DE2626265C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung einer in einem
Gärbehälter gewonnenen Myzelium-Masse mit einem Feststoffgehalt von
15 bis 40 Gewichtsprozent.
Solche Massen sind eßbare Eiweißprodukte, die aus faserförmigem
Pilzmaterial erhalten werden. Wenn dieses Pilzmaterial mechanisch
bearbeitet und anschließend sofort mit Hilfe von Luft getrocknet
wird, verhornt es und bekommt eine sehr harte und zähe Struktur.
Auch Produkte, die aus diesem Pilzmaterial durch Verringerung des
Nukleinsäuregehaltes und direkte Lufttrocknung des beim Entwässern
gewonnenen Filterkuchens entstehen, weisen diese nicht befriedigen
de Struktur auf.
Es ist bekannt, bei einem Verfahren zur Herstellung eines eßbaren,
expandierten, irreversibel vernetzten, texturierten Proteinproduk
tes aus einem Ölsaatgemisch zwecks Warmverfestigung des Gemisches
unter atmosphärischem Druck die Erwärmung durch Anwendung von
Mikrowellen durchzuführen; vgl. DE-AS 20 24 442 und US-PS 38 10 764
Es ist ferner ganz allgemein bekannt, Hefen, insbesondere Back
hefen, durch Lufttrocknung in ein lagerfähiges, rehydratisier
bares Produkt zu überführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Anwendung der
bekannten dielektrischen Erhitzung ein neues Verfahren zur Wärme
behandlung und Trocknung von Myzelium-Massen zu schaffen,
durch das bessere Endprodukte als bisher ohne eine Verhornung zu
erhalten sind.
Diese Aufgabe ist für eine solche Myzelium-Masse erfindungsgemäß
gelöst durch dielektrische Erhitzung für das weitere Entwässern
der Myzelium-Masse für die Zeitdauer von 5 bis 180 sec mit einer
Frequenz von 1 bis 3000 Megahertz zur Einstellung des Feststoff
gehaltes der Myzelium-Masse auf etwa 30 bis 70 Gewichtsprozent.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung der Myzelium-Masse wird
nicht nur Wasser ausgetrieben, sondern es erfolgt auch überra
schender Weise ein Aufquellen der Myzelium-Masse zu einer sta
bilen porösen Matrix, durch deren Kanäle das Wasser bei einer
anschließenden üblichen Trocknung leicht entweichen kann, ohne
dabei die Eigenschaften der Myzelium-Masse zu verändern.
Die dielektrisch behandelte Myzelium-Masse kann also beispiels
weise anschließend mit Heißluft langsam getrocknet werden, ohne
hierbei ihre überraschenden Eigenschaften bei einer späteren
Rehydratisierung zu verlieren.
Die nach der Behandlung etwa 30 bis 70 Gewichtsprozent Feststoffe
aufweisende Myzelium-Masse wird erfindungsgemäß während einer Zeit
von etwa 20 Minuten bis 20 Stunden getrocknet, so daß der Wasser
anteil weniger als 10% beträgt.
Vorteilhaft ist es, wenn der Feststoffgehalt der Masse vor der
Behandlung auf 20 bis 33 Gewichtsprozent eingestellt und die Masse durch
eine Strangpresse mit einer Sieböffnung mechanisch zwecks Bildung
ausgerichteter Myzeliumbündel bearbeitet wird.
Um den Gehalt an Nukleinsäure zu reduzieren, wird die Myzelium-
Masse vor der dielektrischen Behandlung erfindungsgemäß in ein
Filtrat von +72°C suspendiert und mittels NaOH auf einen pH-Wert
von 6,0 eingestellt und für die Zeit von 20 min auf +64°C gehalten.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenes Endprodukt
hat also einen Feststoffanteil zwischen 30 bis 70 Gewichtsprozent,
dessen nach weiterer Trocknung verbleibender Wasseranteil auf we
niger als 10 Gewichtsprozent sinkt, und eine Stoffdichte von etwa
0,52 bis 0,73 g/cm3. Das Endprodukt nimmt beim Kochen in Wasser
bei Atmosphärendruck das Ein- bis Fünffache seines Trockengewich
tes an Wasser auf, es weist verhältnismäßig grobe Fasern im Durch
messer von 0,2 bis 1,0 mm auf, deren Verhältnis durchschnittliche
Länge zu Durchmesser mehr als 20 beträgt, wobei die Fasern des
Myzeliums durch Zellketten (Hyphen) miteinander verbunden sind,
deren Verhältnis von durchschnittlicher Länge zu Durchmesser von
10 : 1000 und deren Durchmesser im Mittel zwischen 0,004 bis 0,01
mm betragen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich eine ganze
Reihe von Produkten erzeugen, deren Struktur und Kaubarkeit denen
verschiedener Fleischsorten sehr ähnlich sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einer Zeichnung und
mehrerer Abbildungen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Strang
presse, einer dielektrischen Heizvorrichtung
und einer Schneidvorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 bis 5 Mikrophotographien des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen
Produktes.
Das Ausgangsmaterial zur Behandlung gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren entsteht in der Regel durch Züchtung von ungiftigen
Mikropilzen auf einem assimilierbaren Kohlehydrat. Das Endpro
dukt weist einen sehr hohen Eiweißgehalt auf und eignet sich
als Nahrungsmittel für Mensch und Tier.
Zur Herstellung des Ausgangsmaterials kann eine ganze Reihe von
Mikropilzen dienen. Vorzugsweise wird der Fusarium graminearum
Schwabe (beim Commonwealth Mycological Institut unter der Nummer
I. M. I. 145 425 hinterlegt), also der sogenannte Kiemschimmel,
verwendet. Unter den Nummern I. M. I. 154 209, I. M. I. 154 210,
I. M. I. 154 211, I. M. I. 154 212 und I. M. I. 154 213 hinterlegte
Varianten dieses Pilzes sind ebenfalls verwendbar.
