Carbonsäure abstammen, wie die Tristearate und die Trioleate von Glycerin, die unter anderen auch in
der Literatur vorgeschlagen wurden, nicht alle die Fähigkeit aufweisen, die für die erfindungsgemäßen
Massen notwendigen sternförmigen Komponenten zu erzeugen.
Die Menge an zur Polymerisation verwendetem Initiator bestimmt das Molekulargewicht, das man erreichen kann und
das gewöhnlich ausgedrückt wird im Wert der Intrinsic-Viskosität des Produktes, während die Menge an Kupplungsmittel
den Verzweigungsgrad, den man erreichen kann, "bestimmt. So führen höhere Anteile an Initiator zur
Bildung von (Co-)Polymeren mit niedrigerem Molekulargewicht, während man mit geringeren Anteilen höhere Molekulargewichte
erhält. Um eine maximale Verzweigung zu veranlassen, sollten sämtliche lithiumhaltigen Polymerketten
mit dem Kupplungsmittel reagieren und es sollten sämtliche reaktionsfähigen Stellen des Letzteren zum
Tragen kommen.
Das Kupplungsmittel muß daher in ausreichender Menge
anwesend sein, da sonst ein Teil der Polymerketten nicht damit reagieren können. Ein Überschuß an Kupplungsmittel
begünstigt allerdings andererseits die Entstehung von linearen Strukturen auf Kosten der gewünschten sternförmigen
Konfiguration. Geeignete Gemischkomponenten (Teil A) werden gewöhnlich erhalten, wenn man den Initiator
in einer Menge von 8 bis 120, insbesondere von 16 "bis 100 Milliäquivalent Alkyllithium je 100 Mol Monomer verwendet,
a O 9 8 8 4 / 1 1 6 3
_ L _
— it)
— it)
während die Menge an Kupplungsmittel vorzugsweise in dem Bereich von 0,5 bis 1,5? insbesondere
von 0,8 bis 1,2 Äquivalenten je Äquivalent Lithium
liegen sollte.
Während, wie bereits bemerkt, die verzweigten Komponenten
mindestens in einer Menge von 60 Gew.-/o anwesend sein müssen, ist es allgemein empfehlenswert, Komponenten
zu verwenden, von denen mindestens 75 Gew.-> in der erwähnten verzweigten Konfiguration vorliegen, Sie werden
vorzugsweise hergestellt durch Polymerisation von Butadien oder Isopren oder durch Copolymerisation dieser
Olefine mit Styrol, und nachfolgende Umsetzung mit dem Kupplungsmittel, wie oben beschrieben. Die resultierenden
Produkte, die allgemein als modifizierte (Co-)Polymere, z.B. als modifizierte· Styrol-Butadien-Copolymere und
insbesondere als modifizierte Polybutadiene bezeichnet werden können, haben sich als ausgezeichnete Gemischkomponenten
(die im Gemisch den Teil A darstellen) erwiesen.
Dieser Teil A des (Co^Polymergemisches hat gemäß einem
besonderen Gesichtspunkt der Erfindung im allgemeinen eine Intrinsic-Viskosität von 1,3 bis 10, insbesondere
von 1,5 bis 6 dl/g.
Der Teil B umfaßt Polymere und/oder Copolymere - linear und/oder verzweigt - die ebenfalls auf der Basis von
konjugierten Dienmonomeren, wie Butadien und Isopren
und gegebenenfalls - als Comonomer - einer vinylaromatischen Verbindung, wie Styrol oder Divinylbenzol
hergestellt worden sind. Die linearen (Co-)Polymeren sind vorzugsweise als einzige, mindestens aber als Hauptbestandteile
des Teils B anwesend. Anstattdessen können aber auch modifizierte (Co-)Polymere des oben beschriebenen
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Typs - die jedoch im Molekulargewicht davon abweichen nnwiitend
sein, vorzugsweise' in Anteilsmengen von höchstens
80 ü-ew.-v«, z.B. von 0 bis 40 Gew.-/».
Die linearen (Co-)Polymeren von Teil B können erhalten
werden durch Polymerisieren der in !"rage kommenden
Monomeren auf eine der üblichen Arten, z.B. durch Polymerisation in Anwesenheit eines Ziegler-Katalysators, etwa
eines Trialkylaluminium- oder Dialkylaluminiumchlorides oder TiGl.. Geeignet als Katalysator ist u.a. auch eine
Kombination aus einem Alkylaluminiumdihalogenid und einem Ni- oder Co-Halogenid. Im allgemeinen ist jedoch
die Durchführung der Polymerisation mib Hilfe eines Alkyllithiuminitiators
vorzuziehen. Diese Methode wird vorzugsweise auch angewandt zur Herstellung der modifizierten
(Go-$Polymeren, die erfindungsgemäß in Teil B anwesend
sein können. Im letzteren EaIl sollte sich der Polymerisation selbstverständlich eine Umsetzung des
Polymers mit endständigen Li-Atomen mit einem Kupplungselement anschließen,ähnlich wie dies oben für Teil A
erwähnt wurde. Auch hierzu eignet sich das Diäthyladipat recht gut.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Gemische haben die Komponenten von Teil B des (Co-)Polymergemisches
Intrinsic-Viskositäten im Bereich von 0,1 bis 2, insbesondere von 0,2 bis 1,5 dl/g.
