DE2629732A1

DE2629732A1 - Verfahren und vorrichtung zum anleimen von kantenmaterial an die kanten plattenfoermiger werkstuecke aus holzwerkstoff

Info

Publication number: DE2629732A1
Application number: DE19762629732
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Riesmeier
Original assignee: Ima Norte Maschinenfabriken Klessmann GmbH and Co
Current assignee: Ima Norte Maschinenfabriken Klessmann GmbH and Co
Priority date: 1975-07-21
Filing date: 1976-07-02
Publication date: 1978-01-05

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Anleimen von Kantenmaterial an die

Kanten plattenförmiger Werkstücke aus Holzwerkstoff (Zusatzpatentanmeldung zu der Patentanmeldung Amtl. Az.: P 25 32 5o3.5-15 "Verfahren und Vorrichtung zum Anleimen von Folien...." vom AT 21.o7.1975)

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anleimen von Kantenmaterial an die Kanten plattenförmiger Werkstücke aus Holzwerkstoff im kontinuierlichen Durchlauf mit ununterbrochener Zuführung des Kantenmaterials von einem Magazin und Auftragen eines mit Verbindungsmittel versehenen Leimes auf beide miteinander zu verklebende Flächen.

Es ist bekannt, Furniere, die von einem Magazin kommen, in ununterbrochenem Arbeitsgang auf die beleimte Kante einer Platte aus Holzwerkstoff durch Rollen aufzuwalzen. Die Werkstücke, im allgemeinen auf Format geschnittene Spanplatten, werden dabei auf einer Fördervorrichtung, die aus oberen und unteren Förderbändern besteht, kontinuierlich an einer Beleimvorrichtung vorbeigeführt, die die Kanten beleimt. Die Furniere oder auch Folienstreifen werden schräg zu den beleimten Kanten herangeführt und dann durch gegenüber den Plattenkanten angeordnete RoIJen aufgewalzt.

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Andererseits ist es auch bekannt, die Furniere oder Folienstreifen mit Leim zu versehen und diesen antrocknen zu lassen. Wenn die Furniere oder Folien in einer Durchlaufmaschine an die Plattenkanten oder auf Plattenflächen aufgeklebt werden sollen, wird der angetrocknete Leim für den Gebrauchsfall aktiviert, beispielsweise durch neuen Leimauftrag. Dabei kann dieser neue Leimauftrag auch vor dem endgültigen Ankleben erwärmt werden, um das Lösungsmittel in dem Leim zu verflüchtigen und de η Leim zuvor anzutrocknen.

In größerem Umfang werden für die genannten Zwecke sogenannte "Schmelzkleber" eingesetzt - das sind thermoplastische Kunststoffe, die bei Temperaturen bis zu etwa 1oo C verflüssigt sind. In der Verarbeitung werden diese Schmelzkleber durch Erwärmen verflüssigt, in flüssigem Zustand auf die zweckmäßig vorher erwärmten Oberflächen aufgetragen, und dann müssen diese Oberflächen sofort zusammengefügt werden, bevor der aufgetragene Schmelzkleber so weit abgekühlt ist, daß er sich wieder verfestigt. Nach dem Zusammenfügen der Teile, auf die der Schmelzkleber aufgetragen ist, kühlt der Schmelzkleber sehr schnell ab, er verfestigt sich, und die Verbindung der Teile ist hergestellt. Bei dem Arbeiten mit Schmelzkleber kommt es also darauf an, daß die Teile nach dem Kleberauftrag schnell zusammengefügt werden es sind verhältnismäßig hohe Arbeitsgeschwindigkeiten erreichtbar. Die Nachteile bei der Verwendung von Schmelzkleber bestehen jedoch darin, daß wegen der verhältnismäßig niedrigen Verflüssigungstemperaturen von Schmelzkleber die damit hergestellten Verbindungen nicht als wärmefest zu bezeichnen sind. Wenn die Möbel Wärmeeinstrahlung ausgesetzt sind, wie beispielsweise starker Sonnenbestrahlung oder - insbesondere bei Küchenmöbeln - Wärmeeinflüssen von Herd, Grill oder Kühlaggregaten, können sehr bald Temperaturen erreicht werden, bei denen der Schmelzkleber beginnt zu erweichen. Die Teile lösen sich dann voneinander und insbe-

