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Verfahren zur Herstellung von armierten Erdbauwerken
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von armierten
Erdbauwerken, bei dem Erdschichten im Wechsel mit elastisch biegsamen und im Vergleich
zu den Erdschichten wesentlich dünneren Lagen von Armierungselementen aufeinandergeschichtet
und die Erde zur seitlichen Abstützung mittels einer an den Armierungselementen
befestigten Abdeckhaut gehalten wird.
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Es ist bekannt, Erdbauwerke mit Armierungen, beispielsweise in Form
von Dämmen, Sperrmauern oder Brückenwiderlagern, nach dem einleitend genannten Verfahren
zu erstellen, wobei als Armierungselemente zwischen die übereinander angeordneten
Erdschichten dehnbare und ggfs. einander kreuzende Kabel bzw.
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Kabelstränge oder Bänder bzw. Seile, Gitterroste oder auch Platten
angeordnet werden, die nach Möglichkeit einen hohen Reibungskoeffizienten und eine
ausreichende Korrosionsfestigkeit aufweisen sollen (DT-PS 1 484 386). Diese Armierungselemente
dienen
gleichzeitig zur Befestigung der zur seitlichen Abstützung der Erdschichten notwendigen
Abdeckhaut, die in bekannten Fällen aus Einzelelementen besteht, welche in Form
von Streifen oder Platten ausgebildet sind, die aneinander angrenzende Ränder aufweisen
und an den Armierungselementen befestigt werden. Die Armierungselernente müssen
dabei eine gewisse Elastizität und Biegsamkeit aufweisen, damit sie den Verformungen
der Erdschichten folgen können, wobei auch die aus den genannten Elementen vorgesehene
Außenhaut eine gewisse Beweglichkeit aufweisen muß, um sich auftretenden Deformierungen
des Erdbauwerkes weitgehend anpassen zu können.
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Die bekannten Ausführungen der armierten Erdbauwerke sind relativ
aufwendig, insbesondere wenn als Bewehrungselemente die bisher praktisch ausschließlich
zum Einsatz kommenden korrosionssicheren Stahlbänder verwendet werden. Besondere
Schwierigkeiten bereitet dabei die Herstellung einer korrosionssicheren Verbindung
zwischen den Bewehrungselementen und den Elementen der Abdeckhaut. Diese Elemente
der Abdeckhaut werden in der Praxis im allgemeinen entweder als mit ihrer Längserstreckung
in horizontaler Richtung verlaufende Schalen ausgebildet oder nur in Form von Verkleidungsplatten,
die durch Anordnung von VPhindungsgliedern zwischen benachbarten Platten einen gewissen
P'.'egungsspielraum gegeneinander auSweisen (DT-PS 2 040 082).
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Die Verbindung zwischen den aus Bändern oder Kabeln bzw. anderen Strängen
bestehenden Bewehrungselementen und den Elementen der
Abdeckhaut
erfolgt praktisch bisher allein mit Hilfe von Schrauben, die sich durch die Bewehrungselemente
und auch durch entsprechende Bohrungen von an den Abdeckhaut-Elementen angeordneten
Laschen hindurch erstrecken. Diese Verbindungen sind verstandlicherweise besonders
anfällig und in ihrer Herstellung zeitraubend sowie wegen der Notwendigkeit, korrosionssichere
aterialien auch für die Schrauben zu verwenden, relativ kostspielig.
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Verfahren der einleitend
genannten Art so weiterzubilden, daß eine erhebliche Vereinfachung bei der Herstellung
der armierten Erdbauwerke erzielt wird bei gleichzeitiger Verringerung der Kosten
für die Herstellung und auch für den notwendigen Materialbedarf.
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Zur Lösung vorstehender Aufgabe kennzeichnet sich das neue Verfahren
erfindungsgemäß dadurch, daß jeweils zwischen benachbarten Erdschichten vollflächige
Vlies- oder Gewebelagen aus Kunststoff eingelegt werden, die wenigstens teilweise
über das Erdbauwerk hinausragen und zur seitlichen Abstützung sowie unter Umschließung
der nach oben oder unten benachbarten Erdschichten mit ihrem über das Erdbauwerk
herausragenden Teil unter eine der nächstfolgenden Vlies- oder Gewebelagen zur Bildung
wenigstens einer Schicht der Abdeckhaut umgeschlagen werden.