Zusätzlich zu dem, was oben über die Komponenten der Teile A und B der erfindungsgemäßen Gemische gesagt wurde,
müssen weitere Bedingungen erfüllt sein. So muß, wenn man"die gewünschten günstigen Resultate erhalten will,
das mittlere Molekulargewicht von Teil A wesentlich höher sein als dasjenige von Teil B. Drückt man diese Forderung,
wie üblich, in Werten für die Intrinsic-Viskositäten aus, so ■muß erfindungsgemäß das Verhältnis der Inirinsic-Viskositäten
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-B-
der Teile A und B mindestens 3 "betragen und daif nicht
größer als etwa 50 sein . Vorzugsweise liegt dies Verhältnis im Bereich von 4 bis 20, insbesondere von
6 bis 12.
Was die Intrinsic-Viskosität (I.V.) des Gemisches aus den
Teilen A und B betrifft, die praktisch dem Durchschnitt für die Intrinsic-Viskositäten der betreffenden Komponenten,
berechnet auf ihr relatives Gewicht in dem Gemisch, entspricht, so wurde gefunden, daß diese mittlere
Intrinsic-Viskosität im Bereich von 1,3 bis 5 dl/g liegen sollte. Sie darf nicht allzu niedrig sein, damit
eine schädliche Einwirkung auf die Eigenschaften des Vulkanisates, das aus dem Gemisch bereitet werden
soll, vermieden wird. Ist jedoch andererseits die mittlere I.V. allzu hoch, so neigt das Gemisch dazu,
zu viskos zu werden. Besonders geeignete Werte für die Intrinsic-Viskosität liegen im Gebiet von 1,8 bis 4 dl/g.
Eine andere Bedingung betrifft schließlich das Anteilsverhältnis der Teile A und B im Gemisch. Erfindungsgemäß
muß die Henge an Teil A im Gemisch innerhalb des Bereichs von 40 bis 94 Gexv.-% liegen.' Innerhalb dieser
Grenzen können die Änteismengen weitgehend verschoben
werden. Als Hegel gilt jedoch, daß man vorzugsweise den Teil A in einer Menge von 60 bis 90, insbesondere
von 70 bis 85 % des Gemischgewichtes verwendet.
Wie gefunden wurde, spielt die Intrinsic-Viskosität der erfindungsgemäßen Gemische und ihre gewichtsmäßige Zusammensetzung
eine ausschlaggebende Rolle bei der Bestimmung der Mooney-Viskosität dieser Produkte. So
steigt die Mooney-Viskosität, wenn alle anderen Werte gleich
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bleiben, wesentlich, an, wenn die mittlere Intrinsic-Viskosität
zunimmt. Ein derartiger Anstieg ist auch zu beobachten, wenn der Anteil an sternförmigem hochmolekularem
Material (Teil A) höhere V/er te annimmt. Obgleich es zweifelhaft ist, ob die Mooney-Viskosität in
der Kautschuktechnik überhaupt eine Rolle spielt,ist sie doch nach wie vor eine wichtige Handelsbezeichnung.
Vorzugsweise soll daher die Mooney-Viskosität im Bereich von beispielsweise 15 bis 80 und insbesondere von
25 bis "50 liegen.
Zwecks Herstellung der erfindungsgemäßen Masse vermischt man Lösungen der (Co-JPolymerteile A und B in z.B. Cyclohexan,
Isopentan, η-Hexan oder dergleichen miteinander. Vorzugsweise wendet man die gleichen Lösungsmittel an,
wie bei der Herstellung der Teile A und B, z.B. ein Gemisch aus η-Hexan und Cyclohexan. Anstatt die
Polymerisationreaktionen getrennt durchzuführen, kann
man beispielsweise auch die Monomeren (copolymerisieren,
bis die gewünschte Intrinsic-Viskosität für den linearen Anteil erreicht worden ist, worauf man dann einen Teil
des "lebenden" (Co-)Polymers abtötet, indem man z.B. einen Alkohol, wie Methanol oder Isopropylalkohol zufügt.
Die (Co-)Polymerisation des übrig bleibenden lebenden (Co-)Polymers läßt man dann v/eiterlaufen, indem man
das Kupplungsmittel zugibt, wenn die gewünschte Intrinsic-Viskosität erreicht worden ist. Gemäß einer günstigen
Durchführungsform stellt man zuerst durch (Co-)Polymerianschrießendes
sation^Kuppeln und Zersetzung der Örgano-Lithiumverbin-
dungen auf übliche 'weise den verzweigten Teil her, worauf man wieder mit der (Co-polymerisation beginnt,
nachdem man eine geeignete Menge und zusätzlichen Katalysator für die Herstellung des linearen Teiles zugegeben
hat. Der letztere Teil kann natürlich gegebenenfalls auch dem Kuppeln unterworfen werden und die Organo-Lithiumverbin-
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- "Indungen in dem zum Schluß vorliegenden Gemisch, werden
auf übliche Weise zersetzt. Wie "bereits er wähnt, we is en die erfindungsgemäßen Massen gleichzeitig eine ausgezeichnete
Verarbeitbarkeit und eine hohe Beständigkeit gegen das sog. "Kaltfließen" auf. Das Verhalten der erfindungsgernäßen
Massen beim Verarbeiten wurde dadurch untersucht, daß man sie im !anvulkanisiert en Zustand einem Knettest
(milling test) unter den bei der unten beschriebenen spezifischen Bedingungen unterwarf; die dabei ermittelte
Verarbeitungsfähigkeit wurde mit "Knetbarkeits-Bewertung" charakterisiert. Hinsichtlich des Einflusses des
Verhältnisses der Intrinsic-Viskositäten der Teile A und B auf das Verhalten bei der Verarbeitung wurde gefunden^
daß höhere I.V.-Verhältnisse einen günstigen Einfluß auf die Verarbeitung haben, d.h. zu einer höheren "Knetbarkeits-Bewertung"
führteTiund daß dieser Einfluß um so höher ist, je höher die mittlere I.V. des Gemisches ist
und je niedriger der Anteil von Teil A im Gemisch ist.