sondere auch aufgeklebtes Kantenmaterial kann abfallen. Ein weiterer Nachteil bei der Verwendung von Schmelzkleber besteht darin, daß dieser mit Weichmachern versehen ist, um die erforderlichen niedrigen Schmelztemperaturen zu erreichen. Wenn als Kantenmaterial Kunststoffolien verwendet werden, so besteht die Gefahr, daß der Weichmacher aus dem Schmelzkleber auswandert und zwar in das Kantenmaterial hinein. Dadurch erfolgt einerseits eine Versprödung des Schmelzklebers, die so weit führen kann, daß der Zusammenhalt verlorengeht, andererseits kann eine negative Beeinflussung des Kantenmaterials erfolgen mit der Folge, daß dieses ebenfalls versprödet oder sich verfärbt.

Bei den verschiedenen Verfahren und Vorrichtungen zum Anleimen der gattungsgemäßen Art können bestimmte Geschwindigkeiten der Werkstücke im kontinuierlichen Durchlauf nicht überschritten werden, und es ergeben sich auch Schwierigkeiten beim Auftragen des Leims auf die Werkstücke, insbesondere wenn es sich dabei wie üblich um Spanplatten handelt. Beim Auftragen des flüssigen Leims sinkt dieser ein, das Lösungsmittel wird von dem Holzwerkstoff aufgesaugt, bevor es durch Erwärmen verflüchtigt werden kann. Der Leim trocknet daher ungleichmäßig, und es entstehen Verhältnisse, die ein späteres Abbinden des Leimes ungünstig beeinflussen. Die Platten haben insbesondere an ihren Kanten eine sehr starke Rauhigkeit. Bei Angabe auf diese stark rauhen Flächen werden diese nicht alle und vollständig mit Leim ausgefüllt; daher ergibt es sich, daß die darauf zum Kleben aufgedrückte Folie oder das Furnier nicht flächenhaft verkleben sondern nur an einzelnen Punkten angeklebt werden, die in der Oberflächenebene liegen. Diese in der Oberflächenebene liegenden Punkte sind zumeist ungenügend mit Leim versehen, und der dort aufgetragene Leim wird auch beim Anpressen der Folien oder Furniere verdrängt.

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Wenn die aufzuklebenden Folien oder Purniere mit dem !«im versehen sind, werden diese nachteiligen Verhältnisse noch verstärkt. Auf den Flächen der Folien und Furniere ist der Leim sehr gleichmäßig zu verteilen. Beim Aufbringen auf die rauhe Oberfläche des Werkstückes findet ein Kontakt des Leimes nur an den Punkten statt, die in der Oberflächenebene liegen, an den dazwischen liegenden Vertiefungen der Rauhigkeit vermag der Leimfilm auf der glatten Fläche der Folien oder Furniere keinen Kontakt mit dem Werkstück zu erlangen. Wenn der Leim auf den Folien oder Furnieren nicht zuvor angetrocknet ist, also noch dünnflüssig ist, wird er beim Aufpressen auf das Werkstück an Haftpunkten, die durch die in der Oberflächenebene liegenden Punkte gegeben sind, verdrängt, so daß an diesen Haftpunkten geringere Leimmengen bzw. ein Mmfilm geringerer Stärke zur Verfügung steht als beabsichtigt ist. In Erkenntnis dieser Zusammenhänge hat man in der Vergangenheit schon den auf die Folien oder Furniere aufgetragenen Leim beispielsweise durch Wärmeeinwirkung angetrocknet, um ihn unmittelbar vor dem Klebevorgang wieder zu aktivieren, beispielsweise durch neuerliches Leimangeben oder auch nach dem Andrücken durch Einwirken von Wärme, beispielsweise mittels beheizter Anpressrollen. Dadurch konnte die Verleimung verbessert werden, es war jedoch noch nicht möglich, ein Optimum zu erreichen.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine optimale Verleimung zwischen Folien oder Furnieren und Platten aus Holz oder Holzwerkstoff zu erreichen, wobei insbesondere auch bei rauhen Oberflächen der Werkstücke eine Verklebung erreicht wird, die nicht allein auf die in der Oberflächenebene liegenden Punkte oder Bereiche der Werkstücke beschränkt ist. Dabei soll die Geschwindigkeit der Werkstücke im kontinuierlichen Durchlauf beim Beleimen zumindest annähernd den heute üblichen Durchlauf geschwind!gkeiten angepasst sein, und nach der Aufgabenstellung sollen weiterhin lange Anpressstrecken, insbesondere mit beheizten Anpressorganen vermieden werden.

