DE2626175B2 - Verfahren zur Herstellung von Oligourethanen und deren Verwendung zur Herstellung von Polyurethankunststoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Oligourethanen und deren Verwendung zur Herstellung von PolyurethankunststoffenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Oligourethanen mit endständigen
alkanol- und/oder cycloalkanolblockierten Isocyanatgruppen sowie ihre Verwendung bei der Herstellung
von Polyurethankunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren.
Die Herstellung von Polyisocyanaten mit blockierten Isocyanatgruppen sowie ihre Verwendung in Kombination
mit Polyhydroxyverbindungen bei der Herstellung von Polyurethankunststoffen, insbesondere bei der
Herstellung von Einbrennlacken, ist bekannt (vgl. zum Beispiel KUNSTSTOFF-HANDBUCH, Band VII, Polyurethane,
1966, Carl Hanser Verlag, München, Seiten bzw. 24). In der Praxis werden als Blockierungsmittel
neben Phenolen in erster Linie Oxime oder e-Caprolactam
verwendet Diese Blockierungsmittel gewährleisten neben einer ausreichenden Lagerstabilität der Kombination
aus blockiertem Polyisocyanat und Polyhydroxylverbindung bei Raumtemperatur ebenfalls eine
ausreichende Reaktionsbereitschaft der Kombination bei erhöhten Temperaturen.
Zu den zahlreichen Veröffentlichungen, die sich mit der Herstellung von Polyisocyanaten mit blockierten
Isocyanatgruppen sowie mit deren Verwendung befassen gehören beispielsweise die DT-AS 11 70 096, die
DT-OS 14 46 735, die GB-PS 8 20 343, die JA-PA 24-92145 oder die JA-PA 74-98838.
So befaßt sich die DT-AS 11 70 096 mit den
klassischen Drahtlacken aus hydroxylgruppenhaltigen Polyestern und insbesondere phenolblockierten Polyisocyanaten,
wobei hier als Polyisocyanat-Komponente Mischungen zweier definierter blockierter Polyisocyanate
eingesetzt werden, nämlich Mischungen von blockierten Umsetzungsprodukten aus monomeren
Diisocyanaten mit Triolen und blockierten cyclischen trimeren Diisocyanaten. Die Herstellung bzw. Verwendung
von alkanol- bzw. cycloalkanolblockierten PoIyisocyanaten wird in DT-OS 11 70 096 nicht offenbart
Die DT-OS 14 46 735 befaßt sich mit einem Verfahren zur Herstellung von Kunstharzüberzugsmassen aus
ganz speziellen Polyestern und organischen Polyisocyanaten die (phenol-)blockiert sein können. Auch diese
Vorveröffentlichung befaßt sich nicht mit der Herstellung bzw. Verwendung von alkanol- bzw. cycloalkanolblockierten
Polyisocyanaten.
Die gleiche Feststellung gilt für die GB-PS 8 20 343
sowie für die beiden japanischen Patentanmeldungen, die sich u. a. mit der Reaktion von Polyhydroxylverbin-'
düngen mit phenolblockierten Polyisocyanaten befassen.
Die genannten Kombinationen des Standes der Technik werden in der Praxis in Form von relativ
verdünnten Lösungen mit einem Feststoffgehalt von ca. 20-50 Gew.-% eingesetzt. Versuche, entsprechende
lösungsmittelfreie bzw. lösungsmittelmittelarme Einbrennlacke in die Praxis einzuführen, scheiterten an
Verarbeitungsschwierigkeiten, weil üblicherweise eine enge Korrelation zwischen Feststoffgehalt, Viskosität
und Verlauf existiert. Andererseits sind der Möglichkeit der Viskositätserniedrigung durch Temperaturerhöhung
bei der Verarbeitung der Systeme enge Grenzen gesetzt, weil üblicherweise mit steigender Temperatur
die latente Blockierung der Isocyanatgruppen zunehmend aufgehoben wird, was wiederum zu unerwünschtem
Viskositätsanstieg und letztlich auch zum Gelieren der Lacke führt. Ein weiterer erheblicher Nachteil der
genannten Kombinationen des Standes der Technik, insbesondere der Kombinationen auf Basis von
phenolblockierten Polyisocyanaten, ist in der Toxizität des während des Einbrennens abgespaltenen Phenols zu
sehen.
Es mangelte daher auch nicht an Versuchen, die genannten Blockierungsmittel, insbesondere die Phenole,
durch solche Blockierungsmittel zu ersetzen, die nicht nur toxikologisch unbedenklich sind, sondern die
• vielmehr auch ein problemloses Arbeiten mit lösungsmittelfreien bzw. -armen Systemen ermöglichen.