Andere nichtgiftige Mikropilze, die u. a. ebenfalls verwendet
werden können sind Fusarium oxysporum (I. M. I. 154 214), Fusarium
solani (I. M. I. 154 217) und Penicillium notatum chrysogenum
(I. M. I. 142 383, I. M. I. 142 384, I. M. I. 142 385, I. M. I. 142 386),
deren Abarten ebenfalls amtlich hinterlegt sind.
Ein typisches Beispiel für die Aufbereitung des Ausgangsmaterials
ist nachstehend angegeben:
Ein 8-Liter-Durchlauf-Gärbehälter wird sterilisiert und kon
tinuierlich mit einem sterilen Medium beschickt, das sich wie
folgt zusammensetzt:
g/100 Liter
MgSO440,5
ZnSO4 · 7H2O0,83
CuSO4 · 5H2O0,167
MnSO4 · 1H2O0,63
FeSO4 · 7H2O0,83
K2SO410,0
(NH4)2SO4144,0
NaMoO4 · 2H2O0,083
CoCl2 · 6H20,17
NaCl10,0
CaCl28,0
KH2PO4379,0
Biotin0,0006
Dextrose · H2O8000,0
Ammonium citrate4,0
Wasser100 Liter
Borsäure0,05
Pro Stunde werden 1,18 Liter des sterilen Mediums zugeführt. In
dem Gärbehälter wird das Medium zuerst mit einer Sporensuspen
sion der gewünschten Mikro-Organismen geimpft, beispielsweise
mit Kiemschimmel, und anschließend mit einer mit 850 UPM dre
henden sechsschaufeligen Scheibenturbine umgerührt. Der Gärungs
behälter wird von 3,6 Liter Luft pro Minute durchströmt. Zu
sätzlich werden 2 Liter Sauerstoff pro Minute zugeführt. Die
Temperatur im Gärbehälter beträgt 29,2°C, der pH-Wert ist 4,8.
Der pH-Wert wird durch den Zusatz von Ammoniak gesteuert. Die
Leistung des Gärbehälters beträgt 5,45 Gramm pro Literstunde.
Das Endprodukt, das Myzelium, wird kontinuierlich aus dem Gär
behälter abgezogen und einem Sammelbehälter zugeführt, in dem
es auf einer Temperatur von 8°C gehalten wird. Nach 185 Be
triebsstunden wird das angehäufte Produkt, das während der
letzten zehn Stunden gekühlt wurde, geerntet und gefiltert.
Der so entstandene Filterkuchen wird in 8,0 Liter Filtrat sus
pendiert, das zuvor auf 72°C aufgeheizt wurde und mit Hilfe
von NaOH auf einen pH-Wert von 6,0 eingestellt worden ist. Der
Zusatz des Kuchens in die Suspension vermindert dessen Tempera
tur auf 64°C, auf der die Masse 20 Minuten lang gehalten wird.
Durch diese Behandlung wird der Gehalt an Nukleinsäure des Fil
terkuchens vermindert, so daß der Mensch eine größere Menge da
von als Nahrung aufzunehmen vermag; die Behandlung kann entfal
len, wenn das Produkt als Kraftfutter, beispielsweise für Wie
derkäuer, dient. Die Suspension wird dann im Filterbecken, das
zur Hälfte mit destilliertem Wasser gefüllt ist, gefiltert und
gewaschen. Der Filterkuchen wird dann im Vakuum bis auf einen
Feststoffgehalt von 27,6 Gewichtsprozent entwässert. Zu diesem
Zeitpunkt besteht der nasse Filterkuchen aus einer wirren Masse
schlaffer und biegeweicher Myzeliumfäden. Er ist ein offenes
Netzwerk mit willkürlich angeordneten Fäden überall dort, wo
nicht durch mechanische Einwirkung eine gewisse Ausrichtung
herbeigeführt worden ist. Da die einzelnen Fäden biegsam sind,
berühren sich die Einzelfäden untereinander sehr häufig und
bilden an der Oberfläche verhältnismäßig große zusammenhängende
Flächen.
Durch gezielte mechanische Einwirkung auf den Filterkuchen
richten sich die Einzelfäden aus, indem sie übereinandergleiten,
während die Fläche, in der geringe Berührung von Faden zu Faden
besteht, größer wird. Durch eine schnelle Heißtrocknung dieser
Verbindungen wird die Festigkeit des Produktes erhöht, die auch
nach der Hydratisierung erhalten bleibt, wodurch das Produkt in
besserem Maße koch- und kaufähig wird.
Eine Maschine zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens
weist gemäß Fig. 1 einen Einfüllbehälter 10 für die Zufüh
rung des Filterkuchens aus Myzelium auf, der Teil eines
Fleischwolfes 12 ist. Im Fleischwolf 12 ist eine nicht näher
bezeichnete Schnecke gelagert, durch die die Myzeliummasse
durch eine Düse 14 gedrückt wird, so daß sie auf einem För
derbad 15 eine stranggepreßte Myzeliummasse 13 bildet. Die
Düse des Fleischwolfes weist im allgemeinen ein mit Löchern
versehenes Teil, beispielsweise ein Sieb auf, durch das das
Myzelium innerhalb der Masse in Durchtrittsrichtung ausge
richtet wird, woran sich eine Verdichterzone anschließt, in
der die einzelnen Pilzgewebefäden des Myzeliums miteinander
in Verbindung gebracht werden. Mit Hilfe des Förderbandes 15
wird die extrudierte Myzeliummasse 13 durch einen kapazitiven
Hochfrequenz-Heizer 16 geleitet. Der kapazitive Hochfrequenz-
Heizer 16 besteht aus einer geerdeten Elektrodenplatte 17 und
einer Elektrodenplatte 18, die über einen Hochfrequenz-Genera
tor 19 gespeist wird. Nach Verlassen des Hochfrequenz-Heizers
16 wird das Myzelium durch ein Messer 21 in grobe Stücke 20
geschnitten. Das Messer kann auch bei 21 a angeordnet werden.