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Nach der Erfindung ist ein Verfahren der gattungsgemäßen Art gekennzeichnet durch Vorwärmen der zu beleimenden Werkfläche_f gleichzeitiges Auftragen eines mit Lösungs- oder Verdünnungsmittel versehenen Leimes auf das Werkstück sowie auf die Folie oder das Furnier, gleichzeitiges und gleichmässiges Erwärmen und dabei Verflüchtigen des Lösungsmittels auf beiden beleimten Flächen, Zusammenführen der beleimten und erwärmten Flächen und Andrücken der Folien oder Furniere auf das Werkstück. Nach einer besonders vorteilhaften Durchfuhrungsform des Verfahrens nach der Erfindung wird dabei Poly-Vinyl-Acetat-Leim (PVA-Leim) verwendet, der nach dem Verdampfen des Verdünnungsmittels bei ca. 1oo C und vollständigem Trocknen bis auf seine Erweichungstemperatur von bis zu 15o C erwärmt wird, bevor die Werkstücke zusammengefügt werden. Als Kantenmaterial können dabei vorgeleimte Folienstreifen verwendet werden.

Eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens ist nach der Erfindung gekennzeichnet durch eine gegen die zu beleimende Fläche des Werkstückes wirkende Vorwärmeinrichtung, eine danach am Wege von Werkstück und Folien- oder Furnierzuführung auf gleicher Höhe angeordnete Beleimvorrichtung mit Auftragwalzen für die beiden zu beleimenden Flächen, eine danach angeordnete Erwärmvorrichtung, die gleichzeitig und gleichmässig auf die beiden beleimten Flächen wirkt sowie danach angeordnete Führungsund Andruckrollen oder -walzen für die Folien oder das Furnier. Die Erwärmvorrichtung ist derart ausgebildet, daß sie auf den vorbeigeführten Oberflächen Temperaturen von bis zu 15o°C erzeugt, Die Erwärmvorrichtung zur gleichzeitigen Erwärmung der beiden beleimten Flächen besteht vorteilhaft aus einem zwischen den beiden Flächen angeordneten Luftführungskanal, der mit gegen die Flächen gerichteten Düsen und einer Warmluftführung im Gegenstrom zur Bewegung der Werktstücke versehen ist. Der Luftführungskanal ist in seiner Längsmitte zweckmäßig mit einer Trennwand

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versehen. Die Folie oder das Furnier ist im Bereich des Luftführungskanals gegen ein Förderband oder engstehende, angetriebene Förderrollen angelegt und von dem Luftstrom aus den Düsen angedrückt. Es kann auch ein Rollanmagazin für vorbeleimtes Kantenmaterial vorgesehen sein mit einer Abzugseinrichtung und einer, unmittelbar vor den dem Werkstück gegenüberliegenden Andruckrollen angeordneten Heizeinrichtung zur Erwärmung bis 15o C.