E1Ur eine konstante Mooney-Viskosität und eine konstante
Intrinsic-Viskosität des Gemisches scheint bei einem bestimmten I.V.-Verhältnis eine maximale Verarbeitbarkeit
zu bestehen, öo wird beispielsi^reise bei einer Gemisch-I.V.
von 2,1 und einem Anstieg des I.V.-Verhältnisses von 6,5 auf 8, die Bewertung der Knetbarkeit von etwa
10 auf 11 gesteigert, während die Verarbeitbarkeit auch bei noch höheren I.V.-Verhältnissen nicht weiter
verbessert, sondern eher verschlechtert wird. Hohe Knetbarkeitsbewertungen von z.B. mindestens 13 können
erhalten werden bei Proben (Mooney-Viskosität etwa 50),
die eine Gemisch-I.V. von mindestens 2,55 und ein
I.V.-Verhältnis von mehr als 9 aufweisen. Wenn die Mooney-Viskosität
(gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsart) auf
etwa 50 fixiert ist, ist der Anteil an A für irgend eine
gewählte Gemisch-I.V. ebenfalls fixiert, da die Mooney-Viskosität praktisch kaum von dem I.V.-Verhältnis abhängt.
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- 1-ί -
Da die erfindungsgemäßen Rohkautschukmassen im allgemeinen in Form von Ballen gelagert und versandt werden,
ist ihre Beständigkeit gegen Kaltfließen von größter
praktischer Wichtigkeit. Eine geeignete Methode zum Messen dieser Eigenschaft wird weiter unten angegeben.
Es ließ sich feststellen, daß die Anwesenheit von verzweigten Strukturen einen bedeutenden Einfluß auf
das Kaltfließverhalten haben. Außerdem wurde nun gefunden,
daß ein beträchtlicher Anteil dieser verzweigten Strukturen auf der höheren Seite der Kurve für die
Molekulargewichtsverteilung gelegen sein muß und daß eine i'raktion mit niedrigerem Molekulargewicht ebenfalls
anwesend sein muß, um das gewünschte Verhalten zu erreichen.
Gemäß einem besonderen Aspekt der Erfindung können in die Hohmasse die üblichen Zusätze eingearbeitet werden,
wie Strecköle, Füllstoffe, die gegebenenfalls eine Verstärkungswirkung ausüben, z.B. Kohlenruß oder
Kieselerde; Antioxidantien, Mittel zur Verhinderung der Ozoneinwirkung, Pigmente, Schaummittel und dergleichen.
Die Einarbeitung kann beispielsweise auf einem Zweiwalζenkneter oder in einem Innenmischer erfolgen;
entweder gleichzeitig mit den obigen Zusätzen oder in einem späteren Zustand vor dem Aushärten können Vulkanisiermittel
zugefügt werden und die Vulkanisierung kann dann unter den üblichen Zeit- xvciä. Temperaturbedingungen,
z.B. bei etwa 140 bis 1500G innerhalb 20 bis 25 min,
erfolgen.
Die Endprodukte können für viele Zwecke verwendet werden, z.B. für Autoreifen, Schuhsohlen, Transportbänder,
Leitungsschläuche und verschiedene Haushaltwaren, Spielwaren und dergleichen.
Die Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
Die Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung.
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Polymergeinische auf der Basis "von Butadien
a) Herstellung von Teil A der Gemische
•Hinsichtlich dieser Herstellungsverfahren sei auf die GB-PS 1 223 079 verwiesen.
In einen mit Rührwerk und Zufuhr- und Abzugsventilen
versehenen Glasreaktor von 2 Liter Inhalt, ausgerüstet mit Doppelwänden, zwischen denen eine Flüssigkeit
zirkulierte, die die Reaktortemperatur auf etwa 5O0O
hielt, wurde ein vorsichtig getrocknetes Gemisch (17ΟΟ ml) von gleichen Gewichtsteilen η-Hexan und
Cyclohexan aufgegeben. Bei 5O0C wurden nun 15Ο ml
(1,81 Mol) Butadien zugefügt, worauf man die gegebenenfalls anwesenden Verunreinigungen durch Zugabe von
0,25 bis 1 ml einer 0,1 H-Lösung von sec.-Butyllithium
in Cyclohexan abfing, bis ein geringer Temperaturanstieg zu beobachten war. Anschließend wurde diegleiche
sec.-Butyllithiumlösung in einer Menge zugegeben,
die ausreichte, um den gewünschten Polymerisations grad zu erreichen. Innerhalb von 2 1/2 bis 4 Stunden
war gewöhnlich eine Umsetzung von 99 % zu erreichen, wie nachgewiesen wurde durch GLC-Analyse von Proben,
die im Verlauf der Polymerisation gezogen wurden.
Dann wurde dem Gemisch die stöchiometrische Menge an
Diäthyladipat (1 Mol je 4 Mol Monolithiumpolymer) zugefügt, wie sie zum Kuppeln der lebenden Polymerketten
zu in "Vier-Stern-Form" vorliegenden verzweigten Molekülen notwendig ist. Nach einer Umsetzungszeit
von einer halben Stunde wurde der Reaktorinhalt in ein
3 Liter-Gefäß überführt, das 1,2 g 10M)X 3^0, gelöst in
gleichen Gewichtsteilen von Toluol und Methanol enthielt und wurde dort kräftig gerührt.