Die Stücke 20 werden in einem Behälter 22 gesammelt.
Das Myzelium im Filterkuchen enthält noch sehr viel Wasser.
Allgemein enthält der Filterkuchen zwischen 15 bis 40 Gewichts
prozent feste Bestandteile, in der Regel jedoch zwischen 20 und
33 Gewichtsprozent. Die hier angegebenen Gewichtsprozente an
festen Bestandteilen sind durch Wiegen eines Musters ermittelt
worden, das 16 Stunden bei 60°C in einem Belüftungsofen voll
ständig getrocknet wurde, wonach das getrocknete Muster gewogen
wurde.
Durch die dielektrische Erhitzung wird der Filterkuchen sehr
rasch getrocknet, wobei dessen Feststoffgehalt auf etwa
30 bis 70 Gewichts
prozent erhöht wird, wobei der Bereich zwischen 40 bis
60 Gewichtsprozent am günstigsten ist. Wenn, wie sich durch
Versuche herausstellte, ein Produkt, dem RNS entzogen wurde,
rasch auf weniger als 40 und insbesondere weniger als 30 Ge
wichtsprozent feste Bestandteile getrocknet wird, dann wird
das fertige Trockenprodukt bei der Hydratisierung zäh und un
erwünscht hart. Es ist ferner festgestellt worden, daß ein an
RNS vermindertes Produkt, wenn es dielektrisch rasch auf mehr
als 60 Gewichtsprozent feste Bestandteile getrocknet wird, und
insbesondere, wenn es dielektrisch auf mehr als 70 Gewichts
prozent feste Bestandteile getrocknet wird, bei der Hydrati
sierung sehr schlecht kaufähig ist und einen schlechten Zu
sammenhalt aufweist und bei der Hydratisierung und dem Kochen
weichlich wird. Darüber hinaus ist es nicht einfach, ein Ver
brennen und den Abbau des Eiweißes zu verhindern, wenn das
Material dielektrisch rasch über mehr als 70 Gewichtsprozent
feste Bestandteile getrocknet wird. Überraschenderweise ist
gefunden worden, daß bei rascher dielektrischer Trocknung
innerhalb des bevorzugten Bereiches von 40 bis 60 Gewichtspro
zent feste Bestandteile und einer anschließenden, sich lang
samer vollziehenden Trocknung mit herkömmlichen Mitteln, bei
spielsweise mit Heißluft, das getrocknete Endprodukt mit einem
geringen RNS-Gehalt derart hydratisierbar ist, daß es das 1-
bis 5fache, vorzugsweise das 1,5- bis 3fache seines Gewich
tes an Wasser wieder aufnehmen kann. Wird dagegen der unbe
handelte Filterkuchen nur mit Heißluft getrocknet, dann nimmt
das Trockenprodukt nur etwa das 0,2- bis 0,5fache seines Fest
stoffgewichtes an Wasser bei der Hyratisierung auf. Wird das
Produkt ferner dielektrisch rasch über die genannten Werte hin
aus getrocknet, dann kann das hydratisierte Produkt seine Form
und Struktur beim Kochen nicht beibehalten.
Während der Erwärmungsphase wird das Produkt verdickt, also
meist in seiner Dimension insgesamt vergrößert; hier soll je
doch unter Verdicken oder Auftreiben der Widerstand des Pro
duktes während der Erwärmung verstanden werden, der einem Zu
sammenschrumpfen, Zusammenfallen und Hartwerden entgegenge
bracht wird, wie er beim langsamen Trocknen auftritt. Durch
rasches Erwärmen kann das Produkt verdickt werden, jedoch ist
eine zu starke Vergrößerung der Außenmaße des Produktes im
allgemeinen unerwünscht, da das Produkt dann bei der Hydrati
sierung eine auffallend geringe Dichte als Fleisch aufweist
und auch seine Struktur, seine Festigkeit und andere physika
lische Eigenschaften fleischunähnlich sind. Eine Ausdehnung
des Materials ist im allgemeinen nur dann erforderlich, wenn
ein Produkt nach Art von Gehacktem erzeugt werden soll. Das
Volumen des Produktes während der schnellen Erwärmung verändert
sich im allgemeinen um nicht mehr als 20%. Durch schnelles
Trocknen wird das Produkt offensichtlich heißfixiert. Als Folge
der Heißfixierung behalten die Zellen ihre physikalischen Ab
messungen bei und schrumpfen nicht weiter zusammen. Die Stoff
dichte von langsam luftgetrocknetem Pilzmaterial, wie vorste
hend beschrieben, beträgt etwa 0,85 bis 0,95 g/cm3, während die
Stoffdichte des gleichen Materials, das gemäß der Erfindung ge
trocknet ist, meist von 0,52 bis 0,73 g/cm3 beträgt (getrocknet
bis zur wirklichen Trockenheit in beiden Fällen). Der Vorgang
des Auftreibens und Heißfixierens ist dazu da, Poren bestehen
zu lassen und Querverbindungen im Material zu schaffen, damit
es sich leicht hydratisieren läßt. Die Porengröße zwischen den
verhältnismäßig groben Fasern des Produktes kann durch unter
schiedliche Geschwindigkeit bei der dielektrischen Trocknung
beeinflußt werden. Pro Feststoffgramm im Filterkuchen werden im
allgemeinen 2 bis 13 Kilowatt-Sekunden (kJ) di
elektrischer Energie aufgewendet, wobei der bevorzugte Wert
zwischen 2 und 9 kW-Sekunden (kJ) pro Gramm liegt. Um die rich