Eine partielle Lösung des geschilderten Problems kann im Verfahren der DT-OS 24 04 740 gesehen
werden. Die gemäß dieser Literaturstelle einzusetzenden alkanol- bzw. cycloalkanolblockierten Isocyanate
ergeben in Kombination mit den üblichen Polyhydroxylverbindungen selbst bei Temperaturen oberhalb 1500C
noch lagerstabile dünnviskose lösungsmittelfreie Systeme. Die in der genannten Vorveröffentlichung beschriebenen
blockierten Polyisocyanate stellen im wesentlichen definierte, relativ niedermolekulare organische
Verbindungen dar, die unter den Verarbeitungsbedingungen der Drahtlackierung möglicherweise teilweise
verdampfen, was zu beträchtlichen Einbrennverlusten während des Lackiervorganges führen kann. Außerdem
konnten die alkanol- bzw. cycloalkanolblcckierten Polyisocyanate der genannten Vorveröffentlichung
nicht in zufriedenstellender Weise in lösungsmittelhaltigen Systemen eingesetzt werden, da aufgrund der
erforderlichen Verdunstung der Lösungsmittel einer-
seits und der hohen Abspalttemperatur der blockierten
Polyisocyanate andererseits eine zu lange Einbrenndauer erforderlich ist, was im Falle der geschilderten
Systeme auf Basis von Kombinationen von Polyhydroxyverbindungen und niedermolekularen, alkanol- bzw.
cycloalkanolblockierten Polyisocyanate zu unbefriedigenden Filmeigenschaften führt
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, einen Weg zu blockierten Polyisocyanaten zu weisen,
die nicht mit den geschilderten Nachteilen behaftet sind, sondern universell, d.h. sowohl in lösungsmittelfreien
als auch in lösungsmittelhaltigen Systemen einsetzbar sind und die Herstellung von einwandfreien Einbrennlacken
insbesondere Drahtlacken gestatten, ohne gleichzeitig die Umwelt durch toxische Blockierungsmittel
zu belasten.
Diese Aufgabe konnte überraschend durch das nachstehend erfindungsgemäße Verfahren gelöst werden,
bei welchem Oligourethane mit endständigen alkanol- bzw. cycloalkanolblockierten Isocyanatgruppen
erhalten werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Oligourethanen mit
endständigen alkanol- und/oder cycloalkanolblockierten Isocyanatgruppen durch Eintragen von aromatisehen
Polyisocyanaten in ein- und mehrwertige Alkohole mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch
gebundenen Hydroxylgruppen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit einer im Sinne der
NCO/OH-Reaktion 0,7 - l^fachen äquivalenten Menge an ein- und mehrwertigen Alkoholen mit aliphatisch
und/oder cycloaliphatisch gebundenen Hydroxylgruppen durchführt, worin die Gesamtmenge der vorliegenden
alkoholischen Hydroxylgruppen zu 30 — 70% aus Hydroxylgruppen eines oder mehrerer einwertiger
Alkohole und 70—30% aus Hydroxylgruppen eines oder mehrerer mehrwertiger Alkohole besteht, und
dabei entweder die Gesamtmenge der Alkoholkomponente als Gemisch vorlegt und das Polyisocyanat in das
vorgelegte Gemisch gibt, oder mindestens 70 Äquiva- *o
lent-% im Sinne der NCO/OH-Reaktion der Alkoholkomponente vorlegt und mit der Gesamtmenge des
Polyisocyanats umsetzt und dann erst die restliche Alkoholmenge zu dem zunächst erhaltenen freie
Isocyanatgruppen aufweisenden Präpolymeren zugibt, *5
wobei sich im letztgenannten Fall mindestens 50 Äquivalent-% der Gesamtmenge der mehrwertigen
Alkoholkomponente bereits in dem vorgelegten Alkoholgemisch befinden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist schließ- so lieh auch die Verwendung der nach diesem Verfahren
erhältlichen Oligourethane in Kombination mit Polyhydroxyverbindungen
zur Herstellung von Polyurethankunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Oligourethane weisen insbesondere folgende Vorteile
auf:
1. Der Gehalt an niedermolekularen blockierten Polyisocyanaten ist im Vergleich zu den blockierten
Polyisocyanaten der DT-OS 24 04 740 wesentlich herabgesetzt, so daß beim Einbrennen der entsprechenden
Einbrennlacke keine nennenswerten Einbrennverluste mehr beobachtet werden müssen.
2. Die erfindungsgemäßen Verfahrensprodukte stellen
als Oligourethane bereits eine Vorstufe zu dem im ausgehärteten Lack vorliegenden Polyurethan
dar, so daß ihre Verwendung anstelle der niedermolekularen blockierten Polyisocyanate des
Standes der Technik eine wesentlich raschere und gleichmäßigere Filmbildung zur Folge hat.
3. Da es sich bei den erfindungsgemäßen Verfahrensprodukten nicht um definierte chemische Verbindungen, sondern vielmehr um Gemische handelt, weisen sie im Vergleich zu den blockierten Polyisocyanaten des Standes der Technik einen wesentlich günstigeren Schmelz- bzw. Erweichungsbereich auf.
3. Da es sich bei den erfindungsgemäßen Verfahrensprodukten nicht um definierte chemische Verbindungen, sondern vielmehr um Gemische handelt, weisen sie im Vergleich zu den blockierten Polyisocyanaten des Standes der Technik einen wesentlich günstigeren Schmelz- bzw. Erweichungsbereich auf.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es wesentlich, daß entweder die Gesamtmenge
der Alkoholkomponente, oder aber mindestens 70% derselben vorgelegt und das Ausgangspolyisocyanat in
das vorgelegte Alkoholgemisch gegeben wird, wobei die Zugabe sowohl kontinuierlich als auch portionsweise
unter intensivem Rühren erfolgen kann. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß ein umgekehrtes
Arbeiten, d. h. eine Zugabe der Alkoholkomponente zur Polyisocyanatkomponente nicht zu dem erfindungsgemäßen,
vorteilhaften Ergebnis führt (vgl. Beispiel 2).