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Bei dem neuen Verfahren sind zunächst, abweichend von den bisher
vorgesehenen
Armierungselementen, vollflächige Vlies- oder Gewebelagen aus Kunststoff vorgesehen,
so daß nicht mehr die Notwendigkeit besteht, je nach Art des Rauwerkes nur in einer
Richtung parallelverlaufende Bewehrungselemente oder sich kreuzende Bewehrungselemente
zu verwenden und hierdurch unterschiedliche Anordnungen zu praktizieren. Dabei sind
die vorgesehenen Vlies- oder Gewebelagen wesentlich höher belastbar als die einzelnen
band- oder kabelförmigen Bewehrungselemente und bieten den Erdschichten eine wesentlich
größere Reibfläche dar, so daß sie auch für bindige Bögen verwendbar sind, für die
die bisher bekannten Armierungselemente praktisch nicht verwendet werden konnten.
Dadurch, daß die Vlies- oder Gewebelagen über die vorgesehenen Erdschichten hinausragen
und mit diesen herausragellden Enden umgeschlagen werden, bilden die Vlies- oder
Gcwebelagen gleichzeitig eine Schicht der Abdeckhaut, die sonst durch eine zusätzliche
Verbindung von Abdeckhaut-Elementen mit den Armierungselementen gebildet werden
muß. Dadurch, daß die überstehenden Teile der Vlies- oder Gewebeeinlagen umgeschlagen
werden, entfällt für die Bildung der durch diese Vlies- oder Gewebelagen gebildeten
Schicht der Abdeckhaut jede Verbindungsanordnung zwischen den Armierungselementen
und dieser Schicht der Abdeckhaut. Es ergibt sich somit eine wesentliche Vereinfachung
bei der Erstellung dieses Erdbauwerkes, und es wird gleichzeitig eine höhere Belastbarkeit
dieses Erdbauwerkes sichergestellt. DabeiFwird durch die Vlies- oder
Gewebelagen
eine günstige Entwässerung erzielt, da kein Wasserstau auftrat, sondern durch die
Vlies- oder Gewebeeinlagen ein freier Abfluß der Flüssigkeit gewährleistet wird.
Die neue Anordnung der über das Erdbauwerk überstehenden und umgeschlagenen Vlies-
oder Gewebeelemente ermöglicht die allseitige Abstützung des Erdbauwerkes bzw. der
das Erdbauwerk bildenden Erdschichten, wobei die umgeschlagenen Teile der Vlies-
oder Gewebeeinlagen gleichzeitig wiederum als Armierungseinlagen wirksam sind.
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Vlies- oder Gewebeeinlagen der hier vorgesehenen Art aus Kunststoff
sind an sich bereits aus dem Straßenbau und auch aus dem Eisenbahndammbau bekannt,
um eine Trennung der verschiedenen bindigen und nichtbindigen Bodenschichten sicherzustellen
sowie auch eine bessere Tragfähigkeit des Unterbaues durch Übernahme von Zugspannungen
zu erreichen, jedoch gleichzeitig die Wasserdurchlässigkeit sicherzustellen. Derartige
Vlies- oder Gewebelagen sind fäulnis-, verrottungs- und seewasserbeständig sowie
auch resistent gegen Chemikalien, wie Säuren und Laugen. Sie kennzeichnen sich durch
eine hohe Bruch- und Reißfestigkeit sowie durch eine hohe Temperaturbeständigkeit
und werden im wesentlichen aus Polyestermaterial hergestellt, können jedoch auch
aus anderen Kunststoffen mit den vorgenannten Eigenschaften bestehen.