tige Porengröße zu erzielen, sollte diese Energiemenge zwischen
5 bis 300 Sekunden angewendet werden, und zwar bei Querschnitts
abmessungen, die von 0,32 cm Durchmesser bis 3,81 cm mal 6,35 cm
liegen. Bei größeren Abmessungen muß der Vorgang entsprechend
länger dauern. Beispielsweise braucht ein 14 × 14 × 7,6 cm
messendes Stück etwa 20 Minuten. Um auf eine Energiemenge von
3 kW-Sekunden (kJ) pro Gramm in 120 Sekunden zu kommen, muß das Ma
terial mit 25 Watt pro Gramm beaufschlagt werden. Der Wert
"Watt pro Gramm" kann errechnet werden, wenn die eingegebene
Energiemenge in Wattsekunden pro Gramm durch die Erwärmzeit
in Sekunden dividiert wird. Es hat sich gezeigt, daß bei einem
Gehacktem ähnlichen Produkt die Energie 5 bis 60 Sekunden lang
aufgebracht werden sollte, wobei die optimale Zeit bei 15 Se
kunden liegt, während bei einem stückigen Produkt mit den Ab
messungen von 1,27 × 1,27 cm die Energie 30 bis 180 Sekunden
einwirken sollte, um 30 bis 70 Gewichtsprozent Feststoff zu er
zielen, wobei die optimale Dauer bei 130 Sekunden liegt. Bei
bandförmigen Stücken von 3,8 × 6,4 cm Größe werden 200 bis 300
Sekunden, optimal 250 Sekunden benötigt. Die dielektrische Er
hitzung erfolgt im allgemeinen mit einer Frequenz von 1 bis
3000 Megahertz. Es können auch höhere Frequenzen als 3000 MHz
benutzt werden, doch lassen diese sich nur mit größerem Aufwand
erzeugen und steuern, ohne daß es einen Vorteil erbrächte. Im
Hinblick auf die bessere Steuerbarkeit, ein gleichmäßigeres Pro
dukt, geringere Kosten pro Kilowatt, längere Lebensdauer der
Einrichtung usw. sind Frequenzen von etwa 13 bis 90 MHz beson
ders vorteilhaft. Frequenzen im Mikrowellenbereich können eben
falls angewendet werden. Besonders zufriedenstellende Ergebnisse
wurden mit Frequenzen von 915 und 2450 MHz erzielt.
Der entwässerte Filterkuchen kann vor der dielektrischen Erwär
mung auch mechanisch bearbeitet werden. In diesem Fall sollte
das elektrische Hochfrequenzfeld der dielektrischen Heizung vor
zugsweise im rechten Winkel zum Faserverlauf angewendet werden,
wie er sich während der mechanischen Bearbeitung des zu behan
delnden Materials herausgebildet hat. Es ist festgestellt wor
den, daß die Richtung, in der das elektrische Hochfrequenzfeld
angewendet wird, einen erheblichen Einfluß auf die Struktur des
Endproduktes hat; die Anordnung im rechten Winkel zum Faserver
lauf ergibt die beste Kaubarkeit. Für die Erzeugung kontinu
ierlicher Streifen empfiehlt sich daher ein senkrechtes Feld.
Wenn die Spannung am Luftspalt jedoch groß ist, kann ein Streu
feld günstiger sein.
Damit das Produkt durch den während der dielektrischen Erwär
mung entstehenden Wasserdampf richtig aufgeweitet und heiß
fixiert werden kann, sollte die Dicke des zu trocknenden Mate
rials zwischen 0,2 bis 15,0 cm betragen. Bei geringerer Dicke
kann der Wasserdampf, ohne die gewünschten Wirkungen im Produkt
zu erzielen, entweichen und die Porengröße ist schwer zu kon
trollieren. Beträgt die Dicke des zu erwärmenden Materials
mehr als 15,0 cm, können sich im Produkt unkontrollierbar Leer
räume bilden, die für manche Zwecke ungeeignet sind. Bei Pro
dukten von 1,25 × 1,25 cm im Querschnitt kann die Bildung von
Leerräumen auf einem Minimum gehalten werden, wenn kontinuier
liche Längen des Produktes durch die dielektrische Heizung hin
durchgeführt werden und die Trocknungszeit 130 bis 180 Sekunden
beträgt, während der das Produkt teilweise getrocknet und heiß
fixiert wird.
Gegebenenfalls können dem Material vor der Trocknung auch ge
ringe Mengen eines Bindemittels, beispielsweise Klebereiweiß,
zugesetzt werden. In einigen Fällen empfiehlt es sich, das Mate
rial in dampfhaltiger Umgebung zu trocknen, damit sich auf dem
Produkt keine Haut bildet.
Gegenüber reiner Heißlufttrocknung kann durch die dielektrische
Trocknung auch der Geruch des Produktes vermindert werden.
Das dielektrische heißfixierte und teilweise getrocknete Mate
rial kann naß gefroren werden. Beim Auftauen und gegebenenfalls
Hydratisieren behält es seine aufgequollene heißfixierte Struk
tur, sein besseres Verhalten beim Kochen bei und es läßt sich auch
leichter kauen.
Nach der raschen dielektrischen Erwärmung wird das Produkt
nochmals getrocknet, bis der Feuchtigkeitsgehalt auf weniger
als 10 Gewichtsprozent abgesunken ist, so daß das Produkt
haltbarer wird und eine bessere Struktur bekommt. Diese Nach
trocknung erfolgt im allgemeinen bei 50°C bis 150°C. Bei 50°C
sind für eine ausreichende Trocknung etwa 20 Stunden erforder
lich. Bei 150°C verkürzt sich die Trocknungszeit auf etwa
zwanzig Minuten.