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Gesamtmenge der Reaktionspartner so
bemessen, daß pro Isocyanatgruppe des Ausgangspolyisocyanats 0,7 bis 1,5, bevorzugt 0,95-1,1 Hydroxylgruppen
der Alkoholkomponente vorliegen. Nach Beendigung der erfindungsgemäßen Umsetzung ist
selbstverständlich die Zugabe von weiterem (einwertigen) Alkohol möglich, der dann lediglich die Rolle eines
Lösungsmittels übernehmen würde.
Die Mengen der ein- bzw. mehrwertigen Alkohole in der Alkoholkomponente wird so bemessen, daß die
Gesamtmenge der Hydroxylgruppen der Alkoholkomponente sich zu 30-70, vorzugsweise 40—60%, aus
Hydroxylgruppen eines oder mehrerer einwertiger Alkohole und zu 70-30, vorzugsweise 60 — 40%, aus
Hydroxylgruppen mehrwertiger Alkohole zusammensetzen.
Falls bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht die Gesamtmenge der Alkoholkomponente
vorgelegt wird, ist darauf zu achten, daß mindestens 50 Äquivalent-% des mehrwertigen Alkohols
im vorgelegten Teil der Alkoholkomponente vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im allgemeinen bei Temperaturen von 0-2500C, vorzugsweise
20-180°C, durchgeführt. Die Vereinigung der Reaktionspartner kann hierbei beispielsweise bei Raumtemperatur
erfolgen, worauf sich die exotherme Reaktion gegebenenfalls unter gleichzeitiger äußerer Erhitzung
bei bis zu 2500C, vorzugsweise bis zu 18O0C,
insbesondere 70—1500C, liegenden Temperaturen anschließt.
Das Ende der erfindungsgemäßen Umsetzung kann am Abklingen der Wärmetönung erkannt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der vorgelegten
Mischung der Alkoholkomponente zunächst bei Raumtemperatur bis 8O0C, vorzugsweise 30-500C, ca.
40—60 Gew.-% der Polyisocyanatkomponente und nach Beendigung der exothermen Reaktion bei
70-1500C, vorzugsweise 90-1200C, die restlichen
60—40 Gew.-% der Polyisocyanatkomponente zugesetzt, und die Umsetzung innerhalb der oben angeführten
Temperaturbereiche zu Ende geführt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Ausgangspolyisocyanate sind insbesondere Polyisocyanate,
vorzugsweise Diisocyanate mit aromatisch gebundenen Isocyanatgruppen, wie z. B. 1,3- und 1,4-Phenyl-
diisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie
beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4'- und/oder 4;4'-diisocyanat, Naphthylen-1 ^-diisocyanat,
Triphenylmethan-4,4', 4"-triisocyanat oder PoIyphenylpolymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation iuid anschließende
Phosgenierung erhalten und z. B. in den GB-PS 8 74 430 und 8 48 671 beschrieben werden.
Besonders bevorzugt einzusetzende Polyisocyanate sind 2,4-Diisocyanatotoluol, 2,6-Diisocyanatotoluol, die
aus diet in Isomeren bestehenden technischen Gemische
und 4,4'-Diisocyanato-diphenyImethan.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete einwertige Alkohole sind solche mit aliphatisch oder
cycloaliphatisch gebundenen Hydroxylgruppen. Die bevorzugten einwertigen Alkohole weisen ein Molekulargewicht
von 32 — 250 auf. Beispiele sind Alkanole wie Methanol, Äthanol, n-Propanol, n-Octanol, Aralkanole
(die im Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenfalls als Alkanole betrachtet werden) wie z. b. Benzylalkohol
oder 2-Phenyl-äthanoI und Cycloalkanole wie z. B.
Cyclopentanol oder Cyclohexanol. Äthergruppen aufweisende Alkanole wie z. B. 2-Methoxyäthanol, 2-Äthoxyäthanol,
Diäthylenglykol-monomethyläther oder Diäthylenglykol-monoäthyläther sind ebenfalls gut geeignet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete mehrwertige Alkohole sind beliebige mehrwertige
Alkohole mit aliphatisch oder cycloaliphatisch gebundenen Hydroxylgruppen. Bevorzugt werden Diole
und/oder Triole mit aliphatisch gebundenen Hydroxylgruppen des Molekulargewichtsbereichs 60 — 250 eingesetzt.
Geeignete mehrwertige Alkohole sind z. B.
Geeignete mehrwertige Alkohole sind z. B.
Äthylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol,
1,4-Butandiol, 1,2-Butandiol, 1,2-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol,Tetraäthylenglykol,
Polyäthylenglykole mit
bis zu 50 Äthylenoxideinheiten,
bis zu 50 Äthylenoxideinheiten,
Dipropylenglykol.Tripropylenglykol,
Tetrapropylenglykol, Glyzerin,
Hexantriol, Trimethylolpropan,
Trimethyloläthan, Pentaerythrit,
4,4'-Bis-(2-hydroxyäthyl)-diphenylpropan-2,2,
Chinit.Maleinsäure-bis-äthylenglykolester,
Adipinsäure-bis-äthylenglykolester,
Benzoldicarbonsäure-bis-äthylenglykolester.