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Je nachdem, ob die Abdeckhaut nur auf einer Seite des Erdbauwerkes
oder aber auf mehreren Seiten des Bauwerkes erforderlich
ist, kann
durch entsprechende Zuschnitte der Gewebeeinlagen diese Abdeckhaut zumindest in
einer Schicht von den Gewebeeinlagen gebildet werden.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die über das Erdbauwerk hinausragenden
Vlies- oder Gewebeeinlagen wenigstens über den Bereich der in den einzelnen Schichten
auftretenden größten Zugkräfte umgeschlagen werden. Hierdurch bilden die umgeschlagenen
Bereiche gleichzeitig eine zusätzliche Bewehrungseinlage in dem genannten Bereich
der auftretenden größten Zugkräfte. Man hat durch entsprechende Untersuchungen festgestellt,
daß der geometrische Ort der größten Zugkraft bei bewehrten Erdbauwerken entlang
einer bestimmten Kurve verläuft, die sich von der Abdeckhaut der untersten Erdschicht
in das Erdbauwerk schräg nach oben hinein verlaufend und mit zunehmender Steigung
durch das Erdbauwerk hindurch erstreckt. Die umgeschlagenen Bereiche der einzelnen
Vlies- oder Gewebelagen bilden dabei mit den Vlies-oder Gewebeeinlagen für die nächstfolgende
Schicht jeweils Doppellagen zumindest von der Abdeckhaut bis über den Bereich der
auftretenden größten Zugkräfte. Wenn die hierdurch bedingte verstärkte Armierung
noch nicht ausreichend ist, kann bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen werden, daß in die von den umgeschlagenen Vlies- oder Gewebelagen umschlossenen
Erdschichten wenigstens teilweise zusätzlich Zwischenvlies- oder -gewebeeinlagen
eingelegt werden, die sich ebenfalls über den Bereich der größten Zugkräfte der
zugehörigen Erdschichten
erstrecken. enn keine verstärkte Armierung
gefordert wird, können die Schichtdicken der einzelnen von den Gewebeeinlagen umschlossenen
Frdschichten stärker gewählt werden, so daß dann durch die Zwischenvlies- oder Zwischengewebeeinlagen
kein zusätzlicher Materialbedarf an diesem Vlies- oder Gewebematerial in Kauf genommen
werden muß.
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Die durch die umgeschlagenen Bereiche der Vlies- oder Gewebeeinlagen
gebildete Abdeckhaut des Erdbauwerkes ist für viele Fälle ohne zusätzliche weitere
Maßnahmen geeignet und ausreichend, insbesondere wenn keine äußere mechanische Beanspruchung
der Abdeckhaut, z.B. durch äußere Stoßbelastungen oder dgl., zu befürchten ist.
In denjenigen Fällen jedoch, in denen mit einer äußeren mechanischen Belastung der
Abdeckhaut gerechnet werden muß und/oder wenn ein wandartiger Abschluß des Erdbauwerkes
nach außen hin gewünscht wird oder erforderlich ist, empfiehlt es sich, zwischen
die von den Gewebeschichten umschlossenen Erdschichten nach außen ragende Anker
zur Befestigung von eine weitere Schicht der Abdeckhaut bildenden Platten einzulegen.
An diesen Ankern können dann die zur Bildung der weiteren Schicht der Abdeckhaut
dienenden Platten angehängt und so angeordnet werden, daß sie gegeneinander beweglich
sind, um geringfügigen Erdbewegungen folgen zu können.
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Eine andere Möglichkeit der Bildung einer zweiten, also zusätzlich
zu der von den Gewebeeinlagen gebildeten Schicht der Abdeckhaut
besteht
darin, daß auf die die seitliche Abdeckung bildenden Teile der Vlies- oder Gewebeeinlagen
eine Mörtelschicht aufgebracht wird. Durch entsprechende Materialwahl für die lörtelschicht
kann dabei eine ausreichende Elastizität bzw. Beweglichkeit der Nörtelschicht zusammen
mit der von den Vlies- oder Gewebelagen gebildeten Schicht der Abdeckhaut sichergestellt
werden.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn zur Durchführung des Verfahrens
Vlies- oder Gewebeeinlagen verwendet werden, bei denen die Oberfläche eine gerauhte
Struktur aufweist, insbesondere genoppt ausgebildet ist. Hierdurch wird nicht nur
der Reibungswiderstand gegenüber den Erdschichten erhöht, sondern auch sichergestellt,
daß die durch den Umschlag der Vlies- oder Gewebeeinlagen gebildeten Doppellagen
nicht gegeneinander verrutschen, sondern in ihrer Lage zueinander gehalten werden.