Nach der Trocknung wird das Pilzprodukt gelagert, bis es in
ein Nahrungsmittel umgeformt wird. Beim Umformen wird das ge
trocknete Pilzprodukt mit Wasser hydratisiert. Die nach dem
beschriebenen Verfahren hergestellten Produkte nehmen zwischen
dem 1- bis 5fachen ihres Gewichtes an Wasser auf (ausgehend
vom tatsächlichen Feststoffgehalt vor der Hydratisierung). Die
Messung der Hydratisierung erfolgt durch Eintauchen des ge
trockneten Produktes in kochendes Wasser bei normalem Luftdruck
für die Dauer von 20 Minuten; anschließend läßt man es abtrop
fen und trocknet es mit Papiertüchern ab.
Die mechanische Bearbeitung ist nicht zwingend erforderlich und
kann für einige Verwendungszwecke entfallen, wenn das Produkt
brotartig ausfallen und es beispielsweise zur Verlängerung von
Fleischbrei verwendet werden soll. Es soll jedoch in erster
Linie ein brockenartiges Produkt erzeugt werden, das nach dem
Kochen in seiner Struktur Fleisch gleichkommt, so daß es not
wendig ist, das Produkt vor der dielektrischen Erwärmung mecha
nisch zu bearbeiten. Um ein möglichst vollkommenes texturiertes
Produkt zu erzielen, muß in den Zellen der Pilzfäden (Hyphen)
der Flüssigkeits-(Turgor)Druck vermindert werden. Die ursprüng
lich gewachsenen Zellen sind verhältnismäßig steif und geben
Wasser ab, wenn sie mechanisch beeinflußt werden. Infolge seiner
Steifigkeit weist das nach der mechanischen Behandlung sich er
gebende Produkt eine viel zu geringe Zahl von Berührungspunkten
zwischen den einzelnen Zellreihen oder -fäden auf, so daß die
mechanische Festigkeit gering ist. Durch den bereits beschrie
benen Verfahrensschritt zur Verminderung des Nukleinsäurege
haltes vermindert sich der Flüssigkeitsdruck der Zellfasern
in geeignetem Maße. Andererseits können die Fasern auch mit
einer verdünnten Salzlösung gewaschen werden, wodurch den Zell
fäden ebenfalls Wasser entzogen und der Flüssigkeitsdruck in den
Zellreihen ebenfalls vermindert wird. Durch die mechanische Be
arbeitung werden die Zellreihen (Hyphen) ausgerichtet und gegen
einandergedrückt, damit sie größere Fasern oder Faserbündel
bilden, die aus mehreren Zellreihen bestehen. Die größeren Fa
sern sind durch viele Zellreihen miteinander verbunden und ver
leihen dem Produkt eine fleischähnliche Struktur. Um ein Pro
dukt nach Art von Gehacktem zu erhalten. Wird der Filterkuchen,
der vorzugsweise 20 bis 35 Gewichtsprozent feste Bestandteile
aufweist, durch eine etwa 0,64 cm dicke, mit Löchern von 0,32
bis 1,11 cm (optimal 0,43 cm) Durchmesser versehene Platte aus
gedrückt, so daß Stränge entstehen, die dann durch dielektrische
Erwärmung während 5 bis 60 Sekunden auf 30 bis 70 Gewichtsprozent
Feststoffanteil getrocknet werden. Das Material kann vor oder
nach der abschließenden Trocknung geschnitten, gemahlen oder ge
schabt werden zu Längen von 0,32 cm bis 1,11 cm, wobei 0,64 cm
besonders vorteilhaft sind. Die dielektrische Erwärmung führt
in diesem Fall zu einer gewissen Ausdehnung und Aufweitung sowie
Heißfixierung des Produktes. Das Produkt wird dann nachgetrock
net, bis der Feuchtigkeitsgehalt weniger als 10 Gewichtsprozent
ausmacht, und zwar während 20 Minuten bis 20 Stunden, um da
durch die Haltbarkeit zu erhöhen und die Struktur zu verbessern.
Ein anderes nach dem beschriebenen Verfahren erzeugtes Produkt
gleicht stark einem Schweine-Lendenstück. Es wird dadurch be
reitet, daß der Filterkuchen gemäß dem unten beschriebenen Bei
spiel zu einem 1,27 cm messenden Band quadratischen Querschnit
tes extrudiert wird. Das Band wird anschließend in Stücke von
30,48 bis 45,72 cm geschnitten. Diese Stücke werden jeweils zu
6 bis 15 Stück zusammengebündelt. Das Bündel wird in Mull oder
Plastikfolien eingewickelt und dann von Hand bearbeitet, wobei
die auszuführende Bewegung ähnlich der beim Melken ist, so daß
sich das Bündel um das 1,5- bis 3fache seiner Länge ausdehnt,
vorzugsweise verdoppelt. Das auf diese Weise ausgedehnte Bündel
wird in jeweils 1,27 cm lange Stücke geschnitten; Stücke von
0,64 bis 1,90 cm sind auch noch typisch.
