DE2625829A1 - Bodenstabilisierende zusammensetzung - Google Patents
Bodenstabilisierende zusammensetzungInfo
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Description
MÜLLER-BORE · GROENING · DEUFEL · SCHÖN · HERTEL
DR. WOLFGANG MÜLLER-BORE (PATENTANWAUTVON 19Z7-197S)
HANS W. GROENING, DIPU-ING. DR. PAUL DEUFEU. DIPU.-CHEM.
DR. AUFRED SCHÖN. DIPL.-CHEM. WERNER HERTEU. DIPU.-PHYS.
* ä Ml 1975
THE INTERNATIONAL SYNTHETIC RUBBER COMPANY LIMITED,
Southampton, Hampshire/Grossbritannien
Southampton, Hampshire/Grossbritannien
"Bodenstabilisierende Zusammensetzung"
Priorität; 10. Juni 1975 - Grossbritannien Nr. 24806/75
Die Erfindung betrifft eine bodenstabilisierende Zusammensetzung, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Zusammensetzung
sowie die Stabilisierung von Böden und anderem teilchenförmigen Material unter Verwendung einer solchen
Zusammensetzung.
In der GB-PS 1 OO7 671 ist ein Verfahren zur Behandlung der
Oberfläche von Böden oder anderem teilchenförmigen Material beschrieben, das darin besteht, auf die Oberfläche einen
Latex eines ölgestreckten natürlichen oder synthetischen
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Kautschuks aufzubringen. Ein Ziel des Verfahrens besteht
darin, die Bodenerosion zu bekämpfen und/oder die Bodentextur zu verbessern, indem eine Schicht von stabilisiertem
Boden bereitgestellt wird, welche der Bodenerosion widersteht, bis Saatgut, das im Boden vor oder während der Behandlung
gesät wurde, unter Bildung eines Wurzelwachstums gekeimt hat, das dann mit der Zeit die Funktion der Schicht
von stabilisiertem Boden übernimmt.
In der oben erwähnten GB-PS wird der Ausdruck "ölgestreckter
Kautschuk" verwendet, um ein Produkt zu bezeichnen, dass durch Mischen von natürlichem oder synthetischem Kautschuklatex
mit einem verträglichen öl derart entsteht, dass das öl durch den Kautschuk absorbiert wird. Das in der Patentschrift
beschriebene Bodenbehandlungsverfahren ist nicht auf einen ölgestreckten Kautschuk beschränkt, der durch ein
besonderes Mischverfahren, Kompoundierverfahren oder eine besondere Kombinationstechnik hergestellt ist. In den
Arbeitsbeispielen der erwähnten Patentschrift wird eine ölemulsion in Wasser mit dem Kautschuklatex gemischt, um die
bodenstabxlisierende Zusammensetzung herzustellen. Die bodenstabilisierende Zusammensetzung wird im allgemeinen an Ort
und Stelle gerade vor dem Aufbringen auf den Boden zubereitet, wobei eine örtlich verfügbare Quelle von Wasser verwendet
wird, um die hohen Kosten des Transports von Wasser über das Land zu vermeiden. Manchmal ist jedoch keine örtlich verfügbare
Wasserquelle vorhanden, so dass es nicht möglich ist, das Bodenbehandlungsverfahren anzuwenden, ohne zusätzliche
und hohe Unkosten zu verursachen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass eine bodenstabxlisierende
Zusammensetzung hergestellt werden kann, indem das öl, ein Emulgator und der Kautschuklatex vereinigt
werden, wobei kein oder nur eine geringe Menge Wasser verwendet
wird.
Gemäss der Erfindung besteht ein Verfahren zur Stabilisierung
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— ρ —
— ρ —
von Böden oder anderem teilchenförmigen Material darin, eine
Zusammensetzung aufzubringen, die aus einem natürlichen oder synthetischen Kautschuklatex mit einem Peststoffgehalt von
wenigstens kO Gew.-55 und einem verträglichen öl gebildet ist,
und zeichnet sich dadurch aus, dass die Zusammensetzung durch Vermischen des Öls und des Latex in Gegenwart von zusätzlichem
Emulgator und bei praktischer Abwesenheit von zugesetztem Wasser hergestellt wird.
Das öl und der Kautschuklatex können beispielsweise irgendwelche
derjenigen sein, wie sie in der GB-PS 1 007 671 genannt
sind. Jedoch werden Naturkautschuklatex oder ein Butadienpolymerlatex, insbesondere Latizes von Polybutadien
und kautschukartigem Styrol/Butadien-Copolymeren (SBR) bevorzugt.
Ein anderer geeigneter Latex ist ein Styrol/Butadien-Copolymerlatex,der
kleinere Mengen an copolymerisierter ungesättigter Säure enthält, und als carboxylierter Latex
bekannt ist. Der Styrolgehalt von SBR-Latizes beträgt im allgemeinen bis zu 30 Gew.-^. Der Feststoffgehalt von verfügbaren
Latizes liegt im allgemeinen im Bereich von 40 bis 70 Gew.-%. Vorzugsweise ist der Peststoffgehalt wenigstens
50 Gew.-%.
Vorzugsweise wird der Emulgator als nicht-ionischer Emulgator zugesetzt. Besonders bevorzugte Emulgatoren sind Alkylphenoläthylenoxidkondensate,
wie das Octylphenol-äthylenoxidkondensat,
das von der Imperial Chemical Industries Ltd., Grossbritannien, (I.C.I.) unter der Handelsbezeichnung "Cirrasol AEN-XZ" in
den Handel gebracht wird, sowie ähnliche Materialien. Auch andere verträgliche Emulgatoren können benutzt werden, beispielsweise
anionische Emulgatoren. Die Menge an verwendetem Emulgator liegt im allgemeinen im Bereich von 0,5 bis 10
Teilen pro 100 Teile Kautschuk im Kautschuklatex.