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Bei der Anwendung von Ankern für die Befestigung der eine zweite Schicht
der Abdeckhaut bildenden Platten empfiehlt es sich, den Seiten- und Höhenabstand
der Anker auf die -Plattenabmessungen so sbzustimmen, daß die Platten sich schuppenartig
überdeckend an den Hakenteilen der Anker befestigbar sind. Die schuppenartige Abdeckung
der Platten ist von besonderem Vorteil wegen der Beweglichkeit der Platten gegeneinander
sowie auch für die Entwässerung des armierten, erfindungsgemäß ausgebildeten Erdbauwerkes.
Die aus den einzelnen Schichten abfließende Feuchtigkeit
kann nimlich
zwischen den in geschuppter Anordnung befindlichen Platten ungehindert abfließen,
ohne daß ein Wasserstau zu befürchten ist. Die Platten können in der üblichen eise
aus einem verrottungsbeständigen Material, z.B. Nsbestzement oder dgl., bestehen
und haben nur die Aufgabe, eine seitliche Abdeckung des Erdbauwerkes zu bilden,
ohne daß hierzu ein Fundament erforderlich ist, wie es z.B. für die sonst vielfach
notwendigen Mauerverkswände oder aber auch für andere, aus Platten bestehende bbdeckhaut-Konstruktionen
notwendig ist. Die aus den geschuppten ratten gebildete Abdeckhaut stellt somit
eine leichte und einfach zu erstellende Konstruktion dar, bei der es möglich ist,
jederzeit beschädigte Platten auszutauschen, wobei die einzelnen Platten ohne irgendwelche
Schraubverbindungen ausschließlich durch Einhängen ggfs. schnappartig befestigt
werden können.
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Bei der Verwendung einer Siörtelschicht als zweite Schicht der Abdcchaut
empfiehlt es sich, die Nörtelschicht aus einem ein Kunststoffbindemittel enthaltenden
Torkrekt-Putz aufzubringen.
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Durch die entsprechende Wahl des Kunststoffbindemittels kann dabei
die gewünschte hohe Elastizität der Putzschicht sichergestellt werden.
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Die Zeichnung gibt in schematischer Darstellung anhand einiger Ausführungsbeispiele
weitere Einzelheiten der Erfindung wieder.
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Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen
Längsschnitt durch ein Erdbauwerk gemäß vorliegender Erfindung, Fig. 2 in ähnlicher
Darstellung wie Fig. 1 eine andere Ausführung des Erdbauwerkes, Fig. 3 eine weitere
Schnittdarstellung durch eine dritte Ausführung, jedoch ohne eine zweite Schicht
der Abdeckhaut, Fig. 4 in der Draufsicht den Zuschnitt einer Gewebe- bzw. Vlieseinlage,
wie sie für die Anordnungen nach den Fig. 1-3 verwendet wird, Fig. 5 und 6 in ähnlicher
Darstellung wie Fig. 1 jeweils eine weitere Variante des Erdbauwerkes.
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Das in Fig. 1 wiedergegebene Erdbauwerk besteht aus mehreren übereinander
angeordneten Erdschichten 1, zwischen denen jeweils Vlies- oder Gewebelagen 2 aus
Kunststoff vorgesehen sind, so daß die Erdschichten 1 durch diese Gewebe- oder Vlieseinlagen
zumindest in dem in Fig. 1 linken Teil des Erdbauwerkes voneinander getrennt sind.