Die Verwendung bzw. Mitverwendung von höhermolekularen Polyolen, beispielsweise des Molekulargewichtsbereichs 250-2000 ist ebenfalls möglich, jedoch nicht bevorzugt Derartige Verbindungen sind beispielsweise die bekannten Polyhydroxypolyester wie sie aus Dicarbonsäuren wie Phthalsäure, Iso-, Terephthalsäure oder Adipinsäure mit überschüssigen Mengen an Diolen der genannten Art zugänglich sind, wobei selbstverständlich auch die Mitverwendung von trifunktionellen Komponenten zwecks Erreichung eines gegebenenfalls erwünschten Verzweigungsgrades denkbar ist. Geeignete derartige Verbindungen sind auch die an sich bekannten Polyhydroxypolyäther, wie sie durch Alkoxylierung von niedermolekularen Startermolekülen, beispielsweise den oben beispielhaft genannten niedermolekularen Polyolen, oder auch Wasser oder mindestens 2 aktive Wasserstoffatome aufweisenden Aminen zugänglich sind.
Die Verwendung bzw. Mitverwendung von höhermolekularen Polyolen, beispielsweise des Molekulargewichtsbereichs 250-2000 ist ebenfalls möglich, jedoch nicht bevorzugt Derartige Verbindungen sind beispielsweise die bekannten Polyhydroxypolyester wie sie aus Dicarbonsäuren wie Phthalsäure, Iso-, Terephthalsäure oder Adipinsäure mit überschüssigen Mengen an Diolen der genannten Art zugänglich sind, wobei selbstverständlich auch die Mitverwendung von trifunktionellen Komponenten zwecks Erreichung eines gegebenenfalls erwünschten Verzweigungsgrades denkbar ist. Geeignete derartige Verbindungen sind auch die an sich bekannten Polyhydroxypolyäther, wie sie durch Alkoxylierung von niedermolekularen Startermolekülen, beispielsweise den oben beispielhaft genannten niedermolekularen Polyolen, oder auch Wasser oder mindestens 2 aktive Wasserstoffatome aufweisenden Aminen zugänglich sind.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können selbstverständlich auch Gemische der
genannten einwertigen oder Gemische der genannten mehrwertigen Alkohole eingesetzt werden.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können gegebenenfalls indifferente, d. h. unter
den Reaktionsbedingungen nicht in die Reaktion eingreifende Zusatzmittel als Verdünnungs- bzw.
Verlaufmittel mitverwendet werden. Beispiele hierfür sind Diphenyl, Diphenylether, Dibenzylketon, Naphthalin,
ε-Caprolacton, y-Butyrolactoii oder auch ε-Caprolactam
welches gegenüber Isocyanatgmppen eine weit geringere Reaktionsbereitschaft als die eingesetzten
Alkohole aufweist und daher als indifferente Komponente bezeichnet werden kann. Die Mitverwendung der
üblichen Lacklösungsmittel ist selbstverständlich auch möglich.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Oligourethane können bei Temperaturen von —20° C
bis zu 25O0C, bevorzugt bei 200C bis zu 180°C, mit
Verbindungen mit gegenüber Isocyanatgmppen reaktionsfähigen Gruppen kombiniert und verarbeitet
werden. Geeignete Reaktionspartner sind insbesondere die in der Polyurethanchemie an sich bekannten.
Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen. Beispiele hierfür sind:
Höhermolekulare, d.h. ein Molekulargewicht von
beispielsweise 250 — 2000 aufweisende Polyhydroxylpolyester der in der Polyurethanchemie an sich bekannten
Art, wie sie vorzugsweise aus Dicarbonsäuren wie Benzoldicarbonsäuren, Hexahydrophthalsäure oder
Adipinsäure mit überschüssigen Mengen an Diolen der oben beispielhaft genannten Art zugänglich sind, wobei
selbstverständlich auch die Mitverwendung von trifunktionellen Komponenten zwecks Erreichung eines
gegebenenfalls erwünschten Verzweigungsgrades denkbar ist, Polyhydroxypolyurethane wie sie z. B. aus
den obengenannten Diisocyanaten und überschüssigen Mengen der obengenannten niedermolekularen Polyolen
vorzugsweise Diolen und Triolen zugänglich sind, Polyhydroxypolyäther des genannten Molekulargewichtsbereichs
der in der Polyurethanchemie an sich bekannten Art, wie sie durch Alkoxylierung von
niedermolekularen Startermolekülen beispielsweise den oben beispielhaft genannten niedermolekularen Polyolen
oder auch Wasser oder mindestens zwei aktive Wasserstoffatome aufweisenden Aminen zugänglich
sind. Auch die obengenannten niedermolekularen Polyhydroxyverbindungen sind als Reaktionspartner
für die Oligourethane geeignet
Durch Wahl des Molekulargewichts der einzusetzenden Polyhydroxyverbindungen können die makroskopischen
Eigenschaften des beim erfindungsgemäßen Verfahren letztlich entstehenden Flächengebildes auf
einfache Weise variiert werden. So führi im allgemeinen
die Verwendung von höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen zu weicheren, die Verwendung von
niedermolekularen Polyhydroxylverbindungen zu härteren Beschichtungen.
