DE2628571A1 - Verfahren zur verbesserung der wirkung von optischen aufhellern in der papierindustrie - Google Patents
Verfahren zur verbesserung der wirkung von optischen aufhellern in der papierindustrieInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DlPL-JNG. W. NIEMANN
DR. M. KÖHLER DIPUING. C. GERNHARDT
AtDNCHEN HAMBURG /. Ό /. 0 0 f I
TELEFON: 55547« 1 8000 M D N CH E N 2,
TELEGRAMME: KARPATENT MATHiLDENSTRASSE 12
TELEX: 529068 KARP D
W. 42 573/76 7AS 25· Juni 1976
Mobil Oil A.G-. in Deutschland Hamburg
Verfahren zur Verbesserung der Wirkung von optischen Aufhellern in der Papierindustrie
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung
der Wirkung von optischen Aufhellern in der Papierindustrie
.
Zur Erzielung eines möglichst hohen Weißgraöes stehen
der Papierindustrie verschiedene Methoden, wie s.B, Wahl
von hochweißen Papierhalbstoffen, Bleichen der Rohstoffe sowie Einsatz von Füllstoffen oder Weißpigmenten, Huancierfarbstoffen
und/oder optischen Aufhellern zur Verfugung.
lie hohen Qualitätsanfordarungen, die heutzutage insbesondere
auf dem Gebiet der Druckpapiere an das Endprodukt
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-y-
gestellt werden, bedingen zunehmende Qualitätsanforderungen an die eingesetzten Füllstoffe und Pigmente. Für eine Begrenzung
der Eintragung von Füllstoffen und Pigmenten sind u.a. die zunehmende Zweiseitigkeit des Papiers, der erhöhte
Siebverschleiß, aber vor allem der Rückgang der Festigkeitseigenschaften verantwortlich. Die Festigkeitseigenschaften
werden durch die Zugabe von Füllstoffen oder Pigmenten nachteilig beeinflußt, da die Oberflächenbindungen der Fasern
untereinander gestört werden.
Bei der Auswahl der Füllstoffe und Pigmente für den Masseneintrag sind u.a. zu berücksichtigen: Teilchengröße
und Teilchenform, Deckkraft und Weiße, geringer Abrieb, Gleichmäßigkeit und Reinheit des angelieferten Materials.
Für Streichpigmente sind daneben noch der Bindemittelbedarf, die Dispergierbarkeit sowie ein günstiges Theologisches
Verhalten von Bedeutung.
Mit Rücksicht auf die geschilderten Begrenzungen für die Eintragung von Füllstoffen und Pigmenten sind zur Erhöhung
des Weißgrades in den letzten Jahren in zunehmendem Umfang sogenannte optische Aufheller sowohl in der Papiermasse
als auch in Streichmassen oder Streichfarben eingesetzt worden.
Die optischen Aufheller verdecken nicht den herkömmlichen, in Papier enthaltenen Gelb3tich durch Subtraktion,
sondern ersetzen die fehlende Remission durch zusätzliches, ihrer Fluoreszens entstammendes Licht. Aufheller verschieben
den Farbton des aufgehellten Materials 2.B. von gelb gegen blau, und aus der Remissionserhöhung ergibt sich eine Zunahme der
Helligkeit. Die Aufheller fluoreszieren dabei nur in ausreichendem Maße, wenn sie Substantiv auf Stoffen, wie Cellulose,
Stärke, Kasein, Polyvinylalkoholen,Kunststoffen,wie
Polyvinylacetat od.dgl. aufgezogen sind.