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Eine .Analyse des Polymers durch G-elpermeations-Chromatographie
ließ eine 75- t>is 80/üige Wirksamkeit der Kupplung
erkennen, wo "bei das restliche Polymermaterial ungekuppeltes
lineares Polymer war.
"b) Herstellung von Teil B der Gemische
Das Verfahren zur Herstellung der linearen Polymere entsprach
demjenigen für Teil A (oben), wobei jedoch die Kupplungsoperation weggelassen wurde.
Wenn jedoch "beabsichtigt war, wie in den Beispielen 5
und 23 (sh. Tabelle I) ein verzweigtes Produkt herzustellen,
kuppelte man die linearen Polymeren von relativ geringem Molekulargewicht mit der entsprechenden Menge
Diäthyladipat.
c) Vermischen der Teile A und B
Die Teile A und B wurden so vermischt, daß man entsprechende
Plengen der Lösungen, in denen sie angefallen waren, kombinierte. Die resultierende Lösung wurde dann durch
Abstreifen mit Wasserdampf von den Lösungsmitteln befreit.
Der Rohkautschuk fiel so als Elastomerkrumen an, die schließlich 1 1/2 Stunden in einem Luftstrom von 9O°O
getrocknet wurden.
Gemäß einer anderen Arbeitsweise wurden die ursprünglichen Lösungen getrennt aufgearbeitet und die resultierenden
Elastomerkrumen aus den beiden Lösungen 8 min in einem Innenmischer vermischt.
Die Eigenschaften von Rohkautschukgemischen, die aus verschiedenen
linearen und verzweigten Polymeren auf Butadienbasis erhalten wurden, sind in Tabelle I aufgeführt.
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Probe Teil A
Teil B Gemisch A + B
CD
OO
OO
Nr.
1 2 3 4 5 6 7 8
9 10 11 12 13 14 15 16 17
I.V. dl/g
I.V. dl/g
Gehalt I.V.-Ver- I.V. an A hältnis dl/g
Gew.-fr A/B
2,31 | 0,43 |
2,44 | 0,33 |
2,44 | 0,20 |
2,72 | 0,45 |
2,40 | 0,53 |
3,02 | 0,49 |
3,18 | 0,45 |
3,30 | 0,45 |
5,25 | 0,79 |
3,23 | 0,49 |
3,66 | 0,64 |
3,99 | 0,68 |
4,76 | 0,83 |
4,12 | 0,45 |
4,76 | 0,49 |
5,99 | 0,21 |
1,58 | 0,49 |
Mooney-Viskosität
10O0O
ML 1+4
Kaltfließbeständigkeit
800 | 5,45 | 1,95 | 30 | 58 |
80 | 7,4 | 2,01 | 30 | 62 |
80 | 12,2 | 2,06 | 35 | 75 |
80 | 6,0 | 2,31 | 43 | 90 |
80 | 4,5 | 2,07 | 40 | 66 |
74 | 6,2 ; | 2,27 | 44 ' | 83 |
70 | 7,1 | 2,37 | 40 | 79 |
60 | 7,3 | 2,24 | 30 | 79 |
46 | 6,6 | 2,90 | 28 | 67 |
60 | 6,6 | 2,22 | 30 | 88 |
60 | 5,7 | 2,54 | 36 | 83 |
60 | 5,9 | 2,71 | 41 | 75 |
40 | 5,7 | 2,42 | 18 | 67 |
60 | 9,2 | 2,72 | 36 | 90 |
50 | 9,7 | 2,70 | 28 | 89 |
50 | 28,5 | 3,02 | 28 | 70 |
94 | 3,2 | 1,51 | 30 | 55 |
Forts, zu | TABELLE I: |
Knetbar-
keits-
bewertg.
12 12 11 12 11 13 13 16 14 15 13 11 14 15 15 15 11
CJ) OJ
Probe | ü'orts. | zu | TABEL | L E | I | Gemisch A + B |
Mooney-
Viskosität 1000G |
Kaltfließ
beständig keit |
Enetbar-
keits- bewertg. |
|
Kr. | Teil A | Teil B |
I.V.
dl/g |
ML 1+4 | % | |||||
I.V. dl/s |
I.V. dl/s |
Gehalt an A Gew.-% |
I,V.-Ver
hältnis A/B |
25 | 70 | 10 | ||||
18 | 2,98 | 31 | 71 | 11 | ||||||
19 | 4,46 | 1,48 | 50 | 3,0 | 1,82 | 49 | 92 | 11 | ||
20 | 2,45 | 0,35 | 70 | 7,0 | 2,22 | |||||
Nur zum | 2,55 | 0,37 | 85 | 6,9 | 41 | 18 | 10 | |||
σ>
ο |
21 | Vergleich | 1,98 | 39 | 20 | 9 | ||||
CD OO |
22 | 1,36 | 4,71 | 80 | 0,29 | 2,07 | 52 | 74 | 7 | |
OO | 23 | 1,20 | 5,66 ^ | 80 | 0,21 | 2,08 | 56 | 16 | <4 | |
-N. | 24 | 2,38 | O,991/ | 1 80 | 2,4 | 2,25 | 46 | 59 | 9 | |
Il | 25 | 2,752) | 0,51 | 80 | 5,4 | , | 17 | 7 | ||
OT | "INTEKE 35 NF" |
1,95 | — | — | ||||||
2,1 | — | |||||||||
hauptsächlich (75 %) verzweigt
linear
linear
Ein Vergleich der Eigenschaften der Proben 1, 2 und 5>
zeigt den günstigen Einfluß, den ein Ansteigen des I.V.-Verhältnisses (A/B) auf die KaltflieJibeständigkeit
hat. Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn diese Proben verglichen werden mit den Proben 21 und 22
(Vergleichswerte), bei denen das I.V.-Verhältnis unter dem für die erfindungsgemäßen Massen wesentlichen Wert
liegt. In den letzteren !'allen sind die Molekulargewichte
des verzweigten Teiles A sogar niedriger als diejenigen des linearen Teiles B. Eine weitere wesentliche Verbesserung
der .Kaltfließbeständigkeit wird darüber hinaus noch erreicht, wenn man die Intrinsic-Viskosität des
Gemisches erhöht, wie z.B. aus einem Vergleich von Probe 4 mit Probe 2 ersichtlich ist.