Ein Endprodukt mit einem 40%igen Anteil an Feststoffen entsteht,
wenn die Elektroden der dielektrischen Heizvorrichtung so ange
ordnet und verwendet werden, daß sie ein Streufeld ergeben und
wenn jeweils ein Stück in den Ofen gelangt und seine Verweil
zeit 88 Sekunden beträgt, und der Abstand zwischen der Ebene des
oberen Elektrodenkopfes und der Ebene des unteren Elektroden
kopfes 3,49 cm beträgt. Die Produktionsgeschwindigkeit kann er
höht erden, wenn mehrere Stücke in jeweils gleichen Abständen
voneinander auf das Förderband aufgebracht werden, so lange die
Nennleistung der dielektrischen Heizung dabei nicht überschrit
ten wird. Daneben wurde bei Versuchen auch ein mit 2450 MHz be
triebener, mehrere Hohlräume aufweisender Mehrfachofen einge
setzt, mit dem vier Stücke gleichzeitig erhitzt werden können.
Bei einer Energieleistung von 1 Kilowatt und einer Verweilzeit
von 150 Sekunden bestand das Endprodukt aus 50 Gewichtsprozenten
Feststoffen. Die beschriebenen Schweine-Lendenstücke werden auch
hier nochmals zwischen 20 Minuten bis zu 20 Stunden getrocknet,
bis sie einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 10% aufweisen,
um dadurch ihre Lagerfähigkeit zu erhöhen.
Das Verfahren wird jedoch vorzugsweise für die
Erzeugung von groben Stücken wie nachfolgend in den Beispielen 2-5 beschrieben angewandt. Das
beschriebene Strangpreßverfahren ist nur im Zusammenhang mit der
erfindungsgemäßen dielektrischen Erhitzung der
Myzelium-Masse zu sehen.
- 1. Ein Filterkuchen aus Fusarium graminearum Schwabe IMI 145, 425 wird durch Entwässern eines Fermentationsproduktes bis zu einem Feststoffgehalt von 20 bis 22% aus einer Pilz-Myzelium-Masse gewonnen.
- 2. Der Filterkuchen wird auf einem teflonbeschichteten Förderband aus Glasfasern einer Breite von 210 mm mit einer Geschwindig keit von 616 mm pro Minute zwischen zwei Platten-Elektroden hin durchgeführt.
- 3. Die Platten-Elektroden sind 178 mm breit, 311 mm lang und haben eine Dicke von 13 mm.
- 4. Die Platten-Elektroden sind in einem Abstand von 83 mm angeord net, das Förderband wird im Abstand von 19 mm über die untere Platten-Elektrode geführt.
- 5. Die Platten-Elektroden sind mit einer abstimm- und einstellba ren 20 kW-HF-Generator-Einheit verbunden. Der HF-Generator ist auf 27,12 MHz abgestimmt und arbeitet mit einer Ausgangslei stung von 15 kW auf das Produkt.
- 6. Das aus der dielektrischen Heizvorrichtung kommende Produkt wird in quadratische Stücke von 25 mm geschnitten. Diese Stücke ha ben einen Feuchtigkeitsgehalt von 45,5%.
- 7. Die quadratischen Stücke werden gesammelt und in einem Luft ofen bei 50°C während der Dauer von 20 Stunden getrocknet.
- 8. Das getrocknete Produkt hat einen Feuchtigkeitsgehalt von weni ger als 3% und ist ohne jede Verhornung.
- 9. Bei der Hydratisierung konnte das Produkt das 3fache seines Feststoffgewichtes an Wasser aufnehmen.
In einem Vergleichsversuch wurde das vorstehend beschriebene Ver
fahren wiederholt mit der Maßgabe, daß anstelle der dielektrischen
Erhitzung des Filterkuchens dieser durch einen üblichen Trocken
ofen geführt und mittels Heißluft von ca. +50°C etwa 45% Rest
feuchte vorgetrocknet wurde. Das entstandene Endprodukt war stark
verhornt und konnte bei der Hydratisierung nur das 0,2- bis 0,5
fache seines Feststoffgewichtes an Wasser aufnehmen.
Ein aus Myzelium bestehender Filterkuchen, wie vorbeschrieben auf
bereitet aus Fusarium graminearum Schwabe (I. M. I. 145 425), wird
in einen kleinen, elektrisch betriebenen Fleischwolf eingeführt.
Der Filterkuchen enthält 27,6 Gewichtsprozent feste Bestandteile.
Der Filterkuchen wird durch eine Düse von 5 cm Durchmesser extru
diert, die ein Sieb mit quadratischen Durchbrüchen einer Kantenlänge
von 0,6 mm aufweist. Das extrudierte Produkt wird anschließend durch
eine Verdichtungsform im Verhältnis 4 : 1 verdichtet mit einer Ge
schwindigkeit von 76 cm pro Minute und gelangt danach auf ein 7,6 cm
breites Siebförderband, das beispielsweise mit einem Polytetra
fluoräthylen-Kunststoff beschichtet ist und das mit einer Geschwin
digkeit von 76 cm pro Minute angetrieben wird. Das Förderband ist
zwischen zwei flachen, rechteckförmigen, dielektrischen Heizelek
troden (38 cm breit, 45,7 cm lang und 0,63 cm dick) hindurchgeführt.
Der Abstand zwischen den Elektroden beträgt 6 cm. An der unteren
geerdeten Elektrode ist eine 1,27 cm dicke und 8,9 cm breite Rie
mengabel aus Polytetrafluoräthylen angeordnet. Das Förderband
berührt das obere Ende dieser Riemengabel. Mit Hilfe dieser Rie
mengabel wird das Produkt im Feld so positioniert, daß eine
gleichmäßige Wärmeeinwirkung über den gesamten Querschnitt des
Produktes gewährleistet ist. Hierdurch wird gleichzeitig ver
mieden, daß sich das Produkt am Boden zu stark und auf der Ober
seite zu wenig verdickt oder ausdehnt. Die obere Elektrode, die
mit einer 0,32 cm dicken Polytetrafluoräthylen-Folie überzogen
ist, ist mit einem abstimmbaren, 85 MHz-Hochfrequenz-Generator
mit einer Leistung von 8 Kilowatt bekannter Bauart (z. B. W. T. La
Rose Associates of Cahoes, N. Y.) verbunden. Der Generator ist auf
85 MHz abgestimmt und wird mit einer Ausgangsleistung von 8 Kilo
watt betrieben. Da die dielektrische Heizvor
richtung verlassende Produkt enthält 50,7 Gewichtsprozent
feste Bestandteile und wird in 1,27 bis 2,54 cm lange Stücke
zerschnitten. Die Stücke werden gesammelt und in einem Luft
ofen 20 Stunden lang bei 50°C getrocknet, um einen Feuchtig
keitsgehalt von weniger als 1 Prozent zu erzielen. Durch
Kochen in Wasser während 15 Minuten bei Atmosphärendruck neh
men die Stücke das 1,8fache ihres Trockengewichtes an Wasser
auf.