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Bei der Verwendung von optischen Aufhellern besteht die Schwierigkeit, daß Füllstoffe oder Pigmente allgemein
die Wirkung der Aufheller im Papier herabsetzen, da sie im UV-Gebiet absorbieren oder einen Gelbstich besitzen. Der
wirkungsmindernde Einfluß von Füllstoffen oder Pigmenten scheint außerdem mit dem Brechungsindex dieser Stoffe und
mit der Deckkraft zusammenzuhängen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Verbesserung der Wirkung von optischen Aufhellern
in der Papierindustrie, bei dem der unerwünschte Einfluß von Füllstoffen oder Pigmenten auf die optischen Aufheller
herabgesetzt oder im wesentlichen beseitigt wird und eine Erhöhung des WeiSgrades und gleichzeitig der Retentionseigenschäften
der angewendeten Materialien sowie der Festigkeitseigenschaften bei den Papieren erzielt wird.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Verbesserung der Wirkung von optischen
Aufhellern in der Papierindustrie gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man übliche, in der Papierindustrie
verwendete anionische Aufheller mit einem Polypiperidiniumhalogenid, das sich in dispergiertem Zustand auf einem feinteiligen
Träger adsorbiert befindet, in Berührung bringto
Gemäß einer besonderen Ausführungsform wird als PoIypiperidiniumhalogenid
Polypiperidiniumchlorid oder Polydimethyldiallylammoniumchlorid verwendet. Es kann jedoch auch
das entsprechende Bromid zur Anwendung gelangen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß gerade durch geringe Mengen des kationischen Polymer, Polypiperidiniumchlorid,
der Wirkungsgrad von optischen Aufhellern erheblich gesteigert werden kann und bei Anwendung von Füllstoffen
und/oder Pigmenten durch die vorherige Zugabe des kationischen Polymer ein substantives Aufziehen des optischen Auf-
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hellers gefördert oder erst ermöglicht und dadurch der Aufheller
erst hoch wirksam wird.
Als Träger für das Polypiperidiniumhalogenid können sowohl feinteilige anorganische Stoffe, z.B. Füllstoffe, wie
Kaolin oder Talk, und Weißpigmente, wie Calciumcarbonat, Magnesiumsilicat,
Aluminiumsilicat, Calciumsilicat oder Kieselgel, als auch organische Fülstoffe, wie Stärke, Carboxymethylcellulose,
feinteilige Zellstoffaser verschiedener Aufschlußgrade oder feinteiliger Holzschliff Anwendung finden.
Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, daß man oinen Füllstoff oder ein Pigment bzw. einen organischen Träger
und ein in wäßriger Lösung befindliches Polypiperidiniumhalogenid aufschlämmt und die Aufschlämmung der Papiermasse
z.B. in der Bütte oder im Holländer oder einer Streichfarbe für Papier zusetzt, bevor der optische Aufheller zugesetzt
wird β
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung
kann man ein Polypiperidiniumhalogenid in wäßriger Lösung direkt einer Papiermasse, von der Bestandteile als Träger
für das Polymer dienen, zusetzen, bevor der optische Aufheller zugesetzt wird.
Die in der Papierindustrie zur Anwendung gelangenden optischen Aufheller sind anionische Substanzen, wobei insbesondere
Derivate der Diaminostilbendisulfosäure, und zwar vorzugsweise triazinringhaltige Kondensationsprodukte, verwendet
werden.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Polypiperidiniumhalogenid
in Gegenwart von Stärke angewendet wird, insbesondere in solchen Mengen, daß eine Teilkationisierung oder
eine Kationisierung der Stärke erfolgt.
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Um die erfindungsgemäße Wirkung zu erzielen, genügt schon die Anwendung geringer Mengen von Polypiperidiniumhalogenid,
insbesondere von Polypiperidiniumchiorid, Geeignet haben sich z.B. Mengen von o,o5 bis 1 Gew.$, insbesondere
o,l bis o,3 ffew.^o, Polypiperidiniumhalogenid, auf
Pigment oder !Füllstoff bezogen, erwiesen.
Bei gleichseitiger Anwendung von Stärke können folgende
Mengen zur Anwendung gelangen: o,l bis 1,5 Gew.^, insbesondere
o,5 bis 1 Gew.$5, Stärke und o,o5 bis 1 Gew.$ Polypiperidiniumhalogenid,
auf Pigment oder Füllstoff bezogen, wobei eine Erwärmung der Substanzen in wäßrigem Medium auf Temperaturen
von 4o bis 7o°0 erfolgt, nach Abkühlen dar anorganische
oder organische Träger augegeben wird und dann der anionische optische Aufheller mit den so behandelten Materialien
in Berührung gebracht wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert. In den Beispielen wurde als Polypiperidiniumhalogenid
Polypiperidiniumchlorid oder Polydimethyldiallylammoniumchlorid
(vgl. M. Fred Hoover und Hugh E. Carr "Performanee-Strukture Relationships of Electroconductive
Polymers"(Tappi, She Journal of the Technical Association
of the Pulp and Paper Industry, Bd. 51, Kr. 12, Dezember 196S1 Seiten 552 bis 559 und US-PS 3 288 77o), im Nachstehenden
als das "kationische Polymer" bezeichnet, verwendet.