Befriedigende Resultate hinsichtlich der Verarbeitbarkeit und des Ivaltfließens werden auch erhalten, wenn Teil B
aus verzweigtem Material, zusammen mit den linearen Polymeren besteht (Probe 5). Auch hierbei erwies sich
das I.V.-Verhältnis (A/B) als wichtig, was ein Vergleich mit Probe 25 (Vergleichsprobe) zeigt, bei welcher
die Knetbarkeitsbewertung viel zu niedrig ist.
Der Einfluß von verschiedenen Mischverhältnissen, z.B. ein Absinken des Gehaltes an verzweigtem Teil A,
auf die Eigenschaften des Gemisches, zeigt ein Vergleich der Proben 6, 7, 8 und 9 mit z.B. Probe 4. Die Proben 10,
11 und 12 beweisen außerdem den Einfluß einer ansteigenden Intrinsic-Viskosität des Gemisches. Daß schon bei
relativ niedriger Mooney-Viskosität eine befriedigende
Kaltfließbeständigkeit bei gleichzeitiger guter Verarbeitbarkeit (hohe Khetbarkeitsbewertung) erreicht werden kann,
zeigt die Probe 1J.
Außer auf die bereits erwähnten Vergleichsproben (21, 22
S09884/116 3
und 23) sei auf die schlechten Resultate aufmerksam gemacht, die erhalten wurden, wenn "beide Teile A- und B
nur aus linearen Komponenten (Vergleichsprobe 24) bestehen oder wenn entweder nur ein verzweigter Teil (Vergleichsprobe
25) oder nur ein linearer Teil anwesend ist; ein Beispiel für letzteren l?all ist eine Probe
des unter der geschützten Handelsbezeichnung "IBTENE" 35 ^ (International Synthetic Rubber Go.) erhältlichen Produktes.
Die Mooney-Viskositäten wurden gemessen nach der ASTM-Methode
D-1646. Die Temperatur betrug 1000C und es wurde
der große Rotor verwendet. Die Proben wurden eine Hinute vorbeheizt und vier Minuten einer Scherwirkung unterworfen.
Zur Messung der Kaltfließbeständigkeit wurde ein zylindrisches Versuchsstück verwendet, das erhalten worden war
durch Druckverformung des betreffenden Rohkautschuks.
Das Probestück hatte einen Durchmesser von 1,9' cm und eine Höhe von 2,1 cm (H ) und wurde zwischen zwei
bewegliche parallele Platten von 5jO cm Durchmesser eingespannt,
worauf auf die obere Platte eine Standardbelastung von 100 g ausgeübt wurde. Hachdem das Musterstück dem
Druck der Belastung sieben Tage bei Raumtemperatur (etwa 23°C) unterworfen worden war, wurde die Höhe des Stückes
wieder gemessen (H.), nachdem die Belastung entfernt worden war. Die Kaltfließbeständigkeit wurde ausgedrückt
durch Angabe der noch bleibenden Höhe als Prozentsatz der ursprünglichen Höhe (H,/H χ 100 %). Der Druck von
10 g Belastung in diesem Test entspricht etwa dem Druck, den das Gewicht von drei Kautschukballen ausübt.
809884/1163
Die Kaltfließbeständigkeit der erfindungsgemäßen un-"vulkaniserten
Gemische muß mindestens einem festgelegten Wert von 55 entsprechen; vorzugsweise wählt man jedoch
einen Grenzwert von mindestens 65 und insbesondere von 75.
Die Verarbeitbarkeit der nicht vulkanisierten (Co-)Polymergemische
wurde durch Versuche ermittelt, bei denen die Knetbarkeit bewertet wurde. Zur Durchführung der Knetversuche
wurde ein kleiner Zweiwalzenstuhl nach Schwabenthan verwendet, der folgende Charakteristiken hatte:
Walζ endurchme s s er Gesamtlänge Wirksame Länge
Geschwindigkeit der vorderen Walze Geschwindigkeit der hinteren Walze
Antriebsverhältnis Kautschukbelastung Äbkneifeinstellung
Die Äusxtfertung der (Co-)Polymergemisehe erfolgte bei
den Butadienkautschuk-Proben bei 400C, bei den Styrol-Butadienkautschuk-Proben
bei 500C.
Das Verhalten des Materials wurde in vier1 verschiedenen
Hauptkategorien benotet, wobei eine vierteilige Skala verwendet wurde, bei der vier das beste und 1 das schlechteste
Verhalten in jeder Kategorie bedeutet. Der Ausdruck "Knetbarkeitsbewertung" entspricht im vorliegenden Fall
der Summe der Bexvertungen in den vier Kategorien zusammen.