In den Fig. 2, 3, 4 und 5 sind Mikrophotographien in 60-,
100-, 300- und 1000facher Vergrößerung eines gefrosteten auf
gebrochenen Stückes des nach dem beschriebenen Verfahren her
gestellten Produktes gezeigt. Aus diesen Bildern ist zu er
sehen, daß das Produkt aus verhältnismäßig groben Fasern be
steht, deren Durchmesser im Mittel etwa 0,5 mm und deren Ver
hältnis Länge zu Breite mehr als 20 beträgt. Diese Fasern wei
sen in den verschiedenen fleischartigen Produkten dieses Ver
fahrens unterschiedliche Durchmesser zwischen 0,2 bis 1 mm auf
und sind mit Zellketten verbunden, die einen Durchmesser von im
Mittel 0,008 mm aufweisen und bei denen das Verhältnis Durch
messer zu Länge etwa 1 : 100 beträgt. Die Zellketten in den ver
schiedenen fleischartigen Präparaten nach diesem Verfahren wei
sen unterschiedliche Durchmesser von 0,004 bis 0,01 mm auf und
das Verhältnis Durchmesser zu Länge beträgt zwischen 10 : 1000.
Es ist ferner festgestellt worden, daß die Fasern über 0,1 bis
1,0 mm ihrer Länge mit mindestens einer Zellkette verbunden
sind.
Das in den Fig. 2 bis 5 dargestellte Produkt enthält etwa
55 Gewichtsprozent Eiweiß. Im allgemeinen liegt der Eiweißge
halt bei 45 bis 60 Gewichtsprozent.
Ein Filterkuchen mit 34 Gewichtsprozent Feststoffgehalt wird
als Strang mit einem Querschnitt von 1,27 × 1,27 cm extrudiert,
wobei die Düse gemäß Beispiel 1 verwendet wird und die Zufuhr
geschwindigkeit mit 140 cm pro Minute auf ein polytetrafluor
äthylen-beschichtetes Siebförderband erfolgt, das 7,5 cm breit
ist und mit einer Geschwindigkeit von 140 cm pro Minute ange
trieben ist.
Das Förderband ist durch zwei Elektrodenanordnungen hindurch
geführt (Aluminiumstäbe von 1,9 cm Durchmesser, die bei jeder
Anordnung einen Abstand von 20,3 cm aufweisen). Diese Elektro
denanordnung ergibt eine wirksame Heizstrecke von 81,28 cm in
Form eines Streufeldes. Der Abstand zwischen der Ebene der obe
ren Elektrodenköpfe und der Ebene der unteren Elektrodenköpfe
beträgt 9,5 cm. Das Förderband verläuft 2,86 cm oberhalb der
Ebene der unteren Elektrodenköpfe, so daß die Wärmeeinwirkung
über den gesamten Querschnitt des Produktes weitgehend gleich
mäßig ist. Die untere Elektrode ist mit einem abstimmbaren
27 MHz-Hochfrequenz-Generator einer Leistung von 6 Kilowatt be
kannter Bauart (Fitchburg Industrial Products Company of Fitch
burg, Massachusetts) verbunden. Der Generator ist auf 27,5 MHz
abgestimmt und wird mit einer auf das extrudierte Gut einwir
kenden Leistungsabgabe von 4,7 Kilowatt betrieben. Das die di
elektrische Heizvorrichtung verlassende Produkt wird in Stücke
von 1,27 bis 2,54 cm geschnitten. Die Stücke enthalten 47,4 Ge
wichtsprozent feste Bestandteile. Die Stücke werden gesammelt
und in einem Luftofen 20 Stunden lang bei 50°C getrocknet.
Das getrocknete Produkt weist einen Feuchtigkeitsgehalt von
weniger als 1 Gewichtsprozent auf. Nach zwanzig Minuten langem
Kochen in Wasser bei Atmosphärendruck und Abtrocknen mit Papier
tüchern können die Stücke des Trockenproduktes das 1,5fache
ihres Trockengewichtes an Wasser aufnehmen.
Ein aus einem Myzelium von Fusarium graminearum Schwabe (I. M. I.
145 425) bestehender Filterkuchen, der in vorbeschriebener
Weise aufbereitet worden ist, wird einer als hydraulische Kol
benpresse arbeitenden Strangpresse zugeführt. Der 30 Gewichts
prozent an Feststoffen enthaltende Filterkuchen wird durch eine
ovale Düse mit einer Öffnung von 3,8 × 6,35 cm gedrückt, die
ein Sieb mit 0,6 mm Sieböffnungen und eine Lochscheibe für 19
Faserbündel aufweist. Beim Durchlauf vom Sieb durch die Loch
scheibe verringert sich das Volumen des Produktes um 4 : 1 und
eine weitere Verminderung des Volumens von 1,3 : 1 tritt ein,
wenn die zusammengefaßten Faserbündel von der Lochscheibe zum
ovalen Düsenaustritt gelangen. Der Preßling tritt aus der Düse
mit 414 cm/min aus und gelangt auf ein Förderband. Der Preßling
wird in jeweils 150 cm lange Stücke geschnitten, die vom Förder
band abgenommen und auf Tabletts aufgebracht werden. Nach kurzer
Zeit werden die 150 cm langen Stücke einzeln auf ein polytetra
fluoräthylen-überzogenes Siebförderband von 7,5 cm Breite auf
gebracht, dessen Vorschubgeschwindigkeit 24 cm/min beträgt.