Die bevorzugte Mischtechnik besteht darin, den zusätzlichen Emulgator in den Latex einzurühren und dann das öl einzumi-
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-τ
schenj wobei Rühren oder Bewegen angewandt wird, beispielsweise
durch eine Mischpumpe.
Das Mischen erfolgt rasch unter. Bildung einer Öl-in-Wasser-Emulsion
oder einer Wasser-in-öl-Emulsion oder einer trennbaren
Dispersion, je nach dem Feststoffgehalt des Latex. Es sind keine oder nur kleine Mengen an zusätzlichem Wasser
erforderlich, was bedeuten soll, dass die Menge an zugesetztem Wasser null sein kann oder so, dass der Endfeststoffgehalt
der bodenstabilisierenden Zusammensetzung auf nicht mehr als 50 % Verdünnung vermindert wird, d.h. 50:50 Gesamtfeststoffe
(z.B. Kautschuk plus öl) : Wasser.
Das Verfahren kann mit jedem verträglichem öl durchgeführt
werden. Das bevorzugte öl ist ein Mineralöl, insbesondere aromatische oder naphthenische öle. Das Verfahren ist von
besonderer Anwendbarkeit bei Rohölen, wie sie direkt aus der Ölquelle erhalten werden, insbesondere Mittelostrohölen.
Saudiarabische Rohöle geben sehr gute Ergebnisse, insbesondere wenn der oben erwähnte Cirrasol-Emulgator oder ein
ähnliches handelsübliches Produkt verwendet wird. Gewünschtenfalls
kann ein Bitumen oder Asphaltmaterial einbezogen werden. Im Text der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck
"Bitumen" ein nicht-kristallines festes oder halb-festes bindefähiges Material auf Erdölbasis, das beim Erwärmen allmählich
erweicht. Es besteht im wesentlichen aus Verbindungen, die überwiegend aus KoKLenstoff und Wasserstoff bestehen.
BLtumene sind von schwarzer oder brauner Färbung und im wesentlichen
vollständig löslich in Schwefelkohlenstoff. Vorzugsweise wird das Bitumen in Form einer Emulsion verwendet, wie
es in der US-PS 3 337 987 beschrieben ist. Bevorzugte Merkmale für das Bitumen sind in dieser erwähnten US-PS angegeben.
Gewünsentenfalls kann die oben beschriebene bodenstabilisierende
Zusammensetzung vor der Anwendung mit Wasser verdünnt
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werden, um die Anwendung durch Versprühen zu gestatten. In
solchen Fällen bewirkt Zugabe von Wasser zur konzentrierten Zusammensetzung unter Verwendung beispielsweise einer Mischpumpe
die Umkehr der Wasser-in-Öl-Emulsion zu einer Öl-inWasser-Emulsion. Geinäss einer Ausführungsform der Erfindung
wird die konzentrierte Zusammensetzung oder die verdünnte Zusammensetzung aufgebracht und anschliessend, vorzugsweise
unmittelbar danach, in den Boden auf eine Tiefe von beispielsweise 5 cm mit der Scheibenegge bzw. einem Rotovator
eingearbeitet.
Das Besäen der Oberfläche vor der Behandlung mit der bodenstabilisierenden
Zusammensetzung ist eine wahlweise Massnahme, je nach den klimatischen Bedingungen an Ort und Stelle. Die
behandelte Fläche, insbesondere nach der Bearbeitung mit der Scheibenegge und Walzen ist gegen Winderosion für eine beträchtliche
Zeitspanne stabil.
Verhältnisse von öl zu Kautschuk in der Zusammensetzung
können beispielsweise 5:1 bis 20 sein, wobei ein Verhältnis
von 9:1 (z.B. *IOO 1 Rohöl zu 60 1 Latex von etwa 70 %
Feststoffgehalt) sehr zweckmässig ist. Bei diesen Konzentrationen
ist ein Feststoffgehalt bei der Anwendung von 50 %
bevorzugt, wobei eine Anwendungsmenge von 10 1 Zusammensetzung pro Quadratmeter eine wirksame Stabilisierung von Sand ergibt.
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Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:fi) Verfahren zur Stabilisierung von Böden oder anderem teilchenförmigen Material durch Aufbringen einer Zusammensetzung aus einem Latex von Natur- oder Synthesekautschuk mit einem Peststoffgehalt von wenigstens 40 Gew.-% und einem verträglichen öl, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung durch Vermischen des Öls und des Latex in Gegenwart von zusätzlichem Emulgator und in praktischer Abwesenheit von zugesetztem Wasser hergestellt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Emulgator ein nicht-ionisches oberflächenaktives Mittel verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Emulgator ein Alkylphenol/Äthylenoxid-Kondensat verwendet wird.
- U. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Emulgator in einer Menge von 0,5 bis Teilen pro 100 Teile des Kautschuks im Latex verwendet wird.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bitumenemulsion in die Zusammensetzung einbezogen wird.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung in den Boden oder ein anderes teilchenförmiges Material nach dem Aufbringen eingearbeitet wird, insbesondere mit einer Scheibenegge oder einem Rotovator.609852/1041
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