8 | cm | cm |
20 | cm | |
14- | cm | |
18,5 | U/min | |
21,0 | U/min | |
1:1, | 135 | |
40 | S | |
0,05 |
809884/1163
Zustand des Bandes Uote
stark durchlöchert 1
leicht durchlöchert "bzw. eingerissen 2
nicht verletzt, Oberfläche gewellt 3
völlig glatt 4
II Zustand des freiliegenden Teiles (Bank
appearance)
trocken und krümelig 1
trocken und krümelig 1
Überklappen des Bandes, lose
Kautschukkrümel 2
Falten, Tendenz zum Verlassen der Walze
kurz vor dem Freiliegen . 3
glatter Walz^verlauf bzw. Falten 4-
III Zustand der Kante des Bandes
viele lange Risse von stark ausgefranster
Kante 1
ausgefranste Kante, leicht eingerissen 2 nicht gebrochen, aber eingerissen 3
glatte, scharfe Kante 4-
IY Neigung zum Durchhängen
stark durchhängend, Kautschukband völlig von
der Walze abgelöst ' 1
der Walze abgelöst ' 1
mehr als die Hälfte des Bandes von der Walze
abgelöst 2
abgelöst 2
leicht durchhängend, mindestens 3/4 des Bandes
haftet noch an der Walze 3
haftet noch an der Walze 3
keinerlei Durchhängen 4
Die endgültige Benotung, d.h. die Summe der Noten, zu der
unabhängige Beobachter kommen, schwankt im allgemeinen um nicht mehr als 1 Punkt.
Gemäß den obigen Auswertungsresultaten drückt sich eine optimale Verarbeitbarkeit durch, eine Benotung mit 16
aus. In der Regel können Jedoch schon sehr befriedigende Resultate erhalten v/erden mit Mischungen, die bei der
obigen Benotung den Gesamtwert 10 erzielen. Man kann daher sagen, daii es genügt, wenn eine Benotung von mindestens
10, vorzugsweise mindestens 12 erreicht wird.
Die Vulkanisateigencchaften wurden nach Verarbeitung mehrerer
Gemische auf einem Zweiwalzenmischer nach Troester bei etwa 4-00C ermittelt, i^obei folgender Ansatz verwendet
wurde:
(Go-)Pol3nnergemisch Zinkoxid
Stearinsäure Santoflex 13
Santoflex 77 Lichtschutz (Sunproof improved) JOutrex ?29 HP
ISAF-Ruß Schwefel Santoeure
Die optimale Härtezeit (OCiC) der Mischungen wurde bestimmt
mittels eines gebräuchlichen Instrumentes (Monsanto Rheometer). Bei 14-50C betrug die OCT unveränderlich 20 - 2 min.
Die Mischungen wurden daher in StröifenferiB in einer
■Presse 20 min bei 14-5°C vulkanisiert.
Die Zugeigenschaften der Vulkanisate wurden gemäß ASTM-Methode
D-4-12 bei 200C und 65 % relativer Feuchtigkeit getestet,
wozu stabförmige Prüfkörper benutzt wurden, die mit Form C aus den vulkanisierten Platten ausgeschnitten waren.
60988 4/1163
100 | Tl./100 |
5 | Il |
3 | Il |
1,5 | It |
1,5 | 11 |
1 | ti |
5 | Il |
50 | Il |
1,5 | II |
0,8 | It |
Die Vulkanisate aus den Polymergeinischen 4 und 8 hatten die folgenden Eigenschaften:
Vulkanisate Eigenschaften aus Probe 4 aus Probe 8
Zugfestigkeit ( Bruchdehnung (jo
Härte (Shore A)
18,1 | 16,2 |
436 | 550 |
56 | 52 |
Gemische aus Copolymeren von Butadien und Styrol
a) Herstellung von Teil A des Gemisches-·
In bezug auf diese Herstellungsverfahren sei auf die GB-PS 1 283 32? verwiesen.
In einem Stahlreaktor von 9 Liter Inhalt wurden zu 6 kg
eines sorgfältig getrockneten Gemisches aus gleichen Gewichtsteilen η-Hexan und Cyclohexan entsprechende
Ausgangsmengen (sh. unten) an Styrol und Butadien zugegeben und auf 75 G erwärmt. Etwa in dem Gemisch anwesende
Verunreinigungen wurden durch Zusatz von 1 bis 4 ml einer 0,1-molaren Lösung von sec.-Butyllithium in Gyclohexan
abgebunden, bis ein geringer Temperaturanstieg zu beobachten war. Dann wurde weitere sec.-Butyllithiumlösung
zugegeben, bis die Menge erreicht war, die für den gewünschten Polymerisationsgrad bei der Herstellung
von 1 kg Polymer notwendig war. Sofort anschlielüend wurden
dann gleichzeitig und kontinuierlich Styrol in einer Menge von 1,0 g je Minute und Butadien in einer Menge
von 3?16 g je Minute zugegeben. Die angegebenen Zugabegeschwindigkeiben
sind notwendig zur Herstellung eines statistischen Styrol-Butadien-Copolymers mit einem Styrolgehalt
von 24 Gew.-% unter Aufrechterhaltung einer ungefähr konstanten Monomerkonzentration im Reaktor.