Man erkennt, daß die Vlies- oder Gewebeeinlagen 2 in den Bereichen 2a auch gleichzeitig
zur seitlichen Abstützung sowie unter Umschließung der nach oben jeweils benachbarten
Erdschichten 1 dienen, indem bei der Erstellung des Bauwerkes, und zwar nach Aufbringung
einer jeden einzelnen Lage, über das Erdbauwerk herausragende Abschnitte 2b der
Vlies- oder Gewebelagen unter die jeweils nächstfolgende Vlies- oder Gewebelage
2 der nachióben folgenden Erdschichten 1 umgeschlagen worden sind. Die umgeschlagenen
Abschnitte 2b der Vlies- oder Gewebelagen erstrecken sich dabei zumindest über den
durch die strichpunktierte Linie 3 gekennzeichneten Bereich der in den einzelnen
Erdschichten
auftretenden größten Zugkräfte. Demgemäß erstrecken
sich die umgeschlagenen Abschnitte der Gewebe- oder Vlieslagen 2 von der unteren
Erdschicht 1 bis zu der oberen Erdschicht zunehmend weiter in das Erdbauwerk hinein
und sind demgemäß in ihrer Länge unterschiedlich ausgebildet. Es ist zwar ohne weiteres
möglich, die umgeschlagenen Abschnitte gleichlang auszubilden und sie ggfs. so zu
bemessen, daß sie sich über die gesamte Länge der nächstfolgenden Vlies- oder Gewebelage
erstrecken, jedoch ist dies aus Kostenersparnisgründen nicht erforderlich.
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Die umgeschlagenen Bereiche 2b der Vlies- oder Gewebelagen 2 bilden
somit im Bereich der größten auftretenden Zugkräfte eine zusätzliche Bewehrung und
gleichzeitig auch eine Schicht der Abdeckhaut in ihren Bereichen 2a, in denen sie
die seitliche Abstützung der einzelnen Erdschichten bewirken.
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Bei dem Ausführungsbeispiel in der Fig. 1 ist auf das Erdbauwerk eine
Deckschicht 4 aufgebracht, die das Widerlager für einen Aufbau auf dem Erdbauwerk
oder aber auch für einen Straßenbelag oder dgl. bilden kann. Zum Schutz der oberen
und unteren Seitenkanten des Erdbauwerkes nach Fig. 1 sind vorgefertigte Winkelbauteile
5 und Savorgesehen, die sich mit einem ihrer Schenkel bis vor die oberste bzw. unterste
Erdschicht 1 erstrecken.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 1 ist zusätzlich zu der von den Abschnitten
2a gebildeten Schicht der Abdeckhaut eine weitere
Schicht der Abdeckhaut
6 vorgesehen, die in Form einer flexiblen aufgerauhten Wterialbahn, beispielsweise
einer gewebten oder aus einem Vlies bestehenden Kunststoffbahn bzw. auch aus einem
Drahtgeflecht bestehen kann. Diese weitere Schicht 6 dient als Trägerschicht für
eine zusätzlich aufgebrachte Uörtelschicht 7, die aus einem ein Kunststoffbindemittel
enthaltenden Torkrekt-Putz bestehen kann. Gegebenenfalls kann auf die Zwischenschicht
6 verzichtet werden, wenn die Rauhigkeit der Vlies- oder Gewebeschichten ausreicht,
um die Haftfähigkeit des Torkrekt-Putzes mit dem genannten Kunststoffbindemittel
zu gewährleisten.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 stimmen der Aufbau der Erdschichten
1 und der Vlies- oder Gewebeschichten 2 mit den umgeschlagenen Bereichen 2b sowie
den die seitliche Abstützung der einzelnen Erdschichten bildenden Abschnitten 2a
der Gewebeschichten mit der Ausführung nach Fig. 1 überein. Auch die Auflage 4 sowie
das Bauteil 5 sind bei der Anordnung nach Fig. 2 übereinstimmend mit der Ausführung
nach Fig. 1 vorgesehen.
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In der Darstellung der Fig. 2 wird die Abdeckhaut jedoch nicht von
einer Mörtelschicht gebildet, sondern hier sind schuppenartig übereinandergreifende
Platten 8 vorgesehen, welche mit Hilfe von Ankern 9 so gehalten sind, daß sie gegenüber
benachbarten Platten 8 Verschiebebewegungen ausführen können. Die Anker 9 sind mit
Widerhaken 10 an ihrem zwischen benachbarten Erdschichten gehaltenen Schaftteil
11 versehen, so daß sie nicht
aus dem Bauwerk herausgezogen werden
können. An ihren aus dem Bauwerk herausragenden Enden sind sie mit hakenförmigen
Abschnitten 12 ausgerüstet, die durch entsprechende Ausnehmungen in den Platten
8 hindurchgreifen und durch entsprechende Verschiebung der Platten auf den Haken
12 diese in der jeweiligen einander schuppenartig überdeckenden Stellung halten.