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei Auftrag ^τταη Leim auf die beiden miteinander zu verklebenden Flächen der Leim sehr gleichmässig verteilt wird und insbesondere auf der rauhen Fläche der Werkstücke der Leim auch in die Vertiefungen der Rauhigkeiten eingebracht wird, so daß hier eine Auffüllung und ein erheblicher Ausgleich der Rauhigkeiten stattfindet, wenn es sich um einen Dispersionsleim handelt, der mit einem Lösungsoder Verdünnungsmittel flüssig gemacht ist. Durch die vor dem Leimauftrag auf die Werkstücke erfolgende Erwärmung der zu beleihenden Flächen der Werkstücke wird einerseits verhindert, daß der Laim zu stark in das Werkstück einsinkt, und andererseits wird vermieden, daß das Lösungs- oder Verdünnungsmittel des Leimes von dem Material des Werkstückes stärker aufgesogen wird und dabei in gewisser Waise eine Entmischung des Leimes stattfindet. Je nach der Art des verwendeten Leimes und der Beschaffenheit der zu beleimenden Oberflächen ist es jedoch nicht immer erforderlich, daß diese vor dem Auftragen des Leimes erwärmt werden.

Beim Auftragen des Leimes auf die erwärmte Werkstückfläche kann schon ein Verflüchtigen des Lösungs- oder Verdünnungsmittels eingeleitet werden. Durch die dann erfolgende gleichmäßige und gleichzeitige Erwärmung der beiden mit Leim versehenen Flächen wird erreicht, daß der Leim auf diesen beiden Flächen in gleicher Weise und gleichmäßig angetrocknet wird vnä Lösungs- oder Ver-

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dünnungsmittel abgibt, bis er vollständig aufgetrocknet ist. Nach diesem vollständigen Auftrocknen wird der Leim noch weiter erwärmt bis auf etwa 15o°C. Dadurch werden die zuvor in der Dispersion enthaltenen, eigentlichen Leimpartikel erweicht und die Oberflächen des Leimaufträges sogar geschmolzen. Durch das Erweichen und sogar Schmelzen der Oberflächen der auf beiden Seiten der Werkstücke aufgetragenen Leimschichten sind diese aktiviert und stark klebekräftig, so daß sie nach dem unmittelbar darauf erfolgenden Zusammenfügen zusammenfließen und gewißermaßen miteinander verschweißen und dadurch eine sehr gute und feste Verbindung ergeben. Der hier verwendete Dispersionsleim, der als PVA-Leim bezeichnet wird und als Verdünnungsmittel Wasser enthält, wird nach dem Auftrocknen bei der weiteren Erwärmung niemals vollständig flüssig sondern er erweicht nur bis zu einem gewissen Grade. Wenn die Temperaturen dann noch höher gesteigert werden bis auf etwa 2oo <
her verflüssigt zu sein.

werden bis auf etwa 2oo C und höher verbrennt der Leim ohne vor-

Die Strecke, auf der die beiden miteinander verklebten Teile noch unter der Einwirkung von Anpressorganen stehen, kann sehr kurz gehalten werden, da der Leim nach dem Zusammenführen und dabei erfolgendem Abkühlen sehr schnell abbindet. Der Leim ist lediglich erweicht aufgrund der Wärmeeinwirkung. Wenn keine Wärme mehr einwirkt und der Leim abkühlt, erhärtet er wieder und die miteinander verbundenen Teile sind mit hoher Festigkeit miteinander verbunden, weil die auf beide Seiten aufgebrachte Leimschicht einerseits optimal mit dem jeweiligen Werkstück verankert ist und andererseits nach dem Zusammenfügen praktisch ineinandergeflossen ist wie bei einer Verschweißung.

Es besteht nach der Erfindung auch die Möglichkeit, das Kantenmaterial beispielsweise in Form von aufgespulten Streifen aus Kunststoffolie unmittelbar im Anschluß an die ursprüngliche Her-

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stellung schon mit dem PVA-Leim zu versehen und zu trocknen, so daß diese vorbeleimten Streifen handelsfähig sind. Vor dem Anleimen ist es dann lediglich erforderlich, daß der bereits getrocknete Leim auf diesen Streifen auf etwa 15o°C erwärmt wird, damit er zumindest auf seiner Oberfläche erweicht und sich nach dem anschließenden Anpressen mit dem Leim der Gegenfläche innig verbindet.