809884/116
Die Ausgangsmenge an Styrol, S, wurde wie folgt ■berechnet:
1 dS
3 = x — j
k χ c dt
.s e
worin k = Reaktionsgeschwindigkeitkonstante von Styrol
—4 " 1 -1
= 5?7 χ 10 ppm . inin und c = wirksame Katalysator-
= 5?7 χ 10 ppm . inin und c = wirksame Katalysator-
ti
konzentration, wie bestimmt durch das zusätzlich zur
Abfangmenge zugegebene sec.-Butyllithium (in ppm);
dS/dt = Zugabegeschwindigkeit für Styrol, im obigen i'all
Ij^ S 3e min ; die Ausgangsmenge an Butadien wurde wie
folgt berechnet:
B = ^ χ S
worin 16/84 das Monomerverhältnis bedeutet, das notwendig
ist, xvenn man unter den vorwiegend gegebenen Bedingungen ein Copolymer erhalten will, das 24 Gew.-;« gebundenes
Styrol enthält.
Nach vierstündiger Polymerisation wurden keine
zugegeben
Monomeren mehr,/sondern sofort die stöchiometrische
Monomeren mehr,/sondern sofort die stöchiometrische
Menge an Diäthyladipat, die nötig ist, um die lebenden
Polymerketten zu "viersternig" verzweigten Molekülen
zu kuppeln. Nach einer Reaktionszeit ύοώ. 20 min
wurde der Reaktorinhalt in ein 12 Liter-Gefäß übergeführt, das 6 g "IQtrOX" 350? gelöst in 1 Liter eines Gemisches
aus gleichen Gewichtsteilen Toluol und Methanol, enthielt,
und dort kräftig gerührt.
Die mittels Gelpermeationschromatographie durchgeführte Analyse des erhaltenen Copolymers ergab einen Kupplungs-
609884/1163
wirkungsgrad von 75 "bis 80 %; der Rest des polymeren
Materials war ein nicht gekuppeltes lineares Copolymer.
b) Herstellung von Tei-B des Gemisches!;
Das entsprechende lineare Polymer auf der Basis von Butadien allein wurde hergestellt gemäß Beispiel 1
(unter b).
c) Vermischen der Teile A und B;
Die ,Arbeitsweise beim Vermischen entsprach derjenigen
beim Vermischen der entsprechenden Anteile von Butadien polymeren in Beispiel 1 (unter c).
Die Eigenschaften von aus verschiedenen linearen und
verzweigten (Co-)Polymeren von Butadien und ütyrol mit einem Styrolgehalt von 24 Gew.-% hergestellten
Rohkautschukgemischen sind in Tabelle II aufgeführt.
6098S4/1163
II
Probe | 1 | Teil A | Teil B | Gehalt an A Gew. -> |
I.V.-Ver hältnis A/B |
I.V. dl/g |
Mooney- Viskosität 1CO0G |
Kaltfließ beständig keit |
Knetbar- keitsbe- wertung |
I | |
Nr. | 2 | I.V. dl/s |
I.V. dl/g |
hL 1+4 | ro | ||||||
3 | 80 | 5,4 | 1,76 | 31 | 60 | 12 | I | ||||
4 | 2,10 | 0,39 | 80 | 12,6 | 1,85 | 3.: | 78 | 12 | |||
5 | 2,27 | 0,18 | 73 | 6,5 | 2,12 | 44 | 82 | 13 | |||
ο CD |
6 | 2,75 | 0,42 | 65 | 7,3 | 1,83 | 50 | 76 | 11 | ||
OO | Nur zum | 2,62 | 0,361^ | 45 | 8,2 | 2,59 | 28 | 69 | 15 | ||
7 | 5,02 | 0,61 | 60 | 9,4 | 2,42 | 37 | 88 | 16 | |||
8 | 3,76 | 0,40 | |||||||||
9 | Vergleich: | 47 | 58 | 9 | |||||||
CO | 1,77 | 80 | 2,4 | 1,91 | 52 | 73 | 8 | ||||
2,i7r | 0,89 | 80 | 6,0 | 2,10 | 55 | 20 | 4 | ||||
0,42 | |||||||||||
1 )
yj 50 Gew.-70 verzweigt, 50 Gew.->
linear
2)
linear
ho cn
GO
cn cn cn
Die in Tabelle II aufgeführten Resultate zeigen,
daß die im tfall der SBR-Mi schlingen 1 bis 6 durch Variieren der wesentlichen Parameter der Erfindung, wie
I.V.-Verhältnis, G-emischr-I.V. , Gewichtsverhältnis der Teile A und B und Struktur der Komponenten erreichten Wirkungen ähnlich sind wie diejenigen, die man mit
den Eohkautschukgemischen auf der Basis von Butadien
allein erreicht. Dies gilt auch für die Vergleichsproben (nicht erfindungsgemäß), welche den Mindestanforderungen der Erfindung nicht entsprechen.
daß die im tfall der SBR-Mi schlingen 1 bis 6 durch Variieren der wesentlichen Parameter der Erfindung, wie
I.V.-Verhältnis, G-emischr-I.V. , Gewichtsverhältnis der Teile A und B und Struktur der Komponenten erreichten Wirkungen ähnlich sind wie diejenigen, die man mit
den Eohkautschukgemischen auf der Basis von Butadien
allein erreicht. Dies gilt auch für die Vergleichsproben (nicht erfindungsgemäß), welche den Mindestanforderungen der Erfindung nicht entsprechen.