Es wurde das kationische Polymer auf Pigmentoberflächen
aufziehen gelassen, indem in einer 1 bis Io gew.^igen wäßrigen
Lösung des kationischen Polymers verschiedene Pigmente, die in Wasser von Raumtemperatur aufgsschlämmt (Peststoff-
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gehalt 2o bis 60 Gew. fo) waren und in der nachstehenden Tabelle
I angegeben sind, dispergiert wurden. Nachdem das kationische Polymer auf der Pigmentoberfläche aufgezogen
war, wurde der optische Aufheller, ein im Handel erhältlicher Aufheller (Derivat der Diaminostilbendisulfosäure,
BLANKOPHOR der Bayer A.Gr.) zugegeben. Außerdem wurden gegebenenfalls
die in der Tabelle I angegebenen Mengen an Stärke eingesetzt, die vorher mit dem kationischen Polymer
behandelt worden war.
Bei der praktischen Ausführung wurde wie folgt gearbeitet:
In einem Becherglas wurden die Pigmente unter Rühren in Wasser dispergiert. Der Feststoffgehalt wurde je nach
Pigmentart und der sich daraus ergebenden Viskosität zwischen 2o und 60 Gew.$ Peststoffgehalt eingestellt. Unter ständigem
Rühren wurde nun tropfenweise und langsam - mit Unterbrechungen - eine wäßrige Lösung des kationischen Polymers oder ein
Gemisch einer wäßrigen Lösung des kationischen Polymers mit einem Zusatz von Stärke zu der Pigmentsuspension zugegeben.
Um eine gleichmäßige Adsorption zu gewährleisten, wurde vor der Zugabe des optischen Aufhellers noch etwa Io min gerührt. Anschließend
wurde der vorher in Lösung gebrachte anionische optische Aufheller ebenfalls langsam und unter ständigem Rühren
zugegeben. Nach weiterem Rühren während Io min ist die Aufhellerwirkung unter UV-Licht deutlich erkennbar. Das so
hergestellte Produkt kann direkt als "Slurry" in der Papierfabrik, z.B. in der Bütte oder in dem Holländer, eingesetzt
werden oder vorher getrocknet und anschließend aufgemahlen und dann bei der Papierherstellung bzw. Papierveredelung zum
Einsatz gebracht werden.
Ea wurden folgende Ergebnisse erhalten:
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Probe
i* kat. Polymer bezogen auf Pigment
$> opt. Aufheller bezogen auf Pigment
WG *)
Masse Kaolin A
Kgcolin A 0, 5^ Stärke
0,3 % kat. Polymer
Streich-Clay B
Clay E 0,2 % Stärke
0,2 % kat. Polymer
Al-Silikat C
Al-Silikat
0,5 % kat. Polymer 0,15
0,15 0,15
0,15 0,15 0,15
88,3 87,6
77,5 79,3
Al-Silikat C 0,7 % Stärke
0,5 % k~t. Polymer
CaCOx D
CaCoj' D
CaCoj' D
CaCOx D
0
0
0,2 c/o kat. Polymer
0,1 # otärke
0,1 % kat. Polymer 0,15
0,15 0,15
0,15
80,9
92,8 97,8
97,6
CaCO. D
0
0
0,5 % Stärke
0,2 ,v kat. Poi.ymer
0,15
98,4
♦) WG = Weißgrad, geinessen mit dem "Slrepho"-Gerät mit
Xenonlampe
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-X-
Aus der Tabelle I ist ersichtlich, daß durch die Anwendung des kationischen Polymers sowohl ohne als auch mit
Einsatz von Stärke eine Weißgradsteigerung von 3 bis 5 Punkten erzielt werden kann.
Aus der nachstehenden Tabelle II sind die Kennzahlen der verwendeten Füllstoffe und Pigmente ersichtlich.
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a b e 1 1 e II
ehem. Zusammen- Weißgrad Teilchengröße spez. Gewicht Brechungs- spez. Oberfläche
(Mikron) index (η) (πΤ/g)
Setzung
•*J Masse- Kaolin A Al ..,O5.'SiO9'E3O 84,2 1-5 2,6 1,56 6,8
»Clay B » « « 87,6 0,5 - 2 2,6 1,56 11,5
κι Al-Silikat G ~ . 77,5 1-2 2,1 1,48 140,0
ο Kreide B OaCO, 92,8 0,5 - 2 2,7 1,56 8,0
/3
Beispiel 2
Gemäß der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise wurde mit dem kationischen Polymer behandeltes Calciumcarbonat
mit verschiedenen optischen Aufhellertypen und -konzentrationen in Berührung gebracht.