Die nach der Erfindung durchgeführten Maßnahmen bzw. die Merkmale der Vorrichtung dürften im einzelnen oder auch als Unterkombinationen zumindest teilweise schon einmal vorgeschlagen sein. Die Gesamtkombination ist jedoch noch nicht bekanntgeworden und ergibt einen sprunghaften Vorteil dadurch, daß eine wesentlich schnellere Verleimung durchführbar ist, die auch vollkommen sauber ist und die miteinander zu verklebenden Teile auf der gesamten zu verklebenden Fläche sicher und fest miteinander verbindet. Dadurch ist eine wesentlich größere Durchlaufgeschwindigkeit in der Maschine möglich geworden bei kürzerer Bearbeitungsstrecke. Die Fordergeschwindigkeit der Werkstücke beim Verleimen kann damit der heute üblichen hohen Geschwindigkeit anderer Bearbeitungsmaschinen in Maschinenstraßen angepasst werden, und die Anleimvorrichtung wird bezüglich ihres Raumbedarfs in der Länge wesentlich verkürzt.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen

Figur 1 ein Diagramm zur Erläuterung des Ver

fahrens nach der Erfindung;

Figur 2 eine teilweise Draufsicht auf eine Be-

leimvorrichtung;

Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III/III

der Figur 2 und

Figur 4 eine teilweise Draufsicht auf die sche

matische Darstellung einer Beleimvorrichtung nach einer anderen Ausführungsform.

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Anhand des Diagramms nach Fig. 1 wird das Verfahren nach der Erfindung erläutert: In diesem Diagramm ist die Temperatur über der Zeit aufgetragen. Die in gestrichelter Linie gezeichnete Kurve zeigt den Temperaturverlauf, wie er "bei bisher bekannten Verfahren nach dem Stand der Technik gesteuert wurde. Bei beiden hier verglichenen Verfahren handelt es sich um einen Leim, der mit Wasser verdünnt bzw. dispergiert ist. Die gestrichelt gezeichnete Kurve steigt gleichmäßig an bis 10O⁰G, Bei 100⁰G verläuft sie über längere Zeit waagerecht. Während der Leim diese Temperatur von 100⁰C hat, werden die Werkstücke zusammengefügt und gegeneinander gepreßt und so lange gegeneinander gepreßt, bis der Leim wieder abkühlt und das ist der Fall, wenn aus dem Leim der überwiegende Teil des Verdünnungsmittels, hier des Wassers, entwichen ist, sei es durch Aufnahme in die Werkstücke, vorwiegend aber durch Verdunstung nach außen. In dem absteigenden Teil der gestrichelt gezeichneten Kurve hat der Leim abgebunden.

Bei dem Verfahren nach der Erfindung, entsprechend der in einer Linie durchgezeichneten Kurve, wird der Leim, es handelt sich in beiden Fällen um einen PVA-Leim, zunächst bis auf 10O⁰G erhitzt, und zwar mit steilerem Temperaturanstieg. Die Erwärmung wird weiter fortgesetzt, jedoch hält der Leim auf den beiden offenen Werkstückflächen zunächst die Temperatur von 100⁰C bei, bis sämtliches, in dem Leim enthaltenes Wasser verdunstet ist und der Leim angetrocknet ist. Erst dann steigt die Temperatur des Leims weiter an bis auf etwa 150⁰G, und dabei erweicht der Leim an seiner Oberfläche, je nach Dauer der Wärmeeinwirkung auch bis über seinen ganzen Querschnitt in die Werkstücke hinein. Das Zusammenfügen der Werkstücke erfolgt bei etwa 15O°C, also im oberen Scheitelpunkt der Kurve. Danach werden die Werk stücke gegeneinander gedrückt, und der Leim kühlt verhältnismäßig schnell ab in dem steiler nach unten gerichteten Kurventeil. Das Gegeneinanderpreßen der Werkstücke kann bereits bei dem Schnittpunkt dieses nach unten gerichteten Kurventeils