Statt der haken 12 können die Anker auch mit einem verlängerten, durch die Platten
8 hindurchragenden Abschnitt und einer Ausnehmung in diesem Abschnitt versehen werden,
damit die Platten 8 beispielsweise mit Hilfe von Splinten oder dgl. auf den Ankern
9 lösbar gehalten werden.
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Die Abdeckhaut gemäß Fig. 2, welche von den Platten 8 und auch von
den Abschnitten 2a der Vlies- oder Gewebelagen gebildet wird, hat den großen Vorteil,
daß bei einer Entwässerung des Gutes das Wasser auch zwischen den schuppenartig
übereinanderliegenden Platten ablaufen kann und somit kein Wasserstau auftritt.
Da die Platten 8 an den Ankern 9 gehalten werden, sind keine weiteren Tragteile
oder gar ein Fundament erforderlich.
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Es handelt sich hier vielmehr um eine typische Leichtbauweise, bei
der die Platten 8 an den Ankern 9 lediglich durch Aufhängen oder durch Versplinten
befestigt sind. Die Anker 9 bestehen dabei zweckmäßigerweise aus Kunststoff oder
einem anderen korrosionssicheren bzw; korrosionsgeschützten Werkstoff, ebenso wie
die ggfs. benutzten Verbindungselemente für die Befestigung der Platten auf den
aus dem Bauwerk herausragenden Enden der Anker.
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Bei der Ausbildung nach der Fig. 3, in der das Erdbau;verk olne eine
Abdeckung und ohne die Bauteile 5 und 6 wiedergegeben ist, sind die einzelnen Erdschichten
1 und auch die diese Erdschichten jeweils umschließenden Vlies- oder Gewebelagen
2 in gleicher Weise ausgebildet, wie dies in Verbindung mit den Fig. 1 und 2 beschrieben
wurde. in erkennt jedoch, daß die Erdschichten 1 im Beispiel der Fig. 3 wesentlich
dicker gehalten sind, und daß in diesen Erdschichten zusätzliche Zwischenvlies-
oder -gewebeeinlagen 13 vorgesehen sind, die sich wiederum über den Bereich der
größten in den einzelnen Erdschichten auftretenden Zugkräfte erstrecken.
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Die Fig. 4 zeigt in der Draufsicht den Zuschnitt einer Vlies-bzw.
Gewebeeinlage 2, welche beispielsweise für die Erstellung eines Erdbauwerkes in
Form eines Brückenkopfes dient, bei dem die Vlies- oder Gewebelagen 2 gleichzeitig
die seitliche Abstützung und Umschließung der nach oben oder unten benachbarten
Erdschicht von drei Seiten ilbernimmt. Zu diesem Zweck erstreckt sich der Zuschnitt
gemäß Fig. 2 über die durch die strichpunktierte Linie 14 angedeutete Begrenzung
des Erdbauwerkes hinaus mit den Abschnitten 15, 16 und 17, die um die aufgebrachte
Erdschicht in der beschriebenen Weise umgeschlagen werden. Um den Reibungswiderstand
zwischen den Vlies- oder Gewebeeinlagen und den Erdschichten sowie auch den aufeinanderliegenden
Abschnitten der Vlies- oder Gewebeeinlagen zu erhöhen, ist es zweckmäßig, wenn die
genannten Einlagen aufgerauht bzw. mit einer Noppung
versehen werden.
Die Aufrauhung oder Noppung kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß in das Vlies
bei dessen Herstellung aus der VliesoberflNche hervorragende Kunststoffteilchen
mit eingebettet werden, oder aber bei Gewebeeinlagen durch das Einweben genoppter
Bandabschni tte oder dgl.