Probe
Tabelle III
$> kat. Polymer fi opt. Aufheller Weißgrad
bezogen auf Pigment bezogen auf Pigment
CaCO3 | o,2 | ο,ο5 opt. Auf heller I ' |
94,8 |
CaCO3 | ο,2 | ο, 1 dto | 96,5 |
CaCO3 | ο,2 | ο,15 dto | 97,8 |
CaCO3 | ο,2 | ο,1 opt. Auf | |
heller II ' | 96,3 | ||
CaCO3 | ο,2 | o,15 dto | 97,4 |
CaCO^, | ——— | ο,15 dto | 93,3 |
1) "Tinopal" der Ciba-Geigy A.G. Derivat einer Aminostilbensulfonsäure
2) "Blankophor P" der Bayer A.G. (StilbendisulfonsäuFederivat)
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Hf
Beispiel 3
Mit einem sehneHäufenden Rührwerk wurden 154o g amerikanischer
Kaolin mit 1,5 g Polyphosphat (Calgon PTH) als 7o^ige Aufschlämmung (Slurry) dispergiert. Ebenfalle unter Zuhilfenahme
eines schneilaufenden Rührwerks wurden 66o g feinstgemahlenes,
natürliches Calciumcarbonat unter Verwendung von 4,0 g Polyacrylatdispergiermittel (Polysalz CA der BASi1) als
7o$ige Aufschlämmung dispergiert.
Die Calciumcarbonataufschlämmung wurde unter Rühren in
die Kaolinaufschlämmung eingetragen, 30 daß eine 7o/3o Mischung
von Kaolin mit Caleiumcarbonat in flüssiger Form erhalten vrarde. Zum Pigmentgemisch wurden zur Einstellung eines stark alkalischen
pH-Wertes von etwa 9pBl/ml lo^ige Natronlauge zugesetzt. Anschließend wurden immer unter starkem Rühren lol g
loJ&Lge Ammoniumstearatdispersion, 514 g einer 3o$igen mit
Amylase viskositätsmodifizierten und gekochten Kartoffelstärkelösung,
137 g eines 46$igen Styrol-Butadienlatex (XD 8417
von Dow Chemical), 8 g eines Stilbendisulfonsäurederivata (Blankophor P der Bayer AG) als optischer Aufheller sowie 18 g
eines 8o$igen Melamin-Pormaldehydharzes (Protex) als Härter
zugesetzt. Dieser Ansatz wurde zweimal hergestellt. Einem Ansatz wurde als letzte Komponente 5,5 g von Poly diallyld line thy I-ammoniumchlorid
als 4o$ige wäßrige Lösung unter starkem Rühran
zugesetzt.
Beide Streichfarben wurden mittels eines Laboratoriumsstreichgeräts
(Laborhelicoaters) auf ein geleimtes, holzhal-
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IS
tigea Bohpapier in einer Menge von etwa Io g/m bei einer
Streichgeschwindigkeit von 5oo m/min aufgetragen. Das Gewicht
des Rohpapiers betrug etwa 7o g/m . Das gestrichene Papier wurde nach dem Streichen mittels eines Laboratoriumskalanders
(Kleinwefer) bei einer Temperatur von 600C sowie
einem linearen Walzendruck von 21o kg/cm satiniert. Die
Glätte des gestrichenen Papiers wurde mittels eines Bekk-Glätteprüfers, der Glanz bei 45° mit einem Zeiss-Goniophotometer, die Weiße und Opazität mittels eines Zeiss-Elrephogerätes mit Xenonlampe bestimmt.
Glätte des gestrichenen Papiers wurde mittels eines Bekk-Glätteprüfers, der Glanz bei 45° mit einem Zeiss-Goniophotometer, die Weiße und Opazität mittels eines Zeiss-Elrephogerätes mit Xenonlampe bestimmt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle IY ersichtlich.