Neben den genannten Polyhydroxyverbindungen kommen bei der erfindungsgemäßen Verwendung als
Reaktionspartner für die blockierten Polyisocyanate auch z. B. noch Hydroxylgruppen aufweisende Epoxide,
Imidester, Hydantoine, Acrylate und Hydroxyurethane in Betracht
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung der erfindungsgemäß zugänglichen Oligourethane in Kombination
mit vorzugsweise Hydroxylgruppen aufweisenden Reaktionspartnern zur Herstellung von Einbrennlacken
werden die Mengenverhältnisse der ReaktionsDartner
im allgemeinen so bemessen, daß in dem Reaktionsgemisch auf eine endständige mit einem einwertigen
Alkohol blockierte lsocyanatgruppe des Oligourethans 0,1 bis 2, vorzugsweise 0,5 bis 1,2 Hydroxylgruppen des
Reaktionspartners entfallen. Bei Verwendung eines Überschusses an endständigen, mit einwertigen Alkoholen
blockierten Isocyanatgruppen entstehen bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Oligourethane
unter den Einbrennbedingungen zusätzliche Isocyanatgruppen, die beispielsweise mit den aktiven Wasser-Stoffatomen
von Ürethanbindungen unter Vernetzung des gebildeten Polyurethans abreagieren können. Dies
führt häufig zu einer gegebenenfalls erwünschten Erhöhung der Härte der beim erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Flächengebilde. Die Verwendung von überschüssigen Mengen an Hydroxylverbindungen
führt zu einer gegebenenfalls erwünschten Erhöhung der Flexibilität der beim erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Flächengebilde. Nach erfolgter Applikation, die im Prinzip nach allen Methoden der Lacktechnik,
wie z. B. Tauchen, Spritzen, Streichen erfolgen kann, werden die beschichteten Substrate höheren Temperaturen
vorzugsweise in Einbrennöfen ausgesetzt, um die Endvernetzung der Beschichtung durchzuführen. Die
Ofentemperaturen liegen im allgemeinen zwischen 180 und 700, vorzugsweise zwischen 250 und 500° C. Es
entstehen so temperaturbeständige sowie chemisch und physikalisch äußerst widerstandsfähige Flächengebilde.
In der Regel reicht die im Einbrennofen vorliegende Temperatur zur EntStabilisierung und damit zur
Durchführung der Vernetzungsreaktion aus. Diese kann jedoch durch Zugabe der bekannten Katalysatoren für
die Polyurethanvernetzungsreaktion noch gesteigert werden.
Beispiele der erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII,
herausgegeben von V ie weg und Hoch ti en, Carl
Hanser Verlag, München, 1966, auf den Seiten 96 bis 102 sowie in High Polymers, Vol. XVI, Part I (Polyurethanes-Chemistry),
herausgegeben von Saunders und Frisch, Intersciene Publishers, New York, 1962, auf
den Seiten 129 bis 217 beschrieben.
Überraschenderweise ergab die Verwendung metallorganischer, vorzugsweise zinn- und zinkorganischer
Katalysatoren eine wesentliche Steigerung der Regenerierungs- bzw. Kondensationsgeschwindigkeit der Isocyanatgruppen,
so daß die Reaktionszeit verkürzt bzw. die Kondensations- und Einbrenntemperatur bei gleicher
Zeit erheblich erniedrigt werden kann. Dies ist beispielsweise für eine vollständige Aushärtung auf den
sehr schnellaufenden Drahtlackiermaschinen von Wichtigkeit.
Bei Einsatz dieser Katalysatoren kann in Einzelfällen der Bereich zwischen Schmelz- und Entblockierungs-
bzw. Kondensationsteinperatur aber auch sehr schmal und damit die erforderliche Verarbeitungssicherheit
beeinträchtigt werden.
Eine spezielle Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens stellt daher die Zugabe sogenannter
latenter Katalysatoren dar, die ähnlich wie die stabilisierten Isocyanate erst ab bestimmten Temperaturen
in Freiheit gesetzt und damit wirksam werden.
Geeignete Katalysatoren sind beispielsweise:
1. Aromatische Hydroxylverbindungen und Phenol-Mannich-Basen (vgl. DE-PS 23 25 927), z. B. Phenol,
isomere Kresole, Äthylphenole, Xylole, Chlorphenole, Methoxyphenole, Nitrophenole, Thiophenole,
Resorcin sowie 2-(Dimethylaminomethyl)-phenol, 2-(Dimethylaminomethyl)-4-isononylphenoI.
Diese Verbindungen werden, sofern sie nicht ohnehin als Blockierungsmittel mitverwendet werden, vorzugsweise in katalytischen Mengen in Form von Blockierungsmitteln für die gegebenenfalls reaktionstragenden Polyisocyanate eingesetzt und entfalten ihre Wirkung gleichzeitig mit der thermischen Isocyanatregenerierung.
Diese Verbindungen werden, sofern sie nicht ohnehin als Blockierungsmittel mitverwendet werden, vorzugsweise in katalytischen Mengen in Form von Blockierungsmitteln für die gegebenenfalls reaktionstragenden Polyisocyanate eingesetzt und entfalten ihre Wirkung gleichzeitig mit der thermischen Isocyanatregenerierung.
2. Quaternäre Ammoniumsalze von Mannich-Basen wie (vgl. US-PS 29 50 262) 2-(Trimethylammoniummethyl)-cyclohexanonchlorid.
3. Tertiäre Ammoniumsalze organischer Säuren wie Triäthylammonium-trichloracetat, Bis-trimethylammonium-oxalat,
N-Äthylmorpholinium-acetat, Ν,Ν-Dimethylbenzylammoniumpropionat, Triäthylendiammonium-diacetat,
Bis-dimethyläthanolammonium-succinat.