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mit der 100°C-Linie "beendet werden, da der Leim bei dieser Temperatur schon erstarrt ist. Eine innige Verbindung der "beiden erweichten Leimflächen hat bereits unmittelbar nach dem Zusammenpressen stattgefunden. Es ist zu erkennen, daß eine wesentlich kürzere Zeit für den gesamten Verleimung svorgang erforderlich ist und demgemäß beim Durchlaufverfahren eine kürzere Strecke. Dabei wird eine wesentlich bessere Verleimung erreicht als bei dem bisher bekannten Verfahren.

Anhand der Figuren 2 und 3 wird die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung beschrieben? Plattenförmige Werkstücke 1 werden im kontinuierlichen Durchlauf auf einer Fördervorrichtung bewegt. Die Fördervorrichtung besteht beispielsweise aus unteren Ketten 2 mit einer bandförmigen Auflage 3 und oberen Andruckriemen 4, die als Keilriemen ausgebildet sein können und von Rollen 5 angedrückt sind. Die unteren Ketten 2 laufen auf Gleitführungen 6.

Am Weg der Werkstücke 1, deren Bewegungsrichtung durch die Pfeile B angedeutet ist, ist zunächst eine Heizvorrichtung 7 angeordnet, die die mit Leim zu versehenden Flächen anwärmt. Darauf folgt eine Beleimvorrichtung 8, die in üblicher Weise ausgebildet sein kann und die zu verklebende Fläche des Werkstückes gleichmäßig mit Leim versieht. Im Anschluß daran ist ein Luftführungskanal 9 angeordnet, mit Zuführungen 10 für erwärmte Luft und gleichmäßig verteilten Düsen 11, die diese Luft in einzelnen Strahlen gegen die mit Leim versehene Fläche des Werkstückes 1 richten.

Die Folien oder Furniere sind bei dem hier dargestellten Beispiel auf einem Rollenmagazin 12 angeordnet und werden von dort als Streifen 13 ununterbrochen in Richtung des Pfeiles 0 einer Beleimvorrichtung 14 zugeführt, die eine Fläche, und zwar die dem Werkstück zugekehrte Fläche mit Leim versieht. Diese Beleimvorrichtung 14 ist in üblicher Weise ausgebildet.

Danach wird der Folien- oder Furnierstreifen 13 einem endlos umlaufenden Förderband 15 zugeführt, das gegenüber dem

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Luftfuhrungskanal 9 liegt. Die in diesem Luftfuhrungskanal 9 angeordneten Düsen 16 richten Luftstrahlen gegen die beleimte Fläche des Folien- oder Furnierstreifens 13 und drücken diesen Streifen dadurch gegen das endlose Förderband 15, so daß der Streifen von diesem Band vieitergefordert wird. Der Luftfuhrungskanal 9 kann in seiner Längsmitte mit einer Trennwand 17 versehen sein. Die von dem Luftführungskanal 9 nach beiden Seiten gerichteten Düsen 11 und 12 blasen Warmluft gegen die mit Leim versehenen Flächen des Werkstückes 1 und des Streifens 13» so daß das Lösungs- oder Verdünnungsmittel des' Leimes verdunstet wird und der Leim unter Erwärmung getrocknet (bei 100⁰G) und anschließend noch weiter bis auf etwa 150⁰O erwärmt und damit erweicht wird.