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/fr
Tabelle IT
ia kat. Polymer, bezogen auf Pigment
Erfindung
Vergleich
Feststoffgehalt 56 | pH | 58,2 | 59,2 |
Viskosität ^ loo cps | WRV 1^ (see) | 42oo | 148o |
5o cps | Glätte (seo) | 742o | 24oo |
Glanz 45° | 8,7 | 8,9 | |
WG 2^ (Glühlampe) | l«34'f | l'52f f | |
WG ' (Xenonlampe) | I6I0 | I660 | |
Helligkeit 3) | 7,o | 6,1 | |
Strichgewicht (g/m ) | 75,4 | 73,6 | |
Mikrocontourtest ' | 76,6 | 75,9 | |
82,o | 8o,4 | ||
Io | Io | ||
sehr gut | gut |
(1) Wasserretentionsvermögea
(2) WG = Weißgrad
(3) Helligkeit, geisessen mit dem Zeiss-"31repo"-Gerät
(4) zur Beurteilung der Benetzung mit Druckfarbe
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Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch die Verwendung von geringen Mengen des kationischen Polymeren
(Polypiperidiniumhalogenid, insbesondere Polypiperidiniumchlorid) außerdem die Retentionseigenschaften der Füllstoffpigmente
und Pasern sowie die Festigkeitseigenschaften des Papiers wesentlich verbessert werden.
Außerdem läßt sich mit den kationischen Polymeren native Stärke wirtschaftlich teilweise oder ganz kationisieren.
Kationisierte Stärke weist bessere Retentions- und Festigkeit seigenschaf ten auf.
Die durch die Verwendung des kationischen Polymeren erzielten Vorteile sind aus den nachstehenden Beispielen
ersichtlich.
Für die Durchführung von Blattbildungsversuchen auf dem RK-Blattbildner (Rapid-Koethen Blattbildner) wurde folgende
Stoffzusammensetzung hergestellt:
5o Gew.io Sulfatzellstoff, gebleicht
3o Gew.io Sulfitzellstoff, gebleicht 2o Gew.$ Buchenzellstoff, gebleicht
SR - Grad+): etwa 35° SR
Füllstoff : Kaolin, Calciumcarbonat, jeweils unbehandelt
und mit kationischem Polymeren vorbehandelt pH-Wert : bei den Versuchen mit Kaolin 5,5
pH-Wert : bei den Versuchen mit CaCO, 7,8
+) SR-Grad = Schopper-Riegler-Mahlgrad
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Es wurden jeweils die gleichen Ausgangsmehgen Füllstoff
zugegeben (etwa 3o Gew.56, bezogen auf Paser-Trockengewicht).
Die bei den Blattbildungsversuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle V zusammengefaßt.
FÜIlstoffretention ' ' Reißlänge (ei)
(Asche % ) längs quer
Kaolin unbehandelt 14-,4- . 24-50 2100
Kaolin mit o,2$ kat. ._ Λ
Polymeren ' ^6,1 2590 2250
Kaolin mit ο,5$ kat.
Polymeren 17,5 , . 2350 2CG0
GaCO, unbehandelt 11,0 2620 2190
CaCO, mit o,2^ kat. 13,1 2?10 2250
Polymeren
Aus der Tabelle V geht hervor, daß durch die positive
Ladung des Füllstoffes - bedingt durch das kationische Polymere
- eine bessere Adsorption bzw. Retention an der negativen Faser stattfindet. Bei Mischungen von unbehandeltem Füllstoff
mit behandeltem Füllstoff wird durch einen Ladungsausgleich der unbehandelte Kaolin ebenfalls besser retentiert.
Durch die besseren Retentionswerte ergeben sich u.a. bekanntlich längere Sieblaufzeitan.
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13 26?8571
Die Behandlung des Füllstoffs bzw. des Pigments mit dem kationischen Polymer erfolgte gemäß der im Beispiel 1
beschriebenen Arbeitsweise für die praktische Ausführung«
Die Festigkeitseigenschaften werden an sich durch die Zugabe von Füllstoffen nachteilig beeinflußt, da die Oberflächenbindungen
- Wasserstoffbrückenbindungen - der Zellstofffasern untereinander gestört werden, d.h. die Festigkeit
geht mit zunehmenden Füllstoffgehalt erheblich zurück.
Durch die Vorbehandlung der Füllstoffe mit dem kationischen Polymeren tritt dagegen überraschenderweise trotz zunehmenden
Füllstoffgehaltes eine gewisse Festigkeitssteigerung auf.