4. Cyclische bzw. bicyclische Amidine wie 2,3-N-Dimethyltetrahydro-'^l-pyrimidin.
5. Organische Metallverbindungen, insbesondere des Bleis und/oder Zinns. Geeignete organische
Bleiverbindungen (vgl. US-PS 34 74 075) sind vorzugsweise Tetraphenylblei, Tetraäthylblei, Diphenylbleidiacetat,Hexaphenyldiblei.
Geeignete Zinnverbindungen (vgl. DE-AS 12 72 532 bzw. US-PS 35 23 103) sind Tetra-n-butyl-U-diacetoxydistannoxan,
Hexaphenyldizinn, Hexa-n-butyldizinn.
Die Katalysatoren werden in der Regel in einer Menge zwischen 0,01 bis 5,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,1
bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf die blockierten Isocyanatverbindungen
eingesetzt. Höhere Zusätze bringen keine erkennbaren Vorteile. Mitunter ist es allerdings sinnvoll,
die Schmelzen erst unmittelbar vor der Applikation mit den Katalysatoren zu versetzen.
Selbstverständlich können die in der Lackierungstechnik üblichen Zusatzstoffe, wie z. B. Pigmente und
Füllstoffe mitverwendet werden. Die erfindungsgemäße Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
zugänglichen Oligourethane in Kombination mit Polyhydroxyverbindungen bei der Herstellung von
Einbrennlacken gestattet insbesondere die Herstellung von temperaturbeständigen Überzügen auf Metall,
Keramik, Glasfasern oder -geweben. Bevorzugtes Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäße Verwendung
ist die Herstellung von Drahtlackierungen nach dem an sich bekannten Tauch-, Rollenauftrags- oder
Saugfilzverfahren. Aufgrund der ausgezeichneten elektrischen und mechanischen Eigenschaften der entstehenden
Flächengebilde eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere auch zur Herstellung von
Isoliergeweben oder auch zur Imprägnierung von Elektromotoren.
Beispielsweise bei der Mitverwendung von geeigneten Trennmitteln kann erreicht werden, daß zwischen
dem beschichteten Substrat und dem nach Ausl. Irtung
vorliegenden Film keine Haftung besteht
Nach diesem Prinzip können unter erfindungsgemäßer Verwendung der erfindungsgemäß zugänglichen
Oligourethane auch Folien hergestellt werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Der in den Beispielen
angegebene Gehalt an latenten NCO-Gruppen wird in % NCO, d. h. berechnet als NCO angegeben.
In einer mit Rührwerk, Thermometer, Rückflußkühler, Tropftrichter, Inertgaseinlaß (Nj) sowie Heizmantel
ausgerüsteten Apparatur werden unter N2 zur homoge-
nisierten und kurz bei 60° C unter ca. 200 Torr entgasten
Vorlage aus
1242 g Benzylalkohol,
384 g Tripropylenglykol,
268 g Trimethylpropan,
384 g Tripropylenglykol,
268 g Trimethylpropan,
unter intensivem Rühren unter kontinuierlichem Erhitzen von 20 bis 185°C innerhalb von höchstens 1A
Stunden kontinuierlich
1792 g Toluylendiisocyanat (Isomerenverhältnis
2,4 :2,6 wie 80 :20) zugesetzt
Anschließend rührt man ca. 2 Stunden bei 160-175° C
nach, entgast die 160° C warme Schmelze kurz im
Vakuum unter 200 Torr und trägt sie direkt auf Kühlbänder oder Bleche aus. Der Rest-NCO-Gehalt der
erkalteten Schmelze liegt unter 0,1 Gew.-%.
Gehalt an endständigen latenten Gruppen: 12,1 Gew.-% NCO; Viskosität bei 150° C: 1206 cP.
600 g dieses Oligourethans werden mit
200 g eines Polyesters aus 2 Mol Phthalsäureanhydrid, 2 Mol Trimethylolpropan und 1,5 Mol Äthylenglykol
und einem Hydroxylgehalt von 12 Gew.-%,
100 g eines Adduktes aus 1 Mol Hexandiol-1,6, 0,7 Mol
Trimethylolpropan, 1,8 Gew.-% e-Caprolactam und 1,3 Mol Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch
2,4 :2,6 wie 80 :20) mit einem Hydroxylgehalt von S Gew.-% und
100 g eines Polyesters aus 1,6 Mol Terephthalsäureester,
1,2 Mol Äthylenglykol und 0,8 Mol Glycerin mit 6 Gew.-% Hydroxylgruppen sowie 0,1
Gew.-% Zinkoctoat in einem als Lösungsmittel dienenden Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen
Diäthylenglykol-monomethyläther, Diäthylenglykol-monoäthyiäther und Diäthylenglykol-monobutyläther
zu einer 45gew.-%igen Lösung verarbeitet
Mit dieser Lösung wird nach dem Tauchverfahren ein Kupferdraht von 0,7 mm Durchmesser in einer vertikalen
Drahtlackiermaschine in 5 Durchzügen auf eine Durchmesserzunahme von 50 μίτι lackiert Die Filmdikke
wird mittels Filzabstreifern eingestellt. Die Lackschicht wird nach jedem einzelnen Überzug eingebrannt.
Die Ofenlänge beträgt 4 m, die Ofentemperatur 400° C und die Durchzugsgeschwindigkeit 12 m/Min.