Das Förderband bewegt sich zwischen zwei flachen, rechteckförmi
gen, dielektrischen Heizelektroden hindurch, deren Abmessungen
Breite 38 cm, Länge 72 cm, Höhe 0,63 cm betragen. Die Verweil
zeit in der dielektrischen Heizvorrichtung beträgt somit 180
Sekunden. Der Abstand zwischen den Elektroden beträgt 15,5 cm.
Eine 1,25 cm dicke Riemengabel aus Polytetrafluoräthylen von
8,9 cm Breite befindet sich auf der unteren Elektrode, die an
Masse liegt. Das Förderband berührt die Oberseite der Riemen
gabel. Mit Hilfe der Riemengabel wird das Produkt im Feld so
positioniert, daß die Heizintensität über den gesamten Quer
schnitt des Produktes annähernd gleich ist. Die obere Elektrode,
die mit einer 0,32 cm dicken Polytetrafluoräthylen-Folie abge
deckt ist, ist mit einem abstimmbaren, auf 85 MHz abgestimmten
Hochfrequenz-Generator mit einer Leistung von 12,5 kW bekannter
Bauart (W. T. La Rose Associates of Cahoes, N. Y.) verbunden.
Die Leistungsabgabe an den Preßling beträgt 5,4 Kilowatt. Das
die dielektrische Heizvorrichtung verlassende Produkt hat
einen Feststoffgehalt von 40,3%. Das Produkt wird in Stücke
von 1,9 cm × 1,9 cm × 2,5 cm zerlegt und in einem Luftofen
vier Stunden lang bei einer Temperatur von 90°C getrocknet.
Der Feuchtigkeitsgehalt des getrockneten Produktes liegt unter
1%. Beim Kochen in Wasser während 20 Minuten bei Atmosphären
druck nehmen die einzelnen Teile des getrockneten Produktes
das 1,6fache ihres Trockengewichtes an Wasser auf. Beim Auf
brechen des Produktes bei einer Temperatur von flüssigem Stick
stoff in Richtung des Faserverlaufes ist die Struktur des Pro
duktes annähernd gleich der der in den Fig. 2 bis 5 gezeig
ten.
Der Versuch gemäß Beispiel 3 wird wiederholt, wobei das gleiche
extrudierte Material und die gleichen Vorrichtungen verwendet
werden, lediglich mit der Ausnahme, daß der Abstand der Elektro
den der dielektrischen Heizvorrichtung 13,9 cm beträgt, während
das Förderband eine Vorschubgeschwindigkeit von 43,2 cm pro Mi
nute aufweist und die Leistungsabgabe an den Preßling 8,4 kW be
trägt. Jedes zu trocknende Stück wird dreimal durch die dielektri
sche Heizvorrichtung geschickt. Der Feststoffgehalt dieses di
elektrisch getrockneten Produktes beträgt 50%. Das Produkt wird
anschließend in Stücke zerlegt, die in einem Luftofen vier Stun
den lang bei 90°C getrocknet werden. Der Feuchtigkeitsgehalt
des Endproduktes liegt unter 1%. Beim Kochen in Wasser während
20 Minuten bei Atmosphärendruck nehmen die einzelnen Stücke das
1,6fache ihres Trockengewichtes an Wasser auf.
Claims (9)
1. Verfahren zur Behandlung einer in einem Gärbehälter ge
wonnenen Myzelium-Masse mit einem Feststoffgehalt von
15 bis 40 Gewichtsprozent, gekennzeichnet
durch dielektrische Erhitzung für das Entwässern der
Myzelium-Masse für die Zeitdauer von 5 bis 180 sec mit
einer Frequenz von 1 bis 3000 Megahertz zur Einstellung
des Feststoffgehaltes der Myzelium-Masse auf etwa 30 bis
70 Gewichtsprozent.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Endprodukt nochmals während einer Zeit
von etwa 20 Minuten bis etwa 20 Stunden getrocknet wird,
so daß der Wasseranteil weniger als 10% beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß vor der Behandlung der Feststoffgehalt der
Masse auf 20 bis 33 Gewichtsprozent eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Masse vor der dielektrischen Erwärmung
durch eine Strangpresse mit einer Sieböffnung mechanisch
bearbeitet wird zwecks Bildung ausgerichteter Myzelium
bündel.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Myzelium-Masse vor der dielektrischen
Behandlung mechanisch zu einem langgestreckten texturier
ten Streifen von etwa 0,2 cm bis etwas 15 cm Dicke umge
formt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwecks Verminderung des Nukleinsäuregehaltes vor der di
elektrischen Erhitzung die Myzelium-Masse in ein Myzelium-
Filtrat von 72°C suspendiert und mittels NaOH auf einen pH-
Wert von 6,0 eingestellt und für die Zeit von 20 min auf
64°C gehalten und anschließend die Myzelium-Masse abgetrennt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das dielektrische Feld unter einem Winkel von etwa 45°
bis im wesentlichen 90° zum Faserverlauf der Myzelium-Masse
ausgerichtet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die dielektrische Erwärmung zwischen 30 bis 180 Sekunden
dauert.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die dielektrische Erwärmung der Myzelium-Masse der
Feststoffgehalt auf etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent erhöht
wird.
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