Dies kann möglicherweise darauf zurückzuführen sein, daß das an der Oberfläche des Füllstoffes befindliche Polymere
in G-egensatz zu dem unbehandelten Füllstoff mit den Fasern in Wechselwirkung tritt. Da gerade bei den niedrig-grammigen
Papieren große Schwierigkeiten bei der Veredelung und Verarbeitung bezüglich der Festigkeitseigens.chaften auftreten,
ist diesem Ergebnis besondere Bedeutung beizumessen.)
Die Verbesserungen, die bei der Anwendung des kationisöhen
Polymeren durch Kationisierung von nativer Stärke erhalten werden, sind aus dem nachstehenden Beispiel 5 ersichtlich
Beispiel 5 (a) Blattbildungsversuche auf dem EK-Blattbildner
Stoffzusammensetzung:
7o Geyr.fo Holzschliff, gebleicht
3o Gew.i» Sulfatzellstoff, gebleicht pH-Wert 7,ο
SR-Grad: etwa 4o° SR
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-Ti
Zu dem Stoffgemisch wurden jeweils zugegeben:
A 5 ml Io Gew.56 native Kartoffelstärke,
B 5 ml Io Gew.$ native Kartoffelstärke, die mit Vfa
des kationischen Polymer vermischt und erwärmt wurde,
C 5 ml Io Gew.fo native Kartoffelstärke, die mit 3$
des kationischen Polymer vermischt und erwärmt wurde,
D 5 ml Io Gew.^ native Kartoffelstärke, die mit 5$
des kationischen Polymer vermischt und erwärmt wurde.
Das Gewicht der gebildeten Blätter betrug jeweils 2,4 g. Festigkeitsprüfung: Bruchlast nach DIN 53112
Papierprobe | A | 2,8 | kp |
Papierprobe | B | 3,2 | kp |
Papierprobe | G | 3,5 | kp |
Papierprobe | D | 3,5 | kp |
Aus den Keßergebnissen ist bei den kationisierten Stärken gegenüber der nativeη Stärke eine deutliche Festigkeitssteigerung erkennbar.
(b) Blattbildungsversuche auf dem RK-Blattbildner
Stoffzusammensetzung:
5o Gew.$ dolzschliff, gebleicht
5o Gew.Ja Sulfonzellstoff, gebleicht pH-Wert 7,0
SR-Grad: etwa 4o° SH.
Zu dem Stoffgemisch wurden jeweils zugegeben:
A 1 ml Io Gew.$ native Kartoffelstärke,
B o,5 ml Io Gew.$ native Kartoffelstärke, die mit
5 Gew.^ des kationischen Polymer vermischt und kurz aufgekocht wurde,
C 1 ml Io Gew.$ native Kartoffelstärke, die mit
5 Gew.% des kationischen Polymer vermischt und kurz aufgekocht wurde.
Zu den drei verschiedenen Stoffgemischen wurden jeweils
1 Gew.^ optischer Aufheller (bezogen auf die 2,4 g Blattgewicht) zugegeben.
Weißgrad: gemessen mit dem "Elrepho"-Gerät mit Xenonlampe.
Papierprobe
A B C
Durch die Kationisierung der Stärke tritt - wie auch
bei den Füllstoffen und Streichpigmenten - eine V/eißgradverbesserung
auf.
Werden die kationisierte Stärke und der optische Aufheller vorher zusammengegeben, tritt eine starke Reduzierung
der Aufhellerwirkung auf. Derselbe Effekt wurde auch bei den
Festigkeiten der Papiere festgestellt.
Die Anbringung von Klebstoffschichten auf Papieren, die
getrocknet werden und durch Befeuchten und Zusammenbringen mit einem anderen Stoff, z.B. auch Papier, zur Klebung ge-
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Weißgrad | CVl |
79, | VJl |
80, | O |
82, |
bracht werden können, nennt man "Gummierung".
Die Verbesserung der Klebeeigenschaften durch Anwendung geringer Mengen des kationischen Polymeren ist aus dem nachstehenden
Beispiel 6 ersichtlich.
Auf ein Papier wurden e.ine 15 gew.^ige Quellstärke-"Lösung"
in V/asser sowie eine 15 gew.^ige "Lösung" in Wasser
einer Quellstärke, die mit 5 Gew.7& des kationischen Polymers
vorbehandelt war, auf ein Papier aufgetragen und getrocknet. Die Klebekraft wurde nach Befeuchtung auf dem
"Fipago"-Klebkraftprüfgerät (PKL) untersucht.