An seinem Ende ist der Luftfuhrungskanal 9 zumindest mit einer Hälfte gegen den Weg der Werkstücke hin abgebogen, so daß dort noch weitere Luftdüsen angeordnet sein können, die den Streifen 13 gegen Führungsrollen 18 drücken, die ihn der mit Leim versehenen Fläche der Werkstücke 1 zuführen. Daran anschließend sind den mit Leim versehenen Flächen der Werkstücke 1 gegenüberliegend Andruckrollen 19 am Wege der Werkstücke angeordnet, die den mit Leim versehenen Folien- oder Furnierstreifen 13 gegen die mit Leim versehene Fläche der Werkstücke anpressen, wobei beide mit Leim versehenen Flächen zumindest oberflächlich erweicht sind. Beim Anpressen dieser Flächen gegeneinander fließt der erweichte Leim ineinander, und es ergibt sich gewissermaßen eine Verschweißung. Nach dem Anpressen findet auf sehr kurzem Wege damit das eigentlich Abbinden des Leimes während seines Abkühlens zwischen den beiden miteinander zu verleimenden Teilen statt. Die Abbindestrecke bzw. Erstarrungsstrecke für den Leim ist sehr kurz, da das Lösungs- oder Verdünnungsmittel dem Leim schon entzogen ist. Die Abbindestrecke ist ausschließlich davon abhängig, daß den Werkstücken und damit auch dem Leim die vorher zugeführte Wärme so schnell wie möglich entzogen wird.

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In der Fig. 4- ist eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung in der Draufsicht dargestellt. Hier sind die Werkstücke 1 in gleicher Weise auf einer Fördervorrichtung geführt wie das bei dem vorher "beschriebenen Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung der Fall war. Hinter der Beleimvorrichtung 8 für die Kanten der Werkstücke 1 ist eine Heizeinrichtung 20 angeordnet, die beispielsweise aus einer oder mehreren elektrischen Heizspiralen 21 besteht. Die Heizvorrichtung ist derart ausgebildet, daß die von den Heizspiralen 21 erzeugte Wärme konzentriert auf die Kanten der Werkstücke 1 gerichtet ist, auf die der Leim aufgetragen ist. Hinter dieser Heizvorrichtung 20 ist ein Magazin für Kantenmaterial als Hol— lenmagazin 12 angeordnet, und der Streifen 13 wird ununterbrochen von diesem Magazin abgezogen. Er kann eine Beleimvorrichtung 1²I- passieren. Der Streifen 13 kann jedoch auch schon unmittelbar nach seiner Herstellung beleimt sein, wobei dann durch Erwärmen auf 100°0 das als Verdünnungs- oder Dispersionsmittel verwendete Wasser aus dem Leim herausgetrocknet ist, so daß der Streifen 13t entsprechend dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel, schon mit getrocknetem Leim versehen, lediglich eine kurz gehaltene Heizeinrichtung 22 passieren muß, die ebenfalls mit elektrischen Heizkörpern versehen sein kann. In dieser Heizeinrichtung wird der auf dem Streifen 13 befindliche, schon getrocknete Leim bis auf etwa 150⁰C erhitzt, so daß er erweicht. Koch im Bereich der Heizeinrichtung wird der Streifen 13 über eine Anpreßrolle 19 umgelenkt in die Bewegungsrichtung der Werkstücke 1. Dieser ersten Anpreßrolle 19 sind weitere Anpreßrollen 19 nachgeordnet, die den Streifen gegen die ebenfalls mit erweichtem Leim versehenen Kanten der Werkstücke 1 anpressen, bis der Leim so weit abgekühlt ist, daß er wieder erstarrt ist und damit abgebunden hat.

Neben den schon zuvor geschilderten Vorteilen des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung besteht ein weiterer Vorteil darin, daß trotz der Angabe von Leim auf die beiden miteinander zu verleimenden Flächen wegen der besonderen

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Verfahrensführung niemals der Pail eintreten kann, daß in der Andruckstrecke, bei der die Werkstücke gegeneinander gepreßt werden, überschüssiger Leim aus den Fugen herausquillt. Einerseits wird der Leim durch die vorhergehende vollständige Austrocknung in seinem Volumen verringert und andererseits ist der in der Fuge zwischen den aufeinandergepreßten Werkstücken vorhandene Leim lediglich nur so weit erweicht, daß er plastisch ist und ineinanderfließen kann, jedoch nicht so dünnflüssig, daß er an den Seiten aus der Fuge herausgepreßt werden könnte. Es ergeben sich also auch sehr saubere Verleimungen.