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Aus den dargestellten Figuren geht hervor, daß die Vlies- oder Gewebe
lagen als vollflächige Zwischenlagen ausgeführt sind, und daß sie gleichzeitig mit
ihren umgeschlagenen Bereichen eine zusätzliche Armierung bilden, wobei durch die
Umschließung der jeweils benachbarten Erdschicht von diesen Vlies- oder Gewebelagen
eine erste Schicht der Abdeckhaut gebildet wird. Durch die vollflächigen Zwischenschichten
ergibt sich ein besonders stabiler Aufbau der Erdbauwerke, welcher auch sehr hohen
Belastungen ausgesetzt werden kann.
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Bei der Ausführung nach Fig. 2 können die Platten 8 in Verbindung
mit den Ankern 9 gleichzeitig bei der Erstellung des Bauwerkes als Abstützmittel
für die jeweils auf die bereits vorhandene oder vorhandenen Erdschichten aufbringbaren
weiteren Erdschichten dienen. Zu diesem Zweck erstrecken sich die Platten 8 jeweils
bis etwa in die Mittelebene der nächstfolgenden Erdschicht 2, so daß diese Erdschicht
auf die darunter befindliche Vlies- oder Gewebeeinlage unter Einschluß des zugehörigen
Ankers 9 aufgebracht werden kann, wobei sie sich an der durch den Anker 9 gehaltenen
Platte 8 abstützt, bis sie ihre vorgeschriebene
Höhe erreicht hat,
auf die dann der über das Erdbauwerk herausragende Abschnitt der Vlies- oder Gewebelage
umgeschlagen wird, ehe eine weitere Vlies- oder Gewebelage unter Zwischenanordnung
der nächsten Anker aufgebracht wird.
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Die Ausbildung nach den Fig. 5 und 6, in denen für gleiche Elemente
auch diegleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 und 2 eingesetzt sind, unterscheidet
sich von den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 dadurch, daß die Erdbauwerke
nach Fig. 5 und 6 mit einer geneigten Seitenwandung ausgeführt sind und keine Putz-
und Plattenabdeckung als Teil der Abdeckhaut aufweisen.
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Vielmehr ist bei der Anordnung nach Fig. 5 eine mit den Ankern 9 verbundene
Betonabdeckung 18 vorgesehen, die ggfs. unter Zwischenanordnung einer Füll- oder
Zwischenschicht 19, wie z.B. einer Faservliesmatte oder dgl. zwischen den Winkelbauteilen
5 und 5a die äußere Schicht der Abdeckhaut bildet.
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Bei der Anordnung nach Fig. 6 sind die Anker 9 als flache Bauelemente
mit aus dem Erdbauwerk herausragenden Abwinkelungen 9a vorgesehen und dienen als
Träger von Pflanzkästen 20, deren Rückwand 21 lotrecht oder entsprechend der gestrichelten
Darstellung der Neigung der Seitenwände entsprechend geneigt verlaufen und auf diese
Weise die äußere Schicht der Abdeckhaut des Erdbauwerkes bilden.
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Bei den dargestellten Ausbildungsformen, insbesondere der Ausgestaltung
nach Fig. 1,können die Vlies- oder Gewebelagen 2 im Bereich der seitlichen Abstützung
2a der umschlossenen Frdschichten 1 verstärkt und/oder versteift ausgebildet bzw.
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mit einer Verstärkung oder Versteifung ausgerüstet sein. Diese Verstärkungen
oder Versteifungen können durch ggfs. eingearbeitete oder eingebrachte Einlagen
bzw. durch eine Bearbeitung der Gewebe- oder Vlieslagen, z.B. durch Verschweißen
oder durch Auftragen einer bis auf eine geringe Flexibilität aushärtenden Beschichtung,gebildet
werden. Diese Verstärkung und/oder Versteifung können die Anordnung von weiteren
Schichten der Abdeckhaut entbehrlich machen und gleichzeitig als Abstützung der
von den betreffenden Bahnen zu umschließenden Erdschichten bei der Erstellung des
Bauwerkes dienen, ähnlich wie dies im Zusammenhang mit den Platten 8 in Verbindung
mit Fig. 2 bereits beschrieben wurde.