Die Isolierung des so erhaltenen isolierten Drahts besitzt eine Erweichungstemperatur von ca. 230°C, eine
Hitzeschockfestigkeit (eigener Durchmesser) von ca. 180° C sowie eine gute Flexibilität und Abriebfestigkeit.
In einem 350° C heißen Lötbad kann der Draht in ca. 3 Sekunden verzinnt werden.
Unter Anwendung der in Beispiel 1 angeführten Apparatur sowie in Analogie zur dort beschriebenen
Verfahrenstechnik werden unter gleichen Temperaturbedingungen die folgenden Reaktionspartner miteinander umgesetzt:
821 g Benzylalkohol,
600 g Trimethylolpropan,
2625 g 4,4-Diisocyanatodiphenylmethan.
Das so erhaltene Oligourethan weist einen Gehalt an 7,8 Gew.-% endständigen, latenten Isocyanatgruppen
(berechnet als NCO), eine Viskosität bei 200° C von 342 cP sowie keine freien Isocyanatgruppen auf. Das
Produkt eignet sich in Kombination mit den üblichen
Reaktionspartnern für die erfindungsgemäße Verwendung.
In einem zweiten Versuch wurde unter sonst gleichen Bedingungen die Isocyanatkomponente vorgelegt und
das aus Benzylalkohol und Trimetiiylolpropan bestehende Alkoholgemisch innerhalb einer lh Stunde
kontinuierlich unter Rühren hinzugefügt Es wurde hierbei beobachtet, daß ein verqualltes, für die
erfindungsgemäße Verwendung völlig ungeeignetes, Reaktionsprodukt entsteht.
In dem aus Beispiel 1 bekannten Reaktionsgefäß werden zu einer homogenisierten und bei 70° C unter
200 Torr entgasten Vorlage aus
702 g Benzylalkohol,
650 g 2-Äthyl-n-hexanol-l,
134 g Dipropylenglykol,
650 g 2-Äthyl-n-hexanol-l,
134 g Dipropylenglykol,
216 g l,3-Bishydroxyäthyl-5,5-dimethylhydantoin,
82 g Glycerin,
82 g Glycerin,
ab 40° C unter intensivem Rühren
957 g Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch
2,4:2,6 = 80:20)
hinzugesetzt. Infolge des exothermen Reaktionseffektes steigt die Gemischtemperatur auf ca. 100-12O0C.
Anschließend setzt man ab 120° C mit
1250 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan um (exotherm bis ca. 140-160°C), verrührt schließlich ab
140-175°Cmit
82 g Glycerin und rührt wiederum ca. 2 Stunden bei 160-175° C nach.
Die etwa 160° C warme Schmelze wird kurz im
Vakuum entgast und auf Bändern oder Bleche ausgetragen. Der Rest-NCO-Gehalt der Schmelze wie
des erkalteten Produktes liegt in jedem Fall unter 0,1 Gew.-o/o. Der Gehalt art latenten NCO-Gruppen beträgt
11,3 Gew.-"/o NCO, die Viskosität bei 150° C, 2050 cP.
In einer Apparatur gemäß Beispiel 1 wird die vorgelegte und entsprechend vorbehandelte Mischung
aus
444 g n-Butanol,
270 g Äthylenglykol-monoäthyläther,
174 g Allylalkohol,
429 g Trimethylolpropan,
167 g Diphenyläther,
bei RT direkt unter intensivem Rühren mit der homogenen Mischung von
609 g Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch 2,4 :2,6
wie 80 :20) und
1750 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
1750 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
versetzt. Das Gemisch erreicht innerhalb von 10 Min. ca.
175-190° C. Anschließend rührt man ca. 3 Stunden bei
175-1900C nach, entgast die ca. 1600C warme
Schmelze bei ca. 300 Torr und trägt sie in der genannten
Form aus. Der Rest-NCO-Gehalt liegt unter 0,1 Gew.-%, der latente endständige NCO-Gehalt beträgt
13,0 Gew.-% NCO, die Viskosität bei 1500C beträgt
158OcP.
In einer Rührapparatur gemäß Beispiel 1 werden
1320 g Diäthylenglykol-monomethyläther,
10
442 g Trimethylolpropan,
27 g Äthylenglykol,
27 g Äthylenglykol,
vorgelegt, wie bereits beschrieben vorbehandelt und zunächst ab ca. 80 — 180° C unter intensivem Rühren mit
2550 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
sowie nach dem Abklingen des exothermen Reaktionseffektes bei ca. 160° C mit
173 g ε-Caprolactam
versetzt.
Die in der üblichen Form nachgerührte, entgaste und abgekühlte Schmelze besitzt einen Rest-NCO-Gehalt
von unter 0,1 Gew.-%, einen latenten endständigen NCO-Gehalt von 10,2 Gew.-% NCO sowie eine
Viskosität bei 150° C von 2100 cP.
Flüssige Isocyanat-Reaktionsprodukte resultieren, wenn in der gemäß Beispiel 1 bekannten Rührapparatur
das vorgelegte und wie üblich entgaste Gemisch aus
756 g Benzylalkohol,
804 g Diäthylenglykol-monoäthyläiher, 375 g Trimethylolpropan,
1760 g Diäthylenglykoldimethyläther,
804 g Diäthylenglykol-monoäthyläiher, 375 g Trimethylolpropan,
1760 g Diäthylenglykoldimethyläther,
zunächst ab 300C unter intensivem Rühren mit
1044 g Toluylendiisocyanat (Isomerengemisch 2,4:2,6
wie 80 :20) versetzt und nach dem exothermen Reaktionseffekt ab 900C unter intensivem
Rühren
1125 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan
hinzugefügt werden.