Probe Hit normaler Quellstärke (Kartoffelstärke) 2,9 mmkp
Probe mit Quellstärke (Kartoffelstärke) mit
5 Gew.$ kationischem Polymer vorbehandelt 8,4 mmkp
Die vorbehandelte Probe zeigte ausgezeichnete FiImbildungs
eigens chaften.
Von einer guten Verklebung erwartet man im allgemeinen eine Festigkeit, die über der der verklebten Materialien
liegt. Diese Forderung wurde bei Anwendung der vorbehandelten
Stärke erfüllt, bei Anwendung der normalen Stärke dagegen nicht.
Ss hat sich allgemein als zweckmäRig erwiesen, bei der
Kationisierung von Stärke, die für den Sinsatz bei Klebevorgängen verwendet werden soll, o,5 bis 6 Gew.$, insbesondere
1 bis 5 Gew.^, des Polymeren, auf das Gewicht der Papierfasern
bezogen, einzusetzen.
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Die geschilderten Verwendungen des kationischen Polymeren (Polypiperidiniumhalogenid, insbesondere PoIypiperidiniumchlorid)
erfolgen allgemein zweckmäßig aus wäßrigen Lösungen, die etwa 1 "bis Io Gew.$ des kationischen
Polymeren enthalten.
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Claims (12)
- Patentansprüche(_1_, Verfahren zur Verbesserung der Wirkung von optischen Aufhellern in der Papierindustrie, dadurch gekennzeichnet, daß man übliche, in der Papierindustrie verwendete anionische Aufheller mit einem Polypiperidiniumhalogenid, das sich in dispergieren! Zustand auf einem feinteiligen Träger adsorbiert befindet, in Berührung bringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennseichnet, daß man als Polypiperidiniuirhalogenid Polypipe?-icliniumchlorid oder Polydimethyldiallylammoniumchiorid verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger aus feinteiligen anorganischen Stoffen, z.B. Füllstoff en, wie Kaolin oder Talk, und \7eißpiginenten, wie Calciumcarbonat, Magnesiumsiiicat, Aluminiumsilicat, Calciumsilicat oder Kieselgel, bestehen.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger aus feinteiligen organischen Stoffen, wie Stärke, Carboxymethylcellulose, feinteiliger Zellstoffaser verschiedener Aufschlußgrade oder feinteiligem Holzschliff bestehen.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Füllstoff oder ein Pigment bzw. einen organischen Träger und ein in wäßriger Lösung befindliches Polypiperidiniumhalogenid aufschläwunt und die Aufschlämmung der Papiermasse z.B. in der Bütxe oder im Holländer oder einer Streichfarbe für· Papier zusetzt, Levor der optische Aufheller zugesetzt wird*,709852/0472 ORIGINAL INSPECTED
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polypiperidiniumhalogenid direkt einer Papiermasse, von der Bestandteile als Träger für das Polymer dienen, zugibt, bevor der optische Aufheller zugesetzt wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als anionische Aufheller Derivate der Diarcinostilbendisulfonsäure verwendet werden.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß das Polypiperidiniumhalogenid in Gegenwart von Stärke angewendet wird.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß o,o5 bis 1 Gew.$, insbesondere o,l bis o,3 Gew.^, Polypiperidiniumhalogenid, auf Pigment oder Füllstoff bezogen, zur Anwendung gelangen.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß o,l bis 1,5 Gew.$, insbesondere o,5 bis 1 Gew.?£, Stärke und o,o5 bis 1 Gew.$ Polypiperidiniumhalogenid, auf Pigment oder Füllstoff bezogen, zur Anwendung gelangen.
- Ho Verfahren nach einem der Ansprüche 8 oder Io, dadurch gekennzeichnet,*" daß die Stärke und das Polypiperidiniumhalogenid einer Erwärmung in wäßrigem Medium auf Temperaturen von 4o bis 7o°C unterworfen werden, nach Abkühlen der anorganische oder organische Träger zugegeben wird und dann der anionische optische Aufheller mit den so behandelten Materialien in Berührung gebracht wirdo
- 12. Verwendung von Polypiperidiniumhalogenid, insbesondere Polypiperidiniumchlorid, zur Verbesserung der Retentionseigenschaften von Füllstoffen, Pigmenten und Fasern sowie der Festigkeitseigenschaften bei Papier und zur Kationisierung von Stärke, die bei der Papierherstellung oder bei der Herstellung von Klebeschlchten auf Papier angewendet wird ο709852/0472
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