Aus der vorstehenden Beschreibung ist zu erkennen, daß das Verfahren nach der Erfindung nicht auf die Anwendung beim Verleimen von Kantenmaterial beschränkt ist, vielmehr ist es auch möglich nach diesem Verfahren beispielsweise die einzelnen Teile von Schränken zusammenzuleimen. Die Teile werden zunächst jedes für sich an den Kanten mit Leim bestrichen, beispielsweise in der Fertigung im Durchlauf, der Leim trocknet dann an. Vor dem Verleimen wird der Leim auf jeder Kante mittels Heizvorrichtungen auf Temperaturen bis etwa 150⁰G erwärmt, dabei erweicht und unmittelbar darauf werden die einzelnen Teile, beispielsweise in einer Korpuspresse zusammengedrückt und gehalten, bis der Leim wieder abgekühlt und damit abgebunden ist· Nach diesem Verfahren werden äußerst kurze Trockenzeiten in der Korpuspresse erreicht.

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Leerseite

Claims

483Gütersloh1. Vennstr. 9, Poetfach 254O

Telefon: _Cos24i₃.i3os4 2

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Prof. Dr.-lng. Robert MeldaU Datum

Dipi.-ing. Gustav Meld a u unser zeichen & 1008 gM/bu

Patentansprüche

{1.)Verfahren zum Anleimen von Folien oder Furnieren, auch als Kantenanleimer, auf plattenförmige Werkstücke aus Holz oder Holzwerkstoff im kontinuierlichen Durchlauf mit ununterbrochener Zuführung der Folien oder Furniere von einem Magazin, wobei die zu beleimenden Werkstückflächen vorgewärmt werden, gleichzeitiges Auftragen eines mit Lösungs- oder Verdünnungsmittel versehenen Leimes auf das Werkstück sowie auf die Folie oder das Furnier, gleichzeitiges und gleichmäßiges Erwärmen und dabei Verflüchtigen des Lösungsmittels auf beiden beleimten Flächen, Zusammenführen der beleimten und erwärmten Flächen und Andrücken der Folien oder Furniere auf das Werkstück (nach Patentanmeldung P 25 32 503.5) gekennzeichnet durch die Verwendung eines Polyvinyl-Acetat-Leimes, der nach dem Verdampfen des Verdünnungsmittels bei etwa 100⁰C und vollständigem Trocknen bis auf seine Erweichungstemperatur bis zu 150 G erwärmt wird, bevor die Werkstücke zusammengefügt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Kantenmaterial vorbeleimte Folienstreifen verwendet werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch

1 mit einer, gegen die zu beleimende Fläche des Werkstückes (1) wirkenden Vorwärmeinrichtung (7)> je eine danach am Wege von Werkstück und Folien- oder Furnier zuführung auf gleicher Höhe angeordnete Beleimvorrichtung (8) bzw. (4) mit Auftragswalzen für die beiden zu beleimenden Flächen, eine danach angeordnete Erwärm-Vorrichtung (9, 11, 12), die gleichzeitig und gleichmäßig auf die beiden beleimten Flächen

wirkt sowie danach angeordnete Führungs— (18) und .Andruckrollen (19) oder -Walzen für die Folie oder das Eurnier (13) (nach Patentanmeldung P 25 32 503·5)» gekennzeichnet durch eine, gegen die beleimte Fläche des Werkstücks wirkende Heizeinrichtung (20, 21) zur Erwärmung "bis etwa 150°C.
4. Vorrichtung nach Aaspruch 3» gekennzeichnet durch ein Rollenmagazin (12) für vorbeleimtes Kantenmaterial (13) mit einer Abzugeinrichtung (23) und. einer, unmitterbar vor den, dem Werkstück gegenüberliegenden Andruckrollen (19) angeordneten Heizeinrichtung (22) zur Erwärmung bis etwa -,

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