PATENTANSPRÜCHE:
609884/1163
Claims (1)
- PIT JiB ΐΐΐί iiPliij CHE(1) Kautschukartige Kunststoffmasse in !Form eines Gemisches aus Polymeren oder Copolymeren von einem oder mehreren konjugierten Dienen mit 4 oder 5 Kohlenstoffatomen je Molekül oder deren Copolymeren mit einer vinylaromatischen Verbindung, worin der eine Teil (A) zu mindestens 60 Gew.-% aus Komponenten besteht, die modifiziert sind durch Verzweigungen, von denen jede mindestens 20 Monomereinheiten enthält, während ein anderer Teil (B) aus ebenso modifizierten, verzweigten und/oder linearen Komponenten besteht; wobei vorgesehen ist, daß die Intrinsic-Viskosität des Gemisches aus A und B innerhalb des Bereiches von 1,3 bis 5 dl/g liegt, daß das Verhältnis der Intrinsic-Viskositäten von A und B sich auf mindestens 3 und höchstens 50 beläuft und daß die Menge des Teiles A im Gemisch innerhalb eines Bereiches von 40 bis 94 Gew.-% liegt.(2) Kunststoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Teil A des (Co-)Polymergemisches zu mindestens 75 Gew.-/o aus Komponenten besteht, die durch Verzweigungen mit je mindestens 20 Monomereinheiten modifiziert sind.(3) Kunststoffmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die in Teil A des (Co-)Polymergemisches vorhandenen modifizierten Komponenten modifizierte Polymere von Butadien und/oder Isopren sind.609884/Λ O O Ο r ^ rj ■ 2δουροο(A-) Kunststoffmasse nach Anspruchi oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die in Teil A des (Co-)Polymergemisches vorhandenen modifizierten Komponenten modifizierte Styrol-Butadien-Copolymere sind.(5) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Teil A des (Go-)Polymero;emisches eine Intrinsic-Viskosität von 1,3 "bis 10, insbesondere von 1,5 bis 6 dl/g hat.(6) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 55 dadurch gekennzeichnet ,- daß der Teil B des (Go-)Polymergemisches Polymere und/oder Copolymere
von Butadien und/oder Styrol umfabt.(7) Kunststoffmasse nach Anspruch 6, dadurch g e k e η η zeichnet , daß der Teil B des (Go-)Polymergemisches Copolymere von Butadien und/oder Isopren mit Styroloder DivinyTbenzol umfaßt.(8) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet , daß die in Teil B des (Co-)Polyiaergemisches enthaltenen (Co-)Polymeren linear sind.(9) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 7? dadurch gekennzeichnet , daß ein Teil derin Teil B des (Co-)Polymergemisches anwesenden (Co-)Polymeren modifiziert sind durch Verzweigungen mit je 20 Monomereinheiten und daß das so modifizierte (Co-)Polymer ein Molekulargewicht aufweist, das von demjenigen der modifizierten (Co-)Polymeren in Teil A des G-emisches abweicht.(10) Kunststoffmasse nach Anspruch 9, dadurch g e k e η η -609884/1 163263Π565zeich.net , daß der !Teil der in Teil B des (Cc~)PolyTüergeinisch.es anwesenden (Co-)Polvmeren, dermodifiziert wurde, bis zu 80, insbesondere bis zu 40 Gew.-$öbeträgt.(.11) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß der 'Teil B des (Go-)Polymergemisches eine Intrinsic-Viskosität von 0,1 bis 2, insbesondere von 0,2 bis 1,5 dl/g hat.(12) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Intrinsic-Viskosität des Gemisches aus den Teilen A und B 1,8bis 4 dl/g beträgt.(13) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß das Verhältnis der Intrinsic-Viskositäten der Teile A und B des (Co-)Polytner gemisches 4 bis 20, insbesondere 6 bis 12 beträgt.(14) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet , daß in dem (Co-)Polymergemisch der Teil A in einer Menge von 60 bis 90, insbesondere von 70 bis 85 Gew.-% vorhanden ist.(15) Kunststoffmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet , daß ihre Mooney-Viskosität (I1IL 1+4 bei 1OO°CJ 15 bis 80, insbesondere 25 bis 50 beträgt.(16) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet , daß man das bzw. die Monomeren in Anwesenheit eines. Alkyllithiuminitiators solange polymerisiert, bis die609884/1163gewünschte Intrinsic-Viskosität für den linearen Anteil erreicht ist, worauf man einen Teil des lebenden (Gö-)Polymer. abtötet, und die (Co-polymerisation des restlichen lebenden (Co-)Polymers weiterlaufen läßt, wobei man ein Kupplungsmittel zur Bildung des verzweigten Anteils zugibt, wenn die gewünschte Intrinsic-Viskosität erreicht ist.(17) Verfahren zur Herstellung von; Kunststoffmassen nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ■> dadurch gekennzeichnet , daß man den verzweigten Anteil durch (Co-)PolymeriGal:ion in Anwesenheit eines Alkyllithiuminiiiators herstellt, dann kuppelt und die Organolithiumverbindungen zersetzt, worauf man mit der (Co-)Polymerisation wieder beginnt, nachdem man eine entsprechende Menge neuen Katalysator zur Herstellung des linearen Teiles zugegeben hat.(18) Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet , daß man den linearen Teil der Kunststoffmasse anschließend durch Zugabe eines Kupplungsmittels zum teilweisen oder vollständigen Verzxireigen bringt, worauf man die Organolithiumverbindungen zersetzt.609884/1163
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- 1976-07-07 BE BE168710A patent/BE843876A/xx not_active IP Right Cessation
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- 1976-07-07 AU AU15669/76A patent/AU501170B2/en not_active Expired
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