Die ca. 2 Stunden bei 120-1400C nachgerührte
Mischung besitzt einen Rest-NCO-Gehalt von unter 0,1 Gew.-°/o, einen latenten endständigen NCO-Gehalt von
12,9 Gew.-°/o NCO sowie eine Viskosität bei 15O0C von
100 cP.
In einer Variante zu Beispiel 6 wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Apparatur die vorgelegte und entgaste
Kombination von
25 936 g piäthylenglykol-monomethyläther,
405 g Äthylglykol,
336 g Trimethylolpropan und
100 g Butandiol-1,3,
152 g ε-Caprolactam,
zunächst ab 35 —12O0C unter intensivem Rühren in ca.
20 Min. mit
1050 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan versetzt und darauf ab 80 -175° C in ca. 15 Min. mit
1500 g 4,4'-Diisocyanatodiphenylmethan intensiv verrührt. Anschließend vermischt man die Schmelze
bei ca. 170 -135° C mit
2330 g Benzylalkohol (Lösungsmittel) und rührt ca. 3 Stunden bei 120-140°C nach. Das flüssige
Isocyanat-Reaktionsprodukt hat beispielsweise bei RT einen Rest-NCO-Gehalt unter 0,1
Gew.-%, einen latenten NCO-Gehalt von 9,5 Gew.-°/o sowie eine Viskosität bei 1500C von
107 cP,
600 g des flüssigen Polyisocyanates gemäß Beispiel 7 werden bei 50 - 70° C direkt mit
200 g eines Polyesters aus 2 Mol Phthalsäureanhydrid, 2 Mol Trimethylolpropan und 1,5 Äthylenglykol mit einem Hydroxylgehalt von 12 Gew.-% zu einer homogenen Mischung verarbeitet. Zur Drahtlackierung verdünnt man diese mit einem Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Diäthylenglykoldimethyläther, Diäthylenglykoldiäthyläther und Äthylenglykolmonomethyläther auf ca.
600 g des flüssigen Polyisocyanates gemäß Beispiel 7 werden bei 50 - 70° C direkt mit
200 g eines Polyesters aus 2 Mol Phthalsäureanhydrid, 2 Mol Trimethylolpropan und 1,5 Äthylenglykol mit einem Hydroxylgehalt von 12 Gew.-% zu einer homogenen Mischung verarbeitet. Zur Drahtlackierung verdünnt man diese mit einem Gemisch aus gleichen Gewichtsteilen Diäthylenglykoldimethyläther, Diäthylenglykoldiäthyläther und Äthylenglykolmonomethyläther auf ca.
40 Gew.-% und versetzt mit
0,5 Gew.-% Zinkoctoat.
0,5 Gew.-% Zinkoctoat.
Bei der Beschichtung eines 0,1 mm dicken Kupferdrahts erzielt man bei einer Ofentemperatur 500/5500C
nach dem Tauchverfahren unter Verwendung eines Filzabstreifers in 6 Durchzügen eine Abzugsgeschwindigkeit
von bis zu 300 m/Min, bei einer Durchmesserzunahme von 12—15 μπι. Die so hergestellten lackisolierten
Drähte zeigen eine Fehlerzahl unter 1 pro 10 m und
lassen sich in einem auf 3300C erhitzten Lötbad innerhalb von 2 Sekunden verzinnen. Ihre Dehnungselastizität
liegt ca. 300% über der vergleichbarer lötbarer Lackdrähte.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Oligourethanen mit endständig alkanol- u::d/oder cycloalkanolblokkierten
Isocyanatgruppen durch Eintragen von aromatischen Polyisocyanaten in ein- und mehrwertige
Alkohole mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch gebundenen Hydroxylgruppen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit einer im Sinne der NCO/OH-Reaktion 0,7-l,5fachen
äquivalenten Menge an ein- und mehrwertigen Alkoholen mit aliphatisch und/oder cycloaliphatisch
gebundenen Hydroxylgruppen durchführt, worin die Gesamtmenge der vorliegenden alkoholischen Hydroxylgruppen
zu 30-70% aus Hydroxylgruppen eines oder mehrerer einwertiger Alkohole und 70—30% aus Hydroxylgruppen eines oder mehrerer
mehrwertiger Alkohole besteht, und dabei entweder die Gesamtmenge der Alkoholkomponente als
Gemisch vorlegt und das Polyisocyanat in das vorgelegte Gemisch gibt oder mindestens 70
Äquivalent-% im Sinne der NCO/OH-Reaktion der Alkoholkomponente vorlegt und mit der Gesamtmenge
des Polyisocyanats umsetzt und dann erst die restliche Alkohoimenge zu dem zunächst erhaltenen
freie Isocyanatgruppen aufweisenden Präpolymeren zugibt, wobei sich im letztgenannten Fall mindestens
50 Äquivalent-% der Gesamtmenge der mehrwertigen Alkoholkomponente bereits in dem vorgelegten
Alkoholgemisch befinden.
2. Verwendung der gemäß Anspruch 1 erhältlichen Oligourethane in Kombination mit Polyhydroxyverbindungen
zur Herstellung von Polyurethankunststoffen nach dem Isocyanat-Polyadditionsverfahren.
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